25.10.2023 Aufrufe

antriebstechnik 11/2023

antriebstechnik 11/2023

antriebstechnik 11/2023

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

19174<br />

<strong>11</strong><br />

November <strong>2023</strong><br />

€ 16,50<br />

Organ der Forschungsvereinigung Antriebstechnik e.V.<br />

PRÄZISE BREMSEN<br />

Federkraftbremsen im Dienst der Medizin<br />

<strong>antriebstechnik</strong>.de


Halle 1, Stand 1-424<br />

True quality from<br />

Erfolg in Bewegung<br />

orientalmotor.eu/de<br />

Oriental Motor ist ein weltweit führender<br />

Hersteller von Präzisions-Kleinmotorensystemen.<br />

Unser 1885 in Japan gegründetes<br />

Unternehmen steht für Qualität und stellt<br />

sicher, dass jedes unserer 50.000 Produkte<br />

die Anforderungen der Industrie auf der<br />

ganzen Welt erfüllt. In partnerschaftlicher<br />

Zusammenarbeit mit unseren Kunden liefert<br />

Oriental Motor jede gewünschte Menge<br />

schnell und effizient, damit großartige Ideen<br />

zum Leben erweckt werden können. Nutzen<br />

Sie die Kraft echter Qualität aus Japan<br />

und bringen Sie Ihren Erfolg in Bewegung.


EDITORIAL<br />

ANTRIEBSTECHNIK AUF<br />

PLATZ EINS<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

die Verbraucherpreise steigen, die Mieten werden höher und<br />

höher – Gott sei Dank wohne ich nicht in München, denke ich<br />

manchmal, da könnte ich mir das Leben gar nicht mehr<br />

leisten. Andererseits verdient man dort vielleicht auch<br />

besser? Für Ingenieure gibt es jedenfalls deutliche Gehaltsunterschiede,<br />

je nach dem, in welcher Region man arbeitet.<br />

München liegt dabei noch nicht einmal in Bayern vorne!<br />

Stuttgart ist der Gehaltsprimus für Ingenieure, der Gehaltsmedian<br />

liegt laut der VDI-Publikation Ingenieur.de bei<br />

74.800 Euro im Jahr. Auf dem zweiten Platz liegt Frankfurt<br />

und München auf Rang vier – etwa 70.000 Euro Jahresgehalt<br />

gibt es dort im Schnitt. Knapp davor auf Platz drei findet sich<br />

Nürnberg.<br />

NIE WIEDER<br />

UNERWARTETE<br />

AUSFALLZEITEN<br />

Schäden erkennen, bevor sie auftreten: Mit<br />

dem innovativen Condition Monitoring<br />

System „eye“ schaffen Sie technische Klarheit<br />

und behalten die Wärmeentwicklung,<br />

Vibration und den Ölzustand Ihres Getriebes<br />

im Auge.<br />

Die enthaltene Ölfilterung bietet Ihnen zudem<br />

die Möglichkeit das vorhandene Getriebeöl<br />

über mehrere Zyklen hinweg zu nutzen. Somit<br />

sparen Sie nicht nur Nerven, sondern auch<br />

Kosten und senken das Risiko kostenintensiver<br />

Ausfallzeiten auf ein Minimum.<br />

Im November treffen sich dort nicht nur gutbezahlte, sondern<br />

auch neugierige Ingenieure auf der SPS. Dort werden die<br />

Besucher die Innovationen von über 1.200 ausstellenden<br />

Unternehmen sehen können. Im letzten Jahr war übrigens<br />

die Antriebstechnik laut Veranstalter die Nummer 1 der<br />

Top-Ausstellungsschwerpunkte. Ein Blick in diese Ausgabe der<br />

Zeitschrift <strong>antriebstechnik</strong> lässt ahnen, in welche Richtung<br />

die SPS <strong>2023</strong> geht: Intelligente Geräte, nachhaltige Prozesse<br />

und sichere Technik werden eine wichtige Rolle spielen.<br />

In dieser Ausgabe lesen Sie über intelligente Frequenzumrichter,<br />

energieeffiziente Motoren und wie Automatisierer<br />

alles miteinander verbinden.<br />

Ich wünsche viel Spaß bei der Lektüre,<br />

Ihr Miles Meier<br />

m.meier@vfmz.de<br />

BESUCHEN SIE UNS<br />

HALLE 3 · STAND 364


EDITORIAL<br />

03 Antriebstechnik auf Platz eins<br />

SOFTSTARTER<br />

06 STANDPUNKT Energiewende in der Antriebstechnik<br />

08 Menschen, Märkte, Unternehmen<br />

MECHANISCHE ANTRIEBSTECHNIK<br />

62<br />

ANZEIGE<br />

KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

12 TITEL Wo Präzision entscheidet<br />

20 Rückenwind für die Energiewende<br />

GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

18 Wenig schwingen und nichts verlieren<br />

WÄLZ- UND GLEITLAGER<br />

24 Lineartechnik für X-Ray in XXL<br />

TITELBILD<br />

Mayr Antriebstechnik,<br />

Mauerstetten<br />

LINEARTECHNIK<br />

26 Präzision im Garten<br />

ANZEIGE<br />

BEILAGE<br />

Diese Ausgabe enthält eine Beilage der<br />

NTI AG LinMot & MagSpring,<br />

CH-Spreitenbach<br />

52<br />

20<br />

4 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


ELEKTRISCHE ANTRIEBSTECHNIK<br />

UMRICHTERTECHNIK<br />

30 Was intelligente Frequenzumrichter meistern<br />

34 Effizienter Antrieb für einen neuen Turbokompressor<br />

SERVICE<br />

60 Impressum<br />

AUSGEWÄHLT<br />

36 EMO <strong>2023</strong> – gelungener Neustart<br />

STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />

64 Präzise kleben, Blicke fangen<br />

SPECIAL: SPS <strong>2023</strong><br />

38 Schonend schalten mit elektronischen Wendeschützen<br />

42 Augenblicke inszenieren mit DC-Kleinstantrieben<br />

46 Delta-Robotik stellt hohe Ansprüche<br />

48 Benchmark für hochsteife Präzisionsgetriebe<br />

52 Geberelektronik: Sicher vom Sensor bis zur Steuerung<br />

56 Potentiometer: Klassiker im Aufwind<br />

58 Damit das Gras nicht in den Himmel wächst<br />

62 Fast 70 Servoachsen hochpräzise synchronisiert<br />

MEIN TIPP<br />

Echt innovativ! Wer wissen möchte, was ein<br />

„kinematischer Salto“ möglich macht, dem<br />

empfehle ich den Beitrag von Wittenstein zu den<br />

neuen miniaturisierten Galaxie Präzisionsgetrieben<br />

zu lesen. Das Unternehmen hat dafür einen<br />

Konzeptsprung von der radial zur axial wirkenden<br />

Kraftübertragung vollzogen. Welche<br />

technologischen Vorteile dies bringt und warum<br />

die Getriebe eine Alternative zu Wellgetrieben<br />

darstellen, lesen Sie ab Seite 48.<br />

Felix Berthold, Redakteur, F.Berthold@vfmz.de<br />

SPS Nürnberg<br />

14.– 16. November <strong>2023</strong><br />

Halle 1, Stand 224<br />

Es geht noch kleiner<br />

Unglücklicherweise können wir Ihnen unsere kleinsten DC-Motoren nicht zeigen. Sie sind schlicht<br />

zu winzig für Werbeanzeigen. Finden Sie jetzt die passende Grösse für sich: shop.maxongroup.de<br />

Precision Drive Systems


STANDPUNKT<br />

STROMSPAREN<br />

ENERGIEWENDE IN DER<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

Energieeffizienz und Nachhaltigkeit liegen nicht nur im Trend,<br />

sondern sind wichtige Faktoren für eine grüne Zukunft.<br />

B&R will bis 2030 CO 2<br />

-neutral werden. Wilfried Guerry,<br />

Global Product Manager Antriebstechnik, berichtet wie B&R<br />

das Maximum an Energieeffizienz aus seinen Servomotoren<br />

und Servoantrieben herausholt.<br />

Obwohl sie effizienter sind als<br />

pneumatische oder hydraulische<br />

Aktoren, gehören Elektromotoren<br />

nach Luftkompressoren<br />

und Öfen zu den größten Energieverbrauchern<br />

in Maschinen. Dies ist in Zeiten<br />

stark steigender Energiekosten nicht<br />

unerheblich. Zu diesen unerwünschten<br />

Verbraucher-Phänomenen gehören u. a.<br />

Wirbelstromverluste, Joulesche Verluste<br />

sowie der Blindstromverbrauch.<br />

Diese Blindenergie, die nicht in mechanische<br />

Energie umgewandelt werden<br />

kann, macht mehr als 15 % des Stromverbrauchs<br />

von Maschinen aus. Hier<br />

setzten wir bei B&R an. Wir integrieren<br />

in die ACOPOSmulti-Antriebssysteme<br />

aktive Netzteile zur Leistungsfaktorkorrektur<br />

(PFC), die den Blindanteil der<br />

aufgenommenen elektrischen Leistung<br />

nahezu eliminieren. Darüber hinaus<br />

ermöglichen sie im Gegensatz zu<br />

passiven Varianten auch beim regenerativen<br />

Bremsen die Rückspeisung von<br />

Energie ins Netz. Dadurch entfällt der<br />

Einbau von Bremswiderständen zur<br />

Ableitung der überschüssigen Energie,<br />

was zu kompakteren Maschinen führt.<br />

Schon mit dem Wechsel von einer<br />

passiven zu einer aktiven Stromversorgung<br />

können Kunden ihre Stromkosten<br />

senken und ihren CO 2<br />

-Fußabdruck<br />

reduzieren.<br />

Um den Energieverbrauch von Maschinen<br />

weiter zu senken, ist eine vollständige<br />

Erfassung des Energieverbrauchs<br />

erforderlich. Es gibt zwar Lösungen zur<br />

Überwachung des Energieverbrauchs,<br />

diese geben jedoch keine Informationen<br />

darüber, wie viel Energie jeder einzelne<br />

Servoantrieb verbraucht und wann die<br />

Spitzenwerte im Maschinenzyklus<br />

auftreten. Mit einer neuen Energiemonitoring-Funktion,<br />

die in naher Zukunft in<br />

B&R-Servoantriebe integriert wird, weiß<br />

der Betreiber jederzeit, wie viel Energie<br />

jeder einzelne Servoantrieb in der<br />

Maschine verbraucht. Das Erkennen<br />

einer ungewöhnlichen Stromaufnahme<br />

an einem Umrichter kann helfen, ein<br />

mechanisches Problem frühzeitig zu<br />

erkennen und zu lokalisieren.<br />

Schalt- und Wirbelstromverluste gehen<br />

wir mit Servoreglern an. Die können die<br />

Schaltfrequenz ihrer Leistungstransistoren<br />

in Abhängigkeit von der Motordrehzahl<br />

automatisch reduzieren. Dadurch<br />

können die elektrischen Verluste bei<br />

niedrigen Motordrehzahlen oder im<br />

Stillstand um bis zu 30 % reduziert<br />

werden.<br />

Von großer Bedeutung ist aber die<br />

netzseitige Einspeisung. Um eine<br />

maximale Energieeffizienz des Antriebsstrangs<br />

zu erreichen, haben wir auch die<br />

netzseitige Einspeisung neu konzipiert.<br />

UM EINE MAXI-<br />

MALE ENERGIE-<br />

EFFIZIENZ DES<br />

ANTRIEBS-<br />

STRANGS ZU<br />

ERREICHEN,<br />

HABEN WIR AUCH<br />

DIE NETZSEITIGE<br />

EINSPEISUNG<br />

NEU KONZIPIERT<br />

Wilfried Guerry,<br />

Global Product Manager<br />

Antriebstechnik, B&R<br />

Hier ist ein Umdenken erforderlich: B&R<br />

arbeitet an einer Hybridlösung welche<br />

die Vorteile neuer Technologie vereint<br />

und den Verzicht der verlustreichen<br />

Komponenten wie Rückspeisedrossel<br />

und Netzfilter ermöglicht.<br />

www.br-automation.com<br />

6 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


Dual Encoder KCI 120Dplus<br />

Roboter hochgenau bewegen<br />

Der neue Dual Encoder KCI 120Dplus von HEIDENHAIN<br />

verbindet Motorfeedback und Positionsmessung in<br />

einem kompakten Drehgeber. Damit können beide Funktionen<br />

an allen Achsen eines Roboters genutzt werden.<br />

Ungenauigkeiten wie das Umkehrspiel des Getriebes<br />

oder Rückwirkungen aus der Applikation werden<br />

kompensiert – entscheidend für dynamische und hochbewegliche<br />

Roboter. So macht der KCI 120Dplus aus<br />

einem klassischen Gelenkarmroboter ein hochgenaues<br />

Fertigungssystem und einen sicheren Cobot.<br />

SPS<br />

14.<strong>11</strong>.-16.<strong>11</strong>.23<br />

Halle 7<br />

Stand 494<br />

robotics.heidenhain.com<br />

DR. JOHANNES HEIDENHAIN GmbH<br />

www.heidenhain.com


SOFTSTARTER<br />

HARTING FEIERT JUBILÄEN<br />

Drei Tochtergesellschaften der Harting Technologiegruppe<br />

feiern ihr Jubiläum: Harting Deutschland und Harting Korea<br />

blicken dabei auf 25 Jahre Firmengeschichte zurück, Harting<br />

Schweiz lebt bereits seit 40 Jahre die Unternehmensvision<br />

der Technologiegruppe. 1979 begann die Internationalisierung<br />

der Harting Technologiegruppe mit der Gründung der<br />

Landesgesellschaft in Frankreich. Heute hat Harting<br />

weltweit 44 Vertriebsgesellschaften, 14 Produktionsstätten<br />

und sechs Entwicklungsstandorte. Philip Harting, Vorstandsvorsitzender<br />

der Harting Technologiegruppe, freut<br />

sich über den von seinem Vater eingeschlagenen Weg in die<br />

Internationalisierung: „Gesellschaftliche Herausforderungen<br />

wie die De-Globalisierung führen uns heute vor Augen,<br />

wie wichtig es ist, als Ansprechpartner nah am Kunden zu<br />

sein und nah am Kunden zu produzieren.“<br />

www.harting.com<br />

ROBOTERTEAM AUF MOND-ERKUNDUNG<br />

Um den Mond besser<br />

zu erforschen und<br />

Materialien aufzuspüren,<br />

braucht es<br />

künftig Erkundungsvehikel.<br />

Schweizer<br />

Forschende unter<br />

Leitung der ETH<br />

Zürich verfolgen nun die Idee, nicht einen einzigen Rover auf<br />

Erkundungstour zu schicken, sondern ein ganzes Team von<br />

Vehikeln und Fluggeräten, die sich gegenseitig ergänzen. Als<br />

mögliche künftige Erkundungsgeräte rüsteten die Forschenden<br />

drei Laufroboter vom Typ Anymal mit unterschiedlichen<br />

Mess- und Analysegeräten aus. Der hundeähnliche Laufroboter<br />

wurde an der ETH entwickelt. Angetrieben wird er mit<br />

speziell für den Roboter entwickelten Elektromotoren von<br />

Maxon, die seit 2020 mit dem Roboter-Hersteller Anybotics<br />

kooperieren, einem Spin-off der ETH Zürich. „Mehrere Roboter<br />

zu nutzen, hat zwei Vorteile“, erklärt Philip Arm, Doktorand in<br />

der Gruppe von ETH-Professor Marco Hutter. „Die einzelnen<br />

Roboter können spezialisierte Aufgaben übernehmen und<br />

diese zeitgleich ausführen. Zudem ist ein Roboter-Team dank<br />

seiner Redundanz dazu imstande, den Ausfall eines Teamgefährten<br />

zu kompensieren.“ Die Wissenschaftler testeten diese<br />

Laufroboter auf verschiedenen Geländen in der Schweiz und<br />

am Europäischen Innovationszentrum für Weltraumressourcen<br />

(ESRIC) in Luxemburg.<br />

www.ethz.ch<br />

PROFESSUR FÜR NACHHALTIGE UND<br />

MODERNE ANTRIEBE<br />

Die Frankfurt University<br />

of Applied Sciences<br />

(Frankfurt UAS) hat<br />

zum Wintersemester<br />

<strong>2023</strong>/24 zwei weitere<br />

Nachhaltigkeitsprofessuren<br />

berufen. Die<br />

beiden Professuren<br />

komplettieren die<br />

insgesamt vier Stellen,<br />

die sich in der jeweiligen Fachdisziplin und interdisziplinär mit<br />

den Fragen einer nachhaltigen Welt befassen werden. Am<br />

Fachbereich Informatik und Ingenieurwissenschaften tritt<br />

Prof. Dr.-Ing. Bhavin Kapadia (r.) die Professur „Nachhaltige<br />

und moderne Antriebe/Mobilität“ an. Der Ingenieur Bhavin<br />

Kapadia beleuchtet Themen wie CO 2<br />

- und Schadstoffreduzierung,<br />

Wasserstofftechnologien und alternative Antriebe. Er<br />

möchte die Interdisziplinarität auf dem Gebiet der Antriebstechnologien<br />

in Forschung und Lehre ausbauen und setzt hier<br />

besonders auch auf die Zusammenarbeit mit den anderen<br />

Nachhaltigkeitsprofessuren. Die Diversifizierung der Antriebstechnologien<br />

mit Fokus auf Sektorenkopplung und Systemansicht<br />

in der Antriebsauswahl wird eines seiner Schwerpunktthemen<br />

sein. Hierbei wird er stets den praxisnahen Bezug<br />

herstellen und auf die neuesten Entwicklungen in der Industrie<br />

eingehen. Die Erfahrungen zu Produktentwicklung,<br />

Management und Wirtschaftlichkeit werden ebenso an die<br />

Studierenden weitergegeben.<br />

www.frankfurt-university.de<br />

8 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


VERNETZEN SIE SICH MIT<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />

digital.<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de/facebook<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de/twitter<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de/linkedin<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de/xing<br />

HOCHLEISTUNGS-<br />

SCHMIERSTOFFE<br />

SPAREN ENERGIE<br />

ANZEIGE<br />

Was können Unternehmen<br />

tun, um den Energieverbrauch<br />

deutlich zu reduzieren und<br />

dennoch wirtschaftlich zu<br />

arbeiten? Der VTH Verband<br />

Technischer Handel e.V. weist auf Folgendes hin: Ein unterschätzter<br />

Faktor ist die Wahl der richtigen Schmierstoffe, mit denen die<br />

Reibungsverluste und damit der Energieaufwand während der<br />

Maschinenlaufzeiten reduziert werden.<br />

Öle, Fette, Pasten oder Trockenschmierstoffe gehören zu den<br />

Hilfsmitteln, ohne die keine Maschine laufen kann. Die Schmierstoffindustrie<br />

entwickelt daher zunehmend Produkte, die auf Nachhaltigkeit<br />

in jeder Hinsicht setzen. Dies bezieht sich auf die Inhaltsstoffe,<br />

die technischen Eigenschaften und die Handhabung der Schmiermittel.<br />

Ausgeklügelte Schmierpläne reduzieren den Einsatz der Mittel<br />

auf ein Minimum und sorgen dafür, dass Maschinen länger und<br />

effizienter ohne Ausfälle laufen. Der Technische Handel hält ein<br />

fachgerechtes Angebot zur Maschinenoptimierung vor und kann mit<br />

Rat und Tat bei der Wartung, Instandhaltung und Modernisierung<br />

unterstützen.<br />

Weitere Informationen bietet die Seite<br />

www.vth-verband.de/schmierstoffe-gegen-energiekosten.<br />

www.vth-verband.de<br />

Zahnriemen!<br />

Wir lieben alle


SOFTSTARTER<br />

FÜHRUNGSWECHSEL BEI KEB<br />

IN DER SCHWEIZ<br />

Die Schweizer Tochter<br />

des Automatisierungsspezialisten<br />

KEB hat<br />

mit Urs Bürge einen<br />

neuen Geschäftsführer.<br />

Mit Mehmet-Ali<br />

Sönmez wurde zudem<br />

ein neuer Vertriebsleiter<br />

für die Schweiz<br />

ernannt. Bürge (Bild r.)<br />

war zuletzt in unterschiedlichen<br />

Führungspositionen tätig. Sönmez (l.) ist seit 2020<br />

bei KEB beschäftigt und war vor seiner Berufung zum Vertriebsleiter<br />

in der Schweiz verantwortlich für den Regionalvertrieb in<br />

Südwestdeutschland. „Urs Bürge und Mehmet-Ali Sönmez sind<br />

erfahrene Vertriebsexperten, die den Markt und die Bedürfnisse<br />

unserer Kunden sehr gut kennen“, sagte Thomas Peters,<br />

Leiter Vertrieb Elektronik bei KEB. Das Team der Schweizer KEB<br />

Automation AG in Pfäffikon unterstützt Kunden in allen<br />

Bereichen der industriellen Automation von Drive Controllern,<br />

Motoren und Bremsen sowie neuen Steuerungslösungen und<br />

dem webbasierten HMI-Managementsystem Helio. Kunden in<br />

der französischen Schweiz unterstützt der technische Vertrieb<br />

im Büro Yverdon-les-Bains.<br />

www.keb.de<br />

KISSsoft AG<br />

A Gleason Company<br />

T. +41 55 254 20 50<br />

info@kisssoft.com<br />

PRODUKTIONSENDE VON RADIALKOLBEN-<br />

PUMPEN IN NÜRNBERG<br />

Moog Inc. hat bekanntgegeben,<br />

dass das Unternehmen plant, die<br />

Produktion seiner Radialkolbenpumpen<br />

im Werk Nürnberg bis<br />

Ende 2026 einzustellen. Seit<br />

mehr als 20 Jahren steht der<br />

Name „RKP“ – Radialkolbenpumpen<br />

von Moog – für Zuverlässigkeit<br />

und Leistung in anspruchsvollen<br />

Industrieanwendungen. Die Technologie und die<br />

Märkte haben sich während dieser Zeit jedoch auch weiterentwickelt<br />

und alle Daten zeigen eindeutig, dass die RKP in<br />

der letzten Phase ihres Produktlebenszyklus angelangt ist.<br />

Moog plant daher, die RKP-Produktion am Standort Nürnberg<br />

in den nächsten drei Jahren auslaufen zu lassen und die<br />

Produktionsstätte in Nürnberg Ende 2026 zu schließen. Diese<br />

Maßnahme erfolgt im Einklang mit der am letzten Investorentag<br />

angekündigten Rationalisierung und Konsolidierung<br />

der weltweiten Unternehmensstandorte. Als Ersatz für die<br />

RKP ist ab 2024 die Einführung einer neuen Axialkolbenpumpen-Baureihe<br />

geplant, deren Entwicklung und Produktion am<br />

größten deutschen Moog-Standort Böblingen erfolgt. Moog<br />

ist sich der Tragweite dieser Entscheidung für die Mitarbeiter<br />

am Standort Nürnberg sehr bewusst und hat sie nur nach<br />

reiflicher Überlegung und schweren Herzens getroffen. In<br />

mehr als zwei Jahrzehnten ist Moog Nürnberg mit seinen derzeit<br />

59 Beschäftigten integraler Teil der Moog-Welt geworden.<br />

Leider gibt es jedoch keine wirtschaftlich tragbare und<br />

zukunftsfähige Alternative zur geplanten Werkschließung.<br />

Moog wird mit dem Betriebsrat Nürnberg die geplanten<br />

Maßnahmen beraten.<br />

www.moog.de<br />

IMMER MEHR ROBOTER<br />

KISSsoft Features<br />

▪ Bogenzahn 3D-Geometrie<br />

▪ Datenaustausch GAMA / GDE 3.2 / REXS 1.4<br />

▪ Zahneingriffs- und Lagerfrequenzen<br />

▪ FKM-Wellenfestigkeitsberechnung mit Rainflow-Matrix<br />

▪ Feinauslegung mit zusätzlichen Variationsmöglichkeiten<br />

Anfragen für eine Testversion über www.kisssoft.com<br />

NEU<br />

Release<br />

<strong>2023</strong><br />

Die International Federation<br />

of Robotics veröffentlicht<br />

im „World Robotics<br />

<strong>2023</strong>“-Jahrbuch aktuelle<br />

Branchendaten. Beim<br />

Einsatz von Industrie-Robotern<br />

erreichte die<br />

deutsche Wirtschaft<br />

demnach 2022 einen<br />

neuen Spitzenwert. Der<br />

operative Bestand stieg<br />

auf 259.636 Einheiten, was<br />

einem Zuwachs um 5 % im<br />

Vergleich zum Vorjahr entspricht. Mit 25.636 neu installierten<br />

Robotern wurde 2022 das drittbeste Jahresergebnis<br />

erzielt, nach dem Allzeithoch von 26.723 Einheiten im Jahr<br />

2018. Die Verkaufszahlen liegen mit minus 1 % nur knapp<br />

hinter dem Vorjahr. „Der operative Bestand an Industrie-Robotern<br />

in Deutschland ist mit einem Anteil von 36 % der mit<br />

Abstand höchste in der Europäischen Union“, sagt Marina<br />

Bill, Präsidentin der International Federation of Robotics. „Der<br />

Absatz stieg seit 2017 bis 2022 jedes Jahr durchschnittlich<br />

um fünf Prozent.“<br />

www.ifr.org<br />

10 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


SOFTSTARTER<br />

TRENDS IN DER FEINWERK- UND GERÄTETECHNIK<br />

Am 16. und 17. November <strong>2023</strong> findet in Dresden die 16. Tagung „Feinwerktechnische<br />

Konstruktion“ statt, die von der Deutschen Gesellschaft für Feinwerktechnik (DGFT)<br />

organisiert wird. Die Tagung bietet Unternehmen und Wissenschaft eine Plattform zum<br />

Informations- und Erfahrungsaustausch zu innovativen Entwicklungen in der Feinwerk- und<br />

Gerätetechnik. Auch dieses Jahr kommen wieder Entwickler, Forscher und Studierende<br />

zusammen, erstmals im Klemperer-Saal der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und<br />

Universitätsbibliothek Dresden (SLUB). Das Programm wurde in Kooperation mit Firmen und<br />

Hochschulen erstellt und bildet vielseitige Aspekte der Welt der Feinwerktechnik ab.<br />

Insgesamt zwölf Vorträge stehen auf der Agenda, unter anderem in den Anwendungen<br />

Mechatronik, Medizintechnik, Präzisionsmechanik, Miniaturantriebe, Mess- und Sensortechnik, Simulation und Optimierung.<br />

Eine Industrieausstellung begleitet die Tagung. Zudem wird der DGFT-Preis <strong>2023</strong> für die beste Diplom- bzw. Masterarbeit<br />

im Bereich Feinwerk- und Gerätetechnik des vergangenen Jahres verliehen.<br />

www.dgft-ev.de<br />

3-MILLIONSTE<br />

INNENZAHNRAD-<br />

PUMPE<br />

EXPERIENCE<br />

THE FUTURE TODAY<br />

DIE NEUE ÄRA IN DER ANTRIEBSTECHNIK.<br />

Bei der Eckerle Technologies<br />

GmbH in Malsch, führender<br />

Anbieter von spaltkompensierten<br />

Innenzahnradpumpen, gab<br />

es einen Grund zu feiern. Seit<br />

Wiederbeginn der Serienfertigung<br />

im Jahr 2000 sind<br />

mittlerweile drei Millionen<br />

Pumpen produziert worden.<br />

Eine Stückzahl auf die die<br />

gesamte Belegschaft stolz ist.<br />

Eckerle Innenzahnradpumpen<br />

werden in vielfältigen Anwendungen<br />

der Industrie- und<br />

Mobilhydraulik eingesetzt. Sie<br />

zeichnen sich durch sehr gute<br />

Wirkungsgrade, lange Lebensdauer<br />

und angenehmes<br />

Geräuschverhalten aus. Bei<br />

Verwendung in drehzahlgeregelten<br />

Systemen leisten<br />

sie einen hohen Beitrag zur<br />

Energieeinsparung. Neue<br />

4-Quadranten-Lösungen setzen<br />

diesen Weg zu mehr Nachhaltigkeit<br />

konsequent fort.<br />

Im Bild die Geschäftsführer<br />

Otto-Michael Eckerle (links)<br />

und Alexander Goss.<br />

www.eckerle.com<br />

www.rw-kupplungen.de


KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

TITEL<br />

12 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


TITEL<br />

KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

SERVOBREMSEN IN DER STRAHLENTHERAPIE<br />

WO PRÄZISION ENTSCHEIDET<br />

Die Strahlentherapie ist eine der<br />

wichtigen Säulen in der Krebs- und<br />

Tumorbehandlung. Zum Einsatz kommen<br />

hier Multi-Leaf-Collimatoren (MLC),<br />

die grundsätzlich dazu dienen, gesundes<br />

Gewebe zu schonen. Die LAP Sued GmbH<br />

aus Mittelfranken nahe Nürnberg<br />

hat sich auf die Entwicklung dieser<br />

hochkomplexen Technik spezialisiert.<br />

Um die Sicherheit für Patienten und<br />

Material zu gewährleisten, sind in<br />

den Geräten Servobremsen von<br />

Mayr Antriebstechnik eingebaut.<br />

Andreas Merz, Produktmanager bei<br />

mayr Antriebstechnik, Mauerstetten<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> 13


KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

TITEL<br />

Etwas Gutes zur Krebsbehandlung beitragen, die Wahrscheinlichkeit<br />

einer positiven Behandlung erhöhen, also<br />

Hilfestellung für Medizin und Patienten geben – das sind<br />

die Grundsätze, die Joachim Schindler, Entwicklungsingenieur<br />

bei Lap Sued GmbH, und seine Kolleginnen und Kollegen<br />

tagtäglich antreiben. Das Unternehmen entstand 2016 aus<br />

der Euromechanics medical GmbH, die im Jahr 2000 gegründet<br />

wurde, und gilt seitdem als Spezialist für die Entwicklung von<br />

Multi-Leaf-Collimatoren (MLC). Zusätzlich hat die Firma auch<br />

Produkte für die Qualitätssicherung (QA) in der Röntgendiagnostik,<br />

Strahlentherapie und im Bereich der Magnetresonanz-<br />

Tomo graphie (MRT) im Portfolio. „Einige unserer Produkte entstehen<br />

durch direkte Kundenaufträge, das EMM120+ (MLC) ist<br />

dagegen eine vollständige Eigenentwicklung der Lap Sued GmbH.<br />

Mechanik, Elektronik sowie Firm- und Software stammen von<br />

uns“, erklärt Joachim Schindler.<br />

DEN TUMOR BESTRAHLEN,<br />

GESUNDES GEWEBE SCHÜTZEN<br />

Dabei handelt es sich um ein Modul für einen Photonen-Linearbeschleuniger<br />

(LINAC) zur Begrenzung des Strahlenfeldes bei<br />

der Behandlung von Tumoren. „Grundsätzlich dienen MLCs dazu,<br />

gesundes Gewebe zu schonen. Zum Einsatz kommen hier daher<br />

120 Lamellen aus Wolfram, einem dichten, schwerem Metall,<br />

um das Strahlenfeld zu begrenzen (Beam-Shaping).“ Die Lamellen,<br />

die zu zwei Paketen gruppiert sind, werden während der Behandlung<br />

bewegt, um die Form des Tumors möglichst realitätsgetreu<br />

abzubilden. „Der Tumor sieht ggf. seitlich anders aus als<br />

von oben, deshalb verfahren bzw. vermessen die Lamellen ständig<br />

neu“, beschreibt Joachim Schindler die Herausforderungen.<br />

Während der Behandlung rotiert der LINAC Arm, in dem sich das<br />

MLC-Gerät befindet, um den Patienten herum. Die Form der Lamellen<br />

muss dabei permanent angepasst werden. Um eine höhere<br />

Flexibilität zu ermöglichen, befinden sich die zwei Lamellenpakete<br />

in sogenannten Bänken, welche separat, über Kugelumlaufspindeln,<br />

verfahren können. „Die Bänke können sich in der<br />

Theorie mit einer Geschwindigkeit von 80mm/s bewegen. Aus Sicherheitsgründen<br />

wird aber während der Behandlung wesentlich<br />

HERAUSFORDERUNG: KURZE<br />

SCHALTZEITEN, ENGER BAURAUM<br />

langsamer verfahren“, ergänzt Joachim Schindler. Die Masse der<br />

Bänke mit den Wolframlamellen liegt in etwa bei 35 kg und wird<br />

im Betrieb über die Motorsteuerung gehalten. Aber auch bei<br />

Stromausfall ist eine entsprechende Absicherung nötig, denn<br />

während der Behandlung befindet sich das MLC-Modul oftmals<br />

über dem Patienten bzw. in Schräglage.<br />

SICHERHEIT FÜR PATIENTEN UND MATERIAL<br />

Auf der Abtriebsseite der Kugelumlaufspindel sind daher Haltebremsen<br />

angebracht. „Eine Haltebremse muss die ca. 35 kg bei<br />

einem Stromausfall an der entsprechenden Position halten, um<br />

eine Gefährdung der Lamellen und des Patienten zu verhindern“,<br />

erläutert Joachim Schindler. „Die Herausforderung war<br />

dabei, die Schaltzeiten so kurz wie möglich zu halten und den<br />

engen Bauraum auszunutzen. Wir haben uns daher für Servobremsen<br />

von Mayr Antriebstechnik entschieden. Diese Bremslösung<br />

wurde zwischenzeitlich in den Mayr-Standard-Baukasten<br />

übernommen. Hier lief die Rückkopplung und Kommunikation<br />

über unseren Berater tadellos. Die Anpassung passt<br />

gut zu unserer Applikation.“<br />

01 Roba-Servostop Sicherheitsbremsen<br />

sind mit ihrer schlanken Bauform und dem<br />

geringen Gewicht auf die Anforderungen<br />

der Robotik und Medizintechnik<br />

zugeschnitten<br />

02 Das EMM120+ (MLC) ist eine vollständige<br />

Eigenentwicklung der Lap Sued GmbH<br />

03<br />

03 Auf der Abtriebsseite der Kugelumlaufspindel<br />

sind Roba-Servostop Haltebremsen<br />

angebracht; eine Haltebremse muss ca.<br />

35 kg an der entsprechenden Position<br />

halten<br />

01<br />

02<br />

14 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


TITEL<br />

KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

STANDARDBAUKASTEN FÜR FLEXIBILITÄT<br />

UND ORIENTIERUNG<br />

Die Sicherheitsbremsen arbeiten nach dem Fail-Safe-Prinzip. Sie erzeugen<br />

die Bremskraft durch Druckfedern, sind im energie losen Zustand geschlossen.<br />

Die Bremsen sorgen also dafür, dass beim Ausschalten des Stroms, bei<br />

Stromausfall oder Not-Halt bewegte Lasten nicht unkontrolliert absinken<br />

oder abstürzen. Mit der Roba-Servostop-Baureihe hat Mayr Antriebstechnik<br />

Federdruckbremsen für Servomotoren entwickelt, die speziell an die hohen<br />

Anforderungen der Robotik angepasst sind – nicht nur in der Industrie, sondern<br />

eben zum Beispiel auch für die Medizintechnik. Das Unternehmen<br />

kann dabei auf über 20 Jahre Erfahrung aus der Zusammenarbeit mit renommierten<br />

Forschungseinrichtungen zurückgreifen und hat erst kürzlich<br />

sein Portfolio überarbeitet. „Der neue Standardbaukasten, der neben klassischen<br />

auch schlanke Bauformen und Hohlwellen-Ausführungen umfasst,<br />

schafft nicht nur ein hohes Maß an Flexibilität für die verschiedenen Einbausituationen“,<br />

erklärt Bernd Kees, Produktmanager bei Mayr Antriebstechnik.<br />

„Sondern für Anwender bedeutet das auch einen leichten und unkomplizierten<br />

Zugang zu den Bremsen und einen schnellen Überblick über<br />

die einzelnen Lösungen auf einem attraktiven Preisniveau.“ Und Kees ergänzt:<br />

„Wir liefern auch den Zugang zu den für die Auslegung und die Auswahl<br />

notwendigen Daten wie beispielsweise die Definition der Bremsmomente,<br />

Schaltzeiten, Massenträgheiten, Reibarbeiten bei Notstopp, die<br />

Anzahl zulässiger Notstopps bei verschiedenen Anwendungsbedingungen<br />

oder auch Informationen zur geometrischen Anbindung. Das sorgt für gute<br />

Orientierung.“<br />

LEISTUNGSDICHT UND ENERGIEEFFIZIENT<br />

Roba-Servostop Bremsen sind nicht nur sehr leicht und bauen schlank, sondern<br />

sind auch im magnetischen Aktuieren extrem schnell. Zudem überzeugen<br />

sie durch eine hohe zulässige Reibarbeit bei dynamischen Bremsungen.<br />

„Daneben sind diese Bremsen so ausgelegt, dass der Bauraum optimal ausgenutzt<br />

und möglichst viel Energie eingespart wird“, fährt Bernd Kees fort.<br />

„Ein weitaus größeres Einsparpotenzial bietet sich aber im Betrieb durch die<br />

intelligente Ansteuerung der Bremsen. Denn nur beim Einschalten wird die<br />

Bremse kurzzeitig mit einer hohen Spannung bestromt. In dieser Phase ist<br />

eine hohe Magnetkraft erforderlich, um die Ankerscheibe über den Luftspalt<br />

anzuziehen. Liegt die Ankerscheibe dann allerdings am Spulenträger<br />

an, reicht eine wesentlich kleinere Magnetkraft aus, um die Bremse offen zu<br />

halten. Deshalb kann in dieser Phase die Spannung deutlich abgesenkt werden.<br />

Das spart nicht nur Energie, sondern ist auch von Vorteil, wenn die<br />

Stromaufnahme begrenzt ist.<br />

Bilder: mayrAntriebstechnik, Lap Sued GmbH, phonlamaiphoto – stock.adobe.com<br />

www.mayr.de<br />

DIE IDEE<br />

„Mit der Roba-Servostop-Baureihe<br />

hat Mayr Antriebstechnik Federdruckbremsen<br />

für Servomotoren<br />

entwickelt, die speziell an die hohen<br />

Anforderungen der Robotik angepasst<br />

sind. Die Roba-Servostop-<br />

Baureihe bietet Einsparpotenzial<br />

durch die intelligente Ansteuerung<br />

der Bremsen. Denn nur beim<br />

Einschalten wird die Bremse<br />

kurzzeitig mit einer hohen<br />

Spannung bestromt. Neu ist ein<br />

Standardbaukasten, der neben<br />

klassischen auch schlanke Bauformen<br />

und Hohlwellen-Ausführungen<br />

umfasst, und so für große Flexibilität<br />

hinsichtlich der Einbausituationen<br />

sorgt. Anwender erhalten sofort<br />

einen schnellen Überblick über die<br />

einzelnen Lösungen auf einem<br />

attraktiven Preisniveau.“<br />

Bernd Kees, Produktmanager,<br />

mayr Antriebstechnik, Mauerstetten<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> 15


DIE NEXTGEN-INITIATIVE<br />

Neue Maßstäbe<br />

für die Sensortechnik<br />

Exakt nach Ihren Vorgaben gefertigt<br />

100% kompatibel zu Vorgängermodellen<br />

Neue Mess- & Signalverarbeitungs-<br />

technologien für IXARC Drehgeber &<br />

TILTIX Neigungssensoren<br />

Mehr Präzision und Genauigkeit<br />

Höhere Auflösung und weniger<br />

Energieverbrauch – dank TMR-Technologie<br />

Programmierbar –<br />

kompatibel mit dem UBIFAST-Tool<br />

Einfach online bestellen:<br />

Testen Sie unseren Webshop –<br />

ab Losgröße 1!<br />

Besuchen Sie uns auf der<br />

SPS <strong>2023</strong> in Nürnberg!<br />

VERSATZAUSGLEICH IN ALLE RICHTUNGEN<br />

Ringspann erweitert sein Portfolio durch<br />

mehrere Bautypen kompakter Wendelkupplungen.<br />

Damit bietet das Unternehmen<br />

den Konstrukteuren der Antriebstechnik<br />

eine weitere kompakte und<br />

verschleißfreie Lösung zur spielfreien und<br />

winkelsynchronen Verbindung von und an<br />

Ab- und Antriebswellen. Das Besondere<br />

daran: Im Gegensatz zu anderen Kupplungstypen<br />

können Wendelkupplungen<br />

sowohl den Winkel- und Schrägversatz als auch Radial- und Axialverlagerungen<br />

von Wellen ausgleichen – gleichzeitig und je nach Bauform sogar dreidimensional.<br />

Bei den neuen Wendelkupplungen der Baureihe RBC handelt es<br />

sich um kompakte Wellenverbindungen, die aus einem Stück aus rostfreiem<br />

Stahl oder Aluminium gefertigt werden. Prägend für ihr Design ist ein zylindrischer<br />

Grundkörper, in dem eine oder mehrere helixförmig verlaufende Nute<br />

– die Wendeln – eingearbeitet sind. Diese spiralartige Formgebung verleiht der<br />

Kupplung einen oder mehrere flexible Bereiche mit exakt berechenbarer<br />

Elastizität. Die Herstellung aus einem Stück ermöglicht zudem die Integration<br />

mehrerer Funktionen und Eigenschaften in einem einzigen, platzsparenden<br />

Maschinenelement.<br />

www.ringspann.de<br />

KURVENROLLEN MIT ZINK-BESCHICHTUNGEN<br />

Kurvenrollen müssen nicht nur hohe Radialkräfte<br />

aufnehmen, sondern sind häufig auch<br />

aggressiven Umgebungsmedien ausgesetzt. Ein<br />

zuverlässiger Rostschutz ist deshalb entscheidend<br />

für deren Lebensdauer. Eine gute und – im<br />

Vergleich zum Edelstahl – wirtschaftliche Lösung<br />

bieten Oberflächenbeschichtungen, die Findling<br />

Wälzlager für seine Kurvenrollen KR und KRV in<br />

zwei Varianten zur Verfügung stellt: als Zink­<br />

Eisen- und als Zink-Nickel-Legierung. Die Zink-Eisen-Variante (Schichtdicke<br />

3-6 µm) mit anschließender Dickschichtpassivierung ist ein kostengünstiger<br />

kathodischer Korrosionsschutz. Noch besseren Schutz bietet die Zink-Nickel-<br />

Ausführung (Schichtdicke 3-6 µm) mit anschließender Dickschichtpassivierung;<br />

sie ist ein sehr hochwertiger kathodischer Korrosionsschutz. Die Kurvenrollen<br />

von Findling verfügen über einen dickwandigen für hohe Belastungen<br />

optimal profilierten Außenring.<br />

www.findling.com<br />

MEHR LEISTUNG UND MODULARITÄT<br />

Sumitomo Drive Technologies verpasst seiner<br />

ECY-Serie ein Facelift mit höherem Drehmoment<br />

sowie einen Plug-and-play-Antrieb für den<br />

Motoranschluss. Bei der ECY-Serie handelt es sich<br />

um hochpräzise Wellgetriebe. Eingesetzt werden<br />

sie etwa für die Oberflächenbearbeitung in der<br />

Zahntechnik oder in Cobots. Durch ihre internen<br />

Zylinderrollenlager verfügen die Getriebe über<br />

eine hohe Steifigkeit und bieten eine höhere Leistung auf geringerem Bauraum.<br />

Die Drehmomentdichte wurde bei der neuen Generation noch einmal<br />

erhöht. Dafür wurde bei gleichem Getriebeprinzip und gleichen Außenabmaßen<br />

die interne Struktur weiterentwickelt. Bei Nenn- und Beschleunigungsmoment<br />

sowie Not-Aus-Drehmoment liefern die neuen ECY 203 und<br />

ECY 205-Getriebe 30 % mehr Leistung – gegenüber den Vorgängermodellen.<br />

www.sumitomodrive.com<br />

Halle 4A / Stand 300


MARKTPLATZ<br />

| AT12-23G |<br />

PARAMETRIERBARE BAUSTEINE<br />

Mit Twincat 3 CNC<br />

Milling Base bietet<br />

Beckhoff ein<br />

umfangreiches<br />

Paket verschiedener<br />

Zyklen für die<br />

dreiachsige<br />

Fräs- und Bohrbearbeitung.<br />

Es erleichtert<br />

die Programmierung<br />

durch<br />

Kapselung der<br />

erforderlichen<br />

Abläufe in parametrierbare<br />

und wiederverwendbare Bausteine. Das neue<br />

Paket unterstützt unterschiedliche Bohrstrategien – vom<br />

einfachen Zentrieren und Tieflochbohren über Helikalfräsbohren<br />

bis hin zu Gewindebohren und Bohrgewindefräsen.<br />

Durch die Kombination mit den enthaltenen Zyklen für<br />

Bohrmuster lassen sich Mehrfachbohrungen in unterschiedlichen<br />

Anordnungen effizient programmieren. Das<br />

Fertigen von Langlöchern, Nuten sowie unterschiedlich<br />

geformter Taschen und Zapfen wird durch die Fräszyklen<br />

ebenfalls unterstützt. Zur Anpassung an unterschiedliche<br />

technologische Anforderungen verfügen alle Zyklen über<br />

umfangreiche Parametriermöglichkeiten. So unterstützen<br />

sie u. a. unterschiedliche Bearbeitungsmodi (Schruppen<br />

bzw. Schlichten) bzw. Vorschubrichtungen (Gegen- bzw.<br />

Gleichlauffräsen) und können in allen Hauptebenen (G17,<br />

G18, G19) angewendet werden.<br />

www.beckhoff.com<br />

Freie Wahl<br />

in Breite,<br />

Länge,<br />

Spitzenkraft<br />

Die neue AL8000-Linearmotor-Serie<br />

SICHER UND EFFIZIENT<br />

ABB hat ihre Familie<br />

von IE5-Synchronreluktanzmotoren<br />

(SynRM) um ein neues<br />

Mitglied erweitert:<br />

den IE5-SynRM mit<br />

erhöhter Sicherheit.<br />

Die Motoren haben bis<br />

zu 40 % weniger<br />

Energieverluste im Vergleich zu gängigen IE3-Motoren und<br />

können für explosionsgefährdete Bereiche eingesetzt<br />

werden. So verbinden sie Sicherheit und höchste Energieeffizienz.<br />

Entwickelt wurde die neue Variante für den Einsatz<br />

in explosionsgefährdeten Bereichen in einer Vielzahl von<br />

anspruchsvollen drehzahlgeregelten Industrieanwendungen.<br />

Sie zeichnet sich durch eine präzise Regelung und hohe<br />

Effizienz über den gesamten Drehzahlbereich aus – auch<br />

bei Teillast. Damit eignet sich die Variante zur Aufrüstung<br />

von Standard-Asynchronmotoren mit erhöhter Sicherheit<br />

für Pumpen, Lüfter und Kompressoren in Sektoren, wo<br />

explosive Gase, Dämpfe oder Stäube auftreten können. Ein<br />

wesentlicher Vorteil ist der kühlere Betrieb im Vergleich zu<br />

Standarddesigns. Die Lagertemperatur wird um bis zu 15 °C<br />

gesenkt, die Wicklungstemperatur um bis zu 30 °C. Das<br />

erhöht die Zuverlässigkeit, verlängert die Motorlebensdauer<br />

und verringert den Wartungsbedarf. Erhältlich sind die<br />

Motoren sind in den Leistungen zwischen 5,5 und 315 kW<br />

und in den Baugrößen von IEC 132 bis 315.<br />

www.abb.com<br />

Der Linearservomotor AL80xx:<br />

für hochdynamische Positionierungen<br />

flexibles Portfolio mit drei Motorbaubreiten,<br />

variabler Spulenanzahl und verschiedenen Magnetplattenlängen<br />

optimiert für Applikationen im Spannungsbereich 400 V AC<br />

Motion-Designer-Integration zur Auslegung und Auswahl<br />

des passenden Antriebs und Zubehörs<br />

Scannen und direkt<br />

zur passgenauen<br />

Linearmotor-Lösung<br />

Halle 7, Stand 406


GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

PASSENDE ANTRIEBSKONZEPTE<br />

WENIG SCHWINGEN<br />

UND NICHTS VERLIEREN<br />

Getriebemotoren sind aus der modernen Industrie nicht mehr wegzudenken.<br />

Ganz gleich, ob mit Drehstrom-, Gleichstrom- oder Servomotoren,<br />

ein Getriebemotor kann verschiedene Aufgaben übernehmen.<br />

Das Getriebesortiment von Groschopp umfasst verschiedene Stirnrad-,<br />

Planeten-, Schnecken- und Kombi-, aber auch Sondergetriebe, die sich<br />

flexibel an die Anforderungen der jeweiligen Maschine anpassen lassen.<br />

Nabila Dewolfs, Vertrieb &<br />

Marketing, Groschopp AG<br />

Drives & More, Viersen<br />

Groschopp konzipiert, entwickelt und produziert seit<br />

1948 komplette Plug-and-Play-Lösungen für den Maschinen-<br />

und Anlagenbau. Als Spezialist für Antriebstechnik<br />

hat sich das Unternehmen auch auf dem Markt<br />

der Getriebetechnik etabliert. Die unterschiedlichen Getriebearten<br />

des Herstellers haben verschiedene Vorteile. So bieten zum<br />

Beispiel die Planetengetriebe der PLZ-Serie bei kompakter Bauweise<br />

hohe Leistungs- bzw. Drehmomentwerte. Alleinstellungsmerkmale<br />

sind die gehonte Verzahnung, die Lebensdauerschmierung,<br />

der einfache Motoranbau, die beliebige Einbaulage<br />

und die variablen Anschlussmaße sowie der Wirkungsgrad von<br />

94%. Auch die Stirnradgetriebe des Herstellers zeichnen sich<br />

durch ihren guten Wirkungsgrad von bis zu 85 % sowie ihre kompakte<br />

und robuste Bauart aus. Ähnlich wie beim Planetengetriebe<br />

befinden sich Motor und Getriebe in einer Achsebene.<br />

DIE SCHNECKENGETRIEBE DER VARIO-FAMILIE<br />

Schneckengetriebe erlauben eine besonders hohe Übersetzung<br />

auf engstem Raum. Mit den zweistufigen Z-Getrieben von<br />

Groschopp sind Übersetzungen von 20:1 bis 1500:1 möglich, was<br />

vor allem bei benötigten kleinen Abtriebs-Drehzahlen von Vor-<br />

Mit den zweistufigen<br />

Z-Getrieben von<br />

Groschopp sind<br />

Übersetzungen von<br />

20∶1 bis 1500∶1 möglich<br />

teil ist. Das Drehmoment variiert je nach Ausführung zwischen<br />

5 Nm und 60 Nm. Darüber hinaus zeichnen sie sich durch ihre<br />

hohe Überlastfähigkeit bei kurzen Stoßlasten sowie ihren modularen<br />

Aufbau und ihr hygienisches Design aus. Sie verfügen über<br />

ein robustes Aluminiumgehäuse mit besonders glatter Oberfläche.<br />

Dadurch sind sie leicht zu reinigen und erfüllen selbst<br />

hohe Hygieneanforderungen. Die Schneckengetriebe werden<br />

standardmäßig lackiert oder optional hartcoatiert, silacoatiert<br />

sowie in Edelstahl angeboten.<br />

Das VE31 ist in verschiedenen Ausführungen und mit unterschiedlichen<br />

Wellendurchmessern erhältlich. Dank ihrer kompakten<br />

Abmessungen ist beispielsweise die Hohlwellenversion<br />

ideal für kleinere Förderbandapplikationen geeignet. Das Drehmoment<br />

des Getriebes liegt je nach Übersetzung, Betriebsart und<br />

Schmierstoff bei bis zu 25 Nm, die Übersetzung bei bis zu 100:1.<br />

Bei höheren Belastungen sind auch Spezialausführungen mit<br />

Motorwellenabstützung realisierbar.<br />

Auch das VE40 – der große Bruder des VE31 – ist flexibel anpassbar<br />

und kann in allen Positionen am Motor betrieben werden.<br />

„Die Hohlwellenausführung mit Deckel ist das Basismodell der<br />

Produktfamilie“, erläutert Wolf Meyer, Produktmanager bei<br />

Groschopp. Die Deckel können beidseitig zur Anflanschung an die<br />

Maschine verwendet werden. „Der Vorteil ist, dass nur ein Hohlwellengetriebe<br />

auf Lager gehalten werden muss und je nach Bedarf<br />

verschiedene Komponenten angebaut werden können.“ Wird<br />

eine Abtriebs- statt einer Hohlwelle benötigt, kann zum Beispiel<br />

einfach eine Steckwelle integriert werden. Genauso leicht kann ein<br />

Flansch auf den linken oder rechten Deckel aufgeschraubt werden.<br />

Optional sind auch Drehmomentenstütze und Schutzkappen<br />

erhältlich. Alternativ bietet Groschopp das Getriebe auch mit fest<br />

am Gehäuse integriertem Flansch und Vollwelle links, rechts oder<br />

18 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

beidseitig anstatt mit Steckwelle an. Durch den modularen Aufbau<br />

des Getriebes lassen sich einfach und kostengünstig kundenspezifische<br />

Lösungen realisieren. Das Drehmoment des VE40 liegt bei<br />

bis zu 45 Nm, die Übersetzung reicht bis 80:1.<br />

„Auf Kundenwunsch setzen wir auch mechanische Änderungen<br />

oder Sonderanfertigungen für Serien um“, erklärt Meyer. „So<br />

entstehen nicht nur innovative Lösungen, sondern wir erreichen<br />

auch ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis.“<br />

DIE KOMBI MACHT DEN UNTERSCHIED<br />

Mit der Baureihe Z31 bringt Groschopp ein neues Getriebe mit<br />

kombinierter Schnecken-Stirnradstufe auf den Markt, das die<br />

aktuellen Modelle Z14 und Z20 ablöst. „Das Z31 ist für ein<br />

Abtriebsdrehmoment von 30 Nm erhältlich, weitere Versionen<br />

sind geplant“, berichtet Alexander Klupp, Leiter Konstruktion bei<br />

Groschopp. „Das Z31 basiert auf dem VE31 mit einem Achsabstand<br />

von 31 mm.“ Beide Getriebe sind kompatibel, was den<br />

Motoranbau betrifft. „Das ist insofern von Vorteil, als dass sich<br />

die Getriebe nun einfach untereinander austauschen lassen.“ Ein<br />

weiterer Vorteil gegenüber dem Z14 und Z20 ist die wesentlich<br />

einfachere Montage. Als Winkelgetriebe deckt das Z31 dieselben<br />

Applikationen ab wie die Vorgängermodelle.<br />

Durch die Kombination aus Schnecken- und Stirnradstufe bieten<br />

die neuen Z-Getriebe Übersetzungen von 34,5:1 bis 690:1 und<br />

einen besseren Wirkungsgrad als zweistufige Schneckengetriebe.<br />

Die Schneckenstufe und die Schrägverzahnung sorgen zudem für<br />

einen geräuscharmen Betrieb. Weitere Mehrwerte für den Kunden<br />

sind die Kugellagerung des Getriebes sowie die 14er Vollwelle oder<br />

15er Hohlwelle im Abtrieb für die Kompatibilität mit der vorherigen<br />

Baureihe. „Unser erstes Kombigetriebe ist in Edelstahl ausge-<br />

führt, verfügt über besonders glatte Oberflächen und lässt sich<br />

somit einfach reinigen“, so Klupp. „Das heißt, es ist wie die Vario-<br />

Getriebe für hohe Hygieneanforderungen geeignet und kann überall<br />

dort zum Einsatz kommen, wo raue Bedingungen vorherrschen.“<br />

Bilder: Groschopp<br />

www.groschopp.de/<br />

DIE IDEE<br />

„In Kombination mit den<br />

Motoren von Groschopp<br />

stellen die neuen<br />

Getriebe eine besonders<br />

effiziente und<br />

wirtschaftliche Lösung dar. Wir als<br />

erfahrener Antriebs spezialist bieten<br />

unseren Kunden eine breite Auswahl<br />

an robusten, flexiblen, langlebigen<br />

und anwendungs spezifischen<br />

Getrieben, die wir bei Bedarf<br />

individuell den jeweiligen Wünschen<br />

entsprechend anpassen können.“<br />

Alexander Klupp, Leiter<br />

Konstruktion bei Groschopp, Viersen<br />

alpha Value Linear Systems –<br />

flexible Alleskönner<br />

alpha Value Linear Systems<br />

Wir bieten für jede Achse komplette Antriebslösungen – und<br />

das alles aus einer Hand. Profitieren Sie von ideal aufeinander<br />

abgestimmten linearen Antriebssystemen, bestehend aus<br />

Getriebe, Motor, Ritzel und Zahnstange. Sie eignen sich z.B.<br />

hervorragend für den Einsatz in Plasmaschneidanlagen, in<br />

Holzbearbeitungsmaschinen oder in der Automatisierung.<br />

Ihre Vorteile:<br />

• Einfache Konstruktion und Montage durch integrierten R-Flansch<br />

• Perfekt auf die alpha Value Line abgestimmte Systeme<br />

• Mit Schneckengetriebe NVS verfügbar<br />

WITTENSTEIN alpha – intelligente Antriebssysteme<br />

www.wittenstein-alpha.de<br />

alpha


KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

NICHT OHNE KUPPLUNG<br />

RÜCKENWIND<br />

FÜR DIE<br />

ENERGIEWENDE<br />

Windkrafträder müssen sich bei jedem Wetter zuverlässig drehen.<br />

Dies stellt hohe Anforderungen an die Komponenten und erfordert<br />

sorgfältige und aufwendige Testverfahren. Beim Betrieb und der Wartung<br />

der Anlagen steht der Schutz von Mensch und Maschine an erster Stelle.<br />

In all diesen Bereichen kommen Kupplungen zum Einsatz und R+W liefert<br />

passende Sonderlösungen für die Windenergie-Branche.<br />

Jan van Helt, Communications<br />

Manager R+W Antriebselemente<br />

GmbH, Wörth am Main<br />

Erneuerbare Energien spielen eine entscheidende Rolle im<br />

deutschen Strommix und sind ein Eckpfeiler der Energiewende.<br />

Dabei gewinnt die Windkraft an Bedeutung: Bis zum<br />

Jahr 2030 soll eine installierte Leistung von 30 GW Windenergie<br />

auf See und <strong>11</strong>5 GW an Land erreicht werden. Dies erfordert<br />

eine rasche Integration vieler Windkraftanlagen in das Netz.<br />

Die tatsächlich eingespeiste Leistung rückt zudem die Betriebssicherheit<br />

von Windkrafträdern in den Fokus. Um die anvisierten<br />

Ziele zu erreichen, müssen die Anlagen und alle Komponenten so<br />

ausgelegt sein, dass ein Dauerbetrieb auch unter extremen Wettersituationen<br />

aufrechterhalten wird. Auch die Stillstandzeiten bestehender<br />

Anlagen aufgrund von Schäden müssen nach Möglichkeit<br />

vermieden oder zumindest so kurz wie nötig gehalten werden.<br />

MEHR WIND ERNTEN<br />

Mit erneuerbaren Energien lässt sich nicht rund um die Uhr konstant<br />

und gleichmäßig Storm erzeugen. Von zentraler Bedeutung<br />

ist daher das Management der aktuell produzierten Energie, und<br />

zwar im Mix der regenerativen Quellen aus Sonne, Wasser und<br />

Wind. Die Effizienz einer Windkraftanlage entscheidet sich im<br />

Management der optimalen und konstanten Drehzahl des ge-<br />

samten Antriebsstranges. Wenn sich der Rotor zu langsam dreht,<br />

kann nicht genügend Energie erzeugt werden. Dreht sich der Rotor<br />

zu schnell, besteht die Gefahr eines Anlagenschadens.<br />

Um eine konstante Drehzahl zu erreichen, werden in modernen<br />

Windkraftanlagen Pitch-Control-Systeme eingesetzt. Diese<br />

messen, überwachen und regeln die Neigung und Stellung der<br />

einzelnen Rotorblätter und beeinflussen die Aerodynamik. Für<br />

einen maximalen Wirkungsgrad werden die rotatorischen Komponenten<br />

der Windkrafträder mithilfe von Sensoren exakt positioniert.<br />

Die Systeme müssen dynamisch sehr hohe Anforderungen<br />

erfüllen, je nachdem aus welcher Richtung und mit welcher<br />

Intensität der Wind gerade bläst.<br />

Um dabei einen Dauerbetrieb zu ermöglichen, stattet R+W<br />

Pitch-Control-Systeme mit spiel- und wartungsfreien Präzisions-<br />

Metallbalgkupplungen mit Klemmnaben aus. Sie sind Garant für<br />

eine sichere Drehmomentübertragung, eine präzise Positionierung<br />

und eine hohe Wiederholgenauigkeit.<br />

Für die Erzeugung von regenerativer Energie in Off-Shore<br />

Windparks kommen neben typischen Belastungen wie z. B. Temperaturschwankungen<br />

und Nässe weitere äußere Faktoren hinzu.<br />

Die Komponenten auf See müssen so gefertigt sein, dass sie extremen<br />

Temperatureinsatzbereichen von - 40 bis + 100 °C oder<br />

20 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


Kontakt mit aggressiven Umwelteinflüssen wie etwa salzhaltiger<br />

Luft standhalten. Hierfür werden die Präzisions-Metallbalgkupplungen<br />

BK2 der Serie 150 mit geschweißter Nabe-<br />

Balg-Verbindung sowie mit einer speziellen Oberflächenbehandlung<br />

ausgeführt. Die oxidierten Stahl-Klemmnaben<br />

erhöhen den Schutz vor Korrosion und stellen die präzise<br />

Drehmomentübertragung sicher.<br />

TESTEN OHNE CRASHS<br />

Bevor die Windräder unter Einsatzbedingungen Energie erzeugen,<br />

sind intensive Validierungen und genaueste Prüfungen<br />

erforderlich, um die Robustheit des Antriebsstrangs in Bezug<br />

auf das dynamische Verhalten im Windturbinengenerator<br />

zu testen. Spezielle Prüfstände testen alle Komponenten in<br />

kontrollierter Umgebung auf ihre Belastbarkeit und strapazieren<br />

diese bis an ihre Grenzen. Ein mechanischer Überlastschutz<br />

zwischen An- und Abtriebsmaschine ist für einen<br />

crash-freien Betrieb des Prüfstands unabdingbar.<br />

Die R+W Sicherheitskupplungen der Baureihe ST erfüllen<br />

genau das: Mit einem breiten Einstellbereich für hohe Drehmomente<br />

von 0,2 bis 165 kNm trennen sie bei einer Schaltzeit<br />

von wenigen Millisekunden die Verbindung zwischen Motor<br />

und Getriebe. Möglich wird das durch Schaltsegmente, die<br />

gleichmäßig am Umfang verteilt sind. Sie arbeiten nach einem<br />

bewährten System mit federvorgespanntem Kugelrastprinzip<br />

und eigens dafür entwickelten Tellerfedern. Die übertragbaren<br />

Drehmomente werden durch die Anzahl und den Lochkreisdurchmesser<br />

der Schaltsegmente bestimmt. Im Falle einer<br />

Überlast bewegen sich die Kugeln axial aus den Kalotten und<br />

bewirken eine dauernde Freischaltung der An- und Abtriebsseite.<br />

Die Schwungmassen am Prüfstand laufen aus, ohne dass<br />

die Sicherheitskupplung automatisch wieder einrastet und<br />

Maschinenkomponenten unnötig belastet werden. Der Kraftfluss<br />

wird erst nach einer Zustandsprüfung durch einen manuellen<br />

Eingriff hergestellt: Das Wiedereinrasten erfolgt einfach<br />

durch axialen Druck auf den Schaltstößel.<br />

DYNAMISCH WIE DER WIND<br />

Die erheblichen Kräfte, die an diesen Prüfständen wirken, erfordern<br />

hohe und schnell wirksame Sicherheitsvorkehrungen.<br />

„Safety first“ – nicht nur zum Schutz der Anlage, sondern auch<br />

zum Schutz des Prüflings – ist die oberste Priorität bei einem<br />

gemeinsamen Projekt von R+W mit dem unabhängigen Prüflabor<br />

DMT. Um die Vorgabe einer vollständigen und unmittelbaren<br />

Lastentrennung bei Überlast einzuhalten, war Kupplungs-Know-how<br />

beim Engineering gefragt.<br />

DMT ist ein Tochterunternehmen der TÜV Nord Group und<br />

testet in Krefeld vorrangig Getriebe aus Windkraftanlagen unter<br />

realen Bedingungen. Der Prüfstand für das genormte Testverfahren<br />

ist aus einer Belastungsmaschine, zwei Getrieben<br />

und einem Generator mit Bremse aufgebaut. Die Belastungsmaschine<br />

wird allmählich von 200 min -1 auf 1.800 min -1 hochgefahren.<br />

Das erste Getriebe hat die wichtige Funktion, die<br />

Motordrehzahl auf die Eingangsdrehzahl des Windkraftgetriebes<br />

zu verringern. Dabei simuliert es den Rotor einer Windkraftanlage,<br />

sodass das Getriebe unter realistische Bedingungen<br />

geprüft werden kann.<br />

Die in der Anlage verbaute Sicherheitskupplung gehört zur<br />

Baureihe ST1-R. Wie die meisten Sicherheitskupplungen von<br />

R+W wurde diese gemäß den Anforderungen von DMT individualisiert.<br />

Sie verfügt über sechs Schaltmodule ST71 mit einem<br />

einstellbaren Ausrückmoment von 45 kNm bis 90 kNm<br />

und ist direkt zwischen den Manner-Messflansch und der<br />

Bremse installiert. Das aufwendige Prüfverfahren ist in der internationalen<br />

Norm für Windenergieanlagen IEC 61400 mit<br />

Keine Grenzen in Sicht<br />

Vision kann mehr.<br />

Hell<br />

Schnell<br />

Integriert<br />

Flexibel<br />

Synchronisiert<br />

Mehr erfahren<br />

B&R bietet ein einzigartiges Vision-System bestehend<br />

aus Kameras, Objektiven, Beleuchtung und Software.<br />

Alle Komponenten sind nahtlos in das B&R-Automatisierungssystem<br />

integriert. Durch kompromisslose<br />

Leistungsstärke und Skalierbarkeit entstehen noch nie<br />

dagewesene Fähigkeiten für Maschinen und Anlagen.<br />

br-automation.com<br />

B&R | A member of the ABB Group


KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

01<br />

02 03<br />

01 Schaltsegment der<br />

Sicherheitskupplung ST mit<br />

Tellerfedern als Teil des<br />

bewährten Sicherheitssystems<br />

nach dem Kugelrastprinzip<br />

02 Die Industrie-Sicherheitskupplung<br />

ST1 schützt den<br />

Generator in der Gondel<br />

03 Eine Sonderausführung<br />

der Metallbalgkupplung BK2<br />

kommt in Pitch-Control-<br />

Systemen zum Einsatz<br />

einheitlichen Tests festgelegt und bildet die Dynamik des Windes<br />

ab. Flexibel ist auch der von DMT konstruierte Prüfstand konzipiert:<br />

Durch die jederzeit mögliche Erweiterung um drei Schaltmodule<br />

kann der Einstellbereich der Sicherheitskupplung zwischen<br />

80 kNm und <strong>11</strong>0 kNm erweitert werden. Eine Herabsetzung<br />

auf einen Bereich von 24 kNm bis 50 kNm wird wiederum<br />

durch Herausnahme von drei Schaltmodulen erreicht. Mit der<br />

Möglichkeit, das Ausrückmoment der Sicherheitskupplung den<br />

jeweiligen Anforderungen anzupassen, lässt sich die Auslastung<br />

des Prüfstands erhöhen. Für DMT zahlt sich der dynamische Einstellbereich<br />

der Sicherheitskupplung somit auch aus wirtschaftlichen<br />

Gründen aus.<br />

IN WINDESEILE AUSRÜCKEN<br />

Die Einsatzbereiche der Industrie-Sicherheitskupplungen aus<br />

der ST-Baureihe erstrecken sich nicht nur auf die soeben dargestellten<br />

Anwendungen: Sie finden auch ihren Platz im Antriebsstrang<br />

der Windräder selbst. Während bei Prüfständen tatsächlich<br />

ein großes Rad gedreht wird, kommt es an der Spitze des<br />

Turms auf kompakte Abmessungen an. Die maßgeblichen Komponenten<br />

einer Windkraftanlage sind dort oben in der Gondel<br />

platziert. Sicherheitskupplungen zwischen Generator und Getriebe<br />

begrenzen hier sicher das Drehmoment.<br />

Basierend auf der Baureihe ST1 der Serie 160, hat R+W eine<br />

kompakte und leichtgewichtige Sonderlösung entwickelt. Das<br />

voreingestellte Ausrückmoment von 100 kNm kann flexibel innerhalb<br />

eines Einstellbereichs von 50 bis <strong>11</strong>0 kNm angepasst<br />

werden. Diese Flexibilität garantiert die Schutzfunktion auch unter<br />

sich ändernden Bedingungen. Zuverlässig und in Windeseile<br />

trennt die Sicherheitskupplung die starre Verbindung und bewahrt<br />

den Generator vor schädlichen Drehmomentbelastungen.<br />

Alle R+W Kupplungen der Modellreihe SK, SL und ST sind vom<br />

Tüv Süd bauartgeprüft nach Prüfkatalog IS-ESA21/20/89.<br />

SICHERE RETTUNG AUS DER HÖHE<br />

Safety first – was bei Prüfstanden und in der Gondel an erster<br />

Stelle kommt, gilt umso mehr bei Wartungsarbeiten vor Ort in<br />

großer Höhe In Notfallsituationen auf Windrädern ist die Bergung<br />

etwa eines bewusstlosen Arbeiters am Rotor mit den bisherigen<br />

Geräten oft mühsam in der Anwendung. Es besteht die Gefahr,<br />

dass sich unkontrollierte Kräfte entwickeln.<br />

Für solche Situationen hat die Firma Mittelmann Sicherheitstechnik<br />

in Zusammenarbeit mit R+W eine innovative Lösung entwickelt,<br />

bei der ein Drehmomentbegrenzer in das Gerät integriert<br />

ist. Zur Anwendung kommt eine Sonderlösung auf Basis der<br />

ESL-Serie. Die Größe ist geringer im Vergleich zum Serienmodell,<br />

es fehlt der Elastomerkranz für Wellenversätze, und sie wurde gezielt<br />

auf die Anforderungen des Rettungshubgeräts als Überlastschutz<br />

für die bemannte Winde mit Fremdmaschinenantrieb<br />

(z. B. ein Akkuschrauber) konstruiert. Die Kupplung arbeitet mechanisch<br />

nach dem durchrastenden Kugelprinzip und gibt im<br />

Fall einer Überlastung ein hörbares Klackern und eine spürbare<br />

Vibration ab – ein Alarmsignal, das der Anwender akustisch<br />

wahrnimmt. Das innovative Rettungsgerät von Mittelmann Sicherheitstechnik<br />

ist nach verschiedenen Sicherheitsstandards<br />

zertifiziert. Menschenleben können damit in großer Höhe einfacher<br />

gerettet werden.<br />

Bilder: R+W Antriebselemente, Fantastic – stock.adobe.com<br />

www.rw-kupplungen.de<br />

DIE IDEE<br />

„Im Zuge der Energiewende ist die<br />

Konstruktion neuer Windkraftanlagen,<br />

ihre fehlerfreie Prüfung<br />

und die sichere Inbetriebnahme von<br />

höchster Bedeutung. Gleichzeitig<br />

müssen die Ausfallzeiten bestehender<br />

Anlagen minimiert und eine<br />

optimale Sicherheit für Wartungsarbeiten<br />

gewährleistet werden.<br />

Kupplungen spielen bei all diesen<br />

Prozessen eine zentrale Rolle.<br />

Mit unserem Kupplungs-Know-how<br />

geben wir von R+W Herstellern und<br />

Betreibern Rückenwind bei der<br />

Suche passender Lösungen für die<br />

Windkraft.“<br />

Sascha Markert, Team Leader<br />

Research & Development,<br />

R+W Antriebselemente GmbH,<br />

Wörth am Main<br />

VIDEO<br />

Rettungshubgerät mit Sicherheitskupplung<br />

von R+W im Einsatz:<br />

https://bit.ly/3ZOdQJq<br />

22 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


MARKTPLATZ<br />

SNAPCHAIN 2.0: FLEXIBLE ENERGIE-<br />

FÜHRUNG FÜR ENGSTE BAURÄUME<br />

Speziell für wenig<br />

beanspruchte und<br />

flache Leitungspakete<br />

hat Igus die<br />

Snapchain 2.0 entwickelt.<br />

Die Energieführung<br />

besteht aus<br />

nur einem Seitenband,<br />

auf dem sich die<br />

Leitungen mithilfe von<br />

Kabelbindern fixieren lassen. Dank 100 % Rezyklat ist sie<br />

zudem eine nachhaltige Lösung. Es handelt sich um eine<br />

Weiterentwicklung der Snapchain, welche das Unternehmen<br />

vor 20 Jahren eingeführt hat und die sich seither tausendfach<br />

als Energieführung für engste Bauräume weltweit bewährt<br />

hat. Eine Besonderheit der Snapchain 2.0 ist ihr Material: Sie<br />

besteht serienmäßig aus dem Recycling-Werkstoff Igumid CG,<br />

der zu 100 % aus recycelten Energie ketten stammt. Im Rahmen<br />

des Chainge-Programms nimmt das Unternehmen seit 2019<br />

ausgediente Energieketten herstellerunabhängig zurück. Das<br />

Material wird anschließend sortenrein sortiert, gereinigt und<br />

in einem Prozess auf Neuwarenqualität aufbereitet. Es ist die<br />

zweite Kettenserie, die Igus standardmäßig aus recyceltem<br />

Material herstellt. Nach ihrem Lebensende kann sie ebenfalls<br />

vollständig recycelt werden.<br />

www.igus.de<br />

MIT KUNSTSTOFF AKTIV GEGEN<br />

ELEKTROEROSION<br />

Nach Abschluss von<br />

Tests und Leistungsbewertungen<br />

bietet<br />

NSK jetzt ein verbreitertes<br />

Programm an<br />

Wälzlagern an, die für<br />

den Einsatz in<br />

E-Achsen von<br />

Elektrofahrzeugen<br />

entwickelt wurden<br />

und Elektroerosion<br />

verhindern. Die Lösungen umfassen Wälzlager mit elektrisch<br />

isolierender Kunststoffumspritzung sowie Erdungselemente<br />

mit elektrisch leitfähigen Bürsten. Sie erreichen einen Grad der<br />

Isolierung, wie er bei E-Achsen erforderlich ist, jedoch zu<br />

geringeren Kosten als Keramikkugellager. Die umspritzten<br />

Wälzlager werden je nach spezifischer Vorgabe konfiguriert und<br />

sind auch bei Schienenfahrzeugen einsetzbar. Eine weitere<br />

Option zum Schutz vor Elektroerosion sind leitfähige Bürsten<br />

als Erdungselement. Als Reaktion auf den Trend zu hocheffizienten<br />

flüssigkeitsgekühlten Systemen, für die herkömmliche<br />

Bürsten bei hohen Antriebsdrehzahlen nicht geeignet sind,<br />

verwendet NSK jetzt neue Bürsten. Sie bieten auch in ölgeschmierten<br />

Anwendungen eine gute Leitfähigkeit und lassen<br />

sich platzsparend in die Antriebswelle integrieren.<br />

www.nsk.com<br />

HEAVYDUTY<br />

INTELLIGENTE GLEITLAGERLÖSUNGEN –<br />

FÜR EINEN REIBUNGSFREIEN ABLAUF UND MEHR EFFEKTIVITÄT<br />

PASSION FOR TECHNOLOGY.


SPECIAL: SPS <strong>2023</strong><br />

Das Portal in C-Form<br />

bewegt sich auf einem<br />

Schienensystem mit<br />

Zahnriemenantrieb<br />

entlang der gesamten<br />

Containerlänge<br />

RÖNTGENSCANNER<br />

LINEARTECHNIK<br />

FÜR X-RAY IN XXL<br />

Dinge zu durchleuchten ist seine Leidenschaft: Robert Klaus<br />

baut XXL-Röntgenscanner für die Qualitätskontrolle von<br />

Produkten – von Autofelgen bis zu Heckrotoren für<br />

Hubschrauber. Das Unternehmen Flow Capture Germany<br />

braucht dafür Maschinenbauteile, die einfach zu montieren<br />

und möglichst wartungsfrei sind. Für die Antriebstechnik<br />

kommen Komponenten von Igus zum Einsatz, vom<br />

Linearmodul mit Spindel über Motoren bis zur Steuerung.<br />

Michael Hornung, Produktmanager International<br />

drylin Linear- und Antriebstechnik , Igus GmbH, Köln<br />

Ein Riss, so dünn wie ein Bruchteil des Durchmessers eines Menschenhaares:<br />

Für das Auge nicht sichtbar, können seine Folgen doch verheerend sein. Etwa<br />

dann, wenn sich der unscheinbare Defekt in einer Autofelge befindet. Versagt<br />

das Bauteil, stehen Leben auf dem Spiel. Eine zuverlässige Qualitätskontrolle<br />

sollte daher Standard sein.<br />

Wo das Auge nicht weiterkommt, baut das Unternehmen Flow Capture Germany<br />

GmbH aus Rehden Röntgenscanner und Tomografiesysteme namens Rex-Cell. Sie erkennen<br />

Risse, Brüche, Einschlüsse, Verformungen und Fremdkörper, selbst wenn diese<br />

75 µm klein sind, also nur 0,075 mm. Industrieunternehmen, Universitäten und<br />

Forschungsinstitute auf der ganzen Welt setzen die Systeme ein, oder nutzen einen<br />

Prüfservice namens XRay-Online: Sie schicken dafür Prototypen ihrer Produkte und<br />

Stichproben der Serienproduktion nach Rehden, um sie dort durchleuchten zu lassen.<br />

„Durch das vorausschauende Röntgen von Materialien, Werkstoffen und Bauteilen<br />

gelangen fehlerhafte Teile gar nicht erst in die Produktion oder zu Kunden“, sagt<br />

Robert Klaus, Geschäftsführer bei Flow Capture Germany. „Das spart teure Reklamationen,<br />

aufwendige Rückrufaktionen und hohe Ausschussquoten.“ Auch Privatpersonen<br />

haben den Service bereits genutzt: Rasmus Günther aus Ganderkesee zum Beispiel<br />

ließ die Flachbettfelgen seines getunten VW-Käfer von 1956 röntgen, bevor er<br />

mit der Rarität auf die Rennstrecke ging.<br />

DIE IDEE<br />

„Ich kann Maschinen nur deshalb<br />

im Alleingang bauen, weil ich ein<br />

Netzwerk von verlässlichen Zulieferern<br />

habe. Igus hat mich von<br />

der ersten Minute an verlässlich<br />

unterstützt, mit Linearmodulen in<br />

Wunschlänge in Stückzahl eins und<br />

einem reaktionsschnellen und<br />

kompetenten Service. Das hat mich<br />

positiv überrascht. Schließlich ist<br />

Flow Capture für Igus ein kleiner<br />

Kunde. Bei vielen anderen Unternehmen<br />

muss ich in dieser Rolle eher um<br />

Unterstützung flehen. Für mich gibt<br />

es deshalb gerade bei Energieketten<br />

keine ernsthafte Alternative zu Igus.“<br />

Robert Klaus, Geschäftsführer bei<br />

Flow Capture Germany GmbH,<br />

Rehden<br />

24 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


01<br />

01 Für die vertikale Bewegung von Röntgenscanner und Detektor kommen 1,80 m lange<br />

Linearmodule mit Spindel, Nema-23-Schrittmotoren und Steuerungen der Serie Dryve D1<br />

zum Einsatz<br />

02<br />

02 Energie- und Datenleitungen bewegen sich in Energieketten aus Hochleistungskunststoff<br />

von Igus<br />

ÜBERGROSSE OBJEKTE RÖNTGEN<br />

Zu den neuesten Errungenschaften des Erfinders aus Rehden<br />

zählt die Rex-Cell-L-Serie. Der übergroße Röntgenscanner ist in<br />

einem Seecontainer untergebracht, der mit Blei verkleidet ist. Der<br />

Scanner misst 2,6 x 2,6 m und wiegt rund 5 t. Im Inneren befindet<br />

sich ein Portal in C-Form, das sich auf einem Schienensystem mit<br />

Zahnriemenantrieb entlang der gesamten Containerlänge bewegt.<br />

Links und rechts sind Röntgenscanner und ein Detektor installiert.<br />

Auf den Stützpfeilern des Portals bewegen sie sich über<br />

einen Spindelantrieb auf und ab. Große Gegenstände mit einer<br />

Länge von bis zu 450 cm, einer Breite von 120 cm und einer Höhe<br />

von 180 cm können so geprüft werden. Gescannt werden unter<br />

anderem Schüttgut, Motorräder, Heckrotorblätter eines Hubschraubers<br />

oder sogar ganze Chargen von Hunderten Kisten mit<br />

Nasensprayflaschen. Bis zu 90 Euro-Paletten können den Scanner<br />

pro Tag passieren. „Die Livebetrachtung ermöglicht einen faszinierenden<br />

Einblick in das Innenleben von Gegenständen und eine<br />

schnelle Lokalisation von Fehlern“, sagt Robert Klaus.<br />

Für die horizontale Bewegung wird ein bürstenloser Gleichstrommotor<br />

EC/BLCD eingesetzt. Entlang der Schiene sind darüber hinaus<br />

Energieketten von Igus verlegt, die Energie- und Datenleitungen<br />

führen und diese vor Kabelbrüchen schützen.<br />

Robert Klaus betont: „Die einfache Montage der Komponenten<br />

und die schnelle Programmierung von Bewegungsabläufen unterstützen<br />

mich dabei, meinen engen Zeitplan einhalten zu können.“<br />

Bilder: Igus<br />

www.igus.de; www.xray-online.com<br />

KOMPONENTEN UND KNOW-HOW<br />

Robert Klaus hat den Betrieb 2017 gegründet – als Schwester des<br />

norwegischen Unternehmens Flow Capture. In den Anfangsjahren<br />

konzentrierte sich der Ingenieur auf den Bau von Tomografen,<br />

die in der Öl- und Gasindustrie die Konzentration von Öl, Gas<br />

und Wasser in Pipelines analysieren. Als zweites Standbein kam<br />

die Materialprüfung dazu. In einer 300 m 2 großen Halle im Rehdener<br />

Gewerbegebiet baut der Ingenieur die Röntgenscanner, und<br />

zwar ganz allein. Trotzdem steht ein Exemplar der Rex-Cell-L-<br />

Serie in nur drei Wochen. Was ist sein Geheimnis? Neben 15 Jahren<br />

Erfahrung und Leidenschaft: Bauteile, die unkompliziert zu<br />

montieren und möglichst wartungsarm sind. Hier vertraut der<br />

Tüftler unter anderem auf Komponenten von Igus aus Köln.<br />

Für die Auf-und-ab-Bewegung von Röntgenscanner und Detektor<br />

setzt er beispielsweise auf Drylin SAW-1660: Das Linearmodul<br />

mit Spindel als Sonderanfertigung garantiert einen ruhigen<br />

Lauf, und das trotz der überdurchschnittlichen Hublänge von<br />

1.800 mm. Scanner und Detektor sind dabei auf Schlitten montiert,<br />

die sich auf einer Aluminiumschiene mit W-Profil bewegen.<br />

Buchsen aus Hochleistungskunststoff mit integrierten Festschmierstoffen,<br />

die sich im Laufe der Zeit automatisch freisetzen,<br />

machen Nachschmierarbeiten überflüssig. Für den Antrieb sorgt<br />

ein Nema-23-Schrittmotor, für die Steuerung Dryve D1. Die minimalistische<br />

Motorsteuerung ermöglicht eine schnelle Programmierung<br />

der Laufwagenbewegungen. Programmieren lässt sie<br />

sich über einen Webbrowser per PC, Smartphone oder Tablet.<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> 25


LINEARTECHNIK<br />

SONDERMASCHINENBAU<br />

PRÄZISION IM GARTEN<br />

Gardena sieht sich schon immer als besonders nachhaltig denkender Innovator.<br />

Doch die nachhaltige Weiterentwicklung der Produktionstechnik und<br />

Automatisierung stellt auch die Tochtergesellschaft von Husqvarna vor Herausforderungen.<br />

Grundlegende Voraussetzungen für die Bewältigung sind dank<br />

eines Partners bereits erfüllt: Mit modernster Hub-Dreh- und Lineartechnik des<br />

Antriebsspezialisten LinMot ist es Gardena gelungen, Präzision, Geschwindigkeit<br />

und Nachhaltigkeit seiner Produktionsanlagen neu zu definieren.<br />

Mihàly Vidovenyecz,<br />

Technical/Social<br />

Media Writer<br />

Der Wasser-Fußabdruck Deutschlands beläuft sich auf<br />

219 Milliarden Kubikmeter pro Jahr, so die Ergebnisse<br />

des Forschungsprojekts der Technischen Universität<br />

Berlin. Zweifellos haben industrielle Hersteller vieler<br />

Branchen mit ihren zum Teil hallengroßen Produktionsanlagen<br />

einen maßgeblichen Anteil an den explodierenden Zahlen des<br />

konsuminduzierten Wasserverbrauchs. Gardena ist sich seiner<br />

Verantwortung als Produzent von Wassertechnologie und den<br />

damit verbundenen Konsequenzen bewusst und gestaltet seine<br />

Produktionsprozesse seit Jahrzehnten mit einer ökologischen<br />

Sicht auf die Zukunft des Wassers. „Schonender, effizienter und<br />

sparsamer sollen sowohl unsere Produkte als auch deren Herstellung<br />

sein“, fasst Heribert Wettels, Kommunikationsmanager<br />

der Öffentlichkeitsarbeit bei Gardena, die Unternehmensphilosophie<br />

kurz zusammen.<br />

ZURÜCK ZU DEN WURZELN<br />

Dass diese Philosophie gelebte Praxis ist, zeigt am besten das<br />

modulare Tropfbewässerungssystem Micro-Drip-System (MDS)<br />

der Husqvarna-Tochter, das im Konsumentenbereich bereits<br />

Jahrzehnten die absolute Marktführerschaft innehat. „Die allererste<br />

Version des MDS wurde 1985 auf den Markt gebracht. Das<br />

war lange vor den großen Nachhaltigkeitsdebatten und Dürreperioden<br />

in Europa“, erklärt Wettels. Das umweltbewusste Han-<br />

deln des Unternehmens hat sich im Laufe der Jahre auch auf die<br />

Automatisierungstechnik der Produktionsanlagen ausgewirkt.<br />

„Da die neue Generation des Micro-Drip-Systems von Grund auf<br />

erneuert wurde, war auch eine Weiterentwicklung des dahinterstehenden<br />

Fertigungssystems und dessen Antriebstechnik notwendig“,<br />

erläutert Reinhold Steck, Konstruktionsleiter Sondermaschinenbau<br />

bei Gardena. Da sich die MDS-Anlage bereits in<br />

der vierten Ausbaustufe befindet, musste dieser Fortschritt der<br />

Fertigungsprozesse auch auf nahezu allen Ebenen der Antriebstechnik<br />

erfolgen. „In den ersten drei Ausbaustufen des MDS waren<br />

konventionelle Lösungen im Einsatz“, so Konstruktionsleiter<br />

Steck. Da die neue Anlagengeneration mehr Grund- und Prozesssicherheit,<br />

erhöhte Präzision in der Kraftregelung und in den Prozessparametern<br />

sowie optimierte Nachhaltigkeit und Energieeffizienz<br />

bieten sollte, führte der Weg für die Abteilung Sondermaschinenbau<br />

nach den Worten von Steck unweigerlich zu einem<br />

Hersteller, „bei dem wir schließlich die Lösung für unsere<br />

anspruchsvollen Pick-and-Place-Aufgaben fanden. Denn gerade<br />

bei diesen Prozessen sind die LinMot-Antriebssysteme in ihrer<br />

Dynamik und Präzision unschlagbar.“<br />

PRÄZISION AUF KNOPFDRUCK<br />

Industrielle Anlagen zum präzisen und dynamischen Verschließen,<br />

Verschrauben oder Montieren zu realisieren, ist mit her-<br />

26 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


This is<br />

not only<br />

a drive.<br />

01 Das Linearmodul DM01 ist einbaufertig<br />

und reinraumzertifiziert<br />

kömmlichen Servo-Lösungen eine äußerst komplexe Herausforderung.<br />

Die verschiedenen Komponenten, wie z. B. die zwei<br />

Arten von Servomotoren, Greifer, Schläuche, Sensoren usw.,<br />

müssen aufeinander abgestimmt und in das Engineering einbezogen<br />

werden. Dies macht die Realisierung von effizienten Industriemaschinen<br />

planungs-, material-, kosten- und zeitaufwändig<br />

und verspricht dennoch nicht die volle Präzision und<br />

Vielseitigkeit in der Verarbeitung – wie es zum Beispiel beim<br />

Micro-Drip-System von Gardena der Fall ist – von klein dimensionierten<br />

Bauteilen. So sind beispielsweise der Reihentropfer<br />

für Reihenkulturen und der Endtropfer, der sich hervorragend<br />

eignet, um auch bei Höhen unterschieden punktuell und wassersparend<br />

zu bewässern, sehr klein und erfordern daher ein<br />

neues Level der Montagegenauigkeit. „Mit zwei Servomotoren<br />

kann man zwar kraftgeregelt fahren, aber bei der großen Masse,<br />

die bewegt werden muss, geht die bei den MDS-Anlagen nötige<br />

Präzision verloren“, erklärt Konstruktionsleiter Steck die Grundproblematik<br />

der Kleinteilmontage bei klassischen Servoantrieben.<br />

Hier zeigt sich das erste Alleinstellungsmerkmal der PR02-<br />

Motoren von LinMot: Durch den entkoppelten rotativen Servomotor<br />

der LinMot Hub-Dreh-Module muss nur noch die Motorwelle<br />

beschleunigt oder abgebremst werden, wodurch die<br />

bewegte Masse sowohl rotativ als auch linear wesentlich kleiner<br />

ist und die Vorschubkraft auch bei vertikal ausgerichteten Prozessen<br />

sehr fein definiert werden kann.<br />

Für die exakt reproduzierbaren und protokollierbaren Bewegungsabläufe<br />

sorgen kalibrierbare Kraft- und Drehmomentsensoren,<br />

die neben den aus dem Servoregler zur Verfügung<br />

gestellten Sollwerten die Möglichkeit zur Überwachung und<br />

Auswertung in Echtzeit vorliegender Prozessparameter wie<br />

Presskraft, Drehmoment, Winkel oder lineare Position für jeden<br />

Prozess mit einer Genauigkeit von besser/gleich 1 % des<br />

Nennwerts bieten. „Damit lassen sich auch die Regelparameter<br />

sehr genau auf die jeweilige Bauteilkontur abstimmen“, bestätigt<br />

Steck und zeigt die daraus resultierenden Nutzeffekte für<br />

Gardena auf: „Durch die Präzision der LinMot PR02 Motoren<br />

sind unsere Anlagen prozessstabiler und die Reaktions- sowie<br />

Zykluszeiten deutlich kürzer geworden“, so der Konstruktionsleiter.<br />

Die MDS-Anlagen und die darin eingesetzten LinMot<br />

Hubdreh-Motoren sind als Schnellläufer ausgelegt und arbeiten<br />

mit einer Ausbringungszeit von 1 bis 2 Sekunden, und dies<br />

sogar zweibahnig. „Diese Zykluszeiten sind pneumatisch nicht<br />

mehr machbar“, sagt Konstruktionsleiter Steck und zeigt auf<br />

den bereits erwähnten Reihen tropfer. Dank des LinMot PR02<br />

kann dieser in nur 0,3 Sekunden mit dem T-Stück verschraubt<br />

werden.<br />

SPS Nürnberg<br />

14.- 16.<strong>11</strong>.<strong>2023</strong><br />

Halle 7<br />

Stand 470<br />

KeDrive D3<br />

Es ist auch ein Energiemanagementsystem<br />

für industrielle<br />

Anwendungen, um den Konflikt<br />

zwischen immer höherem<br />

Energiebedarf und instabilen<br />

Stromnetzen erfolgreich zu<br />

bewältigen. Laden Sie hier eine<br />

Erfolgsgeschichte aus der<br />

Kunststoffindustrie herunter:


LINEARTECHNIK<br />

02 Das Hubdreh-Modul PR02<br />

realisiert kraftgeregelte Anwendungen<br />

Darüber hinaus können die LinMot Komponenten spezielle Anforderungen<br />

erfüllen: „Eine hohe Flexibilität der Antriebe ist für<br />

uns besonders wichtig, da wir immer wieder neue, maßgeschneiderte<br />

Sonderanlagen für die jeweiligen neuen Produkte entwickeln“,<br />

berichtet der Konstruktionsleiter. Dabei können sich<br />

Parameter und Konturen sowohl produkt- als auch maschinenseitig<br />

grundlegend und schnell ändern, so dass das Nachteachen<br />

der einzelnen Positionen schnell, einfach und präzise erfolgen<br />

muss. „Dank ihrer Flexibilität machen die LinMot Komponenten<br />

bei allen Anpassungen der Produktionsmaschinen blitzschnell<br />

mit und alle Änderungen können im Handumdrehen durchgeführt<br />

werden“, sagt Reinhold Steck.<br />

GESAMTPAKET STATT KOMPLEXITÄT<br />

Die hochdynamischen LinMot Module DM01, SM01 sowie SM02<br />

sind einbaufertig vormontierte Einheiten. Sie stellen eine Weiterentwicklung<br />

der bereits seit mehr als 20 Jahren im Einsatz befindlichen<br />

B- und H-Führungen von LinMot dar. Heribert Wettels:<br />

„Eine Gardena Anlage ist keine Lösung von der Stange. Das bedeutet<br />

auch, dass die Komponenten, die darin verbaut werden, ein hohes<br />

Maß an Flexibilität aufweisen müssen. Zudem haben die Kollegen<br />

als Sondermaschinenbauer mit vielen verschiedenen<br />

Technolo gien zu tun. Da müssen sich die LinMots perfekt einfügen.“<br />

Die Modularität der LinMot Linearmodule hat die Gardena­<br />

Ingenieure überzeugt. Zum einen verfügen die Linearmodule über<br />

die gleiche Ansteuerung wie die bereits eingesetzten Hubdreh­<br />

Motoren, was den elektrischen Aufbau der Gardena-Systeme wesentlich<br />

schneller und effizienter macht. Zum anderen ermöglichen<br />

die zahlreichen Zentrierbohrungen in den Frontplatten und<br />

im Führungsblock eine schnelle, vielseitige und präzise mechanische<br />

Fixierung der Last oder weiterer LinMot Module. „Während<br />

der Entwicklungsphase hat uns LinMot sehr intensiv unterstützt“,<br />

sagt Felix Kaifel, Leiter der Softwareprojektierung der MDS Anlagen.<br />

Dies erlaubte Gardena bereits durch einen Versuchsaufbau die<br />

Untersuchung der verschiedenen Prozesse sowie die Festlegung<br />

optimaler Programmabläufe. Und so konnten dank der Kinematikfunktion<br />

der beiden zusammengesetzten LinMot Linearmodule sowohl<br />

die X- als auch die Y-Achse des Bewegungsablaufs mit geschliffenen<br />

Eckpunkten realisiert werden. „Diese Vorteile der<br />

LinMot Linearmodule ermöglicht uns eine wesentlich antriebsund<br />

maschinenschonendere und gleichzeitig schnellere Fahrweise<br />

ohne ruckartige Bewegungen“, berichtet Projektleiter Kaifel.<br />

SICHER UND EFFEKTIV DURCH SAFETY DRIVES<br />

In Deutschland gelten hohe Sicherheitsstandards in der industriellen<br />

Produktion. Für die Ingenieure von Gardena ist deshalb die<br />

von LinMot angebotene Functional Safety von besonderer Bedeutung.<br />

Die LinMot Drives mit der Option -2S enthalten im gleichen<br />

Gehäuse ein integriertes, zertifiziertes Sicherheitsmodul. Dieses<br />

ermöglicht in Verbindung mit -2S Motoren die Umsetzung von Sicherheitsfunktionen<br />

wie sicher reduzierte Geschwindigkeit (SLS)<br />

sowie sicher reduzierter Halt (SOS). „Mit der -2S Safety Option<br />

von LinMot sind wir nicht nur sicherer, sondern auch komfortabler<br />

geworden, sowohl bei der Fehlersuche als auch bei der Inbe­<br />

triebnahme der Produktionsanlagen“, erklärt Projektleiter Kaifel.<br />

So können dank der hohen Grundsicherheit der LinMot -2S Komponenten<br />

die Schutztüren der Anlagen bei bestromtem Motor geöffnet<br />

werden, um Positionen zu teachen oder um Störungen zu<br />

beheben. „Eine solche Störungsbeseitigung ist nicht nur sicherer,<br />

schneller und effizienter, sondern erhöht auch die Anlagenverfügbarkeit.<br />

Dies hat sich bei all unseren saisonalen Gartenprodukten<br />

von Gardena als wesentlicher Vorteil für einen schnellen<br />

Produktions- und Verkaufsstart erwiesen“, so der Leiter der<br />

Softwareprojektierung.<br />

NACHHALTIGKEIT ODER EFFIZIENZ?<br />

Vor rund 15 Jahren war es eine Entscheidungsfrage, ob man eher<br />

auf Effizienz oder auf Nachhaltigkeit abzielte. Die Zusammenarbeit<br />

von Gardena und LinMot zeigt heute aber, dass sich klimaschonende<br />

Industrieproduktion und Effizienzsteigerung nicht ausschließen<br />

müssen, sondern mit der richtigen Antriebstechnologie sogar zu<br />

weiterem Nutzen führen können. Denn die Partnerschaft zwischen<br />

Gardena und LinMot leistet einen doppelten Beitrag: Einerseits<br />

entstehen Produkte, die mit natürlichen Ressourcen fußabdruckgerecht<br />

umgehen, andererseits werden neue Herstellungsverfahren<br />

entwickelt, die dazu beitragen, den konsuminduzierten Wasserverbrauch<br />

der Industrieproduktion effizient zu reduzieren. „Für<br />

Gardena ist es nur logisch, in nachhaltige Automatisierungstechnologien<br />

zu investieren. Die Partnerschaft mit LinMot wird sich<br />

deshalb stark weiterentwickeln“, fasst Heribert Wettels, zusammen.<br />

„Die Anlagen werden bereits an die Werke in Tschechien, China,<br />

USA und Australien geliefert. Damit sind die Sondermaschinen mit<br />

LinMot Komponenten genauso global aufgestellt und beliebt wie<br />

das Unternehmen Gardena selbst.“<br />

Bilder: LinMot<br />

www.linmot.com<br />

DIE IDEE<br />

„Durch die Präzision der LinMot PR02<br />

Motoren sind unsere Anlagen<br />

prozessstabiler und die Reaktionssowie<br />

Zykluszeiten deutlich kürzer<br />

geworden. Die MDS-Anlagen und<br />

die darin eingesetzten LinMot<br />

Hubdreh-Motoren sind als Schnellläufer<br />

ausgelegt und arbeiten mit<br />

einer Ausbringungszeit von 1 bis<br />

2 Sekunden. Diese Zykluszeiten sind<br />

pneumatisch nicht mehr machbar.<br />

Für den Einsatz bei Prozessen, wie<br />

sie in unserer Produktion notwendig<br />

sind, sind die LinMot-Antriebssysteme<br />

in ihrer Dynamik und<br />

Präzision unschlagbar.“<br />

Reinhold Steck, Konstruktionsleiter<br />

Sondermaschinenbau bei Gardena<br />

28 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


DESIGNT FÜR HYGIENISCH ANSPRUCHSVOLLES AMBIENTE<br />

In den Bereichen Lebensmittel, Pharma, Medizin und<br />

Chemie herrschen strenge Hygienevorschriften und<br />

hohe Anforderungen an die einzusetzende Technik.<br />

Beides bedient Enemac mit soliden Antriebselementen<br />

aus Edelstahl. Anwendern steht ein umfassendes<br />

Programm an Sicherheits-, Wellen- und Distanzkupplungen<br />

Aus A2- und A4-Edelstählen zur Verfügung.<br />

Speziell für die Drehmomentbegrenzung in Kettenund<br />

Zahnriemenantrieben von Abfüll- und Reinigungsanlagen<br />

sowie Verpackungsmaschinen wurden<br />

Überlastkupplungen im Hygienic Design entwickelt. Ein Beispiel ist Typ ECI_ES,<br />

der mit einer extra breiten Lagerstelle konstruiert wurde, um den Anbau von<br />

größeren Zahnriemenscheiben, Kettenrädern oder Zahnrädern in Förder- und<br />

Verpackungsanlagen zu erleichtern. Die punktgenaue Drehmomentbegrenzung<br />

ist durch die eingesetzten Tellerfedern gewährleistet. So werden auch große<br />

Justiersektionen ohne Tellerfederwechsel erreicht. Im Angebot sind elf Baugrößen<br />

mit Einstellbereichen von zwei bis 900 Nm.<br />

www.enemac.de<br />

Halle 17 | Stand H05<br />

ELEKTROHUBZYLINDER<br />

FÜR VERBESSERTE MASCHINENLEISTUNG<br />

UND REDUZIERTEN ENERGIEVERBRAUCH<br />

Wo immer Lasten gehoben, gesenkt, geschoben,<br />

gezogen, gedreht oder positioniert werden, bietet<br />

sich die Verwendung von Elektrohubzylindern<br />

an – die leistungsfähige Alternative zu<br />

hydraulischen und druckluftbetriebenen Systemen.<br />

BREITE KLEMMRINGE FÜR MEHR LEISTUNG<br />

KBK Antriebstechnik hat sein Portfolio um eine<br />

breite Klemmringvariante erweitert. Die neue<br />

Baureihe bietet eine höhere Leistung als die<br />

bestehenden Ausführungen. Die breiten<br />

Klemmringe ermöglichen die Übertragung<br />

höherer Axialkräfte auf Vollwellen und höherer<br />

Drehmomente auf Hohlwellen als die bisher<br />

bei KBK verfügbaren Klemmringe. Es gibt sie in<br />

geschlitzter und geteilter Ausführung sowie als<br />

Modell zur Montage auf einem Gewinde,<br />

wie es oft bei Anwendungen mit auslaufenden Wellenzapfen vorkommt.<br />

Die breiten Klemmringe bestehen aus brüniertem Stahl oder aus V4A-Edelstahl.<br />

Die geschlitzten und geteilten Modelle sind für Wellendurchmesser von 6 bis<br />

50 mm verfügbar, die aufschraubbaren Klemmringe für die Gewindegrößen M4<br />

bis M30. Alle Ausführungen sind mit Passfedernut erhältlich.<br />

www.kbk-<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />

CLEVER BESCHICHTETE DICHTUNGEN<br />

Wer mit Propellerflugzeugen<br />

in die Luft geht,<br />

muss sich auch auf den<br />

Verstellmechanismus der<br />

Blätter verlassen können.<br />

Unterstützung leistet ein<br />

neuer Dichtungslack, der<br />

Reibung und Verschleiß<br />

eliminieren soll. „Unsere<br />

Kunden, die Piloten, müssen<br />

sich genauso wie die Passagiere darauf verlassen können, dass sich die Propellerblätter<br />

immer synchron und reibungslos verstellen. Das gelingt mit den neu<br />

beschichteten Dichtungen von OVE Plasmatec jetzt noch sicherer“, so Frank Grum<br />

vom Bereich Design und Engineering des Propellerherstellers MT-Propeller.<br />

Die neue Beschichtung OVE40SL ist ein wasserbasierter und hitzebeständiger<br />

Gleitlack, den OVE mit Hochleistungsadditiven modifiziert hat. Laut Mitteilung<br />

senkt dies den Reibwert einer Elastomer-O-Ring-Dichtung gegenüber bisherigen<br />

Lösungen um 75 Prozent und der Verschleiß wird um 99 Prozent reduziert.<br />

Zudem sollen Spannungen hundertprozentig abgeleitet werden. Das Zeitfenster<br />

zwischen den Wartungsintervallen wird so deutlich verlängert.<br />

www.ove-plasmatec.de<br />

. Verbesserte Steuerungsmöglichkeiten<br />

. Erhöhte Präzision<br />

. Verlängerte Lebensdauer<br />

. Verringerte Ausfallzeiten<br />

. Reduzierte Kosten<br />

BEDARFSGERECHTE SYSTEMLÖSUNG FÜR<br />

PRÄZISIONSLAGER UND LINEARTECHNIK<br />

RODRIGUEZ GmbH<br />

Tel. +49 (0) 2403 780-0 | info@rodriguez.de<br />

www.rodriguez.de


UMRICHTERTECHNIK<br />

STANDARDISIEREN UND OPTIMIEREN<br />

WAS INTELLIGENTE<br />

FREQUENZUMRICHTER MEISTERN<br />

Ressourcen sparen, Nachhaltigkeit und moderne Techniklösungen: Darauf gründet der<br />

Erfolg der Herbold Meckesheim GmbH, einem bekannten Hersteller von Maschinen und<br />

Anlagen für das Kunststoff-Recycling. Mit einem kompakten und vielseitigen<br />

Frequenzumrichter von Siemens und dem TIA-Portal als Engineering-Plattform löst das<br />

Unternehmen aktuelle Herausforderungen und stellt sich strategisch für die<br />

kontinuierliche Optimierung seiner Lösungen auf.<br />

Der Grundgedanke, der unser Traditionsunternehmen<br />

seit Generationen antreibt, ist das effiziente Recycling<br />

von Kunststoffen – und damit deren thermische Verwertung<br />

möglichst zu vermeiden“, erklärt Jan Klaverkamp,<br />

Leiter der Elektro- und Automatisierungstechnik bei der Herbold<br />

Meckesheim GmbH im baden-württembergischen Meckesheim.<br />

Das Unternehmen war lange in Familienbesitz und gehört heute<br />

unter dem Dach von Hillenbrand Inc. zur Coperion-Gruppe. Entwickelt,<br />

gebaut und installiert werden für den weltweiten Markt<br />

Anlagen zum Zerkleinern großer Kunststoffteile, zur Reinigung<br />

von Kunststoffen und zur Agglomeration – also deren Aufbereitung<br />

zu Granulat oder Flakes. Dabei verfolgt das Unternehmen<br />

unterschiedliche Anlagenkonzepte für Folien oder Hartkunststoffe.<br />

Der Recycling-Spezialist liefert für beide Bereiche optimal<br />

angepasste Maschinen sowie komplette Systemlösungen vom<br />

Rohmaterial bis zum wiederverwendbaren Endprodukt.<br />

„Weltweit erkennen wir einen steigenden Bedarf nach Lösungen<br />

für ein nachhaltiges Kunststoff-Recycling“, so Klaverkamp.<br />

Torsten Trapp, Sales Specialist, Siemens AG<br />

Das ist unterschiedlichen Entwicklungen geschuldet, wie zum<br />

Beispiel dem wachsenden öffentlichen Druck nach einer sauberen<br />

Umwelt sowie dem politischen Druck zu einer nachhaltigen,<br />

ressourcensparenden Industrieentwicklung. Ein wesentlicher<br />

INTEGRATION INS TIA-PORTAL<br />

IST DER GRÖSSTE VORTEIL<br />

Faktor dabei ist auch die Effizienz der Recyclingprozesse. Während<br />

beispielsweise früher zwei Tonnen pro Stunde Durchsatz<br />

genügten, sollen es künftig vier bis fünf Tonnen sein.<br />

FLEXIBLER FREQUENZUMRICHTER<br />

Dieser marktseitige Druck nach höherer Leistungsfähigkeit treibt<br />

die kontinuierliche Optimierung des gesamten Engineerings im<br />

Unternehmen mit an. Ein wesentlicher Aspekt dabei ist für Jan<br />

Klaverkamp die Standardisierung: „Statt wechselnde Antriebslösungen<br />

zu verwenden, haben wir uns für den grundsätzlichen<br />

Einsatz des Frequenzumrichters Sinamics G120C von Siemens<br />

30 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


Zuhause in der Welt<br />

anspruchsvoller<br />

Bewegung.<br />

01<br />

Antriebsregler<br />

01 Die Sinamics G120C hat bei Herbold<br />

Meckesheim eine neue Engineering-Ära<br />

eingeläutet<br />

Getriebe<br />

02 Kompakt, vielseitig und fehlersicher:<br />

Frequenzumrichter Sinamics G120C von<br />

Siemens als zentrale Antriebslösung für<br />

moderne Maschinen- und Anlagenkonzepte<br />

bei Herbold Meckesheim<br />

SPS <strong>2023</strong><br />

Nürnberg<br />

02<br />

14.-16. NOV<br />

Halle 3A<br />

Stand 446<br />

entschieden.“ Diesen gibt es in unterschiedlichen Leistungen von 0,55 kW bis<br />

132 kW, was die notwendige Flexibilität garantiert. Bei dem Gerät handelt es<br />

sich um eine besonders kompakte und wirtschaftliche Komplettlösung für<br />

gehobene Ansprüche in unterschiedlichsten Anwendungen.<br />

Ein Beispiel beim Bau von Schredder-Anlagen hoher Leistungen zeigt exemplarisch,<br />

welche Vorteile moderne Antriebslösungen wie der Sinamics<br />

G120C besitzen: Ein einziger 160 kW starker Motor bietet ebenso wenig eine<br />

optimale Lösung wie ein Zwischengelege / Getriebe für den Einsatz eines<br />

kleineren Motors. Gleichermaßen hat eine Lösung mit zwei Motoren und<br />

einem Frequenzumrichter gezeigt, dass dies gerade bei höheren Leistungen<br />

nicht optimal ist.<br />

Klaverkamp sagt: „Die besten Ergebnisse bezüglich Engineering und Wirtschaftlichkeit<br />

erkennen wir in der Lösung mit zwei kleineren Motoren, die<br />

von zwei Sinamics G120C angetrieben werden.“ Das ist deshalb einfach zu<br />

realisieren, weil der Frequenzumrichter von Siemens die Möglichkeit bietet,<br />

gewissermaßen in einer Leit-Folge-Kombination angesteuert zu werden. Auf<br />

diese Weise lassen sich sogar hochperformante, elektromotorische Lösungen<br />

mit und ohne Geber umgehen, die aufwendiger im Engineering und hinsichtlich<br />

der Investitionskosten wären.<br />

VEREINFACHTES ENGINEERING<br />

„Der größte Vorteil aber, den wir im Sinamics G120C sehen, ist die vollständige<br />

Integration des Frequenzumrichters in die Engineering-Plattform TIA-<br />

Portal von Siemens“, weiß Jan Klaverkamp. Sowohl die Auswahl als auch die<br />

Integration des Geräts in die Maschinenkonstruktion sind sehr einfach. Aber<br />

auch bei der Parametrierung der Frequenzumrichter bieten sich vielerlei Vereinfachungen<br />

gegenüber anderen Produkten. Ein Grund dafür ist: Bei der Inbetriebnahme<br />

werden im Frequenzumrichter lediglich die Motordaten vom<br />

Typenschild eingegeben und er misst den Elektromotor dann gewisserma-<br />

Motoren<br />

Getriebemotoren<br />

Wir sind STÖBER.<br />

Empathisch.<br />

Engagiert.<br />

Familiär.<br />

www.stober.com


UMRICHTERTECHNIK<br />

ßen beim ersten Einschalten durch. Im Programm muss anschließend<br />

nur noch das Steuerwort und der entsprechende Sollwert<br />

für die Drehzahl vorgegeben werden.<br />

Im Gegensatz zu den modular aufgebauten Frequenzumrichtern<br />

von Siemens sieht Herbold Meckesheim in diesem „Allrounder“<br />

für ihre Belange eine kompakte und besonders wirtschaftliche<br />

Gesamtlösung, die einfach in Engineering, Logistik<br />

und Service ist.<br />

Ein zusätzlicher Vorteil für die weltweiten Kunden ist: Bei Bedarf<br />

können sie das Gerät selbst austauschen. Parameterinformationen<br />

können einfach per Speicherkarte auf den neuen<br />

Frequenz umrichter übertragen werden. Das beschleunigt den<br />

Gerätetausch und steigert die Verfügbarkeit. Auch bei Serien-<br />

Inbetriebnahmen kann so der Zeitaufwand für die Programmierung<br />

und Parametrierung reduziert werden. Mithilfe der Applikation<br />

„Sinamics Serial Drive Commissioner“, eingebettet in das<br />

TIA-Portal, lassen sich die Geräte zudem komfortabel über das<br />

Anlagennetzwerk konfigurieren und parametrieren.<br />

STO BIS SIL2 ENTHALTEN<br />

Der Frequenzumrichter Sinamics G120C ist ein zentraler Baustein<br />

der Standardisierungsstrategie des Unternehmens.<br />

Jan Klaverkamp verdeutlicht das so: „Unsere modernen Engineering-Lösungen<br />

konzentrieren sich stärker als früher auf diese<br />

Schlüsselkomponente, die in Verbindung mit der Engineering-<br />

Plattform TIA-Portal einen nicht zu unterschätzenden Wettbewerbsfaktor<br />

darstellt.“ Auch für das Service-Team von Herbold<br />

Meckesheim werde mit dieser Entwicklungsumgebung der Alltag<br />

erheblich überschaubarer.<br />

Ein Beispiel dafür liefert die Sicherheitstechnik: Während früher<br />

alles eigens konstruiert und montiert werden musste, ist heute<br />

die F-Technik (Fail-safe) im Frequenzumrichter integriert. Mit<br />

dem Sinamics G120C lässt sich sehr einfach programmseitig eine<br />

Sicherheitsabschaltung „Safety Torque Off“ (STO) durchführen<br />

und damit eine Schutzumgebung gemäß SIL2 erreichen. Damit<br />

spart man sich in der Niederspannungs-Schalttechnik zusätzliche<br />

Hartverdrahtung und Geräte, wie zum Beispiel ein eigenes<br />

Leistungsschütz zur sicheren Abschaltung der Antriebe.<br />

In der Software „Startdrive Advanced“ lässt sich die erforderliche<br />

Sicherheitsperformance übersichtlich abbilden bzw. parametrieren.<br />

Diese validiert die Fail-safe-Strategie, führt entsprechende<br />

Abnahme-Tests durch und gibt am Ende die notwendigen<br />

Dokumente aus. So lassen sich im Zuge der Inbetriebnahme<br />

bei Kunden die gewünschten Abnahmeverfahren beschleunigen.<br />

Es vereinfacht die gesamte Handhabung der Sicherheitstechnik<br />

spürbar und führt zu einer übersichtlichen Gesamtlösung für Automatisierung<br />

und Sicherheitstechnik.<br />

KONTINUIERLICH BESSER WERDEN<br />

Auch die Optimierung ihrer Maschinen- und Anlagenkonzepte<br />

sei ein zentrales Element der Zukunftsstrategie des Unternehmens.<br />

Der Sinamics G120C habe entscheidenden Einfluss darauf,<br />

weil er technische Daten wie Motorstrom, Drehmoment und weitere<br />

Ist-Werte wie die Drehzahl serienmäßig zur Verfügung stellt.<br />

Damit lässt sich das Maschinenverhalten besser verstehen, was<br />

letztendlich zu kontinuierlichen Verbesserungsprozessen führt.<br />

Beispiel Rührwerk im Reinigungsprozess: Bei besonders kritischen<br />

Wasser-Material-Gemischen traten hin und wieder Abschaltungen<br />

aufgrund von Überlast auf – so hatte man gedacht.<br />

Leistungsstärkere Motoren haben dieses Problem gelöst. Aufgrund<br />

der Datenanalyse des Sinamics G120C hat sich dann herausgestellt,<br />

dass nicht die Belastung, sprich das Drehmoment<br />

bzw. der Motorstrom, zur Abschaltung geführt hat, sondern die<br />

Drehzahl. Die entsprechende Programmanpassung hat schließlich<br />

dazu geführt, dass wieder kleinere Motoren eingebaut werden<br />

konnten und sich die Gesamtlösung heute stabil und wirtschaftlicher<br />

darstellt.<br />

NOCH EFFIZIENTER AUTOMATISIEREN<br />

Ausgehend vom modernen und intelligenten Frequenzumrichter<br />

Sinamics G120C von Siemens haben sich spürbare Vorteile in der<br />

Automatisierung von Maschinen und Anlagen zum Recycling unterschiedlichster<br />

Kunststoffe ergeben. Bei Herbold Meckesheim<br />

geht man davon aus, dass allein der Engineering-Aufwand etwa<br />

20 % geringer ist als früher. Durch die Standardisierung mithilfe<br />

der neuen Antriebslösung konnte auch die Fehleranfälligkeit,<br />

ausgelöst durch ungünstige Prozessbedingungen, um ca. 20 % reduziert<br />

werden. Als zentrales Element dient bei der Optimierung<br />

von Maschinen und Anlagen die Engineering-Plattform TIA-Portal<br />

von Siemens. Steuerungstechnik, Niederspannungs-Schalttechnik<br />

und nicht zuletzt die Antriebstechnik profitieren von<br />

dem einheitlichen Framework mit dem Ziel, die Automatisierung<br />

noch effizienter, noch wirtschaftlicher und noch flexibler zu<br />

machen.<br />

Bilder: Herbold Meckesheim, Siemens<br />

www.herbold.com<br />

www.siemens.com<br />

DIE IDEE<br />

„Früher haben wir vielfach Produkte<br />

eingesetzt, die in erster Linie als<br />

Einzelkomponente wirtschaftlich<br />

attraktiv waren. Mit dem Sinamic<br />

G120C haben wir eine neue Engineering-Ära<br />

eingeläutet, die<br />

systembedingt viele Vorteile bringt<br />

und unsere Maschinen effizient<br />

antreibt. Durch intelligente Gesamtlösungen<br />

wie den Frequenzumrichter<br />

Sinamics G120C in Verbindung<br />

mit dem TIA-Portal steigt die<br />

weltweite Akzeptanz unserer<br />

Lösungen.“<br />

Jan Klaverkamp, Leiter Elektro- und<br />

Automatisierungstechnik, Herbold<br />

Meckesheim GmbH<br />

32 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


DEZENTRALE FREQUENZUMRICHTER<br />

Nord Drivesystems hat seine dezentralen<br />

Frequenzumrichter Nordac ON der<br />

Baureihe SK 300P speziell für die<br />

horizontale Fördertechnik in der<br />

Intralogistik und im Warehouse-<br />

Bereich entwickelt. Die Umrichter<br />

zeichnen sich durch ein integriertes<br />

Ethernet-Interface, IIoT-Fähigkeit,<br />

vollständige Steckbarkeit sowie eine<br />

kompakte Bauweise. Der Nordac ON ist<br />

jetzt für Leistungen bis zu 2,6 kW – der<br />

Nordac ON+ für bis zu 3 kW – ausgelegt.<br />

Die Kommunikationsprotokolle, etwa ProfiNET, EtherNET IP oder EtherCAT,<br />

lassen sich einfach per Parameter einstellen. Auch Firmware-Updates sind über<br />

das Ethernet möglich. Mit einer Temperaturtoleranz von -30 bis 40 °C eignet sich<br />

die Baureihe auch für Tiefkühlanwendungen.<br />

www.nord.com<br />

E-ANTRIEB MIT ABSOLUT-ENCODER<br />

Mit der neuen Serie LEFS#G stellt die<br />

SMC Deutschland GmbH einen<br />

elektrischen Spindelantrieb mit<br />

Kugelumlaufführung in Schlittenausführung<br />

vor, der u. a. mit besonders<br />

hoher Beschleunigung und Geschwindigkeit<br />

sowie einem batterielosen<br />

Absolut-Encoder beim Schrittmotor<br />

punktet. Das Unternehmen erweitert und optimiert damit seine<br />

LE-Serie. Dank des batterielosen Absolut-Encoders beim Schrittmotor (24<br />

VDC) entfallen zeitaufwändige Referenzfahrten nach Verlust der Spannungsversorgung,<br />

z. B. bei einem Not-Aus. Daneben überzeugen die kurze Zykluszeit<br />

und verschiedene Montageoptionen. Der neue Elektroantrieb erreicht nicht<br />

nur eine Beschleunigung von bis zu 10.000 mm/s2 (+334 %) und eine maximale<br />

Geschwindigkeit von bis zu 1.500 mm/s (+25 %). Auch wurde die<br />

Zykluszeit verglichen mit der vorherigen Serie um bis zu 39 % (von 0,93 auf<br />

0,57 s) verkürzt.<br />

www.smc.eu<br />

FIT FÜR DIE FERNWARTUNG UND LEISER<br />

Yaskawa kündigt eine weitere Generation liftspezifischer<br />

Frequenzumrichter an. Die neuen Modelle<br />

der LA-Reihe sind leiser im Betrieb und bieten eine<br />

App-Funktion zum Programmieren und Überwachen<br />

aus der Ferne. Unter dem Motto „The Power<br />

to Lift“ adressiert Yaskawa Aufzughersteller,<br />

Systemintegratoren und Steuerungsbauer. Neben<br />

der aktuellen Reihe LA500 steht jetzt LA700 in den<br />

Startlöchern: Die neu entwickelten Geräte sollen<br />

ebenso leistungsstark und flexibel sein, arbeiten<br />

jedoch geräuschärmer und sind mit einer App-<br />

Funktion für die Fern-Programmierung und<br />

-Überwachung ausgestattet. Aktuell im Fokus stehen zudem nachhaltige<br />

Retrofit-Lösungen für Bestandsanlagen sowie regenerative Antriebe. Die<br />

Umrichter-Modelle U1000, R1000 und D1000 ermöglichen die Rückspeisung<br />

von überschüssiger Bremsenergie aus Aufzügen und Fahrtreppen ins Netz.<br />

www.yaskawa.de


SPECIAL: SPS <strong>2023</strong><br />

DREI-LEVEL-FREQUENZUMRICHTER<br />

EFFIZIENTER ANTRIEB FÜR EINEN<br />

NEUEN TURBOKOMPRESSOR<br />

In den neuen Turbokompressoren von Boge<br />

kann die Drei-Level-Technologie des<br />

Frequenzumrichters SD2M von Sieb & Meyer<br />

ihre Vorteile voll ausspielen – sie<br />

gewährleistet geringe Rotorverluste und<br />

vermeidet somit eine zu hohe<br />

Motorerwärmung, die bei<br />

Hochgeschwindigkeitsanwendungen extrem<br />

problematisch ist. Dank einiger individueller<br />

Anpassungen stellte ein Frequenzumrichter<br />

von Sieb & Meyer die Lösung für diese<br />

anspruchsvolle Anwendung dar.<br />

DIE IDEE<br />

Boge ist einer der weltweit führenden Anbieter von Kompressoren und Druckluftanlagen.<br />

Sei es in der Lebensmittel-, der Kunststoffbranche oder auch in<br />

der Stahl- oder Pharmaindustrie: Zahlreiche Unternehmen schätzen die hohe<br />

Zuverlässigkeit, Effizienz und Wirtschaftlichkeit der vielfältigen Druckluftlösungen.<br />

Das Angebot reicht von einzelnen Kompressoren oder Druckluft-<br />

Komponenten bis zu kompletten System- und Servicelösungen. In letzterem Fall<br />

übernimmt Boge nicht nur die gesamte Installation, sondern auch die Kontrolle und<br />

Wartung der Anlage.<br />

Das Sortiment der Turbokompressoren von Boge wird demnächst um ein Gerät<br />

mit 230 kW ergänzt. „Unsere Turbokompressoren sparen Ressourcen und Energie,<br />

kommen ohne einen Tropfen Öl aus und senken, den hohen Drehzahlen zum Trotz,<br />

das Geräuschniveau auf ein Minimum“, schildert Peter Boldt, Leiter Turboentwicklung<br />

bei Boge. „Die verschleißarme Turbotechnologie setzt völlig neue Maßstäbe bei<br />

Effizienz und Kosteneinsparung.“<br />

In den neuen dreistufigen Turbokompressoren setzt Boge Multi level-Umrichter von<br />

Sieb & Meyer ein – konkret die Baureihe SD2M mit 150 kW und 75 kW. Die Frequenzumrichter<br />

treiben in den Kompressoren ein oder zwei permanenterregte Gleichstrommotoren<br />

an. Umrichter Nummer eins ist für die Verdichterstufe 1 und 2 zuständig,<br />

Umrichter Nummer zwei für die Verdichterstufe 3. „Die Motoren arbeiten jeweils<br />

mit unterschiedlichen Drehzahlen von ca. 35.000 bzw. 55.000 Umdrehungen“, so<br />

Peter Boldt. „Durch die Schnittstelle zur Kompressorsteuerung werden die Drehzahlen<br />

der beiden Motoren zueinander passend synchronisiert.“<br />

„Die Lösungen von Sieb & Meyer sind<br />

stark auf Effizienz zugeschnitten.<br />

Die umrichterbedingten Motorverluste<br />

sind im Vergleich zu<br />

Wettbewerbsprodukten signifikant<br />

reduziert. Neben der geringeren<br />

Motorerwärmung führt dies zu<br />

einem höheren Systemwirkungsgrad<br />

und somit auch einem reduzierten<br />

Energieverbrauch. Allein<br />

durch den Einsatz der Drei-Level-<br />

Technologie lassen sich die im Rotor<br />

entstehenden Verluste um ca. 75 %<br />

reduzieren. Nutzt man zusätzlich<br />

eine Verdopplung der Schaltfrequenz,<br />

lassen sich die im Rotor<br />

entstehenden Verluste um bis zu<br />

90 % senken.“<br />

Torsten Blankenburg ist Vorstandsmitglied bei der Sieb & Meyer AG in Lüneburg<br />

Rolf Gerhardt, Leiter Vertrieb<br />

Antriebselektronik bei Sieb & Meyer,<br />

Lüneburg<br />

34 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


SPECIAL: SPS <strong>2023</strong><br />

EFFIZIENT UND KOSTENSPAREND<br />

Aber auch sonst ist die hier eingesetzte Antriebstechnik äußerst<br />

effizient. Dank der Frequenzumrichter von Sieb & Meyer lassen<br />

sich die Turbokompressoren besonders kompakt aufbauen. Im<br />

Gegensatz zu Wettbewerbsprodukten entfallen bei Sieb & Meyer<br />

etwaige Motor-LC-Filter oder Motordrosseln, die groß und<br />

schwer, sehr teuer und verdrahtungsaufwändig sind. Der Footprint<br />

kann für das Gesamtaggregat somit verringert werden. Zudem<br />

hat Sieb & Meyer auf Wunsch von Boge eine Wasserkühlung<br />

in die Geräte integriert. Besonders wichtig: Dank der fortschrittlichen<br />

Umrichtertechnik ließ sich der Gesamtwirkungsgrad der<br />

Turbokompressoren verbessern, was konkret in niedrigeren<br />

Energiekosten resultiert. „Wir sprechen hier von einer Einsparung<br />

von ca. 3-5 Prozent“, bestätigt Peter Boldt. „Das klingt erst<br />

einmal nach nicht viel – aber wenn man berücksichtigt, dass der<br />

Turbokompressor bei Volllast etwa 230 kW elektrische Leistung<br />

pro Stunde aufnimmt, sparen unsere Anwender über die Zeit<br />

sehr viel Geld.“<br />

Der größte Vorteil für Boge ist jedoch, dass es sich bei den Produkten<br />

von Sieb & Meyer um Frequenzumrichter handelt, die<br />

speziell für hohe Drehzahlen entwickelt wurden. „Geräte von<br />

Wettbewerbern können einen deutlich schlechteren Wirkungsgrad<br />

aufweisen und es ist mehr Peripherie-Aufwand, wie Motor-<br />

LC-Filter, nötig“, betont Peter Boldt. „Bei Sieb & Meyer haben wir<br />

sehr gute Erfahrungen mit der Effizienz der Umrichter gemacht.<br />

Gerade auch bezüglich der Vermeidung von Rotorverlusten, die<br />

bei Hochgeschwindigkeitsanwendungen sehr entscheidend<br />

sind.“<br />

„Genau darauf sind unsere Lösungen zugeschnitten“, bestätigt<br />

Rolf Gerhardt, Leiter Vertrieb Antriebselektronik bei<br />

Sieb & Meyer. „Bei ihrem Einsatz werden die umrichterbedingten<br />

Motorverluste im Vergleich zu Wettbewerbsprodukten signifikant<br />

reduziert. Neben der geringeren Motorerwärmung wird<br />

ein höherer Systemwirkungsgrad erreicht und somit der Energieverbrauch<br />

reduziert.“ Der Hintergrund: Ca. 90 % aller durch den<br />

Umrichter verursachten Verluste treten im Rotor auf und können<br />

für den Motor schädliche Erwärmung erzeugen. Die Regelungsverfahren<br />

der SD2x-Frequenzumrichter von Sieb & Meyer führen<br />

zu einem wesentlich geringeren Anteil an harmonischen Frequenzen<br />

im Motorstrom.<br />

Gegenüber herkömmlicher Umrichtertechnologien mit zwei<br />

Leveln, geht die Drei-Level-Technologie, auf der der Frequenzumrichter<br />

SD2M basiert, noch einen Schritt weiter: Bei dieser<br />

Technologie werden die Leistungshalbleiter der Endstufen nur<br />

mit der Hälfte der Spannung beaufschlagt, wie sie bei der Zwei-<br />

Level-Technologie vorkommen. Somit ist es möglich, mit Leis-<br />

Die Drei-Level-Technologie,<br />

auf der der Frequenzumrichter<br />

SD2M basiert,<br />

kann Energieverluste<br />

stark reduzieren<br />

tungshalbleitern zu arbeiten, die für wesentlich geringere Spannungen<br />

ausgelegt sind und damit noch schneller schalten. Das<br />

Resultat: In der Endstufe entstehen weniger Schaltverluste und<br />

die Schaltfrequenz lässt sich deutlich erhöhen. Gleichzeitig wird<br />

der Motor im Vergleich zur Zwei-Level-Technologie nur mit 50 %<br />

der Spannungssprünge belastet. Allein durch den Einsatz der<br />

Drei-Level-Technologie lassen sich die im Rotor entstehenden<br />

Verluste um ca. 75 % reduzieren. Nutzt man zusätzlich eine Verdopplung<br />

der Schaltfrequenz, lassen sich die im Rotor entstehenden<br />

Verluste um bis zu 90 % senken. LC-Filter können dann häufig<br />

komplett entfallen – wie auch in dieser Anwendung.<br />

NEUE TECHNOLOGIE AM HORIZONT<br />

So weit, so gut – aber es geht noch besser: Perspektivisch wird<br />

Boge weitere Turbokompressoren in das Sortiment aufnehmen,<br />

für die Geräte der neuen SD4x-Produktfamilie von Sieb & Meyer<br />

in Frage kommen. Letztere erlauben es, hochdrehende Motoren<br />

mit noch weniger Verlustleistung anzutreiben. Sie unterstützen<br />

nun auch PWM-Schaltfrequenzen von 24 und 32 kHz. Für eine<br />

noch feinere Modulierung des sinusförmigen Signals ist eine<br />

Kommutierungswinkel-Steuerung nun auch für 32, 48 und<br />

64 kHz integriert. Dadurch ergibt sich ein nahezu optimaler Sinus,<br />

es treten so gut wie keine harmonischen Ströme mehr auf.<br />

Die durch die PWM verursachte Verlust leistung kann noch weiter<br />

minimiert werden.<br />

Bilder: Boge, Sieb & Meyer<br />

www.sieb-meyer.de<br />

We direct drive your motion technology<br />

Geringes C<br />

Geringes Cogging. Hochdynamisch. Verschleißfrei.<br />

Eisenbehaftete Motoren<br />

Torque Motoren<br />

Der Technologieführer im Bereich Linear- und Torquemotoren mit<br />

über 25 Jahren Erfahrung.<br />

Besuchen Sie uns auf der SPS in Nürnberg!<br />

14.-16.<strong>11</strong>. <strong>2023</strong>, Halle 4, Stand 241<br />

Eisenlose Motoren<br />

Eisenlose Vakuum Motoren<br />

Elsenheimerstraße 59 | 80687 München | Tel. 089 381537 400 | info@tecnotion.de | www.tecnotion.de<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> 35


Miles Meier, Chefredakteur<br />

DAS THEMA:<br />

EMO <strong>2023</strong><br />

GELUNGENER<br />

NEUSTART<br />

Vor vier Jahren fand die letzte<br />

EMO Hannover statt und<br />

entsprechend groß waren die<br />

Hoffnungen von Ausstellern und<br />

Veranstaltern was die diesjährige<br />

EMO anging. Über 90.000<br />

Personen besuchten die 1.850<br />

Aussteller, davon 70 % aus dem<br />

Ausland. Übrigens waren auch<br />

die ausländischen Besucher mit<br />

54 % in der Mehrzahl. Die<br />

<strong>antriebstechnik</strong> war vor Ort und<br />

zeigt hier eine subjektive<br />

Auswahl von sehenswerten<br />

Ausstellern und ihren Produkten.<br />

HYDROSTATISCHE<br />

MASCHINENKOMPONENTEN<br />

SPIELFREIE SERVOKUPPLUNGEN<br />

Am Stand der Firma<br />

KTR waren viele<br />

verschiedene<br />

Kupplungsvarianten<br />

zu begutachten.<br />

Im Bild die Servolamellenkupplungen<br />

der Reihe Radex-NC<br />

High Torque. Die<br />

Servokupplungen<br />

von KTR sind<br />

spielfreie, wartungsfreie<br />

Wellenkupplungen<br />

und<br />

eignen sich als<br />

Verbindungselement<br />

zwischen<br />

hochdynamischen Servomotoren und jeglicher Art von<br />

Positionier-/Handlingseinheiten. Sie übertragen das<br />

Drehmoment spielfrei und winkelgetreu. Sie erlauben<br />

gleichzeitig den Ausgleich von Radial-, Axial- und Winkelverlagerungen.<br />

Dank der hohen Varianz an Kupplungstypen<br />

und Nabenausführungen sieht sich KTR in der Lage,<br />

für nahezu jeden Einsatzfall die passende Kupplung zu<br />

liefern. Werkzeugmaschinen sind als Anwendungsgebiete<br />

dabei weit vorne.<br />

www.ktr.com<br />

LAGER AUS DEM ONLINE-PORTAL<br />

Die auf hydrostatische Systeme spezialisierte<br />

Hyprostatik Schönfeld GmbH gehört seit 2022<br />

zur Schunk Group und ist damit Teil eines<br />

international agierenden Technologiekonzerns<br />

geworden. Die EMO nutzte das Unternehmen,<br />

um seine große Auswahl an Maschinenequipment<br />

vorzustellen. Dazu gehören<br />

Hydrostatische Führungsschuhe und Achsen,<br />

Gewindetriebe und Lager, Rundtische,<br />

Motorspindeln und Reitstöcke, Werkstückund<br />

Schleifspindeln. Die einzelnen Komponenten<br />

haben mit guten technischen Werten<br />

zu beeindrucken verstanden.<br />

www.hyprostatik.de<br />

Das aus Italien stammende Unternehmen Umbragroup<br />

präsentierte sein Portfolio an Produkten vom Kugelgewindetrieb<br />

über elektromechanische Antriebe und<br />

Spindelantriebe bis zu seinen mittleren und großen<br />

Lagern. Diese produziert Umbra bereits seit über<br />

50 Jahren und hat inzwischen eine große Bandbreite an<br />

Varianten der verschiedensten Lagertypen aufgebaut.<br />

Die Auswahl wird seit neustem durch eine spezielle<br />

E-Commerce-Plattform der Umbragroup erleichtert.<br />

Diese ermöglicht den Onlinekauf mit voller Beratung und<br />

Unterstützung durch Experten.<br />

www.umbragroup.com<br />

36 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


AUSGEWÄHLT<br />

SPEZIFIZIERTE TORQUEMOTOREN<br />

HOCHGENAUIGKEITS-ZYLINDERROLLENLAGER<br />

Zollern-Elektromotoren sind permanenterregte<br />

Antriebsmotoren in Synchron- oder Torque-Bauweise.<br />

Die Torque-Motoren wurden für hohe<br />

Drehmomente bei vergleichsweise niedrigen<br />

Drehzahlen entwickelt. In Werkzeugmaschinen<br />

dienen sie häufig dem Antrieb von Rundtischen,<br />

wie der hier abgebildete Motor, Schwenkachsen<br />

und Spindeln. Die Projektierung, die elektrische<br />

Auslegung, das Engineering, Fertigung und<br />

Montage sowie die Inbetriebnahme der<br />

Direktantriebe erfolgen bei Zollern im Haus.<br />

Kundenspezifische Wünsche und Anforderungen<br />

innerhalb der Standardbauweise, wie<br />

Motorauslegung und Anschlussgeometrie<br />

werden selbstverständlich berücksichtigt.<br />

www.zollern.com<br />

Schaeffler stellte auf der EMO unter anderem sein komplettes<br />

Spindellager-Portfolio vor. Bei den Hochgenauigkeits-Zylinderrollenlagern<br />

sorgt eine neue Käfigkonstruktion für eine vereinfachte<br />

Öl-Luft-Schmierung und führt zu gleichmäßigerem<br />

Temperaturverhalten. Durch die einseitige Käfigführung kann bei<br />

Öl-Luft-Schmierung überschüssiges Öl ungehindert aus dem<br />

Lager fließen, wodurch sich ein sehr gleichmä ßiges Temperaturverhalten<br />

des Lagers ergibt. Außerdem ist der neue Käfig so<br />

ausgeführt, dass die Ölzufuhr sowohl axial als auch im Winkel<br />

möglich ist. Schaefflers Credo ist es, mit einer maximalen<br />

Anpassungsfähigkeit aus dem Baukasten heraus die breite<br />

Palette an existierenden Spindellösungen abdecken zu können.<br />

Hierzu stehen zusätzlich alternative Wälzlagerstähle, Beschichtungen,<br />

Käfigausführungen und Keramik-Wälzkörper zur Auswahl,<br />

um praktisch für jede Dreh-, Fräs- und Schleifspindel die<br />

genau passende Lagerkonfiguration anbieten zu können.<br />

www.schaeffler.com<br />

14. - 16.<strong>11</strong>.<strong>2023</strong><br />

SPS<br />

Halle 4 | Stand 248<br />

SAUBER<br />

GEMACHT!<br />

harmonicdrive.de<br />

Mit dem neuen Edelstahlaktuator für<br />

Hygienebereiche der Baureihe HHA haben<br />

Keime und Bakterien keine Chance:<br />

Verlässliche Präzision in höchster Reinheit.


SPECIAL: SPS <strong>2023</strong><br />

ELEKTRONISCHE WENDESCHÜTZE FÜR DC-MOTOREN<br />

SCHONEND SCHALTEN<br />

Elektronische Lastrelais bzw. Wendelastrelais ermöglichen das schnelle Schalten<br />

von mechanisch kommutierten Gleichstrommotoren. Die Wendelastrelais<br />

von Phoenix Contact reversieren und bremsen DC-Motoren verschleißfrei.<br />

Beim Einsatz kleiner Gleichstrommotoren in der Industrie können Anwender mit<br />

den schmalen Schaltgeräten Platz im Schaltschrank und Verdrahtungsaufwand<br />

sparen. Diese und weitere technologische Vorteile von DC-Motoren erklärt das<br />

Blomberger Unternehmen.<br />

Gegenüber Wechselstrommotoren bieten die DC-Varianten<br />

einige Vorteile, etwa ein hohes Anlaufdrehmoment<br />

oder eine einfache Drehzahl-Steuerung. Zum Schalten<br />

der Gleichstrommotoren sind elektronische Halbleiter-<br />

Wendeschütze notwendig. Phoenix Contact stellt entsprechende<br />

Module zur Verfügung, die sich unter anderem durch eine<br />

schmale Bauform auszeichnen.<br />

Bei permanent erregten Gleichstrommotoren handelt es sich<br />

um eine spezielle Art dieser Geräte, bei denen der Rotor durch<br />

eine stetig vorhandene Magnetfeldquelle erregt wird. Diese<br />

Dipl.-Ing. Matthias Borutta, Produktmanager Digitale Interface,<br />

Phoenix Contact Electronics GmbH, Bad Pyrmont<br />

Motoren sind durch eine hohe Leistungsdichte, ein breites<br />

Drehzahlregelungsspektrum und eine gute Regelbarkeit gekennzeichnet.<br />

Die Gleichstrommotoren werden in verschiedenen<br />

Anwendungen eingesetzt, beispielsweise in der Automobilindustrie,<br />

Robotik, Intralogistik, Luft- und Raumfahrt sowie<br />

Industrie automation.<br />

Der englische Begriff für Gleichstrom lautet „direct current“,<br />

kurz DC. Ein DC-Motor wandelt Gleichstrom in mechanische<br />

Energie um. Als Stator des DC-Motors fungiert ein Dauermagnet.<br />

In den Rotor wird Gleichstrom geleitet. Dabei entstehen Magnetfelder,<br />

die von den Magnetpolen des Stators jeweils abgestoßen<br />

oder angezogen werden. Bürstenbehaftete Gleichstrommotoren<br />

verfügen über einen Kommutator, der die Stromrichtung bei jeder<br />

halben Umdrehung umpolt und so ein unidirektionales<br />

Drehmoment erzeugt. Aus dieser Kraft ergibt sich die Bewegung<br />

38 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


SPECIAL: SPS <strong>2023</strong><br />

des DC-Motors. Der Kommutator kehrt die Flussrichtung des<br />

Stroms und damit die Polarität der Magnetfelder ständig um. Auf<br />

diese Weise kann aus der einmaligen Anziehung und Abstoßung<br />

der Pole eine durchgängige Rotation resultieren. Der Strom wird<br />

durch einen Schleifkontakt, die sogenannten Bürsten, auf den<br />

Rotor übertragen. Bürstenbehaftete Gleichstrommotoren sind<br />

noch heute weit verbreitet in der Industrie. Die Geschwindigkeit<br />

lässt sich über die Betriebsspannung oder die magnetische Feldstärke<br />

anpassen.<br />

01<br />

ÜBER WEITEN DREHZAHLBEREICH REGELBAR<br />

Wechselstrom- oder Drehstrommotoren werden in zahlreichen<br />

Applikationen eingesetzt. Permanent erregte Gleichstrommotoren<br />

haben jedoch einige Vorteile gegenüber AC-Motoren („alternating<br />

current“, Wechselstrom). Gleichstrommotoren eignen sich<br />

zum Beispiel besonders, wenn die Applikation ein hohes Anlaufdrehmoment<br />

erfordert, um hohe Trägheitslasten anzustoßen.<br />

Darüber hinaus ist es im Gegensatz zu Wechselstrommotoren<br />

einfach, die Drehzahl von DC-Motoren zu steuern. Diese stellen<br />

ein hohes Drehmoment und eine schnelle Reaktionszeit bereit,<br />

sodass eine präzise Steuerung und gute Regelbarkeit über einen<br />

weiten Drehzahlbereich möglich sind. Deshalb bieten sich<br />

Gleichstrommotoren für Applikationen an, die eine genaue Positionierung<br />

oder eine schnelle Beschleunigung benötigen.<br />

DC-Motoren zeigen sich auch dann als präferierte Lösung, sofern<br />

sie von Niederspannungs-Gleichstromquellen mit Strom<br />

versorgt werden sollen, wie zum Beispiel über Photovoltaik oder<br />

eine Batterie. Möchte der Anwender die Richtung schnell umkehren,<br />

kann er auf Gleichstrommotoren zurückgreifen, die optimal<br />

zu seiner Applikation passen. Gegenüber Wechselstrommotoren<br />

lassen sich DC-Motoren schnell und einfach starten und<br />

stoppen. Ein weiterer Vorteil dieser Motorenart liegt in ihrer<br />

kompakten Bauweise und ihrem geringen Gewicht im Vergleich<br />

zu anderen Motortypen. Dies erlaubt eine problemlose Integration<br />

in verschiedene Systeme und Anwendungen.<br />

Als typische Applikation sei die Nutzung in industriellen Maschinen<br />

und Anlagen genannt, beispielsweise Förderbändern,<br />

01 Prinzip der H-Brücke: vereinfachte Darstellung mit<br />

mechanischen Schaltern, Stromfluss bei Vorwärtsdrehung<br />

(links), Stromfluss bei Rückwärtsdrehung (rechts)<br />

02 Prinzip der H-Brücke: Stromfluss bei Bremsung<br />

02<br />

Besuchen Sie uns<br />

Nürnberg, 14. bis 16. November <strong>2023</strong><br />

Halle 7A, Stand 506<br />

LÖSUNGEN FÜR<br />

SAFETY-<br />

ANWENDUNGEN<br />

Redundant und 100% zukunftssicher: PROFIsafe Drehgeber.<br />

Unterstützt die neuen PROFINET Features dank aktuellstem Encoderprofil<br />

V4.2, PROFINET v2.4.1, PROFIsafe Profil v2.6.1 und PROFIdrive<br />

Profil v4. Anpassungen sind durch integrierten Webserver schnell und<br />

einfach einzuspielen. Hohe Auflösung von Singleturn 24 bit non safe /<br />

16 bit safe und Multiturn 12 bit safe.<br />

kuebler.com/profisafe


SPECIAL: SPS <strong>2023</strong><br />

03 Elektronisches<br />

Wendelastrelais für<br />

Gleichstrommotoren<br />

Die kompakte Bauweise und die hohe Leistungsfähigkeit der<br />

DC-Motoren ermöglichen hier eine effiziente und zuverlässige<br />

Verwendung.<br />

Zum Schalten der Motoren lassen sich elektronische Halbleiter-Wendeschütze<br />

mit integrierter H-Brücke einsetzen, wie sie<br />

beispielsweise Phoenix Contact zur Verfügung stellt. Als Beispiel<br />

sei das ELR DCR-PT-24DC-10 aus der elektronischen Wendelastrelais-Familie<br />

für DC-Motoren genannt. Mit diesem Modul kann<br />

der Anwender den Motor in zwei Drehrichtungen betreiben oder<br />

bremsen. Darüber hinaus bietet es einen Überlast- und Kurzschlussschutz.<br />

Mit dem Halbleiter-Wendeschütz lassen sich Motoren<br />

bis 24 V DC/10 A verschleißfrei betreiben. Neben der Verdrahtungsersparnis<br />

sorgt die schmale Bauform des ELR DCR-PT-<br />

24DC-10 von 12,5 mm respektive 6,2 mm Baubreite dafür, dass<br />

sich sein Platzbedarf im Schaltschrank deutlich reduziert.<br />

Bilder: Phoenix Contact, MaciejBledowski – stock.adobe.com,<br />

anantachat/shutterstock.com<br />

www.phoenixcontact.com<br />

Pumpen, Ventilatoren oder Stellantrieben. Die veränderbare<br />

Drehzahl und das hohe Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen<br />

macht die permanent erregten Gleichstrommotoren hier zu einer<br />

guten Wahl. Die kleine Bauform und die hohe Leistungsfähigkeit<br />

der DC-Motoren ermöglichen eine effiziente und zuverlässige<br />

Verwendung in solchen Anwendungen.<br />

MIT H-BRÜCKE STEUERN<br />

Permanent erregte Gleichstrommotoren werden über mechanische<br />

Relais, Schütze oder elektronisch zum Beispiel über eine<br />

H-Brücke geschaltet. Die H-Brücke besteht aus vier Halbleiterschaltern,<br />

die in einer bestimmten Kombination ein- und auszuschalten<br />

sind, um die Drehrichtung (Rechts-/Linkslauf) des Motors<br />

zu steuern oder diesen zu bremsen.<br />

Die Grafiken zeigen eine vereinfachte Darstellung einer H-<br />

Brücke mit mechanischen Schaltern. Für die Vorwärtsdrehung<br />

werden zwei diagonal gegenüberliegende Halbleiterschalter<br />

eingeschaltet, während die beiden anderen Schalter ausgeschaltet<br />

sind (Bild 01, links). Dadurch fließt der Strom durch den Motor<br />

in eine Richtung und er dreht sich in die gewünschte Richtung.<br />

Für die Rückwärtsdrehung werden die beiden anderen diagonalen<br />

Halbleiterschalter eingeschaltet, wohingegen die beiden<br />

ersten Schalter ausgeschaltet sind (Bild 01, rechts). Auf diese<br />

Weise fließt der Strom in die entgegengesetzte Richtung und der<br />

Motor dreht sich in der anderen Richtung. Im Fall einer Bremsung<br />

schalten sich die beiden oberen Schalter aus und die beiden<br />

anderen Schalter ein (Bild 02). Das führt zu einem Kurzschluss<br />

des Motors. Da sich der Motor noch weiterdreht, wird durch den<br />

Generatoreffekt eine Spannung generiert, die seiner Ursache entgegenwirkt<br />

und die Drehung des Motors abbremst. Die Rotationsenergie<br />

des Motors wandelt sich dabei in elektrische Energie<br />

um und wird anschließend über den Wicklungswiderstand als<br />

Wärme abgegeben. Zur Variation der Geschwindigkeit lässt sich<br />

die Motorspannung verändern.<br />

FAZIT<br />

Permanent erregte Gleichstrommotoren kommen in der Industrie<br />

in vielen Bereichen zum Einsatz, etwa Förderbändern, Pumpen<br />

oder Ventilatoren. Die Vielseitigkeit und Leistungsfähigkeit dieser<br />

Motorenart erlaubt die Nutzung in zahlreichen Branchen.<br />

DIE IDEE<br />

„Viele Anwender stehen vor der<br />

Herausforderung, einen permanent<br />

erregten Gleichstrommotor zu<br />

schalten oder zu reversieren – und<br />

zwar verschleißfrei. Mechanische<br />

Schaltgeräte wie Relais oder Schütze<br />

sind verschleißbehaftet. Außerdem<br />

benötigen sie einigen Platz im<br />

Schaltschrank und sind aufwendig<br />

zu verdrahten. Die Lösung von<br />

Phoenix Contact sind schmale<br />

elektronische Wendelastrelais für<br />

permanent erregte Gleichstrommotoren.<br />

Die Module reduzieren<br />

den Platzbedarf im Schaltschrank<br />

und den Installationsaufwand<br />

erheblich.“<br />

Dipl.-Ing. Matthias Borutta,<br />

Produktmanager Digitale Interface,<br />

Phoenix Contact Electronics GmbH,<br />

Bad Pyrmont<br />

40 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


AKTUATOR INTEGRIERT, SCHNELL MONTIERT<br />

Die rotierenden Aktuatoren der DGII-Serie von<br />

Oriental Motor kombinieren einen Hohlwellen-<br />

Rundtisch mit einem Schrittmotor. Durch das<br />

innovative Design mit integriertem Aktuator<br />

lassen sie sich laut Hersteller einfacher und<br />

schneller montieren als vergleichbare Eigenkonstruktionen.<br />

Ein weiterer Vorteil ist die<br />

unkomplizierte Verdrahtung: Dank des eingebauten<br />

batterielosen Absolutwertgebers sind<br />

keine Referenzsensoren erforderlich. Der Drehtisch DGII besitzt eine hohe<br />

Steifigkeit und ist ausgelegt für Drehmomente bis max. 50 Nm, Drehzahlen bis<br />

1.800 Grad/s sowie Lastmomente bis 100 Nm und Traglasten bis 4.000 N. Der<br />

Hersteller liefert den DGII mit Hohlwellen-Durchmessern zwischen 33 mm und<br />

100 mm und Rahmengrößen zwischen 60 mm und 200 mm. Serienmäßig<br />

stehen folgende Schnittstellen zur Verfügung: EtherCAT, EtherNet/IP, Profinet<br />

sowie Modbus RTU.<br />

www.orientalmotor.de<br />

Mobile Safety HMI – ein<br />

Gerät für den kompletten<br />

Maschinenpark<br />

HOCHAUFLÖSENDE PROFINET-ABSOLUT-DREHGEBER<br />

Turck erweitert sein Drehgeber-Portfolio um<br />

Encoder mit Profinet-Schnittstelle für Echtzeit-<br />

Applikationen, vor allem in den Bereichen<br />

Logistik, Food & Beverage und Maschinenbau.<br />

Die Drehgeber der Baureihen REM (Multiturn)<br />

und RES (Singleturn) setzen auf das aktuelle<br />

Profinet-Encoder-Profil (Version 4.2) und bieten<br />

Auflösungen von 19 Bit für die Singleturn- und<br />

bis zu 24 Bit für die Multiturn-Geräte.<br />

Alle Encoder unterstützen Profinet-Features<br />

wie Media Redundancy Protocol (MRP), Link Layer Discovery Protocol (LLDP) und<br />

Simple Network Management Protocol (SNMP). Mit dem Isochrone Realtime-<br />

Modus (IRT) und minimalen Taktzyklen von bis zu 250 Mikrosekunden gewährleisten<br />

die Drehgeber auch in sehr dynamischen Applikationen eine präzise und<br />

nahezu verzögerungsfreie Kommunikation. Dank ihrer Präzision ermöglichen<br />

die Drehgeber eine hochgenaue Positionierung und Geschwindigkeitsregelung,<br />

wie sie beispielsweise zur Multi-Achsen-Positionierung erforderlich ist.<br />

Die einfache Integration in Profinet-Netzwerke ermöglicht eine schnelle<br />

Inbetriebnahme.<br />

www.turck.com<br />

NACHHALTIGE MOTORTECHNOLOGIE WELTWEIT GEFRAGT<br />

SEW-Eurodrive lieferte <strong>2023</strong> den zweimillionsten<br />

DRN..-Motor an einen Kunden in<br />

Deutschland aus – weltweit sind es sogar<br />

schon zehn Millionen Stück. Die Gesamtzahl<br />

dieser IE3-Motoren sorgen für eine<br />

erhebliche Reduzierung der benötigten<br />

elektrischen Primärenergie: Das Unternehmen<br />

schätzt die Energieeinsparungen auf<br />

mehr als 50.000 GWh im Vergleich zur<br />

alten Motorbaureihe, unter Annahme von<br />

Voll-Last bei 100 % Nennleistung und einer Jahresbetriebszeit von 8.760 h. Dies<br />

entspricht 33 Mio. t CO 2<br />

. Antriebslösungen mit DR2C..-Synchronmotoren von<br />

SEW-Eurodrive erfüllen die höchste normativ definierte Effizienzklasse IE5 für<br />

drehzahlvariable Elektromotoren und sind für den reinen Umrichterbetrieb<br />

vorgesehen. Sie erreichen Wirkungsgrade bis 91 %. Im Laufe des Jahres wird das<br />

Portfolio um weitere Motorbaugrößen und höhere Leistungen bis <strong>11</strong> kW<br />

erweitert – mit Wirkungsgraden bis 94,5 %.<br />

www.sew-eurodrive.de<br />

mobil und sicher bedienen (kabellos)<br />

individuell und kostengünstig<br />

(Standard-Mediengerät,<br />

Betriebssystem nach Wunsch)<br />

induktives Laden<br />

Not-Halt, dreistufiger Zustimmtaster<br />

als Basisausführung, erweiterbar<br />

zertifizierte Wireless Safetyfunktionen<br />

SIL 3, PL e<br />

flexible Gehäuselösungen<br />

(Farbe, Form, Design etc.)<br />

Safety-SPS mit Zugang direkt<br />

in den Safety-BUS<br />

Komplettlösungen (Safety PLC,<br />

Safety Drives, Safety I/O Module)<br />

ACD Antriebstechnik GmbH<br />

Engelberg 2 | 88480 Achstetten<br />

+49 7392 708-500<br />

info@acd-<strong>antriebstechnik</strong>.de<br />

www.acd-gruppe.de/<strong>antriebstechnik</strong><br />

Der direkte Link zu<br />

Mobile Safety HMI<br />

Nürnberg 14. bis 16.<strong>11</strong>.<strong>2023</strong><br />

Halle 4 | Stand 549


SPECIAL: SPS <strong>2023</strong><br />

DC-KLEINSTANTRIEBE<br />

AUGENBLICKE INSZENIEREN<br />

Ellen-Christine Reiff, M.A., Redaktionsbüro<br />

Stutensee , im Auftrag der Dr. Fritz Faulhaber<br />

GmbH & Co. KG, Schönaich<br />

Auf Messen, in der Werbung, der Kunst und bei Architektur-Events sind sie zu<br />

bewundern: Laserprojektionen erfreuen das Auge als umweltfreundliche Alternative<br />

zum traditionellen Feuerwerk. Hinter dem magischen Zauber der flüchtigen<br />

Lichtgebilden steckt viel Hightech und Know-how. Beachtliches leisten dabei auch<br />

die kleinen DC-Antriebe, die in den Laserprojektoren für Strahlausrichtung und<br />

Effekterzeugung sorgen. Hohe Präzision und Wiederholgenauigkeit sind ein Muss, um<br />

zum Beispiel Filter im Strahlengang auf ein Tausendstel Grad genau zu positionieren.<br />

Seit über 35 Jahren entwickelt und produziert LaserAnimation<br />

Sollinger aus Berlin hochwertige Lasersysteme<br />

und -steuerungen für unterschiedlichste Laser- und Multimedia-Anwendungen.<br />

Es gibt viele spektakuläre Anwendungen,<br />

z. B. der „Global Rainbow“ der Künstlerin Yvette Mattern:<br />

Sieben bunte und starke Laserstrahlen, die vom Berliner Ernst­<br />

Reuter-Platz in Richtung Siegessäule in die Höhe leuchten und<br />

die Atmosphäre der Innenstadt verändern. Oder „Another Moon“<br />

des Künstlerduos „Kimchi and Chips“, das über der Zeche Zollverein<br />

in Essen einen zweiten Mond am Himmel erscheinen lässt.<br />

MITTEL DER PERFEKTEN ILLUSION<br />

Die oft überraschenden, manchmal atemberaubenden Lichteffekte<br />

beruhen auf den Eigenschaften des Laserstrahls. Bei Intensität,<br />

Strahlbündelung und Reichweite übertrifft er Lichtstrahlen<br />

aus anderen künstlichen Quellen um ein Vielfaches. Gleichzeitig<br />

ist der Laser aber optischen und technischen Beschränkungen<br />

unterworfen, wie Richard Schäfer, Vertriebsleiter bei<br />

LaserAnimation Sollinger erklärt: „Der Strahl ist üblicherweise<br />

sehr dünn, bei unseren Geräten beträgt sein Durchmesser in der<br />

42 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


SPECIAL: SPS <strong>2023</strong><br />

01 02<br />

01 Strahlengang im Innern einer Laserprojektors<br />

02 Bürstenloser DC-Motor der Serie B-Micro;<br />

bei einem Durchmesser von 5 bis 8 mm sind die<br />

kleinen Motoren lediglich 8 bis 14,6 mm lang<br />

03 Die grafischen Motive wurden durch einen<br />

Gratingeffekt erstellt<br />

03<br />

Regel um die vier Millimeter. Auf einer Projektionsfläche erscheint<br />

also immer nur ein kleiner Punkt.“<br />

Um trotzdem ein Muster wie ein Logo, einen Schriftzug oder<br />

bewegte Bilder zu erzeugen, setzt die Laserprojektion auf die<br />

Trägheit des menschlichen Auges. Genau gesagt ist es die Bildverarbeitung<br />

im Gehirn, ähnlich wie beim Film aus 24 Einzelbildern<br />

pro Sekunde. Bewegt sich der Laserstrahl nur schnell genug,<br />

„sieht“ der Mensch statt eines herumflitzenden Lichtpunktes die<br />

projizierte Animation. Dafür wird der Strahl im Projektor mittels<br />

zweier Spiegel für die X- und Y-Achse abgelenkt.<br />

Eine weitere Herausforderung galt es bei der Farbgebung zu<br />

meistern. Die Farbe eines Lasers hängt vom laseraktiven Material<br />

ab, in dem der Strahl erzeugt wird. Bei der Laserprojektion ist es<br />

der Halbleiter. Laserdioden können jedoch nur wenige Grundfarben<br />

erzeugen, hauptsächlich Rot, Grün und Blau. Die Highend-Geräte<br />

von LaserAnimation Sollinger verfügen darüber hinaus<br />

über Coherent OPSL Quellen für Gelb, Orange und Cyan.<br />

Um einen weißen Strahl zu produzieren, müssen Strahlen mehrerer<br />

Farben kollinear übereinandergelegt werden. Dasselbe gilt<br />

für andere Farben. Um die unterschiedlichen Töne der gesam­<br />

IHR<br />

LÖSUNGS-<br />

PARTNER<br />

Unser Antrieb für Ihre Technologieführerschaft<br />

Mit unseren individuellen und nachhaltigen elektrischen Antriebslösungen verhelfen<br />

wir Ihnen zur Technologieführerschaft.<br />

Erleben Sie unser gesamtes Produktportfolio auf der sps smart production solutions<br />

vom 14.<strong>11</strong>.-16.<strong>11</strong>.<strong>2023</strong> in Nürnberg, Halle 4, Stand 210.<br />

AMKmotion GmbH + Co KG Gaußstraße 37- 39 73230 Kirchheim unter Teck www.amk-motion.com


SPECIAL: SPS <strong>2023</strong><br />

ten Palette herzustellen, wird zusätzlich die Intensität der einzelnen<br />

Strahlen moduliert.<br />

FILTER-PRÄZISION AUF ENTFERNUNG<br />

Je besser es gelingt, die unterschiedlichen Laserquellen mit jeweils<br />

verschiedenen Wellenlängen so gut wie möglich kollinear<br />

übereinander zu legen, desto schärfer und präziser wirkt das Ergebnis<br />

für das menschliche Auge. Dazu werden dichroitische<br />

Filter verwendet. Sie lenken bestimmte Wellenlänge um, während<br />

andere Wellenlängen (also Farben) die Filter passieren. So<br />

können unterschiedliche Laserstrahlen zu einem einzigen Strahl<br />

übereinandergelegt werden. Was dem menschlichen Auge als<br />

weißer Strahl erscheint, ist dann die Kombination aus roten, grünen<br />

und blauen Quellen. Das funktioniert allerdings nur, wenn<br />

die Strahlen ganz genau und vor allem langfristig beisammenbleiben,<br />

und das auch noch in großer Entfernung.<br />

Schließlich sollen Laserinstallationen oft auf hunderte Meter<br />

oder sogar mehrere Kilometer zu sehen sein. Entsprechend präzise<br />

muss man die dichroitischen Filter justieren, wie<br />

Richard Schäfer erklärt: „Eine Abweichung von einem hundertstel<br />

Grad ergibt auf hundert Meter einen Versatz von 1,7 Zentimeter.<br />

Damit liegen die Einzelfarben nicht mehr übereinander und<br />

können vom Auge unterschieden werden, der Farbmisch-Effekt<br />

wäre dahin.“<br />

Nun ist es durchaus nicht außergewöhnlich, dass ein Laserprojektionsgerät<br />

den Betrieb in Berlin verlässt, um einen Tag später<br />

zum Beispiel für eine Lasershow in Dubai aufgestellt zu werden.<br />

Nach -20 °C auf dem Frachtflug heizt sich das Gehäuse in der<br />

Wüstensonne auf 60 °C oder mehr auf. Trotz hochwertiger Materialien<br />

und ausgefeilter Befestigungstechnik ist da ein gewisser<br />

Verzug in der Optik unvermeidlich. Die Position der dichroitischen<br />

Filter muss also leicht nachjustiert werden.<br />

Für diesen Zweck sind die Halter der dichroitischen Spiegel<br />

mit einem Antrieb versehen: Bürstenlose DC-Motoren der Serie<br />

B-Micro von Faulhaber mit integriertem Getriebe erledigen die<br />

Aufgabe der softwaregesteuerten Feineinstellung auf mindestens<br />

ein Tausendstel Grad genau. Mit Durchmessern zwischen 3<br />

und 5 mm bei 8 bis 14,6 mm Länge sind die sensorlosen Micro-<br />

Motoren in 2-Pol-Technologie sehr kompakt und liefern ein vergleichsweise<br />

hohes Dauerdrehmoment bis 18 µNm.<br />

VON SCHUTZKLAPPEN UND BEUGUNGSGITTERN<br />

In den Laserprojektoren gibt es aber auch noch weitere Einsatzbereiche<br />

für die leistungsstarken Kleinstantriebe, zum Beispiel<br />

als Schutzeinrichtung. Da das intensive Laserlicht nicht unkontrolliert<br />

ins menschliche Auge gelangen soll, sind die Projektoren<br />

mit einem zweistufigen Abschaltmechanismus ausgestattet. Neben<br />

einer elektronischen Schutzschaltung gibt es für den Notfall<br />

auch einen mechanischen Shutter. Seine Klappe wird während<br />

des regulären Betriebs von einem motorisierten Drehmagneten<br />

offengehalten. Bei einer Störung stoppt die Sicherheitsschaltung<br />

den Motor und lässt so die Klappe in den Strahlaustritt fallen.<br />

Weitere Antriebe von Faulhaber kommen im Grating-Modul,<br />

also dem Beugungsgitter zum Einsatz. Damit kann ein Laserprojektor<br />

neben Beams und Grafiken auch vielfältige Muster<br />

und Effekte erzeugen. Die Effekte können nicht nur an einer<br />

Projektionswand, sondern auch freischwebend im Raum inszeniert<br />

werden. Die Räder im Grating-Modul werden von Schrittmotoren<br />

in Position gebracht, um ein bestimmtes Gitter für die<br />

Projektion auszuwählen. Die kreisförmigen Gitter selbst werden<br />

dann von bürstenlosen DC-Motoren in eine Bewegung versetzt.<br />

Das erzeugt einen zusätzlichen optischen Effekt, der vom wilden<br />

Zappeln bis zur schleichenden Veränderung eines Bildes<br />

führen kann.<br />

PRÄZISION UND WIEDERHOLGENAUIGKEIT<br />

„Für solche Effekte werden häufig mehrere Projektoren in parallelem<br />

Betrieb eingesetzt“, erklärt Richard Schäfer. „Sie können ihre<br />

Wirkung nur entfalten, wenn sich die Gitter völlig synchron bewegen,<br />

bei höchster und niedrigster Drehzahl ebenso wie beim<br />

Start/Stopp-Betrieb mit ständigem Richtungswechsel.“ Die Projektoren<br />

und die Grating-Module sind mit Technik vollgepackt,<br />

der Bauraum ist äußerst eng. Nur sehr kleine Motoren finden darin<br />

Platz. Dennoch sind höchste Präzision und Wiederholgenauigkeit<br />

hier zusätzliche Mindestanforderungen. Hier wurden<br />

spielfreie Getriebe integriert, die wesentlich dazu beitragen, die<br />

hohen Anforderungen zu erfüllen.<br />

Auf die Frage nach dem Beginn der Zusammenarbeit mit<br />

Faulhaber antwortet Richard Schäfer, das müsse vor seiner Zeit<br />

gewesen sein. Bei der Suche nach der ersten Bestellung stößt er<br />

auf die Jahreszahl 2003. Demnach haben sich die Motoren seit<br />

nunmehr zwanzig Jahren in diesem anspruchsvollen Anwendungsbereich<br />

der Laseranimation bewährt.<br />

Bilder: Faulhaber, LaserAnimation Sollinger<br />

www.faulhaber.com<br />

DIE IDEE<br />

„Die DC-Kleinstantriebe müssen in<br />

den Lasersystemen von LaserAnimation<br />

Sollinger Beachtliches leisten.<br />

Neben ihrer Kompaktheit kommt es<br />

vor allem auf die hohe Präzision und<br />

Wiederholgenauigkeit an. Antriebstechnologie<br />

von Faulhaber hat<br />

sich in solchen Anwendungen für<br />

kunstvolle Laseranimationen seit<br />

20 Jahren bewährt. Besonders<br />

hervorzuheben sind unsere bürstenlosen<br />

DC-Motoren der Serie<br />

B-Micro mit integriertem Getriebe.<br />

Sie erlauben eine softwaregesteuerte<br />

Feineinstellung der dichroitischen<br />

Spiegel auf mindestens ein<br />

Tausendstel Grad genau und<br />

tragen so wesentlich zur perfekten<br />

Laserinszenierung bei.“<br />

Dipl.-Ing. (BA) Andreas Seegen,<br />

Leiter Marketing, Dr. Fritz Faulhaber<br />

GmbH & Co. KG, Schönaich<br />

44 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


BELASTBAR UND GENAU<br />

Rodriguez präsentiert<br />

auf der EMO<br />

<strong>2023</strong> als besonderes<br />

Highlight seine<br />

RTB-Axial-Radiallager<br />

(Rotary Table<br />

Bearings bzw.<br />

Rund tischlager) des<br />

Typ ABS mit<br />

integriertem Absolutwertgeber. Sie überzeugt durch weiter<br />

verbesserte technische Eigenschaften. Die Lager sind jetzt<br />

noch präziser und leistungsfähiger und zeichnen sich u. a.<br />

durch eine höhere Steifigkeit aus. Sie werden in verschiedenen<br />

Größen mit Innendurchmessern von 150 bis 580 mm<br />

Bohrung angeboten. Außerdem sind sie so kompakt konstruiert,<br />

dass sich das Messsystem bei der Montage automatisch<br />

exakt positioniert. Der Absolut-Encoder ermöglicht dabei<br />

eine absolute Positionserfassung der Drehachse in Echtzeit<br />

– mit einer Auflösung bis zu 26 Bit. Aufgrund der hohen<br />

Messgenauigkeit kann die Bewegung optimal gesteuert<br />

werden, was für die Herstellung hochpräziser Teile unverzichtbar<br />

ist. Verfügbar sind Treiber für die folgenden<br />

Schnittstellen: Heidenhain Endat 2.2, Siemens Drive CLiQ,<br />

Fanuc ai, Mitsubishi, BiSS/C, SSI + 1Vpp. Aufgrund ihrer sehr<br />

hohen Festigkeit, Kippsteifigkeit und Abrollgenauigkeit<br />

eignen sich RTB-Axial- Radiallager von Rodriguez besonders<br />

für Dreh- und Positioniereinheiten von Werkzeugtischen.<br />

www.rodriguez.de<br />

FÜR GROSSE MESSABSTÄNDE<br />

KIMO.indd 1 18.04.2017 14:40:18<br />

Der neue Long-Range-Lasersensor<br />

optoNCDT 1760-1000<br />

von Micro-Epsilon ist für<br />

genaue und schnelle<br />

Messungen aus größerer<br />

Entfernung konzipiert. Der<br />

Sensor besitzt einen Messbereich<br />

von 1.000 mm und<br />

erlaubt schnelle Messungen<br />

bis 7,5 kHz. Durch den Grundabstand von 1.000 mm sind damit<br />

Messungen über Entfernungen von bis zu 2 m möglich. Parametriert<br />

wird der Sensor über das bedienerfreundliche Webinterface,<br />

worüber sich auch Messwerte und Videosignale anzeigen<br />

lassen. Die Echtzeit-Oberflächenkompensation ermittelt den<br />

Reflexionsgrad des Messobjektes während der laufenden<br />

Belichtung und regelt diese in Echtzeit.<br />

www.micro-epsilon.de<br />

ÜBER EINE MILLION WINDKRAFTLAGER<br />

Anfang des<br />

Jahres hat<br />

Schaeffler das<br />

einmillionste<br />

Lager nach<br />

seinem Wind-<br />

Power-Standard<br />

gefertigt und<br />

ausgeliefert.<br />

Der global tätige<br />

Automobil- und<br />

Industriezulieferer bietet seit rund 40 Jahren zuverlässige<br />

Lagerlösungen für On- und Offshore-Windkraftanlagen.<br />

Die Wälzlager finden sich nach eigenen Angaben in jeder<br />

zweiten bis dritten Windkraftanlage weltweit. Um den<br />

hohen Anforderungen an die Zuverlässigkeit von Anlagen<br />

und deren Komponenten gerecht zu werden, hat das<br />

Unternehmen bereits vor über 10 Jahren einen Wind-<br />

Power-Standard eingeführt. Mit diesem Standard für<br />

Produkte und Prozesse werden höchste Qualitätsmaßstäbe<br />

für diese Lager sichergestellt, wie sie beispielsweise auch in<br />

der Automobilindustrie oder in der Luft- und Raumfahrt<br />

umgesetzt werden. Mit dem Großlagerprüfstand „Astraios“<br />

bietet Schaeffler für Rotorlager umfassende Testmöglichkeiten.<br />

Durch eine 100%ige Ultraschall- und Schleifbrandprüfung<br />

(siehe Bild) der nach dem Wind-Power-Standard<br />

gefertigten Lager werden Materialfehler noch vor der<br />

Auslieferung erkannt bzw. ausgeschlossen. Möglichen<br />

Lagerschäden und einer Beeinträchtigung der Lebensdauer<br />

wird so vorgebeugt<br />

www.schaeffler.com


SPECIAL: SPS <strong>2023</strong><br />

ANTRIEBSLÖSUNG FÜR DELTA-ROBOTER<br />

HOHE ANSPRÜCHE AN DYNAMIK<br />

UND GENAUIGKEIT<br />

Neugart erweitert sein Sortiment an applikationsspezifischen Getrieben um eine<br />

Lösung speziell für Delta-Roboter: Das Flanschgetriebe NDF ist das Ergebnis einer<br />

Entwicklung für die neue „Robotic Pick and Place“-Plattform von Syntegon Packaging<br />

Systems aus der Schweiz. Das besonders verdrehsteife Getriebemodell vereint hohe<br />

Präzision und Dynamik, wie sie für anspruchsvolle Pick-and-Place-Aufgaben mit<br />

Delta-Robotern erforderlich sind. Worauf es bei der Antriebslösung ankommt,<br />

erklärt der langjährige Lieferant und Innovationspartner.<br />

Wenn es um Prozess- und Verpackungstechnik in der<br />

Pharma- und Lebensmittelindustrie geht, ist die<br />

Firma Syntegon weltweit ein gefragter Partner. Mit<br />

mehr als 35 Standorten in fast 20 Ländern ist die<br />

Unternehmensgruppe in allen Regionen der Welt vertreten. Der<br />

Standort Beringen in der Schweiz ist Hauptsitz der Geschäftsbereiche<br />

Food sowie Service und Digital Solutions und steht für<br />

ein umfassendes Portfolio an Verpackungslösungen für die Süßwaren-<br />

und Nahrungsmittelindustrie.<br />

Zu den dort entwickelten und realisierten Verpackungs- und<br />

Handling-Systemen gehören auch flexible Robotik-Lösungen.<br />

Entwickelt werden diese in Beringen von der Tochtergesellschaft<br />

Syntegon Packaging Systems AG.<br />

Marcel Geurts, Produktmanagement, Neugart GmbH, Kippenheim<br />

SCHNELL UND PRÄZISE<br />

Ob in der Lebensmittelindustrie, Pharmabranche oder auch in<br />

der Halbleiterindustrie: Wo schnelle und präzise Handhabungsschritte<br />

zu automatisieren sind, bieten sich Delta-Roboter als<br />

Lösung an. In Verpackungsanlagen oder in Logistikzentren übernehmen<br />

sie zum Beispiel vielfältige Pick-and-Place-Aufgaben.<br />

Sie verpacken Pralinen, sortieren Päckchen oder bestücken Leiterplatten<br />

– und das hundertfach pro Minute.<br />

Möglich macht dies die charakteristische Kinematik dieses Robotertyps:<br />

Alle Achsen seiner Steuerarme sind parallel angeordnet.<br />

Die Enden der in alle Richtungen beweglichen Steuerarme<br />

sind durch eine kleine Plattform zur Werkzeugaufnahme verbunden,<br />

die beispielsweise einen Sauggreifer trägt.<br />

Die Antriebe befinden sich nicht in den Gelenken. Dadurch<br />

sind die Steuerarme eines Delta-Roboters besonders leicht. Es<br />

muss also nur wenig Masse bewegt werden, was hohe Geschwin-<br />

46 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


SPECIAL: SPS <strong>2023</strong><br />

Das Getriebe muss<br />

hochdynamisch in<br />

ständig wechselnder<br />

Drehrichtung und<br />

dabei äußerst präzise<br />

arbeiten<br />

Das Flanschgetriebe NDF von Neugart für Delta-<br />

Roboter kann optional mit einer Abtriebswelle aus<br />

Edelstahl und einem vernickelten Abtriebsflansch<br />

ausgestattet werden<br />

digkeiten und eine hohe Dynamik mit sehr starken Beschleunigungen ermöglicht. Im<br />

Gegenzug bedeutet die konstruktive Entlastung der Steuerarme: Die Servomotoren der<br />

Hauptantriebe und mit ihnen die Getriebe, die sie mit den Steuerarmen verbinden,<br />

sind hohen Belastungen ausgesetzt. Sie müssen hochdynamisch in ständig wechselnder<br />

Drehrichtung und dabei äußerst präzise arbeiten.<br />

FLANSCHGETRIEBE FÜR DELTA-ROBOTIK OPTIMIERT<br />

Die Experten von Syntegon Packaging Systems suchten für diese besondere Aufgabe<br />

eine optimale Lösung. Fündig wurden sie bei Neugart: Der deutsche Hersteller ist auf<br />

Planetengetriebe spezialisiert.<br />

Damit ein Planetengetriebe seine Vorteile auch in Delta-Robotern voll ausspielen<br />

kann, sind allerdings einige spezielle Anpassungen in der Konstruktion notwendig.<br />

Diese betreffen insbesondere die Themen: maximale Verdrehsteifigkeit (Torsionssteifigkeit),<br />

minimales Verdrehspiel, reduzierte Massenträgheit, hohes Beschleunigungsmoment<br />

und ein angepasstes Dichtungskonzept.<br />

Wie eine solche leistungsfähige Lösung aussehen kann, zeigt Neugart mit dem neuen<br />

Flanschgetriebe NDF. Dieses verfügt zum Beispiel über einen besonders verdrehsteife<br />

Struktur. Das Verdrehspiel der Getriebeverzahnung ist standardmäßig auf < 1 arcmin<br />

reduziert. Dementsprechend hoch ist die Positioniergenauigkeit des Roboters. Die<br />

hohe Dynamik, die hierdurch erreicht werden kann, verkürzt die Taktzeit des Roboters.<br />

Darüber hinaus zeichnet sich das NDF im Detail noch durch eine ganze Reihe von weiteren<br />

Besonderheiten an der Eingangs- wie an der Abtriebsseite aus.<br />

BEREIT FÜR VIELE ANWENDUNGEN<br />

Das NDF ist derzeit in Baugröße 090 und mit insgesamt vier jeweils zweistufigen Übersetzungen<br />

zwischen i=22 und i=55 verfügbar. Als Option ist für das NDF eine lebensmitteltaugliche<br />

Öl-Schmierung erhältlich. Der verwendete Schmierstoff ist nach NSF<br />

H1 und ISO 21469 zertifiziert. Als weitere Option kann das NDF mit einer Abtriebswelle<br />

aus Edelstahl und einem vernickelten Abtriebsflansch ausgestattet werden. Diese erhöhen<br />

die Korrosionsbeständigkeit des Getriebes. Dadurch toleriert es auch häufiges Reinigen<br />

mit aggressiven Medien, wie es in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie unerlässlich<br />

ist. Eine große Auswahl an Standardgetrieben aus dem Neugart Programm ermöglicht<br />

darüber hinaus einen individuell ausgelegten Antrieb für die vierte Achse<br />

(Drehachse) des Delta-Roboters.<br />

Bilder: Neugart<br />

www.neugart.com, www.syntegon.com<br />

DIE IDEE<br />

„Die Zuverlässigkeit der Getriebe ist<br />

für uns ein absolutes Muss, um die<br />

Erwartungen unserer Kunden auch<br />

zu deren vollsten Zufriedenheit<br />

erfüllen zu können. Das NDF-<br />

Getriebe von Neugart bietet dabei<br />

aus unserer Sicht das beste Gesamtpaket<br />

aus Performance, Qualität<br />

und Kosteneffizienz. Während<br />

der Entwicklung unserer neuen<br />

RPP-Maschinenplattform haben wir<br />

sehr eng und intensiv mit der Firma<br />

Neugart zusammengearbeitet und<br />

so die für uns ideale Getriebe-<br />

Lösung gefunden.“<br />

Marco Ebner,<br />

Syntegon Packaging Systems AG,<br />

Beringen (Schweiz)<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> 47


SPECIAL: SPS <strong>2023</strong><br />

MINIATURISIERTES GALAXIE<br />

BENCHMARK FÜR HOCHSTEIFE<br />

PRÄZISIONSGETRIEBE<br />

Seit der Vorstellung im Jahr 2015 hat<br />

Wittenstein seine Produktfamilie Galaxie<br />

mit verschiedenen Bauformen und<br />

Baugrößen weiterentwickelt. Auch das<br />

kinematische Konzept wurde<br />

weitergedacht – und das miniaturisierte<br />

Galaxie aus der Taufe gehoben.<br />

Damit wurde ein hochsteifes<br />

Präzisionsgetriebe in kleinen Baugrößen<br />

geschaffen, die eine bauraumkompatible<br />

und dabei technologisch wie auch<br />

technisch überlegene Alternative zu<br />

Wellgetrieben darstellt.<br />

Der Vergleich der technischen Daten des neuen Galaxie<br />

mit denen von marktgängigen Wellgetrieben spricht für<br />

sich: 40 % höhere Kompaktheit und Drehmomentdichte,<br />

um den Faktor 3 bessere Verdrehsteifigkeit, ein doppelt<br />

so großes Not-Aus-Moment, absolutes Nullspiel über die gesamte<br />

Lebensdauer und eine um fast 50 % größere Hohlwelle bedeuten<br />

in diesen marktkompatiblen Getriebebaugrößen von<br />

heute 90 mm und <strong>11</strong>0 mm eine neue Leistungsdimension. Verantwortlich<br />

dafür sind vor allem eine innovative axiale Kinematik<br />

zur Kraftübertragung sowie eine neu gedachte Planrad-Helixverzahnung<br />

mit Polygonscheibe. Zudem kommen im Zahnring<br />

sogenannte Königszähne zum Einsatz, die jetzt vielfach höhere<br />

Übersetzungsverhältnisse als Dachzähne ermöglichen. Der „genetische<br />

Code“ des radialen und des axialen Funktionsprinzips<br />

stimmt also im Grunde überein – das neue Getriebe kann somit<br />

zurecht als kleiner Bruder bzw. kleine Schwester des Galaxie von<br />

2015 bezeichnet werden. „Die gesamte Produktfamilie Galaxie<br />

Thomas Bayer, Leiter Innovation Lab der Wittenstein SE<br />

bietet damit heute Baugrößen von 90 mm bis 300 mm Außendurchmesser<br />

bei dann maximalen Beschleunigungsmomenten<br />

von 150 Nm bis über 7.500 Nm“, fasst Nadine Hehn, Business<br />

Pionier Manager bei der Wittenstein SE, das Potenzial für die<br />

Anwender zusammen.<br />

BEWÄHRT UND AUSGEZEICHNET<br />

Blicken wir kurz zurück: Mit dem Konzept dynamischer Einzelzähne,<br />

dem hydrodynamischen Vollflächenkontakt bei zugleich<br />

vielfachem Zahneingriff sowie der Einführung der logarithmischen<br />

Spirale in die Getriebetechnik ist das Galaxie Getriebe mit<br />

radialem Funktionsprinzip bis heute der Benchmark hinsichtlich<br />

Tragfähigkeit, Verdrehsteifigkeit, Positionier- und Gleichlaufgenauigkeit<br />

sowie absoluter Spielfreiheit über die gesamte Lebensdauer.<br />

Die Erkenntnisse und Aussagen zu den Leistungsmerkmalen<br />

haben sich bewahrheitet, die Produktfamilie hat sich<br />

als Servoaktuator wie auch als Getriebe in der Praxis bewährt.<br />

Der Lohn – neben vielen zufriedenen Anwendern beispielsweise<br />

im Werkzeugmaschinenbau, in der Handhabungstechnik oder<br />

der Robotik – waren zahlreiche Auszeichnungen, zum Beispiel<br />

der Hermes Award 2015, der Innovationspreis der Deutschen<br />

48 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


Wirtschaft 2016 oder die Nominierung für den Deutschen Zukunftspreis 2018, bei<br />

dem Wittenstein zum Kreis der Besten zählte. Zudem wurde mit Galaxie eine auch<br />

wissenschaftlich anerkannte neue Getriebegattung begründet.<br />

Begleitet wurde die Entwicklung der neuen, axialen Kinematik von Anfang an vom<br />

Blick auf die Gesamtkosten von Getrieben, denn kleiner bedeutet nicht zwangsläufig<br />

kostengünstiger – im Gegenteil, weil beispielsweise in der mechanischen Fertigung<br />

von filigranen Teilen Toleranzen schwieriger einzuhalten sind als bei großen. „Das<br />

ist ein Dilemma, mit dem Anbieter von Präzisionsgetrieben zu kämpfen haben“, erläutert<br />

Nadine Hehn. „Anbieter, die auf große Präzisionsgetriebe spezialisiert sind,<br />

schaffen es kaum, kleine Getriebe zu bauen, die technische und wirtschaftliche<br />

Alleinstellungsmerkmale mit sich bringen.“ Diese Ausgangslage hatte zwei Konsequenzen:<br />

technologisch brauchte es eine (r)evolutionär neue Idee innerhalb der<br />

Produktfamilie Galaxie – und organisatorisch war die Aufgabenstellung nur durch<br />

eine ganzheitliche Betrachtung der Herausforderungen im Rahmen eines Simultaneous<br />

Engineering zu lösen. Daher arbeiteten schon in der frühen Projektphase die<br />

Vor- und Konzeptentwicklung, die Fertigungs- und Montagespezialisten sowie das<br />

Markt- und Vertriebsmanagement Hand in Hand.<br />

KONZEPTSPRUNG VON RADIAL ZU AXIAL<br />

All die Merkmale, die den Erfolg des Galaxie mit Radial-Kinematik ausmachen, in<br />

kleinere Baugrößen mit Übersetzung i=60/61 zu überführen und damit einhergehend<br />

eine optimale Prozessfähigkeit der neuen Getriebe-Serie für die automatisierte<br />

Fertigung zu gewährleisten, hatte zu Beginn der Vorentwicklung so etwas wie die<br />

„Quadratur des Kreises“ an sich. Klar war zudem von Anfang an: Galaxie muss Galaxie<br />

bleiben – also keine Kompromisse hinsichtlich grundsätzlichem Funktionsprinzip<br />

sowie hoher Präzision und Performance. Die Lösung war der Konzeptsprung<br />

von der radial zur axial wirkenden Kraftübertragung – quasi ein „kinematischer Salto“<br />

01 Ein hochsteifes Präzisionsgetriebe<br />

als einbaukompatible<br />

Alternative zu Wellgetrieben<br />

01<br />

02 Im Zahnring des miniaturisierten<br />

Galaxie Getriebes<br />

kommen sogenannte Königszähne<br />

zum Einsatz, die vielfach<br />

höhere Übersetzungsverhältnisse<br />

als Dachzähne ermöglichen<br />

02


SPECIAL: SPS <strong>2023</strong><br />

03 Die Hohlwelle des neuen Galaxie in<br />

Baugröße 90 bietet mit 31 Millimetern<br />

zehn Millimeter mehr Durchmesser als<br />

Wellgetriebe gleicher Baugröße<br />

um 90°. Angetrieben von einer Polygonscheibe mit zwei Hochpunkten<br />

greifen die als Zahnring verbundenen Einzelzähne innerhalb des<br />

Zahnträgers wie in einer Schraubbewegung axial in die Planrad-Helixverzahnung<br />

ein. „Dieser kinematische Aufbau“, erklärt Dr. Karoline<br />

Scheuermann, Business Developer im Business Pionier bei der<br />

Wittenstein SE, „eröffnet Vorteile für kleine Baugrößen. Das neue Galaxie<br />

erreicht kompaktere Außenmaße und damit platzsparendere<br />

Bauformen, bietet gleichzeitig eine wesentlich größere Hohlwelle sowie<br />

eine deutlich größere Übersetzung, was durch den Einsatz von<br />

Königszähnen statt Dachzähnen erreicht wird.“ Ausgelegt auf maximale<br />

Beschleunigungsmomente von 150 Nm und 250 Nm bietet das<br />

miniaturisierte Galaxie eine hohe Drehmomentdichte – mit allen<br />

Vorteilen für zusätzliche Performance in einer gewählten Baugröße<br />

oder ein mögliches Downsizing der Getriebegröße bei Vorgabe definierter<br />

Leistungsmerkmale.<br />

ETABLIERTE FERTIGUNGSPROZESSE<br />

Bei der Entwicklung der axialen Kinematik des miniaturisierten Galaxie<br />

hat Wittenstein konsequent auf die Prozessfähigkeit in den ausgewählten<br />

Fertigungsprozessen und der Montage geachtet. Die Hauptfertigungsteile<br />

für Antrieb, Kraftübertragung, Abtrieb und Gehäuse<br />

können mit etablierten Fertigungsprozessen hergestellt und von einer<br />

Seite axial montiert werden. Hierzu wurden sowohl der eigentliche<br />

Montageprozess als auch die Teileversorgung und Materialbereitstellung<br />

in ihrer Prozessfähigkeit analysiert und angepasst. Damit ist exzellente<br />

Qualität nicht nur über das Produktdesign, sondern auch<br />

über die Herstellung des Produkts gewährleistet.<br />

Mit seinen Eigenschaften bei Verdrehsteifigkeit auch im Nulldurchgang,<br />

Beschleunigungsraten, hohe Drehmomentdichte und Überlastfähigkeit<br />

eröffnet das Galaxie unter anderem in der Medizin- und Präzisionsrobotik<br />

neue konstruktive und applikationstechnische Perspektiven.<br />

Zusammen mit den Servomotoren der Cyber kit line von<br />

Wittenstein Cyber motor bildet das miniaturisierte Galaxie Getriebe<br />

zudem eine perfekte Motor-Getriebe-Kombination – in das grundsätzlich<br />

auch Hohlwellenmotoren anderer Hersteller integriert werden<br />

können.<br />

Bilder: Wittenstein SE<br />

www.wittenstein.de<br />

DIE IDEE<br />

„Der kinematische Aufbau des<br />

Galaxie eröffnet Vorteile für kleine<br />

Baugrößen. Das neue Galaxie<br />

erreicht kompaktere Außenmaße<br />

und damit platzsparendere Bauformen,<br />

bietet gleichzeitig eine<br />

wesentlich größere Hohlwelle sowie<br />

eine deutlich größere Übersetzung,<br />

was durch den Einsatz von Königszähnen<br />

statt Dachzähnen erreicht<br />

wird. Ausgelegt auf maximale<br />

Beschleunigungsmomente von<br />

150 Nm und 250 Nm bietet das<br />

miniaturisierte Galaxie eine hohe<br />

Drehmomentdichte – mit allen<br />

Vorteilen für zusätzliche Performance<br />

in einer gewählten Baugröße<br />

oder ein mögliches Downsizing der<br />

Getriebegröße bei Vorgabe definierter<br />

Leistungsmerkmale.“<br />

Dr. Karoline Scheuermann,<br />

Business Developer im Business<br />

Pionier bei der Wittenstein SE<br />

50 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


DOPPELROHR-LINEARACHSEN MIT TRAPEZ-<br />

SPINDEL KOMPENSIEREN BIEGEMOMENTE<br />

Die Doppelrohr-<br />

Linear achsen der<br />

Baureihe EP(X)-II<br />

bietet RK<br />

Rose+Krieger jetzt<br />

auch in der neuen<br />

Baugröße 50 an,<br />

bisher waren sie<br />

in den Baugrößen<br />

30 und 40 verfügbar.<br />

Die Doppelrohr-<br />

Einheiten eignen sich<br />

für das präzise Positionieren mittlerer bis hoher Lasten in<br />

beliebiger Einbaulage. Die neue Baugröße 50 mit Trapezspindel<br />

und einer Gesamtlänge bis zu 3 m kompensiert wie<br />

die anderen Modelle hohe Biegemomente bei der Handund<br />

Motorverstellung. Zur Wartungsfreundlichkeit trägt<br />

unter anderem das Konzept der geteilten Leitmutter bei:<br />

Bei Verschleiß kann sie einfach ausgewechselt werden, ohne<br />

Demontage der Linearachse. Moderne Werkstoffe und der<br />

serienmäßige Einsatz von Hochleistungsgleitführungen<br />

sorgen für die hervorragende Laufeigenschaften, den<br />

geringen Verschleiß und damit eine lange Lebensdauer.<br />

Die Doppelrohr-Achsen mit Trapezgewindetrieb der<br />

Baureihe EP(X)-II eignen sich eher für das gelegentliche<br />

Verfahren, für das dynamische Verfahren können Anwender<br />

auch auf die Doppel-Vollwellen-Ausführung mit präzisem<br />

Kugelgewindetrieb der Baureihe EPX-II zurückgreifen.<br />

www.rk-rose-krieger.com<br />

KUNDENSPEZIFISCHE<br />

ANTRIEBE<br />

1 min -1 – 1.000.000 min -1<br />

1 Ncm – 10.000 Nm<br />

Ø 10 mm – 1.000 mm<br />

Brandenburger Strasse 10<br />

D-88299 Leutkirch im Allgäu<br />

phone +49 7561 98248-0<br />

info@ate-system.de<br />

www.ate-system.de<br />

NEUE GENERATION AM START<br />

Posital aktualisiert<br />

sein<br />

komplettes<br />

Portfolio an<br />

magnetischen<br />

IXARC-Drehgebern<br />

und bringt<br />

jetzt auch eine<br />

neue Generation von Absolutwertgebern auf den Markt.<br />

Im Rahmen seiner Nextgen-Initiative hatte der Hersteller<br />

bereits vor einigen Monaten inkrementale Geräte eingeführt,<br />

die auf der neuen Technologie-Plattform basieren.<br />

Die neuen IXARC-Absolutgeber gibt es wahlweise als<br />

Single- oder Multiturn-Modelle. Sie warten mit verbesserter<br />

Performance (bis zu 18 Bit Auflösung) und einem optimierten<br />

Wiegand-Paket auf, das einen neuen, in Eigenregie<br />

entwickelten ASIC als Logikcontroller für das batterielose<br />

Multiturn-System enthält. Die ersten IXARC-Absolutgeber<br />

der nächsten Generation sind mit SSI-Kommunikationsschnittstellen<br />

erhältlich. Weitere Schnittstellen, einschließlich<br />

CANopen, Feldbus und Industrial Ethernet, sollen in den<br />

nächsten Monaten eingeführt werden. Eine wesentliche<br />

Veränderung beim Nextgen-Upgrade des gesamten<br />

magnetischen Drehgeber-Portfolios ist die übergreifende<br />

Umstellung von Hall-Sensorik für die Singleturn-Erfassung<br />

auf die fortschrittliche TMR-Technologie (Tunnel-Magneto-<br />

Resistance). TMR bietet eine präzisere Messung von<br />

Magnetfeldänderungen, eine geringere Temperaturempfindlichkeit<br />

und einen niedrigeren Energieverbrauch.<br />

www.posital.de<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> 51


SPECIAL: SPS <strong>2023</strong><br />

GEBERELEKTRONIK ENTWICKELN<br />

SICHER VOM SENSOR<br />

BIS ZUR STEUERUNG<br />

Dank On-Chip-Redundanz liefern die Twin-Scan-Sensoren der iC-RZ Serie von<br />

iC-Haus zwei unabhängige 15-Bit-Positionsworte. Die Bausteine sind als<br />

Compliant Item bis SIL 3 bzw. PL e zertifiziert. Zusammen mit dem für Safety-<br />

Anwendungen geeigneten Interpolator iC-MR3 kann die Auflösung auf bis zu<br />

24 Bit erhöht werden. Das Duo bildet die Basis für die Entwicklung<br />

hochauflösender Safety-Encoder der nächsten Generation. BiSS Safety sorgt<br />

hierbei für eine einfache Integration und zuverlässige Kommunikation.<br />

Sichere Motorfeedbacksysteme setzen auf redundante Winkel-<br />

oder Geschwindigkeitsinformationen, die von mehreren<br />

Sensorelementen gleichzeitig erfasst, simultan an eine<br />

Steuerung übertragen und dort auf Plausibilität geprüft<br />

werden. Schlägt die Prüfung fehl, geht das Gesamtsystem in einen<br />

sicheren Zustand über und verhindert so Schaden an<br />

Mensch und Maschine.<br />

Mit den optischen Twin-Scan-Sensoren der iC-RZ Serie bietet<br />

iC-Haus eine Single-Chip-Lösung an, die speziell für Safety-Encoder<br />

entwickelt wurde und vom TÜV Rheinland als Compliant<br />

Item für sicherheitskritische Anwendungen bis SIL 3 / PL e zertifiziert<br />

ist. Durch die bereits zertifizierte Kernkomponente wird<br />

der Aufwand für die Entwicklung einer sicheren Geberelektronik<br />

deutlich reduziert. Der Halbleiterhersteller unterstützt Entwickler<br />

zusätzlich mit einem umfangreichen „Safety Implementation<br />

Manual“. Dieses enthält für ein erfolgreiches Design-In wesentliche<br />

Informationen zur Systemintegration sowie Sicherheitsbetrachtungen<br />

und Berechnungen von Fehler- und Ausfallraten.<br />

Silvan Ettle,Vertrieb und Applikation für Encodersysteme,<br />

Marcel Reuter, Vertrieb und Applikation für BiSS-Komponenten<br />

und -Systeme, iC-Haus GmbH, Bodenheim am Rhein<br />

SICHERER BETRIEB, HOHE SIGNALQUALITÄT<br />

Die Sensoren der iC-RZ Serie arbeiten mit einer dem Baustein gegenüberliegenden<br />

Sende-LED. Diese durchstrahlt eine mit der Motorwelle<br />

verbundene Codescheibe und bildet einen Pseudo-Random-Code<br />

sowie zusätzliche Linienmuster auf den Photo dioden<br />

ab. Die Lichtleistung wird durch die im Chip integrierte LED-Steuerung<br />

dynamisch nachgeführt. Eine umfangreiche On-Chip-Diagnose<br />

überwacht wichtige Systemparameter wie Signalpegel oder<br />

Verstärkungsfaktoren und sorgt für einen sicheren Betrieb.<br />

Aufgrund der hohen Teilungsperioden von bis zu 2.048 Strichen<br />

auf einem Scheibendurchmesser von 26,5 mm kommt ausschließlich<br />

blaues Licht zum Einsatz. Die kurze Wellenlänge im<br />

Bereich von 460 nm eignet sich besonders für scharfe Abbildungen<br />

mit hoher Ortsauflösung, wovon die Signalqualität profitiert.<br />

Die beiden Sensorkanäle ermitteln aus der optischen Information<br />

jeweils ein unabhängiges 15-Bit-Positionswort, das seriell<br />

übertragen werden kann. Für Hohlwellengeber bietet iC-Haus<br />

auch eine auf eine Codescheibe mit einem Durchmesser von<br />

42,5 mm optimierte Sensorausführung an.<br />

BIS ZU 24 BIT<br />

Durch Kombination der Sensoren der iC-RZ Serie mit dem Companion<br />

Chip iC-MR3 entsteht ein hochauflösendes Gebersystem<br />

52 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


SPECIAL: SPS <strong>2023</strong><br />

Photodiodes<br />

2048 CPR<br />

Photodiodes<br />

10-bit PRC<br />

1024 CPR<br />

iC-RZ Series<br />

Photodiodes<br />

10-bit PRC<br />

1024 CPR<br />

10-bit PRC<br />

+<br />

5-bit<br />

Interpolator<br />

15<br />

10-bit PRC<br />

+ 15<br />

5-bit<br />

Interpolator<br />

BiSS<br />

Interface<br />

BiSS<br />

Interface<br />

SIN/COS<br />

MA1<br />

SLO1<br />

Control Channel<br />

Safety Channel<br />

SDI2<br />

SCI2<br />

SDO2<br />

iC-MR3<br />

SLI<br />

ADI<br />

BiSS<br />

SLO MAI<br />

01 iC-RZ mit Companion Chip iC-MR3, der nachgeschaltete<br />

Inter polationsbaustein erhöht die Winkelauflösung des zur<br />

Motorregelung verwendeten Control-Kanals auf bis zu 24 Bit<br />

BiSS<br />

Master<br />

für besonders anspruchsvolle und präzise Regelungsaufgaben.<br />

Dazu wird der sichere Sin/Cos-Pfad der iC-RZ Serie auf den<br />

nachgeschalteten Interpolator iC-MR3 geführt. Nach der Initialisierung<br />

mit der vom iC-RZ Control-Kanal seriell übertragenen<br />

Absolutposition werden die Analogsignale interpoliert und die<br />

„Sample-and-Hold“-Wandlerstufe des iC-MR3 löst die Winkelinformation<br />

mit bis zu 24 Bit auf.<br />

Der für sicherheitskritische Anwendungen geeignete Interpolationsbaustein<br />

fügt sich nahtlos in die Safety-Architektur ein<br />

und bietet dem Anwender zusätzliche Features wie Signalkonditionierung<br />

oder 1 Vss differentielle Sin/Cos-Ausgangstreiber. Für<br />

die sichere serielle Datenübertragung werden iC-MR3 und der<br />

iC-RZ Safety-Kanal einfach als BiSS-Kette verschaltet und können<br />

so auf bewährte Übertragungstechnik und einen zertifizierten<br />

„Black Channel“ zurückgreifen.<br />

OPEN-SOURCE-SCHNITTSTELLE<br />

Bereits seit 20 Jahren implementieren Hersteller von Sensor- und<br />

Aktorsystemen die serielle Open-Source-Schnittstelle BiSS, um<br />

MA<br />

SL<br />

eine schnelle, isochrone und gesicherte Datenübertragung zu realisieren.<br />

Über 630 Lizenznehmer weltweit profitieren heute von<br />

der kostenfreien Nutzung der IPs und einer etablierten Schnittstelle.<br />

Verwendet wird sie besonders in Motor-Feedback-Anwendungen<br />

zur Übertragung von Positionswerten. Durch leistungsfähige<br />

Features und die zunehmende Popularität erweitert sich<br />

auch der Anwenderkreis, sodass vermehrt auch Daten wie Drehzahl<br />

und Drehmoment mit BiSS übertragen werden.<br />

Mit BiSS (Bidirectional/Serial/Synchronous) wurde die einfache<br />

Struktur der Synchron-Seriellen Schnittstelle (kurz SSI) mit<br />

einem Taktsignal (MA) und einem Datenausgangssignal (SL) für<br />

die Punkt-zu-Punkt-Verbindung übernommen und um innovative<br />

Funktionen erweitert. Hierzu zählen unter anderem die Leitungslaufzeitkompensation,<br />

Berücksichtigung einer Sensorverarbeitungszeit,<br />

die Verkettung mehrerer Sensoren in einer Daisy<br />

Chain sowie die bidirektionale Registerkommunikation. Letztere<br />

bietet eine große Flexibilität und wird beispielsweise zur Konfiguration<br />

und Kalibrierung des Sensors, zum Auslesen eines elektronischen<br />

Datenblatts oder auch zur Übertragung sich langsam<br />

ändernder Sensordaten verwendet, wie z. B. der Temperatur.<br />

BiSS sieht hierfür in jedem Frame jeweils ein Control Data Bit<br />

CDM vor, das vom Master über das Taktsignal an den Sensor<br />

übertragen wird, und ein Control Data Bit CDS, das vom Sensor<br />

über die Datenleitung an den Master übertragen wird. Ein vollständiger<br />

Registerzugriff setzt sich dann aus den CDM und CDS<br />

Bit von 32 Frames zusammen. Durch dieses Konzept wird die<br />

Übertragung der Positionsdaten an den Motorregler nicht durch<br />

die Registerkommunikation unterbrochen.<br />

EINFACH ERWEITERBAR<br />

Mit BiSS lassen sich beliebige Sensordaten übertragen. Typischerweise<br />

können bis zu acht Datenkanäle mit jeweils bis zu 64<br />

Datenbits (D) eingerichtet werden. Als Schutzmechanismus wird<br />

pro Datenkanal ein CRC (C) mit maximal 16 Bit berechnet und<br />

den Daten angefügt. Um mehrere Sensoren innerhalb eines Gerätes<br />

in einer Daisy Chain zu verketten, verfügt ein Standard-<br />

BiSS-Sensor über ein zusätzliches Dateneingangssignal (SLI).<br />

Die Daten der Sensoren werden als Datenkanal dann durch die<br />

Kette geschoben und kommen masterseitig als gebündelter Datenstream<br />

an. Diese einfache Erweiterung um zusätzliche Senso-<br />

Passt perfekt.<br />

Einfaches Design-In & optimale Performance<br />

Drehgeber EN580E für die Fabrikautomation<br />

Ob präzise Positionierung in Winkelsekunden oder dynamische Drehzahlregelung<br />

in Mikrosekunden: Der EN580E passt immer. Mit einer Vielzahl<br />

von Bauformen, Schnittstellen und Anschlussmöglichkeiten ist<br />

er einfach zu integrieren. Der bewegliche M12-Stecker sorgt für zusätzliche<br />

Flexibilität. Darüber hinaus verfügt der EN580E eine zertifi zierte BiSS<br />

C-Schnittstelle. Standardvarianten sind innerhalb von 48h lieferbar.<br />

Besuchen Sie uns auf der SPS in Nürnberg<br />

14.– 16.<strong>11</strong>.23 • Halle 4A, Stand 345 & 351<br />

Direkt kostenloses Ticket sichern!<br />

Erfahren Sie mehr: www.baumer.com/essential-line


SPECIAL: SPS <strong>2023</strong><br />

BiSS FRAME<br />

MA<br />

1<br />

CDM<br />

1<br />

SL<br />

1<br />

0<br />

1<br />

CDS D MSB D MSB-1 D MSB-2 C LSB+2 C LSB+1 C LSB<br />

0<br />

1<br />

02<br />

IDLE<br />

Startseq.<br />

HEADER<br />

CDS<br />

CPW<br />

DATA CHANNELS<br />

TIMEOUT<br />

BiSS FRAME<br />

SPW<br />

Further Data (optional)<br />

IDLE<br />

02 Aufbau eines<br />

BiSS-Frames mit<br />

Datenkanälen für die<br />

Übertragung von<br />

Prozessdaten (blau) und<br />

Control Data Bits für<br />

Zugriffe auf den Speicher<br />

des BiSS Slaves (gelb)<br />

03<br />

HEADER DATA CHANNELS TIMEOUT<br />

Control Position Word<br />

MT ST E W 6 Bit CRC<br />

max. 56 Bit<br />

MT<br />

Safety Position Word<br />

ST E W<br />

max. 64 Bit<br />

6 Bit LC<br />

16 Bit CRC<br />

03 BiSS Safety Frame<br />

mit zwei redundanten<br />

Positionsworten, neben<br />

der Multiturn-Information<br />

(MT) und Singleturn-<br />

Information (ST) werden<br />

Errorbit (E), Warningbit<br />

(W), Sign-of-Life-Counter<br />

(LC) und CRC übertragen<br />

ren macht das BiSS-Protokoll besonders interessant, unter anderem<br />

für Smart-Sensor-Implementierungen, Condition Monitoring,<br />

Predictive Maintenance und die redundante Datenübertragungen<br />

in sicherheitskritischen Anwendungen.<br />

DIE IDEE<br />

DATEN SICHER ÜBERTRAGEN<br />

Mit BiSS Safety wurde 2016 ein Profil definiert, das eine sichere<br />

„Black Channel“-Datenübertragung bis SIL 3 mit der BiSS-Schnittstelle<br />

ermöglicht. Denn das umfangreiche Funktionsspektrum des<br />

Protokolls bringt bereits alles mit, was zum Erkennen der Fehlermodi<br />

nach IEC 61784-3 notwendig ist. Zu den wichtigsten Merkmalen<br />

von BiSS Safety gehören die redundante Übertragung von<br />

Positionsdaten (CPW/SPW) durch Verketten zweier BiSS-Sensoren,<br />

das Verwenden unterschiedlicher CRC-Polynome zur eindeutigen<br />

Identifizierung der beiden Positionsworte sowie die Übertragung<br />

eines 6-Bit Sign-of-Life-Counters (LC), um Telegrammverluste erkennen<br />

zu können. Optional können anschließend in einem zusätzlichen<br />

Datenkanal weitere Sensorinhalte übertragen werden, ohne<br />

die durch den TÜV Rheinland zertifizierte sichere Übertragung der<br />

Positionsworte zu gefährden.<br />

POWER UND FEEDBACK<br />

Zur BiSS-Plattform gehört neben der flexiblen BiSS-Schnittstelle<br />

und dem BiSS-Safety-Profil auch die Einkabeltechnologie BiSS Line,<br />

die eine kombinierte Energie- und Datenübertragung über zwei<br />

Adern ermöglicht. Um auch in schwierigen Umgebungen mit elektromagnetischen<br />

Störfeldern die Kommunikation sicherzustellen,<br />

setzt BiSS Line auf eine Forward Error Correction, mit der bis zu<br />

4 Byte eines Frames korrigiert werden können. Bereits bei der Entwicklung<br />

des BiSS-Line-Standards wurde der Fokus auf Kompatibilität<br />

innerhalb der Plattform gelegt. Daher können sämtliche Features<br />

von BiSS auch mit BiSS Line genutzt werden – das schließt natürlich<br />

auch die sichere, redundante Datenübertragung mit BiSS<br />

Safety ein. Damit werden die vorgestellten Komponenten iC-RZ<br />

und iC-MR3 durch die Fähigkeiten der BiSS-Plattform optimal ergänzt<br />

und ermöglichen kompakte Applikationen mit einfacher Verkabelung<br />

in sicherheitskritischen Umgebungen.<br />

Bilder: iC-Haus<br />

www.ichaus.de<br />

„Die Bausteine der iC-RZ Serie<br />

bestehen aus zwei unabhängigen<br />

Sensorkanälen auf einem Siliziumchip,<br />

die durch einen Isolationsgraben<br />

elektrisch voneinander getrennt sind.<br />

Durch diese On-Chip-Redundanz<br />

lassen sich Safety-Encoder bis<br />

SIL 3 / PL e mit nur einem Sensorbaustein<br />

realisieren. Ein weiterer<br />

Vorteil der Single-Chip-Lösung ist,<br />

dass die integrierten optischen<br />

Sensor elemente designbedingt ideal<br />

zueinander ausgerichtet sind. Dies<br />

vereinfacht die Justage der Sensorik<br />

zur Codescheibe. Dank BiSS Safety<br />

profitiert der Anwender nicht nur von<br />

der Compliant Item Hardwarekomponente,<br />

sondern auch von einer<br />

zertifizierten Übertragungstechnik<br />

vom Geber bis zur Steuerung.“<br />

Silvan Ettle, Vertrieb und<br />

Applika tion, iC-Haus GmbH,<br />

Bodenheim am Rhein<br />

54 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


MARKTPLATZ<br />

FELDBUS-ZYKLUSZEIT BIS ZU 250 MIKROSEKUNDEN<br />

Baumüller stellt als Produktneuheit auf der SPS <strong>2023</strong> u. a. die antriebsintegrierte<br />

Steuerung „b maXX PLC di“ (drive-integrated) vor. In den Servoantrieben der neuen<br />

„b maXX 6000“-Familie übernimmt sie skalierbare Steuerungsaufgaben – bis hin zu<br />

hochperformanten synchronen Mehrachsanwendungen. Die antriebsintegrierte PLC<br />

entlastet, verkleinert bzw. ersetzt die zentrale SPS, da sie sich auch als Ethercat-Master<br />

zur Steuerung weiterer Servoumrichter einsetzen lässt. Mit einer minimalen Feldbus-<br />

Zykluszeit bis zu 250 μs ist die integrierte Steuerung laut eigenen Angaben eine der<br />

derzeit schnellsten antriebsintegrierten PLCs auf dem Markt. Über digitale Eingänge<br />

reagiert die „b maXX PLC di“ in Echtzeit auf wichtige Ereignisse, beispielsweise Messtaster.<br />

Die Steuerung arbeitet effizienter und sicherer, insbesondere in Umgebungen, in denen schnelle Reaktionszeiten erforderlich<br />

sind. Über Schnittstellen wie OPC UA, MQTT, Ethercat und Ethernet bringt die Steuerung die Konnektivität für den Aufbau flexibler<br />

und modularer Strukturen mit. Damit ist sie optimal für künftige Anforderungen im Automatisierungs- und IoT-Umfeld vorbereitet.<br />

www.baumueller.com<br />

FÜR DIE HALBLEITER-<br />

INSPEKTION<br />

Der 6-Achs-Manipulator von<br />

Steinmeyer Mechatronik kombiniert<br />

einen Kreuztisch mit einem<br />

Tripod und erzielt dadurch laut<br />

Hersteller ein Höchstmaß an<br />

Präzision, Steifigkeit und Kompaktheit.<br />

Vor dem Vermessen<br />

bzw. Bearbeiten müssen Wafer<br />

und Optiken mikrometergenau<br />

ausgerichtet werden. Das<br />

erfordert kompakte Positionierlösungen,<br />

die kleine Stellwege<br />

von wenigen Millimetern<br />

beziehungsweise Grad zuverlässig<br />

und hochgenau realisieren.<br />

Die kartesische XY-Verstellung<br />

realisiert Verfahrwege von<br />

± 15 mm, die Vertikalachse des<br />

Tripods ist für Hübe von ± 10 mm<br />

ausgelegt. Die rotatorischen<br />

Achsen Rx und Ry ermöglichen<br />

Kippungen um ± 2 °, die Drehung<br />

um die vertikale Rz beträgt 360 °.<br />

Dank der Wiederholgenauigkeit<br />

von ± 2,5 µm bzw. ± 0,005 °<br />

lassen sich präzise Alignment-<br />

Ergebnisse erzielen – und dies<br />

bei Lasten bis 15 kg. Der Manipulator<br />

verfügt über eine<br />

zentrale Durchlichtöffnung<br />

von 250 mm und kann für das<br />

Ausrichten von Wafern und<br />

Optiken bis 300 mm/12“ eingesetzt<br />

werden. Ausführungen für<br />

den Reinraum sind erhältlich.<br />

www.steinmeyer-mechatronik.de


SPECIAL: SPS <strong>2023</strong><br />

POTENTIOMETER<br />

KLASSIKER<br />

IM AUFWIND<br />

Sie sind zuverlässig und stabil – ebenso wie ihre Nachfrage in unterschiedlichsten<br />

Industriezweigen: Potentiometer. Schon viele Experten prophezeiten der<br />

Sensorik auf Potentiometer-Basis eine schwindende Bedeutung. Tatsächlich<br />

ist die bewährte Technik aktuell wie nie und die Nachfrage nach Potentiometern<br />

konstant, mit eher steigender Tendenz.<br />

Auf den ersten Blick ist es schon erstaunlich, dass<br />

die immerhin schon 1840 erfundene Potentiometer-<br />

Technologie noch immer eine solche Erfolgsgeschichte<br />

ist. Vor allem mit Blick auf die rasante Digitalisierung,<br />

die in praktisch allen Lebensbereichen voranschreitet. Auf den<br />

zweiten Blick aber zeigt sich, dass Potentiometer mit ihren Stärken<br />

– hohe Präzision, flexible Auslegung und Vielseitigkeit – auch<br />

im 21. Jahrhundert überzeugen. Die Sensorik-Experten von FSG<br />

Fernsteuergeräte haben das erkannt und über die Jahrzehnte ihre<br />

Potentiometer-Serien fortlaufend weiterentwickelt.<br />

In vielen Anwendungsbereichen hat es modernere Sensorik<br />

bislang nicht geschafft, die bewährten „Potis“ zu ersetzen oder zu<br />

verdrängen. Ein Beispiel dafür sind berührungslose Gaspedalgeber<br />

bei Fahrzeugen, die längst nicht die hohe Zuverlässigkeit<br />

erreichen wie eine Lösung mit Potentiometern.<br />

Bei Anwendungen, bei<br />

01<br />

denen es auf Zuverlässigkeit<br />

ankommt und wo die technische<br />

Überprüfung des<br />

Systems oder einzelner<br />

Module einfach und<br />

schnell erledigt<br />

sein soll, können<br />

Potentiometer<br />

punkten. Immer<br />

wieder kommt<br />

es daher vor, dass<br />

auch bei innovativen<br />

Anwendungsbereichen<br />

bewusst auf Potentiometer zurückgegriffen wird – etwa bei<br />

Schienenfahrzeugen, im Schiffbau oder bei der Robotik. Aufgrund<br />

ihrer vielfältigen Verwendbarkeit als passive Sensoren<br />

ohne Elektronik eignen sich Potentiometer auch sehr gut für den<br />

Einsatz in explosionsgeschützten Bereichen oder Umgebungen<br />

mit starken Magnetfeldern.<br />

INNOVATION AUS TRADITION<br />

Namhafte Potentiometer-Hersteller wie FSG leben nicht vom Erfolg<br />

vergangener Tage, vielmehr haben sie sich selbst und ihre<br />

Produkte auf beachtliche Weise weiterentwickelt. Das gilt insbesondere<br />

bei den technischen Verfahren, beispielsweise bei der<br />

vollautomatischen Linearisierung von Leitplastik-Widerstandselementen<br />

per Laserverfahren, die FSG maßgeblich entwickelt<br />

hat. In den letzten Jahren fand damit ein außerordentlicher Innovationsschub<br />

statt, von dem besonders die gedruckten Leitplastik-Potentiometer<br />

profitiert haben. Hier zählt FSG zu einem<br />

der ersten Anbieter, die bei Potentiometern im Siebdruckverfahren<br />

erstellte Widerstandselemente verwendet haben.<br />

Forschung und Wille zur Innovation ist für FSG wichtig. Seit<br />

langem beobachtet FSG die Entwicklungen in anderen Bereichen<br />

und hält engen Kontakt zu Hochschulen und Forschungseinrichtungen.<br />

So können Innovationssprünge, die dem FSG-Produktportfolio<br />

zugutekommen, noch schneller und zielgerichteter in<br />

den laufenden Produktionsprozess integriert werden.<br />

Besonders im Bereich der Nanotechnologie erwartet FSG in<br />

naher Zukunft weitere Erkenntnisse, um Lebensdauer und eventuell<br />

auch Bauformen potentiometrischer Sensoren noch besser<br />

56 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


SPECIAL: SPS <strong>2023</strong><br />

für den kundenspezifischen Einsatzzweck zu optimieren. Nicht<br />

selten entstehen solche Weiterentwicklungen in enger Abstimmung<br />

und in direkter Zusammenarbeit mit den Kunden. Auf diese<br />

Weise konnte das Unternehmen über Jahrzehnte eine enorme<br />

Vielfalt an Potentiometern auf den Markt bringen, die sich unter<br />

anderem hinsichtlich Widerstandswert, Charakteristik, Winkelbereichen,<br />

Gehäusegröße oder Wellendurchmesser unterscheiden.<br />

Kombiniert man diese Bauformen wiederum mit unterschiedlichen<br />

Schaltungen oder Kennlinien, erhält man eine<br />

schier unendliche Vielzahl an Kombinationsmöglichkeiten und<br />

spezifisch adaptierte potentiometrische Sensoren für praktisch<br />

jeden Einsatzzweck.<br />

FLEXIBEL DANK FERTIGUNGSTIEFE<br />

Um sich diese Flexibilität zu erhalten, setzt FSG als Traditionsbetrieb<br />

darauf, möglichst viele Fertigungsschritte inhouse zu bearbeiten<br />

und die Fertigung der Komponenten weitestgehend<br />

selbst zu kontrollieren. Wissensvorsprung verbunden mit effizienter<br />

Logistik, einer hauseigenen Abteilung für Galvanik- und Formätztechnik<br />

sowie eigenem Werkzeug- und Formenbau bietet die<br />

Möglichkeit, auf alle Anforderungen bestmöglich einzugehen. So<br />

vereint FSG sämtliche Fachtechnik an einem zentralen Standort<br />

als Fundament für eine Fertigungstiefe von nahezu 90 Prozent. Besonders<br />

bei der Herstellung von Potentiometern mit Drahtwicklung<br />

sind profunde handwerkliche Fähigkeiten unumgänglich.<br />

FSG: NACHHALTIGE AUSRICHTUNG,<br />

GROSSE FERTIGUNGSTIEFE<br />

In den letzten Jahren haben sich viele Wettbewerber aus dem<br />

Potentiometer-Markt zurückgezogen. Eine schwierige Entwicklung,<br />

denn dadurch stehen immer weniger gut ausgebildete<br />

Nachwuchs- und Fachkräfte für die anspruchsvollen Fertigungsschritte<br />

zur Verfügung. Die Konsequenz für Hersteller wie FSG ist,<br />

verstärkt in die eigene Nachwuchsförderung zu investieren, um<br />

keine Wissenslücken entstehen zu lassen.<br />

Doch nicht nur personell investiert FSG viel in die Weiterentwicklung,<br />

auch der hauseigene Maschinenpark ist über die letzten<br />

Jahre sukzessive ausgebaut und immer wieder auf den neuesten<br />

Stand gebracht worden. So zeigt sich beispielsweise der<br />

Werkzeugbau umfassend modernisiert, durch Anschaffung einer<br />

5-Achs-Fräsmaschine, einer hochmodernen CNC-Schleifmaschine<br />

sowie einer Drahterodiermaschine. Darüber hinaus<br />

ist am Standort Kablow in Brandenburg eine neue Maschine<br />

zum Bestücken von Platinen in Betrieb gegangen, um auch elektronische<br />

Komponenten so weit wie möglich selbst herzustellen.<br />

All diese Maßnahmen haben das Potenzial, die ohnehin schon<br />

große Fertigungstiefe weiter zu steigern, und das wiederum verspricht<br />

FSG in Zukunft viele Vorteile im Wettlauf um Kundennähe<br />

und schnelle Innovation.<br />

ZUKUNFT DES POTENTIOMETERS<br />

FSG-Geschäftsführer Carsten Schulz ist fest davon überzeugt,<br />

dass das Potentiometer ein fester Bestandteil der Sensorik bleiben<br />

wird: „Wir haben einen maßgeblichen Anteil an der weltweiten<br />

Verbreitung dieser robusten und vielfältigen Technik, und<br />

wir blicken auf eine wirklich große Erfolgsgeschichte zurück. Das<br />

Potentiometer gehörte zu einer der ersten Produktgruppen seit<br />

der Gründung der Fernsteuergeräte Kurt Oelsch GmbH vor<br />

75 Jahren.“ Rund um den Globus sind bis heute Potentiometer<br />

der ersten Generation im Schienenverkehr im Einsatz und haben<br />

sich langfristig als Standard durchgesetzt, weil sie im Vergleich<br />

zu anderen Sensor-Lösungen deutlich weniger fehleranfällig und<br />

damit betriebssicherer sind. Das potentiometrische Prinzip ist<br />

einfach zu handhaben und funktioniert sogar unter klimatisch<br />

anspruchs vollen Einsatzbedingungen.<br />

02<br />

01 Potentiometer mit einem Widerstandselement aus Leitplastik<br />

finden durch ihre kompakte Bauweise Anwendung in der Automatisierung<br />

und Verwendung im Schiffbau<br />

02 Maschinen zum Pressen und Stanzen von Gehäuseteilen – die<br />

Fertigungstiefe bei FSG liegt bei rund 90 Prozent, wodurch das<br />

Unternehmen Kundenwünsche schnell realisieren kann<br />

Nicht zuletzt spricht nach Ansicht von Carsten Schulz auch im<br />

21. Jahrhundert ein ganz entscheidender Punkt für den anhaltenden<br />

Potentiometer-Einsatz: „Viele Applikationen, die FSG seit<br />

Jahrzehnten begleitet, sind heute noch abhängig von den elektrischen<br />

Widerstandsbauelementen. Allein deshalb weiß man als<br />

Hersteller, dass die Poti-Entwicklung noch lange nicht abgeschlossen<br />

ist. Und solange der Bedarf besteht, werden wir unsere<br />

Potentiometer immer anhand neuester Technologien für unsere<br />

Kunden weiter optimieren.“<br />

Bilder: FSG<br />

www.fsg-sensors.de<br />

DIE IDEE<br />

„Viele Applikationen, die FSG seit<br />

Jahrzehnten begleitet, sind heute<br />

noch abhängig von den elektrischen<br />

Widerstandsbauelementen. Allein<br />

deshalb weiß man als Hersteller,<br />

dass die Poti-Entwicklung noch<br />

lange nicht abgeschlossen ist. Und<br />

solange der Bedarf besteht, werden<br />

wir unsere Potentiometer immer<br />

anhand neuester Technologien für<br />

unsere Kunden weiter optimieren.“<br />

Carsten Schulz, Geschäftsführer FSG<br />

Fernsteuergeräte Kurt Oelsch GmbH,<br />

Berlin<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> 57


SPECIAL: SPS <strong>2023</strong><br />

WINKELSENSOREN<br />

DAMIT DAS GRAS NICHT<br />

IN DEN HIMMEL WÄCHST<br />

Wiesen am Steilhang und auf wenig tragfähigen Böden können nur<br />

mit sogenannten Mähbalken kurz gehalten werden. Deren Messer<br />

mussten Landwirte bisher manuell mit einem Winkelschleifer schärfen.<br />

Das automatische Messerschärfgerät der BBS GmbH nimmt den<br />

Bauern diese Aufgabe jetzt ab und bietet dank des Hallsensors ETI25<br />

von Megatron ein perfektes Schleifergebnis.<br />

Die Mitarbeiter der BBS GmbH aus dem österreichischen<br />

Bartholomäberg wissen, wie aufwändig die Instandhaltung<br />

eines Mähbalkens ist. „Spätestens nach vier Stunden<br />

sind die Messer stumpf und müssen nachgeschliffen<br />

werden“, berichtet Geschäftsführer Johannes Bitschnau. Da es dafür<br />

kaum geeignete Schleifgeräte am Markt gibt, blieb den Landwirten<br />

bis vor kurzem oft nur der Griff zum Winkelschleifer. Das<br />

manuelle Nachschärfen ist allerdings mühsam und außerdem ungenau,<br />

weil sich der Schleifwinkel durch die manuelle Führung<br />

der Maschine oft verändert. Die Folge sind ungleichmäßig geschliffene<br />

Messer und damit eine kürzere Standzeit der Messer.<br />

„Bauern aus der Region äußerten deshalb den Wunsch nach einem<br />

Halbautomaten“, erinnert sich Johannes Bitschnau. Die<br />

BBS GmbH nahm die Herausforderung gerne an und machte sich<br />

an die Entwicklungsarbeit. Es dauerte nicht lange bis ein Prototyp<br />

entworfen war: Das Messerschärfgerät SG-14 für Finger- und<br />

Doppelmesser-Mähbalken. Die schwimmend gelagerte Maschine<br />

arbeitet noch exakter als Vollautomaten, ist aber einfacher<br />

aufgebaut und kostet nur einen Bruchteil. Das Messerschärfgerät<br />

eignet sich für Mähbalken-Messer aller Längen, da BBS die Führungsschienen<br />

individuell anfertigt. Ist die Schiene lang genug,<br />

lassen sich sogar mehrere Messer gleichzeitig schärfen. Die<br />

Schleifscheiben bestehen aus Bohrnitrit, dem nach Diamant härtesten<br />

Material der Welt. Bohrnitrit nutzt sich kaum ab, muss<br />

nicht nachgestellt werden und ermöglicht das Schleifen mit einer<br />

deutlich niedrigeren Temperatur als mit herkömmlichen Schleifmitteln.<br />

Dadurch bleiben die Klingen länger scharf.<br />

Die Resonanz auf das neue Messerschärfgerät war so gut, dass<br />

die Maschine ständig weiterentwickelt wurde. Verfügte das erste<br />

Modell noch über Drehknöpfe und ein Rändelrad zur stufenlosen<br />

Einstellung des Schleifwinkels und der Schleifzeit, so ist die<br />

neueste Version SG-18 bereits mit einer kompakten SPS und<br />

einem LCD-Display ausgestattet.<br />

Über das Display können verschiedene Schleifwinkel sowie die<br />

Anzahl der Schleifzyklen programmiert werden. Auch die Posi tion<br />

des optischen Sensors unter der Klinge lässt sich an dem kleinen<br />

Bildschirm per Tastendruck festlegen. Nachdem die Einstellun-<br />

Matthias Herrmann, Marketingmanager, MEGATRON, Putzbrunn<br />

gen vorgenommen wurden, wird die Maschine gestartet, fährt in<br />

die Ausgangsposition und direkt danach zur ersten Klinge. Dort<br />

setzt die Schleifscheibe auf und wird mittels einer Justierschraube<br />

plan zur Klingenfläche ausgerichtet. Anschließend definiert der<br />

Anwender den Anpressdruck der Schleifscheibe mit einer Federarretierung<br />

und der Bearbeitungsvorgang wird gestartet.<br />

HALLEFFEKT-SENSOR SORGT FÜR<br />

OPTIMALEN SCHLIFF<br />

Nach jedem zweiten Messer fährt die Schwenkeinrichtung des<br />

Schleifgerätes wieder die Referenzposition Z des eingebauten<br />

Hall-Effekt-Drehgebers ETI25 an, um sich inkremental auf die<br />

programmierte Winkelposition zu bewegen. In dieser Stellung<br />

fährt das Schleifgerät dann an die Klinge des Mähmessers und<br />

der Schleifvorgang beginnt erneut. Für ein 2,40 m breites Messer<br />

benötigt die Maschine gerade einmal 14 Minuten.<br />

Neben dem ETI25 und dem Winkelschleifgerät (12.000 min -1 )<br />

gehört auch ein optischer Sensor zu den zentralen Komponenten<br />

des Schärfgeräts. Dieser Sensor erfasst die Lage der Mähmesser<br />

und sorgt dafür, dass das Schleifgerät seine Startposition findet<br />

bzw. fehlende Klingen erkennt und automatisch zur nächsten<br />

Klinge fährt. Mit dem ETI25 von Megatron wird dagegen die Winkelposition<br />

des Schleifgeräts gemessen. Die beiden Sensoren<br />

sind neben der Steuerung das Herzstück des Messerschärfgerätes:<br />

Ihre Werte ermöglichen erst ein sauberes einwandfreies<br />

Arbeiten des Messerschärfgerätes.<br />

Die exakte Winkelmessung durch den ETI25 ist also die<br />

Voraussetzung dafür, dass das Messerschärfgerät ein optimales<br />

Schleifergebnis erzielt. Der Drehgeber eignet sich mit einer Auflösung<br />

von bis zu 1024 Impulsen pro Umdrehung ideal für diese<br />

Aufgabe. Er arbeitet aufgrund seiner Hall-Technologie berührungslos<br />

und hat deshalb mit über 100 Millionen Wellen-Drehbewegungen<br />

eine deutlich höhere Lebensdauer als konventionelle<br />

Potentiometer. Aufgrund des sehr kompakten Gehäuses mit<br />

Ø 25 mm lässt sich der Sensor zudem problemlos in den engen<br />

Bauraum des Schärfgeräts integrieren. Die Montage erfolgt<br />

schnell und einfach über ein Zentralgewinde (Bushing).<br />

Der ETI25 gehört zur modular aufgebauten Drehgeber-Serie ETx,<br />

deren Sensoren zahlreiche Elektronik-, Mechanik- und Software-<br />

Optionen bieten und sich daher exakt an die jeweilige Anwendung<br />

anpassen lassen. Megatron stattet den ETI25 beispielsweise<br />

58 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


SPECIAL: SPS <strong>2023</strong><br />

Der Singleturn-Halleffekt-Drehgeber<br />

ETI25 regelt den Schleifwinkel beim<br />

neuen automatischen Messerschärfgerät<br />

SG-18 von BBS<br />

je nach Kundenwunsch mit Lötanschluss, Klemmenanschluss<br />

sowie mit einem Flachband- bzw. Rundkabel oder einer Wellenabdichtung<br />

aus. Bei Serienbedarf ist zudem der Einbau von<br />

Sonderwellen und Steckern sowie die Konfektionierung von Kabeln,<br />

eine Änderung der Signalfolge/Index-Position und eine<br />

Änderung des Betriebsdrehmoments möglich. Darüber hinaus<br />

modifiziert Megatron bei entsprechenden Stückzahlen die Sensoren<br />

so, dass der Absolutwert beim Einschalten durch das<br />

Hochzählen der Impulse ausgegeben wird. Und schließlich<br />

kann der Kunde aus zahlreichen elektronischen Anschlussmöglichkeiten<br />

diejenige wählen, die für seine Anwendung am besten<br />

geeignet ist.<br />

Die ETI25-Halleffekt-Drehgeber von Megatron haben entscheidend<br />

zum Erfolg des neuen Messerschärfgerätes beigetragen.<br />

BBS-Geschäftsführer Johannes Bitschnau ist deshalb sehr<br />

zufrieden mit der Leistung der Sensoren. Auch der Service des<br />

Sensor-Spezialisten hat den Ingenieur beeindruckt: Ein Außen-<br />

DIE IDEE<br />

dienst-Mitarbeiter hatte ihn ausführlich vor Ort beraten und ihn<br />

dabei unterstützt, den optimalen Drehgeber für die Anwendung<br />

zu finden. Aufgrund der positiven Erfahrungen startete die<br />

BBS GmbH bereits eine neue Anfrage an Megatron.<br />

Bilder: BBS GmbH, Megatron<br />

www.megatron.de<br />

LEAK-DETECT<br />

Druckluftleckagen<br />

effizient aufspüren<br />

Hilger u. Kern<br />

Industrietechnik<br />

„Die ETx-Drehgber können in Hunderten<br />

unterschiedlicher Varianten<br />

geliefert werden. Neben verschiedenen<br />

Singleturn-Halleffekt-Drehgebern<br />

gehört auch die Multiturn-<br />

Ausführung ETA25PM zur ETx-Serie.<br />

Bei diesem Drehgeber hat der<br />

Anwender sogar die Möglichkeit, den<br />

elektrisch wirk samen Drehwinkel<br />

selbst zu programmieren (bis zu<br />

10.000-mal). Dadurch lässt sich der<br />

Drehgeber sehr einfach und optimal<br />

an die Applikation anpassen.“<br />

Online bestellen:<br />

shop.hilger-kern.de<br />

TRUMMETER ®<br />

Riemenspannung<br />

messen<br />

Hilger u. Kern GmbH Industrietechnik<br />

+49 621 3705 550<br />

shop@hilger-kern.de<br />

hilger-kern.de<br />

Antriebsriemen<br />

Standard- und<br />

Sonderlösungen<br />

Antriebskomponenten<br />

Standard- und<br />

Zeichnungsteile


MARKTPLATZ<br />

AUFLÖSUNG BEI EINBAUGEBERN UM FAKTOR 16 ERHÖHT<br />

Lenord+Bauer erweitert seine MiniCoder um eine Variante mit MHSSI-<br />

Schnittstelle (Mitsubishi High Speed Serial Interface), die eine Auflösung bis<br />

67.108.864 Positionen pro Umdrehung (26 Bit) bietet.Die Verwendung von<br />

MHSSI ermöglicht im Vergleich zur klassischen 1 Vss-Schnittstelle die direkte<br />

Einbindung der lagerlosen Einbaugeber in CNC-Systeme von Mitsubishi. Eine<br />

zusätzliche Signalwandler-Box sowie Stecker entfallen und die Verkabelung<br />

wird vereinfacht. Bei den neuen digitalen MiniCODERn wurde die Auflösung<br />

gegenüber der ersten Generation um das 16-Fache erhöht. Diese steht bis zu<br />

einer maximalen Drehzahl von 100.000 min -1 zur Verfügung. Beim Einsatz in<br />

Hochgeschwindigkeitsspindeln kann eine bessere Oberflächenqualität durch<br />

die gesteigerte Regelgüte erzielt werden. Die Signalwandlung erlaubt zudem<br />

eine präzise Positionierung im Bereich weniger Winkelsekunden. Die MiniCODER erfassen neben der Drehzahl und der<br />

Position auch die Temperatur am b-seitigen Lager. Dies ermöglicht die Zustandsüberwachung des Lagers im Warmlaufsowie<br />

Spindelbetrieb unter Last. Die zusätzliche Übertragung von Warn- und Fehlermeldungen über das digitale<br />

MHSSI-Protokoll unterstützt beim Condition Monitoring. Als Maßverkörperung kommen drehzahlfeste Messzahnräder<br />

zum Einsatz.<br />

www.lenord.com<br />

ENERGIEMANAGEMENTGERÄTE MIT NEUEN FEATURES<br />

Die aktiven Energiemanagementgeräte der Pxt-Familie von Michael Koch bringen<br />

neue Features mit: die Zulassung nach den Normen von UL und CSA sowie die<br />

Überwachung der Speicherkapazität im laufenden Betrieb. Die parametrisierbare<br />

Funktion der laufenden Kapazitätsüberwachung von Elektrolyt- und Doppelschichtkondensatoren<br />

bringt Warnmeldungen beim Erreichen eines zuvor definierten<br />

minimalen Kapazitätswertes. Dies geschieht entweder per LED-Anzeige am<br />

Gerät, über einen festgelegten digitalen Ausgang oder eine definierte Meldung<br />

über einen der Kommunikationswege des Geräts, etwa über Feldbus. Damit wird<br />

über die Einsatzdauer hinweg gewährleistet, dass die nutzbare Energiemenge der<br />

Pxt-Geräte für die bestimmte Anwendung stets ausreicht oder im Sinne der<br />

Predictive Maintenance frühzeitig gewartet wird.<br />

www.bremsenergie.de<br />

IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2023</strong> im 62. Jahrgang,<br />

ISSN 0722-8546 / ISSN E-Paper: 2747-7991<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteur: Miles Meier (mm),<br />

Tel.: 06131/992-208,<br />

E-Mail: m.meier@vfmz.de<br />

(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />

Redakteur:<br />

Felix Berthold, M.A. (be),<br />

Tel.: 06131/992-204, E-Mail: f.berthold@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Melanie Lerch, Tel.: 06131/992-261,<br />

Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />

E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

GESTALTUNG<br />

Anette Fröder, Sonja Daniel, Conny Grothe<br />

SALES<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Auftragsmanagement: Heike Rauschkolb,<br />

Tel.: 06131/992-241, E-Mail: h.rauschkolb@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste 2024, gültig ab 01.10.<strong>2023</strong><br />

LESERSERVICE<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />

Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige<br />

Änderungen Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

Preise und Lieferbedingungen:<br />

Einzelheftpreis: € 16,50 (zzgl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Inland: € 160,- (inkl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Ausland: € 175,- (inkl. Versandkosten)<br />

Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

VERLAG<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

Tel.: 06131/992-200<br />

E-Mail: info@vfmz.de<br />

www.vereinigte-fachverlage.de<br />

Handelsregister-Nr.: HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />

Umsatzsteuer-ID: DE149063659<br />

Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

Chef vom Dienst: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Leitende Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke<br />

Head of Sales: Carmen Nawrath<br />

Tel.: 06131/992-245, E-Mail: c.nawrath@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

Vertrieb: Sarina Granzin, Tel.: 06131/992-148,<br />

E-Mail: s.granzin@vfmz.de<br />

DRUCK UND VERARBEITUNG<br />

Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH<br />

Kurhessenstraße 4 - 6, 64546 Mörfelden-Walldorf<br />

DATENSPEICHERUNG<br />

Ihre Daten werden von der Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige Informationen<br />

zukommen zu lassen. Sowie möglicherweise<br />

von ausgewählten Unternehmen genutzt, um Sie über<br />

berufsbezogene Produkte und Dienstleistungen zu informieren.<br />

Dieser Speicherung und Nutzung kann jederzeit<br />

schriftlich beim Verlag widersprochen werden<br />

(vertrieb@vfmz.de).<br />

Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />

Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit der<br />

Annahme des redaktionellen Contents (Texte, Fotos,<br />

Grafiken etc.) und seiner Veröffentlichung in dieser<br />

Zeitschrift geht das umfassende, ausschließliche, räumlich,<br />

zeitlich und inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht<br />

auf den Verlag über. Dies umfasst insbesondere das Recht<br />

zur Veröffentlichung in Printmedien aller Art sowie<br />

entsprechender Vervielfältigung und Verbreitung, das<br />

Recht zur Bearbeitung, Umgestaltung und Übersetzung,<br />

das Recht zur Nutzung für eigene Werbezwecke, das<br />

Recht zur elektronischen/digitalen Verwertung, z. B. Einspeicherung<br />

und Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />

zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträger<br />

jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen<br />

von Internet- und Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD<br />

und DVD und der Datenbanknutzung und das Recht, die<br />

vorgenannten Nutzungsrechte auf Dritte zu übertragen,<br />

d. h. Nachdruckrechte einzuräumen. Eine Haftung für die<br />

Richtigkeit des redaktionellen Contents kann trotz sorgfältiger<br />

Prüfung durch die Redaktion nicht übernommen<br />

werden. Signierte Beiträge stellen nicht unbedingt die<br />

Ansicht der Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte kann keine Gewähr übernommen werden.<br />

Grundsätzlich dürfen nur Werke eingesandt werden,<br />

über deren Nutzungsrechte der Einsender verfügt, und<br />

die nicht gleichzeitig an anderer Stelle zur Veröffentlichung<br />

eingereicht oder bereits veröffentlicht wurden.<br />

Datenschutzerklärung: ds-vfv.vfmz.de<br />

Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />

Mitglied der Informations-Gemeinschaft<br />

zur Feststellung der Verbreitung von<br />

Werbeträgern e. V. (IVW), Berlin.<br />

60 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


LÖSUNGEN FINDEN, WERTE SCHAFFEN<br />

DREHGEBER<br />

Hochauflösende Drehgeber<br />

Game Changer<br />

HTx36 Drehgeber-Familie<br />

• CANBus, analog, inkremental<br />

• Single-/Multiturn (bis zu 16/43 Bit)<br />

• „True-Power-on“ (energy harvesting)<br />

• Freie Wahl der Inkremente<br />

(von 1 bis 16384)<br />

• Bis zu IP67 wellenseitig<br />

• Doppelt kugelgelagerte Welle<br />

• Made in Germany<br />

Solutions for your industry – We create value together:<br />

Unter diesem Leitmotiv präsentiert sich Sick auf der<br />

SPS <strong>2023</strong> als innovativer Lösungsanbieter und kompetenter<br />

Wertschöpfungspartner mit Know-how in vielen<br />

Schlüsselindustrien. Das Spektrum reicht von smarten<br />

Sensoren und Sensorsystemen für die Fabrikautomation,<br />

Intralogistik und Sicherheitstechnik über Vision-Lösungen<br />

rund um die Fertigung und Montage von Hochvoltspeichern<br />

für Elektrofahrzeuge bis hin zu smarten Services für<br />

die Druckluftüberwachung und deren Integration in<br />

Energiemanagementsysteme. Sein Lösungsangebot hat<br />

das Unternehmen in sechs Cluster gegliedert, die sich am<br />

Messestand wiederfinden: Automotive und Electronics,<br />

Consumer und Logistics, Industrial Robots, Machines und<br />

Motion, Mobile Platforms und Transparency. Damit möchte<br />

Sick Besucher am Stand gezielt informieren und auf ihre<br />

individuellen Herausforderungen eingehen.<br />

www.sick.com<br />

www.megatron.de<br />

MEHRSTUFIGER LEISTUNGSWANDLER<br />

Innoscience Technology präsentiert zusammen mit der Berner<br />

Fachhochschule (BFH) einen mehrstufigen Leistungswandler<br />

für 850 VDC-Anwendungen. Für die Referenzdemo kommen<br />

650 V-InnoGaN-HEMT-Leistungsbausteine von Innoscience in<br />

einer Multilevel-Topologie zum Einsatz. Mögliche 850 VDC-Anwendungen<br />

sind Motortreiber für die Elektromobilität, Solarund<br />

Industrie-Wechselrichter, EV-Schnellladegeräte und<br />

zukünftige EV-Antriebsstränge. Der dreistufige ANPC-Wandler<br />

(Active Neutral Point Clamped) basiert auf dem INN650D080BS<br />

von Innoscience, einem 650V/80mΩ-HEMT im 8 × 8 mm<br />

DFN-Gehäuse.<br />

www.innoscience.com | www.bfh.ch<br />

ANTRIEBE FÜR ELEKTROFAHRZEUGE<br />

ABM Greiffenberger bietet Motoren für Nebenaggregate in<br />

Lkws sowie Fahrantriebe an, die in Elektrofahrzeugen zum<br />

Einsatz kommen. Bei den AC-Antrieben mit Gehäuse wurde<br />

die Kühlung für längere Dauerleistungen optimiert. Weil<br />

der Antrieb quer zur Fahrtrichtung an der Differentialachse<br />

eingebaut wird, haben die Entwickler die Ringrippen des<br />

Antriebs für eine optimale Luftkühlung angepasst. Damit<br />

eignen sich diese Motoren für Fahrten mit hohen Lastspitzen<br />

und hoher Dauerleistung. Selbst raue und schmutzige<br />

Umgebungsbedingungen beeinträchtigen den zuverlässigen<br />

Betrieb der On- und Off-Road-Fahrzeuge nicht. Je nach<br />

Motorenbaugröße werden Spitzenleistungen von 20, 50<br />

und 90 kW und Drehmomente von 45, 130 und 260 Nm<br />

erreicht. Sensoren überwachen die Motortemperatur und<br />

erfassen die Drehzahl. Drehzahl und Drehmoment regelt<br />

eine externe AC-Steuerung. Auf Wunsch liefert ABM einen<br />

applikationsspezifisch parametrierten Controller als als<br />

Plug-and-play-Lösung und baut optional eine elektromechanische<br />

Haltebremse an. Die Antriebe eignen sich laut<br />

Unternehmen für alle Einsatzbereiche in der E-Mobilität.<br />

www.abm-antriebe.de


SPECIAL: SPS <strong>2023</strong><br />

SERVOANTRIEBSTECHNIK<br />

FAST 70 SERVOACHSEN ECHTZEITFÄHIG<br />

UND HOCHPRÄZISE SYNCHRONISIERT<br />

Mitec Enginy, ein junger und dynamischer Automatisierungsintegrator mit Sitz in<br />

Nordspanien, hat nach eigener Aussage ein Meisterwerk an komplexer und zudem<br />

leistungsfähiger Produktionstechnik entwickelt. Kernelement bildet eine<br />

anspruchsvolle Bewegungssteuerung, mit insgesamt 67 per Kurvenscheibenfunktion<br />

synchronisierten Servoachsen. Ergebnis ist eine Produktionslinie, die Draht zuführt,<br />

schneidet und biegt, Federn herstellt und in nur 1,5 s das Endprodukt – eine<br />

Rattenfalle – in Massenfertigung herstellt. Beckhoff liefert hierfür neben der<br />

Servo<strong>antriebstechnik</strong> auch die notwendige Steuerungsperformance.<br />

Seit 2006 entwickelt und integriert Mitec Enginy anwendungsspezifische<br />

Automatisierungssysteme für Kunden<br />

weltweit. Das Ingenieurbüro setzt nach eigener Aussage<br />

bei der Automatisierung industrieller Prozesse, der Modernisierung<br />

unterschiedlichster Maschinen sowie der Umsetzung<br />

umfassender Lösungen kontinuierlich auf Innovation. Geschäftsführer<br />

Albert Gratacos bestätigt: „Unser ständiges Bemühen,<br />

mit der neuesten Technologie Schritt zu halten, gibt uns die<br />

Möglichkeit, unseren Kunden die am besten geeigneten Lösungen<br />

für Automatisierungsprobleme anzubieten. Die enge Zusammenarbeit<br />

mit Beckhoff ist einer der wichtigsten Aspekte, die uns<br />

dabei unterstützen.“<br />

Stefan Ziegler, Editorial Management PR, Beckhoff Automation<br />

SERVOANTRIEBSTECHNIK ERSETZT MECHANIK<br />

Betrachtet man die Geschichte der Automatisierung, sollte man<br />

die Grundlage für die Automatisierung würdigen, die heute als<br />

selbstverständlich angesehen wird – so Albert Gratacos. Und weiter:<br />

„Vor 80 Jahren waren mechanisch angetriebene Maschinen<br />

üblich, die oft von einem Motor angetrieben wurden und mit<br />

Zahnrädern, Kurbelwellen und Nocken verbunden waren. Diese<br />

Erfindungen treiben auch heute noch unsere Innovationen voran,<br />

jedoch stammen diese Maschinen aus der Zeit vor 3D-CAD,<br />

CNC-Bearbeitung und Software. Mit der heutigen Technologie<br />

werden mechanische Maschinenteile durch mehrachsige Servobewegungen<br />

ersetzt und per Software zuverlässiger und flexibler<br />

gesteuert.“<br />

Die Rattenfallen-Maschine als neuestes Projekt spiegele genau<br />

das wider, wie Albert Gratacos beschreibt: „Der Kunde musste<br />

seine Produktfertigung modernisieren, um wettbewerbsfähig zu<br />

62 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


leiben, und wir entwickelten einen entsprechenden<br />

Weg dafür. Dabei klang die Idee, rund<br />

70 Servoachsen exakt miteinander zu synchronisieren,<br />

zunächst fast schon verrückt. Aber<br />

letztendlich war es für die komplexen Prozessabläufe<br />

genau die richtige Lösung und<br />

konnte mit PC-based Control von Beckhoff<br />

auch umgesetzt werden.“<br />

Zum Einsatz kommen ein Embedded-PC<br />

CX2062 als zentrale Steuerung, 61 Servoverstärker<br />

AX51xx und AX52xx sowie 67 Servomotoren<br />

AM80xx. Auf der Softwareseite sorgt<br />

Twincat 3 mit der Kurvenscheibenfunktion<br />

(Twincat 3 NC Camming, TF5050) für exakt<br />

synchronisierte Bewegungsabläufe. Mit Twinsafe<br />

und Safety over Ethercat sind zudem alle<br />

notwendigen Sicherheitsfunktionen (STO, SOS,<br />

SS1 und SS2) direkt im Automatisierungssystem<br />

realisiert. Lluis Moreno, Sales Engineer<br />

von Beckhoff Spanien, ergänzt dazu: „Es handelt<br />

sich um eine sehr moderne Maschine mit<br />

neuester Automatisierungstechnik. Sie ist komplett<br />

mit leistungsfähiger Servo<strong>antriebstechnik</strong><br />

ausgestattet, die über Ethercat vernetzt ist und<br />

mit dem CX2062 von nur einem Rechner zuverlässig<br />

koordiniert werden kann.“<br />

KOMPLEXE LÖSUNGEN<br />

ERFORDERN EIN GUTES TEAM<br />

Der Erfolg von Mitec Enginy liegt laut Albert<br />

Gratacos auch im Team begründet, das für die<br />

Entwicklung komplexer Automatisierungslösungen<br />

zusammengestellt wurde: „Wir führen<br />

die gesamte mechanische und elektrische<br />

Konstruktion, die Programmierung und den<br />

Aufbau der Automatisierung im eigenen Haus<br />

durch. Dabei kann keiner der Experte für das<br />

gesamte Automatisierungssystem sein. Vielmehr<br />

sind Spezialisten für Mechanik, Elektrik<br />

und Programmierung nötig, die eng zusammenarbeiten,<br />

um innovative Automatisierungslösungen<br />

entwickeln zu können. Bei Mitec<br />

Enginy hört das Team jedoch nicht bei unseren<br />

Mitarbeitern auf, sondern wir sehen auch<br />

die Kunden und die Zulieferanten wie Beckhoff<br />

als Projektpartner und Teil des Mitec-<br />

Teams an.“<br />

Die Bedeutung einer intensiven und vertrauensvollen<br />

Zusammenarbeit bestätigt auch Lluis<br />

Moreno: „Mitec Enginy ist ein langjähriger<br />

Partner von Beckhoff Spanien, mit dem wir bereits<br />

sehr unterschiedliche und komplexe Kundenprojekte<br />

oft auf eine sehr spezielle Art und<br />

Weise realisiert haben. Aber ich muss zugeben,<br />

dass die aktuelle Produktionslinie die bisher effizienteste<br />

und vom konstruktiven Aufbau her<br />

‚schönste‘ Maschine ist. Jede der vielen Bewegungen<br />

verläuft sehr schnell, präzise und reibungslos,<br />

sodass keine unnötigen Belastungen<br />

auf die Mechanik der Maschine übertragen<br />

werden.“<br />

Bilder: Mitec Enginy<br />

www.beckhoff.com<br />

www.mitec.cat<br />

DIE IDEE<br />

Für die vielen dynamischen<br />

Bewegungsabläufe<br />

sorgen 67 Servomotoren<br />

der Reihe AM8000<br />

von Beckhoff<br />

„Gemeinsam mit dem Kunden<br />

entwickelten wir ein Konzept, um<br />

die Produktfertigung zu modernisieren.<br />

Dabei hatten wir die Idee,<br />

rund 70 Servoachsen exakt miteinander<br />

zu synchronisieren. Das klingt<br />

verrückt, aber es war für die<br />

komplexen Prozessabläufe genau<br />

die richtige Lösung und konnte mit<br />

PC-based Control von Beckhoff auch<br />

umgesetzt werden. Das Ergebnis<br />

ist eine sehr moderne Maschine,<br />

die komplett mit leistungsfähiger<br />

Servo<strong>antriebstechnik</strong> ausgestattet,<br />

über Ethercat vernetzt ist und mit<br />

dem CX2062 von nur einem Rechner<br />

zuverlässig koordiniert werden<br />

kann.“<br />

Alberto Graticos, Geschäftsführer<br />

Mitec Enginy, Girona, Spanien<br />

Einbau-<br />

Motoren<br />

für<br />

Einbau-<br />

Transport-<br />

Motoren<br />

Roboter<br />

für<br />

Transport-<br />

Roboter<br />

Kom pakt<br />

Maßgeschneidert<br />

Energieeffizient<br />

Kom pakt<br />

Maßgeschneidert<br />

Energieeffizient<br />

02162/374-125<br />

support@ groschopp.de


STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />

ANTRIEBSTECHNIK FÜR FOTO-PRODUKTE<br />

PRÄZISE KLEBEN, BLICKE FANGEN<br />

Der „Beleistomat“ von ARTec360 klebt Aufhängeleisten automatisch auf die Rückseite<br />

von Bildtafeln aus Alu-Dibond. Sämtliche Antriebskomponenten stammen aus dem<br />

Automatisierungsbaukasten Movi-C von SEW-Eurodrive. Der Fachbeitrag gibt Einblicke<br />

in die moderne Kunst- und Fotoreproduktion und zeigt die Potenziale industrieller<br />

Automatisierung auf, wo „Mass Customization“ an der Tagesordnung ist.<br />

Ob Urlaubsfoto, Landschaftsmotiv oder Familienporträt:<br />

Erst als edle Wand-Präsentation erinnern die eigenen<br />

Aufnahmen täglich an die schönsten Momente im Leben.<br />

WhiteWall ist ein führendes Fotolabor für Drucke,<br />

Fotoabzüge und -leinwände in Galeriequalität. Alle fotografischen<br />

Werke und Produkte werden in Frechen bei Köln produziert.<br />

Die Besonderheit von WhiteWall ist dabei nicht nur die<br />

Qualität der Fotoabzüge und -drucke, sondern auch die Vielzahl<br />

von Verfahren, mit denen gerahmte und ungerahmte Bildprodukte<br />

gefertigt werden. Dabei haben die Kunden eine völlige<br />

Maßfreiheit im Bereich von 100 x 100 mm bis 2.400 x 5.000 mm,<br />

und zwar ab einer Auflage von nur einem Stück. Eine wirtschaftliche<br />

Herstellung erfordert einen hohen Automatisierungsgrad.<br />

AUTOMAT KLEBT LEISTEN ZUM AUFHÄNGEN<br />

Ein Beispiel dafür ist der sogenannte „Beleistomat“: Er klebt vollautomatisch<br />

zwei oder vier Aufhängeleisten auf die Rückseite<br />

Hans-Joachim Müller, Marktmanager, SEW-Eurodrive, Bruchsal<br />

von Bildtafeln aus sog. Alu-Dibond. Dabei handelt es sich um<br />

leichte Verbundplatten aus dünnen Aluminiumdeckschichten<br />

und einem gefüllten Kern. Bereits zwei dieser Automaten sind<br />

bei WhiteWall in Betrieb. Die Nachfrage entwickelte sich positiv<br />

und so wurde jetzt eine dritte Anlage benötigt.<br />

„Der Durchsatz der neuen Anlage sollte noch einmal gesteigert<br />

werden, die Produktionsgeschwindigkeit höher als beim Vorgänger<br />

sein“, erklärt Patrick Hückelhoven. Er ist Director Automation<br />

Engineering bei ARTec360 und hat bereits den „Beleistomat 2“<br />

individuell für WhiteWall entwickelt und gebaut. Beim aktuellen<br />

Modell setzt Hückelhoven nun auf ein völlig neues Antriebskonzept.<br />

Es basiert auf dem Movi-C-Automatisierungsbaukasten.<br />

Patrick Hückelhoven erzählt: „Movi-C – und davor auch schon<br />

andere Antriebssysteme von SEW-Eurodrive – setze ich bei nahezu<br />

all meinen Projekten ein. Dadurch, dass ich die Lösungen sehr<br />

gut kenne, kann ich auch komplexe Anlagen schnell aufbauen.“<br />

Beim „Beleistomat 3“ mussten zahlreiche Arbeitsschritte integriert<br />

werden. Der Prozess startet mit dem Identifizieren des Alu-<br />

Dibond-Bildträgers über einen Barcodescanner. Anschließend<br />

werden die Fertigungsparameter vom Server geladen, d. h. Länge<br />

und Anzahl der Aufhängeleisten sowie deren Position auf dem<br />

Dibond. Über ein Förderband fährt die Bildtafel in die Anlage.<br />

64 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />

01 02<br />

01 In der Anlage werden Leisten mit einer Genauigkeit von einem zehntel Millimeter auf dem Alu-Dibond aufgeklebt<br />

02 Die synchronen Servomotoren der Baureihe CMP bieten eine hohe Dynamik und lassen sich dank ihrer kompakten<br />

Bauweise auch in engen Bauräumen platzieren<br />

An einer ersten Arbeitsstation führt eine 3-Achs-Handling-Einheit<br />

ein Plasmagerät über die Bereiche, auf die später die Leisten<br />

geklebt werden. Durch die Plasmabehandlung wird die Oberfläche<br />

in diesen Zonen aufgeraut und gereinigt.<br />

Parallel dazu wird die Aluminiumleiste einer automatischen<br />

Sägestation zugeführt, wo sie exakt auf die benötigte Länge zugeschnitten<br />

und zu einem Puffer geführt wird. Die Leiste wird anschließend<br />

mit einem PUR-Schmelzklebstoff versehen, in eine<br />

Schwenkkulisse gefördert und in die Abnahmeposition geschwenkt.<br />

Inzwischen ist die Bildtafel nach der Oberflächenbehandlung<br />

von einem zweiten Förderband auf die Beleistungsstation transportiert<br />

worden. Eine 4-Achs-Handling-Einheit, genauer ein Portal-Drehkreuz,<br />

entnimmt die Leiste aus der Schwenkkulisse und<br />

platziert sie exakt auf der vorgesehenen Stelle auf dem Bildträger.<br />

Die Leisten müssen mit einer Genauigkeit von einem zehntel<br />

Millimeter auf dem Bildträger positioniert werden. Je nach Produkt<br />

wird dieser Schritt wiederholt, bis alle erforderlichen Leisten<br />

verklebt sind. Anschließend wird der Bildträger automatisch<br />

über das Förderband aus der Anlage transportiert und kann von<br />

einem Mitarbeiter abgenommen werden.<br />

TAKTZAHL ERHÖHT, SICHERHEIT INTEGRIERT<br />

„Die Anlage ist etwa 40 Prozent schneller als die Vorgängerversion“,<br />

berichtet Hückelhoven. Zum einen ist das darauf zurückzuführen,<br />

dass der „Beleistomat 3“ für Kantenlängen bis 1,2 m konzipiert<br />

ist und so die Verfahrwege kürzer sind. Zum anderen liegt<br />

es aber auch an den leistungsfähigeren Antrieben: Hückelhoven<br />

hat sich für synchrone Servomotoren der Baureihe CMP von<br />

SEW-Eurodrive entschieden. Durch eine moderne Wickel- und<br />

Magnettechnik sind die Servomotoren sehr massenträgheitsarm<br />

ausgeführt. Das Resultat ist ein Motorsystem mit hoher Dynamik,<br />

mit dem sich kurze Taktzeiten realisieren lassen.<br />

Die Servomotoren wurden mit Frequenzumrichtern aus dem<br />

Automatisierungsbaukasten Movi-C kombiniert. Das modulare<br />

Mehrachssystem treibt 12 Servomotoren an und besteht aus insgesamt<br />

sechs Doppelachs-Applikationsumrichtern des Typs<br />

Movidrive. Bereits in das Grundgerät ist die Sicherheitsfunktion<br />

STO in PLe integriert. Mehr als 15 weitere Sicherheitsfunktionen<br />

sind bei Bedarf über Safety-Optionskarten möglich. Ein weiterer<br />

Vorteil ist: Die Doppelachs-Umrichter nehmen dank ihrer kompakten<br />

Bauform nur wenig Platz im Schaltschrank ein.<br />

Der Leistungsstarke<br />

SD4M mit Drei-Level-Technologie<br />

SPS | Nürnberg | 14.-16.<strong>11</strong>.<br />

Halle 4 | Stand 230<br />

Frequenzumrichter für Hochgeschwindigkeitsanwendungen<br />

bis 2.000 Hz bzw. im Leistungsbereich bis 470 kVA<br />

Kundenspezifische<br />

Lösungen möglich<br />

www.sieb-meyer.de<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> 65


STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />

Hückelhoven ist von dem Automatisierungsbaukasten Movic-C<br />

überzeugt: „Mit diesem System habe ich eine komplette, systemkonsistente<br />

Antriebstechnik aus einer Hand. Durch Movic-C<br />

konnte ich die Zeit für meine elektrische Konstruktion deutlich<br />

verkürzen.“ Nur sechs Monate benötigte Hückelhoven vom Entwurf<br />

bis zur Inbetriebnahme des „Beleistomats 3“.<br />

Weitere Vorteile sind für ihn die nahtlose Integration von Sicherheitsfunktionen,<br />

die Platzersparnis bei der Installation im<br />

Schaltschrank sowie die Einkabeltechnologie. Dadurch konnte<br />

der Verdrahtungsaufwand reduziert und zusätzlich Platz in der<br />

Anlage eingespart werden. Patrick Hückelhoven zieht als Resümee:<br />

„Das alles macht den Aufbau der Antriebstechnik in der<br />

Maschine schlank und wirkt sehr aufgeräumt.“<br />

Bilder: SEW<br />

03 Die sechs Antriebsumrichter Movidrive modular treiben jeweils<br />

eine Doppelachse an und haben integrierte Safety-Funktionen<br />

www.sew-eurodrive.de/movi-c<br />

Ein Movi-C Controller der Leistungsklasse „advanced“ übernimmt<br />

im „Beleistomat 3“ über den schnellen EtherCAT-Bus die<br />

Kommunikation mit den Movidrive-Umrichtern und sorgt für ihre<br />

taktgenaue Bewegungssynchronisierung. Auch die Controller<br />

haben eine kompakte Bauform und passen in kleine Schaltschränke.<br />

Den entscheidenden Vorteil dieser Antriebslösung sieht<br />

Hückelhoven aber vor allem in der einfachen Einrichtung der<br />

Controller. Das Steuerungsprogramm wurde zum großen Teil automatisch<br />

generiert. Die Bewegungsfunktionen ließen sich mit<br />

wenigen Parametern einstellen.<br />

Dazu nutzen die Movi-C Controller die standardisierten Softwaremodule<br />

Movikit. „Wir verwenden hier unter anderem das<br />

Modul ‚Movikit positioning‘. Damit lässt sich die Positionsregelung<br />

der Antriebe besonders einfach umsetzen“, so Patrick<br />

Hückelhoven. Bei dieser Applikation wurde er durch das Drive<br />

Technology Center Langenfeld von SEW-Eurodrive unterstützt.<br />

Frank Peifer ist Vertriebsingenieur für Automatisierungstechnik<br />

und ergänzt: „Die Movikit-Module lassen sich sehr einfach handhaben.<br />

Viele Funktionen können per Drag-and-drop in das<br />

eigene Projekt integriert werden. Hier spart man enorm viel Zeit.<br />

Der Anwender erhält mit dem Automatisierungsbaukasten Movi-<br />

C eine bei Hard- und Software durchgängige und einfach zu<br />

handhabende Gesamtlösung.“<br />

Die einfache Handhabung erstreckt sich von der Projektierung<br />

bis zur Verdrahtung. Denn zur Leistungsversorgung und Datenübermittlung<br />

zwischen Applikationsumrichter und Motor wird<br />

jeweils nur ein standardisiertes Hybridkabel benötigt. Über die<br />

Datenschnittstelle Movilink DDI überträgt es zyklisch die Geberwerte<br />

sowie die Leistungs-, Brems- und Diagnosedaten des Motors.<br />

Zudem sind die Servomotoren mit elektronischen Typenschildern<br />

ausgestattet. Der Umrichter liest die Daten automatisch<br />

aus und stellt alle Parameter automatisch ein. Dies beschleunigt<br />

die Inbetriebnahme deutlich.<br />

FAST WIE LIVE AN DER MASCHINE<br />

Darüber hinaus kann das Antriebssystem über die Steuerung<br />

sehr einfach zu Analysezwecken ausgelesen werden. Die notwendigen<br />

Daten werden per Standard-Profinet-Schnittstelle<br />

übertragen. „Gerade die einfache Wartung ist ein Vorteil für<br />

WhiteWall“, betont Patrick Hückelhoven. „Ich kann mich sehr<br />

einfach aus der Ferne auf die Steuerung aufschalten, als wenn<br />

ich live vor der Maschine säße. Das ist für mich – von der Integrität<br />

der Gesamtlösung her – viel besser gelöst als bei anderen<br />

Systemen.“<br />

DIE IDEE<br />

„Die Entwicklung des Beleistomats<br />

war eine komplexe Aufgabe mit<br />

hoher Integrationsdichte. Mit dem<br />

Movi-C Automatisierungsbaukasten<br />

von SEW-Eurodrive konnten wir<br />

unsere Lösung in kürzester Zeit<br />

realisieren, denn er bietet uns eine<br />

durchgängige Gesamtlösung aus<br />

Soft- und Hardware. Die einfache<br />

Parametrierung und Inbetriebnahme<br />

waren mir dabei ebenso<br />

wichtig wie die Kompaktheit und<br />

Dynamik der Motoren. Zudem<br />

konnten wir mit den sechs Doppelachsumrichtern<br />

und der Einkabeltechnik<br />

Platz sparen und Verkabelungsaufwand<br />

reduzieren.<br />

WhiteWall kann so seine hohen<br />

Qualitäts- und Produktivitätsziele<br />

erreichen – mit individuell skalierbaren<br />

Fotoprodukten.“<br />

Patrick Hückelhoven,<br />

Director Automation Engineering,<br />

ARTec360 GmbH, Wassenberg<br />

66 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


Vollständig<br />

überarbeitet!<br />

Die Berechnung und Gestaltung von<br />

Wälzlagern erreicht eine neue Ära<br />

Wälzlagerpraxis<br />

NOW<br />

ALSO AVAILABLE<br />

IN ENGLISH<br />

Das Standardwerk für Konstrukteure<br />

und Studenten in der 5. Auflage.<br />

Wälzlagerpraxis jetzt bestellen unter shop.vereinigte-fachverlage.de


MULTIMEDIAL VERNETZT<br />

KUNDEN GEWINNEN!<br />

FÖRDERTECHNIK<br />

MATERIALFLUSS<br />

LOGISTIK<br />

FLUIDTECHNIK<br />

Profitieren Sie von unserem<br />

einmaligen Mediennetzwerk!<br />

Bitte kontaktieren Sie mich, ich berate Sie gerne!<br />

Carmen Nawrath<br />

Head of Sales<br />

Telefon: 0049/6131/992-245<br />

c.nawrath@vfmz.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!