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antriebstechnik 10/2023

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19174<br />

<strong>10</strong><br />

Oktober <strong>2023</strong><br />

€ 16,50<br />

Organ der Forschungsvereinigung Antriebstechnik e.V.<br />

DIREKTANTRIEBE<br />

Schnelles und sicheres Materialhandling<br />

<strong>antriebstechnik</strong>.de


EDITORIAL<br />

REALITÄTEN AKZEPTIEREN<br />

OHNE ZU VERZAGEN<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

was ist bloß los? Die großen Potenziale vieler Einzelner<br />

kommen nicht zur Geltung, die gesamte Organisation wird<br />

hinterfragt – Fußballdeutschland ist so erfolglos wie seit<br />

20 Jahren nicht mehr. Der Trainer hat seinen Posten schon<br />

verloren, nun wird man sehen, ob der Gegner aus Ostasien in<br />

Zukunft in die Schranken gewiesen werden kann oder ob er<br />

die Rolle Deutschlands übernehmen wird. Im Fußball ist<br />

dieser Gegner aktuell Japan, aber die Situation erscheint mir<br />

ähnlich wie das Raunen vom Niedergang der deutschen<br />

Wirtschaft. Da ist eher China der Konkurrent aus Ostasien.<br />

Gerade der Maschinenbau hat momentan tatsächlich<br />

unschöne Nachrichten: Die Auftragslage verschlechtert sich<br />

von Monat zu Monat, wie der VDMA vermeldet. Im Juli ging<br />

die Zahl der Auftragseingänge wieder im zweistelligen<br />

Prozentbereich zurück. Die Umsätze im Maschinenbau<br />

hingegen wachsen: nominal um 11 %, preisbereinigt immer<br />

noch um 3 %. Es steht also nicht gut, aber auch noch nicht<br />

katastrophal. Vielleicht muss man die Stärke des Wettbewerbers<br />

einfach akzeptieren ohne dabei zu verzagen. Im Fußball<br />

läßt die individuelle Stärke einiger Spieler hoffen, im<br />

Maschinen- und Anlagenbau die ungebrochene Innovationskraft<br />

der Unternehmen. Wir stellen in dieser Ausgabe einige<br />

gute Ideen vor. Neben schleppenden AGVs über komplexe<br />

Steuerungsarchitektur und Positionierung in Warmwalzwerken<br />

haben wir noch weitere Einblicke in die Arbeit der<br />

Konstrukteure. Viel Spaß beim Lesen wünscht<br />

Mehr Präzision.<br />

Magneto-induktive<br />

Abstandssensoren<br />

mainSENSOR<br />

• Messen statt schalten: idealer Ersatz<br />

für Schalter und Näherungssensoren<br />

• Hohe Grundempfindlichkeit und<br />

Temperaturstabilität<br />

• Wählbare Messbereiche bis 55 mm<br />

durch Magnetwechsel<br />

• Optimales Preis-Leistungs-Verhältnis,<br />

ideal zur Serienintegration<br />

Ihr Miles Meier<br />

m.meier@vfmz.de<br />

Kontaktieren Sie unsere<br />

Applikationsingenieure:<br />

Tel. +49 8542 1680<br />

micro-epsilon.de/mds


EDITORIAL<br />

03 Realitäten akzeptieren ohne zu verzagen<br />

SOFTSTARTER<br />

06 Menschen, Märkte, Unternehmen<br />

ELEKTRISCHE ANTRIEBSTECHNIK<br />

26<br />

DIREKTANTRIEBE<br />

12 TITEL Schleppen statt heben – AGVs ziehen Lasten<br />

STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />

ANZEIGE<br />

18 Raus aus dem Schaltschrank<br />

22 Acht Achsen für die Metallbearbeitung<br />

MECHANISCHE ANTRIEBSTECHNIK<br />

TITELBILD<br />

maxon international,<br />

Sachseln, CH<br />

GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

24 Präzise und effizient:<br />

Zahnräder für Großgetriebe schleifen<br />

KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

26 Funktionalität und Präzision im Einklang<br />

mit der Anwendung<br />

24<br />

ANZEIGE<br />

30<br />

SPECIAL<br />

Leantechnik, Oberhausen<br />

4 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


SPECIAL: MONTAGE-<br />

UND HANDHABUNGSTECHNIK<br />

30 INNENTITEL Im Takt der Schlagschere<br />

34 Stimmiges Gesamtpaket für die Antriebstechnik<br />

40 Lösungspartner ist selbst Anwender<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

44 Schnelle Berechnung der Kontaktsteifigkeiten<br />

von Verzahnungen mittels Regressionsmethoden<br />

des maschinellen Lernens<br />

MEIN TIPP<br />

Wenn Ingenieure verschiedener Unternehmen<br />

ihre Köpfe zusammenstecken, kommen immer<br />

wieder überraschend gute Ideen heraus. Ein<br />

Beispiel haben wir auf Seite 22, wo Moog und<br />

Salvagnini für eine Steuerung eine Reihe von<br />

Problemen lösen mussten. Ein schönes Beispiel<br />

für Co-Engineering.<br />

Miles Meier, Chefredakteur, m.meier@vfmz.de<br />

SERVICE<br />

50 Impressum<br />

34


SOFTSTARTER<br />

GERMAN BRAND AWARD – IGUS PUNKTET AUF<br />

ALLEN KANÄLEN<br />

Für die Kommunikation<br />

rund um die<br />

iguverse VR-Plattform<br />

hat der Kölner<br />

Kunststoffspezialist<br />

Igus den German<br />

Brand Award <strong>2023</strong><br />

erhalten – und zwar<br />

in gleich zwei<br />

Kategorien.<br />

Social-Media,<br />

Landingpages, Newsletter, Mailings, Pressearbeit und der Stand auf der<br />

Hannover Messe: Auf allen Kanälen hat Igus in diesem Jahr mit Content<br />

und Dialog Vollgas gegeben, um der Industrie das Iguverse vorzustellen.<br />

Ein eigenes Metaverse, wo zukünftig Kunden, Vertriebler und<br />

Ingenieure aus aller Welt per Virtual Reality-Brille zusammenkommen,<br />

um dort Engineering-Projekte abzuwickeln – schneller, als es in der<br />

physischen Realität möglich ist. Auf die Anstrengung folgte die<br />

Belohnung: In zwei Kategorien gehört Igus zu den Gewinnern des<br />

German Brand Award <strong>2023</strong>: „Excellence in Brand Strategy and Creation<br />

– Brand Communication – Digital Campaign“ und „Excellence in<br />

Brand Strategy and Creation – Brand Experience of the Year“. Die<br />

Preisverleihung fand am 15. Juni in der Berliner Verti Music Hall statt.<br />

www.igus.de<br />

DIGITALER ZWILLING IST REIF FÜR DIE INDUSTRIE<br />

Die Industrial<br />

Digital Twin<br />

Association e.V.<br />

(IDTA) veröffentlicht<br />

die Version<br />

3.0 der Spezifikation<br />

für das<br />

Informationsmodell<br />

der Verwaltungsschale<br />

(englisch: Asset<br />

Administration<br />

Shell – AAS). Das<br />

Informationsmodell<br />

bildet die Grundlage für den standardisierten Digitalen Zwilling in<br />

der Industrie. In vier Teilen beschreibt die Spezifikation, wie Unternehmen<br />

Informationen in der Verwaltungsschale aufbereiten und strukturieren<br />

können. Die neue Version ist einsatzbereit für die sofortige<br />

Implementierung. Zukünftige Updates und Erweiterungen werden<br />

abwärtskompatibel sein. Mit der Spezifikation der AAS in Version 3.0<br />

verfügt die Branche erstmalig über einen Standard für den industriellen<br />

Digitalen Zwilling, der Investitionssicherheit bietet und den Weg für<br />

Innovationen ebnet. IDTA-Geschäftsführer Dr. Christian Mosch sagt: „Die<br />

AAS mit ihren einheitlichen und offenen Standards ist die Schlüsselkomponente<br />

für Interoperabilität in der Industrie. Die Spezifikation ermöglicht<br />

es Anbietern und Anwendern von Hard- und Software, eigene<br />

Verwaltungsschalen zu erstellen und damit ein unternehmensübergreifendes<br />

System von Digitalen Zwillingen verschiedenster Komponenten<br />

zu schaffen. Die stabile und industriereife Version gewährleistet Planungssicherheit<br />

über Branchen und die Wertschöpfungskette hinaus.<br />

Das ist ein Meilenstein für zukünftige Datenräume.“<br />

www.industrialdigitaltwin.org<br />

VDMA: AUFTRAGSLAGE WEITER<br />

SCHWACH<br />

Der seit Monaten anhaltende Trend deutlich<br />

sinkender Auftragseingänge hat sich auch im Juli<br />

fortgesetzt. Damit nehmen Auftragsbestände und<br />

vorhandene Puffer für Produktion und Umsatz<br />

sukzessive ab. Auch im Juli bekam der Maschinenund<br />

Anlagenbau den seit Monaten anhaltenden<br />

Trend zweistellig sinkender Auftragseingänge zu<br />

spüren. Aus dem Inland kamen 8 Prozent weniger<br />

Aufträge, aus dem Ausland waren es 13 Prozent<br />

weniger. Das Minus aus den Nicht-Euro-Ländern<br />

war im Berichtsmonat mit 15 Prozent deutlich<br />

höher als der Rückgang aus den Euro-Staaten von<br />

7 Prozent zum Vorjahr. „Die Unternehmen<br />

verbuchen zwar immer noch Umsatzsteigerungen.<br />

So legten die Umsätze im Juli preisbereinigt<br />

um 3 Prozent zum Vorjahr zu. Nominal war es<br />

sogar ein Plus von 11 Prozent. Doch mangels<br />

neuer Aufträge nehmen die Auftragsbestände und<br />

damit noch vorhandene Puffer für Produktion und<br />

Umsatz sukzessive ab“, sagt VDMA-Chefvolkswirt<br />

Dr. Ralph Wiechers (Bild).<br />

www.vdma.org<br />

VERNETZEN SIE SICH MIT<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />

digital.<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de/facebook<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de/twitter<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de/linkedin<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de/xing<br />

6 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


| AT12-22G |<br />

FLENDER VERSTÄRKT SICH IN<br />

AUSTRALIEN<br />

Australien spielt<br />

eine wichtige<br />

Rolle beim<br />

weltweiten<br />

Ausbau der<br />

erneuerbaren<br />

Energien. Vor<br />

diesem Hintergrund<br />

baut der<br />

deutsche<br />

Antriebsspezialist<br />

Flender seine Produktions- und Servicekapazitäten auf<br />

dem Kontinent mit der Eröffnung eines neuen Standorts in<br />

Sydney weiter aus. Die installierte Basis von Flenders<br />

Windturbinenantrieben der Marke Winergy gehört zu den<br />

größten in Australien. Mit der Neueröffnung will Flender<br />

die lokale Präsenz und Kundennähe erhöhen. Das Gleiche<br />

gilt für das Portfolio an Industrieantrieben, das erfolgreich<br />

in vielen australischen Branchen wie Bergbau, Zement,<br />

Häfen und mehr zuhause ist. Die neuen Gebäude setzen<br />

den Industriestandard für Kundenservice in diesen<br />

Branchen, in denen die Getriebe und Kupplungen von<br />

Flender einige der schwersten Maschinen der australischen<br />

Industrie antreiben. Die Gebäude in Sydney sind<br />

über 1.800 Quadratmeter groß und haben die strukturelle<br />

Kapazität für einen 50-Tonnen-Kran. Sie verfügen über<br />

sämtliches Equipment, das für die Lieferung von OEM-<br />

Standards an Kunden erforderlich ist. Flender ist in der<br />

Lage, Getriebe bis zu 40 Tonnen sowie Komponenten wie<br />

Hauptwellen für Windkraftanlagen, Schmiersysteme,<br />

Flüssigkeitskupplungen und Bremsen zu reparieren.<br />

Sydney ist neben den Standorten in Rockhampton, Perth<br />

und Melbourne das vierte Servicezentrum von Flender in<br />

Australien. Letzteres ist Teil der Übernahme des finnischen<br />

Windgetriebeherstellers Moventas im Jahr 2022.<br />

www.flender.com<br />

Hochkompakt<br />

und integriert<br />

Der Servoantrieb AMI812x<br />

Nur eine Anschlussebene mit allen<br />

Interfaces: direkt am Servoantrieb<br />

und ohne vorgelagerte I/O-Ebene<br />

FAULHABER ERWEITERT PRODUKTIONS-<br />

STANDORT IN RUMÄNIEN<br />

Seit 2005 ist Faulhaber Motors Romania mit rund 170 Mitarbeitern<br />

auf einer Produktionsfläche von 2.850 Quadratmetern<br />

in Jimbolia, im Landkreis Timis in Rumänien, tätig.<br />

Um die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern,<br />

erweitert das Unternehmen diesen Standort jetzt. Die<br />

Verlagerung neuer Projekte ist einer der Hauptgründe für<br />

diese Maßnahme. Die Erweiterung umfasst eine Fläche<br />

von 5.000 Quadratmetern, wobei 3.800 Quadratmeter für<br />

die Produktion vorgesehen sind. Der Rest wird als Lagerfläche<br />

sowie für die Verwaltung genutzt. Durch diese<br />

Erweiterung wird die Produktionskapazität des Standorts<br />

erheblich gesteigert, um den wachsenden Anforderungen<br />

gerecht zu werden. Die Produktionsstätte ist ein wichtiger<br />

Bestandteil des Faulhaber-Fertigungsverbunds. Hier<br />

werden Getriebe montiert, Wuchtprozesse durchgeführt<br />

und Wicklungen für Glockenankermotoren hergestellt.<br />

Außerdem stellt Faulhaber dort Baugruppen her und<br />

montiert kundenspezifische Komplettantriebssysteme.<br />

www.faulhaber.com<br />

Der Servoantrieb AMI812x:<br />

integrierter Servoantrieb für die kompakte Antriebstechnik (bis 48 V DC)<br />

kombiniert hochkompakt Servomotor, Endstufe und Feldbusanschluss<br />

für alle Motion-Anforderungen im Leistungsbereich bis 400 Watt<br />

für Einzelachsen oder auch mit Daisy-Chain Lösungen in der Maschine<br />

unterstützt schaltschranklose Maschinenkonzepte<br />

Schutzart IP65 mit Option Wellendichtring möglich<br />

Scannen und alle<br />

Servoantrieb-<br />

Vorteile erleben


SOFTSTARTER<br />

GLOBAL SUPPLIER AWARD FÜR NSK<br />

Bei den Bosch Global Supplier Awards <strong>2023</strong> wurde NSK<br />

als einer von nur 46 Top-Lieferanten unter den weltweit<br />

rund 35.000 Zulieferern der Robert Bosch GmbH<br />

ausgezeichnet. NSK erhielt die Anerkennung in der<br />

Kategorie „Rohstoffe und Komponenten“. Im Zweijahresrhythmus<br />

zeichnet Bosch die besten Zulieferer aus<br />

aller Welt mit einem Bosch Global Supplier Award aus.<br />

Die diesjährige Auszeichnung von NSK in der Kategorie<br />

„Rohstoffe und Komponenten“ unterstreicht die<br />

Leistung des Unternehmens als Entwickler und<br />

Hersteller von Antriebs- und Steuerungslösungen und<br />

das Engagement für Spitzenleistungen in der Mobilität<br />

und in Industrie-Anwendungen. Zum Produktportfolio<br />

von NSK gehören unter anderem Kugelgewindetriebe<br />

für elektrohydraulische Bremssysteme, die als automatische<br />

Kfz-Notbremssysteme eingesetzt werden.<br />

www.nskeurope.de<br />

LAGERAUFBEREITUNG MIT SCHAEFFLER<br />

In puncto nachhaltige<br />

Kreislaufwirtschaft bietet<br />

Schaeffler seinen Kunden<br />

seit vielen Jahren einen<br />

Service zur systematischen<br />

Aufbereitung<br />

von Wälzlagern an,<br />

das Remanufacturing.<br />

Die Aufbereitung spart<br />

wertvolle Ressourcen und<br />

reduziert den CO 2<br />

-Fußabdruck<br />

– über alle Branchen<br />

hinweg. Seit März<br />

2022 bündelt Schaeffler<br />

den Service der Lageraufbereitung für den regionalen Markt in der<br />

Schaeffler Industrial Remanufacturing Services AG & Co. KG mit Sitz<br />

in Wuppertal. Schaeffler fungiert zugleich als Akteur des „Circular<br />

Valley“, einer überregionalen Initiative der Stadt Wuppertal für<br />

Umwelt- und Kreislaufwirtschaft. Um Lager aufbereiten zu lassen,<br />

haben Kunden drei Möglichkeiten. Zum einen können Lager zur<br />

Aufbereitung zu Schaeffler nach Wuppertal geschickt werden.<br />

Anschließend werden die Lager zurück an den Kunden gesendet.<br />

Die zweite Möglichkeit umfasst die Demontage, Aufbereitung und<br />

Montage beim Kunden vor Ort durch Fachkräfte von Schaeffler.<br />

Als dritte Option können sich Kunden zertifizieren lassen und die<br />

Aufbereitung eigenständig vornehmen. Durch die Aufbereitung kann<br />

eine hohe Zuverlässigkeit und Laufleistungen wie bei einem Neuprodukt<br />

erreicht werden.<br />

www.schaeffler.com<br />

ZIEHL-ABEGG VIETNAM GEHT AN DEN START<br />

Ziehl-Abegg bestätigt Pläne zur Eröffnung einer neuen Produktionsstätte in Vietnam.<br />

Der offizielle Gründungsakt für die neue Tochtergesellschaft „Ziehl-Abegg Vietnam“<br />

fand am 11. Juli in Ho-Chi-Minh-Stadt statt. In Nähe der vietnamesischen Wirtschaftsmetropole<br />

entsteht ein neues Werk mit einer Investitionssumme von umgerechnet rund<br />

25 Mio. Euro. Die Produktion soll im ersten Halbjahr 2024 starten, die Serienproduktion<br />

Ende gleichen Jahres. Die Expansion folgt auf jüngste Investitionen in den Ausbau der<br />

Produktionskapazitäten in Polen und den USA. Das neue Werk in Vietnam sei vor allem<br />

wichtig für die Märkte in Asien und in Australien, meinte Joachim Ley, Produktionsvorstand<br />

von Ziehl-Abegg, im Bild neben Alexander Reich, dem neuen Geschäftsführer von<br />

Ziehl-Abegg Vietnam.<br />

www.ziehl-abegg.com<br />

8 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


SOFTSTARTER<br />

75 JAHRE GROSCHOPP<br />

Zukunftsfähige<br />

Konzepte und<br />

innovative<br />

Elektromotoren:<br />

Groschopp feiert<br />

<strong>2023</strong> sein 75-jähriges<br />

Firmenjubiläum,<br />

zur Jubiläumsfeier<br />

am<br />

25. August<br />

erwartete das<br />

Unternehmen 250<br />

Gäste. Die EMW Elektro-Motoren-Feinbauwerk Groschopp & Co.<br />

GmbH wurde 1948 in Mönchengladbach-Rheydt gegründet. 1954<br />

zog das Unternehmen an den heutigen Standort in Viersen. Erst seit<br />

dem Jahr 2000 firmiert der Antriebshersteller unter dem Namen<br />

Groschopp AG Drives & More. Das Unternehmen fertigt in Deutschland<br />

und China Elektromotoren und Getriebe, mit Stückzahlen von<br />

ca. 150.000 Motoren pro Jahr. „Seit den 2000er Jahren wurde die<br />

komplette Produktion immer weiter modernisiert und automatisiert,“<br />

erzählt Wolfgang Pflug, CEO der Groschopp AG. „Vom<br />

Produktdesign über die Zerspanung bis hin zur Wickeltechnik.“ Zu<br />

den meistverkauften Produkten bei Groschopp zählen Kommutator-<br />

Einbaumotoren, Induktionsmotoren und Servomotoren sowie<br />

Schnecken- und Stirnradgetriebe. Wichtige Zielbranchen sind der<br />

Maschinen- und Apparatebau, die Medizintechnik, die Nahrungsund<br />

Genussmittel- sowie die Textil- und Verpackungsindustrie.<br />

www.groschopp.de<br />

BECKHOFF ERWEITERT IN<br />

RHEDA-WIEDENBRÜCK<br />

Beckhoff Automation plant einen Ausbau seiner<br />

Logistik mit einem neuen Zentrallager im Gewerbegebiet<br />

Aurea in Rheda-Wiedenbrück. Das kräftige<br />

Umsatzwachstum der letzten Jahre und die positiven<br />

Zukunftsaussichten erfordern einen umfangreichen<br />

und nachhaltigen Ausbau der Lagerkapazitäten.<br />

Zusätzlich zu seinen Bauprojekten nahe der Unternehmenszentrale<br />

in Verl plant Beckhoff mit einer rund<br />

70.000 Quadratmeter großen Logistik- und Produktionsimmobilie<br />

im benachbarten Rheda-Wiedenbrück.<br />

In der neuen Immobilie soll insbesondere der Beckhoff<br />

Zentralversand angesiedelt werden. Dieser wird von<br />

sämtlichen Beckhoff Produktionsbereichen mit<br />

Fertigprodukten beliefert.<br />

www.beckhoff.com<br />

Zahnriemen!<br />

Wir lieben alle


SOFTSTARTER<br />

ZUSAMMENSCHLUSS VON<br />

HYDRAULIKUNTERNEHMEN<br />

Seit April <strong>2023</strong> ist<br />

Simon Herber,<br />

Gesellschafter der<br />

Herber GmbH<br />

mit Sitz in<br />

Reiskirchen, der<br />

neue Geschäftsführer<br />

der<br />

TSD Industrie-<br />

Hydraulik GmbH.<br />

Beide Firmen<br />

behalten ihre eigenständigen Namen und Standorte.<br />

Die Herber GmbH ist als Hydraulikunternehmen besonders<br />

für die Konfektionierung von Hydraulikschlauchleitungen<br />

bekannt. TSD Industrie-Hydraulik ist spezialisiert auf die<br />

Herstellung von Metallwellschläuchen und die Konfektionierung<br />

von Teflonschlauchleitungen. Durch die Zusammenarbeit<br />

ergibt sich ein auswahlstarkes Portfolio mit<br />

vielen Modifikationsmöglichkeiten. Das Angebot erstreckt<br />

sich über die Bereiche der Hydraulikschläuche, Hydraulikschlauchleitungen,<br />

Schlaucharmaturen, Verschraubungen,<br />

Adapter, Teflon- und Metallwellschläuche, gebogene<br />

Rohrleitungen und Sonderzeichnungsteile. Der Zusammenschluss<br />

hatte sich aus einer über die Jahre gewachsenen<br />

Kunden-Lieferanten-Beziehung zwischen beiden<br />

Unternehmen entwickelt.<br />

www.herber-gmbh.de<br />

SMC UND LANDEFELD:<br />

VERTRIEBSPARTNERSCHAFT<br />

SMC Deutschland<br />

und die<br />

Landefeld<br />

Druckluft und<br />

Hydraulik<br />

GmbH haben<br />

eine Vertriebspartnerschaft<br />

abgeschlossen.<br />

Landefeld ist ein führender und europaweit agierender<br />

Lieferant für Komponenten der Pneumatik, Hydraulik und Industriebedarf.<br />

Durch die Kooperation erweitern die beiden Unternehmen<br />

ihr Produkt- und Serviceportfolio, um Industriekunden noch<br />

umfassendere Leistungen zuverlässig anbieten zu können. SMC<br />

setzt seit Jahren auf ein umfangreiches Netzwerk an Vertriebspartnern<br />

und hat dieses mit Landefeld jetzt noch einmal um einen<br />

erfahrenen Systemlieferanten erweitert. Das familiengeführte<br />

Unternehmen mit Sitz im hessischen Kassel beliefert Kunden vom<br />

Maschinen- und Anlagenbau über die Lebensmittel- und Pharmaindustrie<br />

bis hin zum Automotive- und Chemiebereich mit branchenübergreifenden<br />

Lösungen. SMC Deutschland arbeitet bereits<br />

seit über 20 Jahren erfolgreich mit Landefeld zusammen.<br />

www.smc.eu<br />

NEUE GESCHÄFTSFÜHRUNG BEI BAUMÜLLER AUSTRIA<br />

Die österreichische Niederlassung der Baumüller Gruppe hat ein neues Führungsteam.<br />

Hartmut Bärtl (l.) und Reinhard Aigner (r.) folgen auf Michael Ziegler<br />

(Mitte), der insgesamt 25 Jahre als Geschäftsführer tätig war. Reinhard Aigner,<br />

vorher Leiter Applikation und technischer Vertrieb, übernahm am 01.11.2022 die<br />

Position des Geschäftsführers von Michael Ziegler. Reinhard Aigner ist seit dem<br />

01.02.<strong>2023</strong> auch für den Servicebereich zuständig. Unterstützt wird er dabei durch<br />

Hartmut Bärtl, den CFO der Baumüller Gruppe. Bärtl wurde ebenfalls als Geschäftsführer<br />

der Baumüller Austria GmbH bestellt. Michael Ziegler, der das Unternehmen<br />

seit 1998 erfolgreich führte, scheidet aus der Geschäftsführung aus. Er bleibt weiterhin verantwortlich für die Bereiche<br />

Motoren und Generatoren und unterstützt bei Sonderprojekten.<br />

www.baumueller.com<br />

Wenn Innovation<br />

auf Tradition trifft:<br />

Maßgeschneiderte<br />

Antriebslösungen seit 1879.<br />

Weitere Informationen finden Sie hier: www.reintjes-gears.de<br />

<strong>10</strong> <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


SOFTSTARTER<br />

NEUE PRODUKTIONSSTÄTTE IN SUZHOU ERÖFFNET<br />

Kendrion eröffnete Ende Mai seine neue, 28.000 m 2 große Produktionsstätte im<br />

Industriepark von Suzhou in China. Das neue Werk ist das bisher größte der<br />

Kendrion-Gruppe. Mit vier Etagen Produktionsfläche, einem modernen, automatisierten<br />

Lager und Büros will das Unternehmen sein Geschäft in China weiter<br />

ausbauen. 300 Mitarbeiter haben im neuen Werk ihren Arbeitsplatz. Produkte aus<br />

den Bereichen Industrial Brakes, Industrial Actuators and Controls und Automotive<br />

entstehen hier. Das Gebäude wurde auch unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit<br />

konzipiert: Die Photovoltaikanlage auf dem Dach wird voraussichtlich<br />

550.000 kWh Strom aus erneuerbaren Energien pro Jahr erzeugen. Am neuen<br />

Standort fasst Kendrion seine beiden bisherigen Niederlassungen Suzhou und<br />

Shanghai in einer Anlage zusammen. Das neue Werk soll bis Ende des dritten<br />

Quartals <strong>2023</strong> voll betriebsbereit sein.<br />

www.kendrion.com<br />

KAMMERER: 85 JAHRE<br />

ERFINDUNGSGEIST<br />

Die Kammerer Gewindetechnik<br />

GmbH feiert dieses Jahr ihr<br />

85-jähriges Firmenjubiläum.<br />

Das Familienunternehmen aus<br />

Hornberg im Schwarzwald<br />

stellt Gewindetriebe her. 1938<br />

gegründet wird es heute in der<br />

dritten Generation von Achim<br />

Kammerer und Peter Kammerer<br />

geleitet und beschäftigt<br />

160 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter. Den Grundstein für<br />

das Schwarzwälder Unternehmen<br />

legten Franz und Anna<br />

Kammerer, als sie 1938 in<br />

bescheidenen Räumlichkeiten<br />

einen Fabrikationsbetrieb zur<br />

Herstellung von Teilen für die<br />

Uhrenindustrie gründeten. Ab<br />

1953 begann das Ehepaar mit<br />

der Produktion von Drehteilen,<br />

in den folgenden Jahren<br />

erweiterten sie das Angebot<br />

um die Herstellung von<br />

Gewindespindeln. Nach dem<br />

Tod des Firmengründers im Jahr<br />

1967 unterstützten die Söhne<br />

Klaus und Wolfgang ihre<br />

Mutter dabei, den Betrieb<br />

weiterzuführen. 1992 stieg die<br />

dritte Generation ein. Die<br />

Produkte finden weltweit<br />

Einsatz im Werkzeugmaschinenbau,<br />

dem allgemeinen<br />

Maschinenbau, der Feinwerktechnik,<br />

in der Handhabungsautomation<br />

und Robotik, in der<br />

Medizintechnik, der Flugzeugindustrie<br />

sowie dem Automobilbau.<br />

www.kammerer-gewinde.com<br />

Japanese origin & quality – trusted worldwide since 1921<br />

Bearings<br />

for precision<br />

to<br />

rebranding<br />

• Koyo<br />

JTEKT<br />

JTEKT<br />

Koyo<br />

•<br />

to<br />

rebranding to<br />

Our legacy:<br />

Our Future:<br />

rebranding<br />

JTEKT • Koyo<br />

Official Date:<br />

April 1, 2022<br />

JTEKT<br />

• Koyo<br />

rebranding<br />

to<br />

Get to know our bearings at jtekt-bearings.eu<br />

Formerly sold as


DIREKTANTRIEBE<br />

TITEL<br />

12 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


TITEL<br />

DIREKTANTRIEBE<br />

MATERIALHANDLING<br />

SCHLEPPEN STATT HEBEN –<br />

AGVS ZIEHEN LASTEN<br />

Omnidirektionale Bewegungen<br />

und smartes Andocken an so gut<br />

wie jeden Lagerwagen in unter<br />

20 Sekunden – neue Roboter sorgen<br />

für schnelleres und sicheres<br />

Materialhandling<br />

Alex Byles, Buteo Communications, externer Redakteur<br />

Tractonomy Robotics ist ein im belgischen Ghent ansässiges<br />

Start-up-Unternehmen mit viel Erfahrung in<br />

der Robotikforschung für die Raumfahrtindustrie.<br />

„2018 traf ich mich mit einem Freund, der ein Lager<br />

besitzt, in dem ein Mix aus großen und schweren Waren sowohl<br />

auf Standardwagen als auch auf Hubwagen transportiert<br />

wurde. Er zeigte mir, wie schwer es war, diese Wagen<br />

schnell und exakt zu bewegen und bat mich um Hilfe bei<br />

diesem Problem“, erzählt Keshav Chintamani, CEO bei<br />

Tractonomy Robotics. „Mir wurde klar, dass ein speziell entwickelter<br />

Roboter verschiedenste, sich bereits im Einsatz<br />

befindliche Wagen handhaben und damit die Herausforderungen<br />

bezüglich Größe, Gewicht und Zeit ausnahmslos<br />

meistern könnte.“<br />

Chintamani stellte fest, dass viele AGVs (Automated Guided<br />

Vehicles) für das Handling von Wagen auf einem Design<br />

basierten, das die Nutzlast von unten anhob. Dies kostete allerdings<br />

viel Zeit. Manchmal dauerte es mehrere Minuten,<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> 13


DIREKTANTRIEBE<br />

TITEL<br />

bis der Roboter sich unter dem Wagen richtig positioniert hatte.<br />

Falls die Ausrichtung des Wagens nicht optimal war, musste der<br />

AGV sogar stoppen und neu ansetzen. Mit Blick auf die Traglast<br />

der Roboter kamen häufig noch Gewichtseinschränkungen hinzu<br />

und das Risiko, dass der Wagen umkippen konnte.<br />

Die Forschung wandte sich AGVs zu, die einen Wagen ziehen<br />

konnten. Diese waren jedoch entweder dauerhaft fest mit dem<br />

Wagen verbunden oder verfügten über Andockmechanismen, die<br />

nicht besonders genau waren und daher beim Andockmanöver<br />

wieder viel Zeit in Anspruch nahmen. Die Erleuchtung kam dann<br />

in Form eines robotischen Greiferarms, der den Wagen fest umklammerte.<br />

Chintamanis neues Design konnte sich an Wagen jeder<br />

Bauart anpassen und sie sicher ziehen.<br />

Um seiner Entwicklung Autonomie hinsichtlich der Fahrwege<br />

zu ermöglichen, wollte er den Andockmechanismus mit einer<br />

AMR-Plattform (Autonomer Mobile Roboter) kombinieren. Die<br />

Lasernavigation ermöglicht das Umfahren von Hindernissen sowie<br />

dynamische und präzise Bewegungen. Die Entwicklung führte<br />

zu einem schnelleren und effizienteren Lagerhandling.<br />

01<br />

02<br />

OMNIDIREKTIONALE BEWEGUNGEN<br />

Der AMR musste bei beengten Platzverhältnissen Wege innerhalb<br />

des Lagers zurücklegen und korrekt an einen in einem dicht<br />

gepackten Gang stehenden Wagen andocken können. Das omnidirektionale<br />

Design mit Mecanum-Rädern ermöglicht es dem<br />

AMR, sich auf engstem Raum mit drei Freiheitsgraden zu bewegen.<br />

Der entscheidende Schritt hin zu einer optimierten Andockgeschwindigkeit<br />

und -genauigkeit sowie des Weitertransports,<br />

war die Spezifikation eines Bewegungssystems – basierend auf einem<br />

präzisen Vierradantrieb.<br />

„Weil sie leistungsstark und ausfallsicher sind, werden Maxon<br />

Motoren in vielen akademischen Forschungsprojekten eingesetzt.<br />

Unter anderem auch in der Weltraumforschung, an der ich<br />

gearbeitet habe. Deshalb war Maxon meine erste Anlaufstelle“,<br />

erklärt Chintamani.<br />

Das Bewegungssystem musste das Schleppen eines hohen Gewichts<br />

ermöglichen und deshalb ausreichend Drehmoment erzeugen,<br />

um eine Nutzlast von mehreren hundert Kilogramm aus<br />

dem Stand heraus in Bewegung versetzen zu können. Damit es in<br />

beengten Lagern betrieben werden kann, war sein erstes AMR-<br />

Design lediglich 70 cm lang und 50 cm breit. Ein kompakter Motor,<br />

der nur wenig Platz beanspruchte, war daher grundlegend.<br />

Nach einigen Versuchen fiel die Entscheidung auf einen bürstenlosen<br />

Maxon DC-Flachmotor, den EC 60 flat. Bei vier Motoren pro<br />

Roboter – einer pro Rad – musste das Design für die Serienfertigung<br />

außerdem kostengünstig sein, zumal die Motoren auch integrierte,<br />

hochauflösende Encoder benötigten.<br />

HOHE LEISTUNGSDICHTE<br />

„Wir testeten diese Motoren im ATR1-Prototyp und sie waren<br />

wirklich beeindruckend. Sie konnten einen Wagen mit dem zusätzlichen<br />

Gewicht von drei Menschen ziehen. Dabei sind es<br />

wirklich winzige Motoren von nur 60 Millimetern Breite“, betont<br />

Chintamani. Mit der Konzeptbestätigung des Erstdesigns, einem<br />

autonomen Schlepproboter namens ATR1 (Autonomous Towing<br />

Robot), wurde Tractonomy Robotics geboren. Der ATR1 kann<br />

Wagen jeder Bauart mit einem Gewicht bis zu 400 kg bei Geschwindigkeiten<br />

von mehr als 1 m/s ziehen. Mit Unterstützung<br />

eines speziellen Navigationsmoduls dockt der Roboter schnell an<br />

und kann sogar freie Stellplätze erkennen und Wagen autonom<br />

parken. Das Navigationssystem setzt Kameras sowie Computervisions-Feedback<br />

ein. Die Steuerungsgenauigkeit basiert auf der<br />

Reaktionsschnelligkeit der Motoren.<br />

„Der ATR1 kann in unter 20 Sekunden präzise und verlässlich an<br />

Wagen andocken und sich dank Seitwärtsbewegungen, dem sogenannten<br />

‚Strafing‘, in beengter Umgebung mittels kleinster Anpassungen<br />

punktgenau positionieren“, erklärt Chintamani.<br />

BEDARF AN SCHWERLASTSCHLEPPERN<br />

Nach weiteren Versuchen mit ATR1 erhielt Tractonomy Robotics<br />

Anfragen für das Schleppen von größeren Nutzlasten, wie beispielsweise<br />

von Blechen mit einem Gewicht von 800 kg und<br />

mehr. Dies führte zu einem radikalen Neudesign, dem ATR2, mit<br />

einem einzigartigen, adaptiven Doppelarm-Andocksystem. Damit<br />

kann der Roboter eine ganze Reihe unterschiedlicher Wagengrößen<br />

handhaben. Tractonomy plant den ATR2 in einer Standard-Drehmoment-Ausführung<br />

sowie als Variante mit hohem<br />

Drehmoment zu produzieren. Die Zuglasten sollen jeweils 600 kg<br />

und 800 kg betragen, wobei Geschwindigkeiten von 1,8 m/s bis<br />

zu 2,5 m/s (6,5 km/h bis 9 km/h) erreicht werden.<br />

Bei Abmessungen von 90 x 64 cm ist der ATR2 größer als sein<br />

Vorgänger mit 70 x 50 cm, um Platz für zusätzliche Batterien und<br />

eine neue Elektronik zu schaffen. Aber um die höhere Nutzlast<br />

bei weiterhin kompakter Baugröße transportieren zu können,<br />

waren deutlich höhere Drehmomentmotoren nötig.<br />

„Nach Beratungen mit Maxon Ingenieur:innen stellte sich heraus,<br />

dass wir einen für das Gesamtsystem geeigneten Motor mit<br />

niedrigerer Spannung einsetzen konnten, der aber immer noch<br />

die Spitzenmotordrehzahlen und -drehmomente erzeugen konnte,<br />

die die höhere Last erforderte und dabei die thermischen<br />

Grenzwerte einhielt“, sagt Chintamani. „Dank dieser bedeutenden<br />

Empfehlung bieten wir unter Verwendung von nur zwei<br />

Motortypen eine einzige Plattform, die für eine ganze Reihe von<br />

Wagen und Nutzlasten geeignet ist.“<br />

Beim Ziehen schwerer Lasten mit hohen Geschwindigkeiten<br />

wird die Bremskraft umso wichtiger. Deshalb ist der ATR2 mit integrierten<br />

Bremsen und einem 360°-Sicherheitssystem ausgestattet,<br />

das Kollisionen verhindert. Auch die Bauteilausfallsicherheit<br />

spielt bei einem Rund-um-die-Uhr-Betrieb eine Schlüsselrolle.<br />

„Diese Maschinen legen täglich mindestens 15-20 Kilometer<br />

unter variablen Bedingungen zurück. Ausfälle verringern die Pro-<br />

14 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


03<br />

Hohe<br />

Genauigkeit -<br />

hartgewirbelte<br />

Kugelgewindetriebe<br />

hohe Traglast<br />

hohe<br />

Oberflächengüte<br />

01 Der Autonomous Towing Robot ATR1<br />

von Tractonomy war der Vorgänger: Die<br />

intelligenten, omnidirektionalen Schlepper<br />

können eine Vielzahl von Lagerwagen bewegen<br />

und agieren im Team<br />

02 Der offene Rotor unterstützt die Kühlung im<br />

Betrieb, wodurch höhere Dauerdrehmomente<br />

erreicht werden können<br />

03 EC 60 flat: Die bürstenlosen Flachmotoren<br />

von Maxon mit integriertem Hall-Sensor sind<br />

eine gute Wahl, wenn es eng wird und für<br />

kostenoptimierte Serienprodukte<br />

hergestellt in<br />

Deutschland<br />

hervorragendes<br />

Preis-Leistungsverhältnis<br />

duktivität. Daher ist eine verlässliche Bewegungslösung<br />

besonders wichtig“, erklärt<br />

Chintamani.<br />

FLEXIBILITÄT BEIM<br />

MATERIALHANDLING<br />

ATR2 tritt gerade in die Phase der betrieblichen<br />

Validierung ein und Tractonomy<br />

konzentriert sich nun auf die Serienfertigung.<br />

Der AMR richtet sich primär<br />

an die verarbeitende Industrie und Vertriebslogistik,<br />

die auf Materialhandling-<br />

Technologien angewiesen sind, wie Fabriken,<br />

Lager großer Supermärkte und<br />

Postdienstleister. Die Roboter können<br />

auch für das Be- und Entladen von Wagen<br />

in Lastwagen eingesetzt werden und<br />

stellen so einen kostengünstigen Ersatz<br />

für konventionelle Routenzüge und Förderanlagen<br />

sowie eine sicherere und automatisierte<br />

Alternative zu Gabelstaplern<br />

dar.<br />

Chintamani fügt hinzu: „Wir sehen eine<br />

steigende Nachfrage nach nur einer<br />

einzigen Maschine, die für die verschiedensten<br />

Materialhandling-Anwendungen<br />

genutzt werden kann. Denn dies reduziert<br />

die Kosten sowie den Verwaltungsaufwand<br />

für den Endverbraucher.<br />

Tractonomy bietet genau diese Flexibilität<br />

mit nur einem Roboter, der für die<br />

unterschiedlichsten Materialhandling-<br />

Funktionen eingesetzt werden kann.“<br />

Bilder: Maxon, Tractonomy Robotics<br />

www.maxongroup.de<br />

www.tractonomy.com<br />

DIE IDEE<br />

„Maxon Flachmotoren eignen sich<br />

besonders für begrenzte Platzverhältnisse.<br />

Die bürstenlosen Motoren<br />

sind als Innen- und Außenläufer<br />

konzipiert und erreichen Drehzahlen<br />

von bis zu 20.000 min -1 . Dank der<br />

einfachen Konstruktion ist eine<br />

weitgehend automatisierte Fertigung<br />

möglich, welche in einem<br />

günstigen Preis resultiert. Wahlweise<br />

gibt es die EC-Flachmotoren<br />

mit Hall-Sensoren, sensorlos oder<br />

mit integrierter Elektronik. Zudem<br />

können sie mit Getrieben und<br />

Encodern kombiniert werden.“<br />

Patrik Britschgi,<br />

Product Manager EC Flat Motoren,<br />

Maxon Group, Sachseln (Schweiz)<br />

Gewindetriebe<br />

von Dr. TRETTER ®<br />

Motek<br />

Stuttgart<br />

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www.tretter.de


MARKTPLATZ<br />

OPTIMAL IN DEN WIND GEDREHT<br />

Andrea Steinberg, Key Account Sales<br />

bei Kendrion Intorq<br />

Mit seinem Bremsen-<br />

Produktportfolio für<br />

Azimut- und Pitch-<br />

Systeme bedient<br />

Kendrion Intorq die<br />

wachsenden Bedürfnisse<br />

der Windkraftindustrie.<br />

Immer höhere<br />

Leistungsanforderungen<br />

und Kostendruck stellen<br />

die Branche bei der<br />

nächsten Generation vor<br />

neue Herausforderungen.<br />

Das Technologieportfolio<br />

des Unternehmens<br />

umfasst laut<br />

eigenen Angaben als<br />

einziger Lieferant<br />

sowohl Permanentmagnet<br />

als auch Federkraftbremsen. Die Windturbinen-Plattformkonzepte<br />

von Kendrion Intorq zeichnen sich durch<br />

Eigenschaften wie größere Wartungsintervalle aus, die<br />

zukünftig zum Standard gehören werden. Angesichts der<br />

voranschreitenden Globalisierung sei es von entscheidender<br />

Bedeutung, dass Unternehmen eine „local-to-local“-<br />

Produktion mit internationalen Standards bieten. Als<br />

langjähriger Bremsenlieferant für die Windkraftindustrie<br />

begleitet das Unternehmen die Anlagenhersteller bereits<br />

seit der Jahrtausendwende. Das Portfolio wurde dabei<br />

kontinuierlich an die sich entwickelnden Anforderungen<br />

angepasst. In enger Zusammenarbeit mit Herstellern von<br />

Windkraftanlagen bietet Kendrion Intorq auch maßgeschneiderte<br />

Bremssysteme. Andrea Steinberg, Key Account<br />

Sales bei Kendrion Intorq, betont: „Mit Werken in Deutschland,<br />

China, Indien und den USA, die nach den gleichen<br />

Standards fertigen, können wir weltweit ‚local-to-local‘<br />

liefern. Dies ermöglicht uns, effizient auf die Bedürfnisse<br />

unserer Kunden einzugehen.“<br />

www.kendrion.com<br />

SCHNELLE C-MUSTER-ENTWICKLUNG<br />

Wenn Standardsensoren zu viel<br />

Bauraum beanspruchen, sind<br />

individuelle Lösungen gefordert.<br />

Dabei muss ein maßgeschneidertes<br />

Produkt nicht im Widerspruch<br />

zu schnellen Reaktionszeiten<br />

und niedrigen Kosten<br />

stehen. Lenord+Bauer erstellt<br />

ohne großen Entwicklungsaufwand<br />

VarioCoder-Einbaulösungen nach dem Baukastenprinzip.<br />

Die induktiven Rotorpositionsgeber sind auf das Motordesign der<br />

Kunden abgestimmt. Diese Flexibilität unterstützt das hohe<br />

Innovationstempo in der Elektromobilität. Dank Computer Aided<br />

Manufacturing und mittels Rapid-Prototyping entsteht innerhalb<br />

weniger Wochen ein serienfähiges C-Muster, das die Kunden auf<br />

ihren Motorprüfständen testen können. Optional sind zusätzliche<br />

Tests im Labor von Lenord+Bauer durchführbar.<br />

www.lenord.de<br />

PLUG-AND-PLAY FÜR ZYKLOID-GETRIEBE<br />

Mit den Baureihen Neco und RD<br />

bietet Nabtesco plug-and-playfähige<br />

Präzisionsgetriebe in<br />

zykloider Bauart mit einem<br />

hohen Maß an Performance<br />

und Wirtschaftlichkeit. Die<br />

kompakten Servogetriebe sind<br />

in kürzester Zeit betriebsbereit.<br />

Die Montage erfordert nur<br />

wenige Handgriffe, die Integration<br />

ist schnell erledigt und die Handhabung besonders intuitiv.<br />

Die Plug-and-Play-Lösungen erreichen eine hohe Präzision mit<br />

einem Hystereseverlust von 0,5 bis max. 1 arcmin und sind dank<br />

einer Schockbelastbarkeit von bis zu 500 % des Nenndrehmoments<br />

sehr robust.<br />

www.nabtesco.de<br />

Ich will einen BEN.<br />

BEN ist Spezialist für maßgearbeitete Elektro-<br />

motoren und passt jeden Motor an meine<br />

Wünsche, die Umgebungsbedingungen und<br />

die jeweilige Einbausituation an.<br />

Das ist perfekt. Für meine Anwendungen<br />

und für mich.<br />

www.benbuchele.de<br />

BEN Buchele – die Motorenmanufaktur.<br />

Quality made in Germany. Since 1931.


COOL COUPLING FÜR VENTILATOREN<br />

Mit Kupplungen von R+W<br />

durch den Sommer: Vor<br />

allem in der warmen<br />

Jahreszeit sind Ventilatoren<br />

aus unserem Alltag<br />

nicht mehr wegzudenken.<br />

Doch hinter ihrem Luftstrom<br />

verbirgt sich<br />

mitunter komplexe<br />

Technik, bei der auch Kupplungs-Know-how von R+W gefragt<br />

ist. Es gibt verschiedene Ventilatorbauarten, wie Axial- und<br />

Radialventilatoren, die auf unterschiedliche Weisen Luft<br />

bewegen und kühle Luftströme erzeugen. Hierbei ermöglichen<br />

Elastomerkupplungen eine hohe Effizienz. Die Elastomerkupplung<br />

dient als Verbindungsglied zwischen Motor und Lüfterrad<br />

zur Übertragung des Drehmoments. Der eingesetzte Elastomerkranz<br />

wirkt schwingungsdämpfend und vermindert<br />

zusätzlich Stoßbelastungen, die durch Unwuchten oder<br />

Ausrichtungsfehler entstehen können. Dies führt zu einem<br />

leiseren und stabileren Betrieb des Ventilators – insbesondere<br />

über große Entfernungen in industriellen Anwendungen, um<br />

Luft oder Gase zu fördern.<br />

www.rw-kupplungen.de<br />

WELLENKUPPLUNGEN A LA CARTE<br />

Präzise Drehmomentübertragung,<br />

Schwingungsdämpfung<br />

und Bewegungssteuerung<br />

–<br />

Wellenkupplungen<br />

von Norelem sind<br />

vielseitig einsetzbar<br />

und in unterschiedlichen<br />

Ausführungen<br />

erhältlich.<br />

Norelem bietet Wellenkupplungen als Metallbalg- und Elastomer-Klauenkupplungen<br />

sowie als Federsteg-, Kreuzschieberund<br />

starre Kupplungen an. Kupplungen mit abnehmbaren,<br />

geteilten Klemmnaben lassen sich radial montieren. Welle und<br />

Antrieb müssen für den Einbau oder Austausch der Kupplung<br />

nicht demontiert werden. Wellenkupplungen sind nahezu<br />

wartungsfrei.<br />

www.norelem.de<br />

NETZTEIL-MODULE FÜR MOTION<br />

UND ROBOTIK<br />

KIMO.indd 1 18.04.2017 14:40:18<br />

Beckhoff erweitert sein<br />

MX-System-Portfolio<br />

für die schaltschranklose<br />

Automatisierung<br />

um leistungsstarke<br />

Netzteil-Module für<br />

Motion- und Robotikanwendungen.<br />

Bestandteil<br />

dieser Systeme sind<br />

häufig 48-V-Motion-<br />

Komponenten, für die<br />

das MX-System-Portfolio nun vier Varianten eines 48-V-/40-A-<br />

Netzteils bietet. Dem Grundprinzip des MX-Systems entsprechend<br />

werden die neuen 48-V-Netzteile auf eine Baseplate<br />

gesteckt und über die standardisierte Systemschnittstelle mit<br />

der Primärspannung versorgt – ohne manuelle Verdrahtung.<br />

Dies kann sowohl die 3-Phasen-Netzspannung als auch die<br />

600-V-DC-Spannung des Antriebsverbunds sein. Über die<br />

zweite MX-System-Schnittstelle werden die Netzteile – wie<br />

sämtliche MX-System-Funktionsmodule – zu Teilnehmern im<br />

Ethercat-Netzwerk. Diese Datenschnittstelle bietet zudem die<br />

Möglichkeit, die 48-V-Spannung in die Baseplate einzuspeisen.<br />

Dort können die 48 V DC wie auch die 24 V DC von den entsprechenden<br />

Funktionsmodulen verwendet werden. Die häufigsten<br />

Anwendungsfälle für die neuen Netzteil-Module sind Motion-<br />

Applikationen. Die Netzteile können generatorische Energie, die<br />

beispielsweise beim Abbremsen von Servomotoren entsteht,<br />

direkt in das Versorgungsnetz der Maschine zurückspeisen.<br />

Dadurch können zusätzliche externe Bremswiderstände<br />

entfallen. Die neuen 48-V-/40-A-Netzteil-Module des MX-<br />

Systems gibt es u. a. in Ausführungen für die integrierten<br />

Servoantriebe AMI8<strong>10</strong>0, das intelligente Transportsystem XTS<br />

und den modularen Industrieroboter Atro.<br />

www.beckhoff.com<br />

Ihr Partner für<br />

maßgeschneiderte Antriebslösungen<br />

» Kundenspezifische Servomotoren<br />

auch mit Hohlwelle, Luft- und Wasserkühlung<br />

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» Linearmotoren und Direktantriebe<br />

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www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> 17


STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />

POSITIONIERANTRIEBE<br />

RAUS AUS DEM SCHALTSCHRANK<br />

Wegen der angespannten Liefersituation suchte Bdtronic nach neuen<br />

Positionierantrieben für seine Dosiermaschinen. Bei AMKmotion wurden die<br />

Maschinenbauer fündig: Die neue, dezentral angelegte und kompakte<br />

Antriebslösung der Spezialisten aus Kirchheim unter Teck arbeitet sehr<br />

genau, spart Platz im Schaltschrank, vereinfacht den<br />

Installationsaufwand und ist zuverlässig verfügbar.<br />

Bdtronic ist ein weltweit agierendes Maschinenbauunternehmen<br />

für 1K- und 2K-Dosiertechnik, Plasmavorbehandlung,<br />

Heißverstemmen sowie Imprägniertechnologie<br />

für Elektroantriebe. Der Anbieter kompletter<br />

Prozesslösungen betreibt neben dem Hauptsitz in<br />

Weikersheim, im Nordosten Baden-Württembergs, zwei<br />

weitere Fertigungsstandorte in Italien und den USA sowie<br />

sieben Service- und Vertriebsniederlassungen in Europa,<br />

Asien und Nordamerika.<br />

Insgesamt beschäftigt Bdtronic mehr als 480 Mitarbeiter<br />

rund um den Globus. Seine Anlagen gehen an Kunden aus<br />

der Automobilindustrie, der Elektro- und Elektronikbranche<br />

sowie der Medizintechnik und der Pharmaindustrie.<br />

Anja Schaber, Marketing Manager,<br />

AMKmotion GmbH + Co KG, Kirchheim unter Teck<br />

Die Technologien von Bdtronic sind besonders für die Fertigung<br />

von Elektro- und Hybridmotoren, Batterien und die<br />

Leistungselektronik moderner Fahrzeuge von Bedeutung.<br />

Hier beliefert das Unternehmen neben Tier1- und Tier2<br />

auch zahlreiche OEM-Kunden weltweit.<br />

Für seine Dosiermaschinen war Bdtronic auf der Suche<br />

nach einer neuen kompakten Antriebslösung. Ende 2021<br />

waren die Lieferzeiten für die Komponenten sehr lang und<br />

die Versorgung nicht mehr gesichert. „Wir setzen auf ständige<br />

Optimierung, sowohl bei unseren Anlagen als auch bei<br />

unseren Prozessen“, sagt Andreas Olkus, Leiter der Business<br />

Unit Dosieren und Plasma bei bdtronic. Das Unternehmen<br />

beschloss deshalb, sich nach einem weiteren Partner mit<br />

neuen Lösungen für die Antriebe umzuschauen und setzte<br />

sich mit AMKmotion in Verbindung. „Wir kennen das Unternehmen<br />

und seine Produkte schon sehr lange und haben<br />

auch schon bei verschiedenen Gelegenheiten erfolgreich<br />

zusammengearbeitet. Darum fragten wir in Kirchheim an“,<br />

erzählt Olkus.<br />

18 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />

01 02<br />

01Die präzisen Positionierantriebe für die horizontalen und vertikalen Achsen<br />

der Dosiermaschinen<br />

02 Für Platz im Schaltschrank sorgt eine dezentrale Lösung, bei der die<br />

Antriebstechnik mit allen Steuerungseinheiten direkt in der Maschine steckt<br />

ÜBERZEUGENDES KONZEPT MIT KURZEN<br />

LIEFERZEITEN<br />

„Konkret ging es darum, Dosiermaschinen mit präzisen Positionierantrieben<br />

für die horizontalen und vertikalen Achsen auszustatten,<br />

dabei den Platzbedarf im Schaltschrank möglichst gering<br />

zu halten und Bdtronic zuverlässig und zeitnah mit allen Komponenten<br />

zu versorgen“, fasst Konrad Beier, Vertriebsingenieur bei<br />

AMKmotion die Aufgaben zusammen. Er war beim Antriebsspezialisten<br />

für das Projekt verantwortlich. „Wir haben uns Gedanken<br />

gemacht und Bdtronic neben einer konventionellen Planung,<br />

also mit der Antriebselektronik im Schaltschrank, auch eine weitere<br />

elegante Möglichkeit vorgeschlagen – eine dezentrale Lösung,<br />

bei der die Antriebstechnik mit allen Steuerungseinheiten<br />

direkt in der Maschine steckt und als Daisy Chain geschaltet ist.“<br />

Das Paket besteht aus dem dezentralen Servoumrichter iC5,<br />

der auf der Fläche eines halben DIN A4-Blatts Einspeisung und<br />

Servowechselrichter kombiniert. Die Einspeisung liefert eine<br />

Dauerleistung von fünf Kilowatt und in der Spitze von zehn Kilowatt<br />

zur Erzeugung des Gleichstrom (GS)-Zwischenkreises. Dazu<br />

kommen drei beziehungsweise vier dezentrale Servowechselrichter<br />

iX5 mit Schutzart IP65 für den Anschluss an GS-Zwischenkreis<br />

und Echtzeit-Ethernet-Kommunikation. Abhängig<br />

von der Anlagenausführung bewegen vier oder fünf konvektions-<br />

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Unser integriertes Getriebemotorkonzept –<br />

Energieeffizienz auf hohem Niveau.<br />

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STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />

03 04<br />

03 Die Antriebskomponenten<br />

sind als Daisy Chain<br />

geschaltet; der dezentrale<br />

Servoumrichter verbindet<br />

auf der Fläche eines halben<br />

DIN A4-Blatts Einspeisung<br />

und Servowechselrichter<br />

04 Der konvektionsgekühlte<br />

Synchronservomotor<br />

gekühlte Synchronservomotoren der Baureihe DT4-1 und DT4-2 die<br />

X-, Y1-, Y2- und Z-Achsen. Die Motoren mit Singleturngeber verfügen<br />

über eine hohe Drehmoment- und Leistungsdichte sowie eine<br />

sehr große Dynamik mit Beschleunigungswerten bis <strong>10</strong>0.000 rad/s2.<br />

„Unsere dezentrale Variante bietet dem Anwender zahlreiche Vorteile“,<br />

erklärt Beier und zählt auf: „Es sind keine Antriebskomponenten<br />

im Schaltschrank mehr erforderlich, der Verkabelungsaufwand ist<br />

dank Daisy Chain sehr gering, die Installation geht deutlich schneller,<br />

der Energieaustausch über den GS-Zwischenkreis erhöht die<br />

Energieeffizienz der gesamten Anlage, die Lösung läuft zuverlässig<br />

und ist langlebig. Da wir Standard-Komponenten einsetzen, fallen<br />

zudem keine zusätzlichen Kosten für applikationsspezifische Anpassungen<br />

an, und wir können kurzfristig liefern.“ Ein weiteres großes<br />

Plus: Mit der von AMKmotion vorgeschlagenen Kombination<br />

sind jetzt auch Safety-Funktionen wie Safe Limited Speed (SLS) einfach<br />

als FSoE (Fail-Safe over EtherCAT) möglich.<br />

PARTNERSCHAFTLICHE ZUSAMMENARBEIT<br />

Das dezentrale Konzept überzeugte das Team um Andreas Olkus<br />

und schnell lief das Projekt an. „Der Vorschlag traf unserer Spezifikationen<br />

genau, und die schnelle Verfügbarkeit war top“, sagt<br />

Andreas Kubera, der in der Elektrokonstruktion bei Bdtronic arbeitet.<br />

„So konnten wir kompakter planen, hatten weniger Aufwand<br />

durch die einfachere Verkabelung und benötigten keine zusätzlichen<br />

Klimageräte im Schaltschrank.“ Ersten Tests mit dem Prototyp<br />

im November 2021 folgte ein Besuch der Techniker mit einem Probelauf<br />

bei Bdtronic. „Wir waren überrascht, wie schnell und einfach<br />

wir die Komponente in die bestehenden Konstruktionen integrieren<br />

konnten“, sagt Kubera. Und schon im November ging die Bestellung<br />

für die ersten 250 Antriebe bei AMKmotion ein, die das Unternehmen<br />

auch planmäßig entsprechend des Ablaufplans liefern konnte.<br />

Eine zweite große Bestellung folgte schon im Mai 2022.<br />

Die kurze Umsetzungszeit freut und überraschte auch Kubera:<br />

„Bis so ein Antriebsstrang stabil läuft, dauert es normalerweise ein<br />

halbes Jahr. Zusammen mit AMKmotion haben wir das in nur vier<br />

Wochen hingekriegt.“ Neben der eleganten technischen Lösung waren<br />

vor allem die enge und partnerschaftliche Zusammenarbeit sowie<br />

die offene Kommunikation ein entscheidender Faktor des Projekts.<br />

„Das hat richtig Spaß gemacht, und wir können uns auf die Lösung<br />

verlassen,“ fasst Andreas Olkus zusammen. „Wir haben inzwischen<br />

eine ganze Reihe von Anlagen mit der neuen Lösung<br />

ausgestattet und bekommen nur positive Rückmeldungen.“<br />

Bilder: AMKmotion<br />

www.amk-motion.com<br />

DIE IDEE<br />

„Wir haben uns Gedanken gemacht<br />

und Bdtronic neben einer konventionellen<br />

Planung, also mit der<br />

Antriebselektronik im Schaltschrank,<br />

auch eine weitere elegante Möglichkeit<br />

vorgeschlagen – eine dezentrale<br />

Lösung, bei der die Antriebstechnik<br />

mit allen Steuerungseinheiten<br />

direkt in der Maschine steckt und als<br />

Daisy Chain geschaltet ist. So sind<br />

keine Antriebskomponenten im<br />

Schaltschrank mehr erforderlich, der<br />

Verkabelungsaufwand ist dank<br />

Daisy Chain sehr gering, die<br />

Installation geht deutlich schneller,<br />

der Energieaustausch über den<br />

GS-Zwischenkreis erhöht die<br />

Energieeffizienz der gesamten<br />

Anlage, die Lösung läuft zuverlässig<br />

und ist langlebig. Da wir Standard-<br />

Komponenten einsetzen, fallen<br />

zudem keine zusätzlichen Kosten für<br />

applikationsspezifische Anpassungen<br />

an, und wir können kurzfristig<br />

liefern.“<br />

Konrad Beier, Vertriebsingenieur<br />

AMKmotion, Kirchheim unter Teck<br />

20 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


MARKTPLATZ<br />

ENERGIEKETTE: BIONISCHES DESIGN SENKT KOSTEN<br />

Die E4Q-Energiekette von Igus ist ab sofort als „L-Variante” erhältlich. Dank bionischem<br />

Design ist die E4Q.64L bis zu 20 % günstiger als der große Bruder E4Q, der weltweit bewährten<br />

E-Kette für Anwendungen mit großen freitragenden Längen und hohem Füllgewicht.<br />

Die Energiekette eignet sich für Anwender, für welche die E4Q bislang überdimensioniert war.<br />

Trotzdem profitieren sie von den Vorteilen des großen Bruders – wie etwa von der schnellen<br />

und werkzeuglosen Öffnung. Um Kosten zu sparen, wurde das Design der E4Q modifiziert.<br />

Ziel war es, eine Balance zwischen geringem Eigengewicht und höchster Robustheit herzustellen.<br />

Für das geringere Gewicht sorgen dabei Seitenlaschen an den Kettengliedern, die im<br />

Vergleich zur E4Q schmaler ausfallen. Beibehalten wurde das bionische Design: Material wird<br />

überall dort ausgespart, wo es keine tragende Funktion hat. „Das Anschlagsystem hingegen wurde ganz neu gedacht“, sagt<br />

Christian Ziegler, Leiter des Produktmanagements E-Ketten bei Igus. „Das Entwicklungsziel war mehr Stabilität und Lebensdauer<br />

als bei den Vorgängermodellen mit zwei Anschlägen pro Kettenglied. Die E4Q.64L ist nun die erste Energiekette von Igus, die in<br />

jedem Kettenglied drei Anschläge hat. Das sorgt für einen noch gleichmäßigeren Kraftfluss und eine verlängerte Lebensdauer.“<br />

www.igus.de<br />

PRÄZISE<br />

PROGRAMMIERBARER<br />

MINIATUR-DREHGEBER<br />

FSG Fernsteuergeräte hat ein<br />

neues Modell des analogen<br />

Miniatur-Drehgebers MH609<br />

entwickelt. Die Besonderheit<br />

des MH609-P: Mit einer<br />

Software von FSG kann der<br />

Drehwinkel frei programmiert<br />

werden. Dank seiner kompakten<br />

Maße ist der bewährte<br />

Miniatur-Drehgeber vor allem<br />

dort einsetzbar, wo nur wenig<br />

Platz zur Verfügung steht.<br />

Typische Anwendungen sind<br />

Steuergeräte für Bauma -<br />

schinen sowie Fahrschalter<br />

und Bediengeräte für die<br />

Bahn- und Schiffsindustrie.<br />

In Kooperation mit einem<br />

norwegischen Unternehmen<br />

aus der Schiffsbaubranche hat<br />

FSG das neue programmierbare<br />

Modell MH609-P entwickelt.<br />

Eingesetzt wird es im Steuerhebel<br />

für die Schiffsruderanlage:<br />

Entsprechend programmiert<br />

passt es sich exakt dem<br />

Hebelweg an.<br />

www.fsg-sensors.de<br />

AUTOMATION<br />

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DIE ANWENDUNGSVIELFALT<br />

• Gesteigerte Leistungen durch<br />

vergrößerten Hub<br />

• Mehr Auswahl dank Portfolio-Erweiterung<br />

• Bis zu 5.650 Nm Energieaufnahme<br />

in kritischen Umgebungen<br />

• Hochwertige Optik in effektiven<br />

Massenbereichen bis 63.700 kg<br />

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STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />

DEZENTRALISIERTE STEUERUNGSARCHITEKTUR<br />

ACHT ACHSEN FÜR DIE<br />

METALLVERARBEITUNG<br />

Jelena Mesarosch, Marketing Manager,<br />

Moog GmbH, Memmingerberg<br />

Die Produktion von hochwertigen Bauteilen in<br />

möglichst kurzer Zeit und im Idealfall ohne<br />

Fehler ist immer das Ziel von Automatisierung.<br />

Für Metallverarbeitungsanwendungen haben<br />

Moog Inc. als führender Anbieter von<br />

Hochleistungslösungen für die Antriebstechnik<br />

und Salvagnini, ein italienischer Automatisierer,<br />

gemeinsam einen 8-achsigen kartesischen<br />

Manipulatorroboter zur automatischen Führung<br />

und Sortierung von Stanz- oder Scherteilen in<br />

Bearbeitungszentren konzipiert und entwickelt.<br />

Viele Metallverarbeitungsbetriebe stehen vor verschiedenen<br />

Herausforderungen, darunter die hohe Variabilität<br />

der Chargen, kleinere und diversifizierte Chargen mit<br />

Sonderapplikationen und dem Wunsch der Kunden<br />

nach kürzeren Lieferzeiten und Qualitätsgarantien. Auch wenn<br />

Anlagen und Produktionslinien eines Werkes bereits recht flexibel<br />

ausgelegt sind, stehen aktuelle Ansprüche dennoch oft im<br />

Widerspruch dazu. Eine zusätzliche Möglichkeit, den schnellen<br />

und unterschiedlichen Produktionsanforderungen der Kunden<br />

gerecht zu werden ist der 8-achsige kartesische Manipulator von<br />

Salvagnini. Der Manipulator fügt sich in das bestehende Raumkonzept<br />

ein, erfüllt eine Vielzahl von Aufgaben und verbraucht<br />

weniger Energie als vergleichbare Lösungen am Markt.<br />

Salvagnini ist ein italienisches Unternehem mit innovativen<br />

Lösungen für den Werkzeugmaschinensektor, für die flexible<br />

Metallverarbeitung und Automatisierung. Die Technologien des<br />

Unternehmens werden in den Bereichen Stanzen/Schneiden,<br />

Paneelen, Biegen, Faserlaserschneidsystemen, den automatischen<br />

Produktionssystemen FMS/FMC, Verbindungen, Lagern<br />

und firmeneigener Software eingesetzt. Die Lösungen sind auf<br />

die Anforderungen der Industrie 4.0 zugeschnitten.<br />

TECHNOLOGISCH NEUER ANSATZ<br />

Da Moog elektrische, hydraulische und hybride Lösungen für die<br />

Maschinenentwicklung anbietet, konnten Moog und Salvagnini einen<br />

technologisch neutralen Ansatz verfolgen. Die Techniker von<br />

Moog bewerteten eine Reihe von Technologien und wählten die am<br />

besten geeignete Lösung für den kartesischen Manipulatorroboter<br />

von Salvagnini und die Kunden aus der Metallverarbeitung aus.<br />

Das Entwicklungsteam von Moog hat seine elektromechanischen<br />

Lösungen in die Konstruktion des Salvagnini-Roboters integriert,<br />

damit das System in der Lage ist, verschiedene Prozesse<br />

miteinander zu verbinden, einschließlich des Transports des aktuellen<br />

Werkstücks von einer Station zur nächsten. Für die Entwicklung<br />

der Mehrachslösung wählten die Salvagnini-Ingenieure<br />

das Energiemanagementmodul DE2020, den Motor DI2020 mit<br />

integrierter Elektronik, den dezentralen Einzelachsantrieb<br />

DR2020 und die Servomotoren HD/FAS H von Moog.<br />

22 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />

01<br />

01 Der Motor DI2020 besitzt eine integrierte Elektronik<br />

02<br />

02 Für den Manipulator wählten die Ingenieure das<br />

Energiemanagementmodul DE2020<br />

INTEGRIERTE ELEKTRONIK SPART PLATZ<br />

„Es ist schwierig und nicht immer möglich, im Layout komplexer Systeme Platz für den<br />

Schaltschrank zu finden. Daher ist es sehr wichtig, das Volumen des Schaltschranks zu<br />

reduzieren“, erklärt Stefano Bizzotto, Motion Control Manager bei Salvagnini. „Im Idealfall<br />

sollte der Schaltschrank verschwinden oder vollständig in die Grundfläche der<br />

Maschine integriert sein. Deshalb haben wir uns für dezentrale Antriebe und Motoren<br />

mit integrierter Elektronik entschieden.“<br />

„Durch die Wahl der elektromechanischen Technologie konnten wir integrierte Plugand-Play-Systeme<br />

vorschlagen, die auch mit Geräten anderer Hersteller perfekt kommunizieren<br />

können“, fügt Marco Dallocchio, Vertriebsleiter bei Moog, hinzu. „Die vereinfachte<br />

Installation ermöglichte einen schnelleren Service. Weitere Vorteile sind die<br />

geringeren Abmessungen und das geringere Gewicht, die beide zu höherer Beschleunigung<br />

und Geschwindigkeit führen sowie die Möglichkeit eröffnen, neue Funktionen<br />

auf demselben Raum zu integrieren.“<br />

CO-ENGINEERING UND CO-DESIGN<br />

Moog und Salvagnini modernisieren bestehende Maschinen gemeinsam, um so vorhandene<br />

Komponenten zu ersetzen oder neue Komponenten zu integrieren. Modernisierungen<br />

gelten als unverzichtbar, denn die Verbesserung der technologischen<br />

Standards steigert die Produktionseffizienz und senkt gleichzeitig die Betriebskosten.<br />

Intensive Co-Engineering- und Co-Design-Arbeit zwischen den Entwicklungsteams<br />

beider Unternehmen führt die Anwender von Werkzeugmaschinen zur nächsten Generation<br />

von zunehmend vernetzten Systemen, die auf Nachhaltigkeit und der Bereitschaft<br />

für Industrie 4.0 ausgerichtet sind. Moog ist in der Lage, die am besten geeignete<br />

Kombination von Technologien und Lösungen vorzuschlagen, um den individuellen<br />

Kundenanforderungen in diesen Bereichen gerecht zu werden.<br />

Bilder: Salvagnini Italia, Moog<br />

www.moog.com<br />

DIE IDEE<br />

„Durch die Wahl der elektromechanischen<br />

Technologie konnten wir<br />

integrierte Plug-and-Play-Systeme<br />

vorschlagen, die auch mit Geräten<br />

anderer Hersteller perfekt kommunizieren<br />

können. Weitere Vorteile sind<br />

die geringeren Abmessungen und<br />

das geringere Gewicht, die beide zu<br />

höherer Beschleunigung und<br />

Geschwindigkeit führen sowie die<br />

Möglichkeit, neue Funktionen auf<br />

demselben Raum zu integrieren.“<br />

Marco Dallocchio, Vertriebsleiter<br />

bei Moog<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> 23


GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

ZAHNRADHERSTELLUNG<br />

PRÄZISE UND EFFIZIENT: ZAHNRÄDER<br />

FÜR GROSSGETRIEBE SCHLEIFEN<br />

Die Serienproduktion großer Zahnräder erfordert ein hohes Maß an Qualität,<br />

Exzellenz und Kontinuität in der Produktion. Schleifmaschine, Schleifprozess<br />

und Schleifscheibe sind optimal aufeinander abzustimmen. Nach mehreren<br />

erfolgreichen Versuchen auf Klingelnberg Höfler Rapid-Schleifmaschinen, die mit<br />

Kunden in deren Produktionsstätten durchgeführt wurden, führt Krebs & Riedel<br />

die neuen Premium-Schleifscheiben prozesssicher ein.<br />

Krebs & Riedel ist einer der weltweit führenden Hersteller<br />

von Schleifscheiben für das Verzahnungsschleifen im Automobil-<br />

und Elektrofahrzeug-Sektor. Das Familienunternehmen<br />

expandiert mit der neuen Premium-Produktreihe<br />

Blue Moon TZ auch in andere Sektoren, in denen Großgetriebe<br />

hergestellt werden. Die Windenergie hat in den letzten Jahren<br />

einen wichtigen Beitrag zur Einsparung von CO 2<br />

-Emissionen geleistet.<br />

Windkraftanlagen werden immer größer und leistungsfähiger,<br />

während die Produktionskosten gesenkt werden müssen.<br />

Dies erfordert Produktionsmethoden, mit denen die Zahnräder<br />

kostengünstig und in hoher Qualität hergestellt werden können,<br />

selbst bei komplexen Flankenmodifikationen.<br />

Präzisions geformt:<br />

Das eingesetzte<br />

Schleifkorn ist sehr<br />

scharfkantig,<br />

mikrokristallin und<br />

besitzt eine längliche<br />

Trapez-Stäbchenform<br />

ZAHNRÄDER FÜR WINDKRAFTANLAGEN<br />

Die Größen von Zahnrädern in der Windkraft liegen typischerweise<br />

zwischen 800 und 4.000 mm. Manche Getriebe können sogar<br />

einen Durchmesser von 8.000 mm erreichen und bis <strong>10</strong>0 t<br />

wiegen. Die gängigste Größe im Bereich der Außenverzahnungen<br />

liegt bei einem Durchmesser von 1.200 mm und bewegt sich<br />

zwischen Modul 12 bis Modul 52. Die Profilschleifscheiben haben<br />

typischerweise einen Durchmesser von <strong>10</strong>0 bis 450 mm.<br />

Nur eine perfekt geschliffene Verzahnungsgeometrie stellt eine<br />

optimale Kraftübertragung für einen hohen Wirkungsgrad der<br />

Windkraftanlagen bei hoher Laufruhe sicher. Schleifbrand darf<br />

dabei keinesfalls entstehen, denn die Kräfte, die auf das Getriebe<br />

einwirken sind sehr hoch und ein Ausbrechen der Zähne sehr<br />

kostspielig. Eine hochpräzise Verzahnungsqualität erhöht die Lebensdauer<br />

der Getriebekomponenten und leistet einen wesentlichen<br />

Beitrag, um Wartungs- und Produktionskosten zu senken.<br />

Um die maximale Synergie zwischen der Schleifmaschine und<br />

der Schleifscheibe zu erreichen, optimiert Krebs & Riedel den Prozess<br />

mit anwendungstechnischem Support bei Kunden in der ganzen<br />

Welt und bietet mit der Blue Moon TZ eine neue Premium-<br />

Schleifscheibe mit einem präzisionsgeformten Schleifkorn an.<br />

Blue Moon TZ zeichnet sich durch eine sehr hohe Schnittleistung<br />

und ein sehr hohes Abtragsvolumen aus. „In einigen Versuchen<br />

betrug die Abtragsleistung (Q’ w<br />

) mehr als 30 mm³/mms“,<br />

sagt Sigurd De Ridder, Senior Anwendungstechniker bei Krebs &<br />

Riedel, der weltweit Versuche und Prozessoptimierungen bei<br />

24 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

Kunden durchführt. „Präzisionsgeformte Schleifkörner sind heute Stand der Technik.<br />

Blue Moon TZ ist in seiner Leistung mit anderen auf dem Markt erhältlichen präzisionsgeformten<br />

Schleifkornarten vergleichbar. Es ist selbstschärfend, sehr scharfkantig,<br />

mikrokristallin und hat eine längliche trapezförmige Stabform.“<br />

Die homogene Porenstruktur der Blue Moon TZ trägt zu einer deutlichen Verbesserung<br />

des gesamten Kühlsystems während des Schleifvorgangs bei. Aufgrund der<br />

offenen Struktur wird die gesamte Schleifscheibe sofort von der Kühlflüssigkeit<br />

durchflutet. Selbst bei extremer Abtragsleistung wird der Span von der Kontaktfläche<br />

weg transportiert. Dadurch wird Hitzeeintrag vermieden, der zu thermischen Schäden<br />

am Zahnrad führen könnte. Im Durchschnitt aller Versuche auf Klingelnberg Höfler<br />

Rapid 2500 Maschinen wurden folgende Schleifergebnisse erzielt: Ein kühlerer<br />

Schliff und eine längere Standzeit, verbunden mit einer bis zu 20 % schnelleren Schleifzeit<br />

im Vergleich zu Standardschleifscheiben. Die längere Standzeit und die höhere<br />

Schleifleistung tragen dazu bei, die Kosten bei gleicher oder sogar besserer Zahnradqualität<br />

zu senken. Beim Abrichten wurden im Durchschnitt folgende Ergebnisse<br />

erreicht: 20 % längere Abrichtintervalle, 30 % geringere Zustellung, was auch zu einer<br />

längeren Standzeit der Abrichtscheibe führt. Ein weiterer Nebeneffekt ist, dass die<br />

Maschinen nach der Optimierung weniger Strom verbrauchen.<br />

PRÄZISE, SCHNELL UND FLEXIBEL<br />

Die Profilschleifmaschinen der Rapid-Baureihe für große Werkstückgrößen sind für<br />

Bauteildurchmesser bis 8.000 mm ausgelegt. Je nach individueller Anforderung sind<br />

sie mit einem erweiterten Hubbereich (L-Variante) ausgestattet und darüber hinaus<br />

in zwei Varianten verfügbar. Neben der Standardkonfiguration ist die Maschine auch<br />

mit kleinem Schleifkopf zur Aufnahme von sehr kleinen Schleifscheibendurchmessern<br />

mit 300-20 mm lieferbar (K-Variante). In allen Konfigurationen sind Maschinen<br />

der Rapid-Baureihe in kürzester Zeit durch optionale Innenverzahnungsschleifarme<br />

von Außen- auf Innenverzahnungen umrüstbar.<br />

Die spezielle Anordnung der Maschinenachsen, ein thermisch stabiles und nahezu<br />

schwingungsfreies Maschinenbett aus Mineralguss sowie verschleißfreie Torqueantriebe<br />

im Maschinentisch und der Schleifkopf für den 5-Achsen-Schliff: All dies trägt<br />

zur bewährten Präzision, konstanten Qualität und großen Flexibilität bei. Durch den<br />

hochflexiblen Schleifkopf mit integriertem 3D-Taster und Anpassung des Schrägungswinkels<br />

während des Schleifprozesses können Verzahnungen topologisch modifiziert<br />

werden – je nach zulässigen Abweichungen im 1-Flanken- oder 2-Flanken-<br />

Schliff. Dabei stellen die Messungen mit den optional erhältlichen Prüfeinrichtungen<br />

bereits während des Schleifprozesses ein kontrolliertes Schleifergebnis sicher.<br />

Bei der Serienfertigung großer Zahnräder werden viele Stunden für Werkstückeinrichtung,<br />

Programmierung, Schleifen, Abrichten und Prüfen benötigt. Es ist wichtig,<br />

eine Premium-Schleifscheibe mit präzisionsgeformten Schleifkorn zu verwenden.<br />

Die Prozesse Abrichten und Schleifen sollten optimal auf der Schleifmaschine eingestellt<br />

sein und durch den anwendungstechnischen Support optimiert werden.<br />

Bilder: Klingelnberg, Krebs & Riedel<br />

www.krebs-riedel.de<br />

DIE IDEE<br />

„Wie lassen sich Zahnräder für<br />

Windkraftanlagen oder andere große<br />

Zahnräder für Getriebe kostengünstiger<br />

und in hoher Qualität herstellen?<br />

Entscheidend ist, dass Schleifmaschine,<br />

Schleifprozess und<br />

Schleifscheibe perfekt aufeinander<br />

abgestimmt sind. Dies haben unsere<br />

Tests gezeigt. Durch hohen Abtrag,<br />

kühlen Schliff und überdurchschnittliche<br />

Standzeiten der Schleifwerkzeuge<br />

konnten wir mit unseren<br />

neuen Blue Moon TZ Premium-<br />

Schleifscheiben die Produktivität<br />

und Qualität signifikant steigern.<br />

Präzisionsgeformte Schleifkörner<br />

sind das Geheimnis.“<br />

Sigurd De Ridder,<br />

Senior Anwendungstechniker,<br />

Krebs & Riedel, Bad Karlshafen<br />

Philipp Bötte, Marketing & Kommunikation,<br />

Krebs & Riedel Schleifscheibenfabrik GmbH &<br />

Co. KG, Bad Karlshafen<br />

Verschleißfreie<br />

Positioniersysteme<br />

Luftgelagerte Ein- und<br />

Mehr-Achssysteme<br />

Wiederholgenauigkeiten<br />

im Nanometerbereich<br />

Für verschiedene Reinraumklassen<br />

Individuell entwickelt,<br />

anschlussfertig geliefert<br />

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KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

So war es auch bei den Gelenkkupplungen in Halbschalenbauweise.<br />

Den Anstoß zur Entwicklung dieser Variante gab ein Unternehmen,<br />

das fahrerlose Transportsysteme (FTS) herstellt. „In<br />

den Fahrzeugen wurde bis dahin ein Kupplungssystem verbaut,<br />

das nicht richtig funktionierte“, erinnert sich Karpstein. „Entwe-<br />

Gelenkkupplungen<br />

von<br />

KBK gleichen<br />

sehr hohen Achs -<br />

versatz aus<br />

KOMPONENTEN NACH MASS<br />

FUNKTIONALITÄT UND PRÄZISION IM<br />

EINKLANG MIT DER ANWENDUNG<br />

Nicht immer finden Konstrukteure unter<br />

Standard-Komponenten die passende Lösung.<br />

KBK Antriebstechnik aus dem unterfränkischen<br />

Klingenberg fertigt deshalb neben seinen<br />

Serienprodukten auch kundenspezifische<br />

Ausführungen. Die Kupplungen und Klemmringe<br />

werden dabei exakt auf die Anforderungen der<br />

jeweiligen Anwendungen abgestimmt.<br />

Steffen Hergenröther, Vertrieb, KBK Antriebstechnik GmbH,<br />

Klingenberg am Main<br />

Mit seinen maßgefertigten Produkten hat sich KBK in<br />

den vergangenen zwei Jahrzehnten einen Namen im<br />

Maschinen- und Anlagenbau gemacht. Der Antriebstechnik-Spezialist<br />

hebt sich mit seinen individuellen<br />

Serviceleistungen deutlich vom Wettbewerb ab. „Wir<br />

wollen jedem Kunden die optimale Komponente für sein Einsatzgebiet<br />

liefern“, beschreibt Firmenchef Sven Karpstein seine<br />

Philosophie. Zahlreiche Projekte aus den vergangenen Jahren<br />

zeigen, dass dieser Ansatz erfolgreich ist. Nicht wenige der anwendungsspezifischen<br />

Lösungen finden später sogar den Weg in<br />

das Produktprogramm von KBK.<br />

FTS GAB ANSTOSS FÜR MODIFIKATION<br />

26 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

der die Kupplungen brachen oder es fiel sogar der komplette Antrieb<br />

aus, weil die Kupplungen den hohen Versatz im Antriebsstrang<br />

nicht ausgleichen konnten.“<br />

Der FTS-Hersteller wandte sich deshalb mit einer Anfrage an<br />

KBK: Ob man eine Kupplung im Sortiment habe, die sehr robust<br />

ist, hohen Versatz ausgleicht, das Drehmoment sehr genau überträgt<br />

und sich schnell montieren lässt. „Sie sollte sich einbauen<br />

lassen, ohne dass dafür Anbauteile an den FTS abgeschraubt<br />

werden müssen“, berichtet Sven Karpstein.<br />

Karpstein und seinem Team war schnell klar, dass ihre Gelenkkupplungen<br />

GK-T die optimale Lösung für den Antriebsstrang<br />

der FTS sind. Die Kupplungen verfügen über eine Klemmnabe<br />

und eignen sich deshalb hervorragend zur Rotationsübertragung.<br />

Sie gleichen sehr hohen Radial- und Winkelversatz aus und erzeugen<br />

dabei nur minimale Rückstellkräfte. Darüber hinaus basieren<br />

die Gelenkkupplungen auf einem Kardangelenk, dessen<br />

Buchsen und Bolzen fein aufeinander abgestimmt sind. Das Spiel<br />

der Kupplungen fällt deshalb sehr gering aus, sodass sie sogar in<br />

Positionieranwendungen verwendet werden können. Ein weiterer<br />

Vorteil der Kupplungen ist ihre kompakte Bauweise – auch<br />

das war ein wichtiges Kriterium für den Hersteller. Da die Fahrzeuge<br />

nicht sehr groß sind, dürfen die Kupplungen nicht viel<br />

Platz beanspruchen.<br />

Die Gelenkkupplungen von KBK erfüllten die Anforderungen<br />

des Kunden in fast allen Punkten. Der einzige Haken war die geforderte<br />

einfache Montage: Mit der Gelenkkupplung aus dem<br />

Standard-Sortiment war das nicht möglich. „Wir haben dann eine<br />

Ausführung in Halbschalen-Bauweise entwickelt, die sich leicht<br />

radial montieren lässt“, erzählt Karpstein. „Da es diese Bauweise<br />

bereits bei allen anderen Kupplungstypen aus unserem Programm<br />

gibt, ist die Modifikation für uns relativ einfach gewesen.“<br />

DRUCKMASCHINEN SCHNELLER UMRÜSTEN<br />

Etwas komplexer war die Konstruktion einer kundenspezifischen<br />

Lösung für einen Druckmaschinen-Hersteller. Die Aufgabe lautete<br />

hier, eine Kupplung zu konstruieren, die den schnellen Wechsel<br />

von Druckwalzen ermöglicht. Da die Auflagen vieler Zeitungen<br />

immer weiter sinken, müssen die Verlage flexibler werden.<br />

RG_Fit_Antriebstechnik_<strong>2023</strong>-<strong>10</strong> 30.08.<strong>2023</strong> 11:50 Uhr Seite 1<br />

Sie drucken daher immer mehr kleinteilige Aufträge hintereinander<br />

auf einer einzigen Maschine, weshalb der Wechsel der Druckwalzen<br />

schnell erfolgen muss. Standard-Industriekupplungen<br />

sind dafür nicht ausgelegt.<br />

Der Druckmaschinen-Hersteller machte einige Vorgaben für<br />

die neue Kupplung: Sie sollte eine hohe Torsionssteife aufweisen,<br />

hohe Drehmomente präzise übertragen und zugleich sehr kompakt<br />

sein. Das war wichtig, weil der Anwender die Druckwalzen<br />

in derselben Position immer wieder ein- und auskoppeln können<br />

muss, damit beim Walzenwechsel kein Zeitverlust entsteht.<br />

An der Ausschreibung für das Projekt beteiligten sich mehrere<br />

Hersteller von Antriebstechnik, doch KBK setzte sich mit seinem<br />

Konstruktionskonzept durch. Die Basis bildete eine klassische<br />

Metallbalgkupplung aus dem Produktprogramm, die jedoch in<br />

einigen Punkten deutlich modifiziert wurde. So haben<br />

Sven Karpstein und sein Team z. B. einen Sonderbalg und ein<br />

Sonder-Stecksystem entwickelt. Die Anzahl der Wellen im Balg<br />

sowie ihre Geometrie und ihre Wandstärke wurden so verändert,<br />

dass die Kupplung optimal in die engen Bauräume der Druckmaschine<br />

passt und das Drehmoment sehr präzise überträgt. „Das<br />

ist nötig, weil die Maschinen mikrometergenau drucken können<br />

müssen“, erklärt Karpstein.<br />

Die Kupplungslösung von KBK erfüllt nicht nur die hohen Anforderungen<br />

in Bezug auf die Spielfreiheit. Sie zeichnen sich aufgrund<br />

des einzigartigen Stecksystems auch durch eine hohe Benutzerfreundlichkeit<br />

aus. Auf jedem Druckzylinder befindet sich<br />

ein bereits vormontierter Teil der Kupplung, sodass sich der Einbau<br />

sehr einfach gestaltet.<br />

SCHNELL MONTIERBAR: KLEMMRINGE<br />

FÜR GETRIEBE<br />

Eine leichte Handhabbarkeit stand auch bei der Anfrage eines<br />

Getriebe-Herstellers im Vordergrund. Das Unternehmen fertigt<br />

Präzisions-Servogetriebe, die in Werkzeugmaschinen, Verpackungsmaschinen<br />

oder Fördertechnik-Anlagen verbaut werden.<br />

Es suchte für seine Produkte Klemmringe, die auf geschlitzten<br />

Hohlwellen montiert werden sollten. Man hatte sich für dieses<br />

Spannsystem entschieden, da es wesentlich einfacher zu handha-<br />

Halle 7<br />

Stand 7221<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> 27


KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

01 02 03<br />

01 Klemmringe von KBK eignen sich zur Sicherung von Bauteilen auf Vollwellen<br />

und zur Drehmomentübertragung auf Hohlwellen<br />

02 Metallbalgkupplungen – auch längenverstellbar<br />

03 Schlitzkupplungen von KBK sind sehr kompakt und übertragen auch hohe<br />

Drehmomente spielfrei<br />

ben ist als andere Varianten. Der Maschinenbauer muss bei Klemmringen lediglich<br />

eine einzige Schraube anziehen und spart so viel Zeit bei der Montage.<br />

Auf dem Markt hatte der Getriebe-Hersteller allerdings keine passende Lösung<br />

für seine Produkte gefunden. Für eine Eigenkonstruktion fehlte wiederum das<br />

Know-how. Aus diesem Grund wandte man sich an KBK, da das Unternehmen die<br />

individuelle Kalkulation und Auslegung von Klemmringen anbietet. „Wir haben für<br />

den Kunden eine ganze Klemmring-Serie für die verschiedensten Getriebe-Größen<br />

entwickelt“, erinnert sich Sven Karpstein. Als Grundlage dienten die Standard-<br />

Klemmringe aus dem eigenen Produktprogramm, die neu durchkalkuliert, getestet<br />

und bemustert wurden. KBK übernahm die komplette Berechnung der Leistungsdaten<br />

und konstruierte auch Klemmringe, die speziell auf Anwendungen mit besonderen<br />

Anforderungen ausgelegt waren. Dazu zählten Ausführungen mit mehreren<br />

Schrauben, speziellen Schraubengeometrien oder einer ganz bestimmten Schraubenanordnung.<br />

Diese Komponenten sind angepasst an Anwendungen mit höheren<br />

Drehmomenten oder Drehzahlen.<br />

SPEZIELLE SCHRAUBEN FÜR DEN REINRAUM<br />

Ähnlich anspruchsvoll war der Auftrag eines Unternehmens mit Reinraumfertigung.<br />

Hier sollte eine Kupplung entwickelt werden, die die hohen Sauberkeitsvorgaben<br />

erfüllte. Die Kupplungen mussten komplett schmutz-, staub-, grat- und spänefrei<br />

sein. Karpsteins Team modifizierte die Schlitzkupplungen aus dem Sortiment und<br />

implementierte dafür sogar einen eigenen Fertigungsprozess. Das Ergebnis war eine<br />

Edelstahl-Schlitzkupplung, deren Schrauben mit einer speziellen Beschichtung<br />

versehen wurden – so kann das volle Drehmoment der Klemmnaben ausgenutzt<br />

werden. Mit Edelstahlschrauben wäre das nicht möglich gewesen, da sie zwar die<br />

Reinheitsanforderungen der Anwendung erfüllen, sich jedoch nicht fest genug anziehen<br />

lassen. Standard-Schrauben hätten dagegen zwar das erforderliche Anziehdrehmoment<br />

gewährleistet, entsprächen aber nicht den gewünschten Hygienevorgaben.<br />

Die Lösung war eine Sonderbeschichtung für die Edelstahlschrauben: Sie ist<br />

abriebfest und hält zugleich einem hohen Drehmoment stand.<br />

DIE IDEE<br />

„Aufbauend auf unserem Baukastensystem<br />

können wir bei KBK<br />

Antriebstechnik auch individuelle<br />

Lösungen schnell und kostengünstig<br />

realisieren – auf Basis unserer<br />

vielfach bewährten Standardkomponenten.<br />

Falls sich hieraus doch nicht<br />

das ideale Antriebselement für eine<br />

Kundenanwendung ergibt, stecken<br />

wir all unser Know-how in eine<br />

komplette Neuentwicklung. Als<br />

mittelständisches Unternehmen<br />

können wir mit diesem Ansatz<br />

weltweit Kunden mit maßgefertigten<br />

Kupplungen und Klemmringen<br />

überzeugen. Denn unsere Lösungen<br />

geben ausgereifte Antworten auf<br />

spezielle Anforderungen, wie die<br />

Beispiele vom fahrerlosen Transportsystem<br />

über Druckmaschinen bis<br />

hin zu Reinraumanwendungen<br />

beweisen.“<br />

INDIVIDUALISIERUNG IST GEFRAGT<br />

Das Angebot individueller Produktentwicklungen trifft bei den Kunden von KBK auf<br />

ein großes Echo. Geschäftsführer Sven Karpstein nennt als Beispiel den Getriebe-<br />

Hersteller: „Das Unternehmen nutzt die Möglichkeit, von uns schnell und günstig<br />

ein individuell ausgelegtes Maschinenelement zu bekommen, inzwischen sehr intensiv.<br />

Sie kommen jetzt immer auf uns zu, wenn sie eine Sonderlösung für ihre<br />

Klemmringe brauchen.“<br />

Bilder: KBK Antriebstechnik, Aufmacher: Vanit’jan – stock.adobe.com<br />

www.kbk-<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />

Sven Karpstein, Geschäftsführer,<br />

KBK Antriebstechnik GmbH,<br />

Klingenberg am Main<br />

28 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


MARKTPLATZ<br />

METALLBALGKUPPLUNG FÜR BLINDMONTAGE<br />

Moderne Konstruktionen werden immer aufwendiger, müssen aber gleichzeitig auch immer platzsparender<br />

konzipiert werden. Daraus resultiert oftmals eine Blindmontage der Antriebselemente.<br />

Blindmontagen sind zeitaufwendig und dadurch kostenintensiv. Mit der Metallbalgkupplung EWM<br />

von Enemac können laut Hersteller bis zu 80 % der Montagezeit eingespart werden. Bei Serienanwendungen<br />

kann die Montage durch den Einsatz eines Passrings weiter vereinfacht werden. Die Metallbalgkupplung<br />

EWM setzt sich aus zwei Einzelteilen zusammen. Die längere Seite besteht aus einer<br />

Aluminiumnabe, die mit einem Edelstahlbalg verbunden ist und am freien Balgende einen Zentrierbund<br />

mit konischer Nut besitzt. Die kürzere Seite hat eine weitere Aluminiumnabe mit einer konischen Mitnehmernase. Dieser<br />

Bund garantiert eine exakte Fluchtung der beiden Nabenhälften. Beide Seiten sind in der Lage, Wellen zwischen 6 und 70 mm<br />

aufzunehmen. Type EWM ist in 9 verschiedenen Baugrößen erhältlich: von <strong>10</strong> Nm bis 600 Nm. Sie bietet einen axialen Versatzausgleich<br />

zwischen 0,5 und 0,8 mm, einen lateralen Ausgleich zwischen 0,15 und 0,20 mm und einen angularen Ausgleich von bis<br />

zu 1 °. Die steckbare Metallbalgkupplung kann in einem Temperaturbereich zwischen −40 °C und +200 °C eingesetzt werden.<br />

www.enemac.de<br />

MESSDATEN-<br />

VISUALISIERUNG BEI<br />

VOLLER ROTATION<br />

EXPERIENCE<br />

THE FUTURE TODAY<br />

DIE NEUE ÄRA IN DER ANTRIEBSTECHNIK.<br />

KTR hat eine spielfreie<br />

Rotex-GS-Kupplungsnabe<br />

entwickelt, die Drehmoment<br />

und Drehzahl misst. Ermittelte<br />

Daten werden über<br />

ein Display angezeigt und<br />

können via Bluetooth<br />

versendet und in einer App<br />

eingesehen werden. Bei der<br />

kurzbauenden Monitex BT<br />

befindet sich die gesamte<br />

Messtechnik in der Kupplungsnabe.<br />

Damit lässt sich<br />

die neue Messkupplung<br />

auch bei kritischen Platzverhältnissen<br />

einfach in<br />

den Antrieb integrieren.<br />

Die induktive Energieübertragung<br />

erfolgt kontaktlos<br />

und ermöglicht einen<br />

permanenten Betrieb der<br />

Messnabe. Dazu wird ein<br />

Induktivkopf mit einem Ab -<br />

stand von maximal <strong>10</strong> mm<br />

radial von der Kupplung<br />

angebracht. Über das<br />

Display, das ab 300 Umdrehungen<br />

pro Minute die<br />

aktuellen Drehmomentund<br />

Drehzahlwerte anzeigt,<br />

stehen die Daten immer<br />

zur Verfügung.<br />

www.ktr.com<br />

www.rw-kupplungen.de


SPECIAL<br />

MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK<br />

30 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


SPECIAL: MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK<br />

HUBTISCH-SPEZIALLÖSUNG<br />

IM TAKT DER<br />

SCHLAGSCHERE<br />

Abfälle in der Blechbearbeitung müssen<br />

schnell und effizient entsorgt werden.<br />

Für ein Warmwalzwerk hat die Firma<br />

WH-Sondermaschinen aus Köln einen<br />

Fördertisch konstruiert, der diese Aufgabe<br />

übernimmt. Mittels Zahnstangengetrieben<br />

von Leantechnik wird die Anlage immer<br />

parallel zur Blechschere verfahren.<br />

Ein Warmwalzwerk produziert täglich viele tausend<br />

Tonnen Grob- und Mittelbleche. Dafür werden<br />

Brammen (kompakte Blöcke aus Rohstahl) bei einer<br />

Temperatur von etwa 1.200 °C erwärmt und zu Rohlingen<br />

gewalzt. Anschließend schneidet eine Schlagschere<br />

die Bleche in Tafeln. Beim Zuschnitt fallen große Mengen<br />

an Abfällen an: In einem Kasten unterhalb des Scherentisches<br />

werden sie aufgefangen und von dort abtransportiert.<br />

Auf der Suche nach einer besseren Lösung für sein Entsorgungssystem<br />

wandte sich ein Hersteller von Schlagscheren<br />

an die WH-Sondermaschinen GmbH. Das Team<br />

um Inhaber und Firmengründer Willem Höller optimiert<br />

mithilfe individuell konstruierter Maschinen die Produktionsabläufe<br />

seiner Kunden. Zu den Geschäftsfeldern zählen<br />

zudem die Baugruppen- und die Sonderteilfertigung. Die<br />

Auftraggeber des Kölner Unternehmens kommen aus so<br />

unterschiedlichen Branchen wie der Automobil-, Möbelund<br />

Elektronik-Industrie sowie dem Maschinenbau.<br />

Sven Schürmann, Teamleitung Marketing, Leantechnik AG, Oberhausen<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> 31


SPECIAL: MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK<br />

02<br />

01<br />

HUBTISCH ÜBERZEUGT<br />

Für den Schlagscheren-Produzenten entwickelte WH-Sondermaschinen<br />

eine völlig neue Entsorgungslösung. Schon früh<br />

stand fest: Ein Hubtisch eignet sich am besten, um den Blechabfall<br />

aufzunehmen und in einen Abfallbehälter zu fördern.<br />

Willem Höller machte sich im Internet auf die Suche nach passenden<br />

Komponenten. Bei der Leantechnik AG wurde er fündig.<br />

Dort hat man sich darauf spezialisiert, kompakte Zahnstangenhubgetriebe<br />

zu konstruieren und zu fertigen. Die Getriebe eignen<br />

sich für alle Anwendungen, in denen Bewegungen leistungsstark,<br />

synchron und präzise umgesetzt werden müssen.<br />

Sie werden in Automatisierungs- und Handlinganlagen weltweit<br />

eingesetzt. Auf Wunsch liefert Leantechnik neben den reinen<br />

Getrieben auch komplette, kundenspezifisch ausgelegte<br />

Hub- und Handlingsysteme.<br />

BEREIT FÜR VIELFÄLTIGE ANFORDERUNGEN<br />

SCHWERE LASTEN MIT HOHER<br />

GENAUIGKEIT POSITIONIEREN<br />

Zahnstangengetriebe von Leantechnik sind in zwei unterschiedlichen<br />

Serien sowie in zahlreichen Größen erhältlich. Die<br />

Getriebe der Lifgo-Baureihe wurden für Anwendungen entwickelt,<br />

in denen schwere Lasten präzise und synchron positioniert<br />

werden müssen. Das Besondere an diesen Zahnstangengetrieben<br />

ist ihre vierfache Rollenführung: Sie ermöglicht eine<br />

sehr hohe Positioniergenauigkeit, die u. a. für den effizienten<br />

Betrieb von Handlingsystemen und Verpackungsanlagen erforderlich<br />

ist.<br />

Lifgo-Zahnstangengetriebe sind in verschiedenen Baureihen<br />

mit Hubkräften von 2.000 N bis 25.000 N und Hubgeschwindigkeiten<br />

bis 3 m/s lieferbar. Darüber hinaus gibt es Ausführungen<br />

für Applikationen mit langen Verfahrwegen, mit Greif- und<br />

Zentrierbewegungen bzw. für Anwendungen mit einer Kombination<br />

aus Greif- und Zentrierbewegungen sowie langen Verfahrwegen.<br />

Selbst für den Einsatz in besonders lärmempfindlichen<br />

Umgebungen gibt es eine Lösung: Die Zahnstangengetriebe<br />

vom Typ Lifgo SVZ sind mit einer Schrägverzahnung ausgestattet<br />

und laufen daher besonders leise.<br />

GETRIEBE RICHTIG DIMENSIONIEREN<br />

Es gibt aber auch einfache synchrone Hubaufgaben, die nicht<br />

hochgenau ausgeführt werden müssen. Lifgo-Getriebe wären<br />

hier überdimensioniert. Leantechnik bietet daher für diese Applikationen<br />

die Baureihe Lean SL mit rundgeführter Zahnstange<br />

an. Die Getriebe eignen sich für alle Anwendungen, bei denen<br />

bereits eine Führung vorhanden oder nicht notwendig ist.<br />

Lean SL-Zahnstangengetriebe können Hubkräfte von 800 bis<br />

25.000 N aufnehmen und erreichen Hubgeschwindigkeiten<br />

von bis zu 0,6 m/s. Neben dem Standardmodell wird auch eine<br />

Variante für Greif- und Zentrierbewegungen gefertigt. Für Anwendungen<br />

mit geringem Bauraum ist zudem das extrem kompakte<br />

Getriebe Lean SL 5.m verfügbar. Es misst gerade einmal<br />

60 mm x 60 mm und wiegt nur 0,36 kg.<br />

AUSLEGUNG UND BERATUNG<br />

Das Konzept der Zahnstangenantriebe hat Willem Höller sofort<br />

überzeugt. Er meldete sich auf der Website im CAD-Download-<br />

Bereich an, legte die Getriebe für seinen Hubtisch aus und lud<br />

sich ein 3D-Modell herunter. Danach nahm der Ingenieur Kontakt<br />

zu einem Außendienstmitarbeiter des Automatisierungsspezialisten<br />

auf. Muhammed Eren Cayci beriet Höller und empfahl<br />

ihm für seinen Hubtisch die Lean SL-Zahnstangengetriebe<br />

in der Baugröße 5.3. Diese erreichen eine Hubkraft von 8.000 N.<br />

Durch die breite Verzahnung ist eine hohe Biegesteifigkeit gegeben.<br />

Das sind ideale Eigenschaften für Anwendungen, bei denen<br />

hohe Lasten schnell und sicher bewegt werden müssen.<br />

SCHLAG AUF SCHLAG ENTSORGEN<br />

Für den Hubtisch planten Willem Höller und Muhammed Eren<br />

Cayci insgesamt sechs Lean SL 5.3.-Getriebe ein – je zwei an<br />

den beiden Enden und in der Mitte des Tisches. Dort ist auch<br />

ein Pneumatikzylinder montiert: Er überträgt die nötige Antriebskraft<br />

auf die Zahnstangen, die dann vier synchronisierte<br />

Stempel aus einer horizontalen in eine vertikale Bewegung umlenken.<br />

Die Stempel heben den Hubtisch während des Schnitt-<br />

32 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


03<br />

01 Leantechnik liefert auch komplette Hubtische,<br />

zum Beispiel für die Automobil-Industrie<br />

02 Lifgo SVZ Zahnstangengetriebe mit schrägverzahnten<br />

Zahnstangen für einen besonders ruhigen<br />

Lauf<br />

03 Sechs Zahnstangengetriebe von Leantechnik sind<br />

in dem Hubtisch verbaut, der den Förderer bewegt<br />

prozesses parallel zur Schere an. Auf dem Tisch<br />

wiederum befindet sich ein Förderer, der die<br />

Blechabfälle von der hydraulischen Schere übernimmt.<br />

Diese werden dann über ein Band gegen<br />

einen Anschlag gefahren, wo sie ein Vakuumgreifer<br />

aufnimmt und auf einer Palette ablegt.<br />

Die Lean SL-Zahnstangengetriebe bewegen<br />

den Hubtisch mit dem 350 kg schweren Förderer<br />

im 6-Sekunden-Takt auf und ab, der Gesamttakt<br />

der Schlagschere beträgt 15 s. Mit jedem Hub verfährt<br />

der Hubtisch 250 mm in der Vertikalen und<br />

erreicht dabei eine Wiederholgenauigkeit von<br />

0,05 mm.<br />

KOOPERATIV UND FLEXIBEL<br />

Bei WH-Sondermaschinen ist man aber nicht nur<br />

mit der Leistung der Zahnstangengetriebe sehr<br />

zufrieden. Willem Höller fand auch die Zusammenarbeit<br />

sehr angenehm. „Muhammed Eren<br />

Cayci und seine Kollegen waren immer sehr kooperativ,<br />

flexibel und kundenorientiert“, berichtet<br />

Höller. Er ist sich deshalb sicher: „Bei einer ähnlichen<br />

Anwendung würden wir wieder Komponenten<br />

von Leantechnik einsetzen.“<br />

Bilder: Leantechnik, WH-Sondermaschinen,<br />

vvoe – stock.adobe.com<br />

www.leantechnik.com<br />

www.wh-sondermaschinen.de<br />

DIE IDEE<br />

„Was uns bewegt, ist der Anspruch,<br />

unseren Kunden durch unsere<br />

Produkte stets ein Höchstmaß an<br />

Präzision, Geschwindigkeit und<br />

Zuverlässigkeit zu bieten. Gleichzeitig<br />

wollen wir den Anwendern<br />

hochflexible Lösungen ermöglichen.<br />

Durch die Vielfalt der Kombinationsmöglichkeiten<br />

unserer Getriebeserien<br />

Lifgo und Lean SL finden wir<br />

so gemeinsam für jeden Hubtisch-<br />

Anwendungsfall eine maßgeschneiderte<br />

Lösung. Gerade im Sondermaschinenbau<br />

ist hierbei das gesamte<br />

Know-how und die Umsetzungskraft<br />

unserer Konstrukteure gefragt.<br />

Durch den Einsatz unserer Getriebe<br />

konnte WL-Sondermaschinenbau<br />

nun eine neuartige Lösung für den<br />

Abtransport von Blechabfällen<br />

realisieren und so die Produktivität<br />

und Sicherheit in der Blechverarbeitung<br />

erhöhen. Entscheidende Idee<br />

war hierbei, dass unsere Zahnstangengetriebe<br />

den Förderer parallel<br />

zur Schlagschere anheben – sicher,<br />

schnell und präzise.“<br />

Muhammed Eren Cayci, Außendienst,<br />

Leantechnik AG, Oberhausen


SPECIAL: MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK<br />

Behälterförder<br />

technik:<br />

Gurtförderer<br />

mit Winkelgetriebe –<br />

kombiniert mit<br />

einem Umrichter<br />

als Antrieb<br />

INTRALOGISTIK<br />

STIMMIGES GESAMTPAKET<br />

FÜR DIE ANTRIEBSTECHNIK<br />

Die kompletten Antriebslösungen von ABM Greiffenberger für die Intralogistik<br />

bestehen aus Motor, Getriebe, Bremse und Frequenzumrichter. Bei Bedarf passt<br />

der Systemanbieter die Komponenten auch anwendungs- und kundenspezifisch<br />

an. Zum Einsatz kommen die Lösungen unter anderem in automatisierten<br />

Logistikanlagen mit Fördertechnik, Hebezeugen sowie Staplern und fahrerlosen<br />

Transportsystemen (FTS). Welche Vorteile ein Gesamtpaket aus einer Hand bietet,<br />

erläutert das Unternehmen aus Marktredwitz im Beitrag.<br />

Für die Intralogistik entwickelt und fertigt ABM Greiffenberger<br />

als Komplettanbieter von Antriebstechnik maßgeschneiderte<br />

Antriebslösungen, die sich optimal in die jeweilige Anwendung<br />

integrieren lassen. Dazu gehört der hocheffiziente<br />

Sinochron-Motor. Der permanent erregte Synchronmotor kommt<br />

zum Beispiel in der Behälterfördertechnik für kleine Lasten bis<br />

180 kg zum Einsatz, und zwar ohne Getriebe als Direktantrieb.<br />

Besonders im Teillastbereich, in dem die Antriebe in den Anla-<br />

Dagmar Koziel, PR und Marketing, ABM Greiffenberger<br />

Antriebstechnik GmbH, Marktredwitz<br />

gen überwiegend betrieben werden, weisen die Motoren einen hohen<br />

Wirkungsgrad auf. Die typischen Verfahrgeschwindigkeiten<br />

liegen bei 0,3 bis 1,5 m/s.<br />

„Durch den speziellen Aufbau eignet sich die Baureihe perfekt<br />

für den sensorlos geregelten Betrieb. Zudem können wir bereits<br />

in der kleinsten Baugröße 63 Nenn-Drehmomente von 4,5 Nm<br />

erreichen. Vom Asynchronmotor unterscheidet sich diese Antriebslösung<br />

durch eine etwa doppelt so hohe kurzzeitige Überlastbarkeit“,<br />

sagt Stephan Thoma, Produktmanager für Umrichter<br />

bei ABM Greiffenberger. Aufgrund dieser Leistungsdichte ist<br />

ABM in der Lage, die Motorbaureihe kompakter zu bauen. Für<br />

den Konstrukteur ist dies ein klarer Vorteil: Er erhält in den meisten<br />

Fällen einen kleineren Antrieb und reduziert damit Bauraum<br />

34 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


und Energieverbrauch. Über die sensorlose Drehzahlregelung berechnet<br />

die Steuerung die Rotordrehzahl sowie den momentanen<br />

Winkel des Rotors aus den elektrischen Größen. Mit diesen Informationen<br />

lassen sich die Ströme für die Drehmomentbildung gezielt in<br />

den Motor einspeisen. Damit verfügt der Sinochron-Motor über hervorragende<br />

Regeleigenschaften über einen großen Drehzahlstellbereich,<br />

ganz ohne kostenintensiven Drehzahlgeber. Die nicht benötigte<br />

Sensorik macht den Antrieb zudem robuster. Dadurch wird eine<br />

hohe Anlagenverfügbarkeit sichergestellt, was sich wiederum positiv<br />

auf die Gesamtbetriebskosten (TCO) auswirkt. Je nach Anwendung<br />

beträgt die Lebensdauer der Antriebe bis zu 50.000 h.<br />

„Unsere Sinochron-Motoren laufen energieeffizient und sind äußerst<br />

temperaturstabil“, weiß Thoma: „Damit können unsere Kunden<br />

die Baureihe in einem Temperaturbereich von -30 °C bis +60 °C und<br />

so auch in Tiefkühllagern einsetzen.“<br />

GETRIEBE FÜR SCHWERE LASTEN<br />

Für eine erweiterte Behälter- oder Palettenfördertechnik – sprich<br />

beim Transport von Lasten bis zu einer Tonne pro Ladungsträger –<br />

kombiniert ABM seine Motoren mit Stirnrad-, Flach- oder Winkelgetrieben.<br />

Speziell für diese Anwendungen wurde die Flachgetriebe-<br />

Reihe um die beiden kompakten zweistufigen Typen FG182 und 282<br />

erweitert. Diese bieten Nennmomente von 180 und 280 Nm. Der Anwender<br />

profitiert von hohen zulässigen Radiallasten und er kann die<br />

Flachgetriebe universell anbauen. Dazu stehen ihm etwa Hohl- und<br />

Vollwellen sowie Schrumpfscheiben zur Verfügung. Die Baureihe erhält<br />

er mit oder ohne Flansch. Weil die Getriebe zudem leicht und<br />

kompakt sind, lassen sie sich bei der Installation einfach handhaben.<br />

BAUKASTEN ODER INDIVIDUELLE LÖSUNG<br />

ABM Greiffenberger orientiert sich stets an den Bedürfnissen der<br />

Kunden. „Aus unserem Baukastensystem wählen wir die optimale<br />

Antriebslösung hinsichtlich Funktionalität und Effizienz für die jeweilige<br />

Anwendung aus“, erklärt Thoma. Das modulare Prinzip erfüllt<br />

auch spezielle Anforderungen des Anlagenbauers mit Serienkomponenten.<br />

Das wirkt sich positiv auf die Qualität aus, denn es kommen<br />

nur bewährte Module zum Einsatz. Zur Verfügung stehen verschiedene<br />

mechanische und elektrische Schnittstellen, was für einen geringen<br />

Installationsaufwand sorgt. Alle Verbindungen sind als Plug-and-<br />

Play-Lösung realisiert. Steckersysteme gewährleisten dabei eine<br />

schnelle und fehlerfreie Installation.<br />

Auch komplett neue Systemlösungen sind möglich. Der große Vorteil<br />

einer individuellen Lösung ist der maximale Mehrwert und die<br />

NEU<br />

GN 3971, GN 3975<br />

Kegelrad- und<br />

Schneckengetriebe<br />

∙ Hohe Drehmomentübertragung<br />

∙ Robust und langlebig, da im<br />

Aluminium-Gehäuse gekapselt<br />

∙ Wartungsfrei<br />

∙ Vielseitig einsetzbar<br />

Anwendungsbeispiele,<br />

CAD-Daten und Bestellung.<br />

Einfach QR-Code scannen.<br />

Motek in Stuttgart<br />

<strong>10</strong>. bis 13. Oktober <strong>2023</strong><br />

Halle 3, Stand 3<strong>10</strong>1<br />

01 Staurollenförderer mit Sinochron-Motor als<br />

Direktantrieb – angesteuert per Umrichter<br />

ganternorm.com


SPECIAL: MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK<br />

richter sind thermisch eigenständig und benötigen keine zusätzlichen<br />

Lüfter.<br />

„Durch eine intelligente Kombination von Motor, Getriebe und<br />

Umrichter aus unserem Baukastensystem beherrschen wir die<br />

Komplexität“, sagt Thoma. Weniger Antriebsvarianten bedeutet<br />

für den Anwender viele Vorteile hinsichtlich Lagerhaltung,<br />

Service etc. Von kleinen Rollenförderern bis hin zum Palettenförderer:<br />

Als Systemanbieter kann ABM für einen Großteil an Applikationen<br />

in der Lagerlogistik passende Antriebslösungen liefern,<br />

und zwar alle Komponenten aus einer Hand.<br />

Bilder: ABM Greiffenberger<br />

02 Kettenförderer<br />

für den Paletten-<br />

Transport: Für schwere<br />

Lasten eignen sich<br />

Flachgetriebemotoren<br />

– kombiniert<br />

mit Umrichtern<br />

www.abm-antriebe.de<br />

DIE IDEE<br />

dauerhafte, deutliche Kostenersparnis, da diese Antriebe exakt<br />

auf die Anforderungen abgestimmt sind.<br />

FREQUENZUMRICHTER FÜR MEHR EFFIZIENZ<br />

Anwendungen in der Intralogistik werden überwiegend drehzahlgeregelt<br />

betrieben. ABM Greiffenberger bietet dazu ein umfangreiches<br />

Portfolio, das mit zwei weiteren neuen Baugrößen eigens<br />

für die Behälter- und Paletten-Fördertechnik abgerundet<br />

wird. „Mit einem Leistungsbereich bis 2,2 kW decken wir alle benötigten<br />

Applikationen in der Fördertechnik ab“, sagt Thoma und<br />

hebt hervor: „Der Anwender profitiert von optimalen Regeleigenschaften<br />

sowohl bei Asynchron- als auch bei den Sinochron-<br />

Motoren.“ Weil der Frequenzumrichter den permanenterregten<br />

Synchronmotor sensorlos betreibt, werden Kosten gesenkt und<br />

die Verfügbarkeit erhöht. Ausgelegt sind die Geräte auf eine Lebensdauer<br />

von 30.000 h unter Volllast im Dauerbetrieb. Steckbare<br />

Anschlüsse ermöglichen eine einfache und schnelle Installation.<br />

Nutzer erhalten die neuen Frequenzumrichter mit einer<br />

Schutzart bis IP54 und einer Überlastfähigkeit von 250 %. Sie<br />

eignen sich ebenfalls zum Einsatz in einem Temperaturbereich<br />

von -30 bis +40 °C – also auch in Tiefkühllagern.<br />

KOMPLEXITÄT BEHERRSCHEN<br />

Steckbare Anschlüsse für die Spannungsversorgung (Daisy-<br />

Chain-Prinzip) und Steueranschlüsse bzw. -eingänge ermöglichen<br />

eine einfache und schnelle Installation. Über ethernetfähige<br />

Bussysteme kommunizieren die Umrichter mit übergeordneten<br />

Steuerungen.<br />

Optional können die Umrichter mit einem Brems-Chopper<br />

und auch mit der Möglichkeit, eine mechanische Bremse anzusteuern,<br />

ausgestattet werden. Thoma erklärt: „Mit der sensorlosen<br />

Regelung sorgen wir für einen maximalen Drehzahlstellbereich.<br />

Mit dieser Besonderheit heben wir uns von unseren Marktbegleitern<br />

ab.“ Das spart Kosten und erhöht die Verfügbarkeit.<br />

Die dezentralen Umrichter lassen sich am Antrieb integrieren;<br />

außerdem sind sie für einen motornahen Feldeinsatz zur Wandmontage<br />

geeignet. Durch die Machine-to-Machine-Kommunikation<br />

„sprechen“ die Umrichter mit übergeordneten Steuerungen,<br />

was auch eine vorausschauende Wartung ermöglicht. Die Um-<br />

„In der Intralogistik kommt es gerade<br />

bei der Antriebstechnik auf das<br />

Gesamtpaket an. Unser Anspruch ist<br />

es, mit intelligenter Antriebstechnik<br />

das Optimum an Leistung und<br />

Energieeffizienz aus Applikationen<br />

in der Lagerlogistik und Kommissionierung<br />

herauszuholen. Als erfahrener<br />

Systemanbieter liefern wir dafür<br />

die passenden Motoren, Getriebe,<br />

Bremsen und Frequenzumrichter.<br />

Alle Komponenten unserer Antriebslösungen<br />

sind dabei perfekt<br />

aufeinander abgestimmt und auf<br />

höchste Effizienz, Verfügbarkeit und<br />

Wartungsfreiheit getrimmt. Unsere<br />

Kunden schätzen besonders die<br />

hohe Flexibilität und einfache<br />

Integration unserer Komponenten,<br />

wenn es darum geht, leistungsfähige<br />

Hebe-, Förder- und Transportsysteme<br />

für komplexe Aufgaben zu<br />

realisieren.“<br />

Stephan Thoma,<br />

Produktmanager für Umrichter,<br />

ABM Greiffenberger Antriebstechnik<br />

GmbH, Marktredwitz<br />

36 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


KRAFTSENSOREN FÜR STATISCHE UND<br />

DYNAMISCHE MESSUNGEN<br />

Kraftsensoren<br />

für präzise<br />

dynamische und<br />

statische<br />

Messungen in<br />

industriellen<br />

Bereichen des<br />

Maschinenbaus,<br />

der Automatisierungstechnik,<br />

der Labor- und<br />

Medizintechnik sowie für Sonderapplikationen bietet Inelta<br />

an. Zur Druck- und Zugmessung in Industriepressen, Prüfoder<br />

Wägeanlagen sind etwa die DMS-basierten Kraftsensoren<br />

der Baureihe KMM65 ausgelegt. Die Modelle KMM30<br />

und KMM62 sind kompakte Sensoren zur Aufnahme kleiner<br />

Kräfte von 0,1 bis 2 kN in Zug- und Druckrichtung, die sich<br />

besonders einfach montieren lassen. Die Ringkraftaufnehmer<br />

RKT60 für die Messung axial wirkender Kräfte an<br />

Schrauben, Wellen oder Achsen werden zur Ermittlung von<br />

Vorspannkräften bei Verschraubungen eingesetzt. Sie<br />

integrieren einen Überlastschutz und einen Messverstärker<br />

mit 4 bis 20 mA-Analogausgang. Für taktile Kraftmessungen<br />

in medizintechnischen Geräten und Roboterarmen oder für<br />

Belastungsprüfungen kleiner Bauteile gibt es den Miniatur-<br />

Kraftaufnehmer FS12.<br />

www.inelta.de<br />

WIR PRODUZIEREN NACH<br />

IHREN VORGABEN<br />

Sie suchen einen innovativen und zuverlässigen<br />

Lohnfertiger für Drehteile? Dann ist mbo Oßwald der<br />

ideale Partner, der transparent, mit innovativen Tools<br />

und auf modernstem Maschinenparkt Zeichnungsteile<br />

für Sie produziert und liefert.<br />

Fordern Sie uns!<br />

mbo Oßwald GmbH & Co KG<br />

Tel +49 9345 670-0<br />

info@mbo-osswald.de<br />

www.mbo-osswald.de<br />

PFAS-FREIE DICHTUNGSLÖSUNGEN<br />

Sogenannten PFAS (Per- und Polyfluoralkylsubstanzen)<br />

droht in der EU das Aus;<br />

zahlreiche Anwendungen und Industrien<br />

sind hier betroffen. Auch viele<br />

Dichtungsmaterialien beinhalten PFAS.<br />

Dichtungsspezialist Frenzelit unterstützt<br />

Kunden bei der Auswahl alternativer<br />

Dichtwerkstoffe und kennzeichnet<br />

künftig alle entsprechenden Produktgruppen<br />

mit einem PFAS-Free-Label. Auf den Vorschlag der<br />

Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) hin prüft die EU<br />

aktuell ein Verbot von sogenannten PFAS. Das drohende<br />

Verbot von mehr als <strong>10</strong>.000 Substanzen sorgt für Verunsicherung<br />

sowohl bei Verarbeitern als auch Konsumenten von<br />

Produkten und Materialien, in denen Stoffe dieser Klasse<br />

enthalten sind. Es gilt, in zahlreichen Industrien und<br />

Branchen PFAS-freie Alternativen zu finden und einzusetzen.<br />

Die Frenzelit GmbH verfügt in ihrem Portfolio an<br />

Dichtungswerkstoffen bereits heute über zahlreiche<br />

PFAS-freie Produktgruppen. Um Kunden die Auswahl<br />

hinsichtlich alternativen Werkstoffen zu erleichtern,<br />

werden künftig alle entsprechenden Produkte und Produktgruppen<br />

mit einem PFAS-Free-Logo gekennzeichnet.<br />

Hierzu zählen u. a. die Produktfamilien novaphit, novapress<br />

und novamica, die bereits einen Großteil der häufig mit<br />

PFAS versehenen Anwendungen abdecken. Darüber hinaus<br />

arbeitet die Frenzelit GmbH bereits an leistungsfähigen<br />

Ersatzlösungen und Ersatztechnologien hinsichtlich<br />

PFAS-Werkstoffen und entwickelt neue Werkstoffkonzepte.<br />

www.frenzelit.com


MARKTPLATZ<br />

ALTERNATIVE ZU OPTISCHEN<br />

POSITIONIERVERFAHREN<br />

Mit dem Sensor-<br />

Board zur Positionsund<br />

Lageerkennung<br />

von Bauteilen<br />

integriert<br />

RK Rose+Krieger eine<br />

in Fernsehstudios<br />

gebräuchliche<br />

Technologie in<br />

seinen Baukasten für<br />

kundenspezifische<br />

Systemlösungen.<br />

Das SensorBoard ist<br />

flexibel skalierbar<br />

und ersetzt in vielen<br />

Fällen kostenintensive<br />

Kamera- und Sensortechnik. Es besteht aus mindestens<br />

zwei Sensorikflächen und ist ab <strong>10</strong>0 mm 2 beliebig skalierbar.<br />

Wird es mit einem Cobot kombiniert, positioniert beziehungsweise<br />

erkennt dieser auf einer Sensorfläche liegende oder im<br />

Raum befindliche Bauteile mit einer Genauigkeit von 0,01 mm<br />

und greift diese präzise. Eingesetzt in manuellen Cobot-Wagen<br />

oder auch vollautomatischen FTS-Systemen, die zwischen<br />

mehreren Arbeitsplätzen oder Montagelinien verfahren,<br />

ermöglicht die SensorBoard-Technologie die hochgenaue<br />

Positionierung des jeweiligen Vehikels am Zielort und damit<br />

die Vorbereitung für das weitere vollautomatische Handling<br />

von Produkten.<br />

www.rk-rose-krieger.com<br />

HOHLWELLEN-SCHLEIFRINGE FÜR<br />

INSPEKTIONSMASCHINEN<br />

Hohlwellen-Schleifringe der Serie<br />

SVTS C von Servotecnica stellen sicher,<br />

dass Inspektionsmaschinen in der<br />

pharmazeutischen Industrie ihre<br />

Stärken voll ausspielen können. Solche<br />

Maschinen sind oft mit sogenannten<br />

Karusselleinheiten ausgestattet.<br />

Entscheidend ist hierbei: Elektrische<br />

Energie und Kommunikationssignale<br />

sind von einem stationären zu einem sich ständig drehenden<br />

Teil zu übertragen – nur so lassen sich alle Versorgungseinrichtungen<br />

an Bord in der nötigen Geschwindigkeit verwalten. Die<br />

Hohlwellen-Schleifringe der SVTS C-Serie bringen die hierfür<br />

benötigten Eigenschaften, Funktionen und Schnittstellen mit.<br />

Bei großen Hohlwellen erlauben sie die direkte Montage auf<br />

der Hauptwelle der Maschine. <strong>10</strong> Baugrößen mit Bohrungen<br />

von 12 bis <strong>10</strong>0 mm sind verfügbar, größere Bauformen bis<br />

500 mm sind auf Anfrage möglich. Zur schnellen Datenübertragung<br />

werden folgende Protokolle unterstützt: Profibus,<br />

CANopen, Profinet, Sercos, EtherCAT und anderen Feldbusse –<br />

mit dem SVTS C 05 sind Datenraten bis 1 Gbit/s möglich. Die<br />

Stromübertragung für die Motoren, die in der Inspektionsmaschine<br />

installiert sind, kann über die Hohlwellenschleifringe<br />

erfolgen. Vielfältige Kombinationen von Leistung und Signal<br />

stehen zur Verfügung. So sind Leistungsspuren bis 15 A und<br />

600 V und Signalspuren von 2 A bzw. 5 A bei 240 V realisierbar.<br />

www.servotecnica.de<br />

IN PUNCTO MONTAGEFREUNDLICHKEIT<br />

SCHWER AUF ZACK<br />

Die neue Rollenführung<br />

MiniRoller Rail<br />

wurde für moderate<br />

Lasten konstruiert.<br />

Sie arbeitet geräuscharm<br />

und<br />

zuverlässig auch in<br />

verschmutzter<br />

Umgebung und<br />

empfiehlt sich als<br />

Alternative zur<br />

Miniatur-Kugelführung. Bei MiniRoller Rail von Rollon handelt<br />

es sich um Linearführungen aus kaltgezogenem Stahlprofil<br />

mit induktionsgehärteten und gehonten Laufbahnen sowie<br />

einem Läufer aus Stahl oder Edelstahl. Sie gleichen Parallelitätsabweichungen<br />

bis 0,03 mm aus, sodass Montageungenauigkeiten<br />

kompensiert werden können und weniger<br />

Bohrungen und Schrauben anfallen. Große Rollen machen die<br />

MiniRoller Rail zudem unempfindlich gegen Schmutz und<br />

Staub. Eine Lebensdauerschmierung minimiert den Wartungsaufwand.<br />

Die Rollenführung bietet ein anpassungsfähiges<br />

Design für individuelle Anwendungen und ist mit einer<br />

Abmessung von 35 × 13 mm inklusive Läufer auch bei beengtem<br />

Platz einsetzbar. Die Länge der Linearführung beträgt<br />

1.950 mm, auf Wunsch sind auch längere Ausführungen<br />

erhältlich.<br />

www.rollon.de<br />

STEPPER DRIVE FÜR SCHRITTMOTOREN<br />

Kollmorgen, ein Anbieter von<br />

Antriebssteuerungssystemen,<br />

hat den Stepper Drive P80630-<br />

SDN vorgestellt. Das Gerät<br />

versorgt und steuert Schrittmotoren,<br />

die mit 24 bis 75 VDC mit<br />

bis zu 5,5 Aeff Strom pro Phase<br />

(7,8 Aeff Höchstwert) betrieben<br />

werden. Er eignet sich für<br />

Etikettiermaschinen, Rundtischantriebe,<br />

CNC-Maschinen,<br />

Verpackungssysteme, Pumpen<br />

und andere ein- oder mehrachsige<br />

Systeme, die eine Punkt-zu-Punkt-Bewegungssteuerung<br />

mit niedriger Geschwindigkeit für feste Lasten benötigen. Der<br />

Stepper Drive unterstützt konventionelle Single-Ended- oder<br />

differentielle Takt-/Richtungs-Eingänge (benutzerdefinierte<br />

Impulsfolge erforderlich) oder CW/CCW-Befehlseingänge.<br />

Über DIP-Schalter lassen sich der Motorphasenstrom, die Leerlaufstromreduzierung<br />

und die Schrittauflösung von bis zu<br />

1/128 Mikroschritten einstellen – und das alles ohne Programmierung.<br />

Ein dedizierter Freigabeeingang und ein<br />

Fehlerausgang ermöglichen die Steuerung der Leistungsstufe<br />

des Antriebs und die Fehlerüberwachung. Weitere Modelle<br />

mit neuen Funktionen sollen in den kommenden Monaten auf<br />

den Markt kommen. Ausgewählte Antriebe werden auch weit<br />

verbreitete Feldbusprotokolle für die Kommunikation mit<br />

branchenüblichen Antriebssteuerungen enthalten. Alle<br />

Antriebe der Serie sind CE-, RoHS- und REACH-zertifiziert.<br />

www.kollmorgen.com<br />

38 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


MARKTPLATZ<br />

DELTA HYBRID ALS EFFIZIENZBOOSTER UND SICHERHEITSFANATIKER<br />

Aerzen Drehkolbenverdichter, auch Schraubengebläse genannt, vereinen laut Hersteller die<br />

Vorzüge von Gebläse- und Verdichtertechnologie in einem System. Sie ermöglichen <strong>10</strong>0 %<br />

reine und zuverlässige Prozessluft selbst unter extremen Bedingungen. Damit sind die Delta<br />

Hybrid sehr gut geeignet für pneumatische Förderprozesse. Die vier neuen Aggregatgrößen<br />

stellen absolut öl- und absorptionsmaterialfreie Luft zur Verfügung und decken Volumenströme<br />

von etwa 2 bis 30 Kubikmetern pro Minute sowie Antriebsleistungen von 7,5 bis 55 kW ab.<br />

Durch eine innovative Verdichterstufe mit neuen hocheffizienten Schraubenprofilen, interner<br />

Strömungsoptimierung, gepaart mit Motoren der Energieeffizienzklasse IE4 im Standard,<br />

sowie einer optimierten Führung der Kühl- und Abluft werden laut Aerzen im Vergleich zu<br />

einem herkömmlichen Drehkolbengebläse Energieeinsparungen bis zu 30 % erzielt. Dazu<br />

trägt auch der sich selbstspannende Riemenantrieb mit einem Wirkungsgrad von über 98 %<br />

bei. Die patentierte Lagerung ermöglicht eine Lebensdauer von 70.000 Stunden und mehr.<br />

www.aerzen.com<br />

HOCHGENAUIGKEITS-<br />

LAGER IN<br />

CNC-TEILGERÄTEN<br />

Rodriguez bietet hochpräzise<br />

Wälzlager an, die auch spezielle<br />

Kundenanforderungen erfüllen.<br />

Sie werden zum Beispiel in<br />

Teilapparaten für Messmaschinen<br />

zur Gewindevermessung<br />

eingesetzt. Die Teilapparate<br />

eines Zulieferers von Komponenten<br />

für die Werkzeugmaschinenindustrie<br />

kommen vor allem als<br />

4. Achse auf Bearbeitungszentren<br />

sowie Gravier-, Schleif- oder<br />

Messmaschinen zum Einsatz.<br />

Der exzentrisch nachstellbare<br />

Schneckentrieb von Teilapparaten<br />

besteht aus einer einsatzgehärteten<br />

Schneckenwelle und<br />

einem Schneckenrad aus einer<br />

verschleißarmen Bronzelegierung.<br />

Bislang kamen in den<br />

Antrieben ein Vierpunktlager<br />

von Rodriguez zum Einsatz, die<br />

Kippmomentabstützung<br />

erfolgte über ein Radialkugellager.<br />

Um bessere Genauigkeitswerte<br />

zu erreichen, werden nun<br />

die Hochgenauigkeitslager der<br />

Reihe Super Precision Bearings<br />

von SKF eingesetzt. Das sind<br />

präzise Schrägkugel- und<br />

Zylinderrollenlager, die für die<br />

Anforderungen von Werkzeugmaschinen<br />

konzipiert wurden.<br />

www.rodriguez.de<br />

DER NEUE<br />

LEISTUNGSSTANDARD<br />

Das GearSkiving von LMT Fette mit prozesssicherer Simulation ist<br />

der neue Leistungsstandard für das Wälzschälen. Unsere<br />

leistungsstarken Werkzeuge garantieren dank ihrer besonderen<br />

Kombination aus exzellenter Schneidkantenpräparation und<br />

individueller Prozesssimulation Höchstleistungen bei der Fertigung<br />

von Innen- und Außenverzahnungen.<br />

Für Ihre Anforderungen genau die beste Lösung.<br />

www.lmt-tools.com


SPECIAL: MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK<br />

WERKSTÜCKHANDLING<br />

LÖSUNGSPARTNER FÜR ANTRIEBSTECHNIK<br />

IST SELBST ANWENDER<br />

Mit dem Handlingsystem HS flex möchte<br />

die Hermle AG die Automatisierung<br />

vorantreiben. Die neue Schwerlastversion<br />

„HS flex heavy“ belädt Bearbeitungszentren<br />

vollautomatisch – mit bis zu<br />

1.200 kg schweren palettierten Bauteilen.<br />

Für die Hub-, Dreh- und Fahr bewegungen<br />

beider Handling systeme setzt<br />

Hermle auf eine Gesamtlösung<br />

der Stöber Antriebstechnik, die<br />

Zahnstangentriebe, Planetengetriebe<br />

und Servomotoren umfasst.<br />

Eine Win-win-Situation für beide<br />

Unternehmen, denn der<br />

Antriebsspezialist fertigt selbst auf<br />

Maschinen von Hermle.<br />

Claudia Grotzfeld, Stöber Antriebstechnik<br />

GmbH + Co. KG, Pforzheim<br />

Nebenzeiten reduzieren, Produktionszeiten steigern – mit<br />

dem Handlingsystem HS flex hat die Hermle AG aus Gosheim<br />

im baden-württembergischen Landkreis Tuttlingen<br />

eine effiziente und flexible Automations lösung entwickelt.<br />

Das Unternehmen zählt zu den führenden Maschinenherstellern<br />

von Portalfräs-, Werkzeug- und CNC-Sondermaschinen. Das Prinzip:<br />

Die Werker spannen die zu bearbeitenden Bauteile und Rohlinge<br />

auf Paletten und lagern sie im Lagermodul, einer Art Regal, ein.<br />

Das ist hauptzeitparallel möglich. Das Handlingsystem be- und entlädt<br />

das Bearbeitungszentrum selbstständig. Die Maschine kann so<br />

ununterbrochen arbeiten – auch über Nacht und am Wochenende.<br />

Durch das Palettenhandling lässt sich die Bearbeitung unterschiedlicher<br />

Bauteilgeometrien- und -größen einfach automatisieren –<br />

ohne Roboter. Betreiber von Hermle-Bearbeitungszentren können<br />

damit wirtschaftlich in die Automatisierung einsteigen.<br />

Die Standardversion transportiert unterschiedliche Paletten mit<br />

einem Gewicht von bis zu 450 kg inklusive Bauteil zwischen Rüstplatz,<br />

den Speichermodulen und Arbeitsraum des Bearbeitungszentrums.<br />

Die Version „HS flex heavy“ schafft das Doppelte. Der<br />

Turm, der im Inneren der Zelle die Werkstücke bewegt, kann Dreh-,<br />

Hub- und Fahrbewegungen ausführen. „Diese müssen schnell, dynamisch<br />

und präzise sein“, sagt Johannes Berg, Leiter des Vertriebscenters<br />

Süd-West bei Stöber. Der Antriebsspezialist aus Pforzheim<br />

arbeitet schon seit vielen Jahren mit dem Maschinenbauer zusammen<br />

und liefert Präzisionsantriebe für Bearbeitungszentren von<br />

Hermle – und seit 2016 auch die Automatisierungssysteme.<br />

„Bei der Standardausführung der HS flex setzen wir für alle drei<br />

Bewegungen jeweils unsere schrägverzahnten Zahnstangentriebe<br />

der Baureihe ZV ein“, erläutert Johannes Berg. „Diese basieren auf<br />

einsatzgehärteten und geschliffenen Ritzeln mit hoher Verzahnungsqualität<br />

und exakt darauf abgestimmten Zahnstangen.“<br />

40 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


KOMPAKTER UND LEICHTER BAUEN<br />

Stöber kombiniert diese Zahnstangentriebe mit seiner neuen Generation an Servo-Planetengetriebemotoren.<br />

Johannes Berg erklärt: „Wir haben die Baulängen der Getriebe<br />

deutlich reduziert. Und für eine hohe Flexibilität können wir sämtliche Stöber-Motoren<br />

wie die Synchron-Servomotoren EZ in jeder gewünschten Größe ohne Adapter direkt anbauen.“<br />

Diese Baureihe ist extrem platzsparend, leicht und hat eine hohe Leistungsdichte.<br />

Durch den Wegfall des Adapters wird die Gesamtlösung noch kompakter. Zudem entfällt<br />

eine separate Montage von Motor und Getriebe. Der Anwender erhält eine einsatzbereite<br />

Getriebeeinheit.<br />

„Der geringe Bauraum war eine der großen Herausforderungen bei der Auslegung“, erinnert<br />

sich Berg. „Die Einbausituation für die Servoantriebe ist aufgrund des kompakten<br />

Maschinendesigns sehr beengt. Deshalb war auch die Montage der Antriebe eine echte<br />

Herausforderung für die Stöber-Techniker.“ Doch insbesondere durch die Gestaltung der<br />

platzsparenden Planetengetriebe der dritten Generation wird für den Werker nun alles<br />

freier und zugänglicher. Der Verzicht auf den Adapter wirkt sich äußerst positiv auf das<br />

Massenträgheitsmoment aus: So ist die volle Dynamik des Antriebs nutzbar. Der Mehrwert<br />

zeigt sich vor allem bei kleinen und mittleren Baugrößen in kürzeren Taktzeiten und<br />

durch eine verbesserte Energieeffizienz.<br />

VERSTÄRKTER HUBANTRIEB<br />

Da die HS flex heavy Bauteile bis zu 1.200 kg aufnehmen kann, musste der Hubantrieb<br />

stärker auslegt werden. Die Wahl fiel auf die Zahnstangentriebe der Baureihe ZTR. Diese<br />

Ausführung mit aufgeschraubtem Ritzel auf der Flanschwelle des Planetengetriebes bietet<br />

eine hohe Linearsteifigkeit bei hohen Vorschubkräften. „Hermle hatte für diese Bewegung<br />

bereits einen Motor eingeplant, der nicht aus unserem Programm ist“, berichtet<br />

Berg. „Über variable Adapter können wir unsere Planetengetriebe auch mit Third-Party-<br />

Motoren in jeder Baugröße kombinieren.“<br />

MENSCH UND MASCHINE SICHER IM EINKLANG<br />

Ganz wichtig für Hermle sind ein störungsfreier Betrieb und das Thema Sicherheit, etwa<br />

bei der Wartung. Beim Einrichten der HS flex können sich beispielsweise Personen sicher<br />

im Arbeitsraum aufhalten. Die Antriebsachsen sind dabei in einen gefahrlosen Zu-<br />

NEU: MultiControl II duo<br />

accu / DC<br />

für mehr Flexibilität bei<br />

mobilen Verstellaufgaben<br />

Flexibel – akkubetriebene<br />

Lösung ermöglichen ortsunabhängige<br />

Ergonomie<br />

Einsatzbereit – keine festen<br />

Pausenzeiten aufgrund der<br />

dynamischen Einschaltdauerberechnung<br />

Sicher – Einschaltdauer-,<br />

Überstrom- und Temperaturüberwachung<br />

Leistungsstark – bis zu 150<br />

Doppelhübe mit einer<br />

Akkuladung<br />

01 Der Turm im Inneren der Zelle kann Dreh-, Hub- und<br />

Fahrbewegungen ausführen und beschickt so Rüstplatz,<br />

Speichermodule und Arbeitsraum mit den Werkstücken<br />

02 Die schrägverzahnten Zahnstangentriebe<br />

der Baureihe ZV basieren auf einsatzgehärteten<br />

und geschliffenen<br />

Ritzeln mit hoher Verzahnungsqualität<br />

– kombiniert mit<br />

präzisen, platzsparenden<br />

PEZ-Planetengetriebemotoren<br />

02<br />

Effizient – Standby-Zeit von<br />

bis zu 15 Tagen<br />

Erweiterbar – synchrones<br />

Verfahren von bis zu<br />

16 Antrieben<br />

01<br />

Jetzt mehr<br />

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www.rk-rose-krieger.com<br />

Motek - Halle 3 Stand 3202/03<br />

Stuttgart <strong>10</strong>.-13. Oktober <strong>2023</strong>


SPECIAL: MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK<br />

MEINE MEINUNG DAZU<br />

SICHERHEIT MIT PRODUKTIVITÄT VERBINDEN<br />

Intelligent eingesetzte Safety-Funktionen generieren einen spürbaren Nutzen<br />

und Mehrwert – für Maschinenhersteller ebenso wie für Maschinenbediener,<br />

Wartungspersonal und Betreiber. Intelligent sind dabei bedarfsorientierte<br />

Safety-Konzepte, die auf verschiedene Betriebsmodi abgestimmt sind und so<br />

jederzeit adäquate Reaktionen ermöglichen, wie z. B. bei der Inbetriebnahme,<br />

dem Einrichten, im Produktionsbetrieb, bei Störungen oder der Wartung. Kann<br />

sich Fachpersonal etwa beim Einrichtbetrieb sicher im Arbeitsraum aufhalten,<br />

erleichtert das die Interaktion mit komplexen Anwendungen und sorgt so für<br />

eine hohe Verfügbarkeit und kurze Rüstzeiten. Nach einer Störung sind<br />

Maschinen mit Smart Safety meist schneller wieder betriebsbereit. Ob nun<br />

mit antriebsseitigen Sicherheitsfunktionen oder mit einer Safety-PLC realisiert,<br />

Hersteller von Steuerungs- und Antriebstechnik bieten für differenzierte<br />

Safety-Konzepte heute ausgereifte und zertifizierte Lösungen. Smart Safety<br />

erhöht sowohl die Usability und User Experience als auch die Produktivität<br />

und Sicherheit. Investitionen in eine intelligente Safety-Automation zahlen<br />

sich aus und stärken die internationale Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Felix Berthold, Redakteur, f.berthold@vfmz.de<br />

stand zu versetzen. Hängen an den vertikalen Achsen schwere Lasten, können diese<br />

aufgrund der Schwerkraft herabfallen und damit das Personal gefährden. Um das zu<br />

verhindern, werden die Vertikalachsen durch Bremsen gesichert. Auch bei Stromausfall<br />

müssen diese zuverlässig funktionieren.<br />

Von Beginn an stand die Haltebremse im Fokus der Sicherheitsanforderungen.<br />

Denn systembedingt ändert sich die Bremswirkung während der Betriebszeit. Deshalb<br />

muss der Zustand der Bremsen sicher überwacht und regelmäßig überprüft<br />

werden, in der Regel schon beim Einschalten der Anlage. Stöber lieferte dazu leistungsstarke<br />

Bremsen mit einem engen Toleranzfeld. Die Safety-Funktionen der eingesetzten<br />

Heidenhain-Steuerung sorgen für die regelmäßige Überwachung und für<br />

eine eventuell notwendige Kalibrierung.<br />

AUSLEGUNG AUF DEN PUNKT<br />

„Wir waren von Anfang an in die Projektierung eingebunden“, erzählt Michael<br />

Dietmann, Projektleiter HS flex bei Hermle. Stöber setzt bei der Auslegung seit vielen<br />

Jahren auf die Engineering-Software Servosoft. Mit ihr können die Ingenieure<br />

die Anforderungen von Hermle detailliert erfassen – anhand definierter Bewegungsprofile<br />

und einer Lastmatrix. Somit ist die Auslegung der Antriebe zuverlässig<br />

und auf den Punkt möglich, ohne eventuelle Reserven berücksichtigen zu müssen.<br />

Besonders wichtig ist die Dokumentation der Antriebsberechnung. Die Fakten werden<br />

fixiert und dadurch wird ein wesentlich besserer gegenseitiger Austausch zwischen<br />

beiden Partnern ermöglicht.<br />

Die Inbetriebnahme erfolgte ohne Probleme und konnte in kurzer Zeit abgeschlossen<br />

werden. „Auch die Zusammenarbeit verlief sehr harmonisch und stets in enger<br />

Abstimmung miteinander“, resümiert Johannes Berg. „Ganz ähnlich wie bei uns setzte<br />

auch Hermle für jedes Projektmodul einen anderen Experten ein. Am Ende saßen<br />

wir alle zusammen, um ein einheitliches Bild zu schaffen.“ Von dieser Vorgehensweise<br />

profitiert auch Stöber, und das nicht nur als Partner. Denn der Antriebsspezialist<br />

fertigt selbst mit den zuverlässigen Maschinen von Hermle.<br />

Bilder: Hermle, Stöber<br />

www.stoeber.de<br />

DIE IDEE<br />

„Bei der Lösung für die Werkstück-<br />

Handlingsysteme von Hermle<br />

kommen schrägverzahnte Zahnstangentriebe<br />

der ZV-Baureihe zum<br />

Einsatz. Wir haben sie mit unserer<br />

neuen Generation an Planetengetriebemotoren<br />

kombiniert. Die<br />

Baulänge der Getriebe wurde<br />

deutlich reduziert. Ein Pluspunkt,<br />

da die Einbausituation für die<br />

Servoantriebe aufgrund des<br />

kompakten Maschinendesigns sehr<br />

beengt war. Und da die Servomotoren<br />

ohne Adapter direkt an die<br />

Getriebe angebaut werden, wird für<br />

die Werker alles freier und zugänglicher.<br />

Außerdem wirkt sich der<br />

Verzicht auf den Adapter äußerst<br />

positiv auf das Massenträgheitsmoment<br />

aus. So ist die volle<br />

Dynamik des Antriebs nutzbar.<br />

Und das ist ein echter Mehrwert, der<br />

sich vor allem bei kleinen und<br />

mittleren Baugrößen in kürzeren<br />

Taktzeiten und in einer verbesserten<br />

Energieeffizienz widerspiegelt.“<br />

Johannes Berg,<br />

Leiter Vertriebs center Süd-West,<br />

Stöber Antriebstechnik, Pforzheim<br />

42 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


MARKTPLATZ<br />

DÜNNRINGLAGER FÜR DIE MIKROMOBILITÄT<br />

Mikromobilität ist ein wichtiger<br />

Wachstumsmarkt – dazu<br />

gehören E-Bikes, E-Scooter und<br />

Lastenfahrräder. Hersteller von<br />

E-Antrieben und entsprechenden<br />

Fahrzeugen sind hier auf<br />

erfahrene Technologiepartner<br />

angewiesen. NSK kann dazu<br />

beitragen – mit Dünnringlagern,<br />

die optimal auf solche Anwendungen<br />

abgestimmt sind. Das<br />

gilt auch und gerade für Wälzlager,<br />

die in Anwendungen der<br />

Elektromobilität besondere Anforderungen erfüllen müssen, wie das<br />

Beispiel der E-Bikes zeigt. Sie sind kompakt gebaut, wiegen aber mit<br />

Fahrer oft mehr als <strong>10</strong>0 kg und müssen den hohen Kräften standhalten,<br />

die vom Fahrer, vom Antriebsstrang und von den Straßenverhältnissen<br />

ausgeübt werden. Daraus ergibt sich das Entwicklungsziel<br />

einer hohen Festigkeit bei minimiertem Reibmoment. Vor allem aber<br />

müssen die Abmessungen der Lager sehr kompakt sein, insbesondere<br />

hinsichtlich der Baubreite. Im Tretlager bzw. im Antriebsstrang<br />

müssen sowohl der E-Motor als auch ein Getriebe Platz finden.<br />

Dieses Anforderungsprofil kann der OEM mit den bewährten<br />

Dünnringlagern von NSK erfüllen. Das Programm umfasst ein breites<br />

Spektrum an Standardlagern und kundenspezifischen Dünnringlagern.<br />

Sie halten hohen Belastungen stand und übertragen hohe<br />

Drehmomente – bei sehr kompakten Abmessungen.<br />

www.nskeurope.de<br />

SMART UND ANPASSBAR<br />

Automatisierungsspezialist<br />

Afag stellt seinen<br />

neuen elektrischen<br />

Klein teilegreifer mit<br />

integrierter Regelung vor.<br />

Der SGE-40-P-IOL mit<br />

lebensmittelkonformer<br />

Schmierung ermöglicht<br />

Anwendern aus der<br />

Elektronikherstellung,<br />

Medizintechnik, Laborautomation<br />

sowie Pharma-<br />

und Lebensmittelindustrie<br />

den Einstieg in die Automatisierung heikler<br />

Handhabungsprozesse. Das smarte Modul greift<br />

bruchempfindliche Werkstücke aus Glas oder Keramik<br />

und sensible Elektronikbauteile sicher, zuverlässig<br />

und produktiv. Die Ansteuerung des Greifers über<br />

IO-Link ermöglicht die Vorpositionierung der Greiffinger,<br />

die Einstellung der Greifkraft, die Auswertung des<br />

Greiferzustands samt Greifrichtung sowie die<br />

Auswahl spezieller Greifmodi für optimierte Taktzeiten<br />

oder impulsreduzierte Greifkraft. Anwender<br />

können die Greifkraft je nach spezifischer Handhabungssituation<br />

in vier Stufen auf <strong>10</strong>0, 75, 50 oder<br />

25 Prozent regeln und auch an empfindliche Werkstücke<br />

anpassen.<br />

www.afag.com<br />

VORTEIL: NORMTEIL<br />

Jeder Erfolg beginnt mit einer Idee. Deshalb unterstützt norelem Konstrukteure und Techniker im Maschinen- und<br />

Anlagenbau bei der Realisierung ihrer Ziele. Die richtige Auswahl aus unserem Vollsortiment an mehr als 70.000 Normund<br />

Bedienteilen finden Sie einfach und schnell in THE BIG GREEN BOOK sowie im norelem Onlineshop.<br />

Entdecken Sie unseren Onlineshop: www.norelem.de<br />

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rund um den Maschinenbau unter www.norelem-academy.com


FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

NEURONALE NETZE<br />

SCHNELLE BERECHNUNG DER<br />

KONTAKTSTEIFIGKEITEN VON VERZAHNUNGEN<br />

MITTELS REGRESSIONSMETHODEN DES<br />

MASCHINELLEN LERNENS<br />

Für die Lastverteilungs- und Tragfähigkeitsberechnung von Kegel- und<br />

Hypoidverzahnungen hat sich das Berechnungsprogramm BECAL etabliert.<br />

In den letzten Jahren wurde das BECAL-Kraftelement entwickelt, um die<br />

komplexen Zahnkräfte an Kegel- und Hypoidverzahnungen in Mehrkörper-Systemen<br />

abzubilden. Dafür ist eine genaue und insbesondere schnelle Berechnung des Kontakts<br />

erforderlich. Aktuell stellt dabei noch die Bestimmung der nichtlinearen lokalen<br />

Kontaktsteifigkeit einen Engpass dar. In dieser Arbeit wird ein regressionsbasierter<br />

Ansatz für die schnelle Berechnung dieser vorgestellt. Dazu werden<br />

Regressionsmodelle basierend auf flachen, künstlichen neuronalen Netzen auf diese<br />

Problemstellung angewandt und deren Leistungsfähigkeit bewertet. Die Modelle<br />

wurden an Geometriedaten von generischen Verzahnungen trainiert und an einem<br />

Datensatz aus diversen generischen Kegelrädern validiert.<br />

Dipl.-Ing. Arthur Ewert,Wissenschaftlicher Mitarbeiter, TU Dresden<br />

Dipl.-Ing. Wolf Wagner, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, TU Dresden<br />

Dr.-Ing. Stefan Schumann, Oberingenieur, TU Dresden<br />

Prof. Dr.-Ing. Berthold Schlecht, Direktor des Instituts für Maschinenelemente und Konstruktion, TU Dresden<br />

44 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

Die steigenden Anforderungen an die Effizienz und Leistungsfähigkeit<br />

von Getrieben und deren Entwicklungsprozess<br />

machen es erforderlich, die Entwicklungswerkzeuge<br />

stetig weiterzuentwickeln. Dazu gehört eine Implementierung<br />

bisher separater Berechnungswerkzeuge in eine<br />

integrierte Analyseumgebung mit konstanter Modelltiefe.<br />

Zur Lastverteilungs- und Tragfähigkeitsberechnung von Kegelund<br />

Hypoidverzahnungen hat sich das Programm BECAL als zuverlässiges<br />

Werkzeug in der Forschungsvereinigung Antriebstechnik<br />

(FVA) etabliert. Von der lastfreien Zahnkontaktsimulation<br />

bis hin zu Tragfähigkeitsnachweisen gegenüber Fressen,<br />

Grübchen, Grauflecken, sowie Zahnfußbrüchen bietet BECAL diverse<br />

Analysemöglichkeiten an Hypoidverzahnungen.<br />

Achs- und Einbaulageabweichungen wirken sich bei Kegelund<br />

Hypoidverzahnungen maßgeblich auf die Tragbildlage und<br />

somit auf die resultierenden Rückstellkräfte und -momente aus.<br />

Diese bewirken wiederum eine Änderung der Achslage. Die<br />

Wechselwirkung zwischen Verzahnungen und deren Umfeld mit<br />

Wellen, Lagern und Gehäuse können mit der Simulation von<br />

Mehrkörper-Systemen (MKS) abgebildet werden. Um Verzahnungen<br />

in MKS-Modelle einzubinden, werden diese je nach Anwendungsfall<br />

und Simulationsziel unterschiedlich detailliert<br />

modelliert. Im einfachsten Fall wird die Verzahnung auf ein lineares<br />

Feder-Dämpfer-Element reduziert. Sollen nichtlineare Effekte<br />

der Verzahnung durch die Flanken-Mikrogeometrie, Achsverlagerung<br />

oder Teilungsfehler berücksichtigt werden, so müssen<br />

höherwertige Modelle verwendet werden und die Simulation<br />

im Zeitbereich durchgeführt werden. Die implementierten Methoden<br />

kommerzieller MKS-Software weisen Defizite bei der korrekten<br />

Abbildung der komplexen Flankengeometrie und den resultierenden<br />

Zahnkräften an Kegel- und Hypoidverzahnungen<br />

auf. Aussagen über die Tragfähigkeit der Verzahnungen im simulierten<br />

Umfeld können mit diesen Werkzeugen nicht getroffen<br />

werden. Basierend auf den mit einem MKS-Modell berechneten<br />

Verlagerungen kann jedoch eine nachgelagerte Tragfähigkeitsberechnung<br />

mit BECAL erfolgen. Da sich die Berechnungsmodelle<br />

der Verzahnung im MKS und BECAL jedoch unterscheiden, ist<br />

die Aussagekraft der Ergebnisse in diesem Fall eingeschränkt.<br />

Um die Modelltiefe bei der Berechnung der Achslage (MKS)<br />

und der Berechnung der Tragfähigkeit (BECAL) zu vereinheitlichen,<br />

wurde im FVA-Forschungsvorhaben 223 XXII ein BECAL-<br />

Kraftelement entwickelt. Dieses erlaubt eine direkte Integration<br />

in die MKS-Simulation [1]. Dieses verwendet für die Lastverteilungsrechnung<br />

eine Flanken- und Fußgeometrie, die direkt auf<br />

Maschineneinstelldaten der Werkzeugmaschinen beruht. In Verbindung<br />

von lokalen Zahn- und Kontaktsteifigkeiten wird die<br />

Lastverteilung mitberechnet. Die Kontaktlinie wird dafür in kleine<br />

Kontaktabschnitte diskretisiert. Die linearen Zahnsteifigkeiten<br />

werden auf Basis von vorgelagerten FEM- oder BEM-Rechnungen<br />

interpoliert. Im Gegensatz dazu werden die nichtlinearen<br />

Kontaktsteifigkeiten für jede neue Eingriffsstellung der MKS-<br />

Simulation und jeden Kontaktpunkt neu berechnet. In BECAL<br />

wurde dafür bisher ein zuverlässiges, numerisches Verfahren auf<br />

Basis der Halbraummethode verwendet. Durch die Integration<br />

der Zahnkontaktsimulation in ein MKS-System steigen jedoch<br />

die Anforderungen an die Berechnungsgeschwindigkeit.<br />

Für die Berechnung der lokalen Kontaktsteifigkeiten werden<br />

die Kontaktpartner abschnittsweise zu angeschnittenen achsparallelen<br />

Zylindern vereinfacht (siehe Bild 01). Aus den Materialkennwerten<br />

Elastizitätsmodul E 1,2<br />

und Querkontraktionszahl v 1,2<br />

,<br />

sowie dem Krümmungsradius r 1,2<br />

, dem Kantenabstand a 1,2<br />

, Kantenwinkel<br />

w 1,2<br />

und der Materialdicke t 1,2<br />

für beide Körper und der<br />

gemeinsamen Streckenlast f ergeben sich insgesamt 13 Eingabegrößen.<br />

Aus diesen wird mit Hilfe der numerischen Halbraummethode<br />

die lokale Kontaktsteifigkeit berechnet. Hierfür muss<br />

ein nichtlineares Gleichungssystem gelöst werden. Um diesen<br />

zeitaufwendigen Schritt zu umgehen soll er durch eine Regression<br />

ersetzt werden.<br />

METHODEN<br />

In diesem Kapitel werden die verwendeten Methoden für die Regressionsanalyse<br />

eingeführt. Folgend wird auf die Bereitstellung<br />

der Daten für das Training der Modelle und die Bewertung der<br />

Regressionsergebnisse mittels verschiedener skalarer Metriken<br />

eingegangen.<br />

PERCEPTRONS<br />

Ein vielversprechendes Modell für diese Problemstellung sind<br />

flache künstliche neuronale Netze (KNN), da sie universelle Approximatoren<br />

sind und somit theoretisch in der Lange sind, die<br />

vorliegende Problemstellung zu regressieren [2]. Für KNN gibt<br />

es je nach Anforderungen verschiedene Topologien für die Anordnung<br />

und Verbindung der Knoten. Hier werden aufgrund<br />

der Zielstellung kleine Feedforward-Netze verwendet. Ein derartiges<br />

Netz besteht aus in Schichten angeordneten Knoten bei<br />

01 Kontaktmodell zweier abgeschnittener Zylinder 02 Funktionaler Aufbau eines künstlichen neuronalen Netzes: Links Aufbau eines<br />

einzelnen Knotens, rechts Anordnung mehrerer Knoten zu einem in Schichten<br />

strukturierten Netzwerk<br />

E 1 , ν 1<br />

E 2 , ν 2<br />

f<br />

a 1<br />

w 1<br />

r 1<br />

t2<br />

t1<br />

r 2<br />

a 2<br />

w 2<br />

f<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> 45


FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

03 Pareto-Graphen für Modelle mit Sigmoid-, Reclin- und Radbas-Aktivierung mit verschiedenen Hyperparametern. Abgetragen sind die<br />

Fehlermetriken (a) MAPE, (b) MSE, (c) MAE und (d) RMSE über die mittlere Berechnungszeit einer Kontaktnachgiebigkeit. Ein Datenpunkt<br />

entspricht dem mittleren Wert von drei Modellen in Fehler- und Berechnungsgeschwindigkeitsrichtung<br />

a<br />

b<br />

c<br />

d<br />

denen die Aktivierungen a gerichtet von links nach rechts fließen<br />

und jeder Knoten mit dem Knoten in der nächsten Schicht<br />

verbunden ist, siehe Bild 02 rechts. In der Eingangsschicht E liegen<br />

die Eingangsgrößen x 1<br />

…x n<br />

, mit dem Schichtindex l = 0. Anschließend<br />

folgen die verdeckten Schichten H mit l = 1…i. Zum<br />

Ende kommt die Ausgabeschicht A. Ferner ist in der Eingabeschicht<br />

und in den verdeckten Schichten ein 0-ter Knoten mit<br />

dem Ausgabewert<br />

aa 0<br />

(l) = 1<br />

hinzugefügt um Verzerrungen zu berücksichtigen, diese sind in<br />

Bild 02 rechts durch eine Strichlinie gekennzeichnet. [3–6]<br />

Das Funktionsprinzip eines Knotens ist in Bild 02 links dargestellt.<br />

Dabei wird die gewichtete Summe der Eingangsgrößen<br />

x 0<br />

…x n<br />

in den Knoten mit den Gewichten Θ ij<br />

gebildet, wobei gilt<br />

x 0<br />

, a 0<br />

= 1. Diese Summe wird anschließend mit der Aktivierungsfunktion<br />

f (.) in die Ausgabe des Knotens a j<br />

überführt:<br />

aa j = ff<br />

nn<br />

ii=0<br />

Θ iij xx ii<br />

.<br />

Im allgemeinen Fall kann die Ausgabe des j-ten Knotens a j<br />

(l+1)<br />

in<br />

der l+1-ten Schicht durch die Ausgaben der vorherigen Schicht<br />

a j<br />

(l)<br />

mit den zugehörigen Gewichten Θ ij<br />

(l)<br />

sowie der Aktivierungsfunktion<br />

f (1) (.) durch die folgende Gleichung beschrieben werden:<br />

nn (l)<br />

aa (l+1) j<br />

= ff (ll) Θ (l) (l)<br />

iij<br />

aa ii<br />

ii=0<br />

.<br />

Als Aktivierungsfunktionen f (.) werden die Sigmoid-, Poslin- und<br />

Radbas-Funktionen auf die vorliegende Problemstellung angewandt.<br />

In der Ausgabeschicht wird immer die Identitätsfunktion<br />

f(a) = a als Aktivierungsfunktion verwendet.<br />

2<br />

ff ssssssssssssss (aa) =<br />

1 + ee −2aa − 1<br />

aa < 0, 0<br />

ff pppppppppppp (aa) = {<br />

aa > 0, aa<br />

ff rrrrrrrrrrrr (aa) = ee −aa2<br />

Insbesondere die optimale Wahl der Gewichte entscheidet die<br />

Regressionsgüte. Die Optimierung von Θ wird als Training bezeichnet.<br />

Dafür sind m Tupel von Eingangsgrößen x mit deren<br />

Zielgrößen ŷ , den Trainingsdaten, notwendig. Das Ziel ist dabei<br />

die Minimierung des mittleren quadratischen Fehler (MSE) zwischen<br />

der vom Modell vorhergesagten Ausgangsgröße y(Θ, x)<br />

und der Zielgröße ŷ:<br />

46 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

mm<br />

JJ(Θ, xx) = 1 ∑(yŷ − yy)2.<br />

mm<br />

ii=1<br />

Für dieses mehrdimensionale nichtlineare Optimierungsproblem<br />

wird der Backpropagation Algorithmus verwendet. Die Gewichte<br />

Θ werden sukzessive entsprechend ihres Einflusses auf<br />

das Fehlermaß J (Θ, x) verändert. Um Divergenzen des Algorithmus<br />

vorzubeugen ist die Lernrate h eingeführt zur Abmilderung<br />

des Gradienten:<br />

Θ ≔ Θ − ηη ∂∂∂∂<br />

∂∂Θ .<br />

Bevor die Trainingsdaten dem Netzwerk zum Training bereitgestellt<br />

werden, erfolgt eine Normalisierung dieser mit deren Mittelwert<br />

und Standardabweichung für die jeweiligen Eingangsgrößen<br />

und die Ausgangsgröße.<br />

DATENGRUNDLAGE<br />

Die Nachgiebigkeiten d (Einflusszahlen) für die Regressionsanalyse<br />

stammen aus den in BECAL integrierten Berechnungsverfahren<br />

. Für die Bereitstellung der Trainingsdaten werden diese<br />

Methoden mit den folgenden Restriktionen angewandt. Betrachtet<br />

werden nur konvexe Kontaktpartner (r 1,2<br />

> 0 mm), sowie die<br />

Materialpaarung Stahl-Stahl, mit E 1,2<br />

= 2<strong>10</strong> GPa und v 1,2<br />

= 0,3.<br />

Durch die Betrachtung nur einer Materialpaarung ändern sich<br />

der E-Modul und die Querkontaktionszahl nicht und werden somit<br />

als Eingangsgrößen für die Regressionsgröße nicht berücksichtigt.<br />

Somit erfolgt die Regression mit neun Eingangs- und einer<br />

Ausgangsgröße.<br />

Die Bestimmung der Einflusszahlen anhand der verbleibenden<br />

neun freien Parameter ist bereits sehr schnell, so dass eine<br />

Großzahl an Daten für die Regressionsanalyse erzeugt werden<br />

kann und keine Augmentation der Daten notwendig ist. Zunächst<br />

erfolgt in einer Voruntersuchung die Festlegung eines<br />

charakteristischen Parameterraums für die Eingangsgrößen.<br />

Diese Werte stammen dabei aus einem typischen Bereich an<br />

Geometrievariationen für geradverzahnte Stirnräder, welche<br />

sich bis zu einem Raddurchmesser von 1.000 mm ergeben können.<br />

Daraus resultieren die in Tabelle 01 gelisteten Grenzen der<br />

Parameter. Nun können innerhalb dieser Schranken eine zufällige<br />

Normalverteilung von Werten für diese Eingangsgrößen erzeugt<br />

werden und anhand dieser Kombinationen die Einflusszahlen<br />

berechnet werden. Die Motivation dabei ist, durch die<br />

zufällige Verteilung von Datenpunkten über den gesamten Parameterraum<br />

ein möglichst robustes Modell zu erzeugen, wobei<br />

an dieser Stelle vorhandene geometrische Verhältnismäßigkeiten<br />

beim Abwälzen der Verzahnung vernachlässigt werden. Die<br />

hierdurch entstandenen Trainingsdaten bilden den Datensatz<br />

RAND.<br />

In einem zweiten Schritt wurden die oben genannten geometrischen<br />

Verhältnismäßigkeiten der Parameter untereinander verwendet.<br />

Dabei werden die geometrischen Parameter (r 1,2<br />

, a 1,2<br />

, w 1,2<br />

und t 1,2<br />

) anhand von gradverzahnten Stirnrädern (α n<br />

= 20°) bestimmt.<br />

Dies erfolgt, indem die Geometrie mit variierendem Modul<br />

und Zähnezahl, auf verschiedenen Punkten in der Eingriffsstrecke<br />

berechnet wird. Der Modul wird an dieser Stelle mit variiert,<br />

da dieser wesentlich die Krümmungsradien beeinflusst [7].<br />

Modul, Zähnezahl und Lasthorizonte finden sich in Tabelle 02.<br />

Zusätzlich wird eine Gleichverteilung der Linienlast zwischen<br />

den angrenzenden Lasthorizonten aus Tabelle 02 vorgenommen.<br />

Geometrie und Last können nun zufällig zusammengesetzt werden,<br />

um aus den resultierenden Werten die lokalen Kontaktnach-<br />

Tabelle 01: Parameterbereich für die gleichverteilten<br />

Eingangsdaten<br />

r 1,2<br />

in<br />

mm<br />

Tabelle 02: Parameter für die Erstellung der Stirnräder<br />

Linienlast in N/mm <strong>10</strong>^-5; <strong>10</strong>^-4; <strong>10</strong>^-2; 0.5; 1; 13; <strong>10</strong>0; 860; 3000<br />

Modul in mm 0,5; 0,8; 1; 1.25; 1.5; 2; 3; 4; 5; 6; 8; <strong>10</strong>; 12; 16;<br />

20; 25<br />

Zähnezahl in - 7; 11; 17; 23; 31; 43; 53; 59; 61; 67; 79; 97<br />

Eingriffsstellungen<br />

in -<br />

25<br />

Tabelle 03: Hyperparameter für die Modelloptimierung<br />

Anzahl der verdeckten<br />

Schichten<br />

1, 2<br />

Neuronenanzahl 5, <strong>10</strong>, 15, 20, 25, 30, 35, 40<br />

Aktivierungsfunkionen<br />

Optimierer<br />

a 1,2<br />

in<br />

mm<br />

w 1,2<br />

in<br />

deg<br />

Sigmoid, Reclin, Radbas<br />

TrainSCG<br />

t_ 1,2<br />

in<br />

mm<br />

min 0,1 0,01 0 0,1 0<br />

f in<br />

N/mm<br />

max <strong>10</strong>00 250 1.047 75 3000<br />

giebigkeiten zu bestimmen. Die hierdurch entstandenen Werte<br />

bilden den zweiten Datensatz GEOM.<br />

In einem dritten Datensatz HYBR wird eine hybride Lösung<br />

aus jeweils gleich vielen Daten des RAND und des GEOM Datensatzes<br />

verfolgt. Motivation dafür ist, so eine diversere Datengrundlage<br />

zu schaffen und dadurch die Robustheit gegenüber<br />

Überanpassung zu erhöhen.<br />

Die Testdaten für die Regressionsanalyse stammen aus einer<br />

internen BECAL-Referenzdatenbank mit ca. 640.000 Tupel. Dieser<br />

Datensatz wird in drei Bereiche anhand der Krümmungsradien<br />

geteilt, da in diesem teils negative und sehr große Radien enthalten<br />

sind, welche im Training nicht vorkommen und deshalb<br />

gesondert betrachtet werden. Bereich I beinhaltet dabei 1,4 % der<br />

Daten während in Bereich III 3,8 % der Daten liegen. Die gewählten<br />

Grenzen sind:<br />

rr < 0 mm,<br />

I<br />

BB = { 0 < rr < 2000 mm, II .<br />

2000 mm > rr, III<br />

NETZWERKOPTIMIERUNG<br />

Die Zielgrößen bei dieser Regressionsanalyse sind ambivalent.<br />

Zum einen, weil eine möglichst gute Regression erfolgen soll,<br />

welche i.d.R. die Wahl eines Modells mit mehr freien Parametern<br />

begünstigt, zum anderen, weil die Berechnung der Einflusszahlen<br />

schnell erfolgen soll und somit kleine Modelle, mit entsprechend<br />

wenigen freien Parametern, zielführend sind. Folglich<br />

werden verschiedene Hyperparameter des Modells in einer Studie<br />

untersucht. Dabei werden KNN mit der in Tabelle 03 aufgeführten<br />

Anzahl an Neuronen in einer bzw. zwei verdeckten<br />

Schichten, sowie mit der Sigmoid-, Reclin- und Radbas-Aktivierungsfunktion<br />

trainiert. Die Variation findet vollfaktoriell statt.<br />

Während des Trainings werden drei KNN initialisiert und trainiert.<br />

Dabei wird die mittlere Bewertungsmetrik im Bereich II des<br />

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FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

Testdatensatzes für den Vergleich verwendet. Die Initialisierung<br />

der Gewichte Θ erfolgt bei den Modellen zufällig.<br />

BEWERTUNGSMETRIKEN<br />

Reinke et al. haben gezeigt, dass die Wahl der Bewertungsmetrik<br />

einen Einfluss auf die Rangfolge bei der Bewertung von Modellen<br />

hat [8]. Folglich werden für die Beurteilung der Modelle mehrere<br />

Metriken berücksichtigt, um eine tiefgründige Bewertung der<br />

Modelle zu erhalten. Die berücksichtigten Metriken sind der<br />

mittlere quadratische Fehler (MSE), mittlere absolute prozentuale<br />

Fehler (MAPE), Wurzel des mittleren quadratischen Fehlers<br />

(RMSE), mittlere absolute Fehler (MAE) und mittlere prozentuale<br />

Fehler (MPE). Die Bestimmung der einzelnen Metriken ist in<br />

Tabelle 04 aufgeführt. Bei allen Metriken stellt im Vergleich ein<br />

Wert näher Null die bessere Regression dar.<br />

ERGEBNISSE<br />

Das folgende Kapitel stellt die Ergebnisse der einzelnen Schritte<br />

zur Entwicklung des Regressionsmodells dar. Zunächst erfolgt<br />

dafür die Evaluierung der verschiedenen Zusammensetzungen<br />

der Datensätze. Anschließend werden die Hyperparameter des<br />

Modells optimiert und die Erkenntnisse daraus diskutiert. Abschließend<br />

wird das finale Regressionsmodell bezüglich der Berechnungsgeschwindigkeit<br />

und -genauigkeiten betrachtet.<br />

Insbesondere die Linienlast hat einen sehr großen Wertebereich<br />

mit f = <strong>10</strong> –5 bis 3 . <strong>10</strong> 3 N/mm, wobei bei kleinen Lasten die<br />

Nachgiebigkeit stark steigt. Diese kleinen Lasten treten am Rand<br />

des Kontaktgebietes auf, während die größeren Linienlasten mittig<br />

im Kontaktgebiet liegen. Um die Größenordnungen des Wertebereiches<br />

zu verringern, wird der Ansatz erprobt, vor der Normalisierung,<br />

den Logarithmus zur Basis zehn der Linienlast zu bilden<br />

[9]. Die Hyperparameter des Modells sind in Tabelle 05 aufgeführt<br />

und es werden vier Modelle für die Evaluierung trainiert.<br />

Der verwendete Datensatz ist der HYBR mit <strong>10</strong> 6 Datenpaaren.<br />

Durch diese zusätzliche Vorverarbeitung kann die Regressionsgüte<br />

des Modells verbessert werden. RMSE, MAE und MSE<br />

sind hier etwas besser, während MPE und MAPE hingegen ohne<br />

Logarithmieren geringer sind. Allerdings zeigt sich bei genauer<br />

Betrachtung einzelner Ergebnisse, dass bei sehr kleinen Lasten<br />

die Regression mit Logarithmieren deutlich genauer ist. Dies motiviert<br />

die Wahl des zusätzlichen Vorverarbeitungsschritts. Die<br />

Mediane der einzelnen Metriken aus den Modellen sind in<br />

Tabelle 06 aufgeführt.<br />

Ergänzend erfolgt die Untersuchung der Datensätze (mit der<br />

logarithmierten Linienlast) RAND, GEOM und HYBR, indem Modelle<br />

mit den Hyperparametern aus Tabelle 05 (Struktur Datensatz)<br />

mit den jeweiligen Datensätzen trainiert werden. Der Vergleich<br />

der Modelle miteinander wird anhand der Testdaten im<br />

Bereich II durchgeführt. Das Training erfolgt hier mit 5 . <strong>10</strong> 5 Tupel.<br />

Ziel ist dabei eine gute Zusammensetzung des Datensatzes zu<br />

bestimmen. Die Ergebnisse fasst Tabelle 07 zusammen. Auffällig<br />

ist, dass der RAND-Datensatz nur bei dem MPE nicht an letzter<br />

Stelle steht und folglich als ungünstig angesehen wird. Die Metriken<br />

von GEOM und HYBR sind vergleichbar, wobei der MPE bei<br />

GEOM im Vergleich zu RAND und HYBR sehr gut ist. An dieser<br />

Stelle ist zu beachten, dass bei dem MPE positive und negative<br />

Abweichungen sich ausgleichen können. In den anderen Fehlermetriken<br />

schneiden GEOM und HYBR vergleichbar ab. Abschließend<br />

wird der HYBR Datensatz bevorzugt, auf Grund der oben<br />

genannten Motivation und der guten Ergebnisse.<br />

Weiterhin sind die Hyperparameter des Modells zu optimieren.<br />

Dafür wurden die in Tabelle 03 beschriebenen Parameter vollfaktoriell<br />

variiert. Die Ergebnisse sind in Bild 03 grafisch für die<br />

Fehlermetriken RMSE, MSE, MAPE und MAE über der Berechnungsgeschwindigkeit<br />

dargestellt. Die Berechnungsgeschwindigkeit<br />

je Nachgiebigkeit wird mit 670.000 Datenpunkten ermittelt<br />

und gemittelt. Diese Zeit kann sich mit der zur Verfügung stehenden<br />

Rechenleistung ändern. Bild 03 zeigt, dass sich eine Pareto-Front<br />

ausbildet, welche aus dem Zielkonflikt von<br />

Berechnungsgeschwindigkeit und -genauigkeit resultiert. Die<br />

Front wird durch eine Linie für jede Aktivierungsfunktion dargestellt.<br />

Dabei wird deutlich, dass Modelle mit Sigmoid- und Reclin-Aktivierung<br />

deutlich performanter in MAE, RMSE und MAPE<br />

Tabelle 04: Skalare Bewertungsmetriken der Regressionsmodelle. m ist die Anzahl an Datenpunkten, ŷ ist die Zielgröße der<br />

Regression und y die vorhergesagte Größe<br />

mm<br />

Formel 1<br />

∑(yŷ − yy)2<br />

mm<br />

MSE MAPE RMSE MAE MPE<br />

ii=1<br />

mm mm<br />

− yy) − yy) mm mm<br />

<strong>10</strong>0 <strong>10</strong>0<br />

∑<br />

|(yŷ<br />

| 1<br />

∑<br />

|(yŷ<br />

| 1<br />

yŷ yŷ ∑ √(yŷ ∑− yy)2 √(yŷ − yy)2<br />

mm mm mm mm<br />

ii=1<br />

ii=1<br />

ii=1<br />

ii=1<br />

mm<br />

mm mm<br />

mm<br />

1<br />

1 <strong>10</strong>0<br />

∑|yŷ − yy|<br />

mm mm ∑ (yŷ <strong>10</strong>0 − yy)<br />

∑|yŷ − yy|<br />

mm mmyŷ<br />

∑<br />

Wertebereich [0 inf] [0 inf] [0 inf] [0 inf] [-inf inf]<br />

min min min min 0<br />

Einheit N 2 /mm 2 % N/mm N/mm %<br />

ii=1<br />

ii=1<br />

ii=1<br />

ii=1<br />

(yŷ − yy)<br />

yŷ<br />

Tabelle 05: 5 Hyperparameter der verwendeten Modelle. Die Aktivierungsfunktion der Ausgabeschicht ist die Identitätsfunktion<br />

y = x. 80 % des Trainingsdatensatzes werden für das Training verwendet und 20 % für die Validierung, die Testdaten entsprechen den<br />

in Datagrundlage beschrieben Datensatz im Bereich II<br />

Name Struktur<br />

Verdeckte<br />

Schichten<br />

Neuronen<br />

je Schicht<br />

Optimierer<br />

Optimierungsziel<br />

Aktivierungsfunktion<br />

Fehlerfunktion<br />

Datentraining<br />

Test F 2 20, 20 Sigmoid TrainSCG MSE <strong>10</strong>^6 <strong>10</strong>00<br />

Struktur<br />

Datensatz<br />

2 25, 15 Sigmoid TrainSCG MSE 5*<strong>10</strong>^5 <strong>10</strong>00<br />

OPTIM 2 20, 20 Sigmoid TrainSCG MSE <strong>10</strong>^6 <strong>10</strong>00<br />

Epochen<br />

48 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

sind als die Modelle mit Radbas-Aktivierung, wobei im direkten<br />

Vergleich von Sigmoid- und Reclin-Aktivierung die Netze der Sigmoid-Funktion<br />

i.d.R. besser abschneiden. Weiterhin zeigt sich,<br />

dass bei der Betrachtung des MSE, der Zielgröße des Trainings,<br />

die meisten Modelle ähnliche Ergebnisse liefern. Vorwiegend separieren<br />

sich die Modelle hier durch die Berechnungsgeschwindigkeit,<br />

welche direkt aus der Modellgröße resultiert. Weiterhin<br />

ist die Berechnungsgeschwindigkeit stärker von der Modellgröße<br />

als von der Wahl der Aktivierungsfunktion abhängig. Zusammenfassend<br />

ist die Auswahl eines NN mit zwei Schichten und jeweils<br />

20 Knoten und der Sigmoid-Aktivierung eine gute Wahl für die<br />

Lösung der vorliegenden Problemstellung.<br />

Eine genauere Untersuchung des Modells mit dem Testdatensatz<br />

aus den drei Bereichen ist in Bild 04 durch die Darstellung<br />

von der Vorhersage über den Zielwert gegeben. Folglich liegen gut<br />

regressierte Werte auf der Geraden d = d reg<br />

. Dabei sind die drei Fälle<br />

des Testdatensatzes farblich getrennt dargestellt. Aus Übersichtlichkeitsgründen<br />

sind zufällig <strong>10</strong> % der Daten ausgewählt<br />

und dargestellt. Im Bereich II ist die Regression mit einem MAPE<br />

von 2,82 % sehr überzeugend (vgl. Tabelle 07 OPTIM). Dabei zeigt<br />

Bild 04, dass bei Nachgiebigkeiten größer als d = 0,5 . <strong>10</strong> –4 ) N/mm<br />

die Abweichungen steigen. Bei diesen Nachgiebigkeiten ist die<br />

Streckenlast kleiner als f = 1 . <strong>10</strong> –3 N/mm. Somit sind die Abweichungen<br />

an dieser Stelle weniger bedeutend, da der Einfluss auf<br />

die Lastverteilung auf Grund der kleinen Linienlast gering ist. Bild<br />

04 illustriert weiterhin, dass das Modell in den Bereichen I und III<br />

keine zufriedenstellenden Ergebnisse liefert, bei konkav-konvexen<br />

Paarungen (Bereich I) wird dies besonders deutlich. Hier liegen<br />

die Vorhersagen außerhalb des sinnvollen Wertebereiches.<br />

Folglich ist das Modell für diesen Wertebereich unzureichend.<br />

Abschließend wird die Berechnungsgeschwindigkeit der bisherigen<br />

Methode mit der Regression verglichen. Dabei werden verschieden<br />

Anzahlen an Datenpunkten betrachtet, um die Einflüsse<br />

von parallelisierten Aufrufen, Speicheralokierung und Weiteren<br />

zu berücksichtigen. Die Berechnungsgeschwindigkeit ist 20-<br />

mal höher als die der Ausgangsmethode. Wie Bild 03 verdeutlicht<br />

könnte die Berechnungsgeschwindigkeit weiter erhöht werden,<br />

indem kleinere Modelle verwendet werden, wodurch wiederum<br />

die Regressionsgüte sinkt.<br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

Für die Einführung des BECAL-Kraftelementes in ein Mehrkörper-System-Simulation<br />

ist eine schnelle Berechnung der Lastverteilung<br />

erforderlich. Ein zeitintensiver Aspekt dieser Lösung ist<br />

die Bestimmung der nichtlinearen lokalen Kontaktnachgiebigkeiten.<br />

Hier wurde dafür ein neuer Ansatz zur schnellen Berechnung<br />

dieser vorgestellt. Die dafür verwendete Methode ist eine<br />

Regression mittels flacher künstlicher neuronaler Netze. Zielsetzung<br />

war, die Berechnungsgeschwindigkeit zu erhöhen und<br />

gleichzeitig eine qualitativ gleichwerte Lösung der Kontaktnachgiebigkeiten<br />

zu erhalten. Durch die Regression konnte die Berechnungsgeschwindigkeit<br />

um das 20-fache im Vergleich zur vorher<br />

implementierten Methode in BECAL erhöht werden. Gleichzeitig<br />

ist dabei die Regressionsgüte des Modells bei einem konvexen<br />

Zahnkontakt sehr hoch. Ein Beispiel hierfür ist der mittlere<br />

absolute prozentuale Fehler mit 2,82 %. Erwähnt sei hier, dass die<br />

Regression Grenzen in der Bestimmung der Kontaktnachgiebigkeiten<br />

bei konkav-konvexen Paarungen sowie bei sehr großen<br />

Krümmungsradien aufweist. Diese Limitierungen gilt es in weiteren<br />

Untersuchungen zu reduzieren.<br />

Bilder: TU Dresden<br />

www.tu-dresden.de<br />

Tabelle 06: Metriken der Modelle für den Testdatensatz im<br />

Bereich II<br />

Median RMSE MAE MAPE MPE MSE<br />

log <strong>10</strong><br />

( f) 1.12e-05 7.52e-06 18.7 15.8 1.26e-<strong>10</strong><br />

f<br />

04 Darstellung der Regressionsgüte des Modells über die<br />

Zielwerte der Regression anhand von zufällig gewählten <strong>10</strong> % des<br />

Testdatensatzes mit den drei Bereichen. Richtige regressierte<br />

Nachgiebigkeiten liegen auf der Geraden d = d reg.<br />

1.18e-05 7.58e-06 18.1 12.2 1.40e-<strong>10</strong><br />

Tabelle 07: Median der Fehlermetriken der Modelle für den<br />

Testdatensatz im Bereich II<br />

Median RMSE MAE MAPE MPE MSE<br />

RAND 4.35e-05 4.<strong>10</strong>e-05 1.86e+02 65.1 1.89e-09<br />

GEOM 2.57e-05 2.22e-05 87.8 -14.1 6.60e-<strong>10</strong><br />

HYBR 2.37e-05 2.25e-05 94.4 83.40 5.63e-<strong>10</strong><br />

OPTIM 2.76e-06 1.09e-06 2.82 0.49 7.62e-12<br />

Literaturverzeichnis:<br />

[1] Wagner, W. ; Schlecht, B.: FVA-Vorhaben 223 XXII „Verzahnungs-Co-Simulation<br />

mit BECAL“. Frankfurt am Main, <strong>2023</strong>.<br />

[2] Hornik, K. ; Stinchcombe, M. ; White, H.: Multilayer feedforward networks are<br />

universal approximators. In: Neural networks (1989), Heft 2, 359--366.<br />

[3] Zaki, M. J.; Meira, W.: Data mining and machine learning fundamental<br />

concepts and algorithms: Second edition. Cambridge: Cambridge University<br />

Press, 2020.<br />

[4] Ertel, W.: Grundkurs Künstliche Intelligenz: Eine praxisorientierte Einführung.<br />

Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden, 2013.<br />

[5] Alpaydin, E.: Maschinelles Lernen, 2., erweiterte Aufl, 2019.<br />

[6] Goodfellow, I.; Bengio, Y.; Courville, A.: Deep Learning: MIT Press, 2016.<br />

[7] Linke, H.: Stirnradverzahnung: Berechnung - Werkstoffe - Fertigung. 2.<br />

Auflage. München, Wien: Hanser, 20<strong>10</strong>.<br />

[8] Reinke, A., et al.: Understanding metric-related pitfalls in image analysis<br />

validation.<br />

[9] Webber, J. B. W.: A bi-symmetric log transformation for wide-range data. In:<br />

MEASUREMENT SCIENCE AND TECHNOLOGY (2013), Heft 24.<br />

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IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2023</strong> im 62. Jahrgang,<br />

ISSN 0722-8546 / ISSN E-Paper: 2747-7991<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteur: Miles Meier (mm),<br />

Tel.: 06131/992-208,<br />

E-Mail: m.meier@vfmz.de<br />

(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />

Redakteur:<br />

Felix Berthold, M.A. (be),<br />

Tel.: 06131/992-204, E-Mail: f.berthold@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Melanie Lerch, Tel.: 06131/992-261,<br />

Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />

E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

GESTALTUNG<br />

Anette Fröder, Sonja Daniel, Conny Grothe<br />

SALES<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Auftragsmanagement: Heike Rauschkolb,<br />

Tel.: 06131/992-241, E-Mail: h.rauschkolb@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste <strong>2023</strong>, gültig ab 01.<strong>10</strong>.2022<br />

LESERSERVICE<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub <strong>10</strong>, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />

Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige<br />

Änderungen Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

Preise und Lieferbedingungen:<br />

Einzelheftpreis: € 16,50 (zzgl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Inland: € 160,- (inkl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Ausland: € 175,- (inkl. Versandkosten)<br />

Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

VERLAG<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

Postfach <strong>10</strong>0465, 55135 Mainz<br />

Tel.: 06131/992-200<br />

E-Mail: info@vfmz.de<br />

www.vereinigte-fachverlage.de<br />

Handelsregister-Nr.: HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />

Umsatzsteuer-ID: DE149063659<br />

Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

Chef vom Dienst: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Leitende Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke<br />

Head of Sales: Carmen Nawrath<br />

Tel.: 06131/992-245, E-Mail: c.nawrath@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

Vertrieb: Sarina Granzin, Tel.: 06131/992-148,<br />

E-Mail: s.granzin@vfmz.de<br />

DRUCK UND VERARBEITUNG<br />

Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH<br />

Kurhessenstraße 4 - 6, 64546 Mörfelden-Walldorf<br />

DATENSPEICHERUNG<br />

Ihre Daten werden von der Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige Informationen<br />

zukommen zu lassen. Sowie möglicherweise<br />

von ausgewählten Unternehmen genutzt, um Sie über<br />

berufsbezogene Produkte und Dienstleistungen zu informieren.<br />

Dieser Speicherung und Nutzung kann jederzeit<br />

schriftlich beim Verlag widersprochen werden<br />

(vertrieb@vfmz.de).<br />

Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />

Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit der<br />

Annahme des redaktionellen Contents (Texte, Fotos,<br />

Grafiken etc.) und seiner Veröffentlichung in dieser<br />

Zeitschrift geht das umfassende, ausschließliche, räumlich,<br />

zeitlich und inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht<br />

auf den Verlag über. Dies umfasst insbesondere das Recht<br />

zur Veröffentlichung in Printmedien aller Art sowie<br />

entsprechender Vervielfältigung und Verbreitung, das<br />

Recht zur Bearbeitung, Umgestaltung und Übersetzung,<br />

das Recht zur Nutzung für eigene Werbezwecke, das<br />

Recht zur elektronischen/digitalen Verwertung, z. B. Einspeicherung<br />

und Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />

zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträger<br />

jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen<br />

von Internet- und Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD<br />

und DVD und der Datenbanknutzung und das Recht, die<br />

vorgenannten Nutzungsrechte auf Dritte zu übertragen,<br />

d. h. Nachdruckrechte einzuräumen. Eine Haftung für die<br />

Richtigkeit des redaktionellen Contents kann trotz sorgfältiger<br />

Prüfung durch die Redaktion nicht übernommen<br />

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Ansicht der Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte<br />

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Grundsätzlich dürfen nur Werke eingesandt werden,<br />

über deren Nutzungsrechte der Einsender verfügt, und<br />

die nicht gleichzeitig an anderer Stelle zur Veröffentlichung<br />

eingereicht oder bereits veröffentlicht wurden.<br />

Datenschutzerklärung: ds-vfv.vfmz.de<br />

Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />

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zur Feststellung der Verbreitung von<br />

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Bitte kontaktieren Sie mich, ich berate Sie gerne!<br />

Carmen Nawrath<br />

Head of Sales<br />

Telefon: 0049/6131/992-245<br />

c.nawrath@vfmz.de


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Gemeinsam die<br />

Energieeffizienz erhöhen<br />

Um den Klimawandel zu bekämpfen, müssen wir Energie effizienter nutzen. Das hat<br />

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