22.12.2022 Aufrufe

StippVisite_Frühjahr 2020_I

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

– zumal in einem kommunalen Krankenhaus –<br />

bestimmte Werte, Orientierung und Fürsorge<br />

erwarten“, erklärt Dr. Peter Redemann. Der<br />

Geschäftsführer des Harzklinikums betonte,<br />

das sei „ohne eine ethische Kompassnadel<br />

und ohne den auf diese Weise möglichen<br />

Diskurs innerhalb der Berufsgruppen in einer<br />

Klinik wert- und orientierungslos“. Er dankte<br />

all‘ jenen Kolleginnen und Kollegen, die sich<br />

in den vergangenen vier Jahren in diesem<br />

Gremium engagiert haben; zugleich auch<br />

denjenigen, die sich erneut dieser wichtigen<br />

Aufgabe stellen.<br />

Aufgaben des klinischen Ethikkomitees<br />

am Harzklinikum<br />

• steht sowohl ratsuchenden Patienten, Angehörigen als auch<br />

Ärzten, Pflegenden und Klinik-Mitarbeitern zur Verfügung<br />

• arbeitet als Beratungsgremium bei ethischen<br />

Konfliktsituationen in der Krankenversorgung<br />

• arbeitet berufsgruppenübergreifend, gleichberechtigt,<br />

hierarchieunabhängig<br />

• unterstützt Betroffene bei der Entscheidungsfindung<br />

• tritt für die Stärkung von Verantwortung, Selbstbestimmung,<br />

Respekt, Rücksicht, Würde, Mitgefühl und Vertrauen im<br />

Umgang mit Kranken ein<br />

• macht sich die Fortbildung von Mitarbeitern zu ethischen<br />

Themen zur Aufgabe<br />

• berät Mitarbeiter zu ethischen Fragestellungen und<br />

entwickelt Leitlinien<br />

Umfrage:<br />

Warum engagieren Sie sich im Klinischen Ethikkomitee?<br />

Wollen das Beste<br />

für unsere Patienten<br />

Annett Breutel (50<br />

Jahre) Ich bin seit<br />

2005 am Harzklinikum<br />

in Wernigerode<br />

tätig, arbeite auf<br />

der Intensivstation<br />

A3c als Intensivschwester.<br />

Im Ethikkomitee engagiere ich mich, weil<br />

mir Ethik in meinem Beruf im Umgang mit<br />

schwerstkranken Patienten und deren Angehörigen<br />

sehr wichtig ist. Es ist mir ein Anliegen,<br />

einen Konsens zwischen Intensivmedizin<br />

und Ethik zu finden und diesen auch in<br />

meinen Alltag einfließen lassen zu können.<br />

Ich erachte es als unabdingbar, immer wieder<br />

ethische Aspekte zu hinterfragen und mit<br />

Kollegen zu diskutieren, um unseren Patienten<br />

die bestmögliche Behandlung sowie Wertschätzung<br />

in allen Lebenslagen anbieten zu<br />

können.<br />

Matthias Zentner (51 Jahre) Seit 2003<br />

bin ich am Harzklinikum in Quedlinburg<br />

tätig, arbeite dort als Klinikseelsorger und<br />

Dozent, beispielsweise für den „Palliative<br />

Care“-Kurs und die klinikeigene Krankenpflegeschule<br />

Ich erlebe in den letzten Jahren immer öfter<br />

Situationen, in denen darüber zu entscheiden<br />

ist, welche Therapien noch vorgenommen werden (sollen). Dies ist<br />

für sich genommen nichts Neues, wird aber zu einem Prozess, der<br />

Vermittlung braucht, wenn unterschiedlichen Meinungen und Wertmaßstäbe<br />

gegeneinander stehen. Patientinnen, Patienten und Angehörige<br />

entscheiden heute oft viel bewusster und sind hier und da<br />

ganz anderer Meinung als ihre Behandler. Auch die Ärztinnen, Ärzte<br />

und Pflegenden sehen Entscheidungen am Lebensende manchmal<br />

durchaus unterschiedlich. Ich arbeite gern im Ethikkomitee mit, um mit<br />

allen Betroffenen zu beraten, was das Beste für die/den Patient/in ist.<br />

Freude macht mir auch, Fortbildungen zu organisieren, die aktuelle<br />

ethische Fragestellungen in der Medizin aufnehmen: kultursensible<br />

Pflege, Organspende, Entscheidungen am Lebensende, Stichwort<br />

Patientenverfügung, Demenz oder der Umgang mit freiheitsentziehenden<br />

Maßnahmen wie die Fixierung.<br />

21<br />

<br />

STIPPVISITE

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!