Scheidegger & Spiess Vorschau Frühjahr 2023
Das aktuelle Frühjahrsprogramm mit den Neuerscheinungen des Verlags Scheidegger & Spiess im Bereich Kunst, Fotografie und Architektur!
Das aktuelle Frühjahrsprogramm mit den Neuerscheinungen des Verlags Scheidegger & Spiess im Bereich Kunst, Fotografie und Architektur!
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
34 35<br />
Die Monotypie ist eine Druckgrafik und zugleich ein Unikat –<br />
Marguerite Saegesser war eine Meisterin dieser Technik<br />
144 145<br />
114 115<br />
10<br />
12<br />
11<br />
13<br />
38 39<br />
128 129<br />
D<br />
E<br />
sie ihre Skulpturen. Zurück in der Schweiz lernte Saegesser<br />
anlässlich seiner Ausstellung in der Galerie Schweizer Bildhauers Giacometti».[2] Im Gegensatz<br />
den «dünnfadigen, langgestreckten Menschen des<br />
Kornfeld in Bern den damals aufstrebenden amerikanischen<br />
Künstler Sam Francis (1923—1994) kennen, jedoch die Bewegtheit der Figuren sowie der Raum,<br />
zu Alberto Giacometti (1901–1966) ist für Saegesser<br />
mit dem sie sich später in Palo Alto anfreunden wird. den sie dadurch einnehmen und definieren, wesentlich.<br />
Insgesamt wurde die Ausstellung in dieser tra-<br />
Im Winter 1952 nahm sie erstmals<br />
mit einem Werk an der «Weihnachtsausstellung bernischer<br />
Maler und Bildhauer» teil; als Frau war siegegenommen.<br />
Saegesser hatte sich damit eine solide<br />
ditionsreichen Galerie viel besprochen und gut aufwissermassen<br />
zu Gast und durfte nur zwei Werke einreichen,<br />
die Jury liess eines davon, gemäss Katalog<br />
Fünf Jahre später, 1962 an der drit-<br />
Basis für ihre weitere Karriere geschaffen.<br />
eine Bronze mit dem Titel «Figur», für die Ausstellung ten Bieler Skulpturenausstellung «Plastik im Freien»,<br />
zu. Mit Beginn der 1950er-Jahre entfaltete Saegesser<br />
nach und nach ihre eigene formale Sprache. Ihre deren Seite. Sie präsentierte nun eine abstrakte Ei-<br />
zeigte sich die Künstlerin von einer vollkommen an-<br />
Figuren längten sich allmählich (Abb. 3 und 4), wurden<br />
leichter und dynamischer, bis hin zur schmalen, insofern in Zusammenhang zu bringen war, als dass<br />
senplastik, die mit der menschlichen Figur nur noch<br />
dreidimensionalen Linie. In diese Schaffensphasee sie sie mit einer Höhe von 210 cm deutlich überragte<br />
fällt der «Goalie», eine Skulptur, die dem Berner Fussballclub<br />
BSC Young Boys von Max Saegesser ge-<br />
formal an konstruktivistische Vorbilder gemahnten,<br />
(Abb. 6). Während die Arbeiten dieser Werkgruppe<br />
schenkt wurde (Abb. XX, S. XX) und heute auch vor zeigten sich die drei Eisenplastiken, die sie in der<br />
dem neuen Wankdorf-Stadion wieder ihren Platz findet.<br />
Als «plastische Zeichen» bezeichnete ein Kunstlung<br />
1966 vorstellte, inspiriert von der Plastik des<br />
folgenden Austragung der Bieler Plastikausstelkritiker<br />
1957 jene jüngsten Werke (Abb. 5) anlässlich Informel äusserst zeitgemäss. Sie waren aus in die<br />
Saegessers erster Ausstellung in Deutschland in der Höhe ragenden Dreiecksformen grob zusammengeschweisst.<br />
An den Kanten blieben die unregelmässi-<br />
Münchner Galerie von Wolfgang Gurlitt. Die «gotische<br />
Körperlichkeit eines knienden weiblichen Torsos<br />
[lässt] an Wilhelm Lehmbrucks «Der Gestürzte» hier, wie zuvor schon vom Rezensenten der Ausstelgen<br />
Schweissnähte gewollt deutlich sichtbar. Auch<br />
denken.»[1] Ein anderer Rezensent verglich sie mit lung bei Gurlitt bemerkt, lagen Assoziationen mit<br />
3<br />
4<br />
5<br />
2<br />
52 53<br />
4 5