13.12.2022 Aufrufe

KÜCHENPLANER 12/2022

Die Fachzeitschrift KÜCHENPLANER zählt zur Pflichtlektüre der deutschen Küchenspezialisten. Siebenmal jährlich werden mehr als 6.000 Küchenplaner und Einkäufer in den Küchenfachmärkten, Küchenfachabteilungen in Möbelhäusern, Küchenstudios und in der Küchenindustrie angesprochen.

Die Fachzeitschrift KÜCHENPLANER zählt zur Pflichtlektüre der deutschen Küchenspezialisten. Siebenmal jährlich werden mehr als 6.000 Küchenplaner und Einkäufer in den Küchenfachmärkten, Küchenfachabteilungen in Möbelhäusern, Küchenstudios und in der Küchenindustrie angesprochen.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Betriebsmanagement<br />

Trotz Auftragsrückgang<br />

liquide bleiben<br />

Lieferengpässe, Energiekosten, Inflation – der Küchenhandel muss sich nach zwei<br />

guten Jahren auf die neuen Zeiten einstellen und dabei ist vor allem eins wichtig:<br />

trotz Auftragsrückgängen flüssig zu bleiben. Ein guter Grund für Ingo Anneken<br />

von der SEB Steuerberatung das Thema Liquidität in den Fokus zu rücken.<br />

Ob groß oder klein, höheres Preissegment oder Einsteigerlevel<br />

– wenn es um die Vertragsgestaltung geht,<br />

ist jedes Küchenstudio gleich: Bei Vertragsschluss bekommt<br />

der Küchenhändler eine Anzahlung vom Kunden.<br />

Im nächsten Schritt bestellt er die Küche beim<br />

Lieferanten. Nach der Montage wird der Rest des Rechnungsbetrags<br />

fällig. Die Anzahlung wird gegengerechnet.<br />

Nun kann das Küchenstudio seine Schulden gegenüber<br />

dem Lieferanten begleichen. Hat der Kunde<br />

keine Gelder wegen Reklamationen einbehalten, kann<br />

jetzt der Rohgewinn aus dem Geschäft ermittelt werden.<br />

Dieser Rohertrag abzüglich der aus der Anzahlung<br />

tatsächlich bezahlten Fixkosten ist der Gewinn<br />

an der Küche, den der Küchenhändler zum Beispiel<br />

zur Bestreitung des eigenen Lebensbedarfs verwenden<br />

kann. Sind die Entnahmen höher als der Gewinn, muss<br />

ein Kredit bei der Bank aufgenommen werden. Sind sie<br />

niedriger, werden Kapital und Liquidität geschaffen –<br />

und damit eine Grundvoraussetzung für den Fortbestand<br />

des Geschäfts. Wer nicht liquide ist, ist von der<br />

Bank abhängig, um die Fixkosten zu bezahlen.<br />

Wieder an Engpässe gewöhnen<br />

So weit, so gut. Bei der Betrachtung über den Gesamtjahresverlauf<br />

wird es komplizierter, denn nicht jeder<br />

Auftrag verläuft nach Lehrbuch: Hier ist ein Kunde<br />

unzufrieden und es muss nachgearbeitet werden.<br />

Dort wird ein Gerät zu spät geliefert, so dass sich die<br />

Zahlung des Restbetrags verzögert. Hinzu kommt die<br />

wirtschaftliche Entwicklung, die außerhalb der Einflusssphäre<br />

des Küchenstudios liegt. Zu Beginn der Corona-Zeit<br />

dachten viele, dass schwierige Zeiten auf den<br />

Küchenhandel zukämen. Das Gegenteil war der Fall.<br />

Jetzt aber steht die Wirtschaft in Europa vor neuen Problemen:<br />

Die Inflation und die Sorgen vor steigenden<br />

Kosten für Energie sorgen dafür, dass der Geldbeutel<br />

bei den Endkunden längst nicht mehr so locker sitzt<br />

wie noch im letzten Jahr. Das bedeutet für den Küchenhandel,<br />

dass ein Auftragsrückgang – trotz aller Marketingmaßnahmen,<br />

die ergriffen werden sollten – kaum<br />

zu vermeiden sein wird. Wenn nun weniger neue Kaufverträge<br />

abgeschlossen als alte durch Auslieferung<br />

zu Ende gebracht werden, heißt das: Es werden weniger<br />

Anzahlungen geleistet als Anzahlungen bei der<br />

Schlussrechnung für die ausgelieferten Küchen angerechnet<br />

werden müssen. Kurz: Der Bestand an Anzahlungen<br />

wird weniger und das wirkt sich direkt auf den<br />

Kontostand aus.<br />

Strategien zur Sicherung<br />

der Liquidität entwickeln<br />

Das geschilderte Szenario kann zu einer Liquiditätskrise<br />

führen, an deren Ende im schlimmsten Fall die<br />

Insolvenz steht. Das gilt es zu verhindern – und es gibt<br />

einige Möglichkeiten, wie der Küchenstudioinhaber<br />

die Folgen eines Auftragsrückgangs abmildern kann.<br />

Ein zentraler Punkt ist dabei der Umgang mit dem Lager.<br />

Dabei gibt es eine entscheidende Stellschraube: Die<br />

Industrie ist mittlerweile wieder weitgehend lieferfähig.<br />

Das bedeutet, dass die Kundenkommissionen später<br />

bestellt werden können. So erhält das Küchenstudio<br />

die Ware zeitnah zur Auslieferung und muss damit<br />

erst später bezahlen. Apropos Kunde: Wenn möglich,<br />

sollten Küchenstudios versuchen, die Zahlung bereits<br />

vor der Auslieferung zu veranlassen. Ist das nicht möglich,<br />

könnte eine zweite Anzahlung in nicht unerheblicher<br />

Höhe angedacht werden. Wichtig ist auch der<br />

Umgang mit Reklamationen: Je schneller diese abgewickelt<br />

werden, desto schneller ist der Rechnungsrestbetrag<br />

auf dem Konto!<br />

60 <strong>KÜCHENPLANER</strong> <strong>12</strong>/<strong>2022</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!