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Wissenschaftlich-technische und wirtschaftliche Problemstellung 53<br />
schwerende Problemstellung bei der Parametrierung des Reibschweißprozesses ist, dass vorab<br />
durch die tabellierten Parameterfenster keine Aussage über die zu erwartenden Reibmomente<br />
erfolgt.<br />
Tabelle 1:<br />
Parametrierung des kontinuierlich angetriebenen Rotationsreibschweißprozesses<br />
anhand von DVS Merkblatt 2909 Teil 2 [4]<br />
Werkstoff<br />
Reibkraft<br />
[N/mm²]<br />
Stauchkraft<br />
[N/mm²]<br />
Reibzeit<br />
[s]<br />
Stauchzeit<br />
[s]<br />
Drehzahl<br />
[min -1 ]<br />
Unlegierte<br />
Stähle<br />
20…80 80…250 1…100 2…10 500…5000<br />
C60 50…80 150…250 3…6 2…3 1500…3000<br />
42CrMo4 50…80 150…250 3…6 2…3 1500…3000<br />
Aufgrund fehlender Messtechnik bei industriell eingesetzten Reibschweißmaschinen ist die experimentelle<br />
Ermittlung der Reibmomente durch Vorversuche in der Regel nicht möglich. Aus<br />
diesem Grund werden hohe Vorspannkräfte gewählt und die Spannmittel zum Teil sehr massiv<br />
ausgeführt, um Bauteilschlupf in Folge hoher Reibmomente zu verhindern. Dies ist einer der treibenden<br />
Faktoren für die Kosten der Spannmittel. Kommt es dennoch zum Bauteilschlupf während<br />
des Reibschweißens, führt dies zu schnellem Verschleißen der Spannbacken und Beschädigungen<br />
der Fügebauteile, welches in Abbildung 2 dargestellt ist.<br />
Abbildung 2: Oberflächenschäden (Spannmarken) auf dickwandigen Rohrbauteilen (links),<br />
Vollwellenbauteilen (mitte) und Beulen von dünnwandigen Rohrbauteilen in<br />
Folge von Bauteilschlupf und Spannkräften beim Reibschweißen (rechts).<br />
Zu sehen sind hierbei für dickwandige Rohrbauteile (links) und Vollmaterialreibschweißungen<br />
(mittig) Oberflächenschäden, sogenannte Spannmarken, welche den Produktionsausschuss und<br />
somit die Kosten im Rahmen der industriellen Anwendung erhöhen. Eine weitere Problemstellung<br />
zeigt sich bei der Anwendung des Reibschweißverfahrens beim Fügen dünnwandiger Rohrbauteile,<br />
welches in der Abbildung 2 rechts dargestellt ist. Die durch kraftschlüssige Einspannung