21.12.2022 Aufrufe

Magen& Darm

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info 7<br />

Da ich sehr sportlich und trainiert war<br />

und Alkohol, Drogen oder Rauchen nie<br />

Thema für mich gewesen waren, dachte<br />

ich, ich muss mich nicht weiter um<br />

meinen Körper kümmern. Aber so<br />

einfach ist es nicht.<br />

Ich musste lernen, auf meinen Körper<br />

zu hören und habe vieles ausprobiert.<br />

Yoga, Akupunktur, Meditation … hier<br />

muss jeder für sich ausloten, was richtig<br />

ist, das ist individuell verschieden. Mir<br />

helfen CBD-Tropfen sehr gut, deshalb<br />

habe ich aus Überzeugung die Tropfen<br />

herstellen lassen und vertreibe sie, um<br />

auch anderen helfen zu können – Herz-<br />

Blut CBD, aus Schweizer Bio-Anbau.<br />

Du bist dann an die Öffentlichkeit<br />

gegangen, hast auf Instagram über die<br />

Krankheit gesprochen. Wie war das<br />

Feedback?<br />

Es hat lange gedauert, bis ich über das<br />

Thema sprechen konnte, weil es mir unangenehm<br />

war. Das Feedback auf Instagram<br />

war massiv. Viele schrieben, “ich<br />

habe das auch“, darunter 18-Jährige und<br />

Leute, die man aus dem Showgeschäft<br />

oder Fernsehen kennt. Die Resonanz hat<br />

mich umgeworfen. Ich dachte, warum<br />

sprechen alle über Bandscheibenvorfall,<br />

aber niemand spricht über chronisch<br />

entzündliche <strong>Darm</strong>erkrankungen und<br />

künstliche <strong>Darm</strong>ausgänge?<br />

Du hast es getan – und auch in deinem<br />

Buch ‚Mein <strong>Darm</strong> ist kein Arsch‘ tust<br />

du es. Worum geht es?<br />

An den Reaktionen auf Instagram hatte ich<br />

gesehen, dass viele in einer ähnlichen Situation<br />

sind wie ich. Aber Betroffene müssen<br />

nicht nur gegen die Erkrankung kämpfen,<br />

sondern auch mit Scham. Ich wollte dem<br />

Thema das Tabu nehmen und transparent<br />

sein. Es hilft, darüber zu sprechen und zu<br />

sehen, dass man nicht alleine ist. Alle denken<br />

immer, sie müssten stark sein – dabei<br />

ist es in Ordnung, einen Gang runterzuschalten.<br />

Es ist wichtig, auf seinen Körper<br />

zu hören und herauszufinden, was einem<br />

guttut. Dafür sollte man ruhig auch mal<br />

neue Wege ausprobieren. Und man kann<br />

sich jederzeit Hilfe holen, auch von Psychologen.<br />

Es ist kein Zeichen von Schwäche,<br />

das zu tun, im Gegenteil. Das Buch soll aber<br />

grundsätzlich auch für alle eine Motivation<br />

sein, die in ihrem Leben gerade durch eine<br />

schwere Phase gehen müssen!<br />

Diese positive<br />

Einstellung<br />

führt dazu,<br />

dass man<br />

sich mehr um<br />

sich und die<br />

Genesung<br />

kümmert als<br />

nur ständig<br />

den Beutel zu<br />

verfluchen:<br />

Die Situation<br />

annehmen,<br />

akzeptieren<br />

und dann<br />

weiter<br />

kämpfen, ist<br />

der Weg.<br />

Buchtipp<br />

"Mein <strong>Darm</strong> ist<br />

kein Arsch"<br />

Wie aus einer fiesen Diagnose etwas<br />

Wertvolles für Philipps Leben wurde.<br />

Nach Jahren des Verdrängens, des<br />

heimlichen Leidens und der ständigen<br />

Medikamenteneinnahme entschied<br />

sich der Frauenschwarm, mit dem<br />

Tabu zu brechen und offen über seine<br />

Krankheit zu sprechen.<br />

Er hat sich der Herausforderung gestellt<br />

und seinen ganz persönlichen<br />

Weg gefunden, mit Colitis Ulcerosa<br />

zu leben.<br />

Alarm im <strong>Darm</strong>– Was tun bei<br />

Verdauungsproblemen?<br />

Text Rico Santowski<br />

studiolh<br />

In Deutschland erfüllen schätzungsweise<br />

15 Prozent der Bevölkerung<br />

die Kriterien für die<br />

Diagnose „Reizdarmsyndrom“<br />

(RDS). Anders ausgedrückt: Verdauungsprobleme<br />

hat jeder mal<br />

– etwa jeder sechste Deutsche hat<br />

ernsthafteVerdauungsprobleme.<br />

Die Betroffenen – fast zweimal mehr Frauen<br />

als Männer – leiden unter <strong>Darm</strong>beschwerden,<br />

für die auch der Arzt keine eindeutige<br />

körperliche Ursache findet. Zu den Symptomen<br />

zählen wiederkehrende Bauchschmerzen,<br />

Durchfall, Verstopfung sowie<br />

Blähungen. Wenn andere mögliche Ursachen<br />

wie eine chronisch-entzündliche<br />

<strong>Darm</strong>erkrankung, Magen-<strong>Darm</strong>-Infekte,<br />

Magengeschwüre, Tumore sowie Nahrungsmittelunverträglichkeiten<br />

durch entsprechende<br />

Untersuchungen ausgeschlossen<br />

wurden, wird „Reizdarmsyndrom“<br />

diagnostiziert; eine ursächliche Therapie<br />

des Reizdarms gibt es daher derzeit nicht.<br />

So wird, je nach individueller Problemlage,<br />

über eine Ernährungsumstellung gesprochen<br />

oder eine Behandlung einzelner<br />

Beschwerden (zum Beispiel mit Schmerzmitteln<br />

und krampflösenden Arzneien)<br />

angedacht. Oft helfen auch psychisch<br />

unterstützende Maßnahmen. Generell<br />

geht es dabei immer eher um die Linderung<br />

der Beschwerden.<br />

Vielleicht ist unser <strong>Darm</strong> einfach zu komplex,<br />

um ihn zu „verstehen“. Der <strong>Darm</strong> ist<br />

die Schule unseres Immunsystems.<br />

Rund 100 Billionen Bakterien – über 1.000<br />

verschiedene Arten – wohnen hier und<br />

spalten nicht nur unsere Nahrung auf, sie<br />

bringen auch unseren Abwehrzellen bei,<br />

gute von bösen Eindringlingen zu unterscheiden,<br />

und stärken so unser Immunsystem.<br />

Starke Medikamente können hier<br />

deshalb oft kontraproduktiv wirken; besser<br />

sind oft milde und pflanzliche Arzneimittel,<br />

die die natürlichen Prozesse unterstützen.<br />

Blähungen und Bauchschmerzen,<br />

Verstopfung und Durchfall können also<br />

Auswirkungen vieler verschiedener Phänomene<br />

sein - von schlechter Ernährung bis<br />

zu Stress im Alltag.<br />

In Deutschland<br />

erfüllen circa 15%<br />

der Bevölkerung die<br />

Kriterien für die Diagnose<br />

“Reizdarmsyndrom“.<br />

Empfehlenswert ist darum eine ebenso<br />

umfassende Herangehensweise, wenn<br />

es um die Vermeidung eines Reizdarms<br />

geht: Ausreichend Tee oder Wasser trinken,<br />

regelmäßig bewegen, mehr präbiotische<br />

Lebensmittel und weniger Fertigprodukte<br />

essen, generell viele Ballaststoffe aufnehmen<br />

und tendenziell „locker bleiben“<br />

sind gute Ideen, auf die wir meist von<br />

ganz alleine kommen, wenn wir auf unser<br />

Bauchgefühl hören.<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK_2060734295

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!