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antriebstechnik 7-8/2023

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19174<br />

07-08<br />

Juli/August <strong>2023</strong><br />

€ 16,50<br />

Organ der Forschungsvereinigung Antriebstechnik e.V.<br />

KLEINER, STÄRKER,<br />

UNIVERSALER<br />

Mehr Leistung für semi-elastische Kupplungen<br />

<strong>antriebstechnik</strong>.de


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EDITORIAL<br />

SONDERMASCHINEN ZIEHEN<br />

DIE WIRTSCHAFT<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

es hagelt schlechte Nachrichten – wie immer in den letzten<br />

drei Jahren. Nun ist die heimische Wirtschaft dran. Deutschland<br />

stehe die Deindustrialisierung bevor, war in einigen,<br />

auch renommierten Medien zu lesen. So schlimm ist es wohl<br />

nicht, die Unternehmen machen weiter Gewinne. Aber ein<br />

Schrumpfen der Wirtschaft im Jahr <strong>2023</strong> scheint sehr<br />

wahrscheinlich zu sein. Das Institut für Makroökonomie und<br />

Konjunkturforschung prognostiziert einen Rückgang des<br />

Bruttoinlandsprodukts um 0,5 %.<br />

Die Nachfrage nach Maschinen scheint jedoch weiterhin gut:<br />

einen Anstieg der Auftragszahl um 12 % sieht das Statistische<br />

Bundesamt für den Mai. Allerdings kommt dieser Zuwachs zu<br />

mehr als der Hälfte aus dem Bereich „sonstiger<br />

Fahrzeugbau“ – also Schiffe, Flugzeuge und Vergleichbares.<br />

Und das ist auch das Top-Thema dieser Ausgabe: Heavy Duty<br />

und Offshore. Vom idealen Motor für die Bilgenpumpe über<br />

Spannsätze für Schwerlast-Antriebe bis zur Getriebesoftware<br />

im Einsatz bei der Entwicklung von Schiffsgetrieben haben<br />

wir einige spannende Themen ausgewählt.<br />

Mehr Präzision.<br />

Messung großer Längen<br />

wireSENSOR<br />

• Robuste Seilzugsensoren für Weg, Länge<br />

und Position von 50 mm bis 50 m<br />

• Ideal für kundenspezifische OEM-Serien<br />

• Für Innen- und Außeneinsatz<br />

• Verschiedene Ausgänge: Encoder,<br />

Potentiometer, Strom, Spannung<br />

• Einfache Montage und Bedienung<br />

Die Innovationen aus anderen Sektoren, etwa hochgenaue<br />

Drehgeber und leistungsfähige Kupplungen, in dieser<br />

Ausgabe machen Hoffnung, dass sich die Auftragsbücher<br />

allgemein im nächsten Jahr wieder stärker füllen.<br />

Viel Spaß beim Lesen,<br />

Hydraulikpositionierung<br />

Hydraulikhub<br />

NEU<br />

Ihr Miles Meier<br />

m.meier@vfmz.de<br />

Flexibler Einsatz<br />

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24<br />

EDITORIAL<br />

03 Sondermaschinen ziehen die Wirtschaft<br />

SOFTSTARTER<br />

06 STANDPUNKT Software führt USA nach vorne<br />

07 Menschen, Märkte, Unternehmen<br />

MECHANISCHE ANTRIEBSTECHNIK<br />

KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

10 TITEL Kleiner. Stärker. Universaler.<br />

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GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

24 GIPFELTREFFEN Interview mit Rainer Wegener,<br />

Geschäftsführer bei Stöber Antriebstechnik<br />

ELEKTRISCHE ANTRIEBSTECHNIK<br />

TITELBILD<br />

Flender, Bocholt<br />

ELEKTROMOTOREN<br />

16 Dezentrale Antriebstechnologie mit geregelten<br />

Frequenzumrichtern<br />

DREHGEBER<br />

18 Das richtige Gerät per Mausklick<br />

UMRICHTERTECHNIK<br />

20 Ringbandkerne schützen E-Antriebe vor Elektro-Erosion<br />

46<br />

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32<br />

SPECIAL<br />

Hengstler, Aldingen<br />

4 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/07-08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

30 Steckverbinder: Daten sicher übertragen<br />

SPECIAL: HEAVY-DUTY / OFFSHORE<br />

32 INNENTITEL Absolutwertgeber: Höchste Drehzahl –<br />

höchste Performance<br />

36 Pumpenmotor für die Bilge<br />

40 Welle-Nabe-Verbindungen:<br />

Präzisionslösungen für Schwerlastantriebe<br />

42 Windenergie: Rotorblattlager auf dem Weg<br />

zur Modularisierung<br />

DER<br />

WELTMOTOR<br />

vom Antriebsdesigner<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

46 Schiffsgetriebe: Spezielle Anforderungen und Varianten<br />

schnell im Katalog<br />

48 Neuartige Positionsregelung für verspannte<br />

Zahnstange-Ritzel-Antriebssysteme<br />

SERVICE<br />

28 Impressum<br />

MEIN TIPP<br />

Elektro-Erosion ist ein Problem in Umrichter-<br />

Antriebssystemen. Hochfrequente, asymmetrische<br />

Störströme schädigen Lager und verkürzen<br />

so deren Lebensdauer. Einen überraschend<br />

einfachen Schutz bieten hier Ringbandkerne aus<br />

dem nanokristallinen Werkstoff Nanoperm mit<br />

besonderen weichmagnetischen Eigenschaften.<br />

Wie sich damit Störströme dauerhaft unterdrücken<br />

lassen, erklärt Magnetec ab Seite 20.<br />

Felix Berthold, Redakteur, F.Berthold@vfmz.de<br />

Elektrokleinmotoren<br />

AC, DC, BLDC<br />

Stepper, Getriebe<br />

ISO 9001<br />

ATEX, IECEX<br />

UL, CSA, VDE<br />

Tel. 04743 2769 0<br />

astro@astro-motoren.de<br />

www.astro-motoren.de<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/07-08 5


STANDPUNKT<br />

ROBOTIK<br />

SOFTWARE FÜHRT USA<br />

NACH VORNE<br />

Robotik ist eine der am stärksten boomenden Industriesektoren.<br />

Deutsche Unternehmen bieten hier Hochtechnologie an und viele<br />

sehen die Konkurrenz in China. Nikolai Ensslen, der mit dem<br />

Unternehmen Synapticon seit Jahren in der Robotik eine Rolle<br />

spielt, erwartet aber die Roboterindustrie aus den USA in guter<br />

Ausgangsposition bei den Kämpfen um die Märkte der Zukunft.<br />

Grund: Die Software.<br />

Es mehren sich die Anzeichen, dass<br />

die USA in der Robotik wieder<br />

erstarken. Gab es zuletzt kaum<br />

noch US-Hersteller, ist aktuell<br />

wieder mehr Aktivität zu verzeichnen,<br />

es gibt viele und zum Teil signifikante<br />

Neugründungen.<br />

Im Vordergrund des aktuellen US-<br />

Robotikmarkt stehen vor allem Serviceroboter.<br />

Hier passiert einiges mehr als in<br />

Europa und die Lösungen sind viel<br />

substantieller als jene, die es in diesen<br />

Kategorien in Asien gibt. Grund dafür ist,<br />

dass es sich dabei um stärker softwaregetriebene<br />

Produkte handelt, die<br />

auch entsprechend attraktive Softwaremargen<br />

versprechen. Mit Ausrichtung<br />

auf die Industrie gibt es auch viele<br />

komplett ohne eigene Hardware<br />

realisierte Geschäftsmodelle, die nur auf<br />

Softwaretechnologie aufbauen und<br />

Roboterhardware anderer Hersteller<br />

nutzen. Das Momentum in der Robotik,<br />

vor allem der beschriebenen Sparten, ist<br />

in meinen Augen in den USA viel größer<br />

und mitreißender als in Europa. Die<br />

KI-Welle nimmt in den USA viel mehr<br />

Unternehmen mit, Large Language<br />

Modelle (LLM i. e.ChatGPT, etc.)<br />

inspirieren die Robotik dort stärker.<br />

Die Firma Collaborative Robotics<br />

beispielsweise baut voll darauf, LLMs als<br />

Nutzerschnittstelle und Enabler für<br />

intelligente Robotik im Healthcare-Bereich<br />

zu nutzen.<br />

Mit Intrinsic und deren kürzlich vermeldeten<br />

Akquise der OSRF (Open Source<br />

Robotics Foundation) vollzieht sich<br />

womöglich der Alptraum europäischer<br />

Automatisierungs- und Industrierobotikanbieter.<br />

Damit tritt Google in die<br />

Industrierobotik und Automation ein. Es<br />

entsteht ein Android-System der Robotik.<br />

Allerdings wird es wohl nicht als Betriebssystem<br />

mit zugehörigem Geschäftsmodell<br />

kommen, sondern als integrierende<br />

Lösungsplattform, gewissermaßen ein<br />

Geschäftsmodell für Systemintegration.<br />

Es fühlt sich für mich nach künftiger<br />

Technologieführerschaft an, was sich in<br />

den USA anbahnt. Technologie für Präzision,<br />

Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit<br />

der Hardware kommt weiterhin<br />

auch aus Deutschland. Wofür diese zum<br />

Einsatz kommt und welche Software<br />

drauf läuft, wird künftig jedoch womöglich<br />

zunehmend in den USA definiert.<br />

Unser Unternehmen Synapticon hatte<br />

anfangs die Vision, genau das zu entwickeln,<br />

was Intrinsic zuletzt der Öffentlichkeit<br />

vorgestellt hat. Verschiedene Faktoren<br />

haben uns auf einen anderen Weg<br />

mit Hardware im Mittelpunkt gebracht.<br />

Heute stehen wir allen Roboterentwicklern<br />

der Welt mit unseren Softwaretechnologie-Komponenten<br />

zur Verfügung, um<br />

sehr viel schneller hoch leistungsfähige<br />

und zuverlässige Hardware zu bauen.<br />

www.synapticon.com<br />

ES ENTSTEHT<br />

EIN ANDROID-<br />

SYSTEM IN DER<br />

ROBOTER-<br />

SOFTWARE<br />

Nikolai Ensslen, CEO und<br />

Gründer von Synapticon<br />

6 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/07-08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


SOFTSTARTER<br />

ZAPS NEUER SCHAEFFLER-VORSTAND<br />

Der Aufsichtsrat der Schaeffler AG hat mit Wirkung zum 1. Mai 2024<br />

Sascha Zaps (48) zum Mitglied des Vorstands der Schaeffler AG und zum<br />

neuen Vorstand Industrial berufen. Er folgt in dieser Position auf Dr. Stefan<br />

Spindler (61), der seinen Vertrag aus Altersgründen nicht über den 30.<br />

April 2024 hinaus verlängern wird. Dr. Stefan Spindler hatte die Rolle am<br />

1. Mai 2015 übernommen. Sascha Zaps kam 2019 zur Schaeffler AG und<br />

wurde am 1. September 2021 zum Regional CEO Europa ernannt. In<br />

dieser Funktion gehörte er bereits dem Executive Board der Schaeffler AG<br />

an. Über die Nachfolge der Leitung des Europageschäfts wird rechtzeitig<br />

vor der Amtsübergabe im kommenden Jahr entschieden. Vor seiner<br />

Ernennung zum Regional CEO Europa war Sascha Zaps als CFO Industrial<br />

und Leiter des Bereichs Strategie & Business Development der Sparte Industrial tätig. „Ich freue mich sehr, dass wir mit Sascha<br />

Zaps einen Kandidaten aus den eigenen Reihen mit der Leitung unserer Sparte Industrial betrauen können, der in den vergangenen<br />

Jahren bereits wichtige Führungspositionen innerhalb der Sparte innehatte und somit ein ausgewiesener Kenner des Industriegeschäfts<br />

ist. Zugleich bin ich Herrn Dr. Spindler dankbar für seine Bereitschaft, seinen Vertrag bis Ende April 2024 zu erfüllen und<br />

Herrn Zaps in die neue Rolle einzuarbeiten, der seine derzeitige Rolle als Regional CEO Europa bis zur Amtsübergabe weiterhin<br />

fokussiert ausüben wird“, sagt Georg F. W. Schaeffler, Familiengesellschafter und Aufsichtsratsvorsitzender der Schaeffler AG.<br />

www.schaeffler.com<br />

SENSORIK UND MESSTECHNIK WEITER AUF WACHSTUMSKURS<br />

AMA-Verband meldet für das 1. Quartal <strong>2023</strong> eine positive Entwicklung: Die<br />

Branche der Sensorik und Messtechnik verzeichnet ein Umsatzwachstum<br />

von 7 % im Vergleich zum Vorquartal. Der Verband befragt vierteljährlich<br />

seine 450 Mitglieder zur wirtschaftlichen Entwicklung. Die Auftragseingänge<br />

stiegen zu Jahresbeginn um 6 % gegenüber dem Vorquartal. Die AMA-<br />

Mitglieder bleiben vorsichtig: Für das zweite Quartal erwarten sie ein<br />

Umsatzwachstum von ±0 %. Mit einem Umsatzplus von 7 % und einer um<br />

6 % gestiegenen Auftragslage ergibt sich ein positives, stabiles Book-to-Bill-<br />

Ratio von 1,01. Dieses gilt als Indikator für den mittelfristigen Trend in der<br />

Auftragslage und definiert das Verhältnis von Auftragseingang zum Umsatz<br />

im gleichen Zeitraum. „Insgesamt ist die Sensorik- und Messtechnikbranche<br />

gut positioniert und kann die Nachfrage der Anwenderindustrien dank<br />

allmählich auslaufender Lieferengpässe befriedigen. Unsere Mitglieder<br />

investieren in Forschung und Entwicklung, um wettbewerbsfähig zu bleiben<br />

und innovative Produkte auf den Markt zu bringen“, sagt Thomas Simmons,<br />

Geschäftsführer des AMA-Verbands. „Das Book-to-Bill-Ratio ist stabil und<br />

nach Angaben des IFO-Instituts dürfte die Inflationsrate in den kommenden<br />

Monaten weiter zurückgehen. Das bedeutet mittlere Preisrückgänge bei den<br />

Vorleistungskosten, allen voran der Energiepreise. Das entlastet auch die<br />

Zulieferindustrien mittelfristig.“<br />

www.ama-sensorik.de<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/07-08 7


SOFTSTARTER<br />

VERNETZEN SIE SICH MIT<br />

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www.<strong>antriebstechnik</strong>.de/xing<br />

PFAS-ERSATZ: PROJEKTPARTNER GESUCHT<br />

Mehrere Tausend<br />

chemische Stoffe der<br />

PFAS-Gruppe sollen<br />

verboten werden. Mit<br />

dem neuen Projekt<br />

»Evaluierung von<br />

Optionen zur Substitution von PFAS in ausgewählten Anwendungen«<br />

wird das Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit<br />

und Systemzuverlässigkeit LBF aktiv und sucht Industriepartner.<br />

Gemeinsam sollen Möglichkeiten, Vor- und Nachteile,<br />

Grenzen und Chancen möglicher Ansätze zur Substitution von<br />

PFAS-Polymeren erarbeitet werden. Die Teilnehmenden sollen<br />

unterstützt werden, die eigene Situation und die aus einem<br />

möglichen PFAS-Verbot resultierenden individuellen Herausforderungen<br />

besser einschätzen zu können. Das Ziel dieses neuen<br />

Verbundprojektes ist, den relevanten Stand der Technik und<br />

Wissenschaft im Kontext PFAS-Substitution für Polymere<br />

zusammenzutragen und zu bewerten. Diese werden es den<br />

Projektbeteiligten ermöglichen, die eigene Situation und die<br />

aus einem möglichen PFAS-Verbot resultierenden, individuellen<br />

Herausforderungen und Möglichkeiten besser einzuschätzen.<br />

Das Projekt ist offen für Partner aus Industrie und Wirtschaft.<br />

www.lbf.fraunhofer.de<br />

NEUER GESCHÄFTSFÜHRER BEI<br />

ROSE+KRIEGER<br />

Gregor Langer, der<br />

seit 2021 erfolgreich<br />

die Geschäfte der RK<br />

Rose+Krieger GmbH<br />

leitete und in dieser<br />

Zeit das Erfolgskonzept<br />

des Unternehmens<br />

weiter ausbauen<br />

konnte, verliess<br />

zum 16. Juni <strong>2023</strong><br />

das Unternehmen.<br />

Zum 1. Juni <strong>2023</strong> übergab er die RK-Geschäftsführung und<br />

die Leitung des Geschäftsbereichs Automation Modules der<br />

Phoenix Mecano-Gruppe an Björn Riechers. „Es ist mir wichtig<br />

herauszustellen, dass ausschließlich private Gründe diesen<br />

Schritt ausgelöst haben und es mir daher sehr schwerfällt,<br />

RK Rose+Krieger und die Phoenix Mecano zu verlassen“, so<br />

Gregor Langer. Seit Juli 2021 war er als Geschäftsführer von<br />

RK Rose+Krieger tätig und hat in kurzer Zeit viele wichtige<br />

Veränderungen zur strategischen Weiterentwicklung des<br />

Geschäftsbereichs Automation Modules angestoßen.<br />

Björn Riechers hat an der Technischen Universität Berlin<br />

Wirtschaftsingenieurswesen (Maschinenbau) studiert und<br />

bringt umfangreiche Erfahrung als Führungskraft und Berater<br />

in den Bereichen Vertrieb, Marketing und Geschäftsleitung in<br />

der Industrie mit. Von 2014 bis 2022 war er CEO der LKE-Gruppe,<br />

einem Hersteller von Material Handling-Lösungen. Davor<br />

war er Mitglied der Gruppengeschäftsleitung bei der Hoppecke-Gruppe<br />

und des internationalen Management-Teams von<br />

Linde Material Handling. Bei RK Rose+Krieger kann Björn<br />

Riechers vor allem seine Erfahrungen in internationaler<br />

Zusammenarbeit und Systementwicklung einbringen und<br />

auch Themen wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Arbeitsplatz-Ergonomie<br />

vorantreiben: „Die Zieldefinition, das<br />

erfolgreiche Komponentengeschäft der RK Rose+Krieger mit<br />

Hilfe von Lösungs- und Systemangeboten weiterzuentwickeln,<br />

resonieren sehr gut mit meinem Erfahrungsschatz und ich<br />

freue mich darauf, den eingeschlagenen Weg konsequent mit<br />

dem hervorragenden weltweiten Team von RK Rose+Krieger<br />

weiterzuführen.“<br />

www.rk-rose-krieger.com<br />

Wenn Innovation<br />

auf Tradition trifft:<br />

Maßgeschneiderte<br />

Antriebslösungen seit 1879.<br />

Weitere Informationen finden Sie hier: www.reintjes-gears.de<br />

8 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/07-08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


SOFTSTARTER<br />

ALLZEITHOCH FÜR DEUTSCHE ROBOTIK UND<br />

AUTOMATION ERWARTET<br />

Die Robotik und<br />

Automation in<br />

Deutschland ist auf<br />

dem Weg zu einem<br />

weiteren Rekord: Die<br />

Branche prognostiziert<br />

für <strong>2023</strong> eine<br />

Umsatzsteigerung<br />

von 13 Prozent auf<br />

16,2 Milliarden Euro.<br />

2022 verzeichneten<br />

die Unternehmen bereits ein Umsatzplus von 5 Prozent auf 14,3 Milliarden<br />

Euro. „<strong>2023</strong> dürfte das bisherige Rekordergebnis aus dem Jahr 2018<br />

von 15,1 Milliarden Euro mit einem erwarteten Umsatz von 16,2 Milliarden<br />

Euro nochmals deutlich übertroffen werden“, sagt Frank Konrad,<br />

Vorsitzender von VDMA Robotik + Automation. In der Robotik wird ein<br />

Zuwachs von 12 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro erwartet. Weltweit<br />

wurden 2022 nach Angaben des Weltrobotikverbandes IFR rund eine<br />

halbe Million Industrie-Roboter installiert – etwa doppelt so viele wie<br />

sieben Jahre zuvor. Der internationale Automationswettlauf spiegelt<br />

sich in der Roboterdichte der Volkswirtschaften wider: China hat mit 322<br />

Einheiten pro 10.000 Mitarbeiter in der verarbeitenden Industrie schon<br />

2021 die Vereinigten Staaten überholt und könnte Deutschland bereits<br />

<strong>2023</strong> überholen.<br />

www.vdma.org<br />

EBM-PAPST MIT REKORDUMSATZ<br />

Mit einem<br />

Rekordumsatz<br />

von 2,540<br />

Milliarden<br />

Euro hat die<br />

Ebm-Papst-<br />

Gruppe das<br />

Geschäftsjahr<br />

2022/23<br />

abgeschlossen.<br />

Damit<br />

hat das Unternehmen erstmals in der Firmengeschichte<br />

die Marke von 2,5 Milliarden Euro überschritten,<br />

trotz eines schwierigen Marktumfelds geprägt von<br />

weltpolitischen Konflikten und Materialengpässen.<br />

Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies eine Steigerung<br />

um knapp elf Prozent. Zugleich wuchs die Anzahl der<br />

Beschäftigten um 161 auf insgesamt 14.940 weltweit.<br />

Im aktuellen Geschäftsjahr plant Ebm-Papst ein<br />

moderates Umsatzwachstum im mittleren einstelligen<br />

Prozentbereich. Im Rückblick verweist Dr. Klaus<br />

Geißdörfer, CEO der Ebm-Papst-Gruppe, auf die<br />

enormen Herausforderungen: „Hinter uns liegt ein von<br />

hoher Anspannung auf den Beschaffungsmärkten<br />

durch weltpolitische Krisen und pandemiebedingte<br />

Herausforderungen geprägtes Geschäftsjahr“.<br />

www.ebmpapst.com<br />

Die Freiheitsstatue in den USA, der Heimat unseres<br />

Tochterunternehmens BRECOflex Co., L.L.C.<br />

BRECOFLEXmove BRECOprotect BRECOFLEXgreen BRECObasic<br />

f.steffen@breco.de<br />

www.breco.de


KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

TITEL<br />

Im Zuge der stetig wachsenden Marktanforderungen im industriellen Kupplungsgeschäft<br />

mit besonderem Blick auf Kostenreduktion und mit neuen Märkten im Fokus hat der<br />

Antriebstechnik-Anbieter Flender sein Portfolio der elastischen Kupplungen<br />

richtungsweisend verbessert. Seine weltweit am meisten eingesetzte Kupplung,<br />

die N-Eupex, hat sich dabei im Rahmen des sogenannten EVO-Projekts nicht nur zur<br />

Universalkupplung gemausert, sondern darüber hinaus eine signifikante Leistungserhöhung<br />

spendiert bekommen, die den Kunden ermöglichen soll, für die jeweiligen<br />

Anwendungszwecke durch die Bank eine Baugröße kleiner zu wählen.<br />

10 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/07-08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


TITEL<br />

KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

SEMI-ELASTISCHE KUPPLUNGEN<br />

KLEINER. STÄRKER. UNIVERSALER.<br />

Die semi-elastische N-Eupex ist der Marktstandard in der<br />

Pumpenindustrie und in der Chemiebranche weltweit<br />

millionenfachen im Einsatz. Ein großes Potential für<br />

Einsparung bei allen Ressourcen – insbesondere bei<br />

den Kosten. Flender macht nun diese Kupplung fit für alle möglichen<br />

Bereiche der Antriebstechnik. Darüber hinaus soll wohl<br />

kein Zweifel daran entstehen, dass hier die technisch beste Lösung<br />

gefertigt wird. Vier Merkmale der N-Eupex spielen dabei eine<br />

besonders große Rolle. Wir zählen sie hier auf.<br />

André Artmann, Leiter Vertrieb Kupplungen,<br />

Flender, Bocholt<br />

DOPPELKARDANISCHE DK UND DKS<br />

Eine Erweiterung des N-Eupex-Spektrums um doppelkardanische<br />

Lösungen ermöglicht noch mehr Verlagerungskapazitäten<br />

bei noch geringeren Rückstellkräften. Die Naben dieser<br />

Kupplungen sind im Standard geteilt. Das spart Zeit und ist<br />

montage- und servicefreundlich. Die Zwischenhülse ist neben<br />

den gängigen Standardmaßen in der Pumpenindustrie bei der<br />

Bauart DK praktisch beliebig lang wählbar oder eben auch be-<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/07-08 11


KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

TITEL<br />

01<br />

02<br />

liebig kurz. Mit der kleinen Schwester, der N-Eupex DKS, bietet<br />

Flender nach eigenen Angaben die derzeit am kürzesten<br />

bauende doppelkardanische Kupplung im Markt, was Kosten<br />

reduziert und Bauraum spart.<br />

Vorteile der DKS:<br />

n Verkürzte Gesamtlänge für einen allseitigen Einsatz – hierdurch<br />

weniger Bauraum erforderlich<br />

n Reduzierte Kosten durch Materialeinsparungen<br />

n Nutzung des doppelkardanischen Prinzips: deutliche Reduzierung<br />

der Rückstellkräfte, erhöhte Dämpfwirkung aufgrund<br />

zweier Elastomergelenke, Ausgleich hoher Radialund<br />

Winkelverlagerungen, reduzierte Drehfedersteifigkeit<br />

n Spürbar verringerte Belastung angrenzender Maschinenkomponenten<br />

n In problembehafteten Antrieben einsetzbar<br />

DREHMOMENTBEGRENZER ERN<br />

In der Bauart ERN ist die N-Eupex mit einem Drehmomentbegrenzer<br />

ausgestattet, der in vielen Anwendungen für noch<br />

mehr Sicherheit im Antriebsstrang sorgt. Mit Hilfe einer Rutscheinheit<br />

können Anwender ein maximales Drehmoment<br />

festlegen und so Maschinen und Anlagen vor Überlast schützen.<br />

Die Kupplung überträgt keine kritischen Drehmomente.<br />

Die Rutscheinheit der Kupplung verfügt über Reibbeläge, die<br />

mittels Tellerfedern vorgespannt werden. Wird im Überlastfall<br />

die Haftreibung überschritten, rutscht das System durch und<br />

schützt so die Anlage vor Überlastschäden. Sobald das<br />

Rutschmoment wieder unterschritten wird und die Überlast<br />

aus dem System gedämpft ist, greift das System und die Drehmomentübertragung<br />

wird fortgesetzt. Es ist also ein lasthaltendes<br />

System. Das Rutschmoment lässt sich pro Kupplungsgröße<br />

in einem Einstellbereich über die Vorspannung der Tellerfedern<br />

regulieren.<br />

Vorteile der ERN:<br />

n Anlagenverfügbarkeit wird deutlich erhöht<br />

n Maschinen und Anlagen werden vor Überlastung und somit<br />

vor Beschädigungen geschützt<br />

n Austausch teurer Ersatzteile wird vermieden<br />

n Lange Ausfallzeiten des Antriebsstrangs werden vermieden<br />

n Lasthaltender, kostengünstiger Überlastschutz wird gewährleistet<br />

FASTEX SPANNSÄTZE<br />

Bekanntermaßen gibt es für Welle-Nabe-Verbindungen eine Reihe<br />

bewährter Lösungen. In der Industrie ist dabei häufig die<br />

Passfeder-Verbindung anzutreffen. Neben diesem Industriestandard<br />

sind aber auch reibschlüssige Klemmverbindungen mittels<br />

Spannelementen weit verbreitet.<br />

Die neue Bauart N-Eupex B mit Fastex Spannelement gewährleistet<br />

solche reibschlüssigen Klemmverbindungen. Hierbei wird<br />

der glatte, zylindrische Wellenzapfen der Maschine über eine<br />

Klemmverbindung passfederlos mit der Kupplungsnabe verbunden.<br />

Der wesentliche Vorteil dieser Welle-Nabe-Verbindung zeigt<br />

sich vor allem im Verlauf von Servicearbeiten bei der Bauart<br />

N-Eupex B, zum Beispiel bei der Montage und Demontage oder<br />

beim Austausch verschlissener Elastomere, die spürbar einfacher<br />

durchgeführt werden können.<br />

Vorteile der Fastex Spannelemente bei der Bauart B:<br />

n Verbundene Maschinenkomponenten müssen nicht bewegt<br />

werden<br />

n Zeitaufwand der Montage und Demontage oder beim Austauschen<br />

verschlissener Elastomere halbiert sich und somit auch<br />

die Stillstandzeit der Maschine<br />

n Das übliche Erwärmen der Nabenteile vor dem Anziehen ist<br />

nicht erforderlich<br />

n Nur die Spannschrauben des Spannelements müssen gelöst<br />

werden<br />

n Wenig Werkzeug notwendig – Hilfsmittel wie Dreiarmabzieher<br />

werden nicht benötigt<br />

LEISTUNGSERHÖHUNG DER N-EUPEX<br />

UM 30 PROZENT<br />

Schließlich gibt Flender seiner Flaggschiff-Kupplung eine weitere<br />

entscheidende Verbesserung mit auf die Reise: Leistungserhöhung.<br />

Die neue N-Eupex überträgt über alle Baugrößen hinweg<br />

mehr Drehmoment als jemals zuvor – durchschnittlich ein Plus<br />

von 30 Prozent. Um diese Leistungserhöhung im Sinne der Kosteneinsparung<br />

und Verschwendungsvermeidung nutzen zu können,<br />

geht sie einher mit einer Erweiterung der Bohrungskapazität<br />

punktuell um bis zu 27 Prozent. Damit sind Flender-Kunden in<br />

der Lage, mindestens eine Baugröße kleiner zu wählen als bisher.<br />

Auch bei den maximal zulässigen Drehzahlen konnte eine Anpassung<br />

um durchschnittlich plus 20 Prozent erzielt werden.<br />

12 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/07-08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


TITEL<br />

KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

03 04<br />

01 Das Zwischenstück der Variante DK ist praktisch frei skalierbar<br />

02 Die N-Eupex DKS baut extrem kurz<br />

03 In der Bauart ERN wirkt die N-Eupex drehmomentbegrenzend,<br />

dafür sorgt eine Rutscheinheit<br />

04 Die N-EUPEX B mit beidseitigen Fastex Spannelementen<br />

DIE IDEE<br />

MEHR LEISTUNG HEISST VOR<br />

ALLEM KOSTENREDUKTION<br />

Erreicht wurde dieser wichtige Schritt der Leistungserhöhung durch die<br />

Verwendung stärkerer Werkstoffe wie zum Beispiel durch eine Ergänzung<br />

des bisherigen Gummielement-Portfolios. Neben den bisher eingesetzten<br />

Standardelementen aus NBR-Werkstoffen erweitert Flender<br />

seine Elastomervielfalt um High-Performance-Varianten, die eine erhöhte<br />

Drehmomentkapazität ermöglichen: 1. Elastomere aus thermoplastischem<br />

Polyurethan (TPU) für den Einsatz in den Baugrößen 80 bis<br />

280 und 2. Elastomere aus einem NBR-Werkstoff mit Gewebeeinlagerung<br />

für den Einsatz in Baugrößen ab 315. Beide Elastomer-Paket-Varianten<br />

sind Antworten auf die Marktanforderung, Kupplungen immer<br />

kompakter bauen zu können.<br />

Vorteile der Leistungserhöhung:<br />

n Geringere Kosten durch kleinere Kupplung<br />

n Geringerer Handling- und Serviceaufwand<br />

n Weniger Bauraum erforderlich<br />

n Weniger Verschwendung – dadurch nachhaltiger<br />

n Übertragung höherer Drehmomente bei höheren Drehzahlen<br />

„Hundertausende N-Eupex finden<br />

jedes Jahr ihren Weg in den Einsatz.<br />

Bei so vielen Kupplungen bedeutet,<br />

eine Baugröße kleiner wählen zu<br />

können, nicht nur geringere<br />

Investitions- und Lebenszykluskosten.<br />

Es ist auch ressourcenschonender<br />

und somit auch deutlich<br />

nachhaltiger.<br />

Das wird vor allem Auswirkungen<br />

in der Pumpenwelt haben. Gerade<br />

in der Chemieindustrie sind in<br />

vielen Werken tausende Pumpen<br />

im Einsatz. Jedoch nicht zuletzt<br />

durch unsere Portfolioerweiterung<br />

wird die N-Eupex auch in vielen<br />

weiteren Industrien eingesetzt.“<br />

Die Portfolioerweiterungen und Leistungserhöhungen erlauben zusätzliche<br />

Flexibilität in den Anlagen, ohne auf die kompakte Bauweise und<br />

hohe Belastbarkeit einer Nockenkupplung zu verzichten. Die Erweiterungen<br />

geben eine Vielzahl an nachhaltigen Möglichkeiten, die Maschinen<br />

noch stärker zu optimieren und wartungsärmer zu gestalten.<br />

Bilder: Flender<br />

www.flender.com<br />

André Artmann, Leiter Vertrieb<br />

Kupplungen, Flender, Bocholt<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/07-08 13


MARKTPLATZ<br />

MOTION CONTROLLER FÜR KLEIN- UND<br />

KLEINSTANTRIEBE<br />

Mit dem MC3603<br />

erweitert<br />

Faulhaber seine<br />

Produktpalette<br />

an geräuschlosen,<br />

sehr<br />

kompakten<br />

Motion Controllern.<br />

Durch seine<br />

kompakten Abmessungen eignet er sich besonders für die<br />

Integration im Gerätebau und in medizintechnischen Anwendungen.<br />

Mit 36 V und 3 A (Spitzenstrom 9 A) deckt der neue<br />

Motion Controller den mittleren Leistungsbereich bis ca. 100 W<br />

ab. Er kann für „normale“ DC-Motoren mit Encoder, bürstenlose<br />

Antriebe und Linearmotoren eingesetzt werden. I/O-Umfang<br />

und Encoder-Schnittstellen entsprechen denen der<br />

gesamten Familie. Für die Kommunikation werden USB, RS232,<br />

Canopen und Ethercat unterstützt. Der Motion Controller<br />

enthält bereits die neue Firmware-Version „M“. Für eine<br />

komfortable Systemeinrichtung steht das neueste Update<br />

(Version 6.9) der Software „Faulhaber Motion Manager“ zur<br />

Verfügung. Die Motion Controller von Faulhaber decken mit<br />

dem neuen MC 3603 den gesamten typischen Anwendungsbereich<br />

für Klein- und Kleinstmotoren ab – von dem briefmarkengroßen<br />

MC 3001 mit 30 W und 1 A (Spitzenstrom 2 A) bis<br />

zum MC 5010 mit 10 A (Spitzenstrom 30 A), der für die<br />

Schaltschrankmontage ausgelegt ist und sich vor allem im<br />

industriellen Bereich bewährt hat.<br />

www.faulhaber.com<br />

ANTRIEBE FÜR BATTERIE- UND<br />

ELEKTRONIKINDUSTRIE<br />

Mit dem Sinamics S200<br />

bringt Siemens ein<br />

neues Servoantriebssystem<br />

auf den Markt,<br />

das für eine Vielzahl an<br />

Standardanwendungen<br />

in Batterie-, Elektronikund<br />

anderen Industrien<br />

ausgelegt ist. Es<br />

besteht aus einem<br />

präzisen Servoantrieb,<br />

leistungsstarken Servomotoren und einfach zu bedienenden<br />

Kabeln und bietet eine hohe dynamische Leistung. Von dem<br />

neuen Servoantriebssystem profitieren vor allem Anwendungen,<br />

die eine hohe Präzision bei Drehzahl und Drehmoment erfordern,<br />

wie beispielsweise Auf- und Abwickelmaschinen in der Batterieherstellung<br />

und Zellfertigung. Sinamics S200 bietet dafür<br />

optimierte Drehzahlwelligkeit, Kompensation des Rastmoments,<br />

17/21 Bit ST- und 21 Bit MT-Geber sowie eine taktsynchrone<br />

Kommunikation für optimierte Leistung über Profinet IRT mit<br />

einer schnellsten Taktrate von 250 us. Das Servoantriebssystem<br />

deckt einen Leistungsbereich von 0,1 - 1 kW (200 V) und 0,2 -<br />

7 kW (400 V) ab und kann mit einem Motor mit niedriger,<br />

mittlerer oder hoher Trägheit kombiniert werden. In Kombination<br />

mit einem Simatic-Controller (z. B. Simatic S7-1500) erhalten<br />

Anwender ein leistungsfähiges Motion-Control-System, das durch<br />

TIA Portal-Integration, integrierten Webserver und One-Button-<br />

Tuning einfach zu bedienen ist.<br />

www.siemens.com<br />

I/O- UND STEUERUNGSSYSTEM ERWEITERT<br />

Yaskawa erweitert sein dezentrales I/O- und Steuerungssystem SLIO um ein neues I/O-Link-Modul und die<br />

dazugehörige Software Yaskawa IO-Link-Manager. Das Modul ermöglicht die Kommunikation zwischen CPU<br />

und I/O-Link-fähigen Feldgeräten wie Sensoren und Aktoren gemäß IEC 61131-9. Die Neuentwicklung kann<br />

direkt an der CPU oder über einen Feldbus-Koppler betrieben werden. Das Modul arbeitet als I/O-Link-Master.<br />

Bis zu sechs Master können angeschlossen werden, was den Betrieb von bis zu 24 IO-Link-Devices pro<br />

Kopfstation erlaubt. Hardwareseitig verfügt es über vier frei parametrierbare 64-Byte-Kanäle. Diese können<br />

entweder im Standard-Eingangs-/Ausgangs- (SIO) oder im I/O-Link-Modus betrieben werden. Den jeweiligen<br />

Modus und möglicherweise auftretende Fehler zeigen Status-LEDs an. Die Ports sind galvanisch vom<br />

Rückwandbus getrennt. Konfiguriert, gesteuert und aktualisiert werden die IO-Link-Master-Module über die<br />

ebenfalls neue Yaskawa IO-Link-Manager-Software.<br />

www.yaskawa.de<br />

2 x 1 ≠ 1 x 2<br />

WITTENSTEIN alpha – intelligente Antriebssysteme<br />

www.wittenstein-alpha.de


ANZEIGE<br />

HÖCHSTE EFFIZIENZ AUF KLEINSTEM RAUM<br />

Moog erweitert sein Portfolio an Elektrohydrostatischen<br />

Antriebssystemen um das elektrohydrostatisches Pumpensystem<br />

(EPS). Das EPS von Moog besteht aus einer elektrohydrostatischen<br />

Pumpeneinheit (EPU) und einem standardisierten<br />

hydraulischen Steuerblock mit Hydraulikspeicher. Es<br />

bietet höchste Effizienz auf kleinstem Raum und größte<br />

Flexibilität beim Design. Kunden haben vielfältigste Möglichkeiten,<br />

eigene Komponenten zu integrieren, gleichzeitig<br />

optimiert das EPS die Kosten durch Standardisierung.<br />

Die Vorteile im Überblick:<br />

n Kompakter elektrohydrostatischer Antrieb aus<br />

Standardkomponenten<br />

n Flexibilität bei der Maschinenintegration<br />

n Hohe Kraft- und Leistungsdichte<br />

n Hohe Energieeffizienz<br />

n Mehr Umweltfreundlichkeit durch Minimierung des<br />

Ölbedarfs und der Geräuschemissionen<br />

n Niedrige Total Cost of Ownership (TCO)<br />

n Kürzere Time-to-Market<br />

n Dezentralisiertes Antriebssystem<br />

n Hohe Systemverfügbarkeit<br />

Damit ist das EPS von Moog eine dynamische und attraktive<br />

Lösung für den industriellen Maschinenbaumarkt. Das EPS<br />

ist eine der Schlüsseltechnologien der Zukunft, die sich für<br />

ein breites Spektrum von Anwendungen in den unterschiedlichen<br />

Branchen eignet.<br />

bit.ly/moog_produkte_eas<br />

FLIESSENDER EINGRIFF BEI REDUZIERTEM<br />

GERÄUSCHPEGEL<br />

Mit GP42-N hat Nanotec ab sofort<br />

geräuscharme Planetengetriebe für<br />

bürstenlose DC-Motoren und Schrittmotoren<br />

mit Flanschgröße 42 mm im<br />

Programm, die gemäß IP54 für den<br />

Einsatz in rauen Umgebungen geeignet<br />

sind. Die Schrägverzahnung der ersten Getriebestufe ermöglicht<br />

einen gleichmäßigen und fließenden Eingriff bei hoher Laufruhe.<br />

Da die Planetenräder und das Hohlrad aus hochwertigem<br />

verschleißarmen Kunststoff bestehen, sind die neuen Getriebe<br />

wesentlich leiser als geradeverzahnte Metallgetriebe. Die<br />

GP42-N-Getriebe sind in ein- und zweistufiger Ausführung in<br />

verschiedenen Untersetzungen erhältlich und bieten ein<br />

Abtriebsdrehmoment von 0,8 bis 4,9 Nm. Aufgrund ihres kompakten<br />

Designs und hohen Wirkungsgrads eignen sich die Low-Noise-<br />

Getriebe von Nanotec für Anwendungen in medizinischen<br />

Geräten und in der Gebäudeautomation.<br />

www.nanotec.de<br />

ANTRIEBSVERSTÄRKER: JETZT AUCH<br />

MIT PROFINET<br />

Die Hiwin GmbH aus Offenburg bietet<br />

ihre Antriebsverstärker ED1 jetzt auch<br />

mit der bewährten Kommunikationsschnittstelle<br />

Profinet an. Das erweiterte<br />

Interface ergänzt die bisher zur Verfügung<br />

stehenden Schnittstellen: EtherCAT,<br />

Schritt/Richtung und +/-10V. Ob Servo-,<br />

Linear- oder Torquemotor: Der Antriebsverstärker<br />

der Baureihe lässt sich auch<br />

mit allen Direktantrieben von Hiwin<br />

bedienerfreundlich kombinieren. „Unsere Antriebsverstärker sind<br />

zusätzlich mit der integrierbaren Gantry-Mode-Funktion erweiterbar“,<br />

erläutert Werner Mäurer, Geschäftsführer bei Hiwin.<br />

„Diese ermöglicht die hochgenaue und synchrone Positionierung<br />

direkt auf der Drive-Ebene.“ Besonders die Fertigungs- und<br />

Prozessautomatisierung profitiert von diesen hochdynamischen<br />

Reglern und ihren Kommunikationsschnittstellen.<br />

www.hiwin.de<br />

WITTENSTEIN alpha in allen Achsen – jetzt auch mit 2-Meter-Zahnstangen<br />

Wir bieten für jede Achse komplette Antriebslösungen aus einer Hand: Getriebe, Ritzel und Zahnstange.<br />

Um den Anforderungen unserer Kunden noch besser gerecht zu werden, haben wir unser Portfolio im Value<br />

und Advanced Segment um Zahnstangen mit einer Länge von bis zu 2 m erweitert. Je nach Anwendungsfall<br />

haben Sie nun die Wahl: 2 x 1 m oder 1 x 2 m.<br />

Wir unterstützen Sie gerne bei der Auswahl der für Ihre Anwendung optimalen Zahnstange!<br />

alpha


ELEKTROMOTOREN<br />

END-OF-LINE PACKAGING<br />

DEZENTRALE ANTRIEBSTECHNOLOGIE MIT<br />

GEREGELTEN FREQUENZUMRICHTERN<br />

Für das End-of-Line Packaging sind<br />

schwere Lasten, hohe Kräfte, weite<br />

Verfahrwege sowie geringere<br />

Anforderungen an Präzision und<br />

Dynamik charakteristisch.<br />

Durch den Einsatz von dezentralen<br />

Antriebslösungen mit geregelten<br />

Frequenzumrichtern lassen sich<br />

hier je nach Anlagentyp und<br />

Anwendung Kostenvorteile<br />

bis zu 50 % erzielen.<br />

Jörg Niermann, Bereichsleiter Marketing,<br />

Nord Drivesystems, Bargteheide<br />

Im End-of-Line Packaging sind Antriebe mit zentral gesteuerten<br />

Servomotoren weitverbreitet. Bei Applikationen mit großer<br />

Massenträgheit oder langen Verfahrwegen – beispielsweise<br />

Palettieren, Stabilisieren oder Handling – sind diese jedoch<br />

in der Regel nicht zwingend notwendig. Dezentrale Antriebslösungen,<br />

etwa mit geregelten Asynchronmotoren, stellen hier eine<br />

effiziente und wirtschaftliche Alternative dar. Nord Drivesystems<br />

realisiert hier modulare Antriebskonzepte, die passgenau auf die<br />

spezifischen Kundenanforderungen zugeschnitten sind.<br />

Durch ihre höhere Massenträgheit haben die Asynchronmotoren<br />

von Nord Vorteile im End-of-Line Packaging. Bei der Bewegung<br />

von schweren Massen ermöglichen sie eine bessere Regelung<br />

und Bewegungssteuerung als klassische Servolösungen,<br />

die über ein großes Übersetzungsverhältnis an die Applikation<br />

angepasst werden müssen. Darüber hinaus ermöglichen sie<br />

höchste Prozessstabilität, sie verringern die Vibrationen und das<br />

Lesenswert: Das Whitepaper informiert über die Vorteile dezentral<br />

geregelter Systemlösungen mit Asynchronmotoren (herunterzuladen<br />

über die Homepage von Nord)<br />

Risiko einer Beschädigung der Last oder der Verpackungsmaschine.<br />

Weiteres Plus: Asynchronmotoren sind überall in großer<br />

Auswahl verfügbar sowie wartungsfreundlich und lassen sich<br />

mit verschiedenen Getriebetypen und Frequenzumrichtern<br />

kombinieren.<br />

KONSTRUKTIVE FREIHEITEN<br />

Im Einsatz mit dezentralen Frequenzumrichtern diverser Modelle<br />

von Nord entfallen zudem Komponenten wie Schaltschränke<br />

und Verkabelung und der Einrichtungsaufwand ist deutlich kleiner.<br />

Darüber hinaus ist die Platzeinsparung ein bedeutender Vorteil.<br />

Mit einem modularen Konzept bleibt der Antrieb außerdem<br />

flexibel, denn Umgestaltungen in der Anlagenarchitektur sind jederzeit<br />

ohne größere strukturelle Veränderungen möglich und<br />

zusätzliche Antriebe lassen sich ohne Änderungen am Schaltschrank<br />

auch nachträglich noch hinzufügen.<br />

Niedrige Beschaffungskosten, konstruktive Freiheit beim Maschinendesign,<br />

schnelle Inbetriebnahme, vereinfachte Wartungsund<br />

Instandhaltungsprozesse: Asynchronmotoren mit dezentral<br />

geregelten Frequenzumrichtern und Drehgeberückführung per<br />

Absolut- oder Inkrementalgeber ermöglichen sowohl wirtschaftliche<br />

und präzise Positionieranwendungen als auch das dynamische<br />

Bewegen von großen und schweren Verpackungseinheiten.<br />

Damit ist diese Technologie für Anwendungsbereiche wie das<br />

End-of-Line Packaging eine echte Alternative. Je nach Anlagentyp<br />

und Anwendung können die Einsparungen bis zu 50 % betragen.<br />

Bilder: Getriebebau Nord<br />

www.nord.com<br />

16 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/07-08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


HOCHAUFLÖSENDE SAFETY-ENCODER<br />

Das neue RZ4M-Evalboard<br />

von iC-Haus kombiniert die<br />

optischen Twin-Scan-Sensoren<br />

der iC-RZ Serie mit dem<br />

nachgeschalteten Interpolator<br />

iC-MR3 auf einem<br />

Evalboard. Entwickler<br />

können diese hochauflösende<br />

optische Encoder-Lösung<br />

nun einfach im Labor aufbauen und das Chip-Duo bequem<br />

in Betrieb nehmen. Die Codescheibe und das LED-Modul sind<br />

im Kit enthalten, sodass im Handumdrehen ein funktionales<br />

Encodersystem zum Testen bereitsteht. Auflösungen von bis zu<br />

24 Bit im Control-Kanal und bis zu 15 Bit im Safety-Kanal<br />

erfüllen die Anforderungen an moderne sichere Motorfeedbacksysteme<br />

und Absolutwertgeber bis SIL3 / PLe. Intuitive<br />

GUI-Software und das optionale Motherboard RZ1D für<br />

erweiterte Konnektivität runden das anwendungsorientierte<br />

Systementwicklungspaket ab. Die iC-RZ Serie gibt zwei echt<br />

redundante Positionsworte mit einer Aulösung von bis zu 15 Bit<br />

aus. Auf einer zusätzlichen Spur werden Sin/Cos-Signale mit<br />

1024 oder 2048 Perioden pro Umdrehung erzeugt, die nachgeschaltet<br />

interpoliert werden können, um die Auflösung des<br />

Control-Kanals weiter zu erhöhen. In Kombination mit dem<br />

Interpolator iC-MR3 werden so Positionsinformationen mit<br />

einer Auflösung von bis zu 24 Bit für eine präzise Motorregelung<br />

bereitgestellt. Für eine sichere Datenübertragung kann<br />

das Gebersystem auf das vom TÜV Rheinland zertifizierte BiSS<br />

Safety Profil zurückgreifen.<br />

www.ichaus.de<br />

VERSCHLEISSFREIER WEGSENSOR<br />

KIMO.indd 1 18.04.2017 14:40:18<br />

Die induktiven Wegaufnehmer<br />

der Serie EVT von<br />

Megatron messen berührungslos<br />

und präzise. Mit<br />

einem Durchmesser von<br />

9,5 mm eignen sich die<br />

Sensoren für zahlreiche<br />

Anwendungen in Messund<br />

Prüfaufbauten. Der<br />

EVT ist ein besonders robuster Wegaufnehmer für Messbereiche<br />

von 1,3 bis 25 mm. Standardmäßig kann der<br />

Sensor bei Umgebungstemperaturen von - 20 bis 125 °C<br />

eingesetzt werden – auf Anfrage sind sogar Betriebstemperaturen<br />

von 200 °C sowie druckdichte Ausführungen bis<br />

3,5 MPa (35 bar) realisierbar. Eine präzise Messung, zum<br />

Beispiel von Materialhöhen in Montagelinien, ist durch die<br />

Linearität von bis zu 0,1 % gewährleistet. In der Ausführung<br />

mit innenliegender Rückstellfeder dient der EVT als hochgenauer<br />

Messtaster.<br />

www.megatron.de<br />

NEIGUNGSSENSOR MIT PROGRAMMIERBARER FILTERUNG<br />

Der dynamische Neigungssensor FTI2 zur Winkelmessung<br />

liefert präzise Roll- und Nickwinkel für sich<br />

bewegende oder vibrierende Objekte. Die Kombination<br />

eines klassischen Beschleunigungssensors mit<br />

einem Drehratensensor ermöglicht genaue und<br />

schnelle Messergebnisse, auch wenn das bewegte<br />

Objekt starken Beschleunigungen ausgesetzt ist.<br />

Der Sensor von Disynet hat eine einfach zu programmierende<br />

digitale Filterung von unerwünschter<br />

Vibration durch einen eingebauten Gyro beziehungsweise<br />

6-DoF-IMU. Durch seine IP68 Schutzklasse<br />

lässt er sich auch in rauen Umgebungen einsetzen.<br />

Die Messergebnisse eines herkömmlichen Neigungssensors,<br />

der auf dem Beschleunigungsmesser- oder<br />

Elektrolytprinzip basiert, werden durch die zusätzliche Axial- und Zentripetalbeschleunigung<br />

in dynamischen Einsatzsituationen beeinflusst. Daher lassen sich<br />

Winkelmessdaten nicht ermitteln, und auch die Genauigkeit ist nicht garantiert.<br />

Im Gegensatz dazu verwendet der dynamische Neigungsmesser FTI2 für die Winkelmessung<br />

eine Trägheitsnavigationstechnologie und kann die dynamische Drehung<br />

und den dynamischen Winkel sowohl horizontal als auch vertikal genau messen.<br />

Der Beschleunigungssensor misst die Neigungsposition, während das Gyroskop die<br />

Drehrate bestimmt. Ein Algorithmus kombiniert beide Signale, um den besten Wert<br />

aus jedem Sensor herauszuholen. Auf diese Weise ist der Neigungssensor in der Lage,<br />

den tatsächlichen Positionswert von den durch externe Beschleunigungen verursachten<br />

Fehlern zu trennen. Der FTI2 ermöglicht eine 6-achsige Bewegungserkennung auf<br />

der Grundlage der Rohdatenerfassung für Beschleunigung (3-Achsen) und Drehrate<br />

(3-Achsen). Die Datenverarbeitung bei 400 Hz unter Verwendung eines Sensorfusionsalgorithmus<br />

ermöglicht hohe Leistungen unter allen Bedingungen. Integrierte<br />

Sensorfusionsfilter helfen bei der Orientierungsberechnung durch Unterdrückung<br />

extern einwirkender Beschleunigungen.<br />

www.sensoren.de<br />

ISO 9001-2015 ZERTIFIZIERT<br />

Ventilsysteme<br />

Für Öl-Service<br />

und Entlüftung<br />

<br />

Skarke GmbH<br />

Auf der Rut 4<br />

64668 Rimbach-Mitlechtern<br />

<br />

06253 - 80 62-0<br />

info@skarke.de • www.skarke.de<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/07-08 17


DREHGEBER<br />

PASSGENAUE BESCHAFFUNG<br />

DAS RICHTIGE GERÄT PER MAUSKLICK<br />

Die Auswahl des richtigen Drehgebers kann für Techniker und<br />

Einkäufer ein mühsames Geschäft sein. Statt sich durch<br />

umfangreiche Kataloge zu kämpfen, komplexe Typenschlüssel<br />

zu analysieren oder zeitraubende Expertengespräche zu<br />

führen, kommt man mit dem intuitiven Produktfinder des<br />

Sensorherstellers Posital schnell zum Ziel. Per Mausklick gibt’s<br />

dort das passende Gerät.<br />

Der Online-Produktfinder von Posital, der sowohl per Computer wie auch<br />

mit mobilen Datengeräten genutzt werden kann, ermittelt exakt den Drehgeber,<br />

der dem eingegebenen Anforderungsprofil entspricht. Dabei kann<br />

der Konfigurator auf mehr als eine Million unterschiedliche Drehgeber-Varianten<br />

zugreifen, die sich über logische Verknüpfungen aus einem clever gestalteten<br />

Baukasten mit knapp 4.000 Modulen generieren lassen. Die Module sind den<br />

Baugruppen zugeordnet, aus denen ein Drehgeber besteht. Dies sind Mechanik (mit<br />

Flansch und Welle), Grund-Sensorik, die Schnittstellen (passend zu allen Bus- und<br />

Kommunikationssystemen), das Gehäuse sowie die Kabel- bzw. Steckeranbindung.<br />

Die Module haben klar definierte Schnittstellen, über die sie sich kombinieren und<br />

zu passgenauen Drehgebern für unterschiedlichste Anwendungen zusammenfügen<br />

lassen. Regelmäßig wird der Online-Produktfinder aktualisiert und mit der modular<br />

gestalteten Bauteil-Datenbank synchronisiert, auf die das rein auftragsbezogene digitale<br />

Fertigungssystem zugreift. Das IT-System hinter Produktfinder und Fertigung ist<br />

so intelligent ausgelegt, dass es exakt ermittelt, wann genau und zu welchem Preis<br />

Posital ein Gerät liefern kann, ohne es jemals zuvor gebaut zu haben.<br />

Hugo Bailly, Product Officer, Posital-Fraba GmbH, Köln<br />

DIE IDEE<br />

„Mit unserem Mass Customization-<br />

Konzept und seinen drei Säulen<br />

modularer Baukasten, Produktfinder<br />

und digital-vernetzte Fabrik haben<br />

wir bewusst einen Schub in<br />

Richtung Individualisierung und Verfügbarkeit<br />

von Drehgebern ausgelöst.<br />

Wer bei uns sucht, braucht nur<br />

ein paar Mausklicks, um beim<br />

‚richtigen‘ Inkremental- oder<br />

Absolutgeber zu landen. Next Step<br />

ist, dass wir diesen ‚Wunschgeber‘<br />

direkt fertigen und liefern!“<br />

Jörg Paulus, General Manager –<br />

EMEA, Posital, Köln<br />

18 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/07-08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


DREHGEBER<br />

Produktfinder –<br />

der direkte<br />

Weg zum<br />

pass genauen<br />

Drehgeber<br />

IN WENIGEN MINUTEN ZUM WUNSCH-SENSOR<br />

Mit dem Produktfinder als interaktivem Tool findet der User in<br />

wenigen Minuten und über ein paar Eingabeschritte exakt den<br />

Sensor, der für seine Applikation passt. Abgefragt werden elektronische<br />

bzw. mechanische Parameter wie Messbereich, Pulszahl,<br />

Schnittstelle, Auflösung, Schutzart und Wellen- bzw. Flanschgrößen,<br />

die einsatzspezifisch gefordert sind. Am Ende gibt es nicht<br />

nur ein detailliertes Datenblatt für das spezifizierte Produkt. Zusätzlich<br />

stellt das System dem User auch Produkt-Codes, Zertifikate<br />

sowie 2- oder 3-D-CAD-Zeichnungen in den gängigen Dateiformaten<br />

zur Verfügung. Jüngste Ergänzung ist ein 3-D-Viewer,<br />

der Konstrukteure visuell bei ihren Planungen unterstützt. Ebenfalls<br />

neu ist ein Chat-Bot zur Klärung technischer Fragen.<br />

Noch einfacher ist die Bestellung mit dem neuen Web-Shop,<br />

der Anfang des Jahres ans Netz gegangen ist. Lief der Verkauf bislang<br />

über ein Netzwerk erfahrener regionaler Vertriebspartner<br />

sowie die Nutzung namhafter B2B-Portale wie Amazon oder<br />

Mercateo, können Bestellungen jetzt direkt auch über den Web-<br />

Shop vorgenommen werden – und zwar ab ‚Losgröße eins‘. Ist die<br />

Order im Web-Shop platziert, wird die Fertigung der bestellten<br />

Produkte in der digitalen Fabrik im polnischen Slubice bei Frankfurt/Oder<br />

initiiert. Wenige Minuten nach Platzierung der Order<br />

erhält der Kunde eine E-Mail mit der Rückbestätigung von Preis<br />

und Lieferdatum sowie eine Tracking-Nummer. Sie greift, wenn<br />

die fertigen Drehgeber, in der Regel nach drei bis sieben Tagen, in<br />

den Versand gehen. „Mit dem Online-Shop zielen wir vor allem<br />

auf Instandhalter und Systemintegratoren ab, die so schnell wie<br />

möglich einen passgenauen Sensor beschaffen müssen, um den<br />

laufenden Betrieb einer Anlage zu sichern,“ unterstreicht<br />

Jörg Paulus, Europa-Chef von Posital.<br />

ENCODERMATCH FÜR INSTANDHALTER<br />

Das erweiterte Produktfinder-Portal verfügt über weitere Angebote<br />

zum Kunden-Support. Hierzu zählt EncoderMatch, ein<br />

praktisches Tool für das MRO- oder Ersatzteilgeschäft, das mit<br />

Hilfe von künstlicher Intelligenz die Suche nach kompatiblem Ersatz<br />

für defekte inkrementale Drehgeber nachhaltig vereinfacht.<br />

Durch die Identifizierung des Herstellers und der Modellnummer<br />

des Originalgeräts, die in der Regel auf dem Typenschild zu<br />

finden sind, können Wartungspersonal oder technische Einkäufer<br />

schnell passenden Ersatz aus dem umfangreichen Produktportfolio<br />

von Posital finden – unabhängig vom Hersteller und Alter<br />

des Originalgeräts. Spezielle Fachkenntnisse sind zum Navigieren<br />

von EncoderMatch nicht erforderlich. Sobald ein passender<br />

Ersatz für das defekte Altgerät identifiziert ist, stellt das Portal<br />

dem User detaillierte Datenblätter und andere unterstützende<br />

Informationen zur Verfügung. „Durch die Kombination von EncoderMatch<br />

und WebShop wird selbst die Beschaffung und Bestellung<br />

von exotischen Altgeräten zum Kinderspiel“, so Paulus.<br />

„Wie das geht, haben wir letztes Jahr eindrucksvoll gezeigt, als wir<br />

dem Markt problemlos Ersatzgeräte für die längst abgekündigten<br />

Parallel Encoder, die vor ein paar Jahrzehnten mal sehr populär<br />

waren und bis heute in Nischen laufen, zur Verfügung stellen<br />

konnten.“<br />

MASS CUSTOMIZATION ALS KONZEPT<br />

Hergestellt werden sämtliche Inkremental- und Absolutwertgeber,<br />

die über das Produktfinder-Portal konfiguriert und geordert<br />

werden, in Slubice. Ausgelegt ist die moderne Fabrik, die im Rahmen<br />

des ‚Mass Customization‘-Konzepts ausschließlich auftragsbezogen<br />

fertigt, auf hohe Variantenvielfalt und kleine Losgrößen.<br />

Gesteuert wird die Fertigung, die für Europa, Amerika und Asien<br />

produziert, über die Firmen-Cloud, in der sämtliche Produktund<br />

Prozessdaten des volldigitalisierten Unternehmens hinterlegt<br />

sind. Per Cloud werden die Montage-Mitarbeiter in Slubice<br />

auf Tablets über den nächsten Auftrag informiert, den sie Schritt<br />

für Schritt abwickeln. Systematisch geführt werden sie dabei<br />

durch genaue, auf dem Tablet hinterlegte Arbeitsanweisungen,<br />

die über Videos, Piktogramme und Stücklisten sprachneutral erfolgen.<br />

Integriert in die Produktion, die ausschließlich angelernte<br />

Arbeiter beschäftigt, sind laufende QA-Checks, die eine hohe<br />

Produktqualität garantieren. „In Slubice haben wir die Messlatte<br />

in Sachen Qualität noch mal hochsetzen können“, so Paulus „Wir<br />

fertigen hier auf noch höherem Niveau als früher am Stammsitz<br />

in Köln.“<br />

Bilder: Posital<br />

www.posital.com<br />

Ihr Spezialist für:<br />

. Verfestigungsstrahlen<br />

(Shot Peening)<br />

. Druckluftstrahlen<br />

. Schleuderradstrahlen<br />

. Gleitschleifen<br />

. Röntgenografische<br />

Eigenspannungsmessung<br />

im Lohnauftrag<br />

OSK-Kiefer GmbH . Göppertshausen 5-6 . 85238 Petershausen<br />

Tel.: 08137/9316 -10 . E-Mail: osk-petershausen@osk-kiefer.com


UMRICHTERTECHNIK<br />

MOTORLAGERSTRÖME<br />

RINGBANDKERNE SCHÜTZEN<br />

E-ANTRIEBE VOR ELEKTRO-EROSION<br />

Mehr Energieeffizienz, höhere Leistungen und eine bessere Regelbarkeit<br />

sind wesentliche Gründe, weshalb immer mehr elektrische<br />

Antriebssysteme mit Frequenzumrichtern (FU) betrieben werden.<br />

Allerdings können diese Geräte hochfrequente, asymmetrische<br />

Störströme verursachen. Als Stromdurchgang durch das abtriebs- und das<br />

lüfterseitige Lager können sie diese beschädigen und einen vorzeitigen<br />

Ausfall verursachen. Magnetec aus Hanau stellt eine effektive<br />

Lösung für dieses Problem vor.<br />

Stromkompensierte CoolBlue-Ringbandkerne aus dem nanokristallinen<br />

Werkstoff Nanoperm von Magnetec haben<br />

sich als wirksamer Schutz gegen solche leitungsgebundenen<br />

Störungen und deren Folgen bewährt. Darüber hinaus<br />

können mit den Nanoperm Line Absorbern NaLA von Magnetec<br />

auch symmetrische Störströme signifikant unterdrückt<br />

werden. Beides zusammen bietet einen optimalen Schutz von<br />

Umrichter-Motor-Systemen gegen störstrombedingte Motorlagerschäden<br />

und erhöht damit deutlich die Verfügbarkeit und Lebensdauer<br />

elektrischer Antriebe in komplexen industriellen Anwendungen,<br />

wie z. B. in der Chemie- und der Papierindustrie, in<br />

der Bahntechnik und der Schifffahrt oder in der Energiegewinnung<br />

mit Solar- und Windkraftanlagen.<br />

Andreas Heim, Head of Sales Industry, Magnetec GmbH, Hanau<br />

ELEKTRO-EROSION IN GETRIEBELAGERN<br />

Die Verkabelung von Umrichter-Motor-Systemen erfolgt sehr oft<br />

ausschließlich mit geschirmten 3-Phasen-Kabeln. Diese können<br />

bei EMV-gerechtem Anschluss zwar gestrahlte Störungen der<br />

Dreiphasenwechselspannung von anderen Systemen abschirmen.<br />

Sie schützen jedoch nicht vollständig vor leitungsgebundenen<br />

Störungen. Diese resultieren aus Überspannungen, die<br />

durch Schaltvorgänge im Frequenzumrichter verursacht werden.<br />

Als asymmetrische Störströme im Bereich von etwa 300 kHz bis<br />

400 kHz fließen sie vom Frequenzumrichter zum Motor. Bevor sie<br />

ihren niedrimpedanten Rückweg über Masse und Erde antreten,<br />

koppeln die Störströme im Motor vom Stator und Rotor über –<br />

quasi wie bei einem Kondensator. Von dort fließen sie in der Kontaktzone<br />

von Rotor und Gehäuse durch die abtriebs- und lüfterseitigen<br />

Lager. Dabei kommt es vom Innenring über die Kugeln<br />

zum Außenring zu einer elektrischen Entladung, deren Energie<br />

20 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/07-08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


UMRICHTERTECHNIK<br />

01 Stromkompensierte CoolBlue-Ringbandkerne aus dem nanokristallinen Werkstoff<br />

Nanoperm – mit Nanoperm Line Absorbern NaLA können auch symmetrische Störströme<br />

signifikant unterdrückt werden<br />

zu Funkendurchschlag und der Bildung von<br />

Lichtbögen führt. Die dabei freiwerdende<br />

hohe punktuelle Wärmeenergie schmilzt die<br />

Lagerlaufflächen jeweils am Übergangspunkt<br />

auf.<br />

Als Folge davon entstehen dort Mikrokrater<br />

und lose Kleinstpartikel aus geschmolzenem<br />

Material. Diese filigranen Folgen<br />

der Elektro-Erosion werden unter dem<br />

Mikroskop sichtbar. Mit bloßem Auge zeigen<br />

sich die Folgen des Stromdurchgangs an einer<br />

matten, gräulichen Lauffläche. Im weiteren<br />

Betrieb lassen sich dann auf den Laufflächen<br />

waschbrett- oder zebra-ähnliche,<br />

graue Riffelungen erkennen, die durch herausgeschmolzene<br />

Mikrokrater und Partikel<br />

entstehen.<br />

Der Schadensverlauf im Getriebe wird davon<br />

begleitet, dass die Wärmeentwicklung<br />

beim Funkendurchschlag den Schmierstoff<br />

im Wälzlager zerstört. Das Grundöl verbrennt,<br />

Additive verkohlen – der Schmierstoff<br />

wird schnell zersetzt. Dieser färbt sich<br />

dunkel ein, was ein untrüglicher Indikator<br />

für schnelle Alterung, mangelhafte Schmierfähigkeit<br />

und verkürzte Lebenbsdauer ist.<br />

Die Folge ist dann ein vorzeitiger Ausfall des<br />

Getriebes – oft um Jahre früher als bei rein<br />

mechanisch bedingtem Verschleiß. Mit<br />

CoolBlue-Ringbandkernen und Nanoperm-<br />

Line-Absorbern NaLA von Magnetec können<br />

Gleichtakt- und Gegentakt-Störströme<br />

kompensiert und die Auswirkungen auf die<br />

Motorlager vermieden werden.<br />

DAUERHAFTER SCHUTZ UND<br />

WARTUNGSFREI<br />

Die CoolBlue-Ringbandkerne wurden speziell<br />

zur Vermeidung der Übertragung leitungsgebundener<br />

Störungen in Umrichter-<br />

Motor-Systemen mit Systemleistungen von<br />

einem Kilowatt bis in den hohen Megawatt-<br />

Bereich entwickelt. Im Speziellen absorbieren<br />

sie von den Frequenzumrichtern verursachte<br />

Gleichtaktstörströme, die im Gegen-<br />

WAS IST NANOPERM?<br />

Nanoperm ist eine rascherstarrte<br />

Eisenbasislegierung, die nach dem<br />

Glühen von einer amorphen in eine<br />

nanokristalline Struktur mit Korngrößen<br />

von 10 nm übergeht. Die<br />

außerordentlich guten weichmagnetischen<br />

Eigenschaften sind auf die<br />

nanokristalline Struktur zurückzuführen<br />

– in Verbindung mit einem<br />

deutlich höheren Lithiumanteil als bei<br />

hartmagnetischen Ferritwerkstoffen<br />

mit Kristallgitterstruktur. Wobei die<br />

weichmagnetischen Eigenschaften<br />

zudem durch Wärmebehandlung<br />

unter Einwirkung von äußeren<br />

Magnetfeldern in weiten Bereichen<br />

einstellbar sind. Nanoperm wird<br />

in einem speziellen Verfahren als<br />

Endlos-Bandmaterial mit einer Stärke<br />

von 16 µm bis 20 µm hergestellt und<br />

erzielt im Gegensatz zu ferritischen<br />

Materialien eine breitbandige<br />

Entstörungswirkung bis in hohe<br />

Frequenzbereiche. Es ist mit > 120 °C<br />

sehr hitzebeständig und bleibt über<br />

den gesamten spezifizierten Betriebstemperaurbereich<br />

von − 40 °C bis<br />

+ 200 °C und seiner Curie-Temperatur<br />

von etwa 600 °C in seiner Induktivität<br />

stabil. Die Permeabilität liegt bis zu<br />

Faktor 10 und die Sättigung bis zu<br />

Faktor 3 über der von Ferritwerkstoffen.<br />

Das Nanoperm-Band kann zu<br />

beliebigen, leichten und kompakten<br />

Größen und Bauformen verarbeitet<br />

werden. Nanoperm LM-Ringbandkerne<br />

werden besonders bei Anwendungen<br />

mit hohem Anteil asymmetrischer<br />

Störströme (z. B. Frequenzumrichtern)<br />

eingesetzt.


UMRICHTERTECHNIK<br />

02 Leitungsgebundene Störungen<br />

resultieren aus Überspannungen, die von<br />

Schaltvorgängen im Frequenzumrichter<br />

(VFD) verursacht werden – als asymmetrische<br />

Störströme fließen sie von dort<br />

zum Motor<br />

satz zu den Gegentaktströmen nicht über die Kabel zurückgeführt<br />

werden, sondern sich durch den Motor und dessen Lager<br />

hindurch den Rückweg über einen Pfad mit niedrigem elektrischen<br />

Widerstand suchen.<br />

Zur Absorption der Störungen werden die CoolBlue-Ringbandkerne<br />

auf einfache Weise möglichst nah am Frequenzumrichter<br />

an einer nicht geschirmten Stelle platziert und alle drei Phasen<br />

durch den Ring hindurchgeführt. Für den Gleichtaktstrom stellen<br />

die Ringbandkerne dabei zugleich eine Induktivität und eine Impedanz<br />

dar. Der durch das Kabel fließende Strom erzeugt ein Magnetfeld,<br />

das durch die Ringbandkerne gedämpft wird. Deren<br />

SCHÜTZT KUGELLAGER DAUER-<br />

HAFT VOR ELEKTRO-EROSION<br />

sich im Betrieb abnutzen, b) teuren und nur begrenzt wirksamen,<br />

stromisolierten Lagern, c) unwirtschaftlichen Hybridlagern<br />

mit Keramikkugeln oder d) großen und teuren allpoligen<br />

Sinusfiltern.<br />

Bilder: Magnetec<br />

www.magnetec.de<br />

DIE IDEE<br />

Größe ist von der Systemleistung abhängig: Die CoolBlue-Ringbandkerne<br />

werden über eine Auswahltabelle in ihrer Größe und<br />

Anzahl entsprechend dimensioniert, damit sie die Störung bestmöglich<br />

absorbieren können und nicht zuvor übersteuern. Die in<br />

Größe, Durchmesser und Form wählbaren oder dimensionierbaren<br />

Kerne werden ausgesteuert und absorbieren die Störungen,<br />

wobei die absorbierte Energie der Gleichtaktstörströme in Wärme<br />

umgewandelt wird. So werden die Kugellager wirkungsvoll vor<br />

Elektro-Erosion geschützt, und zwar dauerhaft ohne jeglichen<br />

Wartungs- oder Reparaturaufwand für die Ringbandkerne.<br />

EMV-OPTIMIERUNG: SYMMETRISCHE STRÖME<br />

Nanoperm-Line-Absorber (NaLA) stellen in Umrichter-Motor-<br />

Systemen eine optimale Ergänzung zu den CoolBlue-Ringbandkernen<br />

dar. Sie reduzieren zwar nicht primär die Gleichtaktstörungen,<br />

welche für die Zerstörung der Kugellager verantwortlich<br />

sind, verbessern aber die generellen EMV-Eigenschaften im<br />

System und schützen somit auch die umliegenden Geräte. Außerdem<br />

verringern sie dadurch auch leitungsgebundene Störungen<br />

in Richtung Netz.<br />

Durch ihr besonderes Absorptionsverhalten bei Gleichtaktund<br />

Gegentakt-Störströmen, ihre einfache Installation und ihre<br />

Wartungsfreiheit erweisen sich CoolBlue und NaLa als wirtschaftliche<br />

Lösung zum Schutz von industriellen Umrichter-<br />

Motor-Systemen. Damit bieten sie durch ihre verschleiß- und<br />

wartungsfreie Breitband-Filterwirkung auch wesentliche Vorteile<br />

gegenüber möglichen Alternativen wie a) Erdungsbürsten, die<br />

„CoolBlue-Ringbandkerne aus<br />

unserem nanokristallinen Werkstoff<br />

Nanoperm werden zur Reduzierung<br />

von schädlichen Motorlagerströmen<br />

bei Umrichter-Antriebssystemen mit<br />

hoher Leistung und/oder hohen<br />

Taktfrequenzen eingesetzt. Durch<br />

unerwünschte Lagerströme kommt<br />

es zur Mattierung oder Riffelung der<br />

Motorlager, zum Durchschlag der<br />

Lagerschmierung und schließlich<br />

zum Ausfall des Motors. Der gezielte<br />

Einsatz von CoolBlue-Ringbandkernen<br />

reduziert Überspannungen an<br />

den Motorklemmen und unterdrückt<br />

asymmetrische Störströme<br />

signifikant, die durch parasitäre<br />

Ableitkapazitäten des Motorkabels<br />

und des Motors verursacht werden.“<br />

Andreas Heim, Head of Sales<br />

Industry, Magnetec GmbH, Hanau<br />

22 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/07-08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


MARKTPLATZ<br />

ANTRIEBSSYSTEM FÜR DEN<br />

SUB-MIKROMETER-BEREICH<br />

Mit dem Antriebssystem MC2 von<br />

Sieb & Meyer lassen sich Bewegungsaufgaben<br />

auf bis zu 8 Achsen präzise in<br />

Echtzeit kontrollieren. Das Mehrkanalsystem<br />

umfasst den Motion Controller<br />

MC2, Antriebsverstärker der Serie<br />

SD2x sowie das proprietäre Bussystem<br />

Servolink 4. In dieser Kombination steht<br />

dem Anwender höchste Genauigkeit bis<br />

in den Sub-µm-Bereich zur Verfügung.<br />

Maschinenhersteller können damit eine<br />

PC-basierte Applikationssoftware<br />

entwickeln und für die Motion-Aufgaben<br />

auf ein etabliertes System zurückgreifen. Durch den<br />

hohen Gleichlauf, die Fähigkeit zur linearen und zirkularen<br />

Interpolation, die Gantry- und Getriebefunktion sowie eine<br />

interne Auflösung bis 20 nm ist das Antriebssystem unter<br />

anderem für den Einsatz in der Leiterplatten-Produktion<br />

geeignet. Die Kommunikation zwischen dem Motion Controller<br />

MC2 und dem Kunden-PC erfolgt über Ethernet auf Basis<br />

des DNC-361-Protokolls, das sich einfach in die kundenseitige<br />

Applikationssoftware implementieren lässt. Somit stehen die<br />

verfügbaren Motion-Funktionen des Antriebssystems in der<br />

Applikationssoftware zur Verfügung. Im MC2 selbst läuft ein<br />

Echtzeit-Betriebssystem, mit dem die Daten zeitsynchron auf<br />

bis zu 8 Antriebsverstärker übertragen werden können. Dies<br />

ermöglicht eine kontrollierte Raumbewegung der Achsen bis<br />

in den Sub-µm-Bereich. Als Datenleitung wird hierfür eine<br />

extrem störsichere Lichtwellenleiter-Verbindung verwendet.<br />

Optional bietet der Motion Controller eine EtherCAT-Master-<br />

Schnittstelle.<br />

www.sieb-meyer.de<br />

CLEVERE KOMPONENTEN FÜR DIE<br />

DIGITALISIERTE INDUSTRIE<br />

Gefran stellt Sensor- und Aktorlösungen für die industrielle<br />

Automatisierung und Prozessüber wachung vor, darunter die<br />

neue multifunktionale Twiist-Technologie zur kontaktlosen,<br />

verschleißfreien Positionserfassung. Die Wegaufnehmer<br />

messen außerdem Beschleunigung und Vibrationen, erkennen<br />

Unregelmäßigkeiten im Ablauf und setzen diese Informationen<br />

in Relation zueinander. Die neuen Drucksensoren KS-I mit<br />

IO-Link erfassen Druck und Temperatur mit einer hohen<br />

Abtastfrequenz von 1.000 S/s. Die erweiterte Konnektivität<br />

erlaubt die Aufzeichnung zahlreicher azyklischer Informationen,<br />

wie etwa Höchstwerte von Druck und Temperatur und<br />

die Anzahl der Arbeitsstunden. Mit GRP-H steht zudem ein<br />

erstes Halbleiterrelais mit IO-Link und zusätzlichen Diagnosefunktionen<br />

zur Verfügung. Der Smart Load Manager GSLM<br />

wiederum koordiniert im Zusammenspiel mit den GPC-<br />

Leistungsreglern die Schaltfolge und Einschaltdauer von<br />

Heizwiderständen, um eine wirtschaftliche Nutzung elektrischer<br />

Energie sicherzustellen.<br />

www.gefran.com<br />

DIE ENTWICKLUNGSZEIT VERKÜRZEN<br />

Mit dem Starterset<br />

616 von SEW-<br />

Eurodrive ersetzte<br />

der Verpackungsmaschinenspezialist<br />

Hugo Beck Maschinenbau<br />

in kurzer<br />

Entwicklungszeit die<br />

Pneumatik durch<br />

elektrische Komponenten<br />

und verringerte<br />

den Energiebedarf.<br />

Das Starterset enthält sämtliche Komponenten und<br />

Softwaremodule aus dem Automatisierungsbaukasten<br />

Movi-C, die in solchen Maschinen eingesetzt werden. Das<br />

Starterset 616 wurde um Komponenten wie Energiespeicher<br />

und Stepperantriebe erweitert. Der Energiespeicher ermöglicht<br />

in Verbindung mit den Softwaremodulen ein intelligentes<br />

Energiemanagement. Das stabilisiert die Energieversorgung,<br />

überbrückt kurzzeitige Spannungseinbrüche, reduziert<br />

Spitzenlasten und führt zu einem kontrollierten Halt bei<br />

längerem Stromausfall. Damit lassen sich Maschinen auch<br />

dann einsetzen, wenn das Versorgungsnetz nicht stabil oder<br />

ein Stromausfall zu erwarten ist.<br />

www.sew-eurodrive.de


GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

STÖBER ANTRIEBSTECHNIK<br />

ENGAGIERT FÜR DIE<br />

PERFEKTE BEWEGUNG<br />

Das Interview führte Miles Meier, Chefredakteur, Mainz<br />

24 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/07-08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

Seit März hat das Familienunternehmen<br />

Stöber Antriebstechnik mit Rainer Wegener<br />

einen neuen Geschäftsführer.<br />

Er übernimmt die Aufgabe von<br />

Patrick Stöber und Andreas Thiel,<br />

die 20 Jahre lang in der Verantwortung<br />

waren. Wegener ist bereits über 20 Jahre in<br />

dem Unternehmen und hat klare<br />

Vorstellungen, wie Stöber seine Zukunft<br />

erfolgreich gestalten kann.<br />

Wir haben den Elektro- und<br />

Wirtschaftsingenieur am Firmensitz<br />

in Pforzheim besucht und mit ihm<br />

unter anderem über die DNA des<br />

Unternehmens gesprochen.<br />

Herr Wegener, wie sind Sie zur Antriebstechnik und zur<br />

Firma Stöber im Besonderen gekommen?<br />

Nach meinem Studium der Elektrotechnik fand ich<br />

schnell Anstellung bei einem Unternehmen aus dem<br />

Bereich Antriebstechnik. Nach einiger Zeit hörte ich von<br />

einer freien Stelle als Vertriebsleiter bei Stöber. Hier<br />

passte es von Anfang an. Die Werte Empathie, Teamwork<br />

und Streben nach Perfektion, die in unserem Leitbild<br />

enthalten sind, wurden und werden hier gelebt. Das<br />

beeindruckte mich als jungen Ingenieur. Ich blieb und<br />

entwickelte mich hier weiter – bis zum Geschäftsführer.<br />

Welche Bedeutung hat der neue Geschäftsführer für<br />

Stöber als Unternehmen?<br />

Ich stehe sozusagen für Kontinuität und Aufbruch zugleich.<br />

Die bisherigen geschäftsführenden Gesellschafter<br />

Herr Thiel und Herr Stöber haben in den letzten 20 Jahren<br />

aus einem deutschen mittelständischen Unternehmen<br />

eine inter national agierende Unternehmensgruppe<br />

geschaffen. Dabei stand die sprichwörtliche Stöber-Kultur<br />

immer im Mittelpunkt der Entscheidungen und des<br />

Handelns. In diesem Sinne stehe ich für Kontinuität. Mit<br />

Blick auf die Herausforderungen der nächsten Jahre sehe<br />

ich meine Verantwortung darin, das Unternehmen zu<br />

einem globalen Player der Antriebstechnik weiterzuentwickeln.<br />

Das bedeutet zum einen im System abgestimmte<br />

Produkte, die unsere Kunden bei der Transformation<br />

zur digitalen Fertigung unterstützen. Zum anderen wollen<br />

wir uns global aufstellen und die Stärken der einzelnen<br />

Standorte optimal einsetzen. Damit können wir für<br />

die jeweiligen Märkte angepasste Produkte und Rahmenbedingungen<br />

bieten.<br />

Und welche Bedeutung hat dieser Schritt<br />

für Sie persönlich?<br />

Die Übernahme dieser neuen Aufgabe ist eine große Herausforderung<br />

und eine große Ehre zugleich. Seit mehr<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/07-08 25


GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

01<br />

als 21 Jahren bin ich dem Unternehmen, den Mitarbeitern und<br />

natürlich den Gesellschaftern eng verbunden. Für mich war und<br />

ist Stöber nicht einfach nur ein Unternehmen oder Arbeitgeber.<br />

Stöber ist sowas wie meine berufliche Heimat. Und Heimat bedeutet<br />

Vertrauen, Sicherheit aber eben auch das Interesse am<br />

Wohlergehen dieser Heimat – auch in der Zukunft.<br />

Patrick Stöber und Andreas Thiel beteiligen sich aber weiter an<br />

der Entwicklung der Unternehmensstrategie?<br />

Beiden Gesellschaftern war es besonders wichtig, nach dem<br />

Rückzug aus dem operativen Tagesgeschäft als aktive Gesellschafter<br />

die Entwicklung der Unternehmensgruppe weiter zu<br />

begleiten und mitzugestalten. Das halte ich auch für ungeheuer<br />

wichtig. Herr Thiel und Herr Stöber haben nicht nur das Unternehmen<br />

geprägt, ihr Know-how und ihre strategischen Fähigkeiten<br />

sind auch in der Zukunft eine wichtige Quelle für unsere<br />

weitere Entwicklung. Darüber hinaus sind sie das Gesicht des<br />

Unternehmens für unsere Kunden und in gewisser Weise Identifikationsfiguren<br />

für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

PLANETEN- UND<br />

ZAHNSTANGENGETRIEBE<br />

Produktseitig sind<br />

Planetengetriebe<br />

eine der Spezialitä-<br />

ten von Stöber Antriebstechnik.<br />

In diesem Jahr hat man<br />

die vierte Generation der etablierten<br />

PH-Baureihe von sehr präzisen getrieben auf den Markt gebracht. Laut Stöber<br />

Servo-Planetensind<br />

sie die größten in ihrer Leistungsklasse.<br />

Die neue Generation bringt einige Verbes serungen<br />

mit: Sie sind kleiner, leichter, bieten mehr Drehmoment<br />

und auch Kippmoment. In der Abbildung<br />

ist das Servogetriebe kombiniert mit einer<br />

Zahnstange der Baureihe ZTR, wodurch es beispielsweise<br />

für den Einsatz in Vorschubachsen von<br />

Werkzeugmaschinen sehr gut geeignet ist.<br />

Sind Sie denn immer einer Meinung?<br />

Das ist nicht unser Ziel, es wäre ja sogar schlecht, wenn es so<br />

wäre! Reibung erzeugt Energie und Energie ist es, die jeder Prozess<br />

braucht, um sich zu entwickeln. Wichtig dabei ist, dass wir<br />

in den grundsätzlichen Fragen der Ausrichtung und der notwendigen<br />

Kultur auf der gleichen Linie liegen. Im Detail kann<br />

und muss es aber unterschiedliche Meinungen geben über die<br />

Umsetzung. Nur durch einen konstruktiven Dialog erreicht man<br />

die beste Lösung.<br />

Bleibt Stöber so ein Familienunternehmen?<br />

Definitiv!!! Das steckt einfach in unserer DNA. Wir haben das<br />

sogar in unserem Leitbild stehen: „Empathisch, engagiert und<br />

familiär“. Das ist es, was unsere Kunden an uns schätzen und<br />

was wir intern leben.<br />

Was sind Ihre wichtigsten Ziele für das Unternehmen?<br />

Das Unternehmen fit machen für die Anforderungen der<br />

nächsten Jahre. Verknüpft sind damit insbesondere der demografische<br />

Wandel, mit den daraus resultierenden Herausforderungen<br />

wie Fachkräftemangel, der Know-how-Transfer von<br />

erfahrenen zu jüngeren Mitarbeitenden und eine Automatisierung<br />

in allen Prozessen des Unternehmens. Das führt uns zum<br />

zweiten Punkt: Der Digitalisierung aller Unternehmensbereiche.<br />

Hier benötigen wir eine Transformation der IT weg<br />

vom reinen Dienstleister im Unternehmen hin zu einem Innovationstreiber.<br />

Und zwar sowohl im Produktionsprozess als<br />

auch in der Verwaltung.<br />

Stöber ist ein typischer Mittelständler mit Firmenhauptsitz<br />

„auf dem Land“. Welche Rolle spielt der Standort Ihrer Meinung<br />

nach für den Unternehmenserfolg?<br />

Nun, als „Land“ würde ich die Gegend zwischen den Metropolen<br />

Stuttgart und Karlsruhe nicht unbedingt bezeichnen. Aber<br />

ja, wir liegen am Rande zum Nordschwarzwald mit allen seinen<br />

Vorzügen für die Freizeitgestaltung. Diese werden bei der Wahl<br />

von Arbeitgebern für junge Menschen immer wichtiger. Wir<br />

haben hier aber auch sehr viele langjährige Mitarbeiter, welche<br />

die Stöber-Kultur nicht nur leben, sondern auch prägen. Diese<br />

hohe Loyalität wirkt aber in beide Richtungen, auch das Unter-<br />

26 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/07-08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

01 Die Gipfel des Nordschwarzwalds<br />

sind vom Stöber-Hauptquartier mit dem<br />

Fahrrad zu erreichen – ein Standortvorteil<br />

in Zeiten des Fachkräftemangels<br />

02 Das Unternehmen als fein<br />

abgestimmtes Getriebe: Auch das<br />

kleinste Teil ist unabdingbar wichtig<br />

für die Funktion der gesamten<br />

Maschine – so sieht Rainer Wegener<br />

die Firma Stöber<br />

03 Die Nutzung neuester Maschinen<br />

garantiert höchste Qualität in der<br />

Produktion<br />

02<br />

nehmen ist loyal zu seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.<br />

So wurde zum Beispiel auch in der Finanzkrise 2008/2009 niemand<br />

entlassen. Da ging das gesamte Unternehmen gemeinsam<br />

durch diese schwierige Zeit. Das spricht sich rum in der Region<br />

und hilft uns sehr bei der Personalsuche.<br />

Wie spiegeln Sie diesen Ansatz in Bezug auf Ihre internationalen<br />

Tochtergesellschaften?<br />

Loyalität zu unseren Mitarbeitenden sowie die in unserem Leitbild<br />

verankerten Werte Empathie, Engagement und Familiarität<br />

leben wir natürlich auch in unseren Tochtergesellschaften weltweit.<br />

Zum Beispiel haben wir in unserer größten Tochtergesellschaft<br />

in den USA ein Programm etabliert, welches mit unseren<br />

Ausbildungsberufen vergleichbar ist. Dies erfolgt in Kooperation<br />

mit einer örtlichen Schule. Für amerikanische Verhältnisse ist<br />

03<br />

ZUR PERSON RAINER WEGENER<br />

Nach der Schule lernte Rainer Wegener den Beruf des<br />

Elektroinstallateurs bevor er über den zweiten Bildungsweg<br />

das Abitur machte und Elektrotechnik studierte.<br />

Danach kam der Einstieg in die Antriebstechnik, der er bis<br />

heute treu blieb. Neben dem Beruf legte er im Fernstudium<br />

das Diplom zum Wirtschaftsingenieur ab. Zeit für<br />

Hobbys war neben Beruf und Familie kaum. In den letzten<br />

Jahren beschäftigt sich Wegener wieder mehr mit seinem<br />

Motorrad und spielt Tennis.<br />

das komplett unüblich. Allerdings erreichen wir dadurch auch<br />

eine sehr hohe Bindung der Mitarbeitenden in einem Land, in<br />

dem Hire and Fire ansonsten durchaus die Normalität darstellt.<br />

Was werden die Produkte von Stöber im Jahr 2034 sein?<br />

Welche Fähigkeiten werden Sie haben?<br />

Sie haben das Jahr 2034 sicherlich nicht zufällig gewählt, oder?<br />

In diesem Jahr werden wir unser 100-jähriges Bestehen mit<br />

unserer Kundschaft und allen Kolleginnen und Kollegen feiern.<br />

Ein Jubiläum, das nicht allzu viele Unternehmen feiern können.<br />

Auch dann noch werden wir der „bevorzugte Partner für die<br />

perfekte Bewegung“ sein. Das heißt, auch dann wird unser<br />

Fokus darauf liegen, die Bewegungen innerhalb der Maschine<br />

so optimal wie nur möglich zu gestalten. Dazu wird aber auch<br />

kommen, dass unsere Produkte Informationen über den Zustand<br />

der Maschine liefern werden. Ich vergleiche unsere<br />

Antriebe gerne mit den Muskeln im menschlichen Körper. Wie<br />

diese sind sie für die geschmeidige Bewegung verantwortlich.<br />

Sie melden aber auch sofort, wenn sie zum Beispiel überlastet<br />

werden oder durch eine unzureichende Pflege von Gelenken<br />

eine erhöhte Beanspruchung erfolgt. Genauso werden unsere<br />

Antriebe ausgestattet mit Sensoren und einer hohen internen<br />

Intelligenz, diese Informationen zur Belastung oder Überlastung<br />

an das Gehirn der Maschine melden.<br />

Bilder: Stöber Antriebstechnik, Vereinigte Fachverlage<br />

www.stoeber.de<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/07-08 27


MARKTPLATZ<br />

KONFIGURATIONSTOOL VON NEUGART<br />

MIT ZUSÄTZLICHEN FUNKTIONEN<br />

Das Konfigurationstool<br />

Neugart<br />

Calculation<br />

Program (NCP)<br />

führt Anwender<br />

zuverlässig zur<br />

kosten- und<br />

energieeffizientesten<br />

Getriebe-<br />

Motor-Kombination. Die bewährte Software von Neugart<br />

bietet in der neuen Version NCP 4.3 viele zusätzliche<br />

Features und Optimierungen – von A wie Abgleich bis Z wie<br />

Zahnstangenantrieb. Um die jeweils optimale anwendungsspezifische<br />

Motor-Getriebe-Kombination zu bestimmen bzw.<br />

auszuwählen, können Konstrukteure mit dem Konfigurationstool<br />

komplexe Lastverläufe im Antriebsstrang berechnen.<br />

Die Motorauslegung erfolgt praxisgerecht anhand ihrer<br />

Kennlinien mit grafischer Auswertung. Dank der erweiterten<br />

Datenbank stehen nun über 18.000 unterschiedliche<br />

Motoren zur Verfügung. Die Auswahl umfasst neben Servoauch<br />

Schrittmotoren. Darüber hinaus berücksichtigt die<br />

neue Version alle zu den NGV-Getrieben passenden Neugart-<br />

Räder für die Applikation Fahrantrieb. Der Abgleich zwischen<br />

theoretischer Auslegung und Ist-Daten ist nun noch einfacher<br />

geworden. Drop-down-Menüs reduzieren den Aufwand<br />

für die Vorbereitung der Daten zum Lastimport auf ein<br />

Minimum. Gleichzeitig ist die Genauigkeit beim Motor-<br />

Trace-Lastimport noch höher als bisher, da nun auch die<br />

Massenträgheit des Motors und die Getriebeverluste in die<br />

Berechnung einfließen. Das Unternehmen stellt die Software<br />

auf seiner Website zum kostenlosen Download bereit.<br />

www.neugart.com<br />

ZUKUNFTSFÄHIGE SICHERHEITSLÖSUNGEN<br />

FÜR DIE AUTOMATISIERUNG<br />

In der automatisierten Fertigung ist innovative Sicherheitstechnik<br />

gefragt, die Mensch, Maschine und Prozesse sicher schützt und<br />

den heutigen Kommunikationsanforderungen entspricht. Unter<br />

dem Leitmotiv „Smart Safety“ präsentierte Euchner auf der<br />

Automatica seine jüngsten Neuentwicklungen für die Kommunikation<br />

über IO-Link, AS-i Safety at Work und die gängigen Feldbussysteme.<br />

Zu den Messe-Highlights zählte der CTS – das neue<br />

kompakte Kraftpaket unter den Sicherheitszuhaltungen – und das<br />

erfolgreiche Türschutzsystem MGB2 Modular, das jetzt auch für<br />

die Anbindung an Ethercat/ FSoE und Ethercat P/ FSoE erhältlich<br />

ist. Das Unternehmen zeigte zudem anhand von Beispielen,<br />

welche Vorteile die Nutzung von IO-Link in der industriellen<br />

Sicherheitstechnik mit sich bringen kann.<br />

www.euchner.de<br />

SCHNELLER SPANNKOPFWECHSEL<br />

Einfache und sichere Handhabung ermöglichen<br />

Wechselvorrichtungen für Spannköpfe von<br />

Ortlieb Präzisionssysteme. Damit können<br />

Spannköpfe schnell in ein Spannfutter eingesetzt<br />

und wieder entnommen werden. Bei den manuell<br />

betätigten Komponenten fixiert ein Haltemechanismus<br />

den Spannkopf automatisch auf der<br />

Wechselvorrichtung. Ortlieb bietet für alle Spannkopfgrößen<br />

auch pneumatisch betätigte Wechselvorrichtungen. Diese<br />

setzen auf Knopfdruck einen Spannkopf ein oder entnehmen<br />

ihn, ohne zusätzlichen Kraftaufwand. Pro Spannkopfgröße ist<br />

nur eine Wechselvorrichtung nötig.<br />

www.ortlieb.net<br />

IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2023</strong> im 62. Jahrgang,<br />

ISSN 0722-8546 / ISSN E-Paper: 2747-7991<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteur: Miles Meier (mm),<br />

Tel.: 06131/992-208,<br />

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28 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/07-08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


MARKTPLATZ<br />

ADVANCED ROBOTICS:<br />

INDUKTIVER DUAL ENCODER<br />

Der Dual-Encoder<br />

Heidenhain KCI 120<br />

Dplus verbindet<br />

Motorfeedback und<br />

Positionsmessung in<br />

einem Drehgeber. Für<br />

seine doppelte Funktionalität<br />

verfügt er über<br />

eine zentrale Abtasteinheit<br />

und zwei separate Teilkreise, die nach dem induktiven Messprinzip<br />

abgetastet werden. Mit seiner Positionsmessung nach dem<br />

Übersetzungsgetriebe kompensiert er konstruktionsbedingte<br />

Ungenauigkeiten hochbeweglicher und dynamischer Roboter.<br />

Damit der KCI 120 Dplus in möglichst vielen Applikationen<br />

eingesetzt werden kann, gibt es den Dual-Encoder in drei Ausführungen.<br />

Die zentrale Abtasteinheit und die zwei separaten Teilkreise<br />

mit Nabe sind dabei an unterschiedliche Hohlwellendurchmesser<br />

und Einbaumaße angepasst. Dadurch bietet der Dual-Encoder<br />

bei gleicher Funktionalität immer kompakte Abmessungen und<br />

kann einfach integriert werden. Alle Varianten erweitern das<br />

Anwendungsspektrum für Roboter hin zu hochgenauen Bearbeitungsaufgaben.<br />

Die rein serielle Schnittstelle EnDat 2.2 mit<br />

Functional Safety erlaubt darüber hinaus den Einsatz in sicheren<br />

Anwendungen wie Cobots für die Mensch-Roboter-Kollaboration.<br />

Heidenhain stellte den Dual-Encoder auf der Automatica vor.<br />

www.heidenhain.de<br />

MEHR SICHERHEIT<br />

Neben Arretierbolzen<br />

bietet Norelem<br />

ab sofort auch<br />

Positionierbuchsen<br />

mit Zustandssensor<br />

an. Die Integration<br />

von induktiven<br />

Sensoren verringert<br />

Materialverluste<br />

und erhöht die<br />

Prozesssicherheit. Bei den Arretierbolzen mit Zustandssensor<br />

erfasst ein in den Griff integrierter Sensor den Zustand<br />

des Bolzens. Der Sensor ist mit der Maschinensteuerung<br />

verbunden. Der Zustand kann präzise erfasst werden, was<br />

eine betätigungsabhängige Prozesssteuerung ermöglicht.<br />

Länge, Höhe und Position von beweglichen Komponenten<br />

lassen sich damit noch genauer einstellen. Die Arretierbolzen<br />

sind in Stahl- und Edelstahlausführung erhältlich. Bei<br />

den Positionierbuchsen (Bild) mit Zustandssensor befindet<br />

sich ein variabel einstellbarer Sensor an der Buchse. An die<br />

Modelle „für Zustandssensor“ lässt sich ein handelsüblicher<br />

induktiver Sensor mit 3 mm Durchmesser montieren, der<br />

das Signal erfasst und an die Maschinensteuerung überträgt.<br />

Befinden sich alle Bedien- oder Rastelemente in der<br />

richtigen Position, startet die Steuerung beispielsweise den<br />

Produktionszyklus. Eingesetzt wird die elektronische<br />

Zustandsüberwachung u. a. in der Verpackungsindustrie zur<br />

Formatverstellung von Verpackungsmaschinen.<br />

www.norelem.de<br />

Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal in<br />

Porta Westfalica, unserer Heimat.


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

Jan Elste, Produktmanager,<br />

Field Device Connectors,<br />

Phoenix Contact GmbH &<br />

Co. KG, Blomberg<br />

STECKVERBINDER<br />

DATEN SICHER ÜBERTRAGEN<br />

DANK ABSTIMMUNG<br />

Die Digitalisierung und der zunehmende industrielle Automatisierungsgrad<br />

steigern den Bedarf an industrietauglichen RJ45-Schnittstellen. Der Anteil<br />

ethernetbasierter Kommunikation wächst stetig. Die Erschließung von immer<br />

neuen RJ45-Anwendungsbereichen stellt Entwickler und Anwender fortlaufend<br />

vor neue Herausforderungen. Durch die Auswahl von aufeinander abgestimmten<br />

RJ45-Komponenten werden häufige Fehlerquellen im Vorfeld vermieden.<br />

Der seit Jahrzehnten etablierte RJ45-Standard ist mittlerweile,<br />

selbst bei anspruchsvollen Industrieanwendungen,<br />

aus der Welt der ethernetbasierten Datenübertragung<br />

nicht mehr wegzudenken. Gerade im rauen<br />

industriellen Umfeld führen mit beliebigen RJ45-Standardkomponenten<br />

realisierte RJ45-Verbindung nicht immer zum<br />

Erfolg. Das Erfolgsrezept ist die optimale Abstimmung zwischen<br />

RJ45-Stecker, -Patchkabel und -Buchse.<br />

Die „Registered Jack“ (kurz RJ) Steckverbinder feierten ihr Debüt<br />

in den 1970er-Jahren als Steckverbinder für Telefonschnittstellen.<br />

Seitdem ist ihre Verbreitung stetig gewachsen.<br />

Unter der Vielzahl der RJ-Varianten wie z. B. RJ11, RJ14 und<br />

RJ45 ist die letztgenannte die wohl am häufigsten verbreitete Variante,<br />

wenn es um kabelbasierte Ethernet-Verbindungen geht.<br />

RJ45-Schnittstellen finden sich heutzutage in jedem Haushalt:<br />

vom DSL-Router, PC, Laptop, über Smart-TV bis hin zu Smart-<br />

Home-Devices und intelligenter Gebäudesteuerung. Gründe für<br />

die breite Etablierung sind die Popularität sowie die weltweite Verfügbarkeit<br />

an Komponenten und Varianten zu attraktiven Preisen.<br />

EVOLUTION DER STECKVERBINDER<br />

Vom ursprünglichen RJ-Telefonstandard über den Consumer Bereich<br />

mit nur teilweise geschirmten Steckverbindern folgten vollumfänglich<br />

geschirmte RJ45-Komponenten für erweiterte Anwendungsgebiete<br />

und immer größere Übertragungsgeschwindigkeiten.<br />

Den Korridor für die Evolution an Modifikationen und Optimierungen<br />

der RJ45-Buchsen und RJ45-Stecker ist in den jeweiligen<br />

Normen und Standards gegeben. Jedoch enthalten diese<br />

Normen und Standards entsprechende Toleranzen, die bei ungünstiger<br />

Auslegung in Kombination zwischen Stecker und<br />

Buchse zu einer potenziell instabilen Verbindung führen können.<br />

Eine solche potenziell instabile Verbindung mag z. B. bei Anwendungen<br />

im Consumerbereich akzeptabel sein und nicht zwingend<br />

zum Tragen kommen. Smart-TV oder DSL-Router sind in<br />

der Regel auch keinen Vibrationen und andauernden Bewegungskräften<br />

ausgesetzt, die Verbindungsabbrüche hervorrufen<br />

können. Im erweiterten Anwendungsbereich, z. B. bei Industrieapplikationen,<br />

sind Bewegungen oder Vibrationen an Kompo-<br />

30 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/07-08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

01<br />

01 Industrieller Motor und<br />

Motorsteuerung<br />

02<br />

02 RJ45-Buchse, RJ45 konfektionierbarer<br />

Steckverbinder und<br />

RJ45-Patchkabel aus dem<br />

Phoenix Contact RJ45 Industrial<br />

Connection System<br />

nenten oder der Kabelstrecke eher die Regel als die Ausnahme.<br />

Eine nicht aufeinander abgestimmte Kombination aus RJ45-<br />

Buchse, -Patchkabel und -Stecker kann unweigerlich zu Fehlfunktionen<br />

bis hin zum Ausfall der Komponente, Anlage oder des<br />

Systems führen.<br />

Ein einfaches Beispiel aus der Praxis hierzu ist eine industrielle<br />

Sortieranlage, die in Kombination von optischen Sensoren und<br />

Wiegezellen über eine Förderstrecke mit Schleusen die vollautomatische<br />

Sortierung von Gemüseprodukten durchführt. Bewertet<br />

werden hierbei Form, Qualität und Gewicht zur Ausschleusung<br />

bei Qualitätsmängeln oder Weitertransport zur automatischen<br />

Sortierung nach Gewicht in die jeweilige Verpackungseinheit.<br />

Die Anlage wies im Regelbetrieb fortlaufend Störungen auf.<br />

Kostspielige Produktionsausfälle durch Maschinenstillstände<br />

und aufwändige Fehleranalysen ergaben schließlich instabile<br />

Datenverbindungen der RJ45-Schnittstellen am System.<br />

ZUVERLÄSSIGE RJ45-VERBINDUNGEN<br />

Fehleranalysen, wie im vorherigen Beispiel, bedeuten Zeit, Kosten,<br />

verärgerte Kunden und speziell im Feldeinsatz die Belastung<br />

der Nerven aller Beteiligten. Zum sicheren Ausschluss solcher Situationen<br />

müssen Anlagen- und Maschinenbauer die RJ45-<br />

Buchsen, die -Patchkabel und -Stecker im Vorfeld zur Design-<br />

Phase in Kombination zueinander testen und qualifizieren. Häufig<br />

wird jedoch diesem Teil zu wenig Beachtung geschenkt, mit<br />

entsprechendem Risiko.<br />

Phoenix Contact entwickelte und etablierte mit dem RJ45 Industrial<br />

Connection System eine perfekt aufeinander abgestimmte<br />

Lösung zwischen den RJ45-Komponenten. Das Know-how steckt<br />

hierbei im Detail: So wurden u. a. die Einstecktiefe in Kombination<br />

der Federkontakte optimiert, zudem kommen spezielle Andruckfedern<br />

zum Einsatz. Durch das Perfektionieren des mechanischen<br />

Zusammenspiels zwischen den RJ45 Industrial Buchsen, den feldkonfektionierbaren<br />

RJ45 Industrial Steckverbindern und den RJ45-<br />

Steckverbindern der Industrial Patch-Kabel ist es Phoenix Contact<br />

gelungen, stabile RJ45-Datenverbindungen für raue bis extreme<br />

Bedingungen zu ermöglichen. Vibrationen von bis zu 20 g werden<br />

ebenso gemeistert, wie Schocks von bis zu 50 g. Ein weiteres Augenmerk<br />

lag bei der Entwicklung und Umsetzung auf der Einhaltung<br />

der RJ45-Norm des Phoenix Contact RJ45 Industrial Connection<br />

Systems, um somit die Kompatibilität zu bestehenden und allgemein<br />

verfügbaren RJ45-Komponenten sicherzustellen.<br />

Hierbei erfüllen die Phoenix Contact RJ45-Industrial Komponenten<br />

alle gängigen industriellen Anforderungen und überzeugen<br />

neben ihrer Robustheit und Zuverlässigkeit mit einschlägigen<br />

Leistungsdaten.<br />

Die Phoenix Contact Industrial RJ45-Buchsen ermöglichen<br />

Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 10 GBit/s. Sie sind als<br />

THT- und THR-Varianten mit unterschiedlichen Pinlängen verfügbar.<br />

Spezielle Materialien bei Gehäuse und optionalen LEDs ermöglichen<br />

den Betrieb in einem erweiterten Temperaturbereich.<br />

Die konfektionierbaren Phoenix Contact RJ45 Industrial Steckverbinder<br />

erfüllen Standards bis hin zu CAT6A. Sie sind ausgestattet<br />

mit IDC-Schneidklemmen und können ohne Spezialwerkzeug<br />

zeitsparend im Feld konfektioniert werden.<br />

Die Phoenix Contact RJ45 Industrial Patch-Kabel erfüllen Standards<br />

bis hin zu CAT6A, sind in verschiedenen Längen, Ausführungen<br />

und fünf Kabelabgangsrichtungen verfügbar.<br />

Bilder: Phoenix Contact<br />

www.phoenixcontact.com<br />

DIE IDEE<br />

„Der RJ45-Standard ist weitverbreitet.<br />

Mit unserem RJ45 Industrial Connection<br />

System haben wir bei Phoenix<br />

Contact die Komponenten perfekt<br />

aufeinander abgestimmt. Durch die<br />

Optimierung vieler Details sind nun<br />

stabile Datenverbindungen bei<br />

wesentlich raueren Umgebungen<br />

möglich. Aufwändige Funktions- und<br />

Qualifizierungsprüfungen werden so<br />

auf ein Minimum reduziert, das Risiko<br />

von unplanmäßigen Nacharbeiten und<br />

Revisionierungen signifikant verringert,<br />

somit die Kosten gesenkt und die<br />

Kundenzufriedenheit gesteigert.“<br />

Jan Elste, Produktmanager, Field<br />

Device Connectors, Phoenix Contact<br />

GmbH & Co. KG, Blomberg<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/07-08 31


SPECIAL<br />

HEAVY-DUTY / OFFSHORE<br />

32 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/07-08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


SPECIAL: HEAVY-DUTY / OFFSHORE<br />

ABSOLUTWERTGEBER<br />

HÖCHSTE<br />

DREHZAHLEN –<br />

HÖCHSTE<br />

PERFORMANCE<br />

In hochdynamischen Motion Control-<br />

Anwendungen ist absolute Genauigkeit<br />

gefragt. Mit dem Absolutwertgeber<br />

Acuro AD37 von Hengstler lässt sich diese<br />

Vorgabe problemlos erfüllen: Er erfasst<br />

Positionsdaten auch in Applikationen mit<br />

hohen Drehzahlen zuverlässig und präzise.<br />

Neu ist die Ausführung mit 1:3-Konus, die<br />

die Integration in Standard-Servomotoren<br />

vereinfacht. Für robuste Aufgaben in<br />

mobilen Maschinen und maritimen<br />

Anwendungen hat Hengstler den<br />

Acuro AR62 ins Programm aufgenommen.<br />

Leslie Wenzler, Marketing & Kommunikation, Hengstler GmbH<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/07-08 33


SPECIAL: HEAVY-DUTY / OFFSHORE<br />

Der Absolutwertgeber Acuro AD37 eignet sich gleich aus<br />

mehreren Gründen sehr gut für hochdynamische,<br />

sicherheitskritische Anwendungen. Da ist zum einen<br />

seine hohe Präzision: Der Encoder arbeitet bei Drehzahlen<br />

von bis zu 12.000 min -1 mit einer absoluten Genauigkeit<br />

von ±36 Winkelsekunden und einer Wiederholgenauigkeit von<br />

kleiner als ±10 Winkelsekunden. Bemerkenswert sind dabei die<br />

Zertifizierung nach SIL 3 (PLe, Kategorie 3) sowie die hohe Auflösung<br />

von 20 Bit im Singleturn- und 12 Bit im Multiturn-Betrieb.<br />

Diese Eigenschaften sowie seine zweikanalige redundante Ausführung<br />

prädestinieren den Encoder für Anwendungen mit hohen<br />

Safety- und Genauigkeitsanforderungen.<br />

Darüber hinaus ist der Acuro AD37 mit einer Bautiefe von nur<br />

29 mm laut Hersteller der kompakteste Multiturn-Motorfeedback-Encoder<br />

seiner Klasse. Die geringen Abmessungen waren<br />

für die Hengstler-Konstrukteure neben der hohen Präzision ein<br />

wichtiges Kriterium bei der Entwicklung des Encoders. Das hängt<br />

mit dem knappen Bauraum zusammen, der Motor-Herstellern<br />

für die Integration zusätzlicher Komponenten zur Verfügung<br />

steht. Viele Kunden bevorzugen deshalb kürzere Motoren.<br />

VIBRATIONSFREIE REGELUNG<br />

Neben der Präzision und Funktionalen Sicherheit zeichnet sich<br />

der Acuro AD37 aber auch durch eine hohe Signalgüte bei der<br />

Datenübertragung aus. Servomotoren können deshalb „glatter“<br />

als mit vergleichbaren Encodern geregelt und somit sehr energieeffizient<br />

betrieben werden. Die hohe Signalgüte verdankt der<br />

Acuro AD37 einer neuartigen Sensorik mit Signalkonditionierung.<br />

Mittels des Acuro link-Protokolls von Hengstler werden<br />

nicht nur Informationen zur Position, sondern auch zur Temperatur<br />

des Motors und des Encoders an die übergeordnete Steuerung<br />

gesendet – mit einer Übertragungsrate von 10 MBaud ohne<br />

Qualitätsverlust über eine Distanz von bis zu 100 m.<br />

Der Encoder überträgt die Daten innerhalb eines einzigen Zyklus<br />

mit einem Reglertakt von bis zu 32 kHz, quasi in Echtzeit. „Dadurch<br />

kann das Daten-Handling gegenüber ,herkömmlichen Schnittstellen‘<br />

deutlich vereinfacht werden“, so Johann Bücher, Director<br />

Encoder Strategy bei der Hengstler GmbH. Da der Acuro AD37 die<br />

Daten sehr viel schneller überträgt als andere Encoder, kann die<br />

Steuerung im Fehlerfall auch sofort reagieren. Um die Produktivität<br />

bei sehr hoher Präzision weiter zu steigeren, lassen sich Servomotoren<br />

deshalb mit dem Acuro AD37 extrem dynamisch betreiben.<br />

EXTREM SCHNELLER DATENVERSAND<br />

Das Acuro Link-Protokoll hat einen weiteren Vorteil: Alle Daten<br />

werden über ein einziges Kabel gesendet. Anwender sparen so<br />

wertvollen Bauraum und die Gesamtsystemkosten sinken. Für eine<br />

einfache Integration des Motors mit Encoder in die Applikation<br />

sorgt auch sein integrierter Speicher für antriebsspezifische<br />

Daten. Dadurch wird es den Maschinenbauern und -betreibern<br />

01 Der neue 1∶3-Konus erlaubt die<br />

Anbindung an Standard-Servomotoren<br />

auch ohne aufwändige Umbauten<br />

02 Der AD37 ist mit unterschiedlichen<br />

Statorkupplungen erhältlich<br />

01 02<br />

03 Ein ECU-Interface und ein Temperatursensor<br />

sind integriert<br />

03


SPECIAL: HEAVY-DUTY / OFFSHORE<br />

FÜR DEN ROBUSTEN EINSATZ<br />

Der Absolutwertgeber Acuro AR62 ist von Hengstler für<br />

Einsätze in maritimen Anwendungen oder mobilen<br />

Maschinen entwickelt worden. Er ist kompakt, extrem<br />

robust und kommt in Schiffskranen und -winden ebenso<br />

zum Einsatz wie in Azipod- oder Voith-Schneider-Antrieben.<br />

Innerhalb einer Umdrehung liefert der Drehgeber<br />

eine Auflösung von 12 Bit in der Singleturn-Ausführung<br />

bzw. von 12, 13 oder 16 Bit in der Multiturn-Variante.<br />

Die Positionsmessung erfolgt mit einer absoluten<br />

Genauigkeit von ± 1° und einer Wiederholgenauigkeit<br />

von ± 0,2°. Zur Erfassung der Anzahl der Umdrehungen<br />

ist der Acuro AR62 mit einem batterielosen, energie -<br />

autarken und verschleißfreien elektronischen Multiturn<br />

ausgestattet. Die äußerst robuste Bauweise des<br />

Encoders macht ihn weitgehend unempfindlich<br />

gegenüber Klimaschwankungen, Vibrationen, Schocks,<br />

chemischen Einflüssen, hohen Wellenlasten und starken<br />

Beschleunigungen. Der Drehgeber besitzt ein Gehäuse<br />

aus seewasserbeständigem Aluminium in IP67/IP69K<br />

und ist von der Klassifikationsgesellschaft Det Norske<br />

Veritas für maritime Anwendungen zugelassen.<br />

ermöglicht, wichtige Kennzahlen in einem Electronic Data Sheet (EDS) direkt auf dem<br />

Encoder abzulegen, was einen schnellen Zugriff ermöglicht. Der Encoder stellt bei Inbetriebnahme<br />

die spezifischen Daten für Encoder, Motor und Antriebsregler bereit.<br />

Hengstler hat den Absolutwertgeber Acuro AD37 speziell für den Einsatz an Servomotoren<br />

konzipiert und exakt an die Anforderungen dieser Zielgruppe angepasst:<br />

n Maschinenbauer können nicht nur Temperatur-, sondern auch Kabelbruch- oder<br />

Vibrationssensoren an den Encoder anschließen. Der AD37 ist auch mit den weitverbreiteten<br />

Steuerungen von Bosch Rexroth kombinierbar, denn diese setzen ebenfalls<br />

auf das Acuro link-Protokoll von Hengstler.<br />

n Manche Antriebstechnik-Hersteller konnten die Vorteile des Acuro AD37 bisher nur<br />

mit erhöhtem Konstruktionsaufwand nutzen, da sich der Encoder bisher nur über<br />

die integrierte Countex-Kupplungsnabe oder eine Stator-Kupplung an die Motorwelle<br />

anbinden ließ.<br />

Gerade Standard-Servomotoren verfügen oft über eine Wellenanbindung mit 1:3-Konus<br />

– Hersteller mussten sie daher modifizieren, um den AD37 in ihren Antrieb integrieren<br />

zu können. „Viele von ihnen haben uns erklärt, dass sie zwar gerne unseren Geber<br />

nutzen würden, aber den Aufwand für eine konstruktive Erweiterung ihres Motors<br />

scheuen“, berichtet Johann Bücher. Hengstler hat sich daher entschieden, den Encoder<br />

auch in einer Ausführung mit 1:3-Konus auf den Markt zu bringen.<br />

ANWENDERKREIS WÄCHST<br />

Durch diese mechanische Erweiterung können die Acuro AD37-Vorteile für bestehende<br />

Servomotor-Produktreihen genutzt werden. Neben der hohen Genauigkeit und Regelgüte<br />

ist die hohe Robustheit des Absolutwertgebers in mechanischer und in thermischer<br />

Hinsicht ein Vorteil. Der AD37 hält im Dauerbetrieb Temperaturen von bis zu 120 °C und<br />

Vibrationen von bis zu 300 m/s2 (10...2.000 Hz) zuverlässig stand.<br />

Seine enorme Stabilität macht den Absolutwertgeber zum idealen Positionsmesser<br />

an Antrieben von Applikationen in rauen Umgebungen wie z. B. in Werkzeugmaschinen,<br />

Druckmaschinen, Textilmaschinen und Verpackungsanlagen. Zur mechanischen<br />

Robustheit des Encoders kommt noch der hohe Sicherheitsintegrationslevel (SIL3) von<br />

Acuro link hinzu: Er macht Maschinenbauern die Konstruktionsarbeit wesentlich<br />

leichter. Da das Protokoll bereits SIL3-zertifiziert ist, sind in anderen Teilen der Maschine<br />

weniger sichere Standard-Komponenten einsetzbar.<br />

Fotos: Hengstler<br />

www.hengstler.de<br />

DIE IDEE<br />

„Der Acuro AD37 bietet dank seiner<br />

hohen Funktionalen Sicherheit<br />

beste Voraussetzungen für künftige<br />

Industrie 4.0-Anwendungen zum<br />

Beispiel an Werkzeugmaschinen,<br />

Druckmaschinen, Textilmaschinen<br />

und Verpackungsanlagen. Wenn<br />

Maschinenbauer den AD37 verwenden,<br />

können sie für die Datenübertragung<br />

sogar weiterhin die<br />

etablierten Übertragungswege<br />

nutzen und zusätzlich Daten aus<br />

dem Elektronischen Datenblatt<br />

sowie Condition Monitoring-Daten<br />

übertragen – dem Acuro link-Protokoll<br />

sei Dank.“<br />

Johann Bücher, Director Encoder<br />

Strategy, Hengstler GmbH, Aldingen<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/07-08 35


SPECIAL: HEAVY-DUTY / OFFSHORE<br />

SONDERMOTOREN<br />

PASSGENAU:<br />

PUMPENMOTOR<br />

FÜR DIE BILGE<br />

Von der Anfrage bis zum klugen Motor-Konzept:<br />

Worauf es bei der Auswahl eines geeigneten<br />

E-Motors ankommt, zeigt dieses Beispiel aus der<br />

maritimen Antriebstechnik. Nach der genauen Analyse<br />

der Anforderungen und möglichen Einsatzszenarien<br />

fand Ben Buchele für einen Schiffsbauer die optimale<br />

Lösung für eine Bilgenpumpe.<br />

Detlef Koslowsky, Head of Sales, Ben Buchele Elektromotorenwerke GmbH, Nürnberg<br />

Bei der Auslegung von Elektromotoren können spezifische<br />

Anforderungen schnell über die Möglichkeiten von Normmotoren<br />

hinausgehen. Dann sind Antriebe gefragt, welche<br />

passgenau auf die jeweilige Anwendung und Einbausituation<br />

zugeschnitten sind. Die Ben Buchele Elektromotorenwerke<br />

GmbH ist auf Sondermaschinen spezialisiert und zeigt in<br />

diesem Beitrag, wie ein Pumpenmotor auf einem Schiff für das<br />

Abpumpen der Bilge bei Überflutungen konzipiert wurde. Die<br />

Bilge ist der Kielraum bzw. der unterste Teil des Schiffsrumpfes.<br />

Der Schiffsbauer fragte bei Ben Buchele einen Elektromotor für<br />

eine Pumpe an, die eingedrungenes Wasser aus dem Maschinenraum<br />

des Schiffs zügig wieder abpumpt. Weitere Angaben des<br />

Kunden waren die Motorleistung mit 36 kW und eine Drehzahl<br />

von 3.600 U/min. Als Betriebsart wurde S1-Dauerbetrieb genannt,<br />

da der Motor permanent im Einsatz ist, wenn größere<br />

Wassermengen herauszupumpen sind. Zudem wurde die Schutzart<br />

IP68 gefordert: Der Motor sollte absolut dicht sein, da auch<br />

der Motor selbst einmal im Wasser stehen könnte und daher unterwassertauglich<br />

sein sollte.<br />

LEISTUNGSSTARK: MOTOR FÜR DEN NOTFALL<br />

Dass Wasser in den Schiffsrumpf eindringt und sich am tiefsten<br />

Punkt – in der Bilge – sammelt, ist normal, z. B. wenn in raueren<br />

Gewässern einzelne Wellenbrecher über das Deck schwappen.<br />

Es gibt immer offene Bereiche eines Schiffs, z. B. bei Fähren oder<br />

Frachtern, über die das Wasser dann unter Deck gelangt. Bei heftigeren<br />

Überflutungen ist eine Pumpe vonnöten, um das Wasser<br />

schnell wieder herauszupumpen.<br />

Der Motor ist also nicht in ständigem Gebrauch, sondern wird<br />

nur für den Notfall benötigt. Dies ist bei der Auslegung des Motors<br />

zu berücksichtigen. Bei Neuaufträgen ist es wichtig, sämtliche Parameter<br />

und Einflussfaktoren abzufragen, die für die Auslegung<br />

relevant sein könnten. Wie häufig solche Überflutungen vorkommen<br />

können, war hier die Frage. Zu quantifizieren sind solche<br />

Fälle nicht: Die Häufigkeit und Intensität von Überschwemmungen<br />

ist abhängig von Witterung und Standort. Auf Nachfrage wurde<br />

jedoch klar, dass der Motor in einem solchen Notfall in der Lage<br />

sein muss, seine volle Leistung im Dauerbetrieb zu erbringen –<br />

einschließlich der geforderten Leistungsparameter, Schutzart<br />

und der Abführung entstehender Wärme im Dauerbetrieb.<br />

Ein weiterer wichtiger Aspekt war die Einbaulage des Motors.<br />

Üblich ist bei einem Pumpenmotor eine waagerechte Einbaulage<br />

direkt an der Pumpe; es handelt sich hier um Tauchpumpenmotoren.<br />

In diesem Fall hat der Kunde jedoch einen senkrechten<br />

Einbau mit der Welle nach unten vorgesehen. Diese Variante ist<br />

vorteilhaft für einen lüftergekühlten Motor, der in die engere Auswahl<br />

für die Auslegung kam. Die zentrale Herausforderung bei<br />

der Auslegung ist letztlich die mögliche Überflutung des Motors,<br />

denn im Idealfall soll er auch noch unter Wasser den Pumpenbetrieb<br />

verrichten. Ben Buchele hat dem Schiffbauer drei Motorvarianten<br />

für seinen Anwendungsfall vorgeschlagen:<br />

n wassergekühlter Motor<br />

n unbelüfteter Motor<br />

n luftgekühlter Motor mit Rutschkupplung<br />

WASSERGEKÜHLT<br />

Die eleganteste und sicherste Lösung ist ein wassergekühlter Motor,<br />

der sehr kompakt ist und damit wenig Bauraum beansprucht,<br />

dabei aber über eine hohe Leistung verfügt und dank der Wasserkühlung<br />

keine Wärme an die Umgebung abgibt. Ein solcher Motor<br />

ist gegen eindringendes Wasser rundum geschützt und verrichtet<br />

seinen Betrieb auch unter Wasser weiter zuverlässig. Nötig ist bei<br />

einem wassergekühlten Motor immer ein Kühlaggregat, was etwas<br />

mehr Kosten und Aufwand bedeutet.<br />

Vorgeschlagen wurde, den Motor in eine bestehende Wasserzirkulation<br />

an Bord mit einzubinden, was den Aufwand etwas ver-<br />

36 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/07-08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


SPECIAL: HEAVY-DUTY / OFFSHORE<br />

ringert. Ebenso ist es möglich, den Motor an ein bestehendes Hydrauliksystem<br />

mit anzuschließen, sodass der Motor mit Öl gekühlt<br />

werden kann. In diesem Fall würde der Motor etwas weniger<br />

Wärme abführen, da das Öl bereits eine gewisse Vorlauftemperatur<br />

im System hätte und nicht mehr so viel Wärme aufnehmen<br />

könnte. Entsprechend müsste der flüssigkeitsgekühlte Motor für<br />

die gewünschte Leistung entsprechend höher ausgelegt werden.<br />

UNBELÜFTET<br />

Alternativ ist der Einbau eines unbelüfteten Motors möglich. Er<br />

führt Wärme über die umgebende Luft ab, oder im Schiff auch<br />

über Feuchtigkeit und Wasser. Unbelüftete Motoren sind jedoch<br />

wesentlich größer: Für diese Anforderungen wäre eine Baugröße<br />

von 280 erforderlich, was einen höheren Materialeinsatz und damit<br />

höhere Kosten bedeutet.<br />

Zudem ist die Kühlung durch die Umgebungsluft nicht so effektiv<br />

wie durch einen Lüfter oder eine Wasserkühlung, zumal im<br />

Maschinenraum auch höhere Temperaturen herrschen können.<br />

Da die Umgebungstemperatur seitens des Kunden jedoch mit<br />

45 °C angegeben wurde, wurde auch der Einsatz eines unbelüfteten<br />

Motors in Betracht gezogen.<br />

LUFTGEKÜHLT MIT RUTSCHKUPPLUNG<br />

Möglichkeit drei ist ein deutlich kleinerer Motor der Baugröße<br />

200 mit integriertem Lüfter. Diese Variante ist insgesamt die<br />

günstigste Lösung für den Pumpenmotor. Anhand des Massenträgheitsmoments<br />

der bewegten Masse (d. h. Welle mit Rotor),<br />

lässt sich die Motorgröße einschätzen. Bei der Baugröße 200 ergibt<br />

sich nur noch ein Drittel des Massenträgheitsmoments der<br />

Baugröße 280. Das spart Kosten.<br />

Riskant ist jedoch der Lüfterbetrieb, wenn das Wasser zu hoch<br />

steigt. Zwar befindet sich laut Einbausituation der Lüfter ober-<br />

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SPECIAL: HEAVY-DUTY / OFFSHORE<br />

01 Wassergekühlte<br />

Motoren sind sehr kompakt<br />

und leistungsstark und<br />

können auch unter Wasser<br />

noch arbeiten. Sie benötigen<br />

allerdings ein zusätzliches<br />

Kühlaggregat<br />

02 Rutschkupplung: Wird das eingestellte<br />

Drehmoment im Überlastfall überschritten,<br />

rutscht das Antriebselement durch und<br />

begrenzt das Drehmoment<br />

halb des Motors und wird vom Wasser zum Schluss erreicht, jedoch muss der Lüfter<br />

im Ernstfall gegen den hohen Widerstand des Wassers arbeiten und würde Verluste<br />

in den Motor einbringen. Der Motor könnte trotz des umgebenden kalten<br />

Wassers überhitzen und ausfallen.<br />

Um dieses Szenario zu verhindern, hat Ben Buchele eine Motorvariante mit Lüfter<br />

und einer sogenannten Rutschkupplung erdacht. Eine Rutschkupplung ist eine Sicherheitseinrichtung,<br />

die beispielsweise bei Transportbändern zum Einsatz kommt.<br />

Treten Kräfte auf, die ein störungsfreies Weiterdrehen des Motors beeinträchtigen,<br />

kuppelt die Rutschkupplung aus und bewahrt den Motor vor Überhitzung.<br />

Beim lüfterbetriebenen Motor wird die Kupplung zwischen Welle und Lüfter<br />

platziert. Sie verfügt über Reibflächen, die einen gewissen Widerstand haben.<br />

Wenn der Gegenwiderstand durch den Lüfter, der im Wasser zu drehen versucht,<br />

zu groß wird, also ein gewisses Drehmoment erreicht wird, gleiten die Reibflächen<br />

auseinander und der Lüfter wird ausgekuppelt. Der Motor kann ohne Lüfter weiterlaufen<br />

– kühlend wirkt in dem Moment das umgebende Wasser. Da Rutschkupplungen<br />

Standardprodukte sind, bleibt der luftgekühlte Motor auch mit der Zusatzfunktion<br />

Rutschkupplung preislich attraktiv, nicht zuletzt wegen der geringeren<br />

Baugröße und des entsprechend geringeren Materialeinsatzes.<br />

MEHR SICHERHEIT<br />

Zwei zusätzliche Tools zur Sicherheitsüberwachung sind Bestandteil jedes Motors<br />

dieser Schutzart (ab IP56): eine Stillstandsheizung und ein Thermofühler. Dank ihres<br />

Gehäuses sind die Motoren zwar luft- und wasserdicht; das robuste Gehäuse<br />

besteht aus Grauguss und ist widerstandsfähig gegenüber Salzwasserkontakt und<br />

salzhaltiger Luft. Dennoch besteht die Möglichkeit, dass Feuchtigkeit eindringt,<br />

was zu Wicklungsausfällen führen kann. Die Stillstandsheizung bewirkt, dass der<br />

Motor, auch wenn er nicht läuft, gewärmt wird und so die Bildung von Kondensat<br />

verhindert wird. Darüber hinaus ist ein Thermofühler in jedem Motor integriert,<br />

welcher die Wicklung vor Überhitzung schützt. Er reagiert bei 155 °C und sorgt für<br />

eine Unterbrechung, sodass der Motor ausschaltet.<br />

DREI KONZEPTE, EINE LÖSUNG<br />

Für den Schiffbauer galt es, zwischen Sicherheitsanforderungen, örtlichen Gegebenheiten,<br />

Installationsaufwand und nicht zuletzt Kosten abzuwägen, welche Motorvariante<br />

sich für den Notfallbetrieb des Pumpenmotors am besten eignet. Letztlich<br />

hat er sich für das Konzept des lüftergekühlten Motors mit integrierter Rutschkupplung<br />

entschieden, das angesichts des eher seltenen Notfallbetriebs des Motors<br />

den Anforderungen technisch und wirtschaftlich am besten gerecht wird.<br />

Bilder: Image‘in – stock.adobe.com, Ben Buchele, Mayr<br />

www.benbuchele.de<br />

DIE IDEE<br />

„In rauer See können größere<br />

Wassermassen über das Deck<br />

schwappen und in den Schiffsrumpf<br />

gelangen. Zum Abpumpen wird ein<br />

leistungsstarker Motor benötigt, der<br />

im Notfall den Pumpenbetrieb auch<br />

noch verrichten kann, wenn er selbst<br />

unter Wasser steht. Keine einfache<br />

Aufgabe, aber lösbar, mit einem<br />

klugen Motorkonzept. Ein lüftergekühlter<br />

Motor mit integrierter<br />

Rutschkupplung erwies sich hier als<br />

die optimale Lösung für den Schiffbauer<br />

– technisch wie wirtschaftlich.<br />

Besondere Anforderungen und<br />

Spezifikationen erfordern stets eine<br />

sehr genaue Analyse der Anwendung.<br />

Mit maßgeschneiderten Lösungen<br />

bieten wir unseren Kunden so einen<br />

echten Mehrwert gegenüber<br />

Motoren von der Stange.“<br />

Detlef Koslowsky, Head of Sales,<br />

Ben Buchele Elektromotorenwerke<br />

GmbH, Nürnberg<br />

38 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/07-08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


MARKTPLATZ<br />

SCHWERLASTLAGER – ROBUST UND<br />

LANGLEBIG<br />

Schwerlastlager sind<br />

hart im Nehmen und<br />

bewähren sich überall<br />

dort, wo die Umgebung<br />

rau und die<br />

Belastung hoch ist.<br />

Schwerlastlager von<br />

Findling trotzen Staub<br />

und Schmutz, hohen<br />

Temperaturschwankungen,<br />

der Witterung sowie Stößen und Vibrationen. Die<br />

Xforce-Serie verbindet Hochleistung mit Wirtschaftlichkeit. Bei<br />

den Rillenkugellagern macht neben der robusten Konstruktion<br />

der Einsatz von Sonderfetten mit Hochlastadditiven die<br />

Wälzlager sehr langlebig. Gemäß repräsentativen Vergleichstests<br />

mit ausgewählten Typen konnte gegenüber Produkten mit<br />

handelsüblicher Standardbefettung und Ausstattung eine<br />

6- bis 15-fache Steigerung der Lebensdauer nachgewiesen<br />

werden. Die Additive haben verschleißmindernde Eigenschaften<br />

und gewähren einen sehr guten Korrosionsschutz. Unter<br />

der Bezeichnung „Extra Solid“ bietet die Serie auch eine<br />

Gehäuselager-Ausführung mit verstärkter Basis.<br />

Bild: Varga Jozsef Zoltan – shutterstock.com<br />

www.findling.com .de<br />

KUGELGEWINDETRIEB – DISTANZELEMENT<br />

AUS BIOBASIERTEM KUNSTSTOFF<br />

Als nach eigenen Angaben<br />

erstes Unternehmen<br />

weltweit stellt NSK ein<br />

Distanzelement für<br />

Kugelgewindetriebe vor,<br />

das zu 100 % aus biobasiertem<br />

Kunststoff<br />

gefertigt wird. Im Vergleich<br />

zu Distanzelementen aus fossilem Kunststoff wird so<br />

der CO 2<br />

-Fußabdruck über den Lebenszyklus um 90 % gesenkt.<br />

Damit sind Kugelgewindetriebe mit S1-Distanzelementen<br />

eine gute Wahl für jeden Maschinenbauer, der die CO 2<br />

-Bilanz<br />

seiner Maschinen verbessern möchte. Im vergangenen Jahr<br />

hat NSK bereits Wälzlagerkäfige aus biobasiertem Kunststoff<br />

vorgestellt, jetzt werden Kugelgewindetriebe mit Distanzelementen<br />

aus Bio-Kunststoff im Markt eingeführt. Das passt<br />

auch deshalb gut, weil Kugelgewindetriebe eine hocheffiziente<br />

Kraftübertragung bzw. Umwandlung von Rotation in<br />

Linearbewegung ermöglichen. Mit der Entwicklung des S1<br />

Distanzelementes aus Biokunststoff für Kugelgewindetriebe<br />

mit einem Durchmesser von 50 bis 200 mm leistet NSK dieser<br />

Entwicklung Vorschub und fördert den Weg in Richtung<br />

Kohlenstoffneutralität.<br />

www.nsk.com<br />

HYGIENIC-DESIGN-LINEARFÜHRUNG<br />

Igus ist Mitglied in der EHEDG und hat die erste Lineargleitführung entwickelt, die konsequent<br />

an die Hygienic-Design-Richtlinien angelehnt wurde. Dafür sorgen FDA-konforme<br />

Werkstoffe. Igus hat eine drylin W-Linearführung nach Hygienic-Design-Richtlinien entwickelt.<br />

Die Herausforderung war vor allem die Konstruktion eines spaltfreien Designs. Der<br />

Fokus lag auf der Gestaltung eines komplett spülbaren Schlittens aus dem Hochleistungspolymer<br />

iglidur A160, bei dem Flüssigkeiten ungehindert ablaufen können.<br />

www.igus.de<br />

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SPECIAL: HEAVY-DUTY / OFFSHORE<br />

WELLE-NABE-VERBINDUNGEN<br />

ZENTRIERGENAU: PRÄZISIONSLÖSUNGEN<br />

FÜR SCHWERLAST-ANTRIEBE<br />

Reibschlüssige Welle-Nabe-Verbindungen:<br />

Die Konus-Spannsätze und Schrumpfscheiben von<br />

Ringspann sorgen weltweit für die sichere und<br />

effiziente Kraftübertragung in Antriebssträngen<br />

von Fördersystemen, Baumaschinen, Pumpen,<br />

Turbinen und Generatoren. Als Heavy-Duty-<br />

Lösung eignen sich die True-Centering-Spannsätze<br />

und Schrumpfscheiben der RLK-Familie besonders<br />

für den Einsatz in Erdbewegungs- und<br />

Schüttgutanlagen der Montan- und<br />

Bergbautechnik. Was die Maschinenelemente<br />

auszeichnet, beschreibt der Beitrag.<br />

Alexander Regenhardt, Freier Fachjournalist, Darmstadt<br />

Als unverzichtbare Funktionselemente der reibschlüssigen<br />

Kraftübertragung finden sich die Welle-Nabe-Verbindungen<br />

von Ringspann heute in unzähligen Antriebssystemen<br />

des internationalen Maschinen- und<br />

Anlagenbaus. Maßstäbe in den Heavy-Duty-Anwendungen der<br />

Montan-, Bergbau- und Kraftwerkstechnik setzen hierbei vor allem<br />

die True-Centering-Spannsätze sowie die RLK-Schrumpfscheiben<br />

des Unternehmens. Sie zeichnen sich durch extreme<br />

Genauigkeiten bei der Nabe-Welle-Zentrierung aus und beeindrucken<br />

durch ihre hohen übertragbaren Drehmomente.<br />

Marvin Raquet, Produktmanager bei Ringspann sagt: „Darüber<br />

hinaus lassen sie sich stets optimal an die antriebstechnische Peripherie<br />

anpassen – beispielsweise wenn nur geringe Flächenpressungen<br />

möglich sind, weil die Naben sehr dünnwandig ausgeführt<br />

sind oder weil andere Anschlussteile zu schonen sind.“<br />

DOPPELSCHLITZ, PERFEKTER SITZ<br />

Die True-Centering-Spannsätze RLK 402 TC und RLK 404 TC<br />

sind Innenspann-Verbindungen zum spielfreien Befestigen von<br />

Naben auf Wellen. Zum Einsatz kommen sie vorrangig in den<br />

Antriebssystemen montantechnischer Schüttgut-Förderanlagen.<br />

Bei Anwendungen mit Komponenten, die im Betrieb erhöhten<br />

Biegebeanspruchungen ausgesetzt sind, gelten sie als die beste<br />

40 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/07-08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


SPECIAL: HEAVY-DUTY / OFFSHORE<br />

01<br />

01 True-Centering-Spannsätze RLK 402 TC und<br />

RLK 404 TC mit zweifacher Seitenschlitzung<br />

von Innen- und Außenring<br />

02 Beispiel Förderbandtrommel: Innenspann-<br />

Verbindungen zum spielfreien Befestigen von<br />

Naben auf Wellen mit Spannsätzen von Ringspann<br />

02<br />

Lösung. Ein Beispiel sind große Förderbandtrommeln. Sie überzeugen<br />

durch eine hervorragende Bearbeitungsqualität, übertragen<br />

Drehmomente von 18.500 bis 1.701.000 Nm und eignen sich<br />

für Antriebswellen mit Durchmessern von 100 bis 600 mm.<br />

Neben der dreiteiligen Bauform mit besonders langen und flachen<br />

Konen zeichnen sich die True-Centering-Spannsätze vor allem<br />

durch eine zweifache Seitenschlitzung von Innen- und Außenring<br />

aus. „Dieser Doppelschlitz gewährleistet bei der Zentrierung<br />

der Nabe auf der Welle extrem hohe Genauigkeiten – selbst<br />

bei einer mehrfachen Montage“, erklärt Marvin Raquet und ergänzt:<br />

„Außerdem ist bei normalen Anforderungen während des<br />

Spannens nicht mit einer axialen Verschiebung der Nabe zur<br />

Welle zu rechnen.“<br />

Ein Konus-Spannelement vom Typ RLK 402 TC oder RLK 404<br />

TC zentriert eine Bandtrommel mit höchster Präzision auf der<br />

Antriebswelle, und Trommel und Welle bleiben exakt zueinander<br />

positioniert. Das bedeutet: Weder muss der Konstrukteur des Antriebssystems<br />

im Vorfeld potenzielle Ungenauigkeiten berücksichtigen,<br />

noch muss sich der Instandhalter Gedanken machen,<br />

dass es seiner Wartungsarbeit an Präzision fehlt. Die Spannsätze<br />

leisten einen direkten Beitrag zum sicheren und effizienten Betrieb<br />

der Anlage und tragen darüber hinaus zur Reduzierung des<br />

MRO-Aufwands bei (Maintenance, Repair and Operations).<br />

DREHMOMENTE BIS 4.225.000 NM<br />

Ebenfalls auf dem Reibschluss-Prinzip beruht die hohe Leistungsfähigkeit<br />

der zwei- und dreiteiligen Schrumpfscheiben der<br />

RLK-Familie. Allerdings handelt es sich hierbei um Außenspann-<br />

Verbindungen zum spielfreien Befestigen von Hohlwellen oder<br />

Naben auf Antriebswellen. Sie kommen in der Bergbau- und<br />

Rohstoffgewinnungstechnik zum Einsatz – primär in den Getrieben<br />

von Becherwerken, Elevatoren oder Schaufelradbaggern.<br />

Marvin Raquet erläutert: „Mit maximal übertragbaren Drehmomenten<br />

von 4.225.000 Nm decken diese Schrumpfscheiben<br />

nahezu die gesamte Bandbreite montan- und kraftwerkstechnischer<br />

Anwendungen ab. Gleichzeitig markieren sie in puncto<br />

Kraftübertragung derzeit die obere Leistungsgrenze unserer reibschlüssigen<br />

Welle-Nabe-Verbindungen.“<br />

Die RLK-Schrumpfscheiben sind sehr montagefreundlich und<br />

eignen sich – je nach Variante – für Wellen mit 14 bis 620 mm<br />

Durchmesser. Zu den aktuellen Bestsellern des Unternehmens<br />

gehören derzeit die dreiteiligen Schrumpfscheiben der noch<br />

recht jungen Baureihe RLK 603 S. Sie überzeugen als vielseitige<br />

Universalisten für Hohlwellen und Naben mit Außendurchmessern<br />

von 14 bis 190 mm und übertragen Drehmomente von 18 bis<br />

156.100 Nm.<br />

STANDARD UND KUNDENSPEZIFISCH<br />

Basierend auf seinen weitreichenden Engineering-Kompetenzen<br />

und seiner hohen Fertigungstiefe kann Ringspann jederzeit konst-<br />

ruktive Modifikationen an seinen Welle-Nabe-Verbindungen vornehmen<br />

oder kundenspezifische Sonderlösungen realisieren. Ein<br />

Beispiel dafür sind etwa die Light-Ausführungen der True-Centering-Spannsätze.<br />

Ursprünglich wurden sie im Kundenauftrag für<br />

Antriebssysteme mit masseoptimierten Leichtbau-Naben entwickelt,<br />

heute finden sie sich im Standardangebot von Ringspann.<br />

Bilder: Ringspann; Roland Abel – stock.adobe.com<br />

www.ringspann.de<br />

DIE IDEE<br />

„Als Funktionselemente der reibschlüssigen<br />

Kraftübertragung agieren<br />

unsere True-Centering-Spannsätze<br />

und RLK-Schrumpfscheiben heute in<br />

vielen Heavy-Duty-Antriebssystemen<br />

der Montan-, Bergbau- und Kraftwerkstechnik.<br />

Eine Besonderheit bei<br />

unseren True-Centering-Spannsätzen<br />

ist die zweifache Seitenschlitzung<br />

von Innen- und Außenring. Dies<br />

ermöglicht eine extrem hohe Genauigkeit<br />

bei der Zentrierung der Nabe<br />

auf der Welle. Damit leisten wir einen<br />

wichtigen Beitrag zum sicheren und<br />

effizienten Betrieb von Anlagen<br />

weltweit und helfen den MRO-<br />

Aufwand zu reduzieren.“<br />

Marvin Raquet,<br />

Produktmanager,<br />

Ringspann GmbH, Bad Homburg<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/07-08 41


SPECIAL: HEAVY-DUTY / OFFSHORE<br />

WINDENERGIE<br />

HART AM WIND: ROTORBLATTLAGER AUF<br />

DEM WEG ZUR MODULARISIERUNG<br />

Zwei Trends in der technischen Weiterentwicklung von Windkraftanlagen haben<br />

direkten Einfluss auf das Design und die Zuverlässigkeit von Pitch- bzw. Blattlageranwendungen:<br />

das Größenwachstum der Anlagen und der Anstieg der Blattverstell- oder<br />

Pitch-Aktivität. Thyssenkrupp Rothe Erde und Hawe Hydraulik haben kooperiert und in<br />

Zusammenarbeit mit ITH Bolting Technology nun eine wegweisende Lösung für die<br />

daraus resultierenden Herausforderungen gefunden: Die Pitch-Bearing-Unit, kurz PBU.<br />

In den vergangenen 20 Jahren sind Windenergieanlagen kontinuierlich<br />

größer geworden. Die Rotorblattdurchmesser und<br />

Blattlängen sind entsprechend gewachsen. Das stellt OEMs<br />

von Windkraftanlagen vor zunehmende Herausforderungen.<br />

Mit immer größer werdenden Naben- und Rotorblattkomponenten<br />

steigen nicht nur die Anforderungen an die Bearbeitung,<br />

Montage und Logistik der Komponenten, sondern auch die mechanischen<br />

Belastungen im Bereich von Nabe und Blattlager. Immer<br />

aufwendigere Maßnahmen sind konstruktiv nötig, um eine<br />

ausreichende und auf die Einzelkomponenten abgestimmte Steifigkeit<br />

des Gesamtsystems zu erreichen, das aus der Nabe und<br />

den drei Blattlagern samt Rotorblättern besteht; dies gilt besonders<br />

für große Multi-MW-Windenergieanlagen. Gleiches gilt für<br />

das Design, die Lager-Berechnung und die experimentelle Validierung<br />

der einzelnen Komponenten.<br />

Ein zweiter Trend ist die kontinuierliche Zunahme der Pitch-<br />

Aktivität, beispielsweise aufgrund des Einsatzes einer sog. Individual<br />

Pitch Control (IPC). Die permanente Anpassung des Rotorblatt-Anstellwinkels<br />

verbessert zwar einerseits den Energieertrag<br />

und verringert die dynamischen Strukturbelastungen. Andererseits<br />

führt dies zu höheren zyklischen Beanspruchungen im<br />

Laufbahnsystem der Pitch- oder Blattlager, was erhöhte Tragfähigkeitsanforderungen<br />

an das Lager mit sich bringt.<br />

Um einen reibungslosen Betrieb der Anlage über den gesamten,<br />

erwarteten Lebenszyklus von 20 bis 25 Jahren sicherzustellen,<br />

werden konstruktiv angepasste Blattlager [1], [2] und Blattverstell-<br />

42 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/07-08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


SPECIAL: HEAVY-DUTY / OFFSHORE<br />

antriebe [3] benötigt. OEMs denken derzeit über den Einsatz von<br />

dreireihigen Rollendrehverbindungen anstelle der bisher üblichen<br />

Vierpunktkugellager nach. Bei gleichem Einbauraum – bedingt<br />

durch den Linienkontakt – verfügen diese über eine höhere<br />

statische und dynamische Tragfähigkeit des Laufbahnsystems<br />

und halten der höheren zyklischen Beanspruchung besser Stand.<br />

Sie können aber Probleme bereiten, wenn beispielweise die Nabe,<br />

auch aufgrund ihrer Größe, unzureichende Steifigkeitseigenschaften<br />

aufweist. Um dies zu vermeiden, müssen oft zusätzliche<br />

Versteifungen an der Nabe angebracht werden – sei es im Gussteil<br />

selbst oder durch zusätzlich montierte Komponenten.<br />

Die Naben werden damit aber insgesamt nicht nur immer größer,<br />

sie werden auch immer komplexer und teurer, und zwar sowohl<br />

in der Herstellung und der anschließenden mechanischen<br />

Bearbeitung als auch bei Montage, Logistik und Transport. Bei<br />

weiterem Größenwachstum kann die Größe konventionell konstruierter<br />

Naben vor allem bei Onshore-Anlagen zu logistischen<br />

Problemen führen und zusätzliche Kosten für Sondertransporte<br />

verursachen – wenn zum Beispiel Nabengrundkörper größer 4 m<br />

nicht mehr unterhalb von Brücken transportiert werden können.<br />

DER MARKT VERLANGT NEUE LÖSUNGEN<br />

Die steigende Größe der Naben in Verbindung mit dem OEM-seitigen<br />

Aufwand für die nabengebundene Montage des Blattverstellantriebs,<br />

die zumeist im Werk stattfindet, trifft dabei auf einen<br />

umkämpften Markt, der unter Preisdruck steht und Kosteneinsparungen<br />

fordert. Ein höherer Integrationsgrad und vorgefertigte<br />

Baugruppen bzw. Module können auch hier die Antwort sein.<br />

Auch die Frage nach Produktionskapazitäten stellt sich: Wird<br />

es in Anbetracht der zu erwartenden Nachfragesteigerung ausreichend<br />

Gießereien und Subunternehmer geben, die in der Lage<br />

sind, solche XXL-Naben zu gießen, aufwendig zu bearbeiten und<br />

in ausreichender Menge herzustellen?<br />

PITCH-BEARING-UNIT<br />

Vor diesem Hintergrund denken die Unternehmen Thyssenkrupp<br />

Rothe Erde Germany GmbH und Hawe Energy Solutions das Thema<br />

neu: In gemeinsamer Zusammenarbeit mit ITH Bolting Technology,<br />

dem führenden Systemlieferanten in der Schraubtechnik,<br />

ist es ihnen gelungen, eine innovative Systemlösung zu entwickeln:<br />

die Pitch-Bearing-Unit (PBU).<br />

Im Prinzip handelt es sich um ein einbaufertiges Blattlager-<br />

Modul: Die Funktionen von Blattlager, hydraulischem oder elektrischem<br />

Blattverstellantrieb und nabenseitigem Versteifungselement<br />

werden integriert. Sie wird direkt zwischen Nabe und Blatt<br />

verschraubt und verlagert damit die konstruktive Anbindung des<br />

Pitchantriebs samt entsprechender Peripherie komplett von der<br />

Nabe in die PBU.<br />

Der hydraulische Pitchantrieb wird als vorgefertigte und geprüfte<br />

Einheit direkt in das Blattlager integriert. Diese Kombination<br />

stellt eine einbaufertige Systemlösung dar. Die von Hawe<br />

Energy Solutions entwickelte, hydraulische Lösung besteht aus:<br />

1. den Pitchzylindern zur Verstellung des Blattanstellwinkels,<br />

2. hydraulischen Kolbenspeichern zur bedarfsgerechten Energieversorgung,<br />

3. dem Steuerblock mit einem hochdynamischen<br />

Proportionalventil und 4. der notwendigen Verrohrung. Das<br />

Pitch-Modul kann vom Hersteller der Windenergieanlage sowohl<br />

für hydraulische Pitchsysteme als auch im Austausch für elektrische<br />

Pitchsysteme verwendet werden.<br />

Die konische Form schafft die mechanischen Vorteile der Extendereinheit.<br />

Die angeflanschte Nabe kann insgesamt kleiner<br />

und durch die Verlagerung aller Antriebskomponenten in die<br />

PBU auch deutlich einfacher ausgeführt werden. Umgekehrt betrachtet<br />

kann bei unveränderter Nabengröße der Blattwurzeldurchmesser<br />

und damit die Blattlänge erhöht werden.<br />

In beiden Fällen verbessern sich die Steifigkeitseigenschaften<br />

des Gesamtsystems, da der Lasteintrag auf die Nabe homogener<br />

ist. Die Notwendigkeit nabenseitiger Versteifungen wird reduziert,<br />

was besonders bei Rollendrehverbindungen von Vorteil ist.<br />

Die Nabenkonstruktion wird in ihrer Größe reduziert und bleibt<br />

weniger komplex, was sich auf die Kosten für Herstellung, Verarbeitung<br />

und Transport entsprechend auswirkt. Die Ready-torun-Funktionalität<br />

ermöglicht eine vereinfachte, modulorientierte<br />

Installation vor Ort.<br />

Noch werden Naben für jedes Windkraftanlagenprojekt maßgefertigt.<br />

Die durch die PBU ermöglichte Vereinfachung der Nabenkonstruktion<br />

könnte im aktuellen Marktumfeld jedoch den<br />

Weg für Standardisierungen ebnen. Denkbar wäre beispielsweise<br />

die Entwicklung hin zu einer Standard-Nabe, die mittels unterschiedlicher<br />

Extender-Ringe an die jeweilige OEM-Anforderung<br />

angepasst wird. Eine Modifikation der OEM-Lieferkette weg von<br />

der Sonderanfertigung hin zum Produkt von der Stange mit entsprechenden<br />

Skaleneffekten hinsichtlich Produktionsmengen<br />

und -kosten wäre zukünftig ebenfalls denkbar. Zudem könnte<br />

möglichen Produktionsengpässen und Lieferkettenproblemen<br />

bei weiter rasant steigender Nachfrage vorgebeugt werden.<br />

Weitere Vorteile im konkreten Projekt sind realisierbar. Wird die<br />

infolge der PBU ermöglichte Vergrößerung des Blattwurzeldurch-<br />

01 Neue, verkleinerte Nabe einer 7 MW-Windkraftanlage mit integrierter,<br />

betriebsbereiter PBU (links hydraulisch, rechts elektrisch angetrieben)<br />

02 Eine von mehreren Bauformen des anschlussfertigen Pitchmoduls<br />

02<br />

01<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/07-08 43


SPECIAL: HEAVY-DUTY / OFFSHORE<br />

messers beispielweise für eine gezielte Hochskalierung der Rotorblattlänge<br />

genutzt, kann die Projektionsfläche des Rotors vergrößert und ein<br />

etabliertes Turbinendesign mit wenigen Anpassungen und ohne eine<br />

komplette OEM-seitige Turbinen-Neuentwicklung eingesetzt werden,<br />

wie z. B. für Schwachwindstandorte.<br />

Eine Proof-of-concept-Studie lieferte konkrete Zahlen. Zwei Szenarien<br />

wurden simuliert: eine Onshore-Windkraftanlage (7 MW) sowie eine<br />

Offshore-Windkraftanlage (10 MW).<br />

BEISPIELE ZEIGEN VORTEILE FÜR OEMS AUF<br />

Beispiel 1: Für eine Onshore-Windkraftanlage mit einer Leistung von<br />

7 bis 8 MW wurden insbesondere die Kosteneinsparungen bei der Nabenherstellung<br />

und -bearbeitung sowie für Transport und Logistik untersucht.<br />

Der Rotorblattdurchmesser dieser fiktiven Anlage, die irgendwo<br />

in Europa stehen könnte, beträgt 172 m bei einem blattseitigen Anschlussdurchmesser<br />

von ca. 4 m. Eine konventionell konstruierte Nabe<br />

für diese Rotorblattlänge hätte beispielsweise ein Gesamtgewicht von<br />

ca. 54 t und äußere Abmessungen von ca. 5 m x 4,9 m (ohne Blattlager).<br />

OEM-spezifische Abweichungen sind möglich. Käme hier die neue Nabe<br />

mit integrierter PBU zum Einsatz, ließe sich das Gewicht der Nabe<br />

auf 39 t und äußere Abmessungen von 4,3 x 4,4 m reduzieren. Für die<br />

Auslieferung wurden in diesem Beispiel (i) die vorgefertigte Nabe ohne<br />

vorherigen Transport zum OEM und (ii) die vormontierte, getestete<br />

PBU getrennt auf zwei verschiedenen Fahrzeugen zur Montage auf der<br />

Baustelle vor Ort transportiert. Dies führte zu einer deutlichen Reduzierung<br />

der Transportkosten durch kürzere Wege und geringeren Logistikaufwand<br />

sowie zu einer Vereinfachung der Montagetätigkeiten. Darüber<br />

hinaus reduzieren sich die Nabenkosten durch die nabenseitige Gewichtseinsparung<br />

und die weniger komplexen Bearbeitungsschritte.<br />

Beispiel 2: Im Fall einer Offshore-Windkraftanlage mit 10 MW Leistung<br />

hätte bei gegebenem Durchmesser der Rotorblattwurzel eine Reduzierung<br />

des Nabendurchmessers von 6 auf 5 m erreicht werden können.<br />

Vergleicht man die Werte mit der einer konventionellen Nabe, so<br />

konnte der Lochkreisdurchmesser (BCD) um 750 mm von 4.975 auf<br />

4.200 mm verkleinert werden, wobei der Rotorblattdurchmesser mit<br />

4.600 mm unverändert geblieben ist. Die PBU stellt selbst in Verbindung<br />

mit der kleineren Nabe hierbei eine erheblich bessere Systemsteifigkeit<br />

zu Verfügung, welche einen zuverlässigen Einsatz von Rollendrehverbindungen<br />

mit hoher Lebensdauer erst ermöglicht.<br />

VOLLE WINDKRAFT VORAUS<br />

Für viele der aktuell am Markt für Windkraftanlagen diskutierten Fragestellungen<br />

liefert die Pitch-Bearing-Unit die passenden Antworten.<br />

Sie ermöglicht eine Reduzierung der Total-Cost-of-Ownership (TCO)<br />

und sorgt bei kleinerer, einfacher aufgebauter Nabe für eine verbesserte<br />

Steifigkeit des Gesamtsystems. Zudem ebnet sie den Weg für längst<br />

überfällige Standardisierungen und Modularisierungen in diesem Bereich,<br />

was die Entwicklung, Herstellung, Logistik und Montage wesentlich<br />

vereinfacht.<br />

Literaturverzeichnis:<br />

[1] Becker, D. et al.: Design and calculation process for large-sized multi-MW blade<br />

bearing applications based on multi-bearing FE analyses, Bearing World 2022,<br />

Würzburg<br />

[2] Becker, D. et al.: Multi-MW blade bearing applications. Advanced Bearing Calculation<br />

Process and Product Development Trends, Center for Wind Drives (CWD) Konferenz,<br />

03 / <strong>2023</strong>, Aachen<br />

[3] Nocker, A.: Hart am Wind drehen, <strong>antriebstechnik</strong> 12/2022<br />

Bilder: Hawe Hydraulik, Thyssenkrupp Rothe Erde, Fabian – stock.adobe.com<br />

www.thyssenkrupp-rotheerde.com<br />

www.hawe.com<br />

www.ith.com<br />

Dr.-Ing. MBA Daniel Becker, Head of Bearing<br />

Calculation and Tools, Thyssenkrupp Rothe Erde<br />

Germany GmbH, Lippstadt,<br />

Dr.-Ing. Martin Neidnicht, Head of Group FEM<br />

Applications, Thyssenkrupp Rothe Erde<br />

Germany GmbH, Lippstadt,<br />

Andreas Nocker, Key Market Manager Renewable,<br />

Energy Key Markets & Application,<br />

Hawe Hydraulik SE, München,<br />

Torben Jørgensen, Technical Sales Advisor,<br />

Hawe Energy Solutions A/S, Albertslund, Dänemark,<br />

Jesper Berg Hansen, Chief Technology Officer,<br />

Hawe Energy Solutions A/S, Albertslund, Dänemark<br />

DIE IDEE<br />

„Die Leistung von Windkraftanlagen<br />

steigt – und damit auch die Abmessungen<br />

der Naben- und Rotorblattkomponenten.<br />

Dieser Größentrend<br />

stellt wachsende technische Anforderungen<br />

an zukünftige Blattlager im<br />

On- und Offshore-Bereich. Auch für die<br />

Logistik der immer größeren Komponenten<br />

müssen Alternativen gefunden<br />

werden. Thyssenkrupp Rothe Erde und<br />

Hawe Hydraulik haben zusammen<br />

eine innovative Lösung entwickelt:<br />

die Pitch-Bearing-Unit. Das Blattlager-<br />

Modul integriert Pitchlager- und<br />

Pitchantriebsfunktionalität und sorgt<br />

für eine signifikant verbesserte<br />

Systemsteifigkeit. Darüber hinaus<br />

trägt die PBU dazu bei, die Nabengröße<br />

zu reduzieren und den Blattwurzeldurchmesser<br />

und damit die<br />

Blattlänge für Upscaling-Zwecke zu<br />

vergrößern. Die konsequente Modularisierung<br />

ermöglich eine Optimierung<br />

der Lieferkette und vereinfacht die<br />

Montage. Nabe und Blattlager samt<br />

Blattverstellantrieb können getrennt<br />

transportiert werden, was hohe<br />

Transportkosten vermeidet.“<br />

Dr.-Ing. MBA Daniel Becker, Head of<br />

Bearing Calculation and Tools,<br />

Thyssenkrupp Rothe Erde<br />

Germany GmbH, Lippstadt<br />

Andreas Nocker,<br />

Key Market Manager Renewable,<br />

Energy Key Markets & Application,<br />

Hawe Hydraulik SE, München<br />

44 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/07-08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


LASER-WEGSENSOR FÜR DEN INLINE-EINSATZ<br />

Die Laser-Triangulationssensoren optoN-<br />

CDT 1900 von Micro- Epsilon sind jetzt<br />

noch smarter, schneller und einfacher zu<br />

bedienen. Mit den integrierten Schnittstellen<br />

EtherCAT, EtherNet/IP und Profinet<br />

lassen sich die Sensoren einfach an<br />

Steuerungen anbinden. Sie vereinen eine<br />

hohe Messrate mit kompakter Baugröße,<br />

integriertem Controller und hoher<br />

Messgenauigkeit. Montagezubehör und<br />

ein intuitives Bedienkonzept per Webinterface<br />

verkürzen die Inbetriebnahme. Die Laser-Triangulationssensoren werden zur<br />

automatisierten Weg-, Abstands- und Positionsmessungen in industriellen<br />

Prozessen eingesetzt. Sie liefern hochgenaue Messwerte in einer Vielzahl von<br />

Anwendung, wie z. B. in der Automobilfertigung, dem 3D-Druck, in Koordinatenmessmaschinen,<br />

Spritzguss-, Verpackungs- und CNC-Maschinen sowie in der<br />

Batterie-Industrie, in der Smartphone-Produktion und in Roboteranwendungen.<br />

Über die zweistufige Messwertmittelung bieten die Sensoren einen glatten<br />

Signalverlauf an Stufen und Kanten, wodurch Signalüberschwinger verhindert<br />

werden. Für wechselnde Oberflächen steht die „Advanced Surface Compensation“<br />

zur Verfügung, die bei schnellem Oberflächenwechsel die Belichtungszeit an die<br />

Targetoberfläche anpasst.<br />

www.micro-epsilon.de<br />

BEWEGUNG!<br />

KRAFTAUFNEHMER MIT BREITEM MESS-SPEKTRUM<br />

In der Produktfamilie der Kraftaufnehmer<br />

von GTM ist die Serie RF die Baureihe mit<br />

der größten Nennkraft von bis zu 10 MN. Sie<br />

besitzt zudem das breiteste Mess-Spektrum<br />

von 25 kN bis 10 MN und ist robust gebaut.<br />

Die Komponenten sind tolerant bei Überlast<br />

und weitgehend unempfindlich gegenüber<br />

Störkräften wie Querkräften oder Biegemomenten.<br />

Sie besitzen eine sehr hohe Präzision mit einer Genauigkeitsklasse von<br />

0,05, sind Kalibrierfähig nach DIN EN ISO 376, lassen sich als Referenzaufnehmer<br />

in Prüfmaschinen (Einstufung nach ISO7500, Klasse 0,5) einsetzen und können<br />

dank beidseitigem Flansch einfach und vielseitig montiert werden. Für die Serie RF<br />

nennt GTM zwei unterschiedliche Kennwerte: 2 mV/V für quasi-statische Anwendungen<br />

und für dynamische Anwendungen einen Nennkraftwert von 1,6 mV/V<br />

mit der vollen zulässigen Schwingbeanspruchung ± 100 %.<br />

www.gtm-gmbh.com<br />

SPANNSÄTZE FÜR SPIELFREIE DREHMOMENTÜBERTRAGUNG<br />

KBK fertigt eine große Bandbreite<br />

kraftschlüssiger Welle-Nabe-Verbindungen.<br />

Der Anwender hat die Wahl<br />

zwischen selbstzentrierenden und<br />

nicht-selbstzentrierenden Spannsätzen.<br />

Die selbstzentrierenden Spannsätze sind<br />

für Wellendurchmesser von 4 bis<br />

465 mm und Drehmomente von 3 bis<br />

610.000 Nm lieferbar, die nicht-selbstzentrierenden Ausführungen für Wellen mit<br />

Durchmessern von 14 bis 285 mm und Drehmomente von 255 bis 68.000 Nm. Die<br />

kraftschlüssigen Spannsätze von KBK noch einen weiteren Vorteil: Es gibt keinerlei<br />

Kerbwirkungen oder Passungsrost. Darüber hinaus garantieren die Spannsätze<br />

aufgrund ihrer radialen Pressung sehr gute Rundlaufeigenschaften.<br />

www.kbk-<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />

FRIZLEN Brems- und Anlasswiderstände<br />

sorgen weltweit für Dynamik<br />

bei Hub- und Fahrantrieben in<br />

Krananlagen, im Logistikbereich<br />

sowie bei mobilen Systemen<br />

im Hafenbereich und Offshore.<br />

Leistungen von 10 W bis 500 kW<br />

Bis IP67, mit UL / CE<br />

FRIZLEN Leistungswiderstände<br />

Belastbar<br />

Zuverlässig<br />

Made in Germany<br />

Tel. +49 7144 8100-0<br />

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FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

SCHIFFSGETRIEBE<br />

SPEZIELLE ANFORDERUNGEN UND<br />

VARIANTEN SCHNELL IM KATALOG<br />

Die FVA-Workbench der<br />

Forschungsvereinigung Antriebstechnik<br />

schafft Synergien bei der Entwicklung<br />

von Schiffsantrieben. Die Firma Reintjes<br />

nutzt die Lösung, um komplexe<br />

Berechnungen für Getriebe zu<br />

automatisieren. Das weltweit agierende,<br />

mittelständische Unternehmen kann so<br />

noch flexibler auf den Markt reagieren<br />

und auch spezielle Anforderungen<br />

kurzfristig in seinen Katalogen<br />

berücksichtigen. Die FVA-Workbench ist<br />

eine herstellerneutrale Softwarelösung<br />

zur Modellierung, Parametrierung und<br />

Berechnung von Getriebesystemen.<br />

Benjamin Abert, Head of Consulting & Service,<br />

FVA GmbH, Frankfurt a. M.<br />

Die Firma Reintjes ist ein internationaler Spezialist für Schiffsantriebe.<br />

Bei der Entwicklung von Antrieben setzt das Unternehmen aus<br />

Hameln auf ein hohes Maß an Kundenorientierung und geht auf<br />

spezielle Anforderungen und Wünsche ein. Um diese Art von Sonderanfragen<br />

bedienen zu können, legt die Geschäftsführung großen Wert<br />

auf die Flexibilität der Kataloge. Dies stellt die Getriebespezialisten im<br />

Haus jedoch immer wieder vor neue Herausforderungen, etwa um neue<br />

Nebenantriebe an bestehende Getriebe anzupassen, Nachrüstlösungen zu<br />

entwickeln und flexibel konfigurierbare Antriebe anzubieten. Damit wird<br />

gewährleistet, dass die Antriebe bereits zu diesem Zeitpunkt als Hybridantriebe<br />

ausgeführt und als Standardlösung angeboten werden können.<br />

BERECHNUNGEN BESSER AUTOMATISIEREN<br />

Die FVA-Workbench ist eine herstellerneutrale Softwarelösung für die Modellierung,<br />

Parametrisierung und Berechnung von Getriebesystemen. Sie<br />

bündelt 50 Jahre Forschung und Entwicklung aus dem Expertennetzwerk<br />

der FVA und macht das gesammelte Wissen für die industrielle Praxis direkt<br />

nutzbar.<br />

Neue Getriebereihen zu entwickeln ist kosten- und zeitintensiv. Dies gilt<br />

besonders für Schiffsantriebe, da hier zusätzlich zu den vorgeschriebenen<br />

Nachweisen auch Zertifizierungen von Klassifikationsgesellschaften erreicht<br />

werden müssen. Daher bietet Reintjes die gleichen Getriebe für verschiedene<br />

Schiffstypen an. Für die Entwicklung der Getriebe bedeutet dies,<br />

dass bei jeder Anwendung mit einer anderen Belastung und anderem Fahrprofil<br />

gefahren wird. Je nach Fahrprofil ändern sich die Lebensdauer und<br />

die Wartungsintervalle. Deshalb muss jedes Getriebe mit allen anwendbaren<br />

Fahrprofilen vorab berücksichtigt und berechnet werden.<br />

Diese Berechnungen können vollständig automatisiert mit der FVA-<br />

Workbench erstellt werden. Hierfür stehen einfach zu bedienende Skript­<br />

46 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/07-08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

funktionen zur Verfügung. Als erstes werden<br />

die in den Datenbanken abgelegten Fahrprofile<br />

über ein Skript geladen. Danach prägen die<br />

Skripte die Lasten auf das Getriebe auf und führen<br />

die Berechnungen automatisiert durch.<br />

Neue Anforderungen an die Leistungsdichte,<br />

neue Power-Take-Off-/Power-Take-In-Optionen<br />

(PTO/PTI) oder spezielle Kundenanfragen<br />

erfordern immer kürzere Zyklen bei Anpassungen<br />

der Kataloge. Zu diesem Zwecke wird die<br />

FVA-Workbench eingesetzt. In einem automatisierten<br />

Berechnungsvorgang werden die Verzahnungsdaten<br />

aus einer Datenbank gelesen<br />

und die Getriebemodelle automatisch angepasst.<br />

Anschließend werden die Lasten aufgeprägt<br />

und die Berechnung gestartet. Als Ergebnis<br />

können die Katalogdaten exportiert werden.<br />

Die Aufgabe einer Katalogüberarbeitung wurde<br />

vor der Einführung der FVA-Workbench manuell<br />

vorgenommen, die Modelle wurden händisch<br />

angepasst und die Ergebnisse in eine Tabelle<br />

kopiert. Für den gesamten Katalog waren<br />

mehrere Personen eine Woche lang beschäftigt.<br />

Die Skripte in der FVA-Workbench reduzieren<br />

nun den Zeitaufwand auf wenige Stunden. Außerdem<br />

wird sichergestellt, dass keine Übertragungsfehler<br />

auftreten, was bei einer manuellen<br />

Überarbeitung nie ganz ausgeschlossen werden<br />

kann.<br />

Dr. Hagen Birkholz leitet die Entwicklung bei<br />

Reintjes und bekräftigt: „Mit der FVA-Workbench<br />

sind Automatisierungen einfach zu erstellen.<br />

Die daraus resultierende Kosten- und Zeitersparnis<br />

ermöglicht es unseren Expertinnen<br />

und Experten, sie anderweitig einzusetzen, was<br />

wiederum unserer Kundschaft zugutekommt.“<br />

Um eine möglichst hohe Synergie in der Entwicklung<br />

zu erreichen, wird die FVA-Workbench<br />

im Unternehmen nicht nur in der technischen<br />

Berechnung, sondern auch in der Konstruktion<br />

verwendet. Da in der Konstruktion die<br />

äußeren Dimensionen und die Lageranordnung<br />

im Vordergrund stehen, wurde auf<br />

Wunsch von Reintjes ein Schalter zur Vereinfachung<br />

der Verzahnungsberechnung eingebaut.<br />

Normalerweise wird in der FVA-Workbench der<br />

Einfluss der Lastverteilung auf die Wellenbiegelinie<br />

berücksichtigt. Dabei spielt die Auslegung<br />

der Mikrogeometrie eine entscheidende Rolle.<br />

Mithilfe des Schalters kann die Verzahnungsbelastung<br />

bei der Konstruktion als konstant angenommen<br />

werden. Das entspricht der Annahme,<br />

dass bereits eine geeignete Mikrogeometrie<br />

ausgelegt wurde. Damit kann die Konstruktionsabteilung<br />

die Lagerlebensdauer mit dem<br />

gleichen Werkzeug berechnen wie die technische<br />

Berechnung. Dies garantiert nicht nur Ergebnisgleichheit,<br />

sondern ermöglicht auch eine<br />

durchgängige und nahtlose Produktentwicklung.<br />

Weiterhin können die gleichen Datenbanken<br />

und Skripte verwendet werden, aus denen<br />

auch die Modelle für die technische Berechnung<br />

erstellt werden. Dadurch können Änderungskonstruktionen<br />

schnell durchgeführt werden,<br />

wie beispielsweise das Einfügen einer neuen<br />

Übersetzung in ein bestehendes Getriebe.<br />

Am Puls der Forschung:<br />

Die FVA-Workbench ist eine<br />

herstellerneutrale Softwarelösung<br />

für die Modellierung, Parametrisierung und<br />

Berechnung von Getriebesystemen<br />

UNTERSTÜTZT ZERTIFIZIERUNGEN<br />

Alle kritischen Produkte in der Marinetechnik<br />

müssen von einer Klassifikationsgesellschaft<br />

zertifiziert sein. Dazu gehören u.a. die Getriebe<br />

der Antriebseinheit. In den Regeln der Klassifikationsgesellschaften<br />

sind Berechnungsansätze<br />

und Mindestsicherheiten für Getriebe festgelegt.<br />

So ist intuitiv einsichtig, dass die Hafeneinfahrt<br />

einer Yacht andere Anforderungen an das<br />

Getriebe stellt als die eines Arbeitsschiffes. Diese<br />

Berechnungsansätze sind auch in der FVA-<br />

Workbench integriert, was die Auslegen von<br />

Schiffgetrieben stark vereinfacht. Das anpassbare<br />

Reportingsystem der FVA-Workbench unterstützt<br />

Unternehmen bei der Produkt-Zertifizierung.<br />

Es ist damit ein Leichtes, Reportvorlagen<br />

zu erstellen, die alle für die Zertifizierung<br />

erforderlichen Daten enthalten.<br />

FAZIT<br />

Die Automatisierungsmöglichkeiten der FVA-<br />

Workbench machen es einfach, wiederkehrende<br />

Prozesse sicher durchzuführen. Auf diesem<br />

Weg können Modelle automatisch aufgebaut,<br />

Massenrechnungen konfiguriert und die Ergebnisse<br />

exportiert werden. Mit gut dokumentierten<br />

und leicht bedienbaren Skriptbefehlen können<br />

sowohl einfache Arbeitsabläufe als auch<br />

komplexe Prozesse automatisiert werden. Die<br />

FVA-Workbench eignet sich für alle Bereiche<br />

der Getriebeentwicklung. Mit genormten Komponentenberechnungen<br />

und detaillierten Systemsimulationen<br />

kann die Software bereits in<br />

der Konstruktion eingesetzt werden. Fehler<br />

können so früher erkannt und korrigiert werden.<br />

Außerdem entfallen Schnittstellen. Die<br />

Vielzahl verfügbarer Berechnungsansätze ermöglicht<br />

eine schnelle und bedarfsgerechte<br />

Auslegung von Antriebssystemen. Besonders<br />

interessant für die Schiffbauindustrie sind die<br />

umfangreichen Regeln der Klassifikationsgesellschaften,<br />

die sich einfach anwenden lassen.<br />

Bilder: Reintjes, FVA<br />

www.reintjes-gears.de<br />

www.fva-service.de<br />

VISI N<br />

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Sondergetriebe auf<br />

höchstem technischen Niveau<br />

für effiziente und innovative<br />

Lösungen von Morgen.<br />

GSC Schwörer GmbH<br />

D-79871 Eisenbach<br />

www.gsc-schwoerer.de<br />

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2


FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

GENAUIGKEITSSTEIGERUNG<br />

NEUARTIGE POSITIONSREGELUNG<br />

FÜR VERSPANNTE<br />

ZAHNSTANGE-RITZEL-ANTRIEBSSYSTEME<br />

Das zur Steigerung der Positioniergenauigkeit zu kompensierende Umkehrspiel tritt bei<br />

Zahnstange-Ritzel-Antriebssystemen (ZRA) im verwendeten Getriebe und zwischen<br />

Zahnstange und Ritzel auf. Eine effektive und dem Stand der Technik entsprechende Methode<br />

zur Minimierung des Umkehrspiels ist die elektrische Verspannung zweier redundanter<br />

Antriebe. In Werkzeugmaschinen werden neben den dynamischen Eigenschaften des<br />

eingesetzten Antriebssystems auch höchste Anforderungen an dessen Genauigkeit gestellt.<br />

Ein Lösungsansatz zur Genauigkeitssteigerung von ZRA ist der Einsatz von Messsystemen<br />

entlang der Achse. Diese stellen jedoch bei großen Verfahrwegen häufig einen zentralen<br />

Kostenpunkt der Vorschubachse dar und werden aus diesem Grund bei diesem<br />

Forschungsprojekt nicht verwendet. Stattdessen werden erstmals die Messsysteme beider<br />

Antriebe zur Lageregelung genutzt und zwischen den Motoren umgeschaltet, um eine<br />

kontinuierliche Kraftübertragung zu gewährleisten.<br />

Valentin Leipe, Armin Lechler, Alexander Verl, Institut für Steuerungstechnik der<br />

Werkzeugmaschinen und Fertigungseinrichtungen der Universität Stuttgart<br />

48 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/07-08 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

Das eingesetzte Antriebssystem hat einen wesentlichen<br />

Einfluss auf die Fertigungsqualität und Dynamik von<br />

Produktionsanlagen. Die in diesem Forschungsprojekt<br />

betrachteten Zahnstange-Ritzel-Antriebe (ZRA), welche<br />

für Maschinen mit langen Verfahrwegen bevorzugt verwendet<br />

werden, zeichnen sich für den Einsatz in Werkzeugmaschinen<br />

insbesondere dadurch aus, dass die Steifigkeit unabhängig von<br />

der Verfahrlänge ist. Dadurch können lange Linearbewegungen<br />

bei hohen Kräften realisiert werden. Eine zentrale Herausforderung<br />

bei ZRA ist das Umkehrspiel im Antriebssystem, welches die<br />

erreichbare Genauigkeit und Dynamik des Systems limitiert.<br />

UMKEHRSPIEL IM ANTRIEBSSTRANG<br />

Das Umkehrspiel tritt bei Richtungsumkehr zwischen dem Ritzel<br />

und der Zahnstange aufgrund des Wechsels der Zahnstange-Ritzel-Kontaktfläche<br />

auf. Regelungstechnisch betrachtet ist dies eine<br />

Nichtlinearität und beeinflusst die Regelgüte des Antriebssystems<br />

negativ. Um die Auswirkungen des Umkehrspiels zwischen<br />

Zahnstange und Ritzel bei Richtungsumkehr zu kompensieren<br />

und somit den Anforderungen heutiger Produktionsanlagen gerecht<br />

zu werden, werden häufig elektrisch verspannte Antriebe<br />

verwendet. Für eine hohe Positionier- und Bahngenauigkeit werden<br />

meist lineare Messsysteme zur direkten Lageregelung eingesetzt,<br />

welche die Position des Maschinentischs erfassen. Zur Reduzierung<br />

der Kosten bei Werkzeugmaschinen mit langen Verfahrwegen<br />

wird oft das Messsystem eines Antriebs zur Lageregelung<br />

verwendet. Dadurch kann auf ein lineares Tischmesssystem<br />

entlang des gesamten Verfahrwegs verzichtet werden. Dies führt<br />

allerdings zu Genauigkeitsverlusten durch Abweichungen zwischen<br />

Motor- und Tischposition aufgrund fertigungsbedingter<br />

Toleranzen im mechanischen Antriebsstrang. Zudem ist neben<br />

den durch die Toleranzen entstehenden kinematischen Fehlern<br />

auch das Umkehrspiel nicht mehr Teil der Regelstrecke. Durch<br />

eine elektrische Verspannung zweier redundanter Antriebe kann<br />

das Umkehrspiel von ZRA kompensiert werden. Die Verspannung<br />

wird mithilfe eines Momentenausgleichsreglers realisiert,<br />

indem ein zusätzliches Verspannungsmoment T V<br />

aufgeschaltet<br />

wird. Dadurch entsteht ein Versatz im Verlauf der Drehmomente<br />

der Antriebe M 1<br />

und M 2<br />

. Das Umkehrspiel (UKS) tritt auf, wenn<br />

das Vorzeichen des Drehmoments eines Antriebs wechselt<br />

(siehe Bild 01). Aufgrund der Verspannung wird das Umkehrspiel<br />

nicht mehr gleichzeitig durchlaufen, da Motor 1 dies bei<br />

-2T V<br />

und Motor 2 bei +2T V<br />

durchläuft. Dadurch ist einer der Antriebe<br />

immer kraftübertragend. Für die Regelung wird das Motorsignal<br />

verwendet, welches nicht vom Umkehrspiel betroffen ist.<br />

MASTER-SWITCH<br />

Wie bereits erwähnt, tritt das Umkehrspiel aufgrund der Verspannung<br />

nie in beiden Antriebssträngen gleichzeitig auf. Diese Eigenschaft<br />

dient als Grundlage für die neuartige Positionsregelung<br />

in einem Master-Satellite-Verbund. Durch Umschalten auf<br />

01 Drehmomentverlauf der Motoren bei<br />

elektrischer Verspannung<br />

das Gebersignal des kraftübertragenden Motors wird ein kontinuierlicher<br />

Kontakt zwischen Zahnstange und Ritzel gewährleistet<br />

und das System ist dadurch stets steuerbar. Das Umkehrspiel<br />

ist somit nicht mehr Teil der Regelstrecke und die zurückgeführte<br />

Position ist vom Umkehrspiel befreit. Im Lageregelkreis werden<br />

dafür erstmals die Messsysteme beider Antriebe zur Vorschubbewegung<br />

verwendet.<br />

Der Master-Switch besteht aus drei Teilfunktionen: die Rekonstruktion<br />

der Tischposition, dem Umschaltelement und einem<br />

Driftkompensator. Die Signalrekonstruktion der Tischposition<br />

wird mithilfe der gemessenen Motorposition für den jeweiligen<br />

Antriebsstrang anhand von Modellgleichungen berechnet. Welche<br />

der beiden Rekonstruktionen für die Lageregelung verwendet<br />

wird, wird vom Umschaltelement entschieden. Dazu wird auf<br />

den Antrieb umgeschaltet, welcher nicht vom Umkehrspiel betroffen<br />

ist. Durch häufiges Umschalten zwischen den Messsystemen<br />

aufgrund von Richtungsumkehr liegt das zur Regelung zurückgeführte<br />

Signal aufgrund von kinematischen Fehlern langfristig<br />

nicht mehr auf einem der Motorgeber. Diese entstehende<br />

Drift muss berücksichtigt und kompensiert werden. Der Master-<br />

Switch stellt in der Rückführung eine vom Umkehrspiel befreite<br />

und rekonstruierte Tischposition zur Lageregelung bereit. Das<br />

Ziel dieses Ansatzes ist es, die Genauigkeit von elektrisch verspannten<br />

ZRA mit indirekter Lageregelung zu steigern, um den<br />

Genauigkeitsbereich von direkt geregelten Systemen zu ermöglichen.<br />

Der Master-Switch wird in die Rückführung des Lageregel-<br />

STUTTGARTER LAGEREGELSEMINAR DES ISW<br />

Das ISW veranstaltet am 12. & 13. September <strong>2023</strong> das Stuttgarter Lageregelseminar (LRS).<br />

Dort werden zum einen industrienahe Forschungsthemen des ISWs im Bereich Antriebs- und<br />

Maschinentechnik, Additive Fertigung sowie Industrie- und Seilrobotik vorgestellt und zum<br />

anderen werden Vorträge von Vertretern aus der Industrie gehalten. Auf der zweitägigen<br />

Veranstaltung geben Referenten aus Industrie und Forschung einen Einblick zu aktuellen<br />

Forschungsergebnissen und Entwicklungen. Es werden zwei Keynotes und insgesamt sechs<br />

Sessions zu den jeweiligen Teildisziplinen mit je einem Vortrag aus der Forschung und Industrie<br />

angeboten. Mehr Informationen finden auf der Webseite des Lageregelseminars. Dieser Beitrag gibt einen Einblick in<br />

eines der am Seminar behandelten Themen.<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/07-08 49


FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

02 Integration des Master-Switches in den Lageregelkreis<br />

03 Die im Simulationsmodell berücksichtigten Eigenschaften des Zahnstange-Ritzel-Antriebs<br />

kreises integriert und kann ohne zusätzliche Hardwarekomponenten<br />

verwendet werden. Die Integration des Master-Switches<br />

in den Lageregelkreis ist in Bild 02 dargestellt. Es ist zu erkennen,<br />

dass das System mit einer indirekten Lageregelung geregelt wird<br />

und somit keine Signale vom Maschinentisch zurückgeführt werden.<br />

Die Signale vom Antriebsstrang, wie der aktuelle Strom i a<br />

,<br />

die aktuelle Geschwindigkeit v a<br />

und die aktuelle Position der Motoren<br />

x a<br />

, werden zur Regelung des Systems verwendet. Der Master-Switch<br />

führt eine geschätzte Tischposition auf Basis der<br />

Motorpositionen an den Positionsregler zurück.<br />

SYSTEMIDENTIFIKATION UND MODELLBILDUNG<br />

FÖRDERUNG<br />

Die Autoren danken der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />

(DFG) für die finanzielle Unterstützung des Projekts<br />

(Projekt Nr. 462185026).<br />

Die entwickelten Methoden werden am Institut für Steuerungstechnik<br />

der Werkzeugmaschinen und Fertigungseinrichtungen<br />

(ISW) vorab an einem Simulationsmodell evaluiert, bevor diese<br />

am Prüfstand (Bild Seite 48) implementiert werden. Dafür muss<br />

das reale System identifiziert und die einzelnen Effekte im Modell<br />

berücksichtigt werden. Im Simulationsmodell sind die ZRA<br />

spezifischen Eigenschaften wie das positionsabhängige Umkehrspiel,<br />

Reibkurven und die Steifigkeit sowie Dämpfung berücksichtigt.<br />

Diese sind im Mechanikmodell integriert. Das Mechanikmodell<br />

besteht aus drei Komponenten: dem jeweiligen Motor,<br />

dem zugehörigen Getriebe und einem Maschinentisch. Im Getriebe-Block<br />

ist das Umkehrspiel, welches positionsabhängig ist,<br />

hinterlegt. Zudem wurde die Reibung der Motoren und der Getriebe<br />

mit einer an Messdaten angenäherten Funktion zusammengefasst<br />

und in das Modell integriert. Die Steifigkeit, welche<br />

durch den Kontakt zwischen Zahnstange und Ritzel variiert, wurde<br />

ebenfalls im Simulationsmodell hinterlegt. Das Simulationsmodell<br />

der mechanischen Komponenten mit den beschriebenen<br />

Effekten ist in Bild 03 dargestellt.<br />

AUSBLICK<br />

Die im Simulationsmodell entwickelte Methode wird mithilfe eines<br />

Rapid-Control-Prototyping-Systems auf den Prüfstand übertragen,<br />

um den Master-Switch an einem realen System mit industriellen<br />

Komponenten zu testen. Anschließend sollen experimentelle<br />

Validierungen durchgeführt werden, mit denen nachgewiesen<br />

werden soll, dass die Genauigkeit von Systemen mit<br />

einem Master-Satellite-Verbund durch diesen Ansatz verbessert<br />

werden kann. Weitere Einblicke in die Projektergebnisse werden<br />

im Rahmen des Lageregelseminars <strong>2023</strong> am Institut für Steuerungstechnik<br />

gegeben.<br />

Bilder: ISW Stuttgart<br />

www.lageregelseminar-stuttgart.de<br />

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