antriebstechnik 11/2023
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SPECIAL: SPS <strong>2023</strong><br />
03 Elektronisches<br />
Wendelastrelais für<br />
Gleichstrommotoren<br />
Die kompakte Bauweise und die hohe Leistungsfähigkeit der<br />
DC-Motoren ermöglichen hier eine effiziente und zuverlässige<br />
Verwendung.<br />
Zum Schalten der Motoren lassen sich elektronische Halbleiter-Wendeschütze<br />
mit integrierter H-Brücke einsetzen, wie sie<br />
beispielsweise Phoenix Contact zur Verfügung stellt. Als Beispiel<br />
sei das ELR DCR-PT-24DC-10 aus der elektronischen Wendelastrelais-Familie<br />
für DC-Motoren genannt. Mit diesem Modul kann<br />
der Anwender den Motor in zwei Drehrichtungen betreiben oder<br />
bremsen. Darüber hinaus bietet es einen Überlast- und Kurzschlussschutz.<br />
Mit dem Halbleiter-Wendeschütz lassen sich Motoren<br />
bis 24 V DC/10 A verschleißfrei betreiben. Neben der Verdrahtungsersparnis<br />
sorgt die schmale Bauform des ELR DCR-PT-<br />
24DC-10 von 12,5 mm respektive 6,2 mm Baubreite dafür, dass<br />
sich sein Platzbedarf im Schaltschrank deutlich reduziert.<br />
Bilder: Phoenix Contact, MaciejBledowski – stock.adobe.com,<br />
anantachat/shutterstock.com<br />
www.phoenixcontact.com<br />
Pumpen, Ventilatoren oder Stellantrieben. Die veränderbare<br />
Drehzahl und das hohe Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen<br />
macht die permanent erregten Gleichstrommotoren hier zu einer<br />
guten Wahl. Die kleine Bauform und die hohe Leistungsfähigkeit<br />
der DC-Motoren ermöglichen eine effiziente und zuverlässige<br />
Verwendung in solchen Anwendungen.<br />
MIT H-BRÜCKE STEUERN<br />
Permanent erregte Gleichstrommotoren werden über mechanische<br />
Relais, Schütze oder elektronisch zum Beispiel über eine<br />
H-Brücke geschaltet. Die H-Brücke besteht aus vier Halbleiterschaltern,<br />
die in einer bestimmten Kombination ein- und auszuschalten<br />
sind, um die Drehrichtung (Rechts-/Linkslauf) des Motors<br />
zu steuern oder diesen zu bremsen.<br />
Die Grafiken zeigen eine vereinfachte Darstellung einer H-<br />
Brücke mit mechanischen Schaltern. Für die Vorwärtsdrehung<br />
werden zwei diagonal gegenüberliegende Halbleiterschalter<br />
eingeschaltet, während die beiden anderen Schalter ausgeschaltet<br />
sind (Bild 01, links). Dadurch fließt der Strom durch den Motor<br />
in eine Richtung und er dreht sich in die gewünschte Richtung.<br />
Für die Rückwärtsdrehung werden die beiden anderen diagonalen<br />
Halbleiterschalter eingeschaltet, wohingegen die beiden<br />
ersten Schalter ausgeschaltet sind (Bild 01, rechts). Auf diese<br />
Weise fließt der Strom in die entgegengesetzte Richtung und der<br />
Motor dreht sich in der anderen Richtung. Im Fall einer Bremsung<br />
schalten sich die beiden oberen Schalter aus und die beiden<br />
anderen Schalter ein (Bild 02). Das führt zu einem Kurzschluss<br />
des Motors. Da sich der Motor noch weiterdreht, wird durch den<br />
Generatoreffekt eine Spannung generiert, die seiner Ursache entgegenwirkt<br />
und die Drehung des Motors abbremst. Die Rotationsenergie<br />
des Motors wandelt sich dabei in elektrische Energie<br />
um und wird anschließend über den Wicklungswiderstand als<br />
Wärme abgegeben. Zur Variation der Geschwindigkeit lässt sich<br />
die Motorspannung verändern.<br />
FAZIT<br />
Permanent erregte Gleichstrommotoren kommen in der Industrie<br />
in vielen Bereichen zum Einsatz, etwa Förderbändern, Pumpen<br />
oder Ventilatoren. Die Vielseitigkeit und Leistungsfähigkeit dieser<br />
Motorenart erlaubt die Nutzung in zahlreichen Branchen.<br />
DIE IDEE<br />
„Viele Anwender stehen vor der<br />
Herausforderung, einen permanent<br />
erregten Gleichstrommotor zu<br />
schalten oder zu reversieren – und<br />
zwar verschleißfrei. Mechanische<br />
Schaltgeräte wie Relais oder Schütze<br />
sind verschleißbehaftet. Außerdem<br />
benötigen sie einigen Platz im<br />
Schaltschrank und sind aufwendig<br />
zu verdrahten. Die Lösung von<br />
Phoenix Contact sind schmale<br />
elektronische Wendelastrelais für<br />
permanent erregte Gleichstrommotoren.<br />
Die Module reduzieren<br />
den Platzbedarf im Schaltschrank<br />
und den Installationsaufwand<br />
erheblich.“<br />
Dipl.-Ing. Matthias Borutta,<br />
Produktmanager Digitale Interface,<br />
Phoenix Contact Electronics GmbH,<br />
Bad Pyrmont<br />
40 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de