1-2023
Fachzeitschrift für Elektronik-Produktion - Fertigungstechnik, Materialien und Qualitätsmanagement
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Rund um die Leiterplatte<br />
Fertigungsgerechtes Leiterplattendesign<br />
Smart Tool ermittelt Geometrie<br />
für impedanzdefinierte Leiter<br />
Impedanzdefinierte Leiterplatten erfordern die richtige Leitergeometrie, Lagenaufbau und Basismaterial,<br />
um die vorgegebene Impedanz zu erreichen. Intelligente Werkzeuge vereinfachen die Arbeit.<br />
Leiterbahnen mit definierter Impedanz: fertigungsbedingt schwankt<br />
die Impedanz um ±10 %<br />
Jede Leiterbahn hat eine Länge,<br />
einen Widerstand, eine Kapazität<br />
und eine Induktivität. Der Wert dieser<br />
elektrischen Parameter ist abhängig<br />
von ihren physikalischen Eigenschaften,<br />
der Beziehung zu anderen<br />
leitenden und nichtleitenden Materialien<br />
in der Nähe und der Wellenform,<br />
die sie durchläuft.<br />
Gleichstromsignale und Wellenformen<br />
mit niederfrequenten Anteilen,<br />
werden von den Eigenschaften<br />
nicht so stark beeinflusst, insbesondere<br />
dann, wenn die Leiterbahnen<br />
im Vergleich zu ihren Wellenlängen<br />
kurz sind. In diesen Fällen können<br />
wir diese Verbindungen so behandeln,<br />
als ob sie direkt nebeneinander<br />
liegen würden.<br />
Wenn die Wellenlänge viel kürzer<br />
ist als die Länge der Leitung, oft wird<br />
ein Viertel bis ein Sechstel verwendet,<br />
müssen wir uns um die Eigenschaften<br />
der Leitung kümmern, die das Signal<br />
durchlaufen wird. Das Ziel ist, die<br />
Wellenform so weit wie möglich beibehalten,<br />
den Einfluss von anderen<br />
Signalen in der Nähe reduzieren und<br />
Reflexionen minimieren. Dazu schaffen<br />
wir eine Leitung mit einem definierten<br />
Wellenwiderstand z0, den die<br />
Eurocircuits<br />
www.eurocircuits.de<br />
Wellenfront, ein Übergang zwischen<br />
Zuständen, „sieht“, wenn sie sich entlang<br />
der Leitung ausbreitet.<br />
Eine herkömmliche Übertragungsleitung<br />
besteht aus einer Leiterbahn<br />
mit einer Erdungsebene für den Rückstrom.<br />
In den meisten Fällen sind die<br />
Leiterbahnen und Ebenen entweder<br />
mit Luft oder einem Basismaterial<br />
FR-4, RO4350, IS400 usw. mit<br />
einer bestimmten Dielektrizitätskonstante<br />
εr umgeben. Schließlich muss<br />
eine passende Abschlussschaltung<br />
in der Regel mit Widerständen und<br />
Kondensatoren einbezogen werden,<br />
um Reflexionen so weit wie möglich<br />
zu verhindern.<br />
Nach dieser extrem kurzen Einführung<br />
in das weite Feld HF-Design,<br />
kommt der fertigungstechnische Teil.<br />
Grundregeln<br />
für gutes HF-Design<br />
Für ein erfolgreiches HF-Design<br />
muss der Leiterplattendesigner die<br />
Schaltung gut entwerfen und die Leiterplatte<br />
speziell für diese Anforderungen<br />
auslegen und der Leiterplattenhersteller<br />
mit den erforderlichen<br />
elektrischen Eigenschaften fertigen.<br />
Der PCB-Designer<br />
hat die Aufgabe:<br />
• die richtige Geometrie zu definieren,<br />
also Aufbau, Abstände und<br />
Breiten und die Materialien mit<br />
ihren jeweiligen Dielektrizitätskonstanten,<br />
um die gewünschte<br />
charakteristische Impedanz zu<br />
erzeugen;<br />
• Unterbrechungen in den Übertragungsleitungen<br />
zu minimieren, die<br />
normalerweise durch Durchkontaktierungen<br />
und Steckverbinder<br />
verursacht werden;<br />
• eine geeignete Abschlussschaltung<br />
vorsehen, die Reflexionen<br />
reduziert, falls es erforderlich ist<br />
oder eine Feinabstimmung nach<br />
der Fertigung der Leiterplatte<br />
vorsehen.<br />
Der Leiterplattenhersteller hat die<br />
Aufgabe, den korrekten Aufbau zu<br />
fertigen und die Geometrie so einhalten,<br />
dass der resultierende Wellenwiderstand<br />
der Übertragungsleitung<br />
innerhalb einer bestimmten prozentualen<br />
Abweichung vom Nennwert<br />
liegt; 10% Abweichung ist ein<br />
Industriestandard. Dies wird als<br />
definierte oder kontrollierte Impedanz<br />
bezeichnet.<br />
Interaktives Webtool<br />
Impedanz Kalkulator<br />
Mit dem Impedanz Kalkulator<br />
bietet Eurocircuits eine günstige<br />
Lösung für Leiterplatten an, die für<br />
bestimmte Leiterbahnen eine definierte<br />
Impedanz erfordern. So funktioniert<br />
das Webtool: Zunächst wählen<br />
Designer Defined Impedance Pool<br />
im Eurocircuits Visualizer aus. Die<br />
minimale Anzahl der Lagen ist vier.<br />
Nun ist der praktischer Impedanz<br />
Kalkulator aktiv. Damit lässt sich<br />
die Geometrie der Leiterbahnen<br />
berechnen, die die Übertragungsleitungen<br />
Single-Ended oder Differential,<br />
Microstrip oder Stripline<br />
für den gewählten Lagenaufbau<br />
bilden werden.<br />
Zum Beispiel lassen sich für 50 Ω<br />
Leitungswellenwiderstand und 90 Ω<br />
differentiellen Leitungswellenwiderstand<br />
die korrekten Leiterbahnbreiten<br />
und Leiterabstände für ein Material<br />
mit konstanter Dielektrizitätskonstante<br />
(εr) einfach bestimmen.<br />
Es ist wichtig, einen Blick auf<br />
den Lagenaufbau-Editor zu werfen,<br />
um sicherzustellen, dass der<br />
Aufbau wie erwartet ist und dass<br />
jeder Lage Designdaten zugeordnet<br />
sind. Abschließend ist auf die<br />
berechnete Gesamtmaterialdicke im<br />
Abschnitt Lagenaufbau des Lagenaufbau-Editors<br />
zu achten, da diese<br />
von der Nenndicke der Leiterplatte<br />
0,8 mm; 1,2 mm; 1,55 mm, usw.<br />
abweicht und vom Lagenaufbau<br />
abhängt ◄<br />
Mit dem Impedanz Kalkulator können PCB-Designer die richtige<br />
Leitergeometrie für einen bestimmten Lagenaufbau ermitteln<br />
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