12.12.2022 Aufrufe

LFA69_RZ-21.10.22

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Ortsvereine

NR. 69 NOVEMBER 2022

ren oder gehört haben. Ganz besonders die

technischen Entwicklungen auf unwahrscheinlich

vielen Ebenen und Gebieten, die

das Leben lebenswert machen. Übergreifend

soll und wird gezeigt, dass Handwerker

auch in der heutigen Zeit etwas drauf haben“

Um das 25 ha große Areal mit den unterschiedlichsten

Gebäuden, Sammlungen,

Bau- und Kunstwerken zu erfassen, bedarf

es wohl mehr als einen Besuch. Für uns

steht ein Rundgang durch die Jagdvilla Iserhatsche

und das Gelände um das Gebäude

herum auf dem Programm. Iserhatsche

bedeutet „Kleines Eisenherzchen“, wie wir

von unserem Guide, einem Koch in Rente,

erfahren. Das Haus hat eine bewegte Vergangenheit.

1913 – 1914 wurde die Jagd

– Villa für Kommerzienrat Ernst Nölle

gebaut. Von 1929 bis 1986 befand sich die

Villa im Besitz der Firma Reemtsma und

wurde als Ferienort für Mitarbeiter genutzt.

In der Nazi-Zeit befand sich ein Lazarett im

Gebäude. Die Jagdvilla hat 1000 m² Wohnfläche,

die sich auf 30 Zimmer verteilen,

von denen uns beim Rundgang sechs gezeigt

werden. Besonders ist, dass die Besitzer, ein

80 und 81 Jahre altes Ehepaar, ständig in der

Jagdvilla, auch in den Ausstellungsräumen,

leben. Der Besitzer ist Malermeister und

wollte sich und dem Handwerk mit dem

Kauf ein Denkmal setzen. Rund 75 % aller

auf dem Gelände befindlichen Malereien

stammen von ihm selbst und seinen zwei

Söhnen. Und das ist unvorstellbar, denn

hier ist nahezu alles aufwendig bemalt:

Außenwände, Innenwände, Fußböden, Tische,

Stühle, ein Berg, der aus Beton und

Eisen gebaut wurde und noch so viel mehr!

Bei dem Rundgang durch die sechs Räume

weiß man nicht, wo man zuerst hinschauen

soll: Geweihe an den Wänden, dazwischen

Heidebilder, Holzböden mit aufgemalten

Teppichen im Jugendstil, Wandmalereien,

Fingerhut – Sammlungen, Biedermeiermöbeln,

Deckenmalereien und noch hunderterlei

mehr … Dazwischen, steht (sehr eigenartig)

der Sitzsarg des Hausbesitzers. Ein

Sarg, in dem man wie in früheren Zeiten

sitzend beerdigt wird. Nach dem Rundgang

treffen wir den Besitzer zu einem Plausch

aufgelegt auf der Bank vor dem Haus,

bevor wir mit unserem Bus zurück nach

Hause rollen. Ein sehr ereignisreicher Tag!

Martina Eggers

Ein Teil der über 120 Sammlungen

37

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!