23_Ausgabe November 2003
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Handwerks entgegen zu steuern. 1761 gab<br />
es 24 Bäcker und 10 Küchler in Görlitz. Es<br />
dauerte auch gar nicht lange, bis der Zweck<br />
dieser Maßnahme erreicht war. Langsam<br />
kamen die Handwerksmeister wieder zu<br />
Wohlstand und Reichtum, und bald zeigten<br />
sich auch die Auswirkungen dieser Entwicklung<br />
im Stadtbild. Die Feste der Zünfte<br />
wurden wieder besonders prunkvoll begangen,<br />
insbesondere das Osterquartal, in dem<br />
die Lehrlinge auslernten und die jungen<br />
Meister den Brief erhielten.<br />
So wird im Jahre 1766 wie folgt von dem<br />
Riesenstriezel berichtet: "Am Mittwoch<br />
nach Ostern versammelten sich Meister und<br />
Gesellen in besonders reinlicher Kleidung<br />
vor dem Hause des Oberältesten. Die Kapelle<br />
der Stadtpfeifer eröffnete den Zug.<br />
Drei Müllern, die die enge Verbundenheit<br />
der Handwerke zueinander bekundeten<br />
folgte der Fahnenträger, der Marschall mit<br />
dem Stabe und die Gesellen des Handwerks<br />
mit ihren Arbeitsgeräten. Die Mitte des Zuges<br />
bildete eine Gruppe von sechs Personen,<br />
die auf einem besonders dafür hergestellten<br />
Gerüst einen Riesenstriezel trugen.<br />
Neben reichen Vergoldungen war der Striezel,<br />
in dessen Mitte sich das Bäckerwappen<br />
befand, mit Buchsbaum verziert. Hinter<br />
dem Striezel marschierten die Handwerks-<br />
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42<br />
Aus der Geschichte der Bäckerinnung Teil VI<br />
Im fünften Teil berichteten wir über recht<br />
interessante Einzelheiten aus der Geschichte<br />
des Bäckerhandwerks. Vor allem über<br />
Verordnungen und Verbote anfangs des 18.<br />
Jahrhunderts war die Rede.<br />
Neben den ordentlichen Backhäusern sollten<br />
private Backöfen nicht gebaut werden,<br />
und auch die Besitzer von Privatöfen hatten<br />
nicht das Recht, an fremde Personen Brot,<br />
Mehl und desgleichen abzugeben. Wer sich<br />
Mehl anschaffte, wurde gehalten, bei zugelassenen<br />
Meistern backen zu lassen. Ein<br />
Oberamtspatent bestätigte am 9. April 1725<br />
die königliche Verordnung über die Landbroteinfuhr<br />
und jegliche Vermehrung der<br />
Backhäuser in der Stadt und Vorstadt. Ebenso<br />
sei es auch den Soldaten untersagt, außer<br />
ihrer Mundportion Brot in die Stadt einzuschleppen.<br />
Auch in den folgenden Jahren mag nicht alles<br />
nach Wunsch der Bäcker gegangen sein,<br />
so hat sich scheinbar aus der gesamten Wirtschaftslage<br />
Schwierigkeiten für das Handwerk<br />
ergeben Während der schlesischen<br />
Kriege griff der Verfall der Nahrung immer<br />
weiter um sich. Dicht an der Grenze, an der<br />
Hauptverkehrsstraße gelegen, hatte die<br />
Stadt unter den Kriegsnöten viel zu leiden.<br />
Durch Herabsetzung der Anzahl der zugelassenen<br />
Meister suchte man der Not des<br />
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