LFA69_RZ-21.10.22
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Senioren
NR. 69 NOVEMBER 2022
Hindernisse im Alltag meistern
... mit einem Rollator-Training
Die ersten Rollatoren tauchten Anfang der
1990er Jahre im Straßenbild auf. Seitdem
werden sie immer mehr und vor allem von
Senioren genutzt. Gar keine Frage: Ein Rollator
ist für viele Menschen wirklich eine tolle
Hilfe in den verschiedensten Lebenslagen
und macht es möglich, trotz körperlicher
Einschränkungen mobil und unabhängig zu
bleiben. Der Umgang und die Handhabung
von einem Rollator ist allerdings ohne Training
nicht so einfach, wie es den Anschein
haben mag. Oftmals stürzen ältere Menschen
auch mit Rollator. Meistens deshalb,
weil sie nicht gelernt haben, diesen richtig
zu bedienen. Außerdem gibt es einfach
auch viele Situationen, die mit dem Rollator
Hindernisse im Alltag darstellen. Wie mit
vielen Dingen im Leben setzt die optimale
Nutzung und Beherrschung des Rollators
eine gründliche, alltagstaugliche Einführung
und ein gewissenhaftes Training
bzw. Schulung voraus, um mit maximaler
Sicherheit und geringem Kraftaufwand
künftige Wege, auch im Straßenverkehr,
sicher zu bewältigen. „Die meisten Unfälle
mit Gehhilfen passieren, weil Senioren
nicht richtig gelernt haben, sie zu bedienen.
Wer sich einen Rollator zulegt, sollte
immer auch ein Rollator-Training absolvieren“,
sagt ein Chefarzt einer Klinik für
Geriatrische Rehabilitation.
Wer von einem Rollator-
Training profitiert
Ein spezielles Rollator-Training kann hierfür
sinnvoll sein – eine Art Führerschein
für die Gehhilfe. Diesen kann man u. a. bei
der Verkehrswacht, in Begegnungsstätten
oder Seniorentreffs machen. Das Rollator-
Training richtet sich an alle Rollator-Nutzerinnen
und Nutzer. Insbesondere auch
an die Menschen, die mit dem Gedanken
spielen, sich einen anzuschaffen und bislang
keine Erfahrungen und kein Training mit
einem Rollator haben. Das Interesse an solchen
Fahrtrainings ist groß und zeigt, dass
Senioren gerne eine solche Lehrstunde annehmen.
Bei den Fahrsicherheitstrainings
lernen Senioren in Theorie und Praxis den
richtigen Umgang und die richtige Fahrweise
mit der Gehhilfe.
Wie läuft ein Rollator
Training ab?
Am Anfang jeder Veranstaltung erfolgt eine
Rollator-Überprüfung und sofern notwendig,
die Neueinstellungen des Rollators.
Den Einstieg in das Rollator-Training bildet
ein theoretischer Teil, um grundsätzliche
Informationen und Hintergründe zu verdeutlichen;
gleichzeitig wird die gemeinsame
Zielsetzung erarbeitet, die individuell
auf die jeweilige Gruppe zugeschnitten
wird.
Nach den theoretischen Aspekten erfolgt
im Rollator Training ein praktischer Teil,
hier werden Übungen direkt mit dem eigenen
Rollator absolviert. Hier lernen die
Senioren letztlich die Umsetzung des Gelernten
in alltäglichen und realen Situationen,
wie zum Beispiel die Nutzung von Bus
und Bahn, oder der Besuch der jeweiligen
Innenstadt, sicher mit dem Rollator zu
meistern. Zum Ende des Rollator-Trainings
erhalten die Teilnehmer einen Rollator-
Führerschein. In den Trainings werden die
Teilnehmer mit den fast immer gleichen
Stolperfallen, welche im Rollator-Alltag
Probleme bereiten, konfrontiert:
Wichtig ist, den Rollator auf sich persönlich
richtig einzustellen. Ansonsten drohen u. a.
Rückenbeschwerden. Auch dies lernt man
im Rollator-Training. Zur richtigen Höheneinstellung
des Rollators stellt man sich
aufrecht und mit locker hängenden Armen
zwischen die hinteren Räder. Korrekt eingestellt
ist der Rollator, wenn sich die Handgelenke
auf gleicher Höhe mit den Handgriffen
befinden und die Griffe mit leicht
gebeugten Armen umfasst werden können.
So genutzt, gibt es auch bei längeren Ausflügen
keine Verspannungen im Schulter-
Nackenbereich. Wenn aus therapeutischen
Gründen eine andere Einstellung nötig ist,
hilft der Fachhandel. Richtig mit dem Rollator
bewegt sich, wer die Füße auf gleicher
Höhe wie die hinteren Räder hat und „mit
dem Rollator“ geht.
Tipp:
Alleine gehen nicht ganz verlernen: Hat
man sich einmal an das Gehen mit dem
Rollator gewöhnt, neigt so mancher dazu,
diesen zu seinem ständigen Begleiter zu machen.
Wenn es ohne wirklich nicht mehr
geht, ist der Rollator natürlich eine ganz
große Hilfe. Allerdings ist das nicht immer
der Fall. Seien Sie in diesem Punkt ganz ehrlich
zu sich und überlegen Sie sich genau, ob
Sie kleinere Gänge nicht doch noch alleine
machen können. Das schult Ihre Koordination
und Sie bleiben länger fit.
Einsatz von Bremsen
und Sichern
Zur eigenen Sicherheit sollten die Bremsen
des Rollators vor jeder Nutzung auf einwandfreie
Funktion geprüft werden.
Nutzung in Bus oder Bahn
Viele Busse lassen sich nicht absenken, deshalb
müssten Senioren wissen, wie sie den
Rollator zum Einsteigen richtig ankippen
und mit der Bremse stabilisieren. Ein weiteres
Problem ist der Boden im Bus: Häufig
rutschen die Rollatoren bei jeder Kurve
oder jedem Bremsen weg. Wirklich sicher
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