13.12.2022 Aufrufe

KÜCHENPLANER 12/2022

Die Fachzeitschrift KÜCHENPLANER zählt zur Pflichtlektüre der deutschen Küchenspezialisten. Siebenmal jährlich werden mehr als 6.000 Küchenplaner und Einkäufer in den Küchenfachmärkten, Küchenfachabteilungen in Möbelhäusern, Küchenstudios und in der Küchenindustrie angesprochen.

Die Fachzeitschrift KÜCHENPLANER zählt zur Pflichtlektüre der deutschen Küchenspezialisten. Siebenmal jährlich werden mehr als 6.000 Küchenplaner und Einkäufer in den Küchenfachmärkten, Küchenfachabteilungen in Möbelhäusern, Küchenstudios und in der Küchenindustrie angesprochen.

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Impulse/Ansichten<br />

Gerne mehr davon<br />

Was wird hängen bleiben von diesem <strong>2022</strong>?<br />

Außer den vielen Sorgen? Gab es gar nichts<br />

Positives, Ermutigendes, Stärkendes?<br />

Kommt drauf an.<br />

Vorab an alle Skeptiker, Bedenkenträgerinnen und<br />

Schwarzsehende: Dies wird kein Tschakka-Artikel. Kein<br />

Beitrag über die Kraft des positiven Denkens mit der unterschwelligen<br />

Botschaft, dass Krisen dornige Chancen<br />

sind und alles hinzukriegen ist, sofern man es nur will<br />

und genügend Alkohol im Haus ist. Professionelle Pessimisten<br />

können also entspannen. Dennoch schweben sie<br />

in Gefahr. Denn diese Zeilen können unbequem sein. Es<br />

geht um die Zuversicht, dass der allgegenwärtige Wandel<br />

ein gewisses Mitspracherecht beinhaltet. Die Begutachtung<br />

dieses Kalenderjahres scheint eine persönliche<br />

Positionierung von uns zu fordern. Anders gefragt: Ist<br />

inmitten der vielen Veränderungen, die uns gerade bedrängen,<br />

das Glas halb voll oder halb leer?<br />

Wagen wir beim Branchenblick im Advent probeweise<br />

den Versuch der subjektiven Ausgewogenheit. Also<br />

weder überdramatisieren noch verharmlosen, sondern<br />

zu registrieren, was uns persönlich in den letzten<br />

Monat begeistert hat. Wo der Funken übersprang<br />

und die lähmenden Allgemeinsorgen, hervorgerufen<br />

durch schwierige äußere Bedingungen, einer unerwarteten<br />

Vitalität wichen. Für viele von uns fand das mit<br />

den ersten Zusammentreffen im Frühjahr statt. Bei den<br />

Kongressen, Tagungen und Messen. Oder nachgeholten<br />

Firmenfeiern. Endlich die Corona-Starre abschütteln,<br />

einen auf Verantwortung basierenden Umgang<br />

mit dem real existierenden Virus finden und wieder<br />

persönliche Verbindung spüren. Dieses „endlich wieder“<br />

hallte vernehmlich durchs Jahr und setzte eine<br />

gut bekannte Kraft frei. Die Kraft der Gemeinschaft –<br />

nicht ohne Grund ein gern genutztes Verbandsmotto.<br />

Kraftvolle Themen und Impulse gab es auch aus den<br />

Unternehmen. Ganz grundsätzlich zur Daueraufgabe<br />

Nachhaltigkeit. Mich persönlich haben viele Projekte<br />

und Statusmeldungen begeistert. Natürlich scheint<br />

noch immer die ein oder andere grün kolorierte Jubelmeldung<br />

einer unreifen Marketingstrategie entwichen<br />

zu sein. Was an der Glaubwürdigkeit nagt. Doch viele<br />

Umsetzungen haben stabile Wurzeln. Sie sind kreativ,<br />

beharrlich und Ausdruck eines Verstehens, dass<br />

Nachhaltigkeit längst kein Extra-Goodie mehr ist, sondern<br />

das „Wie“ jeder einzelnen unternehmerischen<br />

Entscheidung betrifft und dabei mehr im Sinn hat als<br />

die kompensationsgesteuerte Berechnung der Klimaneutralität.<br />

Wer das Wesen von Nachhaltigkeit verstanden<br />

hat, nutzt es in allen Unternehmensprozessen.<br />

Geeignete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen<br />

und vom Bleiben zu überzeugen ist gewiss erfolgversprechender,<br />

wenn der Begriff „Human Resources“<br />

von Mitarbeiterzufriedenheit begleitet wird. Auch dies<br />

ist ein Aspekt von Nachhaltigkeit. Qualifizierte Arbeitskräfte<br />

auf digitalen Kanälen zu suchen, ist zeitgemäß,<br />

sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass<br />

zufriedene, wertgeschätzte, gesunde und angemessen<br />

bezahlte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die besten<br />

„Recruiter“ sind. Gute Maßnahmen sprechen sich rum.<br />

Vor diesem Hintergrund hat mich ein Unternehmensbesuch<br />

in diesem Jahr ganz besonders beeindruckt. Beim<br />

Gang durch die Produktion eines mittelständischen Unternehmens<br />

mit 200 Mitarbeitern (Schulte Elektrotechnik<br />

in Lüdenscheid) grüßten die Führungskräfte die<br />

Menschen durchweg mit ihren Vornamen. Die Atmosphäre<br />

war ruhig, freundlich, höflich und es wurde auffallend<br />

viel gelächelt. Als ich mich zwei Stunden später<br />

auf dem Firmenparkplatz von meinen Gesprächspartnern<br />

verabschiedete, meldete sich der Gedanke: „Wie<br />

interessant. Eine derart produktive und zugleich angenehme<br />

Stimmung habe ich schon lange nicht mehr erlebt.“<br />

So wurde ein Sommerbesuch im Sauerland zum<br />

gedanklichen Ausgangspunkt für diesen Beitrag. Mein<br />

Wunsch für das Jahr 2023: Gerne mehr davon!<br />

Verlag und Redaktion wünschen Ihnen, liebe Leserinnen<br />

und Leser, angenehme Festtage und eine Zeit, die<br />

Besinnliches und Friedliches beinhaltet und zugleich<br />

Positives, Ermutigendes und Stärkendes. Kurz: Bleiben<br />

Sie zuversichtlich.<br />

Dirk Biermann<br />

Chefredakteur <strong>KÜCHENPLANER</strong> online/offline<br />

<strong>12</strong>/<strong>2022</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 3

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