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antriebstechnik 4/2024

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19174<br />

04<br />

April <strong>2024</strong><br />

€ 16,50<br />

Organ der Forschungsvereinigung Antriebstechnik e.V.<br />

MAINTENANCE 4.0<br />

Aktuellen Verschleiß an semi-elastischen<br />

Kupplungen digital überwachen<br />

<strong>antriebstechnik</strong>.de


Vollständig<br />

überarbeitet!<br />

Die Berechnung und Gestaltung von<br />

Wälzlagern erreicht eine neue Ära<br />

Wälzlagerpraxis<br />

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ALSO AVAILABLE<br />

IN ENGLISH<br />

Das Standardwerk für Konstrukteure<br />

und Studenten in der 5. Auflage.<br />

Wälzlagerpraxis jetzt bestellen unter shop.vereinigte-fachverlage.de


EDITORIAL<br />

HIDDEN CHAMPION<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

die Lage für die Industrie in Deutschland ist nicht so rosig<br />

wie sie einmal war. Aber sie ist auch nicht so schlecht,<br />

wie sie angesichts der herausfordernden Situation sein<br />

könnte. Immer noch ist die Forschung ein starkes Pfund<br />

hierzulande. Ein Beispiel ist Künstliche Intelligenz. Hier ist<br />

Deutschland, was Patentanmeldungen angeht, die<br />

weltweite Nummer zwei hinter den USA. Das zeigt eine<br />

Analyse des Deutschen Patent- und Markenamts.<br />

Demnach kommen 17 Prozent der weltweit registrierten<br />

KI-Patente aus Deutschland, deutlich mehr als aus Japan<br />

mit 12 Prozent auf Platz drei. Die USA stellt fast ein<br />

Drittel der Patente. KI ist folgerichtig ein Schwerpunkt der<br />

Hannover Messe in diesem Jahr. Viele Anwendungen,<br />

Entwicklungen und Diskussionen werden sich zumindest<br />

teilweise um dieses Thema drehen. Die Entwicklungen im<br />

Bereich KI wirken sich massiv auf den Maschinen- und<br />

Anlagenbau aus. Gerade im Bereich der Sensorik und des<br />

damit verbundenen Condition Monitoring gibt es schon<br />

jetzt viele Anwendungen mit KI. Unsere Titelgeschichte in<br />

dieser Ausgabe behandelt auch ein Sensor-Thema.<br />

In unserem Special zur Hannover Messe haben aber auch<br />

klassische Antriebsthemen Platz gefunden.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen<br />

und auf der Messe,<br />

Mehr Präzision.<br />

Performante<br />

Wegmessung<br />

in rauer Umgebung<br />

eddyNCDT<br />

• Induktive Wegsensoren auf<br />

Wirbelstrombasis zur berührungslosen<br />

Messung von Weg, Abstand & Position<br />

auf allen Metallen<br />

• Hohe Grenzfrequenz für dynamische<br />

Messaufgaben<br />

• Höchste Genauigkeit & Stabilität<br />

• Robuste Bauformen für schwierige<br />

Umweltbedingungen (Öl, Schmutz,<br />

Hoch-Temperatur, Druck bis 2000 bar)<br />

Schlag / Rundlauf<br />

Ihr Miles Meier<br />

m.meier@vfmz.de<br />

Ölspalt<br />

Ausdehnung<br />

Kontaktieren Sie unsere<br />

Applikationsingenieure:<br />

Tel. +49 8542 1680<br />

micro-epsilon.de/eddy


EDITORIAL<br />

03 Hidden Champion<br />

SOFTSTARTER<br />

06 Hannover Messe: Konferenzen mit Mehrwert<br />

07 Menschen, Märkte, Unternehmen<br />

48<br />

ANZEIGE<br />

ELEKTRISCHE ANTRIEBSTECHNIK<br />

ELEKTROMOTOREN<br />

18 Drehstrom-Spezialmotoren für Medizin<br />

und Labor<br />

STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />

20 Schnelle Werkzeugwahl per Touch<br />

TITELBILD<br />

Flender GmbH, Bocholt<br />

SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

24 Präzise Motorregelung mit robuster<br />

Einkabeltechnologie<br />

MECHANISCHE ANTRIEBSTECHNIK<br />

KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

12 TITEL Upgrade your Uptime<br />

20 18<br />

4 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


WÄLZ- UND GLEITLAGER<br />

28 Optimal vorspannen und Toleranzen ausgleichen<br />

30 Mehr Genauigkeit und Prozesssicherheit<br />

KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

32 Ein Eye darauf haben<br />

SPECIAL<br />

HANNOVER MESSE <strong>2024</strong><br />

36 Simulationsexperiment für<br />

Flugtechnologie der Zukunft<br />

40 INTERVIEW Nachhaltige Kraftentfaltung<br />

42 Präzision und Dynamik für komplexe<br />

Bauteilgeometrien<br />

44 INTERVIEW Schmierfrei Zukunft bewegen<br />

48 Steckgesicht für Industrie 4.0<br />

MEIN TIPP<br />

Hunderte, sehr unterschiedliche Werkstücke<br />

mit minimalen Umrüstzeiten verarbeiten<br />

zu können: Das verspricht ein neuartiger<br />

Pick-and-Place-Roboter eines Systemintegrators.<br />

Alle Komponenten sind in einer komfortablen<br />

Bedienoberfläche gebündelt. Das macht die<br />

flexible Handhabungslösung auch für kleine<br />

Losgrößen attraktiv und konkurrenzfähig zur<br />

manuellen Handhabung. Wie Tripod-Roboter,<br />

Steuerung und Bedieneinheit zu einer ganzheitlichen<br />

Lösung vereint wurden, lesen Sie<br />

ab Seite 20.<br />

Felix Berthold, Redakteur, F.Berthold@vfmz.de<br />

SERVICE<br />

27 Impressum<br />

22.– 26. APRIL <strong>2024</strong><br />

LET THE DATA<br />

DO THE WORK.<br />

Wie Sie Ihre Produktion mit IIoT effektiv steuern, vernetzen<br />

und überwachen? Erfahren Sie auf der HANNOVER MESSE!<br />

www.hannovermesse.de/maschinenbau<br />

WORLD. LEADING. INDUSTRYSHOW.


SOFTSTARTER<br />

HANNOVER MESSE<br />

KONFERENZEN MIT MEHRWERT<br />

Neben unzähligen Produkten bietet die Hannover Messe auch ein<br />

hochkarätiges Konferenzprogramm. Hier diskutieren Experten auf<br />

internationaler Ebene die aktuellen Herausforderungen der<br />

Industrie aus verschiedensten Blickwinkeln. Themen sind unter<br />

anderem aktuelle Ergebnisse aus der angewandten Forschung,<br />

Use-Cases aus den Bereichen Industrie 4.0 und Künstliche<br />

Intelligenz. Wir stellen die wichtigsten Conference Stages vor.<br />

www.hannovermesse.de<br />

INDUSTRIAL TRANSFORMATION CONFERENCE STAGE<br />

– HALLE 3<br />

Alle Trends der Industrie auf einer Bühne<br />

Die Bühne für den technologie- und branchenübergreifenden<br />

Austausch: An fünf Messetagen geht es um die Megatrends der<br />

Industrie. Partner und Experten aus unterschiedlichen Disziplinen<br />

gestalten ein hochkarätiges Forum und bieten Use-Cases, Insights<br />

und Lösungen. Unter den Sprechern sind Fabian Bause von Beckhoff<br />

Automation, Marcus Berret, Global Managing Director bei Roland<br />

Berger, Prof. Dr. Holger Borcherding, Leiter des Instituts für Future<br />

Energies bei Lenze, Russel Fadel, CEO bei Augmentir, Prof. Katharina<br />

Hölzle, Direktorin bei Fraunhofer IAO, Alireeza Tavakoli, Vice President<br />

Schunk Group und Andre Wenzel, Head of Plant Structure Projekts bei<br />

Claas Selbstfahrende Erntemaschinen GmbH.<br />

INDUSTRIE 4.0 CONFERENCE STAGE<br />

– HALLE 8<br />

Wertschöpfung in Netzwerken gedacht<br />

Die Bühne für Automatisierer, Softwareanbieter<br />

und Anwender. Hier geht es um das<br />

nächste Level von Industrie 4.0. Vordenker der<br />

Branche, Experten und Praktiker präsentieren<br />

die aktuellen Trends und Innovationen von der<br />

Verwaltungsschale über OPC UA, maschinellem<br />

Lernen, Cloud sowie Edge Computing bis<br />

zu Datenräumen. An diesem Format sind viele<br />

Personen beteiligt, darunter Christian Bittner,<br />

Senior Manager bei Pilz und Heiko Herden,<br />

Leitung OPC UA CS Harmonisierung beim<br />

VDMA.<br />

5G & INDUSTRIAL WIRELESS<br />

CONFERENCE STAGE – HALLE 14<br />

Kommunikationsstandard der Superlative<br />

Die Zukunft der industriellen Fertigung steckt<br />

in Industrie 4.0 mit der intelligenten Fabrik<br />

und dem Industrial Internet of Things (IIoT).<br />

Um Produktionsanlagen und Intralogistik noch<br />

flexibler, autonomer und effizienter zu<br />

gestalten, braucht es entsprechende Rahmenbedingungen<br />

und langfristige und nachhaltige<br />

Kommunikationslösungen für umfassende<br />

Konnektivität und ein industrielles Wireless-<br />

Ökosystem.<br />

TECH TRANSFER CONFERENCE STAGE – HALLE 2<br />

Zukunftsweisende Ideen aus der industriellen Forschung<br />

Die Kommunikations- und Kompetenzplattform für den Diskurs<br />

zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik: Hier werden die<br />

neuesten Projekte der angewandten Industrieforschung<br />

vorgestellt, hier präsentieren Wissenschaftler und Entwickler<br />

ihre neuesten Forschungsergebnisse aus allen relevanten<br />

Industriebereichen. Wie zu erwarten kommen viele der Sprecher<br />

aus der Wissenschaft, darunter Ulrich Ahle, CEO von Gaia-X und<br />

der Präsident der Fraunhofer Gesellschaft, Prof. Holger Hanselka.<br />

ENERGY 4.0 CONFERENCE STAGE – HALLE 12<br />

Wege zur CO 2<br />

-neutralen Produktion<br />

Die Kommunikations- und Kompetenzplattform für eine energieintelligente, klimafreundliche<br />

und nachhaltige Zukunft: Vordenker der Branche, hochkarätige Experten und<br />

Praktiker stellen die neuesten Trends vor und geben Antworten für die Green Transition<br />

der Industrie. Dabei sind unter anderem Guido Bachmann, Director Engineering R&D bei<br />

Schaltbau und der Geschäftsführer VDMA Power-to-X for Applications, Peter Müller-Baum.<br />

6 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


SOFTSTARTER<br />

ACHTKÖPFIGES TEAM IM MANAGEMENT<br />

Veit Brämer, Kai Heinemann und Tobias Kirschke sind seit Januar<br />

Prokuristen der Block Transformatoren-Elektronik GmbH. Das<br />

Unternehmen aus Verden hat sich seit der Gründung im Jahre 1939<br />

und der Übernahme durch Wolfgang Reichelt im Jahre 1971 zum<br />

starken Mittelständler entwickelt und beschäftigt heute 1.000<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – mit Vertretungen im euro -<br />

pä ischen und internationalen Raum sowie Schwesterunternehmen<br />

und zwei weiteren Produktionsstandorte in China und den USA.<br />

Die Leitung des Unternehmens ist über die Jahre mitgewachsen:<br />

Ein achtköpfiges Team bildet heute das Management. Die<br />

Geschäftsführung besteht aus CEO und Inhaber Wolfgang Reichelt,<br />

COO Udo Leonhard Thiel und CFO Lars Ullenboom. Ein weiterer Teil<br />

des Management-Teams ist die Geschäftsleitungsebene, bestehend<br />

aus Jens Scheffelmeier für den Bereich Produktion und Logistik,<br />

Michael Linke für den Einkauf und die Materialwirtschaft,<br />

Veit Brämer für den Vertrieb, Tobias Kirschke für das Personalwesen<br />

und Kai Heinemann für Entwicklung und Produktmanagement.<br />

www.block.eu<br />

REKORDE IM JUBILÄUMSJAHR<br />

Zehn Jahre ist<br />

die All About<br />

Automation<br />

Messereihe<br />

inzwischen<br />

jung und<br />

feierte in<br />

Friedrichshafen<br />

mit der bisher<br />

größten<br />

Ausgabe am<br />

5. und 6. März <strong>2024</strong> Jubiläum. Zwei Tage lang ging es am<br />

Bodensee um konkrete Lösungen, neue Konzepte und<br />

innovative Ideen der Industrieautomation, Robotik und<br />

Digitalisierung. 380 Aussteller (2023: 321) und<br />

5.018 Besucher (2023: 4.180) waren mit dabei. Während<br />

auf den Ständen rege über individuelle Anforderungen<br />

gesprochen wurde, liefen 30 Vorträge auf den beiden<br />

Talk Lounges in der Messehalle. Die meisten Zuhörer<br />

hatten in diesem Jahr Vorträge zu KI und Maschinellem<br />

Lernen, zu Condition Monitoring und Vorträge, bei<br />

denen es um die erfolgreiche Umsetzung von Robotikprojekten<br />

ging. Die nächste All About Automation in<br />

Friedrichs-hafen findet 2025 aufgrund der Lage der<br />

Faschingstage schon etwas früher statt: am 25. und<br />

26. Februar 2025. Der nächste Stopp der All About<br />

Automation Messereihe in diesem Jahr ist am 15. und<br />

16. Mai <strong>2024</strong> in Heilbronn.<br />

www.easyfairs.com<br />

Hol das Maximum heraus<br />

Unsere BLDC-Motoren sind auch als Frameless-<br />

Kits in fünf Leistungsstufen zwischen 30 W und<br />

260 W erhältlich. Rotor und Stator werden<br />

getrennt geliefert und erst beim Zusammenbau<br />

der Komponenten miteinander verbunden.<br />

Frameless-Motoren bieten ein Optimum an<br />

Drehmomentdichte und minimalem Volumen.<br />

Hohe Überlastbarkeit, geringes Rastmoment<br />

und genug Platz für Kabeldurchführungen.<br />

maxons Spezialisten beraten Sie gerne.<br />

www.maxongroup.de<br />

Hannover Messe<br />

22.–26. April <strong>2024</strong><br />

Halle 6, Stand C47<br />

Precision Drive Systems


SOFTSTARTER<br />

YASKAWA EUROPA UNTER<br />

NEUER FÜHRUNG<br />

In der Führungsspitze von<br />

Yaskawa EMEA gibt es einen<br />

Wechsel, wie die Yaskawa<br />

Electric Corporation mitteilte.<br />

Marcus Mead (53) wurde mit<br />

Wirkung zum 1. März <strong>2024</strong> zum<br />

Executive Officer Regional<br />

Manager Europe, Chairman und<br />

President der Yaskawa Europe<br />

GmbH ernannt. Er folgt auf<br />

Bruno J. Schnekenburger, der in<br />

den Ruhestand tritt. Der<br />

britische Manager kam im Jahr<br />

2018 als Vice President of<br />

Operations zu Yaskawa – nach<br />

einer Laufbahn in der Luft- und Raumfahrttechnik bei der<br />

British Aerospace (Commercial Aircraft) Airbus Division, in der<br />

Automobilindustrie bei Magna International und in der<br />

Automatisierungstechnik bei Parker Hannifin. Seit September<br />

2018 leitete er die europäische Robotics Division in Allershausen<br />

bei München. Zudem hatte Mead seit März 2023 die<br />

Position des President EMEA am Headquarter-Standort Hattersheim<br />

bei Frankfurt inne. Während seiner gesamten Amtszeit<br />

hat Mead die Entwicklung von Yaskawa in Europa aktiv vorangetrieben,<br />

besonders auf dem Gebiet der Robotik.<br />

www.yaskawa.eu.com<br />

NEUE SCHULUNGSTERMINE IN DER<br />

WÄLZLAGER-AKADEMIE<br />

Findling bietet auch<br />

dieses Jahr wieder<br />

Wälzlagerschulungen<br />

in seiner Wälzlager-<br />

Akademie an. Interessierte<br />

jedes Wissenstands<br />

können sich<br />

entweder vor Ort in der<br />

Karlsruher Zentrale<br />

oder online über<br />

technische Grundlagen<br />

und aktuelle Trends informieren. Mit seinen modular aufgebauten,<br />

herstellerunabhängigen Wälzlager-Schulungen richtet sich<br />

Findling an Mitarbeiter aus unterschiedlichen Unternehmensbereichen,<br />

Wissens- und Karrierestufen. Einen Schwerpunkt<br />

bildet die technisch und wirtschaftlich optimale Auswahl von<br />

Wälzlagern. Dabei werden theoretische Grundlagen der<br />

Wälzlagertechnik ebenso berücksichtigt wie Ratschläge und<br />

Erfahrungen aus der Praxis.<br />

www.findling.com<br />

UNTERNEHMENSNACHFOLGE BEI<br />

FRANZ WILD ÖLTECHNIK<br />

KISSsoft AG<br />

A Gleason Company<br />

T. +41 55 254 20 50<br />

info@kisssoft.com<br />

KISSsoft Features<br />

▪ Systemberechnungen mit KISSdesign<br />

▪ Entwicklungsumgebung für SKRIPT<br />

▪ Zusätzliche Stirnradfestigkeitsberechnungen<br />

▪ Neueste Kegelradnormen ISO 10300, DIN 3965<br />

▪<br />

Leistungsfähige 3D-FEM-Berechnung für<br />

Zahnfussspannungen<br />

NEU<br />

Release<br />

<strong>2024</strong><br />

Anfragen für eine Testversion über www.kisssoft.com<br />

Die Franz Wild Öltechnik GmbH aus Rheinhausen ist mit einem<br />

Geschäftsführungs-Trio ins neue Jahr gestartet. Zum Januar<br />

<strong>2024</strong> hat der Namensgeber Franz Wild (64) die Führungsspitze<br />

des Service- und Supportspezialisten für Hydraulik und<br />

Pneumatik erweitert. Im Management stehen ihm neuerdings<br />

Tochter Melissa Firat (31) und Schwiegersohn Sebastian<br />

Neininger (34) zur Seite. „Die Unternehmensnachfolge bleibt in<br />

der Familie, darüber bin ich sehr glücklich“, betont Senior<br />

Franz Wild, der das Unternehmen 1995 gegründet hat.<br />

Melissa Firat und Sebastian Neininger haben sich beide in<br />

einem dualen Studium als Wirtschaftsingenieure qualifiziert.<br />

Seit zwei Jahren arbeitet Melissa Firat im väterlichen Betrieb<br />

mit. Die junge Geschäftsführerin konzentriert sich auf Marketing<br />

und Personal. Ihr Schwager setzt seinen Schwerpunkt in<br />

den Bereichen Qualitätsmanagement und Vertrieb. Auch<br />

Neininger kennt den Familienbetrieb sehr gut. Er ist seit fünf<br />

Jahren dort beschäftigt. Auf der gemeinsamen Agenda stehen<br />

flache Hierarchien, die Förderung der Mitarbeitenden, die<br />

offene Kommunikation im Team und die Digitalisierung. Das<br />

Geschäftsführungs-Trio fokussiert sich darauf, Kernprozesse<br />

weiterzuentwickeln, um Ressourcen effizient zu planen.<br />

www.franz-wild-oeltechnik.de<br />

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AMA VERBAND VERÖFFENTLICHT<br />

SEMINARPROGRAMM <strong>2024</strong><br />

Der AMA Verband<br />

für Sensorik und<br />

Messtechnik<br />

veröffentlicht sein<br />

Seminarprogramm<br />

für das Jahr <strong>2024</strong>.<br />

Es beinhaltet<br />

Seminare zu<br />

verschiedenen Themen, darunter Ultraschallmesstechnik,<br />

optische Spektroskopie, Wegmessung, industrielle Bildverarbeitung<br />

und die Diskussion über „Chat-GPT – Hype oder<br />

Hysterie“. Die Seminare werden online oder als Präsenzveranstaltungen<br />

angeboten und stehen unter wissenschaftlicher<br />

Leitung. Sie bieten fundiertes Wissen über Sensoren,<br />

Sensorsysteme sowie deren Funktionen und Einsatzmöglichkeiten.<br />

Die Teilnehmer erhalten die Möglichkeit, die<br />

passenden Sensoren für ihren Anwendungsfall zu wählen<br />

und deren Vor- und Nachteile zu bewerten. Die Seminare<br />

möchten herstellerunabhängiges Wissen vermitteln und<br />

über den aktuellen Stand der Sensorik und Messtechnik<br />

informieren. Sie richten sich an Fachleute aus Entwicklung,<br />

Forschung, Fertigung und Vertrieb. Weitere Informationen<br />

zu den Themen, Terminen und Preisen finden Interessenten<br />

auf der Website des Verbands.<br />

www.ama-sensorik.de<br />

VERNETZEN SIE SICH MIT<br />

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Zahnriemen!<br />

Wir lieben alle


SOFTSTARTER<br />

PLANMÄSSIGER FÜHRUNGSWECHSEL<br />

BEI ZEPPELIN<br />

Matthias Benz (2. v. r.),<br />

aktuell Geschäftsführer<br />

der Raufoss Technology,<br />

wird zum 1. Juli <strong>2024</strong><br />

Mitglied der Geschäftsführung<br />

des Zeppelin<br />

Konzerns. Am<br />

1. Oktober <strong>2024</strong> tritt er<br />

als Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung die<br />

Nachfolge von Peter Gerstmann (2. v. l.) an. Das entschied der<br />

Aufsichtsrat der Zeppelin GmbH in seiner letzten Sitzung im<br />

Dezember 2023. Andreas Brand (r.), Aufsichtsratsvorsitzender von<br />

Zeppelin, Oberbürgermeister der Stadt Friedrichshafen und Vertreter<br />

der Gesellschafterin Zeppelin-Stiftung betont: „Wir freuen uns sehr,<br />

dass wir Matthias Benz als Nachfolger von Peter Gerstmann<br />

gewinnen konnten. Er bringt langjährige nationale und internationale<br />

Führungserfahrung mit und stellt sich unternehmerischen<br />

Herausforderungen strategisch, fokussiert und entschieden.“<br />

Benz zum Führungswechsel: „Gerstmann übergibt mir ein hervorragend<br />

aufgestelltes, engagiertes und motiviertes Team. Auf meine<br />

neue Aufgabe freue ich mich sehr und bedanke mich für das<br />

Vertrauen, das mir der Aufsichtsrat entgegenbringt.“ Im Bild links:<br />

Heribert Hierholzer, stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

von Zeppelin.<br />

www.zeppelin.com<br />

FLENDER ÜBERNIMMT EICKHOFF WIND<br />

ASIA FÜR WEITERES WACHSTUM<br />

Nach der Ankündigung, die Serienproduktion von Windanlagen<br />

Ende April 2023 einzustellen, hat der Flender<br />

eine Vereinbarung mit Eickhoff getroffen, um Eickhoff<br />

Wind Asia Pvt Ltd (EWA) mit seinem Montagewerk in<br />

Walajabad Taluk, Indien, zu übernehmen. EWA wurde<br />

am 1. Oktober 2020 in Indien gegründet und ist auf die<br />

Produktion von Windgetrieben spezialisiert.<br />

Der Standort verfügt derzeit über eine Prüfstandskapazität<br />

von 8 MW und befindet sich in der Nähe von<br />

Flenders vorhandenem Standort im Großraum Chennai.<br />

Eine der Hauptsäulen in Flenders globaler Standortstrategie<br />

ist die weitere Expansion und Lokalisierung<br />

von Antriebssystemen für Windturbinen in Indien.<br />

Neben Investitionen in eigene Produktionsstandorte<br />

in Kharagpur und Chennai ermöglicht die Übernahme<br />

Flender, das Tempo weiter zu erhöhen und das Wachstum<br />

zu beschleunigen.<br />

www.flender.com<br />

Zukunft. Gestalten.<br />

Du willst nächstes<br />

Jahr DAS Highlight<br />

der Hannover<br />

Messe werden?<br />

Wir liefern dir das Wissen, dass du brauchst, um<br />

die Technologien von morgen zu entwickeln!<br />

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AUSZEICHNUNGSTRIO FÜR NSK<br />

Für NSK endete das Jahr 2023<br />

mit drei Auszeichnungen von<br />

renommierten Institutionen in<br />

drei ganz unterschiedlichen<br />

Bereichen: technische Innovation,<br />

ESG (Umwelt, Soziales und<br />

Unternehmensführung) sowie<br />

Diversität und Inklusion auf der<br />

Personalebene. Zur Freude von<br />

NSK hat Dr. Satoru Arai,<br />

Chefingenieur im NSK-Entwicklungszentrum<br />

für Werkzeugmaschinentechnologie,<br />

den „Manufacturing & Machine<br />

Tool Award for Technical Achievement“ von der<br />

Japanischen Gesellschaft der Maschinenbauingenieure<br />

(JSME) erhalten. Der Award geht an Ingenieure, die<br />

einen herausragenden Beitrag zur Weiterentwicklung<br />

von Fertigungsanlagen und Werkzeugmaschinen<br />

geleistet haben. Bereits zum 22. Mal wurde NSK zudem<br />

in den „Dow Jones Sustainability Asia Pacific Index“<br />

aufgenommen. Die dritte Auszeichnung honoriert die<br />

Bemühungen von NSK um Diversität und Integration:<br />

Beim Pride Index 2023 hat NSK zum dritten Mal in Folge<br />

eine Gold-Auszeichnung erhalten. Der Pride Index ist<br />

eine Bewertung von LGBTQ-Initiativen, die von der<br />

japanischen Organisation „work with pride“ vorgenommen<br />

wird.<br />

www.nskeurope.de<br />

www.vdi-wissensforum.de/<br />

maschinenbau-zukunft-gestalten


CAN IN AUTOMATION AKTUALISIERT<br />

SPEZIFIKATIONSREIHE FÜR ANTRIEBE<br />

CAN in Automation (CiA) hat neue Versionen der Profil-<br />

Serie für elektrische Antriebe (CiA 402), modulare I/O-<br />

Geräte (CiA 401) und Neigungssensoren (CiA 410) herausgegeben.<br />

Das teilte die internationale Anwender- und<br />

Herstellervereinigung Anfang März mit. Das CiA 402-Profil<br />

ist spezifiziert in der Standardreihe IEC 61800-7-201/301.<br />

Es umfasst Frequenzumrichter, Servoregler und Schrittmotoren.<br />

Die neue Version des CiA 402 unterstützt 64-Bit-<br />

Parameter und einige zusätzliche Referenzfahrt-Modi.<br />

Die Spezifikationsreihe CiA 402 ist nach eigenen Angaben<br />

das marktführende Profil für Antriebe und Motion Controller.<br />

Das Profil wurde auch von mehreren Nicht-CAN-Kommunikationssystemen<br />

übernommen. CiA hat mehr als<br />

100 Profilspezifikationen entwickelt. Sie ermöglichen es,<br />

plug-and-play-fähige Geräte oder Systeme herzustellen,<br />

die nicht konfiguriert werden müssen. Durch Konfiguration<br />

kann der Benutzer optionale Funktionen realisieren.<br />

CiA 401 ist eines der am häufigsten implementierten<br />

Profile. Es deckt modulare I/O-Geräte und spezielle<br />

I/O-Schnittstellen ab, wie zum Beispiel für Joysticks.<br />

www.can-cia.org<br />

VENTILATOR-RETROFIT IM EIGENEN HAUS<br />

Im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsstrategie hat EBM-Papst<br />

seine eigenen Lüftungsanlagen unter die Lupe genommen.<br />

Der Ventilatoren-Profi hat sich für ein Upgrade auf neueste<br />

Ventilatorentechnologie entschieden. Dies betrifft seine<br />

vier deutschen Standorte – neben Mulfingen sind das<br />

Hollenbach, St. Georgen und das niederbayrische Landshut.<br />

Durch das Retrofit bei insgesamt 161 Anlagen will das<br />

Unternehmen zukünftig rund 10 Prozent Energie einsparen.<br />

Bei der Bestandsaufnahme wurden 136 raumlufttechnische<br />

Anlagen und 25 Kälteanlagen ermittelt, die für ein<br />

Retrofit infrage kamen. Viele der verbauten Ventilatoren<br />

arbeiteten bereits mit sehr effizienten EC-Motoren. Zum<br />

einen, weil die Anlagen im noch jungen Werk Hollenbach<br />

erst im Jahr 2007 in Betrieb gingen, zum anderen, weil<br />

einige ältere Anlagen bereits vor einigen Jahren auf die<br />

damals aktuelle EC-Technologie umgestiegen sind. Doch<br />

auch der Tausch von EC-zu-EC sei energetisch sinnvoll: Je<br />

nach Einbausituation können nach eigenen Angaben noch<br />

einmal bis zu zwölf Prozent Energie eingespart werden.<br />

Der Austausch kann einfach durchgeführt werden: Die<br />

Einbaugrößen sind in der Regel identisch und Anpassungen<br />

am Schaltschrank nicht erforderlich. Spannungsversorgung<br />

und Steuerleitungen können übernommen werden.<br />

www.ebmpapst.com


KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

TITEL<br />

12 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


TITEL<br />

KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

KUPPLUNGSSENSOR AIQ-DETECT<br />

UPGRADE YOUR UPTIME<br />

Aktuell führt Flender den<br />

Kupplungssensor AIQ Detect in den<br />

Markt ein. Es handelt sich dabei um<br />

eine bahnbrechende Neuerung zur<br />

Überwachung semi-elastischer<br />

Kupplungen von Flender. Der digitale<br />

Verschleißanzeiger revolutioniert die<br />

Wartungspraktiken: Er liefert Echtzeit-<br />

Einblicke in den Zustand dieser kritischen<br />

Komponenten und gewährleistet so<br />

optimale Leistung und Zuverlässigkeit.<br />

Benedikt Lipphard, Industry Manager Marine, Oil & Gas,<br />

Flender International GmbH, Bocholt<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 13


KUPPLUNGEN UND BREMSEN<br />

TITEL<br />

Für Anlagenbetreiber ist es der Worst-Case: ein ungeplanter<br />

Maschinenausfall. Wer mit dem digitalen Verschleißanzeiger<br />

AIQ Detect vorsorgt, kann nun sicherstellen, dass seine<br />

Flender-Kupplungen nicht die Ursache dafür sind. Die<br />

Kupplungen N-Eupex und Rupex werden digital!<br />

Mit dem Sensor AIQ Detect haben Betreiber den Zustand der<br />

Kupplung immer im Blick. Das spart Kosten, Zeit und Ressourcen.<br />

Weltweit sind zahllose Kupplungen von Flender im Einsatz. Entweder<br />

werden sie regelmäßig kontrolliert, was einen Stillstand für<br />

die Maschine bedeutet, oder oft einfach vergessen, bis ihre Elastomere<br />

versagen und es sogar zu einem ungeplanten Stillstand<br />

kommt. In letzterem Fall steht die Anlage so lange still, bis die<br />

Kupplung wieder instandgesetzt ist. Das ist oft ein längerer Prozess,<br />

da nicht immer Ersatz-Elastomere zur Hand sind. Mit AIQ<br />

Detect gehört diese Situation von nun an der Vergangenheit an.<br />

BEDARFSORIENTIERTE INSTANDHALTUNG<br />

Semi-elastische Kupplungen sind die Standard-Verbindung in<br />

der Industrie. Tausende Pumpen, Lüfter und Kompressoren, Antriebe<br />

in Minen und Zement-Anlagen und viele weitere Branchen<br />

setzen auf die Flender-Kupplungen, die sich weltweit in Betrieb<br />

befinden. Zur Sicherung der laufenden Prozesse in kritischen Applikationen<br />

und in Unkenntnis des Kupplungszustands werden<br />

die Kupplungen oft turnusmäßig geprüft oder sogar Elastomere<br />

gewechselt, was aufgrund ihres Zustands noch überhaupt nicht<br />

nötig wären. Diese Maßnahmen bedeuten Stillstände, kosten Zeit<br />

und Geld. Darüber hinaus werden wertvolle Rohstoffe verschwendet.<br />

FUNKTIONSWEISE DES AIQ DETECT<br />

N-Eupex und Rupex bestehen jeweils hauptsächlich aus zwei Nabenteilen.<br />

Sie verbinden die Abtriebswelle des Motors mit der<br />

Antriebswelle des Getriebes respektive der Arbeitsmaschine. Die<br />

Drehmomentübertragung erfolgt über Elastomere. Während der<br />

Rotation im Betrieb sorgen diese außerdem für den Ausgleich<br />

ANLAGENVERFÜGBARKEIT IST<br />

UND BLEIBT FÜR ANLAGEN­<br />

BETREIBER OBERSTES ZIEL<br />

von Wellenverlagerungen, indem sie sich unter Last verformen.<br />

Im Laufe der Zeit entsteht durch dieses sogenannte Walken abrasiver<br />

Verschleiß, der dazu führt, dass sich die Verdreh-Positionen<br />

der beiden Kupplungsteile zueinander zunehmend verändern.<br />

Der Sensor AIQ Detect überwacht diese Veränderung. Dies geschieht<br />

durch permanente Erfassung von Magnetfeldern bei jeder<br />

Kupplungsumdrehung. Gleichzeitig werden Drehzahl und<br />

Drehrichtung gemessen. Hierfür werden in die beiden Kupplungshälften<br />

exakt gegenüber Bohrungen zur Aufnahme von<br />

Magneten eingebracht.<br />

Während mit wachsendem Verschleiß die Verdreh-Verlagerung<br />

der beiden Magnete zunimmt, wird diese vom AIQ Detect elektronisch<br />

erfasst und ausgewertet. Der Einsatz präziser Messtechnik<br />

verbunden mit einer smarten Auswertung macht dieses System<br />

äußerst sicher und stabil.<br />

IMMER INFORMIERT<br />

Es gibt mehrere Möglichkeiten, sich über den Zustand der Kupplung<br />

zu informieren oder die Drehzahl und Drehrichtung zu erfassen.<br />

01<br />

02<br />

n Sichtkontrolle durch Farbsignale<br />

Eine einfache Sichtkontrolle reicht zunächst aus, um sich über<br />

den Zustand der Kupplung zu informieren. Ein LED-Lichtband<br />

gibt hierfür die entsprechenden Farbsignale in Ampelfarben.<br />

Während eines Rundgangs durch die Anlage genügt ein schneller<br />

Blick unter den Eingriffsschutz der Kupplung. Hier zeigt ein helles<br />

LED-Licht den Verschleißzustand der Elastomere an. Grün<br />

zeigt einen guten Zustand der Elastomere und der Kupplung. Ein<br />

gelbes Licht gibt dem Anwender den Hinweis, die Elastomere bei<br />

der nächsten Abstellung auszutauschen, während ein rotes Licht<br />

eine kritische Warnung darstellt. In diesem Fall sollte der Antriebsstrang<br />

schnellstmöglich abgestellt werden, um Schäden<br />

und ungeplante Ausfälle zu vermeiden.<br />

n Monitoring in der SPS<br />

Alternativ können die Signale auch in der Leitwarte angezeigt<br />

werden. Hierfür können einfach der Analogausgang und die beiden<br />

Digitalausgänge für die SPS-Steuerung verwendet werden.<br />

Wichtig zu wissen: Die erfassten Daten verbleiben vollständig<br />

beim Betreiber. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, die Signale<br />

mithilfe einer Bluetooth-Verbindung und einer App auf dem<br />

Smartphone zu konfigurieren. Ein Beispiel: Der Verschleiß wird<br />

über das analoge 4-20mA-Signal ausgegeben. Der Betreiber<br />

möchte aber die Drehzahl analog und nicht digital erhalten. Nach<br />

wenigen Klicks ist die Sensorausgabe auf die individuellen Bedürfnisse<br />

angepasst.<br />

n App: Vor-Ort-Kontrolle mit dem Smartphone<br />

Zusätzlich kann der Kupplungszustand auch in der Smartphone-<br />

App abgerufen werden. Hierfür muss lediglich eine Bluetooth-<br />

Verbindung vorliegen. Die App verbindet sich automatisch mit<br />

dem AIQ Detect, wenn sich das Handy in der Nähe des Antriebs<br />

befindet und zeigt den aktuellen Zustand der Elastomere, die aktuelle<br />

Drehzahl und die Drehrichtung des Systems. Die App gibt<br />

14 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


01 AIQ Detect ist eine digitale Sensor- und<br />

Auswerteeinheit und ermöglicht eine einfache<br />

Echtzeit-Zustandsüberwachung von semielastischen<br />

Kupplungen – auch zum Nachrüsten<br />

03<br />

02 Während mit wachsendem Verschleiß die<br />

Verdreh-Verlagerung der beiden Magnete<br />

zunimmt, wird diese elektronisch erfasst und<br />

ausgewertet; in beide Kupplungshälften<br />

werden hierfür Magnete eingebracht<br />

03 Zur Sichtkontrolle signalisiert AIQ Detect<br />

den Verschleißzustand vor Ort in Ampelfarben;<br />

darüber hinaus ist ein Condition Monitoring<br />

per SPS oder Smartphone-App möglich<br />

so einen schnellen Überblick über Zustand und<br />

Funktion der Kupplung. In Zukunft können Anwender<br />

auch Firmware-Upgrades durchführen<br />

oder die Konfiguration anpassen.<br />

AIQ DETECT NÜTZT ALLEN<br />

Von den Vorteilen des AIQ Detects können alle<br />

Anwender semi-elastischer Flender-Kupplungen<br />

profitieren, denn es gibt auch einen Retrofit-Kit<br />

für den Sensor. AIQ Detect eignet sich für nahezu<br />

alle N-Eupex und Rupex Kupplungen. Es profitieren<br />

Instandhalter, Anwender und alle, die mit<br />

dem Service rund um die Antriebstechnik betraut<br />

sind. Vor allem aber profitieren die Betreiber,<br />

denn sie vermeiden ungeplante Ausfälle und<br />

sparen viel Geld, Zeit und wertvolle Ressourcen.<br />

Eine aufwendige, regelmäßige Sichtprüfung der<br />

Kupplung entfällt. Ein Abstellen des Antriebsstrangs<br />

und eine Demontage von Anbauteilen<br />

und des Eingriffsschutzes nur zu Kontrollzwecken<br />

ist nicht mehr erforderlich. Trotzdem<br />

erhalten Betreiber regelmäßig einen zuverlässigen<br />

Überblick über den Kupplungszustand und<br />

die Funktionsweise, und zwar basierend auf<br />

Messwerten. Dieses einfache System funktioniert<br />

fast überall.<br />

NACHRÜST-KIT<br />

Der AIQ Detect kann ganz einfach nachträglich<br />

installiert werden. Hierfür stellt Flender ein<br />

Nachrüst-Kit bereit. Dieses enthält einen Schablonen-Aufkleber,<br />

der anzeigt, wo in die Kupplungshälften<br />

je eine Bohrung zur Aufnahme der<br />

Magnete eingebracht werden muss. Für die Retrofit-Lösung<br />

bietet Flender einen Spezialbohrer<br />

an: Er macht das Nachrüsten sehr einfach, denn<br />

er verhindert ein zu tiefes Bohren. Nach der Bohrung<br />

werden die Magnete eingesetzt. Ein Kleben<br />

ist nicht erforderlich. Die Wuchtung der Kupplung<br />

wird nicht beeinflusst. Es muss nur noch<br />

der Sensor montiert und die Spannungsversorgung<br />

hergestellt werden und der AIQ Detect<br />

nimmt seine Arbeit auf.<br />

Bilder: Flender<br />

www.flender.com<br />

DIE IDEE<br />

„Die semi-elastische Kupplung ist<br />

als preiswertestes Element die<br />

‚Sollbruchstelle‘ des Antriebs.<br />

Abrasiver Verschleiß erfordert aber<br />

zeitaufwendige Instandhaltungsmaßnahmen,<br />

wenn man ungeplante<br />

Ausfälle vermeiden möchte.<br />

AIQ Detect dient der kontinuierlichen<br />

Verschleißüberwachung und<br />

bildet den Kupplungsstatus einfach<br />

ab. Er vermeidet zuverlässig<br />

Anlagenausfälle, macht Service und<br />

Instandhaltung weniger aufwendig,<br />

reduziert Abfälle und ist darüber<br />

hinaus flexibel und komfortabel in<br />

der Anwendung.“<br />

Benedikt Lipphard, im Kupplungssegment<br />

verantwortlicher Industry<br />

Manager Marine, Oil & Gas, Flender<br />

International GmbH, Bocholt


MARKTPLATZ<br />

HOHE STROMQUALITÄT, GERINGE VERLUSTE<br />

Sieb & Meyer stellt<br />

einen kompakten<br />

Frequenzumrichter mit<br />

Drei-Level-Technologie<br />

vor. Der SD4M eignet<br />

sich zum Beispiel für<br />

HSC-Fräsmaschinen.<br />

Die SD4M-Varianten im<br />

Bereich von 70 bis<br />

490 kW oder 120 bis<br />

800 A Nennstrom<br />

wurden seitens der Leistungselektronik von der Vorgängerserie<br />

SD2M übernommen. In der neuen Leistungsklasse mit 70 kW<br />

und 120 A erweitert der SD4M das aktuelle Leistungsspektrum<br />

des SD2S respektive SD4S und schließt damit eine Lücke im<br />

Frequenzumrichter-Portfolio des Herstellers. Die innovative<br />

Drei-Level-Technologie des SD4M gepaart mit geräteabhängigen<br />

Schaltfrequenzen bis zu 32 kHz sorgt laut eigenen Angaben<br />

für eine hohe Stromqualität, sodass im Motor nur geringe<br />

Verluste entstehen und der Gesamtwirkungsgrad steigt. Auch<br />

ohne teure Sinusfilter oder Motordrosseln wird so eine<br />

übermäßige Rotorerwärmung verhindert. Außerdem wird die<br />

Motorisolation weniger beansprucht. Die Gerätevarianten mit<br />

DC-Versorgung lassen sich über ein externes rückspeisefähiges<br />

Netzteil betreiben. Auch Anwendungen im Rahmen der<br />

Energiewende profitieren von der Multi-Level-Technologie. So<br />

ermöglicht der SD4M zum Beispiel eine Effizienzsteigerung von<br />

rotierenden Energiespeichern (Flywheel).<br />

www.sieb-meyer.de<br />

PRÄZISE IN DER KURVE<br />

Norelem bietet jetzt<br />

Linearrollenführungen<br />

in vier Produktfamilien<br />

an. Dazu<br />

gehören gerade und<br />

gebogene Linearführungsschienen<br />

aus blankem,<br />

gehärtetem Stahl<br />

sowie zwei Varianten<br />

der passenden<br />

Rollenführungswagen. Die Linearrollenführungen gibt es in<br />

zwei Baugrößen, die sich in den Höhen- und Breitenmaßen der<br />

Linearführungsschienen unterscheiden. Verfügbar sind die<br />

Linearführungsschienen mit und ohne Nut. Bei der Variante mit<br />

zweiseitiger Nut können Schienen mittels einer versenkten<br />

Passfeder einfach zusammengesetzt werden. Dadurch können<br />

sie direkt auf einer ebenen Fläche angeschraubt werden.<br />

Zusätzlich ermöglicht das genaue Ausrichten mittels Passfeder<br />

das vereinfachte Überfahren der Stoßstelle. Sämtliche Linearführungsschienen<br />

mit Passfedernut lassen sich beliebig<br />

kombinieren und so auch komplexe Geometrien aus gebogenen<br />

und geraden Linearführungsschienen erstellen. Die geraden<br />

Schienen sind zusätzlich auch ohne Nut und in drei Standardlängen<br />

erhältlich: 500, 1.000 und 2.000 mm, oder auf Wunsch<br />

auch bis 4.000 mm. Die Schienen sind von oben anschraubbar<br />

und können mit einem oder mehreren Rollenführungswagen<br />

bestückt werden.<br />

www.norelem.de<br />

HYGIENISCHES MULTITALENT MIT B5-FLANSCH<br />

SEW-Eurodrive erweitert sein Edelstahl-Servomotoren-Portfolio um den B5-Flansch. Dieser bietet<br />

dem Maschinenbauer noch mehr hygienische Lösungsoptionen für sein Maschinendesign. Der<br />

B5-Flansch am Edelstahl-Servomotor erleichtert die Montage an unterschiedlichen Edelstahlgetrieben<br />

aus dem Automatisierungsbaukasten des Unternehmens. Daraus ergibt sich eine Vielzahl<br />

an neuen Kombinationsmöglichkeiten für unterschiedlichste Anwendungen. Ob Kegelradgetriebe<br />

(KES..), Stirnradgetriebe (RES..) oder Spiroplan-Winkelgetriebe (WES..): Durch die Verwendung<br />

hochwertiger Edelstähle sind die Getriebebaureihen auf die Anforderungen der hygienesensiblen<br />

und reinigungsintensiven Lebensmittel-, Getränke- und Pharmaindustrie sowie auf permanent<br />

feuchte Umgebungen ausgerichtet. Wie bei den Edelstahl-Servomotoren ist auch ihre Oberfläche<br />

reinigungsfreundlich, hochgradig säurebeständig und laugenresistent. Vertiefungen im Gehäuse, in denen sich Flüssigkeiten<br />

oder Schmutz ablagern und sammeln könnten, werden weitestgehend vermieden.<br />

www.sew-eurodrive.de<br />

Bremsentechnologie 4.0<br />

– jetzt upgraden!<br />

ROBA ® -brake-checker: Permanentes<br />

Bremsen-Monitoring von Schaltzustand,<br />

Temperatur und Verschleiß<br />

Besuchen Sie uns auf der Hannover Messe: Halle 6, Stand B57<br />

www.mayr.com


| AT22G |<br />

UMRICHTERTECHNIK FÜR HORIZONTALES<br />

Die dezentralen<br />

Nordac ON<br />

Frequenzumrichter<br />

von Nord<br />

Drivesystems<br />

wurden speziell<br />

auf die Anforderungen<br />

der<br />

horizontalen<br />

Fördertechnik<br />

ausgelegt. Der<br />

Nordac ON Pure im Washdown-Design verfügt über die<br />

Oberflächenveredelung nsd tupH und ist für Anwendungen<br />

in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie die richtige<br />

Wahl, vor allem wenn es um hohe Hygiene-Anforderungen<br />

geht. Die Nordac ON Frequenzumrichter zeichnen sich<br />

durch ein integriertes Multi-Protokoll-Ethernet-Interface,<br />

IIoT-Fähigkeit, vollständige Steckbarkeit sowie eine<br />

kompakte Bauweise aus. Als Bestandteil des Nord-<br />

Baukastens lassen sie sich mit dem Getriebemotorenportfolio<br />

des Herstellers kombinieren. Die Baureihe umfasst<br />

drei Varianten: Nordac ON für den Betrieb mit IE3 Asynchronmotoren,<br />

Nordac ON+ für die Kombination mit dem<br />

hocheffizienten IE5+ Synchronmotor und Nordac ON Pure<br />

im Washdown-Design. Alle Frequenzumrichter der Baureihe<br />

– Nordac ON, Nordac ON+ und Nordac ON Pure –<br />

verfügen über einen Temperaturtoleranzbereich von - 30 °C<br />

bis 40 °C. Sie sind für 60 s bis zu 150 Prozent überlastbar<br />

und für 5 s bis zu 200 Prozent. Die Antriebe sind über einen<br />

breiten Drehzahl- und Stellbereich nutzbar.<br />

www.nord.com<br />

Hochkompakt<br />

und integriert<br />

Der Servoantrieb AMI812x<br />

Nur eine Anschlussebene mit allen<br />

Interfaces: direkt am Servoantrieb<br />

und ohne vorgelagerte I/O-Ebene<br />

NEUE LEISTUNGSKLASSEN<br />

Hiwin erweitert<br />

den Leistungsbereich<br />

seiner<br />

elektrischen<br />

Antriebskomponenten.<br />

Neu im<br />

Programm sind<br />

ein 2 kW-<br />

Antriebsverstärker<br />

sowie Servomotoren mit 1,2 kW und 2 kW Leistung.<br />

Die EM1-Servomotoren decken mit den neuen Kassen nun<br />

den Leistungsbereich von 50 bis 2.000 W ab. Durch den<br />

speziellen Stator-Rotor-Aufbau erzielen die hochdynamischen<br />

AC-Synchron-Servomotoren eine sehr geringe<br />

Drehmomentwelligkeit und hohe Leistungsdichte – bei<br />

kompakter Bauform. Der neue kompakte ED1-Antriebsverstärker<br />

mit 2 kW schließt die Lücke zwischen 1 kW und<br />

5 kW. Das Unternehmen kann damit nach eigenen Angaben<br />

ein durchgehendes Leistungsspektrum von 400 bis<br />

7.500 W anbieten. Geschäftsführer Werner Mäurer sagt:<br />

„Unsere ED1 sind mit all unseren Servomotoren, Linearmotoren<br />

und Torquemotoren bedienerfreundlich kombinierbar.<br />

Mit den passenden Riemen- und Spindelachsen<br />

oder kompletten Bewegungssystemen ergibt sich daraus<br />

ein sehr wirtschaftliches Antriebs-Trio.“ Anwender können<br />

die elektrischen Antriebskomponenten auf der Website des<br />

Herstellers konfigurieren und CAD-Modelle herunterladen.<br />

www.hiwin.de<br />

Der Servoantrieb AMI812x:<br />

integrierter Servoantrieb für die kompakte Antriebstechnik (bis 48 V DC)<br />

kombiniert hochkompakt Servomotor, Endstufe und Feldbusanschluss<br />

für alle Motion-Anforderungen im Leistungsbereich bis 400 Watt<br />

für Einzelachsen oder auch mit Daisy-Chain Lösungen in der Maschine<br />

unterstützt schaltschranklose Maschinenkonzepte<br />

Schutzart IP65 mit Option Wellendichtring möglich<br />

Scannen und alle<br />

Servoantrieb-<br />

Vorteile erleben<br />

Halle 9,<br />

Stand F06


ELEKTROMOTOREN<br />

NAHEZU WARTUNGSFREI<br />

DREHSTROM-SPEZIALMOTOREN FÜR<br />

MEDIZIN UND LABOR<br />

Geringe Vibrationen und wenig Verluste trotz hoher Drehzahlen:<br />

Diese Anforderungen gelten oft bei Antriebsaufgaben in der<br />

Medizin- oder Labortechnik. Anwender haben in diesem<br />

Bereich zusätzlich oft einzigartige Bedingingungen und Ziele.<br />

Die Groschopp AG aus Viersen entwickelt für solche Einsatzfelder<br />

hochtourige Drehstrom-Spezialmotoren, die unter anderem in<br />

Tischzentrifugen zum Einsatz kommen.<br />

In einer Zentrifuge werden die Bestandteile von Suspensionen und Emulsionen<br />

durch Schleudern getrennt. Benötigt werden solche Geräte sowohl in medizinischen<br />

Laboren als auch in der Forschung zum Beispiel zur Untersuchung von Blutproben<br />

und Zellkulturen oder in der Mikro- und Molekularbiologie. „Wichtig ist, dass bei<br />

Anwendungen, die bei 10.000 bis 30.000 Umdrehungen pro Minute liegen, ein vibrationsarmer<br />

Betrieb gewährleistet ist und wenig Verluste entstehen“, weiß Wolf Meyer,<br />

Produktmanager bei Groschopp. „Denn trotz hoher Geschwindigkeiten dürfen die<br />

Antriebe nicht zu heiß werden, um das empfindliche Material nicht zu beschädigen.“<br />

Groschopp bietet hochtourige Drehstrom-Spezialmotoren für Anwendungen dieser Art.<br />

KOMPAKT UND VERSCHLEISSARM<br />

Die Viersener Antriebsexperten realisieren kundenspezifische Motoren – sowohl für<br />

größere Standzentrifugen als auch für Tischmodelle. Denn die Anforderungen sind<br />

vielfältig und lassen sich in den seltensten Fällen mit Motoren „von der Stange“ abdecken.<br />

Als etablierter Anbieter hochtouriger Drehstrom-Spezialmotoren verfügt<br />

Groschopp über das nötige Know-how und langjährige Erfahrung, um individuelle Antriebskonzepte<br />

erfolgreich umzusetzen.<br />

Für Tischzentrifugen mit geringer Stellfläche müssen die eingesetzten Motoren zum<br />

Beispiel kompakte Abmessungen aufweisen. Dabei ist vor allem die Gerätehöhe ein<br />

DIE IDEE<br />

„Bei Anwendungen, die bei 10.000<br />

bis 30.000 Umdrehungen pro<br />

Minute liegen, ist ein vibrationsarmer<br />

Antrieb sehr wichtig. Denn<br />

trotz hoher Geschwindigkeiten<br />

dürfen die Antriebe nicht zu heiß<br />

werden, um das empfindliche<br />

Material nicht zu beschädigen.<br />

Groschopp bietet hochtourige<br />

Drehstrom-Spezialmotoren<br />

für Anwendungen dieser Art.<br />

Wir entwickeln effiziente Antriebssysteme,<br />

die bei größtmöglicher<br />

Leistung leise arbeiten.<br />

Von Vorteil ist auch, dass hier<br />

die Wellenlager die einzigen<br />

Verschleißteile sind. Dadurch<br />

arbeiten die Induktions motoren<br />

nahezu wartungsfrei.“<br />

Wolf Meyer, Produktmanager bei<br />

Groschopp, Viersen<br />

18 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


ELEKTROMOTOREN<br />

Bei senkrechtem Einbau in<br />

Tischzentrifugen gilt: besser kurz<br />

und mit einem großen<br />

Durchmesser als lang und dünn<br />

kritischer Faktor, denn die<br />

Zentrifugen stehen oft erhöht<br />

auf einem Labortisch,<br />

damit sie sich bequem<br />

be- und entladen<br />

lassen. Für die Bauform der Motoren<br />

bei senkrechtem Einbau bedeutet<br />

das: besser kurz und mit einem großen<br />

Durchmesser als lang und dünn.<br />

Einige Zentrifugen sind luftgekühlt, andere verfügen über eine<br />

aktive Kompressorkü hlung. Durch eine individuelle Auslegung<br />

der Wicklung, die insbesondere die magnetischen Eigenschaften,<br />

den Wirkungsgrad und Leistungsfaktor des Motors sowie Umgebungstemperaturen<br />

berücksichtigt, lässt sich nicht nur die<br />

Motor erwärmung verringern, sondern auch der Energieverbrauch.<br />

„Wir entwickeln effiziente Antriebssysteme, die bei<br />

größtmöglicher Leistung leise arbeiten“, erklärt Meyer. „Von Vorteil<br />

ist auch, dass die Wellenlager die einzigen Verschleißteile<br />

sind, daher arbeiten die Induktionsmotoren nahezu wartungsfrei<br />

und sie lassen sich einfach mit einem Frequenzumrichter regeln.“<br />

LEISE UND VIBRATIONSARM<br />

Um Geräusche besser zu absorbieren, werden die Lagerschilde<br />

der Motoren in Grauguss gefertigt, das ist vor allem in klinischen<br />

oder wissenschaftlichen Anwendungen gewünscht. Eine hohe<br />

Masse des Motorgehäuses und schwere Lagerflansche bewirken<br />

ebenfalls einen ruhigen Betrieb durch geringe Eigenschwingungen.<br />

Hierbei spielt auch die Materialverteilung eine große Rolle.<br />

Hilfreich ist zudem eine geringe Wellendurchbiegung, die durch<br />

einen möglichst kleinen Lagerabstand erreicht wird. Durch eine<br />

definierte Wuchtgüte wird ein erhöhter Rundlauf erzeugt und<br />

eine minimierte Restunwucht sorgt dafür, dass der Motor nicht<br />

das System anregt. Groschopp realisiert auch Lösungen mit elektronisch<br />

kommutiertem Motor und integrierter Platine zur Drehzahl<br />

und Unwuchterkennung.<br />

In bestimmten Fällen setzt der Hersteller besonders verlustarme<br />

Elektrobleche ein. Je präziser und feiner diese gefertigt werden,<br />

desto genauer ist die Ausrichtung des Magnetfelds, das in<br />

den Läufer des Induktionsmotors induziert wird und desto höher<br />

fallen auch die Wirkung bzw. die zu erreichenden Drehzahlen<br />

aus. Verluste und Abwärme werden hingegen reduziert.<br />

derlich. Je nach Einsatz muss auch das Material angepasst werden,<br />

so realisiert Groschopp bei Bedarf auch Wellen aus nicht<br />

rostendem Edelstahl.<br />

TESTS IM HAUSEIGENEN LABOR<br />

„Bei allen Maßnahmen ist es wichtig, diese durch Messungen in<br />

der Zentrifuge zu verifizieren“, erklärt Meyer. „Nur so lässt sich der<br />

Motor in Abhängigkeit von der jeweiligen Zentrifuge optimieren.“<br />

Bei der Messung der Vibrationen ist zum Beispiel nicht nur die<br />

Höhe des Ausschlags aussagekräftig, sondern auch bei welcher<br />

Frequenz er auftritt. Die Zentrifuge muss im Drehzahl-Betriebsbereich<br />

ruhig laufen. Zudem sollten die kritischen Resonanzen<br />

möglichst weit davon entfernt sein und zügig durchfahren werden.<br />

Und auch bezüglich der Lautstärke gibt es einiges zu berücksichtigen:<br />

So achtet Groschopp nicht nur auf den absoluten Wert<br />

der Schwingungen, sondern auch auf die Amplitude um den Mittelwert.<br />

Um hier beste Ergebnisse zu erzielen, sind gegebenenfalls<br />

aufwändige Tests nötig. Da ist es hilfreich, dass die Entwicklungsabteilung<br />

des Unternehmens über modernste Tools, einen speziell<br />

eingerichteten Musterbau sowie ein eigenes Labor verfügt.<br />

Bilder: Groschopp<br />

www.groschopp.de<br />

Wolf Meyer, Produktmanager bei Groschopp, Viersen<br />

AUF DIE RICHTIGE SCHMIERUNG KOMMT ES AN<br />

Die Kugellager hochdrehender Induktionsmotoren sind besonders<br />

hohen Belastungen ausgesetzt. Eine unzureichende Schmierung<br />

könnte nicht nur zu einem hohen Geräuschpegel führen,<br />

sondern auch Schäden durch Hitze verursachen und damit die<br />

Lebensdauer der Komponenten signifikant verkürzen. Deshalb<br />

werden die Induktionsmotoren von Groschopp laufend getestet<br />

und die Auswahl der Fettqualität immer weiter verbessert.<br />

„Neben der Schmierung wirkt sich auch die Auswahl und die<br />

Qualität der Wälzlager direkt auf Lautstärke und Vibrationen aus“,<br />

so Meyer. „Durch auftretende Axial- und Radiallasten ist neben<br />

dem Einsatz Wälzlager auch die entsprechende Vorspannungseinstellung<br />

wichtig.“ Zudem spielt die Gestaltung der Lagersitze<br />

(Fest-/Loslager) sowie des Schiebesitzes eine entscheidende<br />

Rolle. Sollten immer noch Eigenschwingungen auftreten, sind<br />

gegebenenfalls Sonderlösungen beim Motorwellendesign erfor-<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 19


STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />

CMP-Servomotoren mit<br />

Servo-Präzisionsgetrieben der<br />

Baureihe PxG von SEW-Eurodrive<br />

bilden die „Muskeln“ des<br />

Tripod-Roboters<br />

STEUERUNG FÜR PICK-AND-PLACE-EINHEITEN<br />

SCHNELLE WERKZEUGWAHL PER TOUCH<br />

Wenn viele unterschiedliche Werkstücke auf einer Maschine verarbeitet werden<br />

sollen, spielen Umrüstzeiten eine wichtige Rolle. Großen Zeitgewinn verspricht<br />

der Pick-and-Place-Roboter „Seibot“ der Erfurter Firma Seitec. Er ist ausgerüstet<br />

mit Komponenten aus dem Automatisierungsbaukasten Movi-C von<br />

SEW-Eurodrive. Das Besondere: für alle Robotergeometrien kommt immer die<br />

gleiche, standardisierte Schnittstelle zwischen der Robotersteuerung mit dem<br />

Softwaremodul Movikit Robotics und der übergeordneten Steuerung zum Einsatz.<br />

Ein Werkstück von der Zuführung nehmen und zur Weiterverarbeitung<br />

in die passende Halterung legen, ist ein monotoner<br />

Arbeitsschritt. Er eignet sich perfekt zur Automatisierung<br />

– und wird doch immer noch oft von Hand erledigt.<br />

Herkömmliche Pick-and-Place-Systeme wiederum bremsen sich<br />

meist selbst mit langen Umrüstzeiten, wenn die Verarbeitung unterschiedlicher<br />

Werkstücke gefragt ist.<br />

ALLES UNTER EINER BEDIENOBERFLÄCHE<br />

Der Erfurter Systemintegrator Seitec hat in Zusammenarbeit mit<br />

dem Antriebsspezialisten SEW-Eurodrive diesen Aufgabenbereich<br />

von Grund auf neu gedacht. Ergebnis ist eine äusserst flexible<br />

Handhabungslösung, die alle Komponenten eines Pick-and-<br />

Place-Systems in einer einzigen, komfortablen Bedienoberfläche<br />

Hans-Joachim Müller, Marktmanager, SEW-Eurodrive, Bruchsal<br />

bündelt. Die Maschine kann hunderte, sehr unterschiedliche<br />

Werkstücke mit minimalen Umrüstzeiten verarbeiten. Für das<br />

Verwalten und Verfolgen der Werkstücke in der Maschine wurde<br />

der IEC-Softwarebaustein Movikit ProductionLineControl von<br />

SEW-Eurodrive eingesetzt. Sie ermöglicht, Werkstücke von<br />

einem bewegten Band auf ein anderes bewegtes Band zu legen.<br />

„Die Rezepte sind im Kontrollsystem der Einheit gespeichert“,<br />

erläutert Daniel Pfeffer, Head of Operations bei Seitec. Mit nur<br />

wenigen Touchgesten am Bedienpanel kann ein Maschinenbediener<br />

innerhalb von Sekunden die Anlage auf ein neues<br />

Werkstück einstellen. Ist ein Greiferwechsel nötig, fordert die<br />

Maschine in derselben Oberfläche dazu auf und parkt den zentralen<br />

Roboter an der passenden Position. „Das dauert insgesamt<br />

vielleicht eine Minute“, betont Pfeffer, der auch der Projektleiter<br />

ist und das Konzept entwickelte. „Hieraus ergibt sich ein enormer<br />

Zeitgewinn gegenüber Anlagen, die bei Anpassungen einen<br />

Eingriff in verschiedene Bedieneinheiten an der Maschine erfordern<br />

– insbesondere bei der Handhabung kleiner Losgrößen.“<br />

Ein weiterer Wunsch des Kunden war, auch die Bedienung der<br />

Kamera über die Visualisierung der Gesamtanlage zu er mög-<br />

20 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


01 Mit der integrierten Steuerung erfolgt auch die Bedienung der Kamera über die<br />

Visualisierung der Gesamtanlage; die Einzelkomponenten werden bei dem<br />

modularen Aufbau durchgehend über Standardschnittstellen miteinander<br />

verbunden, was letztlich zu einer höheren Anlagenlebensdauer beiträgt<br />

lichen. Somit sind zum Einfahren der Anlage mit neuen Teilen bzw. dem Einlernen<br />

neuer Konturen weder Laptop noch Software notwendig.<br />

REDUZIERTE KOMPLEXITÄT<br />

Das erste Exemplar dieser neuartigen Gesamtlösung „Seibot“ – eine Kombination<br />

aus den Wörtern Seitec und Roboter – wurde von einem großen mittelständischen<br />

Produktionsunternehmen für den Bereich der Verarbeitung<br />

und Fertigung bestellt. Auslöser für den Auftrag war ein gar nicht so seltenes<br />

Problem: Eine Teilanlage der Produktionsstraße, die erst seit zehn Jahren im<br />

Einsatz ist, wurde vom Hersteller bereits wieder abgekündigt. Die alte Maschine<br />

lässt sich nicht mehr mit vertretbarem Aufwand an neue Anforderungen<br />

anpassen und ist somit nicht mehr zukunftssicher.<br />

Als Lösung entwickelten Seitec und SEW-Eurodrive gemeinsam eine einheitliche<br />

Schnittstelle zwischen der Robotersteuerung mit dem Softwaremodul<br />

Movikit Robotics und der übergeordneten Anlagensteuerung. Diese Kombination<br />

eignet sich für alle Robotergeometrien vom Scara- bis zum 6-Achs-<br />

Knickarm roboter. So konnte die Komplexität – im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Anlagen dieser Art – deutlich reduziert werden. Daniel Pfeffer betont:<br />

„Der ganz große Vorteil dieses Konzepts ist, dass die Positions- und Dynamikwerte<br />

des Roboters für den Pick-and-Place-Prozess über die Visualisierung<br />

der übergeordneten Steuerung einstellbar sind.“ Damit haben Einrichter der<br />

Maschine bzw. Instandhalter jederzeit die Möglichkeit, den Produktionsprozess<br />

zu optimieren. Ein gesondertes Bedienpanel oder spezielle Software<br />

sind nicht mehr notwendig. „Die Lösung von Seitec ermöglicht auch eine<br />

wesentlich höhere Anlagenlebensdauer“, unterstreicht Pfeffer. Gründe dafür<br />

seien ihr einfacher und modularer Aufbau aus industriellen Standardkomponenten<br />

sowie der durchgehende Einsatz von Standardschnittstellen.<br />

UNTERSCHIEDLICHE GEOMETRIEN VEREINZELN<br />

Herzstück der Anlage ist derzeit ein Tripod-Roboter mit zusätz licher Drehachse,<br />

der je nach Bedarf mit zwei verschiedenen Greifern ausgestattet wird.<br />

Er wird durch vier Servomotoren der Baureihe CMP mit PxG-Getrieben in<br />

der Ausführung P5 (für hohe Dynamik) von SEW-Eurodrive angetrieben. Die<br />

Werkstücke werden im Vorfeld mittels zwei verschiedener Methoden vereinzelt.<br />

Eine Kamera zur industriellen Bildverarbeitung, die über Ethernet/IP in<br />

das Gesamtsystem integriert ist, erfasst Form und Lage von derzeit rund 130<br />

unterschiedlichen Werkstücken auf dem Zuführband. Dieses muss – dem<br />

neuesten Stand der Technik entsprechend – nicht mehr transparent sein,<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 21


STEUERN UND AUTOMATISIEREN<br />

02<br />

03<br />

02 Das Herzstück der Anlage<br />

ist ein Tripod-Roboter; er wird<br />

durch Umrichter und<br />

Servomotoren mit Planetengetrieben<br />

von SEW-Eurodrive<br />

angetrieben<br />

03 Das Konzept der Firma<br />

Seitec ließ sich mit den<br />

Möglichkeiten des Automatisierungsbaukastens<br />

Movi-C<br />

umsetzen; die langfristige<br />

Verfügbarkeit und<br />

Kompa tibilität der<br />

Komponenten stellt eine<br />

lange Betriebsdauer sicher<br />

wodurch sich Handhabung und Service vereinfachen. Zudem<br />

können das Pick-Band und das Place-Band in einem beliebigen<br />

Winkel zueinander angeordnet sein.<br />

Das System liefert so die standardisierte Grundlage für die<br />

Kinematik des Pick-and-Place-Roboters mit vier Freiheitsgraden.<br />

„Wir mussten für die extrem unterschiedlichen Geometrien und<br />

Größen ein System finden, um die Teile zu vereinzeln und sie<br />

dann korrekt handzuhaben“, erläutert Daniel Pfeffer. Ziel des Kunden<br />

war es, in Vorbereitung auf den nächsten Arbeitsschritt, mehrere<br />

Werkstücke im Sekundentakt auf einem Warenträger zu platzieren.<br />

Diese Zielvorgaben habe man mit dem System erreicht.<br />

ZUKUNFTSSICHERE EINFACHHEIT<br />

„Wenn ein neues Werkstück eingelernt werden soll, wird die Anlage<br />

mit Hilfe des intelligenten Movi-C Controllers UHX65 von<br />

SEW-Eurodrive in wenigen Minuten über das Bedienpanel konfiguriert.<br />

Anschließend speichert man den Prozess als neues<br />

Rezept“, erklärt Christopher Kühn, der zweite Projektleiter für die<br />

Neuentwicklung. Benötigt der Roboter irgendwann mehr Freiheitsgrade<br />

oder eine andere Kamera, könnte jede Komponente<br />

dank der nichtproprietären Schnittstellen einfach gewechselt<br />

werden. Eine Integration der Komponenten ist mit Hilfe der bereits<br />

im Movi-C-Controller vorliegenden Kinematikdaten mit wenig<br />

Aufwand möglich. „Alles zwischen zwei und sechs Freiheitsgraden<br />

ist möglich“, ergänzt Daniel Pfeffer. Auch die Zuführbänder<br />

mit zehn weiteren Servomotoren von SEW-Eurodrive<br />

werden durch denselben Controller gesteuert, der auf diese Weise<br />

bereits intern ein Lagebild der gesamten Kinematik der Anlage<br />

hat. (Weil der Roboter sowie die Bänder mit den Teilen ein System<br />

bilden, gehen die Encoderinfos der Bänder direkt auf dem<br />

Controller UHX ein. Damit sind dem Roboter die Encoderwerte<br />

und die Positionen der Bänder bekannt.) Bis zu zehn Roboter,<br />

2.000 Produkte und 200 Ablageboxen können verwaltet werden.<br />

LANGFRISTIGE VERFÜGBARKEIT<br />

„Das Technische Büro Erfurt von SEW-Eurodrive begleitete den<br />

Entwicklungsprozess von Beginn an“, berichtet dessen Leiter<br />

Frank Buchholz. „Die langfristige Verfügbarkeit und Kompatibilität<br />

der Komponenten von SEW-Eurodrive stellt gegenüber herkömmlichen<br />

Anlagen dieser Art eine deutlich längere Betriebsdauer<br />

der Handhabungseinheit sicher.“ Und Seitec-Projektleiter<br />

Pfeffer ergänzt „Unser Konzept ließ sich nur mit den Möglichkeiten<br />

des Automatisierungsbaukastens Movi-C umsetzen.“ Die Entwickler<br />

heben die unkomplizierte und rasche Zusammenarbeit<br />

mit den Antriebsspezialisten aus Bruchsal hervor. So entstand<br />

eine schlanke und somit kostengünstige Gesamtlösung, die für<br />

zahlreiche Pick-and-Place-Anforderungen angepasst werden<br />

kann.<br />

Bilder: SEITEC, SEW-Eurodrive<br />

www.sew-eurodrive.de/movi-c<br />

DIE IDEE<br />

„Wir denken immer von vornherein<br />

ganzheitliche Lösungen. Dank<br />

unseres modularen Konzepts<br />

können wir den Roboter als Einzelprodukt<br />

oder Gesamtlösung mit<br />

Soft- und Hardware anbieten. Sie<br />

beinhaltet das Engineering und die<br />

kundenspezifische Prozessanpassung.<br />

In der minimalen Ausbaustufe<br />

ist eine kompakte Produktlösung<br />

mit Roboter, Steuerung und<br />

Bedieneinheit möglich.“<br />

Frank Seiferth, Gründer und Inhaber<br />

der Firma SEITEC<br />

22 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


MARKTPLATZ<br />

PROGRAMMIERBARE DREHGEBER<br />

Die inkrementalen<br />

Drehgeber IXARC von<br />

Posital können jetzt so<br />

konfiguriert werden,<br />

dass sie fraktionale<br />

Impulsraten (fractional<br />

PPR) liefern. Dabei<br />

lassen sich die Geräte<br />

so programmieren, dass<br />

sie einen einzigen Impuls für mehr als eine Wellenumdrehung<br />

übertragen. Für Systeme, die eine fraktionale PPR<br />

erfordern, wurden bisher spezielle optische Drehgeber<br />

verwendet. Jetzt bietet Posital seine robusten IXARC-Magnetgeber<br />

als kompatible, aber zuverlässigere Alternative zu<br />

dieser älteren Technologie an. Die IXARC-Drehgeber arbeiten<br />

mit magnetischer Abtastung und sind in der Schutzart<br />

IP66/67 erhältlich, wodurch sie weit weniger anfällig für<br />

Feuchtigkeit oder Staub sind als optische Geräte. Sie sind<br />

auch mechanisch robuster und verfügen über eine hohe<br />

Stoß- und Vibrationsfestigkeit. Ein besonderes Merkmal der<br />

Komponenten ist ihre Programmierbarkeit. Fraktionale<br />

Impulsraten von 0,125 bis 8 PPR lassen sich in Schritten von<br />

0,125 PPR einstellen. Push-Pull- (HTL) oder RS422- (TTL)<br />

Ausgänge stehen für die Kommunikation zur Verfügung.<br />

www.posital.de<br />

PUMPENREINIGUNG INTEGRIERT<br />

ABB präsentiert im Mai auf der IFAT in<br />

München (Halle C1, Stand 228)<br />

hocheffiziente Antriebstechnik und<br />

Services. Speziell für Anwendungen in<br />

der Wasser- und Abwasserbranche<br />

konzipiert ist der Frequenzumrichter<br />

ACQ580. Er reduziert den Energieverbrauch<br />

nicht nur durch die Drehzahlregelung<br />

von Motoren, sondern auch<br />

mithilfe integrierter Funktionen wie<br />

der Pumpenreinigung. Sie kann<br />

Anwendern zu größeren Energieeinsparungen<br />

verhelfen, indem sie<br />

Verstopfungen in Pumpen beseitigt. Dadurch können die<br />

Pumpen immer am optimalen Betriebspunkt laufen. Der<br />

Frequenzumrichter verfügt über eine integrierte Energie-<br />

Optimierung für ein maximales Drehmoment pro Ampere und<br />

senkt so ebenfalls den Energiebedarf. Er ist jetzt auch in der<br />

Schutzart IP66 verfügbar. Dieser Frequenzumrichter ist für den<br />

Betrieb bei Regen, Hitze, Kälte, Salzsprühnebel, Staub und<br />

anderen rauen Umgebungsbedingungen ausgelegt und<br />

vollständig abgedichtet. Typische Anwendungen sind Klärbecken,<br />

Belüftungsanlagen, Flockungsanlagen und Rücklaufschlammpumpen.<br />

www.abb.com<br />

SPANNTECHNIK FÜR VEREINFACHTE DREH- UND FRÄSPROZESSE<br />

Mehr Flexibilität in der spangebenden Fertigung und deutlich reduzierte Rüstzeiten – unter diesen<br />

Prämissen stellt Ringspann das neue Spannhülsen-Spannfutter HSFS 110 vor. Da das Spannsystem ohne<br />

Plananzug auskommt, eignet es sich für die Bearbeitung von Stangenmaterial und Materialabschnitten<br />

in der ersten oder von Werkstücken ab der zweiten Aufspannung. Die Konstruktion ermöglicht einen<br />

einfachen und schnellen Austausch der Spannhülsen. Mit seinem ausführbaren Spanndurchmesserbereich<br />

von 22 bis 80 mm präsentiert sich HSFS 110 zudem als vielseitiges Spannzeug. Zusätzliche<br />

Flexibilität verschafft es dem Nutzer, da eine Änderung des Spanndurchmessers bis 1,5 mm realisierbar ist. Das Spannsystem<br />

besteht aus einem Basisfutter, einer Spannhülse sowie einem Zugrohradapter und einem Adapterflansch.<br />

www.ringspann.de<br />

Ketten, Kabel, Konfektionen:<br />

Made in Germany<br />

Als Systemanbieter für elektrische Verbindungstechnik entwickeln und<br />

realisieren wir für Sie Standard- und Sonderlösungen im eigenen Haus –<br />

von der einzelnen Leitung bis zur einbaufertigen Energiekette.<br />

helukabel.com<br />

Hannover Messe <strong>2024</strong><br />

Halle 13, Stand D88


SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

KONNEKTIVITÄT<br />

PRÄZISE MOTORREGELUNG MIT<br />

ROBUSTER EINKABELTECHNOLOGIE<br />

Drehgeberschnittstellen mit sechs Leitern zur Übertragung der<br />

Versorgung und der differentiellen Takt- und Datensignale sind<br />

immer noch weit verbreitet. Wer den Verkabelungsaufwand<br />

verringern möchte, kann von einer etablierten Encoder-<br />

Schnittstelle wie SSI oder BiSS C auf die robuste BiSS<br />

Line-Einkabeltechnologie umsteigen. Mit dem Open-Source-<br />

Protokoll BiSS Line hat iC-Haus eine Schnittstellentechnologie<br />

entwickelt, die den Umstieg besonders einfach macht.<br />

Brückenbausteine und VHDL IPs erschließen die erweiterten<br />

Features – auch in Bestandsprojekten.<br />

Bereits seit einigen Jahren sind Einkabeltechnologien in der Antriebstechnik in<br />

aller Munde. Es werden nur noch zwei Leiter zur Übertragung von Datensignalen<br />

und Versorgung eines Drehgebers benötigt. Dadurch können<br />

separate Motor- und Drehgeberkabel durch ein gemeinsam genutztes Kabel ersetzt<br />

werden. Mit dem eingesparten Material können bereits beim Einkauf mit jedem<br />

Meter Leitungslänge Kosten eingespart werden. Auch sinken die Produktions- und<br />

Wartungskosten, da der Aufwand für die Konfektionierung und den Kabeltausch bei<br />

Defekten reduziert wird. Die Verkabelung benötigt außerdem weniger Raum und bietet<br />

so mehr Flexibilität für den Aufbau kompakterer Systeme. Es lohnt sich also nicht nur<br />

bei Neuentwicklungen über eine Einkabeltechnologie wie BiSS Line nachzudenken.<br />

Auch für Bestandsprojekte ist eine Implementierung dank Brückenbausteinen und<br />

VHDL IPs eine Über legung wert.<br />

Den Verkabelungsaufwand zu reduzieren, das ist das Ziel derer, die von einer etablierten<br />

Encoder-Schnittstelle wie BiSS C und SSI auf eine Einkabeltechnologie wie BiSS<br />

Line umsteigen möchten. Denn nach wie vor sind in der Antriebstechnik Drehgeber-<br />

Schnittstellen mit sechs Leitern für die Übertragung der Versorgung und des differentiellen<br />

Takt- und Datensignals verbreitet.<br />

Marcel Reuter, Vertrieb und Applikation für BiSS-Komponenten und -Systeme,<br />

iC-Haus GmbH, Bodenheim am Rhein<br />

DIE IDEE<br />

„Verkabelung reduzieren, Kosten<br />

senken und gleichzeitig nicht auf<br />

die Leistungsfähigkeit etablierter<br />

Motor-Feedback-Kommunikationsprotokolle<br />

verzichten müssen.<br />

Das bietet die Einkabeltechnologie<br />

BiSS Line. Die Features des weltweit<br />

etablierten Sensor-/Aktor-Standards<br />

BiSS C werden für BiSS Line in ein<br />

differentiell übertragenes RS485-<br />

Signal gewandelt. Durch kombinierte<br />

Übertragung von Versorgung und<br />

Daten benötigt BiSS Line lediglich<br />

zwei Adern im Kabel. Dank Fehlerkorrektur<br />

wird die Datenverfügbarkeit<br />

auch in Umgebungen mit<br />

elektromagnetischen Störfeldern<br />

sichergestellt.“<br />

Marcel Reuter, Vertrieb und<br />

Applikation für BiSS-Komponenten<br />

und -Systeme, iC-Haus GmbH,<br />

Bodenheim am Rhein<br />

24 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

01 Konzept der<br />

Einkabeltechnologie<br />

BiSS Line: 2-Leiter-<br />

Übertragung mit<br />

RS485-Transceiver,<br />

Transformator sowie<br />

Kondensatoren und<br />

Spulen für die<br />

(Ent)Kopplung von<br />

Versorgungsspannung<br />

und Datensignalen<br />

Mit dem Open-Source-Protokoll BiSS Line hat iC-Haus eine<br />

Technologie entwickelt, die den Umstieg auf zwei Leiter besonders<br />

einfach macht. Das gilt nicht nur für BiSS C und SSI Sensoren,<br />

sondern auch für Sensoren, Aktoren und Controller, die über<br />

eine SPI- oder I2C-Schnittstelle eingebunden werden sollen.<br />

Die isochrone Datenübertragung mit 12,5 Mbit/s ist auf kurze<br />

Zyklen deutlich unter 31,25 μs und einen niedrigen Jitter optimiert<br />

und dadurch hervorragend für Anwendungen der Regelungstechnik<br />

geeignet. BiSS Line ist busfähig und ermöglicht beliebige<br />

Daten in bis zu acht Datenkanälen mit jeweils bis zu<br />

64 Bits und eigenem CRC bidirektional zu übertragen. Selbst in<br />

mehrachsigen Systemen können so Steuersignale des Antriebs<br />

und Daten von Sensoren vollständig in jedem Zyklus übertragen<br />

werden.<br />

EINFACHES KONZEPT<br />

Der Systemaufbau basiert bei BiSS Line und anderen Einkabeltechnologien<br />

grundsätzlich auf dem gleichen Konzept. So werden<br />

die Datensignale halbduplex gemäß RS485-Standard gesendet<br />

und empfangen. Mit einem Transformator werden die Komponenten<br />

geschützt und Rauschen durch Masseschleifen verhindert.<br />

Das hochfrequente Datensignal wird vor der Übertragung mittels<br />

Kondensatoren und Spulen auf die konstante Versorgung moduliert,<br />

sodass separate Versorgungsleitungen entfallen.<br />

GERINGER JITTER, PRÄZISE REGELUNG<br />

Ein BiSS Line Frame wir durch den BiSS Line Master gestartet und<br />

der BiSS Line Slave antwortet darauf. BiSS Line bietet die Möglichkeit,<br />

in einem Zyklus Sensordaten (SDATA) und Aktor daten<br />

(ADATA) zu übertragen. Zwischen den Frames wird ein IDLE-<br />

Signal übertragen, das aus High-Low-Pärchen besteht. So wird<br />

ein Aufladen der Leitungen verhindert und die Teilnehmer werden<br />

synchronisiert. Die Prozessdatenübertragung beginnt typischerweise<br />

mit einem Triggersignal eines Controllers (PDREQ)<br />

innerhalb des Antriebs. Um den Datenjitter zu minimieren, wird<br />

die Differenz zwischen PDREQ und dem IDLE-Signal mit einer<br />

Auflösung von 5 ns gemessen, als digitaler Wert TDLY innerhalb<br />

des REQDLY-Symbol via BiSS Line übertragen und der Datenerfassungszeitpunkt<br />

des Sensors (bei BiSS C Sensoren ist dies die<br />

erste steigende Taktflanke) entsprechend verzögert. Dadurch<br />

bleibt die Zeit zwischen Triggersignal und Datenerfassungszeitpunkt<br />

nahezu konstant und bietet eine wichtige Grundlage für<br />

Regelungsaufgaben, die eine hohe Präzision voraussetzen.<br />

ROBUSTE DATENÜBERTRAGUNG<br />

Die Umgebung von Motor-Feedback-Systemen ist durch elektromagnetische<br />

Störfelder geprägt, welche die Daten korrumpieren<br />

können. BiSS Line bietet diverse Features, um Daten auch unter


SENSORIK UND MESSTECHNIK<br />

02 BiSS Line Datenübertragung:<br />

der Master beginnt den Frame (grün) und der<br />

Slave antwortet (blau); der Jitter wird durch<br />

Übertragung der Differenz zwischen Prozessdatentrigger<br />

(PDREQ) und IDLE-Signal minimiert<br />

03 In Umgebungen mit starken<br />

elektromagnetischen Störfeldern<br />

spielt BiSS Line seine Stärken aus<br />

und erhöht die Datenverfügbarkeit,<br />

hier am Beispiel einer Mikro -<br />

controller-Kommunikation in<br />

einer Baumaschine<br />

schwierigen Bedingungen zuverlässig ans Ziel zu bringen. Dazu<br />

gehören folgende Features:<br />

eine 8b10b-Kodierung der Symbole, um eine Aufladung der<br />

Leitung zu verhindern,<br />

die Auswahl geeigneter Startsymbole, um den Beginn der Kommunikation<br />

zuverlässig zu erkennen,<br />

CRCs zur Validierung der Datenkanäle sowie<br />

die Implementierung von Fehlerkorrekturmechanismen (Bose-<br />

Chaudhuri-Hocquenghem-Codes).<br />

Dadurch können dem Empfänger auch dann noch zuverlässig<br />

gültige Daten übergeben werden, wenn vier Datensymbole durch<br />

einen Burst zerstört werden.<br />

SPEICHERZUGRIFFE<br />

Bereits mit BiSS C wurde mittels In-Band-Protokoll eine Möglichkeit<br />

geschaffen, auf die Register der Sensoren zuzugreifen, unter<br />

anderem um sie zu konfigurieren, zu kalibrieren oder Temperaturwerte<br />

auszulesen. Dafür sendet der Master am Ende des<br />

Frames ein Control Data Bit an den Slave (CDM) und der Slave<br />

antwortet darauf im folgenden Frame mit einem Control Data Bit<br />

an den Master (CDS). Um einen vollständigen Control Data<br />

Frame zu übertragen und beispielsweise ein Register des Sensors<br />

zu schreiben oder zu lesen, werden 32 Prozessdaten-Frames<br />

benötigt. Dieses Konzept ist gleichermaßen in BiSS Line übernommen.<br />

Das CDM-Bit wird innerhalb des REQDLY-Symbols<br />

übertragen. Das CDS-Bit des Slaves folgt im RSPx-Symbol des<br />

folgenden Frames. Die Konfiguration des BiSS-C-Sensors kann<br />

daher genauso einfach über BiSS Line erfolgen.<br />

EINFACHE PROTOKOLL-IMPLEMENTIERUNG<br />

Um trotz der zahlreichen Features die Implementierung von BiSS<br />

Line einfach zu gestalten, bietet iC-Haus den beidseitig einsetzbaren<br />

Brückenbaustein iC-BL sowie eine BiSS Line Master IP zur<br />

Implementierung in FPGAs, MCUs und ASICs an.<br />

iC-BL bietet Master-Interfaces für BiSS C, SSI, SPI und I2C sowie<br />

ein SPI Slave Interface, um Prozessdaten auszutauschen. Der<br />

RS485-Transceiver für die BiSS-Line-Übertragung ist bereits implementiert.<br />

Praktisch ist außerdem der integrierte Spannungswandler,<br />

der aus einer Eingangsspannung von bis zu 30 V eine<br />

Sensorversorgung von 5 V, 3,3 V oder 2,5 V für bis zu 200 mA Last<br />

erzeugt. Für einfache Systeme mit bis zu drei Datenkanälen kann<br />

die Konfiguration des iC-BL im OTP-Speicher hinterlegt werden.<br />

Externe Transceiver, Level-Shifter und EEPROM werden damit<br />

überflüssig und ermöglichen ein kompaktes Platinen-Design.<br />

Zur schnellen Inbetriebnahme werden Demoboards, GUI-Software<br />

und MCU-Treiber angeboten.<br />

Bilder: iC-Haus<br />

www.ichaus.de<br />

26 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


MARKTPLATZ<br />

FÜR HOHLWELLEN GRÖSSERER<br />

DURCHMESSER<br />

PWB Encoders<br />

präsentiert einen<br />

neuen Absolut-<br />

Drehgeber mit<br />

magnetischer<br />

Abtastung. Mit<br />

dem IMEA 64<br />

lassen sich<br />

Single- und<br />

Multiturn-Positionen<br />

selbst im<br />

spannungslosen Zustand exakt erfassen und bis zu 18 Jahre<br />

lang speichern. Den kompakten und lagerlosen IMEA 64 hat das<br />

Unternehmen speziell für kinematische Anwendungen mit<br />

durchgehenden Hohlwellen größerer Durchmesser entwickelt,<br />

die mit Drehzahlen von bis zu 9.000 U/min rotieren. Deren<br />

Steuerung stellt hohe Anforderungen an die Messgenauigkeit,<br />

Flexibilität und Lebensdauer des Drehgebers. Hinsichtlich der<br />

Messgenauigkeit dringt der IMEA 64 in den Bereich einfacher<br />

optischer Drehgebersysteme vor. Maximale Auflösungen von<br />

bis zu 42 Bit absoluter Positionsdaten sind möglich. Die<br />

Auflösung lässt sich im Multiturn-Modus auf bis zu 16 Bit und<br />

im Singleturn-Modus auf bis zu 26 Bit einstellen. Die Datenrate<br />

beträgt 10 Mbit/s. Dank hoch performanter Hall-Sensoren und<br />

einer differentiellen Abtastung zeigt sich der neue Hohlwellen-<br />

Drehgeber unempfindlich gegenüber Fremdfeldern. Zudem<br />

ermöglichen umfangreiche Diagnosefunktionen ein optimales<br />

Monitoring des Winkelgebers. Das korrespondiert mit den<br />

stetig steigenden Safety- und MRO-Ansprüchen vieler Motorenbauer<br />

und Anlagenplaner.<br />

www.pwb-encoders.com<br />

HALL-DREHGEBER IN EXTRA<br />

FLACHER BAUFORM<br />

Der neue Hall-Effekt-Singleturn-Drehgeber<br />

HSM14F von<br />

Megatron ist mit einer<br />

Gehäusetiefe von 6,2 mm<br />

äußerst flach, auch das<br />

Gehäuse hat einen Durchmesser<br />

von nur 14 mm.<br />

Durch die kompakten<br />

Abmessungen eignet sich<br />

der Drehgeber für Applikationen<br />

mit geringem Einbauraum.<br />

Der HSM14F verfügt<br />

über eine Auflösung von<br />

12 Bit (4.096 Schritte) und hat einen elektrisch wirksamen<br />

Drehwinkel von 360 Grad. Drehwinkel von 90°,<br />

180° und 270° sowie kundenspezifische Werte sind<br />

ebenfalls möglich. Optional ist er auch mit redundanter<br />

Elektronik verfügbar, um höhere Anforderungen an die<br />

Betriebssicherheit erfüllen zu können. Der Drehgeber<br />

ist mit einer Flanschbefestigung ausgestattet. Durch<br />

den Betriebstemperaturbereich von −40 bis 105 °C und<br />

die Schutzart IP65 eignet er sich auch für Anwendungen<br />

mit erhöhten Umgebungsanforderungen. Das<br />

eingebaute Gleitlager hat eine Lebensdauer von<br />

100 Mio. Umdrehungen, die maximale Betätigungsgeschwindigkeit<br />

beträgt 400 1/min. Kundenindividuelle<br />

Anpassungen für Serien sind darüber hinaus möglich,<br />

wie zum Beispiel PWM-Ausgänge, individuelle Ausgangssignale,<br />

andere Wellengeometrien, eine Wellenabflachung<br />

oder Kabelkonfektionierungen.<br />

www.megatron.de<br />

IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2024</strong> im 63. Jahrgang,<br />

ISSN 0722-8546 / ISSN E-Paper: 2747-7991<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteur: Miles Meier (mm),<br />

Tel.: 06131/992-208,<br />

E-Mail: m.meier@vfmz.de<br />

(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />

Redakteur:<br />

Felix Berthold, M.A. (be),<br />

Tel.: 06131/992-204, E-Mail: f.berthold@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Melanie Lerch, Tel.: 06131/992-261,<br />

Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />

E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

GESTALTUNG<br />

Anette Fröder, Sonja Daniel, Conny Grothe<br />

SALES<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Auftragsmanagement: Heike Rauschkolb,<br />

Tel.: 06131/992-241, E-Mail: h.rauschkolb@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste <strong>2024</strong>, gültig ab 01.10.2023<br />

LESERSERVICE<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

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weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

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das Recht zur Nutzung für eigene Werbezwecke, das<br />

Recht zur elektronischen/digitalen Verwertung, z. B. Einspeicherung<br />

und Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />

zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträger<br />

jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen<br />

von Internet- und Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD<br />

und DVD und der Datenbanknutzung und das Recht, die<br />

vorgenannten Nutzungsrechte auf Dritte zu übertragen,<br />

d. h. Nachdruckrechte einzuräumen. Eine Haftung für die<br />

Richtigkeit des redaktionellen Contents kann trotz sorgfältiger<br />

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www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 27


WÄLZ- UND GLEITLAGER<br />

WELLENFEDERN IN WÄLZLAGER-BAUGRUPPEN<br />

OPTIMAL VORSPANNEN UND<br />

TOLERANZEN AUSGLEICHEN<br />

Das zielsichere Einstellen der<br />

Vorspannungen und der präzise<br />

Toleranzausgleich sind zentrale Aspekte bei<br />

der Konstruktion dynamischer Wälzlager-<br />

Baugruppen. Bei steigenden<br />

Qualitätsanforderungen können hier<br />

Wellenfedern aus gewalztem Flachdraht<br />

eine interessante Lösung darstellen.<br />

Welche Vorteile sie gegenüber anderen<br />

Federtypen bieten, erklärt ein führender<br />

Anbieter von Smalley-Sicherungsringen<br />

und Wellenfedern.<br />

Der Toleranzausgleich und das Anlegen von Vorspannungen geben eingebauten<br />

Lagern bei der Montage einen dauerhaft sicheren und passgenauen Sitz.<br />

Dies erfolgt durch Ausübung einer axial wirkenden Permanentlast auf das<br />

Lager. In Frage kommen hierfür statische Maßnahmen, wie zum Beispiel<br />

eine feste Verriegelung, oder das dynamische Vorspannen mittels Federn.<br />

Ein typisches Beispiel für die dynamische Lösung: Im Getriebebau werden vorgespannte<br />

Federn zum parallelen Einspannen mehrerer Kugellager eingesetzt, um die<br />

An- und Abtriebswellen zu lagern. Hier lohnt es sich allerdings genau hinzuschauen.<br />

Denn Federn aus Runddraht oder gestanzte Wellenfedern erweisen sich hier als suboptimal.<br />

Hochwertige Wellenfedern aus gewalztem oder gerolltem Flachdraht sind<br />

ihnen überlegen. „Sie ermöglichen die Realisierung sehr steifer, schwingungsarmer<br />

Verbindungen, vereinfachen die Montage und erlauben die Umsetzung höherer<br />

Genauigkeitsanforderungen“, erläutert Johannes Lambertz, Local Manager bei TFC.<br />

Im Produktsortiment des Unternehmens finden sich beispielsweise die Wellenfedern<br />

der Baureihen YSSB und YSSR von Smalley. Dabei handelt es sich um einlagige<br />

Wellenfedern. Viele Konstrukteure der Antriebstechnik nutzen sie, um Wälzlager-Vorspannungen<br />

zu realisieren. Lambertz erklärt: „Diese Wellenfedern haben kurze<br />

Federwege und arbeiten insbesondere in Anwendungen mit geringen bis mittleren<br />

Belastungen mit sehr hoher Präzision und Zuverlässigkeit.“<br />

Die Wellenfedern werden in Ausführungen mit Spalt oder überlappenden Enden<br />

angeboten. Sie lassen sich einfach radial in Bohrungen einspannen. Dort üben sie<br />

ihre Kraft gezielt auf den Außenring eines Wälzlagers aus – ohne zu verrutschen. Auch<br />

für eine einfache Über-Kopf-Montage sind die Wellenfedern geeignet.<br />

CLEVERE LÖSUNG FÜR DÜNNRINGLAGER<br />

Smalley-Wellenfedern bieten auch bei Anwendungen mit Dünnringlagern eine<br />

clevere Vorspannungslösung. Dünnringlager haben sehr schmale Außen- und Innenringe.<br />

Um Raum und Gewicht zu optimieren, werden sie häufig in Werkzeugkarussellen,<br />

Robotergelenken, Prüfanlagen oder optischen Systemen verwendet. Die schlanke<br />

DIE IDEE<br />

„Das Vorspannen von Wälzlagern<br />

erfolgt durch Aufbringen einer<br />

permanenten Axiallast auf das<br />

Lager. So lassen sich spezielle<br />

Funktionen realisieren oder montagebedingte<br />

Toleranzen ausgleichen.<br />

Es gibt zwei Methoden: Die feste<br />

Vorspannung, bei der Innen- und<br />

Außenring per Verriegelungsmechanik<br />

fixiert werden, und die dynamische,<br />

flexible Vorspannung. Hier übt<br />

eine Feder eine konstante Axiallast<br />

auf eine Seite des Lagers aus. Die<br />

ausgleichende Konstantkraft der<br />

Feder sorgt für einen sicheren, stets<br />

gleichstarken Kontakt zwischen<br />

Wälzkörpern und Lagerringen. Das<br />

Axial- und Radialspiel wird minimiert.<br />

Dies verbssert die Funktion<br />

und Lebensdauer von Wälzlagern.“<br />

Marco Sturm, Freier Fachjournalist, Darmstadt, im Auftrag von TFC Ltd., Bochum<br />

Johannes Lambertz, Local Manager<br />

bei TFC Ltd., Bochum<br />

28 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


WÄLZ- UND GLEITLAGER<br />

TFC bietet im Standardprogramm Wellenfedern<br />

in Feder- und Edelstahl sowie mit<br />

Durchmessern von 9,0 bis 580 mm an<br />

Bauform dieser Wälzlager stellt allerdings höhere Anforderungen<br />

an die Konstruktion der Vorspannungslösung und die hierfür<br />

eingesetzten Wellenfedern.<br />

Lambertz erläutert: „Viele konventionelle Wellenfedern erweisen<br />

sich hier als zu breit. Sie drücken daher bei der radialen Ausdehnung<br />

in der Bohrung auf die Wälzkörper des Lagers. Das ist<br />

ein KO-Kriterium, da es zu Lagerschäden führen kann.“<br />

Mit einem Distanzring zwischen der überbreiten Wellenfeder<br />

und dem Dünnringlager lässt sich das Problem zwar konstruktiv<br />

lösen. Der Ring vermeidet den direkten Kontakt zwischen Feder<br />

und Wälzkörper, erhöht jedoch die Komplexität. Dem Wunsch<br />

nach Teilereduktion und Raumoptimierung wird dies mithin<br />

nicht gerecht.<br />

IMPROVISATION ÜBERFLÜSSIG<br />

Gewalzte Smalley-Wellenfedern mit Spalt oder überlappenden<br />

Enden eröffnen auch hier einen Ausweg. Denn TFC kann diese<br />

Wellenfedern mit sehr schmalem Flachdraht anbieten. Sie liegen<br />

optimal auf dem äußeren Ring des Dünnringlagers auf, stehen<br />

nach innen nur minimal über und berühren daher den Wälzkörper<br />

nicht.<br />

Eine Distanzring-Improvisation ist damit überflüssig. Der Konstrukteur<br />

spart so ein Bauteil, vereinfacht die Montage und<br />

schließt eine potenzielle Fehlerquelle aus. Lambertz erläutert:<br />

„Kraft und Federrate der Wellenfeder können exakt auf die Anforderungen<br />

abgestimmt werden, und für ihre Montage gilt auch<br />

hier: Einfach in die Bohrung klemmen.“<br />

vergessen: Wellenfedern beanspruchen bei gleichem Federweg<br />

und gleicher Belastbarkeit bis zu 50 Prozent weniger axialen Bauraum<br />

als konventionelle Runddraht- oder Spiralfedern. In der<br />

Baugruppen-Konstruktion eröffnen sich dadurch ganz neue Weg<br />

zur Raumoptimierung und Miniaturisierung.“<br />

Bilder: TFC<br />

www.tfc.eu.com<br />

FÜR HOHE LASTEN GEEIGNET<br />

Standardmäßig bietet TFC die Wellenfedern der Produktlinien<br />

YSSB/ YSSR in Feder- und Edelstahl an sowie mit Durchmessern<br />

von 9,0 bis 580 mm. In Sonderfällen können sie aber auch aus<br />

seltenen Werkstoffen und in Abmessungen von 5,0 bis 2.000 mm<br />

gefertigt werden. Wirken im Rahmen der Vorspannung größere<br />

Kräfte, lassen sich die Wellenfedern auch stapeln. Lambertz weist<br />

allerdings darauf hin, dass es für diese Aufgabe mit der Wellenfeder<br />

des Typs Nested Spirawave bereits eine einbaufertige Lösung<br />

gibt. „Die Flachdraht-Windungen dieser Wellenfeder liegen<br />

werkseitig parallel und vollflächig aufeinander“, sagt Lambertz.<br />

„Dabei gibt uns Smalley die Garantie, dass sie aus ein und demselben<br />

Stück Flachdraht bestehen. Eine solche Nested Spirawave<br />

stellt eine zwei bis drei Mal höhere Federkraft als eine einlagige<br />

Wellenfeder bereit.“<br />

Die gewalzten Flachdraht-Wellenfedern von Smalley sind eine<br />

innovative Alternative zu anderen Federtypen bei der Konstruktion<br />

von Wälzlager-Baugruppen. Sie können verwendet werden,<br />

um definierte Vorspannungen in Wälzlager-Baugruppen einzustellen,<br />

Lagerspiele auszugleichen und betriebsbedingte Toleranzen<br />

zu kompensieren. Gegenüber gestanzten Federprodukten<br />

bieten sie deutliche Vorteile: Die Belastbarkeiten, Toleranzen und<br />

Federkonstanten lassen sich genauer spezifizieren. Über weite<br />

Teile ihres Dehnbereichs steigt die Federkraft einer Smalley-<br />

Wellenfeder nämlich gleichmäßig an.<br />

Auch das ist zu beachten: Bei der Bearbeitung gestanzter Wellenscheiben<br />

kommt es nicht selten zu Ermüdungsrissen, Ungenauigkeiten<br />

bei der Federkraft und anderen Problemen. Smalley<br />

fertigt die Wellenfedern hingegen aus massivem, gehärtetem und<br />

temperiertem Stahl- oder Metalldraht. Bei der weiteren Wärmebehandlung<br />

können sie sich deshalb nicht verformen. Nicht zu<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 29


WÄLZ- UND GLEITLAGER<br />

RUNDTISCHLAGER<br />

MEHR GENAUIGKEIT UND<br />

PROZESSSICHERHEIT<br />

RTB-ABS-Lager<br />

der neuesten<br />

Generation mit<br />

absolutem<br />

Messsystem<br />

Hohe Steifigkeit, große Belastbarkeit und sehr hohe Genauigkeit:<br />

Mit diesen Eigenschaften erfüllen Rundtischlager von Rodriguez die hohen<br />

Anforderungen im Werkzeugmaschinenbau. Die RTB-Lager sind Garant für<br />

stabile Produktionsprozesse und präzise Ergebnisse. Der Beitrag gibt<br />

Einblicke in aktuelle Wälzlagertechnologie. Insbesondere der Typ RTB-ABS<br />

überzeugt mit einer zukunftsweisenden Weiterentwicklung.<br />

Axial-Radial-Zylinderrollenlager oder RTB-Lager (Rotary<br />

Table Bearings) von Rodriguez eignen sich hervorragend<br />

für Dreh- und Positioniereinheiten von Werkzeugtischen.<br />

Aufgrund ihrer Kippsteifigkeit und Abrollgenauigkeit erfüllen<br />

sie die hohen Anforderungen der spanenden Bearbeitung.<br />

Oft werden die hochpräzisen Lager auch in Fräsköpfen eingesetzt,<br />

da sie auch bei hohen Geschwindigkeiten und starker Beanspruchung<br />

optimale Arbeitsergebnisse liefern.<br />

Die Wahl des passenden RTB-Lagers sei bei Werkzeugmaschinen<br />

wichtig, um Produktionsprozesse und die Leistung der Maschine<br />

zu optimieren, sagt Ulrich Schroth, Geschäftsbereichsleiter Value<br />

Added Products (VAP) bei Rodriguez. Gleichzeitig könnten so die<br />

Gesamtkosten reduziert werden.<br />

Julia Hartung, Assistant of Management & Marketing , Rodriguez GmbH<br />

RTB-Lager eignen sich besonders für den Einbau in Anwendungen<br />

mit kombinierten Belastungen und hohen Präzisionsanforderungen.<br />

Sie sind vorgespannt und können sowohl Radiallasten<br />

als auch bidirektionale Axiallasten und Kippmomente unter Beibehaltung<br />

der Vorspannungseigenschaften aufnehmen.<br />

Die Vorspannung sorgt dafür, dass die Lager geräuscharm laufen<br />

und nur geringe Schwingungs- und Wärmewerte erzeugen.<br />

Dafür werden die Rollen bei der Montage so kalibriert, dass beim<br />

Anziehen des Bauteils zwischen Rollen und Laufbahnen eine<br />

Spannung entsteht. Dadurch wird eine hohe Steifigkeit und Laufgenauigkeit<br />

erreicht.<br />

Die Standardausführung der RTB-Lager besteht aus einem geschmiedeten,<br />

L-förmigen Innenring, einem Außenring, zwei Axialrollenlagern,<br />

einem Zylinderrollenlager und einer Axialscheibe. Es<br />

handelt sich um Präzisionslager bis zur Toleranzklasse P4. Die<br />

kompakten Hochgenauigkeitslager sind einbaufertig erhältlich.<br />

Darüber hinaus bietet Rodriguez die Möglichkeit von kundenspezifischen<br />

Anpassungen.<br />

30 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


WÄLZ- UND GLEITLAGER<br />

PRÄZISIONSLAGER, DIE PASSEN<br />

Rodriguez bezieht seine RTB-Lager vom Hersteller Unitec, einem<br />

erfahrenen Spezialisten für Präzisionslager für Werkzeugmaschinen<br />

und industrielle Anwendungen. Die Produkte werden aus<br />

hochwertigem Qualitätsstahl hergestellt und ihre Geometrien<br />

stetig optimiert. Sie halten damit selbst sehr hohen Beanspruchungen<br />

durch die Bearbeitungskräfte stand. Ein Beispiel sind<br />

kombiniert wirkende Lasten auf Positioniertische und Fräsköpfe.<br />

Das Sortiment umfasst unterschiedliche Präzisions-RTB-<br />

Lager: 1. RTB-Standard für verschiedenste Anwendungen,<br />

2. RTB-HSA für Anwendungen mit geringem Reibmoment und<br />

hohen Drehzahlen sowie 3. RTB-ABS mit absolutem Messsystem<br />

und 4. RTB-AMS mit induktivem Messsystem. Letztere eignen<br />

sich für den Betrieb unter anspruchsvollen Bedingungen wie<br />

hohen Lasten, Vibrationen oder schmutzigen Umgebungen.<br />

Dank der induktiven Messung sind diese Lager robust, temperaturstabil<br />

und einfach zu installieren. Das System ist speziell für<br />

den Einsatz in Rundtischen mit Torque-Antrieben ausgelegt und<br />

modular aufgebaut.<br />

ABSOLUTE POSITION OHNE NACHJUSTIEREN<br />

Innerhalb der RTB-Baureihe wurde der Typ ABS nun noch weiter<br />

optimiert. Die RTB-ABS-Lager der neuesten Generation sind in<br />

verschiedenen Größen mit Innendurchmessern von 150 bis<br />

580 mm Bohrung erhältlich. Sie zeichnen sich durch eine kompakte<br />

Bauweise aus: Die integrierte Messeinheit macht die Installation<br />

externer Positionssensoren überflüssig und vereinfacht die<br />

Montage. Sie sind außerdem so konstruiert, dass sich das Messsystem<br />

bei der Montage automatisch richtig positioniert und der<br />

Abtastkopf nicht mehr nachjustiert werden muss. In der Mitte der<br />

Drehachse gibt es darüber hinaus viel Raum für zusätzliche Werkzeuge<br />

oder auch Pneumatik-, Kühlmittel- oder Signalleitungen.<br />

Das Herzstück der RTB-ABS-Lager bildet das integrierte Messsystem.<br />

Es ist schnell und einfach abzulesen und lässt sich an die<br />

Numerische Steuerung anbinden. Es besteht aus einer ringförmigen<br />

Präzisionsskala, die als Maßbandring auf dem Außendurchmesser<br />

der Axialscheibe angebracht ist. Je nach Genauigkeitsanforderungen<br />

sind ein oder zwei Abtastköpfe auf dem Außenring<br />

positioniert und auf die Skala ausgerichtet. Der Abtastkopf<br />

erkennt den Drehwinkel des Skalenrasters. Die eingebaute Signalauswerte-Elektronik<br />

erzeugt ein Ausgangssignal für die CNC.<br />

BEWEGUNG OPTIMAL KONTROLLIEREN<br />

Die absolute Messung erfolgt direkt an der Drehachse. Mechanische<br />

Fehler und Störungen werden dadurch vermieden. Auch<br />

Verunreinigungen, Vibrationen oder Magnetfelder beeinflussen<br />

die Ermittlung des Positionswertes nicht. Damit eignen sich die<br />

Lager für die typischen Bedingungen von Werkzeugmaschinen<br />

wie hohe Drehzahlen, Schwingungen oder schmutzige Umgebungen.<br />

Der Absolutwertgeber sorgt für die Einhaltung enger<br />

Toleranzen und eine hohe Bauteilpräzision.<br />

Daneben überzeugen die Lager durch ihre Dynamik. Sie sind<br />

jetzt noch leistungsfähiger und verfügen über eine verbesserte<br />

Steifigkeit. Erreicht wurde dies unter anderem durch die Weiterentwicklung<br />

der Software und das verbesserte Zusammenwirken<br />

von Mechanik und Elektronik. Aufgrund der hohen<br />

Messgenauigkeit und Auflösung von bis zu 26 Bit kann die Bewegung<br />

optimal kontrolliert und gesteuert werden.<br />

Es gibt Treiber für folgende Schnittstellen: Heidenhain Endat<br />

2.2, Siemens Drive CLiQ, Fanuc αi, Mitsubishi, BiSS/C und SSI +<br />

1Vpp. Die integrierten Sensoren liefern außerdem Informationen<br />

zur Überwachung und Erfassung von Echtzeit-Leistungsdaten<br />

des Getriebesystems. Stillstände können so vermieden<br />

und Ausfälle minimiert werden. Mittels der Sensordaten lässt<br />

sich der Systemzustand beurteilen und eine vorausschauende<br />

Wartung umsetzen.<br />

Bild: Rodriguez/Unitec<br />

www.rodriguez.de<br />

DIE IDEE<br />

„Die Wahl des passenden RTB-Lagers<br />

für eine bestimmte Werkzeugmaschinenanwendung<br />

kann entscheidend<br />

sein, um Produktionsprozesse und<br />

Maschinenperformances zu optimieren,<br />

und gleichzeitig zu einer Reduzierung<br />

der Gesamtkosten beitragen.“<br />

Ulrich Schroth, Geschäftsbereichsleiter<br />

Value Added Products (VAP),<br />

Rodriguez GmbH, Eschweiler


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

CONDITION-MONITORING-SYSTEM<br />

EIN EYE DARAUF HABEN<br />

In der industriellen Fertigung ist die präventive Wartung von Maschinen und Anlagen<br />

von entscheidender Bedeutung. Durch die kontinuierliche Überwachung von<br />

Betriebsparametern vom Ölmonitoring bis zur Schwingungsanalyse können<br />

potenzielle Schäden frühzeitig erkannt werden, bevor sie zu kostspieligen<br />

Maschinenausfällen führen. Für Antriebssysteme bietet die Eye-Produktreihe von<br />

Sumitomo Drive Technologies eine integrierte Lösung zur Zustandsüberwachung und<br />

Optimierung von Maschinen und Anlagen.<br />

Eye verbindet drei entscheidende Aspekte der vorausschauenden<br />

Maschinenwartung in einer Serie: Schwingungsanalyse,<br />

Ölmonitoring und -filtration. Als einzelnes Produkt<br />

für die spezifische Wartungsanforderung oder als<br />

komplett integriertes System. Das ist laut Sumitomo Drive Technologies<br />

eine Neuheit im Bereich des Condition Monitorings von<br />

Antriebslösungen. Dabei ist die eye-Serie nicht nur mit sämtlichen<br />

Industriegetrieben kompatibel, sondern auch mit denen<br />

der Mitbewerber. Als „Standalone“-Lösung muss sie nicht in die<br />

Getriebesteuerung integriert werden und ist damit für eine Vielzahl<br />

unterschiedlicher Industriegetriebe geeignet.<br />

André Sitzmann, Ingenieur für Condition-Monitoring-Systeme bei<br />

Sumitomo Drive Technologies und Reza Golafshan, Teamleiter für<br />

Condition-Monitoring-Systeme bei Sumitomo Drive Technologies<br />

ÖLÜBERWACHUNG UND -FILTRATION<br />

Die Überwachung der Ölqualität, oft vernachlässigt in der Maschinenwartung,<br />

stellt lediglich etwa 14 Prozent des Marktes der<br />

Zustandsüberwachungssysteme dar – so eine Analyse des globalen<br />

Marken- und Beratungsunternehmens KBV Research. Die<br />

Monitoring-Lösung Eye erfasst zentrale Parameter wie die Öltemperatur<br />

und leitfähigkeit sowie Wasser- und Feststoffverunreinigung.<br />

Damit liefert Eye wichtige Hinweise auf Katalysatoren,<br />

welche die Ölalterung sowie -oxidation beschleunigen und die<br />

Lebensdauer eines Getriebes negativ beeinflussen. Im Vergleich<br />

zur reinen Schwingungsanalyse bietet die Überwachung der Ölqualität<br />

klare Vorteile, insbesondere wenn das Ziel darin besteht,<br />

potenzielle Schäden frühzeitig zu erkennen, bevor sie zu einem<br />

Systemausfall führen.<br />

Auf Basis jahrzehntelanger Erfahrung in der Entwicklung und<br />

Fertigung sowie der Expertise bezüglich der Lebensdauer von<br />

32 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

Antriebssystemen hat Sumitomo Drive Technologies die Ölüberwachung<br />

mit der Ölfiltration kombiniert. Eye bietet drei<br />

unterschiedliche Ölfilterelemente an: in den Filtergrößen 3 µm<br />

(µm: Mikrometer), 5 µm oder 10 µm, die unter Berücksichtigung<br />

des jeweiligen Einsatzbereichs ausgewählt werden. Für<br />

die optimale Filterleistung sind diese Tiefenfilterelemente mit<br />

den industriell weit verbreiteten und bekannten Oberflächen-<br />

Filterelementen, auch als „Spin-on“ bezeichnet, im Ölfilterwagen<br />

kombiniert. Mit der Kombination aus Tiefen- und Oberflächen-Filterelementen<br />

entfernt Eye effektiv schädigende Verunreinigungen<br />

wie zum Beispiel Feststoffe, Verschleißpartikel<br />

oder Wasser aus dem Öl.<br />

FORTSCHRITTLICHE SCHWINGUNGSANALYSE<br />

Die schwingungsbasierte Zustandsüberwachung von Antrieben<br />

ist eine gängige Methode in industriellen Anwendungen und<br />

bildet die Grundlage für Eye. Antriebssysteme, die E-Maschinen,<br />

Getriebe und andere Maschinenelemente enthalten, erzeugen<br />

während ihres Betriebs charakteristische mechanische<br />

Schwingungen. Das frühzeitige Erkennen von Auffälligkeiten in<br />

der Schwingungsanalyse ermöglicht es den Betreibern, präventive<br />

Maßnahmen zu ergreifen, bevor ernsthafte Schäden am<br />

Antriebssystem entstehen, die in Folge zu ungeplanten Ausfallzeiten<br />

führen.<br />

Die fortschrittliche Schwingungsanalyse innerhalb von Eye<br />

liefert über fünfzig verschiedene Schlüsselkennzahlen (KPIs,<br />

Key Performance Indicators) und Gesundheitsindikatoren (His)<br />

sowohl im Zeit- als auch im Frequenzbereich, um damit eine<br />

ganzheitliche Schwingungsanalyse zu ermöglichen. Zusätzlich<br />

ist das Dashboard in der Lage, Basis- und Hüllkurvenspektren<br />

für detailliertere Analysen darzustellen, um Schwingungssignale<br />

zu erkennen und frühzeitig auf potenzielle Maschinenschäden<br />

eines Antriebssystems hinzuweisen.<br />

Obwohl mehr als drei Viertel aller Schadendiagnose-Techniken<br />

Schwingungsanalysen verwenden, kann die Effektivität bei<br />

der frühzeitigen Schadenserkennung stark variieren, wenn diese<br />

Methode isoliert eingesetzt wird. Laut einer Analyse von<br />

ATEK Access Technologies, einem internationalen Hersteller<br />

von Machine-to-Machine-Technologien, kann die Effizienz in<br />

01 Die Eye-Produktreihe über -<br />

wacht Antriebssysteme und sorgt<br />

für mehr Nachhaltigkeit durch<br />

kombinierte Schwingungs- und Ölanalyse<br />

und sauberes Öl, beispielsweise für Getriebe, sondern bietet<br />

gleichzeitig Echtzeit-Einblicke in den Zustand der Maschine.<br />

Eye Complete besteht aus einem Ölfilterwagen, ausgestattet mit<br />

Ölqualitätssensoren, die im Bereich der Öl-Einlasskupplung für<br />

die kontinuierliche Überwachung des Ölzustandes installiert<br />

werden. Beschleunigungssensoren, die direkt am Getriebe angebracht<br />

sind, nehmen das dynamische Schwingungsverhalten<br />

der Antriebseinheit auf.<br />

Hilger u. Kern<br />

Industrietechnik<br />

ANALYSE LIEFERT ÜBER<br />

50 SCHLÜSSELKENNZAHLEN<br />

bestimmten Ausfallbereichen auf bis zu 16 Prozent sinken. Die<br />

Kombination der fortschrittlichen Schwingungsanalyse im Zeitund<br />

Frequenzbereich mit der Ölüberwachung, wie es mit Eye<br />

möglich ist, steigert die Effizient erheblich und verbessert die<br />

Lebensdauer von Antriebssystemen nachhaltig.<br />

AUF WARTUNGSANFORDERUNGEN<br />

ZUGESCHNITTEN<br />

Die Eye-Serie umfasst drei neue Produkte: Eye Clean, Eye Connect<br />

und das Flaggschiff, Eye Complete. Jedes Produkt der Serie<br />

ist auf spezifische Wartungsanforderungen von Maschinen und<br />

Antriebssystemen zugeschnitten, wobei bei Eye Clean die Ölfiltration<br />

im Fokus steht. Eye Connect bietet fortschrittliche Zustandsüberwachung<br />

und Eye Complete vereint die Stärken<br />

beider in einer umfassenden Wartungslösung.<br />

Eye Complete ist dabei das erste Produkt auf dem Markt, das<br />

Ölfiltration im Mikrometerbereich mit einem schwingungsbasierten<br />

Condition-Monitoring-System (CMS) kombiniert.<br />

Dieser zweigleisige Ansatz gewährleistet nicht nur gepflegtes<br />

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KOMPONENTEN UND SOFTWARE<br />

02<br />

SENSORDATEN IN DER CLOUD<br />

Sowohl die Beschleunigungs- als auch die Ölqualitätssensoren sind<br />

mit einem Edge-Computing-Gerät verbunden, das die Daten lokal<br />

verarbeitet. Die ausgewerteten Daten und berechneten KPIs, die sich<br />

unter anderem auf spezifische Maschinenelemente wie Wälzlager<br />

und Zahnräder des Getriebes beziehen, werden in die Cloud übertragen<br />

und in einem Dashboard visualisiert. Die Kommunikation mit<br />

der Cloud erfolgt entweder über ein 4G-Netzwerk oder eine lokale<br />

Internetverbindung. Auf Wunsch können Benutzer Rohdaten zusammen<br />

mit verschiedenen Signalverarbeitungswerkzeugen auf einem<br />

lokalen Dashboard abrufen und analysieren.<br />

Durch die Analyse der Daten lassen sich Wartungsstrategien optimieren<br />

und Betriebsparameter anpassen. Rückkopplungsschleifen<br />

ermöglichen eine kontinuierliche Verbesserung des Condition-<br />

Monitoring-Systems.<br />

Die Schwingungsüberwachung erkennt vor allem ungewöhnliche<br />

Schwingungsmuster, die auf sich entwickelnde Schäden wie Verschleiß<br />

oder andere Anomalien im Getriebe hinweisen können. Das<br />

Ölmonitoring erfasst Veränderungen in der Ölqualität und gibt unter<br />

anderem Auskunft über Öloxidation, Wasser- oder Feststoffverunreinigungen,<br />

die bei Nichtbeachtung zu Schäden am Getriebe führen<br />

können.<br />

CMS STEIGERT DIE NACHHALTIGKEIT<br />

Eye kombiniert nun erstmals die verschiedenen Überwachungsansätze<br />

in einem Condition-Monitoring-System. Dabei ist das Ganze<br />

mehr als die Summe seiner Teile. Der umfassende Ansatz ermöglicht<br />

es Unternehmen, ihre Antriebssysteme effizient zu überwachen, Instandhaltungsmaßnahmen<br />

präventiv durchzuführen und die Gesamtleistung<br />

ihrer Anlagen zu optimieren.<br />

Durch die Implementierung einer ganzheitlichen Lösung, die eine<br />

effektive Überwachung von Antriebssystemen ermöglicht und den<br />

Bedarf an Ölwechseln reduziert, kann auch die Nachhaltigkeit in der<br />

Industrie erheblich verbessert werden. Indem Unternehmen Maschinen<br />

länger nutzen und Ölverbrauch reduzieren, verringern sie<br />

ihren Ressourcenverbrauch und minimieren gleichzeitig ihre Umweltauswirkungen.<br />

Eine längere Lebensdauer der Antriebssysteme trägt dazu bei, den<br />

Bedarf an Neugeräten zu reduzieren und somit den ökologischen<br />

Fußabdruck der Produktion zu verringern. Dieser ganzheitliche Ansatz<br />

unterstützt die Bemühungen vieler Unternehmen, ihre Betriebsabläufe<br />

nachhaltiger zu gestalten und einen positiven Beitrag zum<br />

Umweltschutz zu leisten.<br />

Bilder: Sumitomo Drive Technologies; Gorodenkoff/Shutterstock.com<br />

www.sumitomodrive.com<br />

03<br />

02 Eye Connect kombiniert Schwingungs- und Ölanalyse<br />

03 Ganzheitliche Maschinenüberwachung:<br />

Eye Complete vereint Schwingungs- und Ölanalyse<br />

mit Filtration<br />

DIE IDEE<br />

„Auf Basis jahrzehntelanger Erfahrung<br />

bezüglich der Lebensdauer von<br />

Antriebssystemen haben wir ein<br />

Produkt entwickelt, das Ölfiltration<br />

mit einem schwingungsbasierten<br />

Condition-Monitoring-System<br />

kombiniert. Dieser zweigleisige<br />

Ansatz gewährleistet nicht nur<br />

gepflegtes und sauberes Öl für<br />

Getriebe, sondern bietet gleich -<br />

zeitig eine Echtzeit-Zustandsüber<br />

wachung der Maschine.“<br />

Reza Golafshan, Teamleiter für<br />

Condition-Monitoring-Systeme bei<br />

Sumitomo Drive Technologies<br />

34 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


MARKTPLATZ<br />

NEIGUNGSWINKELSENSOREN MIT<br />

ANALOGAUSGANG<br />

Turck erweitert sein<br />

bestehendes Portfolio<br />

an QR20-Neigungswinkelsensoren<br />

mit IO-Link<br />

oder Schaltausgang um<br />

neue Geräte mit<br />

Analogausgang. Auch<br />

die neuen Sensoren<br />

sind als einachsige<br />

Geräte für statische<br />

(B1N) oder bewegte<br />

Applikationen (B1NF)<br />

sowie als zweiachsige<br />

Sensoren für statische (B2N) oder bewegte Applikationen<br />

(B2NF) erhältlich. Die QR20-Inklinometer generieren ihr<br />

Signal aus der Fusion zweier Messprinzipien: einem<br />

Gyroskopsignal und einer MEMS-Beschleunigungsmessung<br />

(Micro-Electro-Mechanical Systems). Durch die Kombination<br />

der Messprinzipien blenden sie Stöße und Vibrationen<br />

deutlich effektiver aus als Geräte mit herkömmlichen<br />

Signalfiltern. Daher liefern die Geräte eine bislang unerreichte<br />

Dynamik für bewegte Applikationen oder vibrierende<br />

Maschinen, unter anderem für Positionier- und Hebeapplikationen.<br />

Der Analogausgang der QR20-Sensoren ist<br />

auf unterschiedlichen Wegen konfigurierbar: Neben den<br />

klassischen Varianten mit 0…10 V oder 4…20 mA können<br />

die Signalbereiche 0…20 mA, 0,1…4,9 V; 0…5 V oder<br />

0,5…4,5 V per IODD-Konfigurator eingestellt werden.<br />

Alternativ lassen sich die Messbereiche pro Achse entweder<br />

durch Texteingabe des Winkelwerts oder durch Übernahme<br />

der jeweiligen Winkelposition einstellen. Zudem können<br />

die Sensoren über Pin 5 oder einen Easy-Teach-Adapter<br />

eingelernt werden. Durch Anpassen des Messbereichs<br />

können Anwender die volle Auflösung ihres Eingangs selbst<br />

auf einem schmalen Winkelausschnitt nutzen.<br />

www.turck.com<br />

DREHZAHL UND DREHRICHTUNG ERFASSEN<br />

Die Rheintacho Messtechnik GmbH stellt neue zweikanalige<br />

Hall-Differenzsensoren in den Größen M14 und M18 vor. Sie<br />

erfassen die Drehzahl und Drehrichtung an Zahnrädern mit hoher<br />

Auflösung und einem weiten Frequenzbereich von 0 bis 20 kHz. Mit<br />

Schutzart IP67, Medienbeständigkeit gegen viele Hydrauliköle und<br />

eine Auslegung für Betriebstemperaturen von - 40 bis 125 °C<br />

eignen sich die Sensoren für den flexiblen Einsatz unter widrigen<br />

Umgebungsbedingungen, wie zum Beispiel in Fahrzeugen und<br />

mobilen Arbeitsmaschinen, oder auch Prüfständen. Für einen<br />

unkomplizierte Integration in die Steuerung verfügen beide<br />

Sensoren über Push-pull-Ausgangsstufen. Schraubsensoren<br />

werden meist mit zwei Befestigungsmuttern ausgeliefert, sodass<br />

eine sitzfeste Montage mittels Kontern gewährleistet werden<br />

kann. Eine Standardbohrung ist ausreichend.<br />

www.rheintacho.de<br />

DRIVES FÜR PRÄZISION UND DYNAMIK<br />

Maxon zeigt auf der Hannover<br />

Messe Produktneuheiten im<br />

Katalog <strong>2024</strong>/25. Ab Messebeginn<br />

wird der neue Katalog online und<br />

druckfrisch am Stand C47 in Halle<br />

6 verfügbar sein. Mit dem ECX<br />

Prime 16L stellt das Unternehmen<br />

im Frühjahr eine zweite Baugröße seiner Motorenbaureihe vor.<br />

Ausgerüstet mit eisenlosen Wicklungen und 4-poligen Rotordesigns<br />

weisen die bürstenlosen Motoren ein außerordentlich<br />

steifes Drehmoment-Drehzahl-Verhalten auf. Das ermöglicht eine<br />

stabile Regelung in hochdynamischen Anwendungen. Auch bei den<br />

Flachmotoren gibt es Zuwachs: Der EC frameless DT 38 S und EC<br />

frameless DT 38 M ergänzen die vielseitige Produktreihe. Die EC<br />

frameless DT Motoren sind BLDC-Motor-Kits mit Innenläufertechnologie.<br />

Rotor und Stator werden getrennt geliefert (ohne Lagerung<br />

und Motorwelle) und erst beim Zusammenbau verbunden.<br />

www.maxongroup.de<br />

komplett<br />

zuverlässig<br />

ökonomisch<br />

Verschlussschrauben, Entlüftungsventile und Ölschaugläser – EIN Abdichtungssystem<br />

für alle Einschraub- und konstruktionsbedingten Bohrungen im Getriebegehäuse.<br />

Komplett montiert und einsatzbereit.<br />

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Antriebstechnik<br />

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SPECIAL: HANNOVER MESSE <strong>2024</strong><br />

DYNAMISCHE ANTRIEBE FÜR PRÄZISE BEWEGUNGEN<br />

SIMULATIONSEXPERIMENT FÜR<br />

FLUGTECHNOLOGIE DER ZUKUNFT<br />

Schon in zehn Jahren könnten elektrische Kipprotorflugzeuge als Flugtaxis oder<br />

Lieferdrohnen am Himmel verkehren. Ein technisches Problem sind nach wie vor<br />

dynamische Instabilitäten bei hohen Fluggeschwindigkeiten. Dieses Whirl-Flattern<br />

möchten Forschende an der Universität Bath nun mithilfe von Mini-Tabs lösen. Um die<br />

schnell ausfahrbaren, spoilerähnlichen Elemente der aktiven aerodynamischen<br />

Steuervorrichtungen experimentell zu untersuchen, haben sie ein bewegliches<br />

Tragflächenmodell gebaut – mit EC-Flachmotoren von Maxon.<br />

maxon Group UK in Zusammenarbeit mit Dr. Sam Bull,<br />

Institute for Propulsion and Mobility (IPM) at the University of<br />

Bath Maxon Motor GmbH, München<br />

Kipprotorflugzeuge können von einer Fläche aus starten,<br />

die nur so groß wie ein Hausdach ist – ähnlich wie ein Helikopter.<br />

Mit seinen herkömmlichen Tragflächen kann ein<br />

solcher senkrecht startender und landender Starrflügler<br />

dabei hohe Geschwindigkeiten erreichen. Man spricht auch von<br />

Vertical Take-off and Landing (VTOL). Eine Herausforderung für<br />

die Konstruktion von Kipprotorflugzeugen ist das Phänomen des<br />

Whirl-Flatterns. Dabei handelt es sich um eine Instabilität, die<br />

durch elastisch gelagerte Propellerrotoren entsteht und das gesamte<br />

Flügel-Rotor-System in Schwingung versetzt. Dieses Phänomen<br />

tritt auf, wenn eine design- und flugzeugspezifische<br />

Grenzgeschwindigkeit erreicht wird. Jenseits dieser Grenzgeschwindigkeit<br />

kann das Whirl-Flattern Vibrationen erzeugen,<br />

die stark genug sind, um die Tragflächen zu zerreißen.<br />

Bei heutigen Kipprotorflugzeugen wird die Steifigkeit des<br />

Flügel-Rotor-Systems in der Regel durch dicke Tragflächenprofile<br />

erhöht, was das Whirl-Flattern auf höhere Grenzgeschwindigkeiten<br />

verlagert. Der Preis für diese Lösung ist jedoch ein höheres<br />

Leergewicht und ein höherer Luftwiderstand. Im Helikoptermodus<br />

wird dadurch wiederum mehr Energie zum Starten benötigt<br />

und im Flugzeugmodus zur Überwindung des Luftwiderstands.<br />

AKTIVE STEUERUNG BEI WHIRL-FLATTERN<br />

Eine Lösung ist der Einsatz aktiver aerodynamischer Steuervorrichtungen,<br />

welche die Tragflächenbelastung in Echtzeit ändern<br />

36 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


SPECIAL: HANNOVER MESSE <strong>2024</strong><br />

01 Schwingungen in drei<br />

Freiheitsgraden:<br />

Bewegliches Tragflächenmodell<br />

im Windtunnel<br />

02 Tragflächenmodell mit<br />

Mini-Tabs, die von Maxon<br />

EC 60 Flachmotoren präzise<br />

und mit hoher Frequenz<br />

bewegt werden<br />

01 02<br />

und so den Vibrationen entgegenwirken können. Ein solches<br />

Steuersystem, sofern erfolgreich, würde die Notwendigkeit dicker<br />

Tragflächen verringern und es dem Flugzeug ermöglichen, die<br />

bisherige Grenzgeschwindigkeit zu überschreiten.<br />

Forschende am Institute for Propulsion and Mobility (IPM)<br />

an der University of Bath wollen eine neue aerodynamische<br />

Steuerungstechnik als Lösung für das Whirl-Flattern entwickeln.<br />

Dazu haben sie ein neuartiges Windkanalexperiment<br />

aufgebaut: Whirl-Flatter-Schwingungen können damit bei<br />

gleichzeitigem Einsatz einer aerodynamischen Steuerstrategie<br />

simuliert werden.<br />

Dr. Sam Bull erklärt: „Die Erprobung aerodynamischer Steuerstrategien<br />

für das Whirl-Flattern ist kein einfacher Prozess. Zum<br />

einen müssen wir deren Leistungsverhalten über einen großen<br />

Einsatzgeschwindigkeitsbereich hinweg beurteilen. Zum anderen<br />

müssen wir genau beobachten, wie sich dieses Leistungsverhalten<br />

auf einer vibrierenden Tragfläche verändert, ähnlich<br />

wie das bei einem echten Flugzeug unter Einwirkung von Whirl-<br />

Flattern geschehen würde.“<br />

DYNAMISCHE MINIATURSPOILER<br />

Am IPM wird eine aerodynamische Steuervorrichtung untersucht:<br />

Ein sogenanntes Mini-Tab lässt sich wie ein Miniatur spoiler oberund<br />

unterhalb der Tragfläche ausfahren und verändert die aerodynamische<br />

Last. Wenn ein Flugzeug seine Grenz geschwindigkeit<br />

erreicht, sollen diese Mini-Tabs in Hochgeschwindigkeit so positioniert<br />

werden, dass sie oberhalb und unterhalb des Flügels um<br />

bis zu 2 Prozent der Tragflächenbreite herausragen, um die Vibrationen<br />

zu mindern. In den Experimenten sind das 10 mm.<br />

Bei einem Flugzeug werden Steuerflächen, sogenannte<br />

Flaperons oder Querruder, eingesetzt, um die Belastung um die<br />

Trag fläche herum zu verändern. Aufgrund ihrer Größe und ihres<br />

Gewichts können diese Steuerflächen jedoch nicht sehr schnell<br />

bewegt werden. Mini-Tabs verfügen hingegen über eine relativ<br />

geringe Masse, sodass sie viel schneller ausgefahren werden und<br />

so potenziell den Whirl-Flatter-Effekten entgegenwirken können.<br />

Mit einem selbst entwickelten Tragflächenmodell mit integrierten<br />

Mini-Tabs können die instabilen Bedingungen im Wind-<br />

Mehr Höhe, mehr<br />

Breite, mehr Platz!<br />

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Die UNIFLEX Advanced in der Baugröße 1775 mit viel Platz<br />

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SPECIAL: HANNOVER MESSE <strong>2024</strong><br />

03 Der Druck um die gesamte Tragfläche ändert sich,<br />

wenn ein Mini-Tab ausgefahren wird<br />

tunnel nachgebildet werden. Die Einwirkung von Whirl-Flattern<br />

auf die Tragfläche eines Kipprotorflugzeugs lässt sich so simulieren.<br />

Mit der Studie sollen Erkenntnisse über die Wirksamkeit<br />

von Maßnahmen gegen das Whirl-Flattern gewonnen<br />

werden.<br />

MINI-TAB-EXPERIMENTE<br />

Für die Experimente wurde die Mini-Tab-Vorrichtung im hinteren<br />

Teil des Flügels installiert, also vor der Scharnierlinie, an der<br />

bei einem realen Flugzeug ein Querruder angebracht wäre. Die<br />

Tragfläche wurde an der Decke des Windtunnels aufgehängt.<br />

Hydraulische Aktuatoren sorgen für Schwingungen in drei Freiheitsgraden:<br />

parallel zur Luftströmung (Surge), senkrecht zur<br />

Luftströmung (Plunge) sowie als Drehung (Pitch). Gleichzeitig<br />

wird das Leistungsverhalten der Mini-Tabs mittels Drucksensoren<br />

im Tragflächenmodell überwacht.<br />

Ein in der Tragfläche montierter Motor bewegt die Mini-Tabs.<br />

Die Bewegungslösung muss die Vorrichtung bei hohen Frequenzen<br />

höchst präzise und mit geringer Latenzzeit positionieren<br />

können. Hierfür kamen Motoren von Maxon zum Einsatz. Angetrieben<br />

wird die Mini-Tab-Vorrichtung von einem bürstenlosen<br />

Maxon EC 60 200W Motor mit integrierten Hall-Sensoren zur<br />

BENÖTIGEN GANZ KLARE FEED-<br />

BACK-SIGNALE FÜR EINE HOHE<br />

POSITIONIERGENAUIGKEIT<br />

Positionsrückmeldung. Die bürstenlosen EC-Flachmotoren<br />

eignen sich dank ihrer flachen Bauform für viele Anwendungen.<br />

Das Lüfterrad dient als aktive Kühlung während dem Betrieb.<br />

Dadurch können hohe Dauerdrehmomente erreicht werden.<br />

Bull berichtet: „Nachdem wir die Autotuning-Funktion ausgeführt<br />

hatten, was weniger als eine Minute dauerte, lieferte der<br />

Motor sofort die benötigte Steuerung.“ Das Bewegungssystem<br />

wird sowohl mit Vorsteuerung als auch mit Feedback-Regelung<br />

angetrieben. Diese Kombination sorgt für kürzere Verzögerungszeiten<br />

und wirkt den Beschleunigungseffekten der Tragflächenschwingungen<br />

entgegen, die sonst dazu führen würden, dass das<br />

Mini-Tab von der beabsichtigten Position abdriftet.<br />

Ihre größte Sorge sei eine genaue Positionsrückmeldung gewesen,<br />

erzählt Bull und erläutert: „Wir benötigen ganz klare<br />

Feedback-Signale, um eine hohe Positioniergenauigkeit bei der<br />

jeweiligen Einsatzfrequenz zu erreichen. Das Maxon Bewegungssystem<br />

liefert uns diese Leistung.“<br />

VIBRATIONEN IN ZUKUNFT ZÄHMEN<br />

Die Druckdaten aus den Experimenten zeigen: Der Druck um die<br />

gesamte Tragfläche ändert sich, wenn ein Mini-Tab ausgefahren<br />

wird. Die Vorrichtungen können auch eingesetzt werden, um den<br />

Druck und die Belastung um die Flügel herum zu verbessern und<br />

so den Vibrationen durch Whirl-Flattern entgegenzuwirken.<br />

„Das aerodynamische Verhalten der Mini-Tabs ist nicht linear<br />

und damit schwer voraussagbar. Dies erschwert zusätzlich die<br />

Entwicklung einer Steuerung, die die Mini-Tabs effektiv positionieren<br />

kann, um dem Whirl-Flattern entgegenzuwirken“, erklärt<br />

Bull und beschreibt die nächsten Schritte: „Derzeit entwickeln wir<br />

ein Verständnis für die Aerodynamik und ihre Charakteristiken,<br />

doch wenn es uns möglich wäre, in Zukunft ein Modell davon zu<br />

entwickeln, könnten wir möglicherweise eine Steuerung konzipieren,<br />

mit der die Whirl-Flatter-Vibrationen gezähmt werden<br />

können.“ Dies macht die Forschung am Institute for Propulsion<br />

and Mobility für die nächste Generation von eVTOL-Flugzeugen<br />

interessant.<br />

Bilder: Maxon; chesky – stock.adobe.com<br />

www.maxongroup.de<br />

DIE IDEE<br />

„EC-Flachmotoren von Maxon<br />

überzeugen in wissenschaftlichen<br />

Anwendungen. Das zeigt auch ihr<br />

Einsatz in einem Experiment zur<br />

Erprobung aerodynamischer<br />

Steuerstrategien, um bei Kipprotorflugzeugen<br />

dynamische Instabilitäten<br />

durch Whirl-Flattern zu vermeiden.<br />

Unsere bürstenlosen Motoren<br />

für Drehzahlen bis zu 20.000 U/min<br />

erfüllen hier die hohen Anforderungen<br />

an die Präzision und minimale<br />

Latenzzeiten. In einem beweglichen<br />

Tragflächenmodell werden Mini-<br />

Tabs wie kleine Spoiler sehr schnell<br />

ein- und ausgefahren. Dadurch<br />

ändert sich der Druck um die<br />

Tragflächen. Die Erkenntnisse<br />

können dazu beitragen, Tragflächenbelastungen<br />

künftiger eVTOL-Flugzeuge<br />

zu optimieren und Vibrationen<br />

entgegenzuwirken.“<br />

Patrik Britschgi, Product Manager<br />

EC Flat Motoren, Maxon Group,<br />

Sachseln (Schweiz)<br />

38 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


MARKTPLATZ<br />

FLACHMOTOREN ALS ANTRIEBE IN EXOSKELETTEN<br />

Die bürstenlosen Servotecnica Flachmotoren der Serie SVTM F in Verbindung mit<br />

den Planetengetrieben SVTG eignen sich gut für medizinische Anwendungen und<br />

Spezialanfertigungen wie Exoskelette. Die Herausforderung beim Entwickeln<br />

eines modernen medizinischen Exoskeletts besteht unter anderem darin, es<br />

möglichst kompakt zu halten – hier spielen die bürstenlosen Flachmotoren der<br />

Serie SVTM F ihre Stärken aus. In Verbindung mit den Planetengetrieben der<br />

Baureihe SVTG oder mit Harmonic Drives dynamisieren sie die tragbare Konstruktion<br />

in der gewünschten Weise. Mit ihrer flachen Bauweise und den geringen<br />

Abmessungen fügen sie sich gut in Robotergelenke ein. Nicht zuletzt haben sie<br />

einen Kostenvorteil, denn durch die Serienfertigung tragen die Flachmotoren und<br />

Planetengetriebe dazu bei, die noch immer hohen Kosten eines medizinischen<br />

Exoskeletts auf lange Sicht zu senken. Weitere technische Details der bürstenlosen<br />

Flachmotoren der Serie SVTM F sind die Durchmesser von 20 bis 90 mm und die Leistung bis 200 W. Bei den Planetengetrieben<br />

SVTG A sind es Durchmesser von 3 bis 44 mm und eine Leistung bis 300 W.<br />

www.servotecnica.de<br />

INTELLIGENT UND<br />

KOMMUNIKATIV<br />

Cybertronische und mechatronische<br />

Antriebstechnik steht im<br />

Zentrum des Auftritts von<br />

Wittenstein auf der Hannover<br />

Messe. Im Kontext der Digitalisierung<br />

spielt „Cybertronic<br />

Motion“ in allen wichtigen<br />

industriellen Innovationssegmenten<br />

eine Rolle. So zeigt<br />

Wittenstein alpha auf der<br />

Industriemesse unter anderem<br />

Getriebe mit der zukunftsweisenden<br />

Cynapse-Funktionalität:<br />

Intelligent und kommunikationsfähig<br />

ermöglichen die<br />

Getriebe Smart Services, neue<br />

digitale Geschäftsmodelle und<br />

innovative Technologien. Ein<br />

Anwendungsbeispiel sind Kite<br />

Hydrogen Ships der Oceanergy<br />

AG, die grünen Wasserstoff<br />

gewinnen können. Dank<br />

Cynapse können die Getriebe<br />

auf See online überwacht<br />

werden. Ausgewählte mechatronische<br />

Produkte und Systeme<br />

– mit integrierter Elektronik,<br />

Sensorik und Firmware –<br />

überführt Wittensein in ihrer<br />

Funktionalität in cybertronische<br />

Produkte und Systeme. Sie<br />

können so zusätzlich untereinander<br />

kommunizieren und sich<br />

vernetzen.<br />

www.wittenstein.de<br />

Exakt der Halt, den Roboter lieben<br />

Präzise und sichere Bremsen-Technologien .<br />

speziell für die Robotik<br />

Könnten Cobots und Industrieroboter selbst<br />

entscheiden, würden sie Kendrion als Partner wählen!<br />

Unsere elektromagnetischen Bremsen schützen<br />

im Störungsfall sicher und zuverlässig Mensch<br />

und Maschine. Wir bieten neben Standard auch<br />

maßgeschneiderte Lösungen: schlank und trotzdem<br />

so stark – genau das, was Roboter lieben!<br />

Kendrion (Villingen) GmbH<br />

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78048 Villingen-Schwenningen<br />

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SPECIAL: HANNOVER MESSE <strong>2024</strong><br />

Herr Bründler, oftmals werden Finanzen und Nachhaltigkeit als<br />

Gegensätze wahrgenommen. Sie verantworten bei Eichenberger<br />

Gewinde in Burg als Leiter Finanzen in der Geschäftsführung<br />

und Standortverantwortlicher für Nachhaltigkeit<br />

beide Bereiche – ist das schwierig?<br />

Daryl Bründler,<br />

CFO Eichenberger<br />

Gewinde AG<br />

LINEARANTRIEBE<br />

NACHHALTIGE<br />

KRAFTENTFALTUNG<br />

Nachhaltigkeit und Energieeffizienz sind in<br />

allen Abschnitten des Antriebsstrangs ein<br />

wichtiges Thema. Das Schweizer Unternehmen<br />

Eichenberger hat sich zum Ziel gesetzt,<br />

nicht nur die eigene Nachhaltigkeit<br />

voranzutreiben, sondern auch seine Kunden<br />

dabei zu unterstützen, ihren Ausstoß an<br />

Klimagasen zu verringern. Die <strong>antriebstechnik</strong><br />

sprach mit Daryl Bründler, CFO und<br />

Standortverantwortlicher für das<br />

Thema CO 2<br />

/Nachhaltigkeit<br />

bei Eichenberger in Burg/CH.<br />

Im Gegenteil! Das Prinzip der Nachhaltigkeit ist sowohl im ökologischen<br />

als auch im ökonomischen Sinne das gleiche – der<br />

schonungsvolle Umgang mit Ressourcen. Als mittelständisches<br />

Unternehmen, verwurzelt in seiner Schweizer Region, ist Nachhaltigkeit<br />

für uns keine Frage des Geldes, sondern der Verantwortung.<br />

Dass der Stellenwert unserer natürlichen Ressourcen<br />

ansteigt, wird auch dazu führen, dass diese auch in unseren<br />

Wirtschaftssystem stärker gewichtet wird. Ich bin überzeugt,<br />

dass nachhaltiges Denken und Handeln im ökologischen Sinne<br />

für Unternehmen auch zu ökonomischer Nachhaltigkeit führen<br />

wird. Der CO 2<br />

-Preis wird stark steigen und damit wird sich die<br />

Vermeidung von CO 2<br />

-Emissionen auch auf finanzieller Seite<br />

auszahlen. Wir wollen diese Entwicklung antizipieren und es<br />

unseren Kunden leichter machen, ebenfalls diesen Weg zu beschreiten.<br />

Als Teil der Festo Gruppe, die als ganzes diese Ziele<br />

verfolgt, profitieren wir da von Synergieeffekten.<br />

Wie sieht das genau aus?<br />

Für Festo hat Nachhaltigkeit eine strategische Bedeutung. Die<br />

Gruppe hat sich einer Corporate Sustainability verpflichtet, die<br />

an den Zielen der Vereinten Nationen angelehnt ist. Festo wird<br />

in den nächsten Jahren seinen CO 2<br />

-Fußabdruck massiv verringern.<br />

Seit 2023 sind alle unsere Gebäude in Deutschland sowie<br />

unsere weltweiten Produktions- und Logistikstandorte bezüglich<br />

unserer Scope 2-Emissionen CO 2<br />

-neutral und wir kompensieren<br />

unsere Scope 1-Emissionen. <strong>2024</strong>, bereits zwei Jahre<br />

früher als geplant, gilt dies für die gesamte Festo Gruppe. Das<br />

Engagement von Festo in diesem Bereich wurde bereits durch<br />

Preise honoriert. Im November erhielt das Unternehmen den<br />

Deutschen Nachhaltigkeitspreis. Zudem wurde Festo vor Kurzem<br />

als Successful-Practice-Unternehmen im Bereich Nachhaltigkeit<br />

von der RWTH Aachen und der Complexity Management<br />

Academy benannt. In der Festo Gruppe denken wir stets an die<br />

beste und effizienteste Lösung auch im Hinblick auf Nachhaltigkeit.<br />

Wir stellen ein Lernangebot bereit, um unsere Mitarbeiter<br />

in dieser Richtung zu schulen. Wir sehen die nachhaltige Transformation<br />

deswegen als gemeinsame Reise mit allen unseren<br />

Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten. Eichenberger Gewinde<br />

als Teil der Festo Gruppe zieht bei dieser Reise voll mit.<br />

Wie unterstützt Eichenberger Gewinde seine Kunden dabei,<br />

nachhaltige Ziele zu verfolgen und zu erreichen?<br />

Zuerst sorgen wir für Transparenz. Die Festo Gruppe lässt sich<br />

regelmäßig auditieren und ist auf diversen Plattformen, u. a. bei<br />

Eco Vadis gelistet. Eco Vadis misst die Qualität des Nachhaltigkeitsmanagementsystems<br />

eines Unternehmens. Das unterstreicht<br />

unsere Ernsthaftigkeit in diesem Bereich. Für unsere<br />

Kunden ist es ein großer Vorteil, dass wir unsere Treibhausgas-<br />

Emissionen in Scope 1 und Scope 2 sehr gut quantifizieren<br />

können. Auch bei Scope 3 sind wir auf einem guten Weg.<br />

Können Sie kurz die genannten Scope 1 bis 3 differenzieren?<br />

Die Begriffe Scope 1 bis 3 entstammen dem sogenannten GHG<br />

Protocol, eine privat organisierte und international anerkannte<br />

Standardreihe zur Bilanzierung von Treibhausgasemissionen<br />

und zum dazugehörigen Berichtswesen für Unternehmen.<br />

Darin bezeichnet Scope 1 alle direkten Emissionen eines Unter-<br />

40 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


SPECIAL: HANNOVER MESSE <strong>2024</strong><br />

01 Für spezielle Anwendungen stellt Eichenberger spezielle<br />

Gewindetriebe her: u.a. für die grafische Industrie, mit großer<br />

durchgehender Bohrung oder für Maschinenelemente<br />

02 Die Produktionstechnologie des Rollens vermeidet viel Abfall<br />

nehmens. Diejenigen also, auf die am einfachsten Einfluss genommen<br />

werden kann. Scope 2 sind die Emissionen aus eingekaufter<br />

Energie und Scope 3 schließlich beinhaltet alle sonstigen<br />

indirekten Emissionen, die aus Herstellung und Transport<br />

eingekaufter Güter und ähnlichem erwachsen. Die sogenannte<br />

Corporate Sustanabilitiy Reporting Directive (CRSD) formuliert<br />

eindeutige Regeln für das Nachhaltigkeitsreporting von Unternehmen<br />

vor und beinhaltet Scope 1 bis 3. Ab 2026 müssen auch<br />

KMU diese Pflicht erfüllen und für 2025 Zahlen vorlegen.<br />

Wie weit ist Eichenberger Gewinde schon gekommen, um die<br />

Emission zu verringern und zu quantifizieren?<br />

Was plant Eichenberger Gewinde für die kommenden Jahre?<br />

Unsere Scope 1-Emissionen werden wir kontinuierlich durch<br />

eine Technologietransformation reduzieren, um planmäßig<br />

2040 einen Net Zero zu erreichen. Darüber hinaus werden wir<br />

unseren Scope 3 durch verschiedene Maßnahmen schrittweise<br />

reduzieren, wobei der Schwerpunkt auf der effizienten Produktion<br />

und Nutzung unserer Produkte liegt .<br />

Bilder: Eichenberger Gewinde<br />

www.eichenberger.com<br />

Die für uns direkt steuerbaren und messbaren Emissionen unter<br />

Scope 1 haben wir gut im Griff. Wir achten bei allem, von der<br />

Beleuchtung bis zum Fuhrpark sehr genau auf die Nachhaltigkeit.<br />

Wir haben einen modernen Maschinenpark mit geringen<br />

Emissionen und hohen Standzeiten. Scope 2 gehen wir durch<br />

die Installation von Photovoltaikanlagen und die Nutzung von<br />

lokal produzierter Energie aus der Schweiz, zum großen Teil aus<br />

Wasserkraft, an. Wir achten auch auf die Werkstoffauswahl und<br />

haben selbst die Entwicklung und Konstruktion nach Nachhaltigkeitsgesichtspunkten<br />

organsiert. Schließlich ist unsere Produktionstechnologie,<br />

das Rollen, auch besonders effektiv u. a.<br />

hinsichtlich der Vermeidung von Abfall. Scope 3 ist natürlich<br />

der schwierigste Aspekt, denn Emissionen entlang der Lieferkette<br />

können wir kaum beeinflussen. Wir setzen wann immer es<br />

geht auf lokale Zulieferer und nutzen weitere Ansätze, um die<br />

CO 2<br />

-Werte für unsere Produktion bestmöglich zu kalkulieren.<br />

Inwiefern profitieren die Kunden von Eichenberger Gewinde<br />

von diesen Nachhaltigkeits-Initiativen?<br />

Nun, wir sind das Scope 3 unserer Kunden. Je bessere Zahlen<br />

wir haben, desto besser sind auch die Zahlen unserer Kunden.<br />

Neben dem, dass wir für unsere Produkte den Verbrauch an CO 2<br />

kalkulieren können, spielt auch das Recycling unserer Produkte<br />

und die wenigen Abfälle durch unsere Produktionsweise eine<br />

Rolle. Ein grundsätzlicher Vorteil von Gewindetrieben ist, dass<br />

sie eine sehr energieeffektive und daher nachhaltige Antriebslösung<br />

darstellen. Durch unsere Möglichkeiten zur Anpassung<br />

unserer Produkte an die individuellen Bedürfnisse unserer Kunden,<br />

schaffen wir es, Produkte anzubieten, die nicht nur ideal in<br />

das Produkt und den Prozess unserer Kunden hineinpassen,<br />

sondern auch nur so viel Material und Energie verwenden,<br />

wie nötig. Dabei setzen wir unter anderem auf wirkungsvolle<br />

Schmierlösungen bis hin zu einer Lebensdauerschmierung, welche<br />

die Lebensdauer von Eichenberger-Produkten stark erhöht.<br />

So reduzieren Anwender auch ihre Werte im Scope 1 und 2.


SPECIAL: HANNOVER MESSE <strong>2024</strong><br />

ADDITIVE FERTIGUNG MIT CNC-TECHNOLOGIE VERBINDEN<br />

PRÄZISION UND DYNAMIK FÜR KOMPLEXE<br />

BAUTEILGEOMETRIEN<br />

Laserauftragschweißen wird häufig zum<br />

Beschichten rotationssymmetrischer<br />

Bauteile eingesetzt. Mit dem 5-achsigen<br />

pE3D-System erweitert Ponticon nun<br />

das Einsatzspektrum, sodass eine<br />

Beschichtung und additive Fertigung<br />

beliebiger Geometrien möglich wird.<br />

Die Ansteuerung und Koordination von<br />

Tripod, Dreh-/Schwenktisch und Laser<br />

erwies sich als besonders anspruchsvoll<br />

und konnte mit Technologien von<br />

Beckhoff realisiert werden.<br />

DIE IDEE<br />

Die pE3D-Anlage der Ponticon GmbH aus Wiesbaden ist nicht nur<br />

im Hinblick auf die möglichen industriellen Anwendungen ein<br />

echtes Schwergewicht: Aus massiven, bis zu 20 cm dicken Granitplatten<br />

aufgebaut, bringt das über 3 m hohe Grundgestell über 7 t<br />

auf die Waage. „Wer große Bauteile mit hoher Dynamik und Präzision aufbauen<br />

oder hauchdünn beschichten will, braucht eine steife Konstruktion“,<br />

erklärt Geschäftsführer Thomas Horr.<br />

Konkret können auf der Anlage Bauteile bis 700 mm Durchmesser und<br />

bis zu 800 mm Höhe mit 50 bis 200 µm dünnen Materialstärken beschichtet,<br />

komplett neu aufgebaut oder repariert werden. Für letzteres Einsatzgebiet<br />

hat Ponticon kürzlich eine Fertigungszelle einschließlich pE3D-Anlage an<br />

das Institut für Produktionstechnik am KIT in Karlsruhe geliefert – finanziert<br />

aus Mitteln der EU und des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung<br />

und Kunst Baden-Württemberg.<br />

Mit dem von Ponticon entwickelten 3DMD-Verfahren (Dynamic Material<br />

Deposition) kann das Laserauftragschweißen zur hochproduktiven<br />

Fertigung komplexer Bauteilgeometrien aus nahezu beliebigen Material-<br />

„Gerade in der Anfangsphase, wenn<br />

die Aufgabenstellung noch nicht so<br />

deutlich formulierbar ist, braucht es<br />

in der Automatisierung innovativer<br />

Anwendungen die Flexibilität wie<br />

sie TwinCAT von Beckhoff bietet.<br />

Wir waren überrascht, wie schnell<br />

wir die anspruchsvolle 5-Achs-<br />

Anwendung in Betrieb nehmen<br />

konnten. Das Laserauftragsschweißen<br />

für komplexe Geometrien<br />

erfordert höchste Präzision<br />

und Dynamik. TwinCAT und die<br />

eXtreme Fast Control Technology<br />

(XFC) sowie EtherCAT haben sich<br />

hier als sehr leistungsfähig und<br />

innovationsoffen erwiesen, von den<br />

harten Echtzeitanforderungen bei<br />

der Ansteuerung des Lasers über die<br />

Bahngenauigkeit bis zur nativen<br />

Unterstützung der kinematischen<br />

Transformation für unseren Tripod.“<br />

Stefan Ziegler, Editorial Management PR, Beckhoff Automation GmbH & Co. KG, Verl<br />

Thomas Horr, Geschäftsführer der<br />

Ponticon GmbH, Wiesbaden<br />

42 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


SPECIAL: HANNOVER MESSE <strong>2024</strong><br />

kombinationen genutzt werden. Dazu sind hohe Vorschubgeschwindigkeiten<br />

bei kleinsten Abweichungen unabdingbar. Mit<br />

einer Bahngenauigkeit von wenigen Hundertstel Millimetern arbeitet<br />

die pE3D-Anlage nicht nur präzise, sondern mit bis zu<br />

200 m/min Vorschubgeschwindigkeit und bis zu 5 g Beschleunigung<br />

laut Horr auch außerordentlich dynamisch.<br />

Die Verwendung einer Parallelkinematik ermöglicht die hohe<br />

Vorschubgeschwindigkeit. Üblicherweise sind Parallelkinematiken<br />

zwar sehr schnell, aber nicht unbedingt präzise. Durch spezielle<br />

mechanische Elemente konnte dieses Manko bei dem Tripod<br />

beseitigt werden. Die Dreh-/Schwenkeinheit als vierte und fünfte<br />

Achse sorgt für zusätzliche Flexibilität bei der Bearbeitung komplizierter<br />

Geometrien.<br />

Zum Bearbeiten wird das Bauteil in der Standard-Betriebsart<br />

auf dem Tripod eingespannt und unter der feststehenden Lasereinheit<br />

bewegt (3-Achs-Betrieb). In der zweiten Konfiguration als<br />

5-Achs-CNC ist dagegen der komplette Laserkopf auf dem Tripod<br />

befestigt. „Dazu nutzen wir einfach den vorher als Werkstückträger<br />

genutzten Rahmen“, erklärt Horr. Das Bauteil wird dann<br />

auf der darunterliegenden Dreh-/Schwenkeinheit eingespannt<br />

und kann zusätzlich gedreht und geneigt werden. Somit lassen<br />

sich pulverförmige Metalle und Legierungen auf beliebig geformten<br />

Oberflächen auftragen. Der Tisch wird benötigt, wenn beispielsweise<br />

die Geometrie des Werkstücks eine Umorientierung<br />

verlangt, um Überhänge oder bestimmte Winkel zu erreichen<br />

oder um rotationssymmetrische Teile aufzubauen. Die drehende<br />

Rotationsachse erlaubt auch in dieser Betriebsart Vorschubgeschwindigkeiten<br />

von bis zu 200 m/min.<br />

Diese Eckdaten stellen nicht nur hohe Ansprüche an den mechanischen<br />

Aufbau. Auch die Steuerung muss die Dynamik der<br />

Anlage unterstützen können, besonders was die Ansteuerung der<br />

Peripheriegeräte betrifft. Horr stellt heraus, das Wichtigste seien<br />

die exakten Schaltzeitpunkte des Lasers, damit er an der richtigen<br />

Position schalte und das Material aufschmelze.<br />

LASER EXAKT ANSTEUERN<br />

Hier setzt Ponticon auf XFC von Beckhoff, in Verbindung mit den<br />

Oversampling-Klemmen EL2262. XFC basiert auf einer optimierten<br />

Steuerungs- und Kommunikationsarchitektur, die aus einem modernen<br />

Industrie-PC, ultraschnellen I/O-Klemmen mit erweiterten<br />

Echtzeiteigenschaften, EtherCAT und der Automatisierungssoftware<br />

TwinCAT besteht. Mit XFC ist es möglich, I/O- Response-Zeiten<br />

unter 100 μs zu realisieren.<br />

Den Tripod dynamisch verfahren zu können, setzt voraus, dass<br />

sich die Achs-Sollwerte mit hoher Frequenz vorgeben lassen und<br />

die Istwerte entsprechend schnell zurückgeliefert werden. Dafür<br />

bietet EtherCAT die nötige Performance. Safety-over-EtherCAT<br />

erleichtert zudem die Umsetzung der Sicherheitsvorgaben.<br />

Die Bahnregelung von Tripod und Dreh-/Schwenktisch erfolgt<br />

über TwinCAT CNC. Die Achsregler sind dazu auf maximale Dynamik<br />

getrimmt und arbeiten mit sehr geringen Schleppabständen.<br />

„In den entsprechenden Funktionsbausteinen, mit denen<br />

wir die Ansteuerung optimieren, steckt viel Entwicklungsarbeit<br />

von uns“, betont Horr.<br />

TwinCAT und ein<br />

Schaltschrank-Industrie-PC<br />

C6930 übernehmen die<br />

Bahnsteuerung und<br />

Koordi nation aller Achsen<br />

nicht so deutlich formulierbar ist, braucht es Flexibilität wie sie<br />

TwinCAT und das Lizenzmodell von Beckhoff bieten. Wir waren<br />

überrascht, wie schnell wir alles in Betrieb nehmen konnten.<br />

Und wenn einmal Hürden zu überwinden waren, war der Support<br />

schnell zur Stelle, etwa bei Fragen zur Implementierung der<br />

Oversampling-Klemmen. Die Zusammenarbeit mit den Experten<br />

von Beckhoff war und ist so, wie wir es uns bei der Wahl unseres<br />

Systempartners gewünscht hatten.“<br />

Prof. Frederik Zanger leitet das Institut für Fertigungs- und<br />

Werkstofftechnik am KIT, über die Kooperation mit Ponticon sagt<br />

er: „Das Projekt begann während einer wirtschaftlich unsicheren<br />

Phase. Niemand wusste, wie sich die Lieferzeiten der unterschiedlichen<br />

Komponenten entwickeln werden. Wir sind heute<br />

sehr froh, dass in der Zusammenarbeit mit Ponticon alles äußerst<br />

professionell ablief und reibungslos funktioniert hat.“<br />

INNOVATIONSOFFEN<br />

Die Flexibilität von PC-based Control wird auch in künftigen Projekten<br />

von Nutzen sein. Denn das Laserauftragschweißen ist<br />

nicht an eine bestimmte Kinematik gebunden. Die bisherigen<br />

Entwicklungen auf der Beckhoff-Plattform kann Ponicon auch<br />

auf andere Kinematiken portieren, etwa auf einen 6-Achsroboter.<br />

Die entsprechenden kinematischen Modelle stehen in TwinCAT<br />

bereits zur Verfügung.<br />

Bilder: Beckhoff<br />

www.beckhoff.com<br />

SOFTWARE UNTERSTÜTZT TRIPODS<br />

Die in der Automatisierungssoftware TwinCAT bereits vorhandene<br />

kinematische Transformation des Tripods war ein weiteres<br />

Argument für Ponticon, PC-basierte Steuerungstechnik und insbesondere<br />

TwinCAT CNC zu nutzen. So brauchten die Entwickler<br />

die Kinematik nur zu konfigurieren und hatten keinen zusätzlichen<br />

Entwicklungsaufwand.<br />

Eine flexible und modulare Plattform ist Horr ganz wichtig:<br />

„Gerade in der Anfangsphase, wenn die Aufgabenstellung noch<br />

www.<strong>antriebstechnik</strong>.de <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2024</strong>/03 43


SPECIAL: HANNOVER MESSE <strong>2024</strong><br />

SCHMIERFREI ZUKUNFT BEWEGEN<br />

WIR WOLLEN DIE ANTRIEBSTECHNIK<br />

MASSIV PUSHEN<br />

Spritzgussteile aus technischen Kunststoffen sind äußerst vielseitig einsetzbar.<br />

Wenn es um Motion Plastics geht, setzen Konstrukteure und Entwickler weltweit<br />

auf die schmierfreien Kunststoff-Lösungen von Igus. Im Bereich der Linear- und<br />

Antriebstechnik bietet das Unternehmen ein umfassendes und stetig wachsendes<br />

Portfolio. Über technische Möglichkeiten und Zukunftspläne sprach die<br />

<strong>antriebstechnik</strong> im Februar mit Drylin-Produktmanager Michael Hornung und<br />

Vice President Stefan Niermann.<br />

44 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


SPECIAL: HANNOVER MESSE <strong>2024</strong><br />

Guten Tag, Herr Hornung. Sie sind Produktmanager International<br />

für Drylin Linear- und Antriebstechnik. Was fasziniert Sie<br />

an der Technologie?<br />

HORNUNG: Nach wie vor fasziniert mich die enorme Anwendungsvielfalt.<br />

Die Drylin Linearführungen sind die Basis<br />

für unsere Antriebstechnik und auch für unsere Low-cost-<br />

Automation.<br />

Die Lineartechnik spricht nahezu jeden Industriezweig an, wie<br />

zum Beispiel Möbelbau, Medizintechnik, Verpackungstechnik<br />

oder die Automobilindustrie. Das geht bis hin zur Verstellung<br />

eines Beamers, der Kopfstütze im Auto oder auch einer kundenspezifischen<br />

Prismenführung für einen Kaffeevollautomaten.<br />

Was sind die wesentlichen Komponenten einer Lösung?<br />

HORNUNG: Igus bietet in der Lineartechnik unter anderem<br />

Schienenführungen an. Die Drylin T-Schienenführungen etwa<br />

haben die gleichen Abmessungen wie Kugelumlaufführungen.<br />

Baugleich in Anschluss- und Bohrmaßen eignen sie sich für die<br />

schnelle Umstellung bestehender Systeme, etwa in einer Abfüllanlage<br />

in der Lebensmittelindustrie. Außerdem haben wir<br />

KUNSTSTOFFGLEITELEMENTE<br />

SIND DAS HERZ DER BEWEGUNG<br />

Rundwellen- und Vierkantführungen sowie Teleskopschienen<br />

im großen Lineartechnik-Portfolio. Gemeinsam ist allen<br />

Systemen: Sie sind schmierfei und hygienisch. Kunststoffgleitelemente<br />

sind das Herz der Bewegung. Ergänzend bieten wir<br />

auch die zugehörige Antriebstechnik an. Die Bewegung der<br />

Linearmodule wird dabei entweder über Spindeln, Zahnriemen<br />

oder Zahnstangen realisiert. Die passenden Motoren und<br />

Motor steuerungen liefern wir selbstverständlich auch.<br />

Welche spezifischen Vorteile bietet Kunststoff im Vergleich zu<br />

Kugelumlaufführungen oder Laufrollenführungen?<br />

HORNUNG: Unsere Technologie ist schmiermittelfrei oder genauer<br />

gesagt selbstschmierend. Wartungsarbeiten wie Fetten<br />

und Nachschmieren entfallen also. Die Kunststoffelemente, die<br />

auf Schienen oder Wellen aufliegen, haben alle eine breite Auflagefläche,<br />

also keine punktuelle wie bei Kugelumlaufführungen.<br />

Bei einer Kugelumlaufführung kommt als Gegenlaufpartner nur<br />

eine gehärtete Stahlwelle in Frage oder eine hartverchromte<br />

oder andere gehärtete, geschliffene Oberfläche. Dadurch ist<br />

man an bestimmte Materialien gebunden. Unsere Lineartechnik<br />

01 Stefan Niermann, Felix Berthold und Michael Hornung; im<br />

Hintergrund der mit dem Fraunhofer Institut zusammen betriebene<br />

Reinraum für Produktqualifizierungen<br />

verfährt vollflächig und wir können daher auch mit leichteren<br />

Materialien arbeiten, wie etwa Aluminium, Kunststoffen, Carbon<br />

oder sogar Holz. Was gefettet und geschmiert ist, ist anfällig<br />

für Staub und Schmutz. Auch hier bietet Kunststoff klare Vorteile.<br />

Wie sieht es mit der Reibung aus?<br />

HORNUNG: Man braucht schon mehr Kraft für ein Gleiten auf<br />

der Fläche. Die Gleitreibung ist im Vergleich zur Rollreibung<br />

höher, etwa um den Faktor 10. Systeme mit Rollreibung sind<br />

daher leichtgängiger und unter Berücksichtigung des Schwerpunkts<br />

kann der Antrieb flexibler positioniert werden. Wir forschen<br />

permanent an Materialien, um die Gleitreibung weiter zu<br />

verringern.<br />

Was sollten Konstrukteure über Iglidur-Kunststoffe wissen,<br />

aus denen die Gleitfolien und Gleitflächen bestehen?<br />

HORNUNG: Alle Kunststoffe in unserer Lineartechnik sind<br />

selbstschmierend. Die Festschmierstoffe sind im Polymer integriert.<br />

Während des Spritzvorgangs wird ein definierter Schmierstoffanteil<br />

homogen eingebracht. Dies bewirkt, dass die Folien<br />

und Gleitlager sich auf den Gegenlaufpartnern mit einem möglichst<br />

geringen Reibwert bewegen können. Eine zusätzliche<br />

Schmierstoffzuführung ist nicht notwendig, was einiges wesentlich<br />

vereinfacht – von der Schmierstofflogistik bis zur Wartungsvorschrift.<br />

Teilbares Flanschgehäuse<br />

zur 90° Kabeleinführung<br />

Erleben Sie innovative<br />

Kabeleinführungssysteme<br />

live auf der Hannover Messe.<br />

Ihr kostenloses Ticket gibt’s hier:<br />

Die Kabeleinführung KEL-FG-ER ermöglicht<br />

die Einführung von Leitungen im 90° Winkel<br />

zum Gehäuse. Durch die integrierte Dichtung<br />

wird eine Schutzart von bis zu IP65 erreicht.<br />

IP65<br />

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SPECIAL: HANNOVER MESSE <strong>2024</strong><br />

03<br />

02 Stefan Niermann<br />

und Michael Hornung<br />

erklären Drylin-<br />

Komponenten; für das<br />

haptische Kennenlernen<br />

stellt Igus Konstrukteuren<br />

Muster zur Verfügung<br />

02<br />

03 Blick in eine<br />

„Muckibude“ für<br />

Linear- und Antriebstechnik,<br />

hier simuliert<br />

Igus anwendungsspezifische<br />

Lastbedingungen in<br />

Dauertests<br />

Unsere Online-Konfiguratoren schlagen dem Konstrukteur geeignete<br />

Komponenten für seine Einsatzbedingungen vor – und<br />

zwar zertifizierte Komponenten für seinen Anwendungsbereich<br />

und nach internationalen Normen. Nehmen Sie zum Beispiel<br />

unseren letztes Jahr vorgestellten Drylin W-Linearschlitten im<br />

Hygienic Design, er besteht aus FDA- und EU10/2011-konformen<br />

Komponenten.<br />

Wie unterstützt Igus Konstrukteure bei der Komponentenauswahl<br />

und der Integration in ihren Workflow?<br />

HORNUNG: In unseren frei zugänglichen Konfiguratoren beschreibt<br />

der Konstrukteur seine Anwendung, also Parameter wie<br />

Maße, Ausrichtung, Lasten, Antriebspunkte, Geschwindigkeit<br />

und Beschleunigung … Dies ist die Basis für Produktvorschläge,<br />

die auch empirische Daten aus unzähligen Tests berücksichtigen.<br />

Der Konstrukteur kann die CAD-Daten jeder konfigurierten<br />

Komponente in unserem Konfigurator direkt herunterladen.<br />

Nun können wir in unserem Konfigurationstool sogar eine<br />

Lebensdauergarantie für die Lineartechnik geben. Dies zeigen<br />

wir erstmals auf der Hannover Messe.<br />

Ganz wichtig ist aber auch das haptische Kennenlernen unserer<br />

Komponenten. Wir stellen Konstrukteuren deshalb Muster zur<br />

Verfügung. Darüber hinaus beraten wir Kunden persönlich –<br />

virtuell oder schauen uns die Anwendung live vor Ort an.<br />

Kunststoff verschleißt. Wie lässt sich dies überwachen –<br />

etwa für Predictive Maintenance?<br />

NIERMANN: Wir können den Verschleiß mit Sensoren erfassen,<br />

die in den Kunststoff integriert werden. Die einfachste Form der<br />

Signalisierung ist eine LED. Wird ein vorein gestellter Verschleißwert<br />

erreicht, leuchtet sie auf. Aber auch die Ein bindung via<br />

Bluetooth oder in die Steuerungsumgebung ist möglich.<br />

Welche technischen Grenzen sollten Konstrukteure kennen?<br />

NIERMANN: Bei all den Vorteilen der schmierfreien Technologie<br />

gibt es bekannte Nachteile: Die Präzision ist durch das<br />

Spritzgussverfahren limitiert. Hier gehen wir bis in den Hundertstel-Bereich.<br />

Für das Hohnen mit einer Werkzeugmaschine,<br />

das in den Bereich von Mikrometern geht, ist das nicht genug.<br />

Der Aufwand, den man in der Kunststoffverarbeitung und -bearbeitung<br />

treiben müsste, um diese Präzision zu erreichen, wäre<br />

unverhältnismäßig. Im Herz der Werkzeugmaschine sehe ich<br />

aber sowieso nicht unsere Anwendungen. In der Peripherie ist<br />

unsere Technik allerdings vielfach anzutreffen, seien es Werk<br />

zeugwechsler, Maschinentüren, Werkstückzuführungen oder<br />

Transportsysteme. Ein anderer Punkt ist der Verschleiß, der<br />

Einfluss auf die Präzision und Wiederholgenauigkeit hat. Hierfür<br />

haben wir mit Vorspannmechanismen und Spieleinstellungen<br />

viele patentierte Lösungen. Außerdem forschen wir an tribolo<br />

gischen Eigenschaften, denn der Reibwert hat Einfluss auf die<br />

benötigte Antriebsleistung. Auch bei extrem hohen Lasten und<br />

extrem hohen Geschwindigkeiten gibt es technische Grenzen.<br />

An welchen Themen arbeitet Igus aktuell?<br />

NIERMANN: Das Thema PFAS sorgt gerade für viel Unsicherheit<br />

und Diskussionsstoff in der Kunststoffbranche. Wir nehmen<br />

unsere Verantwortung als kunststoffverarbeitendes Unternehmen<br />

ernst und bieten hier schon jetzt Lösungen an. Ein Großteil<br />

unserer Kunststoffe wurde bereits auf die 100 als kritisch geltenden<br />

PFAS getestet. Neben den kritischen Substanzen geht es<br />

aber auch um das weit verbreitete und oft alternativlose PTFE,<br />

das bis heute nicht als gesundheitsschädlich gilt. Aus diesem<br />

Grund bieten wir zusätzlich PTFE- und silikonfreie Produkte an,<br />

die dennoch vergleichbar gute Eigenschaften aufweisen.<br />

Wir wollen die Antriebstechnik massiv pushen und haben viel<br />

investiert. In unserem jüngsten Neubau auf einer Fläche von<br />

20.000 m² entsteht eine Produktion für Linear- und Antriebstechnik<br />

mit ganz neuen Möglichkeiten. Zur Hannover Messe werden<br />

wir eine neue Generation von Zahnriemenachsen und einen<br />

neuen Lineartisch mit Spindelantrieb vorstellen. In Sachen<br />

Schwerlast und Präzision werden wir unser Portfolio auch erweitern.<br />

Es wird dieses Jahr noch ein angetriebenes Teleskop geben.<br />

Miniaturantriebslösungen sind ein weiterer Schwerpunkt.<br />

Inwiefern spielt Nachhaltigkeit im Produktdesign eine Rolle?<br />

NIERMANN: Unser Ziel ist es, Produkte mit einem besonders<br />

niedrigen Carbon Footprint herzustellen. Im besten Fall ist der<br />

Null. Das erreichen wir durch komplett regranulierte Kunststoffmaterialien<br />

bis hin zu Holzwellen, die wir auch schon als Studie<br />

vorgestellt haben und an denen wir weiter arbeiten. Nachhaltigkeit<br />

ist in unseren Entwicklungsplänen fest verwurzelt. Ein weiterer<br />

Aspekt ist die sortenreine Trennbarkeit der Materialien in<br />

unseren Produkten. Das Trennen ist bei uns kinderleicht und<br />

mit einfachsten Mitteln möglich. Der Re-use-Gedanke ist uns<br />

besonders wichtig. Wenn uns jemand eine Achse zurückschickt,<br />

können wir Teile einfach austauschen. Für einen Lagerwechsel<br />

in der Lineartechnik muss ich nur das Inlay austauschen.<br />

Bilder: Berthold; Igus<br />

www.igus.de<br />

DER RE-USE-GEDANKE<br />

IST UNS BESONDERS WICHTIG<br />

46 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


MARKTPLATZ<br />

INTEGRIERTE<br />

TEMPERIERUNG<br />

Höhere Prozessstabilität und<br />

kürzere Zykluszeiten: Bosch Rexroth<br />

stellt eine integrierte Temperierung<br />

für Profilschienenführungen, Gewindetriebe und das<br />

integrierte Messsystem IMS vor. Durch die Temperierung<br />

kann – bei gleichem Bauraum – das thermische Verhalten<br />

der linearen Führungs- und Antriebskomponenten<br />

verbessert werden. Davon profitieren zum Beispiel das<br />

Hochgeschwindigkeits- und das Präzisionsfräsen. Durch<br />

die Lösung lassen sich Bearbeitungsprozesse in Werkzeugmaschinen<br />

stabilisieren, Ausschuss vermeiden und<br />

Material einsparen. Produktionsstarts und Taktzeiten<br />

können verkürzt werden. Bei Profilschienenführungen<br />

und Gewindetrieben mit der optionalen Temperierung<br />

kommen Rohrsysteme zum Einsatz, die direkt in die<br />

Führungsschiene oder in die Spindel des Gewindetriebs<br />

integriert werden. Das System wird an den zentralen<br />

Kühlkreislauf angeschlossen. So lässt sich Verlustenergie<br />

durch Reibung aus der Linearführung abführen. Durch<br />

Vorwärmen kann die optimale Betriebstemperatur schnell<br />

erreicht werden: Die Maschine ist ohne Einlaufzeit verfügbar<br />

und kann schon das erste Teil fehlerfrei bearbeiten.<br />

www.boschrexroth.de<br />

EINER DER KLEINSTEN<br />

Etwa so groß wie eine Bleistiftspitze<br />

sind die miniaturisierten Beschleunigungsmesser<br />

der Serien 3224x<br />

und 3225x von Disynet. Es handelt<br />

sich um die einachsige Version des<br />

Triax IEPE Schwingungssensors<br />

3133xx. Die Sensoren mit integrierter<br />

IEPE-Elektronik sind für die<br />

Montage an Stellen konzipiert worden, die für viele andere Beschleunigungsmesser<br />

unzugänglich sind. Nach eigenen Angaben gehören<br />

sie zu den kleinsten Schwingungssensoren der Welt. Miniaturisierung<br />

und geringes Gewicht sind vor allem bei sehr kleinen Strukturen<br />

wichtig, um zu vermeiden, dass die Schwingung der zu prüfenden<br />

Struktur durch die Montage des Sensors an ihr beeinflusst wird. Der<br />

Mass-Loading-Effekt, also die Beeinflussung der Schwingung durch<br />

die Masse des Sensors, wird so minimiert. Bei Satellitenanwendungen<br />

zählt jedes Mikrogramm, auch hier bietet der Sensor durch sein<br />

geringes Gewicht Vorteile. Der 3224AX misst zum Beispiel<br />

3 × 3,5 × 5 mm und wiegt < 0,2 g. Durch den weiten Messbereich von<br />

100 mV/g bis 0,2 mV/g, der den Messbereichen von 50 g und 25.000 g<br />

entspricht, und einem Frequenzbereich bis 60 kHz können die<br />

Sensoren vieltätig eingesetzt werden. Sie arbeiten bei Temperaturen<br />

bis 149 °C, mit Ladungsausgang sogar bis 177 °C. In der E-Mobilität<br />

besonders beliebt sind laut Hersteller die isolierten Versionen.<br />

www.sensoren.de<br />

DYNAMISCH UND PRÄZISE<br />

Das Zahnstangengetriebe Lifgo hp von Leantechnik erlaubt lange Hübe mit hoher Präzision und<br />

Dynamik. Seine Positioniergenauigkeit beträgt 2 µm. Ein Grund für diese Exaktheit ist die Schrägverzahnung<br />

der Zahnstangengetriebe. Sie sorgt zudem dafür, dass sich die Stange sehr leise bewegt<br />

und gleichmäßig belasten lässt. Das verlängert die Lebensdauer. Zur Präzision trägt zudem das<br />

stufenlos einstellbare Zahnflankenspiel bei. Neben der hohen Positioniergenauigkeit bietet die<br />

Komponente auch bei langen Hüben große Steifigkeit. Die Zahnstangengetriebe der Serie sind in<br />

Ausführungen mit Hubkräften zwischen 1.800 und 22.600 N verfügbar. Sie erreichen eine Hubgeschwindigkeit von bis zu 3 m/s<br />

und bauen sehr kompakt, maximal 180 × 156 × 160 mm.<br />

www.leantechnik.com<br />

Halle 6 | B57<br />

mehr<br />

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erfahren<br />

Variabel. Höhere Drehzahlen. Wellenabstände bis 4 m.<br />

Die ROTEX-ZRS kann mit allen Nabenvarianten der drehelastischen ROTEX- und spielfreien ROTEX-GS-Baureihen<br />

ausgestattet werden und ist drehsteifer als vergleichbare Zwischenrohrkupplungen mit Stahlrohr.


SPECIAL: HANNOVER MESSE <strong>2024</strong><br />

SINGLE PAIR ETHERNET – DNA DES IIOT<br />

STECKGESICHT FÜR INDUSTRIE 4.0<br />

Single Pair Ethernet gilt als Enabler für digitale Infrastrukturen in der Industrie.<br />

Daten und Energie können parallel mit nur einem Adernpaar übertragen werden.<br />

Das Industrial IoT ist der wichtigste Treiber. Komponenten zur Implementierung<br />

von SPE sind bereits verfügbar, wie etwa in der Verbindungstechnik.<br />

Ein einheitliches Steckgesicht vereinfacht dabei die Integration. Mit neuen<br />

M12-Hybrid-Steckverbindern geht das nun auch in der Robotik.<br />

Single Pair Ethernet ermöglicht eine IP-basierte Kommunikation<br />

bis hin zur Feldebene. Neben der Datenübertragung<br />

unterstützt die SPE-Technologie auch die simultane<br />

Stromversorgung von Endgeräten über die sogenannte<br />

„Power over Data Line“ (PoDL). Dadurch eignet es sich besonders<br />

für IoT-Geräte, Sensoren, Steuerungen und andere<br />

Anwendungen, bei denen Effizienz, Kostenreduzierung und Einfachheit<br />

im Vordergrund stehen.<br />

VON IP20 BIS M12<br />

Phoenix Contact hat Steckverbinder für SPE gemäß der Norm IEC<br />

63171-2 entwickelt: für Umgebungen mit IP20 und IEC 63171-5<br />

für M8- und M12-Ausführungen in IP67. Das Sortiment wird<br />

Fabian Peper, Produktmanager Produktmarketing Industrial Field<br />

Connectivity, Phoenix Contact GmbH & Co. KG, Blomberg<br />

ständig erweitert und konzentriert sich auf Querschnitte im Bereich<br />

von AWG 26 bis AWG 22. Diese Steckverbinder sind benutzerfreundlich<br />

gestaltet und stehen sowohl als Patch-Kabel als<br />

auch als frei konfektionierbare Varianten zur Verfügung.<br />

Hinsichtlich Impedanz, Spannungsfestigkeit, Rückfluss- und<br />

Kopplungsdämpfung erfüllen die Steckverbinder alle Anforderungen,<br />

die in industriellen Umgebungen gefordert werden.<br />

Durch seine Hochfrequenz-Performance kann das Steckgesicht<br />

unabhängig von der Anwendung genutzt werden, wie zum Beispiel<br />

am Arbeitsplatz, in Rechenzentren, in der Industrieverkabelung<br />

oder bis hin zur Cloud.<br />

EINFACHES DESIGN-IN<br />

Die IP20- und IP65/67-Steckverbinder erfüllen die Normen IEC<br />

63171-2 und -5 und besitzen ein einheitliches Steckgesicht. Ein<br />

IP20-Patchkabel nach -2 kann ohne Adapter in einen M8- oder<br />

M12-Anschluss passen, wie er in -5 beschrieben ist. Dies vereinfacht<br />

die Handhabung für Anwender und erleichtert sowohl<br />

48 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>2024</strong>/04 www.<strong>antriebstechnik</strong>.de


01<br />

02<br />

01 Breites Portfolio an SPE-Steckverbindern und Verkabelung<br />

02 M12-Hybridsteckverbinder für Single Pair Ethernet können<br />

auch in der Robotik eingesetzt werden<br />

Service- als auch Installationsarbeiten. Die robusten feldkonfektionierbaren<br />

IP20-Steckverbinder ermöglichen dank des<br />

IDC-Anschlusses eine einfache Konfektionierung, sogar direkt<br />

im Anlagenfeld.<br />

Dank standardisierter M8- und M12- Gehäuseverschraubungen<br />

lassen sich vorhandene Gehäuseformen weiter nutzen, was den<br />

Design-in-Prozess erheblich vereinfacht. Dies erleichtert den<br />

Übergang von bisherigen Ethernet- oder Bussystemen zum aktuellen<br />

Standard. Die Steckverbinder sind für Datenübertragungsraten<br />

bis in den Gigabit-Bereich geeignet und erfüllen auch die<br />

Anforderungen zukünftiger SPE-Standards. Dadurch befördert<br />

Phoenix Contact den Einsatz von SPE in Industrie-4.0-Umgebungen<br />

und vielen anderen Anwendungsbereichen.<br />

SCHIRMUNG DER ZUKUNFT<br />

Die „Advanced Shielding Technology“ von Phoenix Contact ermöglicht<br />

eine innovative Art der Schirmanbindung mit flüssigem<br />

Metall und löst den traditionellen Zinkdruckguss für Crimphülsen<br />

ab. Eine Vorumspritzung verbindet den konfektionierten<br />

Steckbereich mit den einzelnen Adern, wobei das Polyamid die<br />

mechanische Robustheit erhöht und Kurzschlüsse zwischen<br />

Schirmumspritzung und Kontaktträger verhindert. Die stoff-<br />

schlüssige Verbindung zwischen dem Leitungsschirm und dem<br />

Spezialzinn ermöglicht eine 360-Grad-Schirmanbindung am<br />

M8-/M12-Kopf.<br />

Die steigenden Anforderungen an die Feldverkabelung erfordern<br />

fortlaufende Entwicklungen bei Steckverbindern, insbesondere<br />

im Bereich der Schirmanbindung. Die Advanced Shielding<br />

Technology trägt zur weiteren Verbesserung der M8-/M12-Steckverbinder<br />

bei, indem sie Robustheit, Verfügbarkeit, Langlebigkeit<br />

und Widerstandsfähigkeit bei Überlastung bietet. Dies legt den<br />

Grundstein für die Verkabelung der Zukunft, die den Anforderungen<br />

von Industrie 4.0 und dem Industrial Internet of Things<br />

gerecht wird. Diese Technologie ist für die Daten-, Signal- und<br />

Leistungsübertragung verfügbar und zeichnet sich durch optimierte<br />

EMV- und Übertragungseigenschaften aus. Dies macht sie<br />

zukunftsfähig und unterstützt die zunehmende Miniaturisierung<br />

in der Feld- und Geräteverkabelung.<br />

HYBRIDE ANWENDUNGEN<br />

Die PNO-Richtlinie „Profinet Cabling and Interconnection Technology<br />

– Guideline for Profinet Version 5.3“ definiert das hybride<br />

M12 Single Pair Ethernet gemäß der IEC 63171-7 als neues Steckgesicht<br />

für hybride Anwendungen. Zum ersten Mal hat sich eine<br />

Ich will einen BEN.<br />

BEN ist Spezialist für maßgearbeitete Elektromotoren<br />

und passt jeden Motor an meine<br />

Wünsche, die Umgebungsbedingungen und<br />

die jeweilige Einbausituation an.<br />

Das ist perfekt. Für meine Anwendungen<br />

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SPECIAL: HANNOVER MESSE <strong>2024</strong><br />

03 Steckverbinder für die<br />

Automatisierung von morgen<br />

Nutzerorganisation für ein SPE-Steckgesicht entschieden. Die<br />

veröffentlichte Guideline stellt Profinet-Nutzern eine verlässliche<br />

Grundlage für die industrielle Verkabelung bereit.<br />

ENERGIE UND DATEN<br />

Ein großer Vorteil von Single Pair Ethernet (SPE) ist die Möglichkeit,<br />

sowohl die Energieversorgung der angeschlossenen Geräte<br />

als auch die Datenübertragung über dieselbe Leitung zu realisieren.<br />

Durch Power over Data Line (PoDL) können bis zu 52 W<br />

Leistung am Power Device (PD) bereitgestellt werden. Auch unter<br />

beengten Verhältnissen können Sensoren so mit Energie und<br />

einer Datenschnittstelle versorgt werden, ohne dass eine separate<br />

Zuleitung benötigt wird.<br />

Mit der 52-Watt-Marke ist noch nicht das Ende der Fahnenstange<br />

erreicht: Die Phoenix Contact-Gruppe und TE Connectivity<br />

haben gemeinsam an der Entwicklung neuer SPE-M12-<br />

Hybridsteckverbinder gemäß IEC 63171-7 gearbeitet. Die im Mai<br />

2023 veröffentlichte Norm spezifiziert hybride Schnittstellen mit<br />

SPE- und Power-Kontakten im M12-Format, das von allen Marktbegleitern<br />

unterstützt wird. Sie umfasst sieben Kodierungen für<br />

verschiedene Anwendungen mit Leistungsklassen von 8 bis 16 A<br />

und von 50 bis 600 V. Die Fokussierung liegt zunächst auf der<br />

Kodierung 2 (2 x 8 A / 63 V DC).<br />

MASCHINEN INTELLIGENT VERNETZEN<br />

SPE eröffnet völlig neue Möglichkeiten bei der Kommunikation<br />

von Maschine zu Maschine, da es intelligente Maschinen optimal<br />

vernetzen kann. Es ermöglicht wirtschaftliche Visualisierung und<br />

Optimierung von Prozessen über die gesamte Anlage hinweg, ohne<br />

Gateways oder verschiedene Kommunikationsarten. Besonders<br />

in der Robotik zeigt SPE seine Vorteile, da es flexible und<br />

platzsparende Verdrahtung mit schnellen Reaktionszeiten verbindet.<br />

SPE-M12-Hybridschnittstellen integrieren sich nahtlos in<br />

bestehende Ethernet-Infrastrukturen und bieten einfache Plugand-play-Verbindungen.<br />

Getrennte Pins für Daten- und Stromübertragung<br />

tragen zu höherer Leistung bei.<br />

WEGBEREITER FÜR SINGLE PAIR ETHERNET<br />

Phoenix Contact bietet ein umfangreiches Programm an Single<br />

Pair Ethernet (SPE) Verkabelungslösungen gemäß den Standards<br />

IEC 63171-2/5/7. Dieses Portfolio erstreckt sich von IP20<br />

bis IP65/67. Das einheitliche Steckgesicht erleichtert die Integration.<br />

Mit der Einführung des neuen M12-Hybrid-Steckgesichts<br />

wird zudem die Robotik als ein neues Anwendungsgebiet erschlossen.<br />

Ein breites Angebot an Steckverbindern ermöglicht den Zugang<br />

zum Single Pair Ethernet und ebnet den Weg für das Industrial<br />

Internet of Things in der Automatisierung. Phoenix Contact baut<br />

damit seine Position als Lösungsanbieter für die zukünftige Vernetzung<br />

und Automatisierung weiter aus.<br />

Bilder: Phoenix Contact<br />

www.phoenixcontact.com<br />

DIE IDEE<br />

„Mit dem leistungsstarken M12-<br />

Hybridsteckverbinder der Serie<br />

Onepair für Single Pair Ethernet (SPE)<br />

schafft Phoenix Contact die Basis für<br />

anspruchsvolle IIoT-Anwendungen<br />

und die nächste Stufe der industriellen<br />

Automatisierung. Mit zwei Stromkreisen<br />

von zweimal 8 A und bis zu<br />

63 V sind Übertragungsraten bis zu<br />

1 GBit/s möglich. Der neue Steckverbinder<br />

wurde gemäß dem internationalen<br />

Standard IEC 63171-7 entwickelt<br />

und bietet Anwendern damit<br />

Zukunftssicherheit beim Design-In.“<br />

Fabian Peper, Produktmanager<br />

Produktmarketing Industrial Field<br />

Connectivity, Phoenix Contact GmbH<br />

& Co. KG, Blomberg<br />

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„<strong>antriebstechnik</strong>“ ist eine Zeitschrift der Vereinigten Fachverlage GmbH, Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz, HRB 2270, Amtsgericht Mainz,<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem, Umsatzsteuer-ID: DE 149063659, Gerichtsstand: Mainz

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