BS 02-2023
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<strong>02</strong><br />
2<strong>02</strong>3<br />
<strong>02</strong><br />
SCHIFFFAHRT<br />
WERFTEN-SPEZIAL HÄFEN<br />
Mobilitätsgipfel verweist Silberstreif am Horizont für<br />
Hafen Trier plant 9770939 191001<br />
auf Standortsorgen 8 deutsche Binnenwerften 16 die Zukunft 44<br />
Februar 2<strong>02</strong>3 | 78. Jahrgang<br />
ISSN 0939–1916 | C 4397 D | € 10,50<br />
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A golden night fairy tale? Anyhow M/T “Corelli” in dry dock, one new build from a<br />
series of six new identical chemical tankers of GEFO with a streamlined and optimised<br />
underwater hull in order to reduce fuel consumption by up to 30% and lower pollutant<br />
emissions by 30%. Each tanker with 12 stainless-steel tanks.<br />
One tanker of the fleet of 150 tankers belonging<br />
to GEFO. 26 new build to reduce pollutant emissions.<br />
Which tanker will sail for you?<br />
2 Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
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EDITORIAL<br />
Krischan Förster<br />
Neues Amt, neuer Kopf<br />
Chefredakteur<br />
Hinter dem unauffälligen und auch<br />
ein wenig sperrigen Namen steckt ein<br />
sehr wichtiger Auftrag. Das neue Amt<br />
für Binnen-Verkehrstechnik soll die<br />
Digitalisierung an und auf den Wasserstraßen<br />
voranbringen. In Koblenz<br />
sollen dafür alle nötigen Kompetenzen<br />
und Ressourcen gebündelt<br />
werden. Klingt erst einmal gut. Zwei<br />
Fragen müssen aber erlaubt sein: Warum<br />
erst jetzt? Und was ändert sich<br />
außer dem Namen, wenn das gleiche<br />
Personal wie zuvor mit denselben<br />
Aufgaben beschäftigt ist?<br />
Böse Zungen könnten von altem<br />
Wein in neuen Schläuchen sprechen,<br />
noch kritischer wäre das Wort Etikettenschwindel.<br />
Soweit muss man nicht<br />
gehen, jede Initiative verdient eine<br />
Chance. Fakt ist allerdings auch, dass<br />
es im System Wasserstraße mehr Tempo<br />
und Dynamik braucht.<br />
Gut funktionierende verkehrstechnische<br />
Systeme und ein echter digitaler<br />
Informationsaustausch können<br />
die Logistik per Binnenschiff zweifelsohne<br />
auf ein neues technologisches<br />
Niveau heben. Mögliche Effizienzgewinne<br />
sind zwar kein Ersatz, aber umso<br />
nötiger, wenn zu wenig Geld für einen<br />
Ausbau der Infrastruktur zur Verfügung<br />
gestellt wird – wie leider für<br />
2<strong>02</strong>3 geschehen. Bislang bestehen nur<br />
Insellösungen, beispielsweise in den<br />
Seehäfen. Aber dort funktionieren sie<br />
– das sollte Vorbild und Ansporn sein.<br />
Das neue Amt ist und bleibt eine<br />
untergeordnete Einheit der allgewaltigen<br />
Generaldirektion für Wasserstraßen<br />
und Schifffahrt, kurz<br />
GDWS. Diese Mammutbehörde mit<br />
ihren rund 12.000 Mitarbeitern zwischen<br />
Nordsee und Donau sucht einen<br />
neuen Chef, nachdem ihr bisheriger<br />
Präsident Hans-Heinrich Witte in<br />
den Ruhestand gewechselt ist.<br />
An Witte wie auch der gesamten<br />
Verwaltung wurde und wird oft und<br />
gern Kritik geübt, wenn der Verkehr<br />
an Flüssen und Kanälen mal wieder<br />
ins Stocken gerät, sich Bauvorhaben<br />
verzögern oder die Kosten aus dem<br />
Ruder laufen. In einigen Fällen durchaus<br />
zu Recht. Man darf aber auch nie<br />
vergessen, dass die WSV als Bundesbehörde<br />
abhängig von politischen<br />
Weichenstellungen ist – davon, wie<br />
viel Geld sie bekommt, wie sie personell<br />
ausgestattet wird und mit welchem<br />
Planungs- und Genehmigungsrecht<br />
sie arbeiten muss.<br />
Wer Witte als Präsident der GDWS<br />
beerben wird, ist noch offen. Das verwundert,<br />
schließlich ist doch ein geplanter<br />
Wechsel in den Ruhestand<br />
mehr als vorhersehbar. Wer auch immer<br />
es wird – es wartet zweifelsohne<br />
eine Herkulesaufgabe. Womöglich<br />
steht eine weitere Ämterreform an,<br />
wie jüngst von einigen Verbandsakteuren<br />
vorgeschlagen. Die operativen<br />
Aufgaben, die mit Blick auf ein<br />
halbwegs zukunftsfähiges System<br />
Wasserstraße zu stemmen sind, werden<br />
angesichts knapper Ressourcen<br />
und einer weiter alternden Infrastruktur<br />
ohnehin eher größer als kleiner.<br />
Gesucht wird also ein strategisch-kühler<br />
Kopf mit politischem Fingerspitzengefühl<br />
und einem gerüttelt<br />
Maß an Leidensfähigkeit. Wir hoffen<br />
mit Ihnen zusammen auf das Beste!<br />
Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
SCHIFFBAU IST...<br />
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Ruhr<br />
Dollart<br />
Ems<br />
Ems<br />
Küstenkanal<br />
Dortmund-Ems-Kanal<br />
Deutsche Bucht<br />
Lippe<br />
Möhnesee<br />
Jadebusen<br />
Dümmer<br />
Möhne<br />
Diemelsee<br />
Weser<br />
Oste<br />
Eider<br />
Westensee<br />
Kieler<br />
Bucht<br />
Elbe<br />
Lübecker<br />
Bucht<br />
Mecklenburger<br />
Bucht<br />
Schweriner See<br />
Barniner See<br />
Alte Elde<br />
Peene<br />
Gülper See<br />
de<br />
Breitlingsee<br />
Großer<br />
r<br />
Goitzschesee<br />
Kummerower<br />
See<br />
Platlinsee<br />
Ruppiner-Kanal<br />
To lensesee<br />
Templiner See<br />
Schwielowsee<br />
Rügischer<br />
Bodden<br />
S<br />
Stettiner<br />
Haff<br />
Unteruckersee<br />
Oberuckersee<br />
Pommersche<br />
Bucht<br />
Spree<br />
Schwielochsee<br />
nl<br />
Talsp<br />
Spre<br />
INHALT<br />
<strong>02</strong> 2<strong>02</strong>3<br />
NORDSEE<br />
E D E R L A N D E<br />
Harle Yachtbau<br />
Vechte<br />
Ems<br />
EMDEN<br />
Dortmund-Ems-Kanal<br />
WILHELMSHAVEN<br />
Ems-Jade-Kanal<br />
Schiffswerft Diedrich<br />
Elisabeth-Fehn-Kanal<br />
Kötter Werft<br />
OSNABRÜCK<br />
OLDENBURG<br />
Hunte<br />
Hunte<br />
Hunte<br />
Weser<br />
Siemer Jachtservice<br />
BREMERHAVEN<br />
Rosemeier Schiffbau<br />
Weser<br />
BREMEN<br />
Die Gebr. Friedrich Werft<br />
Oste<br />
Nord-Ostsee-Kanal<br />
Stör<br />
Elbe<br />
Pella Sietas<br />
A ler<br />
Steinhuder<br />
Meer<br />
Mi te landkanal<br />
Feltz Werft<br />
Schiffswerft von Cölln<br />
Leine<br />
Jöhnk Werft<br />
HANNOVER<br />
KIEL<br />
NEUMÜNSTER<br />
Mi te landkanal<br />
Großer<br />
Plöner See<br />
Lübeck Yacht Trave Schiff<br />
Julius Grube<br />
HAMBURG<br />
Elbe-Lübeck-Kanal<br />
LÜNEBURG<br />
LÜBECK<br />
Marine Service Brandt<br />
Schiffswerft M.A. Flint<br />
Heinrich Buschmann & Söhne<br />
Theodor Buschmann<br />
Elbe-Seitenkanal<br />
BRAUNSCHWEIG<br />
Hitzler Werft<br />
Elbe<br />
A ler<br />
WISMAR<br />
Störkanal<br />
Müritz-Elde-Wasserstraße<br />
SET Tangermünde<br />
Schiffswerft Herrmann Barthel<br />
Schiffswerft Bolle<br />
Schiffsanlagenbau Barth<br />
ROSTOCK<br />
Tamsen Maritim<br />
Elbe<br />
Warnow<br />
Kiebitzberg<br />
Elbe-Havel-Kanal<br />
Havel<br />
Recknitz<br />
Plauer<br />
See<br />
Saaler<br />
Bodden<br />
Neptun Werft<br />
SET Gentin<br />
STRALSUND<br />
Kuhnle Werft<br />
Müritz<br />
Rhinkanal<br />
Hegemann Werft<br />
Beetzsee<br />
Havel<br />
Ostseestaal<br />
Havel-Kanal<br />
Tollense<br />
Havel<br />
Havel<br />
Peene<br />
NEUBRANDENBURG<br />
Werft Malz<br />
BERLIN<br />
Galenbecker<br />
See<br />
Uecker<br />
Spree<br />
Oder<br />
P O L E<br />
Oder<br />
Mittschiffswerft Berlin<br />
Großer<br />
Müggelsee<br />
Oder-Spree-K<br />
MAGDEBURG<br />
10<br />
ein<br />
Niers<br />
Lippe<br />
Wesel-Da teln-Kanal<br />
Rhein-Herne-Kanal<br />
MÜNSTER<br />
Fleesensee<br />
Kölpinsee<br />
Muldestausee<br />
Dortmund-<br />
Ems-Kanal<br />
Da teln-Hamm-Kanal<br />
Ruhr<br />
Ems<br />
Meidericher Schiffswerft<br />
KALKAR<br />
Schiffswerft Aken/Elbe<br />
HAMM<br />
PADERBORN<br />
Neue Ruhrorter Schiffswerft<br />
Roßlauer Schiffswerft<br />
DORTMUND<br />
DUISBURG ESSEN<br />
Binnenwerften in Deutschland 16<br />
Schiffswerft Fischer<br />
KASSEL<br />
LEIPZIG<br />
DÜSSELDORF HA-DU HEINRICH HARBISCH Schiffswerft<br />
Ö<br />
Ruhr<br />
Diemel<br />
Weser<br />
Werra<br />
Winterhafen Magdeburg<br />
Saale<br />
Saale<br />
Elbe<br />
Mulde<br />
Mulde<br />
Neue Oderwerft<br />
Elbe<br />
Schwarze Elster<br />
Lausitzer Se<br />
Seenland<br />
nd<br />
Spre p<br />
Spr<br />
Talsp<br />
Baut<br />
3 EDITORIAL<br />
3 – Neues Amt, neuer Kopf<br />
5 PERSONALIEN<br />
6 NACHRICHTEN<br />
8 SCHIFFFAHRT<br />
8 – Mobilitätsgipfel der IHK:<br />
Wachsende Sorgen um den Standort<br />
10 – Bilanz 2<strong>02</strong>2: BfS zurück in der Erfolgsspur<br />
12 – Ohne Staatshilfen geht es nicht<br />
13 – Zu viele Daten führen zu Problemen<br />
14 – Seafar findet neue Partner<br />
15 – Deutsche Schiffe teilautonom unterwegs<br />
16 SCHIFFSTECHNIK<br />
16 – Binnenwerften in Deutschland:<br />
Silberstreif am Horizont<br />
22 – »James Hobrecht« | Schiffswerft Bolle liefert<br />
E-Katamaran nach Berlin<br />
22 – »Rheinau« | SET Genthin feiert erfolgreichen<br />
Stapellauf<br />
23 – Elektro-Fähre | Ostseestaal liefert ersten Neubau<br />
nach Zürich<br />
23 – Viking | Acht Kreuzfahrer getauft<br />
24 – »Elektra« | Innovatives Schubschiff getauft<br />
24 – »Chicago« | Emissionsfrei durch den<br />
Hamburger Hafen<br />
25 – Lux Werft | »Möwe« abgeliefert<br />
26 – GEFO bringt Hybrid-Tanker in Fahrt<br />
28 – Neuer Lieferant, besserer Service<br />
29 – HGK bestellt ersten Trockenfrachter<br />
30 – Mit Methanol zu Null-Emission?<br />
32 – Neptun baut wieder Viking-Flusskreuzer<br />
33 – Weiterer »Parsifal«-Tanker verkauft<br />
34 – Reederei Burmester:<br />
Blick nach vorn – aber nicht ohne Sorgen<br />
36 – SET baut erstmals Bundeswehr-Schiffe<br />
37 – Stahlzuschnitt für Forschungsschiff »Coriolis«<br />
38 LOGISTIK<br />
38 – Terberg: Schnellere Ladezeit, optimierte Leistung<br />
39 – Zweimal pro Woche vom Neckar nach Hamburg<br />
39 – Kombiverkehr expandiert in Italien<br />
39 – Hafen Rotterdam nimmt Planungs-Tool<br />
für Binnenschiffe in Betrieb<br />
40 SEEHÄFEN | SHORTSEA<br />
40 – Doppelhafen büßt Container ein<br />
41 – Emissionsfrei tanken am Tollerort<br />
42 – HPA klont Hamburger Hafen<br />
44 WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />
44 – Hafen Trier plant die Zukunft<br />
46 – Luxport will zurück zur alten Stärke<br />
47 – Alberthafen bekommt weiteren Trailerport<br />
48 – Große Schleuse Dorsten wieder in Betrieb<br />
50 – Niederfinow: Kaum im Betrieb, schon gesperrt<br />
52 RECHT<br />
52 – Recht | Register 2<strong>02</strong>2<br />
53 BUYER’S GUIDE<br />
58 BDS<br />
58 – Studie Studie belegt Bedarf an<br />
Flottenerneuerung<br />
59 IMPRESSUM<br />
Herausgeberverbände der Zeitschrift<br />
Verein für europäische<br />
Binnenschifffahrt und<br />
Wasserstraßen e.V.<br />
4 Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
PERSONALIEN<br />
BMWI: Dieter Janecek ist zum neuen<br />
Koordinator der Bundesregierung für<br />
Maritime Wirtschaft<br />
und Tourismus ernannt<br />
worden. Der<br />
bisherige wirtschaftspolitische<br />
Sprecher der Grünen<br />
im Bundestag tritt<br />
die Nachfolge von<br />
Claudia Müller an.<br />
Janecek will mit einer klaren Ausrichtung<br />
die Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätze<br />
im Lande nachhaltig sichern.<br />
RHENUS PARTNERSHIP: Philip<br />
Tomaskowicz ist neuer Geschäftsführer<br />
bei Rhenus Partner-<br />
Ship. Der 37-Jährige<br />
verantwortet künftig<br />
das operative Geschäft<br />
des Unternehmens.<br />
Tomaskowicz<br />
hatte 2017 als Leiter<br />
Binnenschifffahrt bei<br />
der Rhenus Gruppe<br />
angefangen und 2<strong>02</strong>0 die Gesamtprokura<br />
bei Rhenus PartnerShip erhalten.<br />
Personalie des Monats: Hans-Heinrich Witte geht in den Ruhestand<br />
GDWS: Hans-Heinrich Witte, in den vergangenen zehn Jahren Präsident der<br />
Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS), ist von Susanne Henckel,<br />
Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium, zum 31. Januar nach mehr<br />
als 40 Berufsjahren in den Ruhestand verabschiedet worden. Nachfolger bei der<br />
GDWS wird kommissarisch der bisherige Vizepräsident Dirk Schwardmann. Witte<br />
war Leiter der Bundesanstalt für Wasserbau (BAW), Präsident der WSD Nord in<br />
Kiel und ab 2013 Präsident der GDWS mit 12.000 Mitarbeitern. Unter seiner Leitung<br />
steuerte die Behörde Betrieb, Planung und Umsetzung aller Projekte an den<br />
Bundeswasserstraßen – aktuell sind es mehr als 1.000 Bauvorhaben.<br />
HGK AG: Wolfgang Birlin scheidet<br />
nach acht erfolgreichen Jahren als Vorstand<br />
der HGK AG<br />
aus. Auch seine<br />
Funktion als Geschäftsführer<br />
bei<br />
RheinCargo legt er<br />
nieder. Seine Aufgaben<br />
im Vorstand der<br />
HGK AG werden<br />
kommissarisch von<br />
den Vorständen Uwe Wedig (Vorsitzender)<br />
und Jens Albert Oppel übernommen,<br />
bis ein Nachfolger gefunden ist.<br />
HAFEN ANDERNACH: Matthias<br />
Holly wird zum 1. April Geschäftsführer<br />
der beiden größten städtischen Gesellschaften<br />
in Andernach. Der 41-Jährige<br />
war nach einem Studium der Umweltund<br />
Betriebswirtschaft in mehreren Beratungsunternehmen<br />
tätig, zuletzt als<br />
Director bei Ernst &<br />
Young WPG GmbH.<br />
Holly wird künftig<br />
die Stadtwerke einschließlich<br />
des Hafens<br />
Andernach gemeinsam<br />
mit Jan<br />
Deuster leiten, der<br />
dort bereits seit mehr als 20 Jahren tätig<br />
ist. Er tritt die Nachfolge von Lars Hörnig<br />
an, der nach Koblenz gewechselt ist.<br />
Seit über 110 Jahren im Dienst der Binnenschifffahrt:<br />
• Docks<br />
• Schlosserei<br />
• Dreherei<br />
• Ankerbau<br />
• Schweißboot<br />
HEINRICH HARBISCH Schiffswerft GmbH<br />
47053 Duisburg | Außenhafen | Marientor | Werftstraße 47 | Tel. +49 (0) 203 61<strong>02</strong>4 | Fax +49 (0) 203 61846 | E-Mail: harbisch@ha-du.de | www.ha-du.de<br />
Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
5
NACHRICHTEN<br />
VIVA CRUISES<br />
Erste Kreuzfahrtreederei startet in die Saison<br />
Bereits Mitte Januar sind die ersten Flusskreuzfahrtschiffe<br />
von Viva Cruises zu ihren<br />
ersten Kreuzfahrten in dieser Saison<br />
aufgebrochen. Den Anfang machten die<br />
»Viva One« und die »Viva Moments« ab<br />
ihrem Heimathafen Düsseldorf zu Vier-<br />
Nächte-Kurzreisen. An Bord der »Viva<br />
One« dreht sich von Januar bis März alles<br />
um das Thema Wellness, so die Reederei.<br />
Thematisch dazu werden Ausflüge inkludiert.<br />
Dabei geht es entweder in den<br />
Rheingau nach Boppard und Rüdesheim<br />
© Viva Cruises<br />
sowie nach Bonn und Köln oder auf<br />
»Wellnessreise Rheinhessen« mit Stopps<br />
in Koblenz, Frankfurt und Speyer. Die<br />
»Viva Moments« nimmt ihre Gäste im Januar,<br />
Februar und März mit auf Citytrips<br />
in die Niederlande und Belgien. Während<br />
in der Niederlande eine Käseverkostung<br />
im Reisepreis inklusive ist, wartet in Belgien<br />
eine exklusive Bierverkostung auf<br />
Gäste von Viva-Cruises.<br />
Im Februar startete dann auch das<br />
Flusskreuzfahrtschiff »Swiss Ruby« in die<br />
Saison. Von Februar bis März finden an<br />
Bord des Schiffes achttägige Krimi-<br />
Kreuzfahrten statt. Die Routen führen<br />
von Düsseldorf nach Berlin oder von<br />
Berlin wieder zurück nach Düsseldorf<br />
mit Stopps wie Duisburg, Münster, Brandenburg<br />
und Potsdam.<br />
Die »Viva One« war der erste Neubau<br />
des Flusskreuzfahrtveranstalters Viva<br />
Cruises, der in der Saison 2<strong>02</strong>18/19 seine<br />
Tätigkeit aufnahm. Das Schiff verfügt<br />
über 88 Kabinen und hat Platz für bis zu<br />
176 Passagiere. <br />
BERLINER NORDTRASSE<br />
Start für Fahrrinnenanpassung<br />
Nachdem zunächst die Baufeldfreimachung und die Kampfmittelsuche<br />
erfolgten, konnten die Bauarbeiten zur Fahrrinnenanpassung<br />
an der Berliner Nordtrasse starten. Das Teilprojekt<br />
VDE 17 begann nun mit dem ersten Baulos an der Spreemündung.<br />
Das Wasserstraßen-Neubauamt Berlin (WNA Berlin)<br />
hatte am 21.06.2<strong>02</strong>2 den Bauauftrag für das erste Baulos eine Arbeitsgemeinschaft<br />
aus den Unternehmen Züblin Spezialtiefbau,<br />
Johann Bunte Bauunternehmung, Otto Mette Wasserbau und<br />
Stump-Franki Spezialtiefbau erteilt.<br />
Im Bereich des »Spandauer Horns« werden zunächst zehn Meter<br />
lange Stahlspundbohlen zur Herstellung einer bauzeitlichen<br />
Bauzug am Spandauer Horn<br />
© WNA Berlin<br />
Werft Malz GmbH<br />
Die Adresse am Oder-Havel-Kanal für:<br />
• Schiffbau: Instandsetzung und Reparatur<br />
• Lieferung von Ersatzteilen für GOTHA ZG 52 Getriebe<br />
• Schweißzulassung: GL / DIN 1090<br />
• 3-lagige Slipananlage bis 67 m<br />
• eigene Tischlerei<br />
• mechanische Fertigung von Maschinenbauteilen<br />
• Stahl- und Aluminiumkonstruktionen<br />
An der Schleuse 7 | 16515 Oranienburg | www.werft-malz.de<br />
Arbeitsebene eingepresst. Danach werden die Spundwandarbeiten<br />
im Bereich einer neu zu errichtenden Wartestelle am<br />
Nordufer der Spree fortgesetzt und sukzessive in Richtung Spandauer<br />
Horn vollendet. Bei der alten Liegestelle »Spreeschanze«<br />
soll dem Wasserstraßen-Neubauamt Berlin (WNA) zufolge eine<br />
»ökologisch wertvolle« Flachwasserzone entstehen. Des Weiteren<br />
werden verschiedene Einleitungsbauwerke und ein Trinkwasserdüker<br />
unter der Spree ersetzt. Alle Arbeiten des ersten Bauloses<br />
sollen bis Ende 2<strong>02</strong>4 abgeschlossen sein.<br />
Mit dem aktuell auszuführenden, zwei Kilometer langen ersten<br />
Baulos im Bereich der Spreemündung entsteht eine zentrale Wartestelle<br />
für die Einrichtung der geplanten Richtungsverkehrstrecken<br />
für große Wasserfahrzeuge. Gleichzeitig wird eine direkte<br />
Einfahrt von bis zu 110 m langen Wasserfahrzeugen aus der Spree<br />
in die Schleuse Spandau und zur Havel-Oder-Wasserstraße möglich<br />
gemacht.<br />
<br />
6 Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
NACHRICHTEN<br />
KOBLENZ<br />
Neues Amt für Binnen-Verkehrstechnik eröffnet<br />
(v.l.): Alexander Bätz, Vorsitzender des Bezirkspersonalrats, Mathias Polschinski, Leiter des Amtes für<br />
Binnen-Verkehrstechnik, Staatssekretärin Susanne Henckel, BMDV und Hans-Heinrich Witte,<br />
Präsident der GDWS<br />
An seinem letzten Arbeitstag hat der Präsident<br />
der Generaldirektion Wasserstraßen<br />
und Schifffahrt Hans-Heinrich<br />
Witte gemeinsam mit der Staatssekretärin<br />
Susanne Henckel in Koblenz das Amt für<br />
Binnen-Verkehrstechnik offiziell eröffnet.<br />
© WSV<br />
Einen Tag später hat er sich in den Ruhestand<br />
verabschiedet.<br />
Die Verkehrstechnik der WSV unterstützt<br />
die Schifffahrt und ihre Logistikpartner<br />
durch moderne Informationssysteme.<br />
Im Mittelpunkt steht die durchgängige Befahrbarkeit<br />
der Bundeswasserstraßen. In<br />
dem neuen Amt werden zentrale verkehrstechnische<br />
Aufgaben zusammengeführt.<br />
Durch die Implementierung und den Betrieb<br />
komplexer verkehrstechnischer Systeme<br />
und den länderübergreifenden digitalen<br />
Datenaustausch soll die fortschreitende<br />
internationale Vernetzung in der Binnenschifffahrt<br />
weiter gestärkt werden.<br />
Darüber hinaus ist das Amt für Binnen-Verkehrstechnik<br />
zuständig für die<br />
Konstruktion, Erprobung und Bereitstellung<br />
von visuellen Schifffahrtszeichen,<br />
z.B. Tonnen und Leuchttürmen,<br />
und für die Ausstellung von Sprechfunkzeugnissen<br />
sowie die Durchführung von<br />
Typprüfungen von Navigationsgeräten<br />
und Zertifizierungsverfahren.<br />
Leiter des neuen Amtes mit rund 70<br />
Beschäftigten ist Mathias Polschinski, der<br />
seit 1999 in der WSV in verschiedenen<br />
Funktionen tätig ist. <br />
SCHWEIZERISCHE RHEINHÄFEN<br />
Abgaben für Schiffsumschlag gesenkt<br />
Zur Stärkung des Standortes im Vergleich zu angrenzenden ausländischen<br />
Binnenhäfen, haben die Schweizerischen Rheinhäfen<br />
(SRH) eine temporäre Tarifreduktion beschlossen. Die SRH hatten<br />
am 29. März 2<strong>02</strong>2 eine Absichtserklärung mit dem Preisüberwacher<br />
unterzeichnet. Inhaltlich wurde eine Tarifreduktion bei<br />
den Hafenabgaben für den schiffsseitigen Umschlag von Massengütern<br />
innerhalb einer Bandbreite von 0 bis 15 % vereinbart.<br />
Die konkrete Ausgestaltung der Reduktion wurde mit der Hafenwirtschaft<br />
und dem SVS in einer Arbeitsgruppe Hafenabgaben<br />
diskutiert. Dabei wurden die Potenziale zur Steigerung der Umschläge<br />
(je nach Gütergruppe), als Kriterium erfasst.<br />
»Zur Stärkung des Standortes der Schweizerischen Rheinhäfen<br />
im Vergleich zu angrenzenden ausländischen Binnenhäfen, hat<br />
der Verwaltungsrat der Schweizerischen Rheinhäfen im Dezember<br />
2<strong>02</strong>2, auf Basis des gültigen Abgabetarifs (SG 955.480) nach<br />
§2 lit b eine temporäre Tarifreduktion per 1. Januar 2<strong>02</strong>3 beschlossen«,<br />
heißt es nun.<br />
Die beschlossenen Senkung der Hafenabgaben setze Anreize,<br />
um Mehrmengen in den Rheinhäfen umzuschlagen und öffne<br />
gleichzeitig Spielräume, um die Prozesse für die Erhebung der Hafenabgaben<br />
und Erfassung der statistischen Daten durch Investitionen<br />
in digitale Schnittstellen zu automatisieren, erklärt der<br />
Hafenbetreiber. Dabei spiele das RiverPorts Planning und Rhein-<br />
Ports Information System (RPIS) eine zentrale Rolle. Letzteres ist<br />
ein Hafenkommunikationssystem. Es deckt die Abwicklung von<br />
Containerschiffen an zahlreichen Binnenhäfen am Oberrhein ab.<br />
Über das System werden notwendige Informationen zwischen allen<br />
relevanten Akteuren in internationalen Lieferketten ausgetauscht,<br />
um den physischen Warentransport und insbesondere<br />
den Umschlag an Logistik-Hubs bestmöglich zu unterstützen. <br />
tmlg.eu/de<br />
Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
7
SCHIFFFAHRT<br />
© IHK Niederrehein<br />
Diskutierten beim Mobilitätsgipfel in Duisburg über Infrastruktur, Logistik und Standortfragen (v.l.): IHK NRW-Präses Ralf Stoffels, Rhenus-Vorstandschef<br />
Tobias Bartz, Evonik-Vorstandschef Christian Kullmann, Moderatorin Jeanette Kuhn und NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer<br />
Wachsende Sorgen um den Standort<br />
Es geht längst nicht mehr nur um die Binnenschifffahrt in Deutschland. Ausbleibende<br />
Investitionen in die Infrastruktur und fehlende Impulse für die Stärkung der Logistikketten<br />
gefährden den Industriestandort Deutschland und Arbeitsplätze. Von Krischan Förster<br />
Die nordrhein-westfälischen Industrie-<br />
und Handelskammern (IHK)<br />
hatten früh im neuen Jahr zu einem Mobilitätskongress<br />
nach Duisburg eingeladen.<br />
Unter dem Titel »Verkehrswende<br />
Güterverkehr – zwischen politischem<br />
Anspruch und Bürokratiemarathon«<br />
wurde in der Mercatorhalle Tacheles geredet.<br />
Das Podium war hochkarätig besetzt.<br />
Neben NRW-Verkehrsminister Oliver<br />
Krischer (Grüne) hatten die Veranstalter<br />
unter anderem die Vorstandschefs von<br />
Evonik, Christian Kullmann, und von<br />
Rhenus, Tobias Bartz, sowie den Logistik-Chef<br />
von ThyssenKrupp Steel Europe,<br />
Markus Micken, sowie duisport-<br />
CEO Markus Bankgen und HGK-<br />
Shipping-CEO Steffen Bauer auf die Bühne<br />
geholt. Dringend benötigte Lösungen<br />
für die allseits bekannten Probleme wurden<br />
nicht gefunden, dafür die Mängel<br />
schonungslos offen gelegt.<br />
Nordrhein-Westfalen ist mit großem<br />
Abstand das Kraftzentrum der europäischen<br />
Binnenschifffahrt. Zwei Drittel<br />
der jährlich 200 Mio. t über die deutschen<br />
Wasserstraßen beförderten Güter<br />
kommen über den Rhein, unter anderem<br />
in Europas größten Binnenhafen in Duisburg.<br />
Doch nicht nur »Vater Rhein«, sondern<br />
auch alle anderen Verkehrswege<br />
sind längst nicht mehr auf jenem Stand,<br />
mit dem Deutschland einst zum Verkehrs-Musterland<br />
und Export-Weltmeister<br />
geworden war.<br />
So gab es klare Worte und einen Anflug<br />
von Verzweiflung: Denn obwohl der<br />
Niedergang der deutschen Infrastruktur<br />
ein seit Jahren bekanntes Problem ist, hat<br />
sich wenig zum Guten getan. Im Gegenteil,<br />
schaut man nur auf die Wasser-<br />
8 Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
SCHIFFFAHRT<br />
straßen. Mit dem vom Bund für 2<strong>02</strong>3 bewilligten<br />
Etat wird der benötigte Finanzbedarf<br />
sogar um 350 Mio. € unterschritten.<br />
Der vom Bundesverkehrsministerium<br />
entsandte Abteilungsleiter<br />
Norbert Salomon konnte nur vage in<br />
Aussicht stellen, dass im Laufe des Jahres<br />
weiteres Geld von anderen Verkehrsträgern<br />
abgezweigt werden könnte.<br />
250 Mio. €, vielleicht aber auch weniger.<br />
Und wenn, dann nicht vor April, sagt Salomon.<br />
Und dann müssten mögliche Projekte<br />
ja erst noch geplant werden …<br />
Markus Micken, Logistik-Chef von<br />
thyssenkrupp Steel, forderte hingegen<br />
ebenso wie Markus Bangen, Vorstandsvorsitzender<br />
des Duisburger Hafens, die<br />
schnellst mögliche Ertüchtigung des<br />
Rheins. Der Stahlkonzern braucht täglich<br />
60.000 t an Rohstoffen und hat Schubboote<br />
mit wenig Tiefgang angeschafft.<br />
Bei extremem Niedrigwasser wie zuletzt<br />
im Sommer 2<strong>02</strong>2 hilft auch das nicht<br />
– »dann rollen 800 Lkw pro Tag zusätzlich<br />
über die Straßen.<br />
Duisport-Chef Bangen pflichtete ihm<br />
bei: »Der Rhein ist nicht zu ersetzen. Er<br />
ist essenziell für die Wirtschaft in ganz<br />
NRW.« Um so mehr ärgert er sich über<br />
die lange Verfahrensdauer bei der Bundeswasserstraßenverwaltung.<br />
Letztlich<br />
führe die fehlende Abladeoptimierung zu<br />
einer »schleichenden Nichtinvestition«<br />
der deutschen Industrie – und das berge<br />
Risiken für das gesamte Land.<br />
»Planungsbeschleunigung«, gleich zu<br />
Beginn von IHK-Präses Ralf Stoffels in<br />
den Raum geworfen, lautet daher das Gebot<br />
der Stunde. Evonik-Vorstandschef<br />
Kullmann erinnerte an die maroden Nischenpoller<br />
im westdeutschen Kanalsystem:<br />
»Wir bewegen 20 Mio. t über das<br />
Wasser und halten die Schiffe am Ende<br />
mit Muskelkraft?« fagte er in die Runde.<br />
Erst fünf Jahre, nachdem das zuständige<br />
WDS ein Nutzungsverbot ausgesprochen<br />
und einen teuren Festmacherdienst installiert<br />
hatte, wurde jetzt die Ausschreibung<br />
für Ersatzpoller gestartet.<br />
»Für konkrete Logistikfragen fehlen die<br />
Antworten«, beklagt auch Rhenus-Chef<br />
Bartz. Und auch seine Prognose ist eindeutig:<br />
Ohne eine funktionierende Logistik<br />
keine Industrie.<br />
Einer der Adressaten ist Landesverkehrsminister<br />
Oliver Krischer, der gerade<br />
auch den Vorsitz der<br />
Landesverkehrs ministerkonferenz übernommen<br />
hat. Um die gesetzten Klimaziele<br />
zu erreichen, müssten mehr Güter auf<br />
Schiene und Wasserstraße verlagert werden,<br />
sagt er. Dafür werde er sich einsetzen,<br />
versprach er auf der IHK-Veranstaltung.<br />
Eine konkrete Aufgabe hat er<br />
schon ausgemacht: Die Bedeutung der<br />
Binnenschifffahrt, nicht nur für Nordrhein-Westfalen,<br />
und gleichzeitig der immense<br />
Sanierungsdruck, der auf der Infrastruktur<br />
laste, werde in Berlin noch<br />
nicht ausreichend wahrgenommen. Bundesmittel<br />
müssten daher konzentriert<br />
und schnellstmöglich Prioritäten gesetzt<br />
und umgesetz werden. »Diese Debatte<br />
müssen wir jetzt führen, so unangenehm<br />
das vielleicht auch ist«, so Krischer. <br />
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Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
9
SCHIFFFAHRT<br />
BfS ist zurück in der Erfolgsspur<br />
Nach einem schwächeren Jahr hat die Bank für Schiffahrt ihren Kreditbestand wieder<br />
kräftig aufgestockt und sogar vermehrt Trockengüterschiffe finanziert. Der Einstieg in<br />
den Bahnsektor gestaltet sich dagegen noch mühsam. Von Krischan Förster<br />
Pressegespräch 2<strong>02</strong>3<br />
Entwicklung des Kreditbestands BfS<br />
in Mio. EUR<br />
8<br />
500<br />
450<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
317<br />
362<br />
OVB-Vorstandschef Holger Franz (li.) und Dieter Schneider, Leiter der Bank für Schiffahrt<br />
Im zweiten Corona-Jahr 2<strong>02</strong>1 war der<br />
Kreditbestand erstmals seit langem<br />
wieder gesunken. Doch das war nur eine<br />
Momentaufnahme: Denn im vergangenen<br />
Jahr 2<strong>02</strong>2 hat die Bank für<br />
Schiffahrt (BfS) die Verluste nicht nur<br />
ausgeglichen, sondern ihr Kreditportfolio<br />
mehr als deutlich ausbauen können.<br />
Zum 31. Dezember standen 430 Mio. €<br />
gegenüber 343 Mio. € (2<strong>02</strong>1) in den Büchern.<br />
293 Mio. € entfielen dabei dabei<br />
auf die reine Schiffsfinanzierung, der<br />
Rest bezieht sich auf andere Bankgeschäfte<br />
wie zum Beispiel Immobilien<br />
oder Unternehmensfinanzierungen. An<br />
Neuzusagen wurden fast 94 Mio. € vergeben,<br />
im Jahr zuvor waren es nur<br />
66 Mio. €. Die Zahl der beliehenen Schiffe<br />
stieg von 430 auf 458.<br />
Die Bank bleibt der wichtigste Finanzierungspartner<br />
der Binnenschifffahrt<br />
im Lande – und will es auch bleiben.<br />
»Die Schifffahrt ist für uns ein ganz<br />
wichtiges Geschäftsfeld«, betont Holger<br />
Franz, Vorstandschef der Ostfriesischen<br />
Volksbank (OVB) in Leer, dem Mutterkonzern<br />
der Bank für Schiffahrt (BfS).<br />
Als besonders erfreulich wertete Dieter<br />
Schneider, Leiter der BfS, die Zunahme<br />
bei den Trockengüterschiffen. Sie haben<br />
mit 216 Einheiten (2<strong>02</strong>1: 2<strong>02</strong>) den zahlenmäßig<br />
größten Anteil an der finanzierten<br />
Flotte. »Da hat es am Markt<br />
eine Belebung gegeben«, sagt Schneider.<br />
Nach Kreditvolumen dominieren allerdings<br />
nach einem leichten Rückgang<br />
noch immer Tanker (48 %) das BfS-<br />
Portfolio, vor Trockengüter schiffen mit<br />
einem Wertanteil von 19 % und Fahrgastschiffen<br />
mit 7 %, ein Bereich, in dem die<br />
BfS die größte Konkurrenz mit anderen<br />
Banken erlebt. Unternehmensfinan -<br />
zierungen, sowohl für Reedereien als<br />
auch Partikuliere, machen 23 % aus.<br />
369<br />
2018 2019 2<strong>02</strong>0 2<strong>02</strong>1 2<strong>02</strong>2<br />
BfS ohne Fremdanteile<br />
Fremdanteile<br />
343<br />
+35,5 Mio.EUR<br />
+51,7 Mio.EUR<br />
430<br />
Stichtag: jeweils 31.12.<br />
Die Aussichten und Erwartungen für<br />
das laufende Jahr bleiben positiv, wenn<br />
auch mit einem deutlich moderateren<br />
Wachstum von um die 5 % gerechnet<br />
wird. Dazu soll auch das Engagement im<br />
Bahnsektor beitragen.<br />
Im vergangenen Jahr war die BfS erstmals<br />
in dieses für sie neue Segment eingestiegen<br />
und hat mittlerweile die ersten<br />
beiden Loks finanziert. Laut Schneider<br />
wird über weitere Kreditzusagen konkret<br />
verhandelt. »Noch ist diese Sparte bei uns<br />
ein zartes Pflänzchen«, sagt Schneider.<br />
»Wir sehen aber durchaus noch Potenzial<br />
für die Zukunft.«<br />
Vor zwei Jahren hatte sich mit der Uni-<br />
Credit Leasing ein Mitbewerber aus dem<br />
Geschäft zurückgezogen. Die BfS hatte<br />
bereits etliche Schiffsfinanzierungen<br />
übernommen. Daneben war die UniCredit<br />
aber auch als Geldgeber im Bahnsektor<br />
präsent und hinterlässt durch den<br />
Rückzug eine Lücke.<br />
Zum anderen sind auf der Kundenseite<br />
durch die Konsolidierungsaktivitäten der<br />
vergangenen Jahre integrierte Logistikunternehmen<br />
entstanden, die ihrerseits<br />
nicht nur Schifffahrt betreiben, sondern<br />
multi-modale Transporte anbieten: Bestes<br />
Beispiel ist die Kölner HGK-Gruppe,<br />
die neben der RheinCargo (Häfen und<br />
Güterbahn) und neska (Terminals) mit<br />
© OVB<br />
10 Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
SCHIFFFAHRT<br />
© OVB<br />
Binnenschifffahrtsportfolio<br />
10<br />
g<br />
Kreditzusagen BfS<br />
in Mio. EUR<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
87<br />
Anzahl beliehener Schiffe<br />
92<br />
68,7<br />
150<br />
141<br />
2<strong>02</strong>1 2<strong>02</strong>2<br />
78,7<br />
216<br />
2<strong>02</strong><br />
430<br />
der Duisburger HGK Shipping Europas<br />
größte Binnenreederei betreibt. »Für solche<br />
Kunden wollen wir unser Portfolio<br />
erweitern«, sagt Schneider.<br />
Auch bei Refinanzierungen und Unternehmensgründungen<br />
junger Partikuliere<br />
stehe die BfS als Partner bereit. Chancen<br />
fürs Geschäft sieht Schneider zudem<br />
durch die noch von der alten Bundesregierung<br />
verabschiedeten Förderprogramme<br />
zur Modernisierung der Flotte<br />
und für die Motorenumrüstung.<br />
Bei der Finanzierung von Seeschiffen<br />
hat die OVB im vergangenen Jahr eine<br />
starke Zunahme von Tilgungen und<br />
Schiffsverkäufen verzeichnet. Hohe<br />
Rückflüsse der Reedereien haben das<br />
Kreditbuch um 13 % auf 408 Mio. €<br />
schrumpfen lassen. Knapp 479 Mio. € an<br />
Krediten sind zudem bei Konsortialpartnern<br />
platziert. Die Zahl der durch die<br />
OVB finanzierten Seeschiffe verringerte<br />
sich im vergangenen Jahr um fast ein<br />
Drittel auf 245 Einheiten.<br />
Insgesamt blickt die OVB auf ein sehr<br />
erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Die<br />
Bilanzsumme ist deutlich gewachsen und<br />
beträgt jetzt 3,4 Mrd. € (+15,8 %). Damit<br />
hat die Volksbank ihren Marktanteil weiter<br />
ausgebaut.<br />
458<br />
67,0 66,1<br />
2018 2019 2<strong>02</strong>0 2<strong>02</strong>1 2<strong>02</strong>2<br />
Verteilung nach Kreditvolumen<br />
19%<br />
23%<br />
Fahrgastschiffe<br />
Gastanker<br />
3%<br />
Reedereien und Befrachter<br />
7%<br />
Tankschiffe<br />
93,8<br />
48%<br />
Trockengüterschiffe<br />
Ein deutliches Plus gibt es bei den Einlagen.<br />
Das Volumen betrug zum Jahresende<br />
mehr als 2,5 Mrd. € (+25,3 %) Ausschlaggebend<br />
waren zum einen die hohe<br />
Anzahl neuer Ausschlaggebend waren<br />
den angaben zufolge zum einen die hohe<br />
Anzahl neuer gewerblicher und privater<br />
Kundinnen und Kunden sowie die vorsichtige<br />
Disposition der Unternehmen.<br />
Es werde verstärkt Liquidität vorgehalten,<br />
so Holger Franz.<br />
Zum anderen habe die gute wirtschaftliche<br />
Entwicklung in der Schifffahrt dazu<br />
eführt, dass die Reedereien mehr Rücklagen<br />
bilden würden, zum Beispiel nach<br />
dem Verkauf von Schiffen. Diese würden<br />
vermutlich erst bei Ablieferung der bestellten<br />
Neubauten wieder zum Einsatz<br />
kommen.<br />
Das Kreditvolumen im Firmenkundenbereich<br />
sei um 16,6 % auf<br />
878 Mio. € gewachsen. Damit habe die<br />
Ostfriesische Volksbank ihre Position als<br />
Finanzierer des Mittelstands deutlich.<br />
»Die regionale Wirtschaft hat die Pandemie<br />
erfolgreich überstanden«, so Franz.<br />
Derzeit sei die wirtschaftliche Entwicklung<br />
zwar herausfordernd, »wir sind aber<br />
zuversichtlich, dass die Betriebe auch die<br />
aktuelle Krise meistern.«<br />
Das hohe Kredit- und Einlagenwachstum<br />
spiegelt sich in der Ertragslage der<br />
Ostfriesischen Volksbank wider. Mit<br />
mehr als 40 Mio. € liegt das Ergebnis der<br />
normalen Geschäftstätigkeit deutlich<br />
oberhalb des Branchendurchschnitts.<br />
Trotz des Wachstums ist die Anzahl der<br />
derzeit 324 Mitarbeitenden in etwa konstant<br />
geblieben – das gilt auch für das<br />
Personal bei der BfS und im Leeraner Bereich<br />
der Seeschiffsfinanzierung. <br />
Die ersten Loks wurden finanziert, weitere sollen folgen<br />
© BfS<br />
Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
11
SCHIFFFAHRT<br />
Ohne Staatshilfen geht es nicht<br />
Smart Shipping, das klingt nach viel Technik und großen Investitionen. Geht das ohne<br />
staatliche Förderung? Das niederländische Marktforschungsunternehmen Panteia kommt<br />
zu einem überraschenden Ergebnis. Von Hermann Garrelmann<br />
Panteia hatte im späten Frühjahr eine<br />
Studie über Wege zur Modernisierung<br />
der Binnenschifffahrt vorgelegt.<br />
Smarte, also intelligente Lösungen können<br />
unabhängig von der Größe und dem<br />
Typ auf allen Binnenschiffen sinnvoll angewendet<br />
werden, da die Technologie<br />
nicht viel Platz beansprucht.<br />
Die Branche könne diese Anstrengungen<br />
auch ohne umfangreiche<br />
staatliche Investitionen unternehmen.<br />
Förder-Initiativen der Regierung könnten<br />
jedoch dabei helfen, die Entwicklungskosten<br />
zu senken und die Umsetzung<br />
zu beschleunigen. Das war eine der<br />
Kernaussagen von Wouter Van der Geest<br />
von Panteia jüngst auf einem Smart Shipping<br />
Event in Hendrik-Ido-Ambacht.<br />
Wenn von intelligenten Technologien<br />
die Rede ist, dann geht es hauptsächlich<br />
um Kameras, Sensoren und Rechner. Auf<br />
großen Schiffen bieten sie den größeren<br />
Nutzen. Das hängt vor allem mit dem Personal<br />
zusammen: Wenn durch eine Automatisierung<br />
weniger Personal benötigt<br />
wird, gibt es auf größeren Schiffen eben<br />
auch ein höheres Potenzial für Effizienzsteigerungen.<br />
Bis zu 60 % der Betriebsausgaben,<br />
so Schätzungen, entfallen auf Personalkosten.<br />
Welche Auswirkungen<br />
Smart Shipping insgesamt auf die Binnenschifffahrt<br />
haben kann, fasste Van der<br />
Geest in vier Punkten zusammen:<br />
• Smart Shipping kann zu Kostensenkungen<br />
bei einem erheblichen Teil der<br />
Flotte führen, durch weniger (oder effizienteren)<br />
Personaleinsatz und sparsameres<br />
Fahrverhalten,<br />
• Smart Shipping kann einen Teil des<br />
Personalproblems lösen. Die Transportleistung<br />
der Binnenschifffahrt<br />
kann also bei geringerem Angebot an<br />
Schiffsführern gleich bleiben,<br />
• intelligente Schifffahrt die Verkehrsverlagerung<br />
auf die Wasserstraße fördern,<br />
• Smart Shipping könnte im niederländischen<br />
Schiffbau-Cluster einen vorübergehenden<br />
Investitionsschub und<br />
für Lieferanten und Dienstleister für<br />
einen nachhaltigen Impuls sorgen.<br />
Nach Van der Geest sind prinzipiell keine<br />
größeren staatlichen Investitionen<br />
Über viele Aspekte beim Smart Shipping informierte das gleichnamige Event in Hendrik Ido Ambacht<br />
erforderlich, um Initiativen für eine intelligente<br />
Schifffahrt in der Binnenschifffahrt<br />
auf den Weg zu bringen.<br />
Aber jegliche Unterstützung sei natürlich<br />
hilfreich. Fördergelder könnten die<br />
Entwicklungskosten senken, die Umsetzung<br />
beschleunigen und die Sicherheit<br />
erhöhen.<br />
Abhängig von der Innovationsgeschwindigkeit<br />
und dem Grad des Ehrgeizes<br />
bei Regierung und in der Binnenschiffsbranche,<br />
rechnet Panteia damit,<br />
dass die Regierung in Den Haag bis 2050<br />
Investitionskosten in Höhe von 95 Mio. €<br />
bis 591 Mio. € aufbringen und der Binnenschifffahrtssektor<br />
zwischen 40 Mio. €<br />
und 140 Mio. € investieren müsste. Im<br />
Gegenzug sei mit Einnahmen von etwa<br />
1-3 Mrd. € zu rechnen – durch Kostenersparnisse,<br />
effizienteres Fahren und einen<br />
geringeren Personalaufwand. Die<br />
Produktivität der Mitarbeiter würde sich<br />
zudem erhöhen. Für 20 % bis 30 % der<br />
Flotte gebe es wirtschaftlich sinnvolle<br />
Möglichkeiten, in Smart-Shipping-Lö -<br />
sungen zu investieren.<br />
Doch nicht nur die Akteure der Branche<br />
selbst, auch die Gesellschaft profitiere<br />
von einer Modernisierung, erklärte Van<br />
der Geest. Die Verringerung der<br />
CO2-Emissionen und die Verbesserung<br />
der Luftqualität könnten mit einem Nutzen<br />
von 200–300 Mio. € veranschlagt<br />
werden. Ein Teil der Kostenvorteile könne<br />
an die Verlader weitergegeben werden.<br />
Dadurch steige die Attraktivität der Binnenschifffahrt<br />
als Verkehrsträger, was eine<br />
Verlagerung von Gütern auf die Wasserstraßen<br />
fördern könne.<br />
Bei all dem ist es laut Van der Geest<br />
aber wichtig, dass die Regierung in den<br />
Jahren bis 2050 verstärkt in die Digitalisierung<br />
der Infrastruktur investierte.<br />
Nach Angaben von Panteia braucht es<br />
dafür in den Niederlanden schätzungsweise<br />
zwischen 33–155 Mio. €. <br />
© Garrelman<br />
12 Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
SCHIFFFAHRT<br />
Zu viele Daten führen zu Problemen<br />
Die niederländische Wasserstraßenverwaltung »Rjkswaterstaat« leitet ein Projekt zum<br />
besseren Datenaustausch zwischen Schiffen. Automatische Kurssysteme können Risiken<br />
minimieren, eine endgültige Lösung aber braucht noch Zeit. Von Hermann Garrelmann<br />
Die Annahme: Schiffe kommunizieren<br />
untereinander und ohne<br />
menschliches Zutun über ihre Route<br />
und ihr Ziel. Welche Konsequenzen das<br />
haben kann, sollte in der Simulatorstudie<br />
des Instituts Marin erarbeitet werden.<br />
Dazu tauschten die Trackpiloten Informationen<br />
über ihre Fahrabsichten aus, so<br />
dass die anderen Schiffsführer in dem<br />
Revier die Absichten der anderen an der<br />
Studie beteiligten Schiffe erkennen konnten.<br />
Ziel war es zu ermitteln, ob die Binnenschifffahrt<br />
dadurch sicherer und effizienter<br />
werden kann.<br />
»Annahmen sind immer die Grundlage<br />
für ein Versagen«, formuliert es Projektleiter<br />
Patrick Potgraven recht drastisch.<br />
»Wenn Schiff A annimmt, dass<br />
Schiff B dieses tut, aber Schiff C denkt,<br />
dass Schiff B etwas anderes macht, dann<br />
wird es wahrscheinlich zu einem Zwischenfall<br />
kommen. Wenn ein Schiff dagegen<br />
automatisch einem anderen Schiff<br />
mitteilt, was es vorhat, kann das einfacher<br />
und zuverlässiger sein, als wenn<br />
der Schiffsführer dies selbst tut.«<br />
Etwa 6 % der Flotte, das sind etwa 500<br />
bis 600 Schiffe, arbeiten den Angaben zufolge<br />
bereits mit einem Trackpiloten, also<br />
einer Software-Lösung. Diese bekommt<br />
vor Fahrtbeginn einen Start- und einen<br />
Zielpunkt vorgegeben und berechnet<br />
dann die beste Route. Dabei wird das<br />
Kurssystem mit dem Ruder verbunden.<br />
Auf der Route wird eine Reihe von Wegpunkten<br />
gesetzt, die das Schiff passieren<br />
muss. Die Information wird automatisch<br />
mit anderen Schiffen geteilt. Allerdings<br />
bleibe der Schiffsführer bei aller Unterstützung<br />
letztendlich verantwortlich.<br />
»Das System ist eine Hilfe, aber übernimmt<br />
nicht die Verantwortung«, so Potgraven.<br />
Die liege weiter beim Skipper.<br />
Laut Colin Guiking, Leiter der Studie<br />
bei Marin, können Unwissenheit und falsche<br />
Annahmen immer wieder zu Missverständnissen<br />
und in der Folge zu Zwischenfällen<br />
führen. Automatische Systeme<br />
seien also durchaus in der Lage, Unfälle<br />
zu verhindern.<br />
Marin hatte eine Reihe von Fahrszenarien<br />
simuliert, bei denen zwei<br />
»Automatisierte Systeme sind eine Hilfe, aber übernehmen nicht verantwortlich«, sagt Patrick Potgraven<br />
Gruppen von drei Skippern in einem Simulator<br />
fuhren. Eine Gruppe fuhr mit einem<br />
Streckenlotsen, der die Informationen<br />
teilte, die andere Gruppe ohne. Zudem<br />
sei ein Eye-Tracker verwendet worden,<br />
um das Auge des Skippers zu verfolgen.<br />
Die Skipper fuhren auf 110 m-Schiffen.<br />
In einem Szenario ging es um eine<br />
stark befahrene Kreuzung, in einem anderen<br />
um ein aufgelaufenes Schiff mitten<br />
auf der Wasserstraße. Eine bessere Kommunikation<br />
habe tatsächlich zu mehr Effizienz<br />
und Sicherheit geführt, heißt es.<br />
Mit Argonics war auch ein führender<br />
Entwickler entsprechender Softwarelösungen<br />
anwesend, die in den Niederlanden<br />
von Alphatron vertrieben werden.<br />
»Wir haben bereits rund 250 Systeme<br />
verkauft«, berichtete Alexander Lutz, Inhaber<br />
von Argonics. Das Wachstum sei<br />
signifikant.<br />
Zudem ist Argonics auch am deutschen<br />
Projekt SciPPPer beteiligt, bei dem<br />
Schiffe automatisch durch Schleusen geleitet<br />
werden können. Nach der Pilotphase<br />
mit seinem System hat Lutz festgestellt,<br />
dass der schwierigste Teil darin besteht,<br />
dass man nicht vorhersagen könne, was<br />
Schiffe tun, die nicht mit diesem System<br />
ausgestattet sind. Eine Erfahrung, die<br />
auch das Team von Shipping Technology<br />
(ST) bestätigen konnte.<br />
Ein großes Risiko, so beschreiben es<br />
die beteiligten Parteien, besteht zudem<br />
darin, dass dem Skipper zu viele Informationen<br />
angezeigt würden. Es sei daher<br />
wichtig, dass nur die relevanten Informationen<br />
herausgefiltert werden.<br />
Dafür braucht es eine gemeinsame Plattform<br />
für den Datenaustausch zwischen<br />
mehreren Schiffen. VDES, das VHF-<br />
Datenaustauschsystem, ist jedoch noch<br />
nicht eingeführt worden und steht erst in<br />
einigen Jahren zur Vefügung. Bis auf weiteres<br />
muss also ein alternatives Kommunikationssystem<br />
verwendet werden.<br />
Die Schiffsführer hatten sich zudem eine<br />
Funktion zur Fahrtvorschau gewünscht.<br />
Dazu hatte Argonics eine Time-<br />
Warp-Funktion entwickelt. Per Knopfdruck<br />
kann der Skipper damit auf dem<br />
Bildschirm »vorspulen« und sehen, wie<br />
die Situation auf der Wasserstraße einige<br />
Minuten später aussieht. »Das begeistertdie<br />
Schiffer am meisten«, sagt Guiking.<br />
Eine marktreife Lösung ist definitiv<br />
noch nicht vorhanden. Unter anderem<br />
müssten Fragen der Datensicherheit und<br />
des Datenschutzes geprüft werden. Rijkswaterstaat<br />
soll daher weiter das Projekt<br />
koordinieren, um sicherzustellen, dass<br />
die Daten künftig besser zwischen den<br />
Systemen der verschiedenen Lieferanten<br />
ausgetauscht werden können. <br />
© Garrelmann<br />
Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
13
SCHIFFFAHRT<br />
Shipping Technology, Seafar und Bosman haben ihre Zusammenarbeit angekündigt, um gemeinsam autonome Systeme weiterzuentwickeln<br />
© Garrelmann<br />
Seafar findet neue Partner<br />
Das belgische Technologieunternehmen und die Shipping Technology (ST) werden<br />
gemeinsam in den Niederlanden autonome Systeme testen. Dazu wird das Containerschiff<br />
»Progres« der Bosman Shipping Group neu ausgerüstet. Von Hermann Garrelmann<br />
Die neue Kooperation hat jetzt Remco<br />
Pikaart, Chef der ST, angekündigt.<br />
Dabei sollen die unterschiedlichen<br />
Systeme von Shipping Technology und<br />
Seafar an Bord des 135 m langen Containerschiffs<br />
eingesetzt werden.<br />
Seafar ist Spezialist für die Fernsteuerung<br />
von Binnenschiffen und setzt<br />
diese Technik bereits in Flandern in die<br />
Praxis um. Auf der Suche nach einem<br />
Projektpartner in den Niederlanden wurde<br />
man auf die Shipping Technology (ST)<br />
von Remco Pikaart aufmerksam und<br />
fand zusammen, um die jeweiligen Stärken<br />
miteinander zu kombinieren: ST verfügt<br />
über eine Vielzahl von Daten auch<br />
aus dem Rheinrevier, Seafar hat Erfahrung<br />
in Belgien auf bestimmten Gewässern<br />
und Kanälen.<br />
Auf dem Rhein fahren viele Schiffe mit<br />
dem Programm ST Brain. Auch technisch<br />
kann man sich ergänzen: Während<br />
die Schiffe bei der Fernsteuerung von einer<br />
externen Internet-Verbindung abhängig<br />
sind, kann ST Brain an Bord eine<br />
Zeit lang ohne Netzanbindung auskommen,<br />
so Pikaart.<br />
Das Schiff von Bosman wird nach entsprechender<br />
technischer Ausstattung im<br />
ersten Quartal 2<strong>02</strong>3 in Fahrt gehen. Ziel<br />
ist es, dass das Schiff nicht nur von Land<br />
aus gesteuert werden kann, sondern dass<br />
es in den Niederlanden rechtlich sicher<br />
erfolgen kann, beschreibt Roland Bosman<br />
eine Herausforderung. Auch das soll<br />
rechtzeitig vorbereitet werden.<br />
»Für uns ist das Projekt interessant,<br />
weil es ein großes Personalproblem gibt.<br />
Wir werden vorerst die volle Besatzungsstärke<br />
beibehalten. Wir hoffen aber, dass<br />
wir längerfristig mit einer kleineren Besatzung<br />
fahren können«, so Bosmann.<br />
Zudem wollen die drei Partner eine<br />
Projektgruppe formen, die mit Gesetzgebern<br />
und Bildungseinrichtungen zusammenarbeiten<br />
soll, um zukünftige<br />
technologiegestützte Funktionen für die<br />
Binnenschifffahrtsindustrie zu entwickeln.<br />
Das Programmpaket »ST Brain« wurde<br />
den Angaben zufolge inzwischen bereits<br />
auf 150 Schiffen installiert. Darüber hinaus<br />
ist der Einbau auf weiteren 70 Schiffen<br />
geplant. Ein Schiffsdatenschreiber<br />
zeichnet den UKW-Verkehr und Radarbilder<br />
sowie Daten aus dem Motormanagement<br />
und dem Trackpiloten auf. Die<br />
Steuerung des Schiffes erfolgt lokal, unabhängig<br />
von einer ständigen Internetverbindung.<br />
Auch die Kamerabilder des<br />
Schiffes werden aufgezeichnet, ebenso die<br />
aktuellen Wetterbedingungen. Eingebaute<br />
Ladungsmesser von Sygo können ebenfalls<br />
verknüpft werden, so dass auch der<br />
aktuelle Tiefgang des Schiffes bekannt ist.<br />
Seafar expandiert zudem von Belgien<br />
aus durch eine Partnerschaft mit HGK<br />
Shipping und der Reederei Deymann<br />
nach Deutschland.<br />
<br />
14 Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
SCHIFFFAHRT<br />
Deutsche Schiffe teilautonom unterwegs<br />
Der Fachkräftemangel wird in der Binnenschifffahrt zum Problem. Mehr Automatisierung<br />
an Bord kann helfen, den bis 2030 von der EU angestrebten Mengenzuwachs von 25 % mit<br />
dem vorhandenen Personal und Schiffsraum zu bewältigen. Von Hermann Garrelmann<br />
Bis 2050 werden sogar plus 50 % mehr<br />
Güter auf den europäischen Wasserstraßen<br />
angestrebt. Diese Ambitionen<br />
treffen auf eine Personalstruktur, die damit<br />
nicht mithalten kann, sondern in der<br />
eine deutliche Lücke klafft. »Allein in Belgien<br />
können bis 2030 von 6.000 Jobs, die<br />
durch Fluktuation und den demografischen<br />
Wandel frei werden, allenfalls<br />
2.400 neu besetzt werden«, sagt Janis<br />
Bargsten, CCO des belgischen Technologieunternehmens<br />
Seafar, kürzlich auf<br />
einem Webinar des ShortSeaShipping Inland<br />
Waterway Promotion Center (SPC).<br />
Seafar hat sich auf die Bereitstellung<br />
von Technik für den besatzungsreduzierten<br />
Betrieb von Binnenschiffen<br />
und das autonome Fahren spezialisiert.<br />
Gegenwärtig steuert Seafar sieben Schiffe<br />
auf den Wasserwegen in Flandern und in<br />
küstennahen Gewässern über ein erstes<br />
Kontrollzentrum in Antwerpen.<br />
Mit den in Flandern gewonnenen Erkenntnissen<br />
wollen auch deutsche Binnenschifffahrtsunternehmen<br />
einen Beitrag<br />
zur Bekämpfung des Fachkräftemangels,<br />
zur Steigerung der Produktivität<br />
und zur Erhöhung der Attraktivität<br />
des Berufsbildes beitragen. Die<br />
HGK Shipping (Duisburg) und die Reederei<br />
Deymann (Haren) hatten dazu im<br />
vergangenen Herbst mit Seafar eine Initiative<br />
in Deutschland gestartet. Die<br />
Technologie soll im laufenden Einsatz<br />
auf verschiedenen Gewässern innerhalb<br />
Deutschlands demonstriert werden. In<br />
diesem Frühjahr soll es losgehen. Zuvor<br />
müssen die beteiligten Schiffe technisch<br />
ausgestattet werden. Auch ein weiteres<br />
Kontrollzentrum in Duisburg ist geplant<br />
und soll im ersten Quartal in Betrieb genommen<br />
werden.<br />
HGK Shipping bringt fünf ihrer Schiffe<br />
in das Projekt ein, von der Reederei Deymann<br />
kommen zwei Einheiten. Dabei<br />
handelt es sich zum einen um das Containerschiff<br />
»Freienstein«. Sie pendelt im Liniendienst<br />
zwischen den ARA-Häfen<br />
und Mainz. Die »Reinhold Deymann« ist<br />
ein Koppelverband, der derzeit Kohle<br />
von Rotterdam nach Datteln transportiert.<br />
Der Koppelverband »Reinhold Deymann« ist eines der Testschiffe für die Seafar-Initiative<br />
© Deymann<br />
Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
15
Neckar<br />
Ilz<br />
<strong>BS</strong>WERFTENSICH<br />
FLENSBURG<br />
Flensburger<br />
Förde<br />
F e h m a<br />
D Ä N E M A R K<br />
OSTSEE<br />
Rur<br />
Rhein<br />
DUISBURG<br />
Niers<br />
MÖNCHEN-<br />
GLADBACH<br />
AACHEN<br />
KALKAR<br />
Rur<br />
Rurtalsperre<br />
NORDSEE<br />
N I E D E R L A N D E<br />
Lippe<br />
Rhein-Herne-Kanal<br />
Vechte<br />
Dollart<br />
Meidericher Schiffswerft<br />
Wesel-Datteln-Kanal<br />
KÖLN<br />
ESSEN<br />
Ruhr<br />
DÜSSELDORF<br />
Lux Werft<br />
Harle Yachtbau<br />
Rhein<br />
Ems<br />
Sieg<br />
Stahlbau Müller<br />
Dortmund-Ems-Kanal<br />
Ems<br />
Ems<br />
Wupper<br />
EMDEN<br />
MÜNSTER<br />
Forggensee<br />
Journal <strong>02</strong> | 161 HANSA – Binnenschifffahrt International Maritime <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3 2<strong>02</strong>1<br />
Dortmund-<br />
Ems-Kanal<br />
DORTMUND<br />
Lahn<br />
Ems-Jade-Kanal<br />
Elisabeth-Fehn-Kanal<br />
Küstenkanal<br />
Datteln-Hamm-Kanal<br />
Dortmund-Ems-Kanal<br />
Ruhr<br />
KOBLENZ<br />
WILHELMSHAVEN<br />
HAMM<br />
OSNABRÜCK<br />
Neue Ruhrorter Schiffswerft<br />
Ems<br />
Deutsche Bucht<br />
Lippe<br />
Möhnesee<br />
Jadebusen<br />
Schiffswerft Diedrich<br />
Kötter Werft<br />
Lenne<br />
SIEGEN<br />
OLDENBURG<br />
Dümmer<br />
Hunte<br />
Lahn<br />
Hunte<br />
Hunte<br />
Möhne<br />
Ruhr<br />
Sieg<br />
Weser<br />
Diemelsee<br />
Weser<br />
Weser<br />
PADERBORN<br />
HA-DU HEINRICH HARBISCH Schiffswerft<br />
Kölner Schiffswerft Deutz<br />
Siemer Jachtservice<br />
WETZLAR<br />
BREMERHAVEN<br />
Rosemeier Schiffbau<br />
GIESSEN<br />
Diemel<br />
Ederstausee<br />
Ohm<br />
Yacht- und Bootswerft Rathje<br />
BREMEN<br />
Die EiderGebr. Friedrich Werft<br />
Oste<br />
Oste<br />
Eder<br />
Nord-Ostsee-Kanal<br />
Stör<br />
Elbe<br />
Pella Sietas<br />
Aller<br />
Mittellandkanal<br />
Feltz Werft<br />
Schiffswerft von Cölln<br />
Steinhuder<br />
Meer<br />
Leine<br />
KASSEL<br />
Fulda<br />
HANNOVER<br />
Weser<br />
Werra<br />
KIEL<br />
Westensee<br />
NEUMÜNSTER<br />
Fränkische Saale<br />
Kieler<br />
Bucht<br />
Elbe<br />
Mittellandkanal<br />
Großer<br />
Plöner See<br />
LÜBECK<br />
Lübeck Yacht Trave Schiff<br />
Jöhnk Werft<br />
Julius Grube<br />
HAMBURG<br />
Werra<br />
Elbe-Lübeck-Kanal<br />
LÜNEBURG<br />
Marine Service Brandt<br />
Elbe<br />
Unstrut<br />
Lübecker<br />
Bucht<br />
Aller<br />
Müritz-Elde-Wasserstraße<br />
Binnenwerften<br />
in Deutschland<br />
Talsperre<br />
Hohenwarte<br />
e<br />
Talsperre Bleiloch<br />
r n b e<br />
Schiffswerft M.A. Flint<br />
Elbe-Seitenkanal<br />
l t<br />
Mecklenburger<br />
Bucht<br />
Schweriner See<br />
Heinrich Buschmann & Söhne<br />
Theodor Buschmann<br />
BRAUNSCHWEIG<br />
Hitzler Werft<br />
Winterhafen Magdeburg<br />
WISMAR<br />
Störkanal<br />
Barniner See<br />
Saale<br />
Alte Elde<br />
SET Tangermünde<br />
Schiffswerft Herrmann Barthel<br />
Schiffswerft Bolle<br />
Saale<br />
Schiffswerft Aken/Elbe<br />
Schiffswerft Fischer<br />
Schiffsanlagenbau Barth<br />
ROSTOCK<br />
Elbe<br />
Warnow<br />
Elbe-Havel-Kanal<br />
MAGDEBURG<br />
Saale<br />
Saale<br />
Saale-StauseeStausee<br />
Saale-<br />
Tamsen Maritim<br />
Kiebitzberg<br />
Havel<br />
Elbe<br />
Weiße Elster<br />
Recknitz<br />
Plauer<br />
See<br />
Mulde<br />
Weiße Elster<br />
Saaler<br />
Bodden<br />
Neptun Werft<br />
Gülper See<br />
Breitlingsee<br />
SET Gentin<br />
Fleesensee<br />
Muldestausee<br />
Großer<br />
Goitzschesee<br />
Peene<br />
Kölpinsee<br />
Müritz<br />
Rhinkanal<br />
Beetzsee<br />
LEIPZIG<br />
STRALSUND<br />
Havel<br />
Kummerower<br />
See<br />
Kuhnle Werft<br />
Hegemann Werft<br />
Mulde<br />
Zwickauer Mulde<br />
Tollense<br />
Platlinsee<br />
Ruppiner-Kanal<br />
Havel-Kanal<br />
Freiberger Mulde<br />
Tollensesee<br />
Havel<br />
Havel<br />
Templiner See<br />
Schwielowsee<br />
Rügischer<br />
Bodden<br />
Ostseestaal<br />
Elbe<br />
Peene<br />
NEUBRANDENBURG<br />
Werft Malz<br />
BERLIN<br />
Roßlauer Schiffswerft<br />
Galenbecker<br />
See<br />
Großer<br />
Müggelsee<br />
Uecker<br />
Neue Oderwerft<br />
Schwarze Elster<br />
Stettiner<br />
Haff<br />
Unteruckersee<br />
Oberuckersee<br />
Spree<br />
DRESDEN<br />
Pommersche<br />
Bucht<br />
Oder<br />
P O L E N<br />
Spree<br />
Oder<br />
Mittschiffswerft Berlin<br />
Schwielochsee<br />
Lausitzer Seenland<br />
Elbe<br />
Oder-Spree-Kanal<br />
Spree<br />
Ode<br />
N<br />
Talsperre<br />
Spremberg<br />
Talsperre<br />
Bautzen<br />
TRIER<br />
Mosel<br />
Schiffswerft Hans Boost<br />
Nahe<br />
FRANKFURT<br />
WIESBADEN<br />
Rhein<br />
Main<br />
MAINZ<br />
DARMSTADT<br />
Main<br />
ASCHAFFENBURG<br />
Werftbetrieb MSG<br />
WÜRZBURG<br />
Main<br />
Regnitz<br />
Main<br />
Roter Main<br />
Weißer Main<br />
Eger<br />
Fichtelnaab<br />
Waldnaab<br />
T S C H E C H I S C H E<br />
R E P U B L I K<br />
Rhein<br />
Haidenaab<br />
Saar<br />
SAARBRÜCKEN<br />
Josef Braun<br />
Queich<br />
MANNHEIM Erlenbacher Schiffswerft<br />
Neckar<br />
HEILBRONN<br />
KARLSRUHE<br />
Jagst<br />
Kocher<br />
Tauber<br />
Philipp Ebert & Söhne<br />
Neckar-BootsbauEbert<br />
Rednitz<br />
Altmühlsee<br />
NÜRNBERG<br />
Main-Donau-Kanal<br />
Naab<br />
Regen<br />
REGENSBURG<br />
Donau<br />
Weißer Regen<br />
Schwarzer Regen<br />
F R A N K R E I C H<br />
Rhein<br />
Altmühl<br />
Altmühl<br />
BADEN-<br />
BADEN<br />
STUTTGART<br />
Rems<br />
Donau<br />
Isar<br />
Schiffswerft Karcher<br />
Donau<br />
Lech<br />
Vils<br />
Donau<br />
Rhein<br />
OFFENBURG<br />
<br />
Kinzig<br />
Breg<br />
Murg<br />
Brigach<br />
Neckar<br />
<br />
Donau<br />
ULM<br />
Iller<br />
AUGSBURG<br />
Wertach<br />
Lech<br />
Ammersee<br />
Amper<br />
Wörthsee<br />
MÜNCHEN<br />
Isar<br />
Isar<br />
Mittlerer-Isar-Kanal<br />
Inn<br />
Inn<br />
Ö S T E R R E I C H<br />
Salzach<br />
Schluchsee<br />
Iller<br />
Ammer<br />
Starnberger<br />
See<br />
Chiemsee<br />
Tegernsee<br />
Inn<br />
Rhein<br />
S C H W E I Z<br />
Bodensee<br />
Isar
SCHIFFSTECHNIK<br />
Silberstreif am Horizont<br />
Blickt man auf die Aufträge und Ablieferungen der<br />
deutschen Binnenwerften im vergangenen Jahr, so wird<br />
eines deutlich: Aufträge konnten insbesondere im Bereich<br />
Behördenfahrzeuge, Forschungs- sowie Fahrgastschiffe<br />
generiert werden. Oft konnten diese mit einem innovativen<br />
Antrieb aufwarten<br />
Zu den Highlights unter den Schiffbauprojekten,<br />
die im Jahr 2<strong>02</strong>2 abgeschlossen<br />
wurden, zählt beispielsweise<br />
das Planierschiff »Chicago«. Das von der<br />
Hamburger Hafenbehörde HPA (Hamburg<br />
Port Authority) bei der Hitzler<br />
Werft in Auftrag gegebene Schiff kann bis<br />
zu zwei Stunden emissionsfrei und geräuschlos<br />
im Batteriemodus betrieben<br />
werden. Die restliche Betriebszeit wird es<br />
mit dem emissionsarmen Kraftstoff GTL<br />
gefahren. In Zukunft könnte der Antrieb<br />
des Planiergerätes außerdem auf klimaneutrale<br />
E-Fuels umgestellt werden.<br />
Ein weiteres Highlight hatte ebenfalls<br />
die Lauenburger Hitzler Weft zu vermelden:<br />
Nämlich den Auftrag zum Bau<br />
des Forschungsschiffes »Coriolis«. Der<br />
Neubau für das Geesthachter Helmholtz-<br />
Zentrum Hereon wird eine Brennstoffzelle<br />
an Bord haben. Ihre Energie entnimmt<br />
sie einem pulverartigen Wasserstoff,<br />
dem sogenannten Metallhydrid.<br />
Ähnlich innovative Neubauaufträge<br />
konnte die Schiffbau- und Entwicklungsgesellschaft<br />
Tangermünde (SET) verbuchen.<br />
So wurde die am Elbe-Havel-Kanal<br />
sitzende Werft vom Hamburger Verkehrsunternehmen<br />
Hadag beauftragt,<br />
drei neue Fähren für die Elbe zu bauen.<br />
Die Fährschiffe werden über einen Plug-<br />
In-Hybrid-Antrieb verfügen. Um einen<br />
Teil ihres Betriebs emissionsfrei zu bestreiten,<br />
werden sie mit Batterien ausgestattet.<br />
Außerdem werden die Schiffe<br />
»H2-ready« sein. Sodass sie in Zukunft<br />
mit Wasserstoff betrieben werden können.<br />
Mit einem konventionellen Dieselmotor<br />
angetrieben, aber nicht weniger<br />
spektakulär, waren für die SET-Werft des<br />
weiteren der Stapellauf und die Taufe ihres<br />
allersten Neubaus für die Bundeswehr,<br />
der »Schleswig«.<br />
In puncto innovative und umweltfreundliche<br />
Antriebssysteme hatte auch<br />
die Stralsunder Werft Ostseestaal im vergangenen<br />
Jahr einige Projekte vorzuweisen.<br />
So hat der Schiffbauer ein mit<br />
Elektro-Motoren angetriebenes Passagierschiff<br />
an Zürichsee-Schifffahrtsgesellschaft<br />
(ZSG) abgeliefert. Zusätzlich<br />
dazu verfügt das Schiff über eine Photovoltaik-Anlage,<br />
um aus Sonnenenergie<br />
grünen Strom erzeugen zu können. In<br />
diesem Jahr wird Ostseestaal außerdem<br />
zwei Schwesterschiffe an die ZSG liefern.<br />
Rückblickend betrachtet, hat das Auftragsbuch<br />
der rund 50 deutschen Binnenwerften<br />
in den letzten drei Jahren jedoch<br />
stark abgenommen. Hatten sie im<br />
Jahr 2019 noch 61 Aufträge im Wert von<br />
322 Mio. € in Order. Waren es 2<strong>02</strong>0 63<br />
Einheiten im Wert von 145 Mio. €. Ein<br />
Jahr später wies das Auftragsbuch insgesamt<br />
nur noch 49 Schiffe im Wert von<br />
78 Mio. € auf. Ein großes Loch hat die<br />
Corona-Pandemie in die Aufträge gerissen,<br />
vor allem in den Flusskreuzfahrtschiffbau<br />
– bis dato das boomende Segment<br />
der Branche. Im Jahr 2<strong>02</strong>2 hat sich<br />
dieser Schiffbaubereich nicht erholen<br />
können. Doch schon Anfang 2<strong>02</strong>3 brachte<br />
ein neuer Auftrag für die Neptun Werft<br />
einen kleinen Hoffnungsschimmer. So<br />
vermeldeten die Rostocker Schiffbauer<br />
am 1. Februar einen Auftrag der Flusskreuzfahrtreederei<br />
Viking. Dieser umfasst<br />
den Bau eines innovativen Flusskreuzfahrtschiffes<br />
für die Seine. Das<br />
Schiff soll die strengsten Abgasvorschriften<br />
der Europäischen Union erfüllen<br />
und wie vier Schwesterschiffe, die<br />
bereits 2<strong>02</strong>0 abgeliefert worden sind,<br />
über ein Hybrid-Antriebssystem mit Batterien<br />
verfügen. Der neue Flusskreuzer<br />
soll Platz für 168 Passagiere bieten und<br />
mit einer Länge von 125 m in der Lage<br />
sein, auch im Pariser Stadtzentrum anzulegen.<br />
Die Ablieferung ist für März 2<strong>02</strong>5<br />
geplant. Dieser Auftrag ist nicht nur ein<br />
Silberstreif am Horizont, sondern auch<br />
ein Beleg dafür, dass die deutschen Binnenwerften<br />
vor allem mit ihrer Expertise<br />
bei innovativen und umweltfreundlichen<br />
Antrieben punkten können. AW<br />
Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
17
SCHIFFSTECHNIK<br />
Neubauten und Auftragsbuch<br />
Bau-Nr. Typ Name Auftraggeber<br />
t /<br />
Pass.<br />
BRZ<br />
Länge<br />
(m)<br />
Breite<br />
(m)<br />
Tiefgang<br />
(m)<br />
kW/PS Antrieb km/h Ablie ferung<br />
Schiffswerft Hermann Barthel GmbH, Derben | E-Mail: info@barthel-werft.de | www.barthel-werft.de<br />
Arbeitsschiff<br />
WSA Spree-Oder<br />
Vermessungsschiff<br />
WSA Regensburg<br />
Katamaran<br />
20.00<br />
elektrisch<br />
Schiffswerft Bolle GmbH, Derben | E-Mail: info@bolle.de | www.schiffswerft-bolle.de<br />
222<br />
Prahm<br />
OP 4339<br />
WSA Duisburg-Meiderich<br />
26.00<br />
5.91<br />
09/2<strong>02</strong>2<br />
242<br />
Prahm<br />
DP 4343<br />
WSA Elbe<br />
20.00<br />
5.00<br />
1.00<br />
10/2<strong>02</strong>2<br />
238<br />
Arbeitsschiff<br />
E-Spatz<br />
2 x 85<br />
elektrisch<br />
239<br />
Arbeitskatamaran<br />
J.Hobrecht<br />
Senat Berlin<br />
14.00<br />
4.35<br />
2 x 35<br />
elektrisch<br />
Inline Thruster<br />
10/2<strong>02</strong>2<br />
240<br />
Eisbrecher<br />
Altenrheine<br />
154<br />
konventionell<br />
RP<br />
Q2/2<strong>02</strong>3<br />
241<br />
Eisbrecher<br />
Crange<br />
154 konventionell<br />
RP<br />
Q2/2<strong>02</strong>3<br />
243<br />
Fahrgastschiff<br />
Anna Carolina<br />
Prague Boats<br />
32.00<br />
9.60<br />
2 x 75<br />
elektrisch<br />
Inline Thruster<br />
05/2<strong>02</strong>3<br />
244<br />
Schwimmgreifer<br />
Gieselwerder<br />
WSA Weser<br />
25.90<br />
8.90<br />
0.95<br />
2 x 195<br />
Navigator / RP<br />
2<strong>02</strong>4<br />
245<br />
Schwimmgreifer<br />
Celle<br />
WSA Weser<br />
25.90<br />
8.90<br />
0.95<br />
2 x 195<br />
Navigator / RP<br />
2<strong>02</strong>4<br />
Theodor Buschmann GmbH & Co. KG, Hamburg | www.theodor-buschmann.com<br />
keine Aufträge bekannt<br />
Fassmer GmbH & Co. KG, Berne/Motzen | www.fassmer.de<br />
8090<br />
Multi Purpose<br />
Vessel MPV70<br />
(Materialpaket)<br />
Astinave E.P.<br />
2<strong>02</strong>2<br />
1980<br />
Forschungsschiff<br />
Uthörn<br />
Alfred-Wegener-Institut<br />
36.00<br />
2 x 200<br />
Methanol<br />
18.52<br />
2<strong>02</strong>2<br />
8400<br />
Einsatzschiff<br />
Bundespolizei<br />
86.00<br />
diesel-elektrisch<br />
2<strong>02</strong>3<br />
8010<br />
Erprobungsboot<br />
Bundesamt für Ausrüstung,<br />
Informationstechnik und<br />
Nutzung der Bundeswehr<br />
(BAAINBw)<br />
50.00<br />
2 x 770<br />
diesel-elektrisch<br />
25.93<br />
2<strong>02</strong>3<br />
bank-fuer-schiffahrt.de<br />
Auf Kurs bleiben.<br />
Morgen kann kommen.<br />
Wir machen den Weg frei.<br />
Wir sind Ihr<br />
kompetenter<br />
Partner für Schiffs-<br />
<br />
18 Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
SCHIFFSTECHNIK<br />
der deutschen Binnenwerften<br />
Bau-Nr. Typ Name Auftraggeber<br />
t /<br />
Pass.<br />
BRZ<br />
Länge<br />
(m)<br />
Breite<br />
(m)<br />
Tiefgang<br />
(m)<br />
kW/PS Antrieb km/h Ablie ferung<br />
8<strong>02</strong>0<br />
Erprobungsboot<br />
Bundesamt für Ausrüstung,<br />
Informationstechnik und<br />
Nutzung der Bundeswehr<br />
(BAAINBw)<br />
50.00<br />
2 x 770<br />
diesel-elektrisch<br />
25.93<br />
2<strong>02</strong>3<br />
8050<br />
8160<br />
* Bietergemeinschaft Meyer Werft/Fassmer<br />
Erlenbacher Schiffswerft Maschinen und Stahlbau GmbH | E-Mail: Info@Erlenbacher-Schiffswerft.com | www.die-schiffswerft.com<br />
keine Aufträge bekannt<br />
Feltz-Werft GmbH | E-Mail: info@feltz-werft.de | www.feltz-werft.de<br />
keine Aufträge bekannt<br />
Schiffswerft Fischer | schiffswerft-fischer@t-online.de | www.schiffswerft-fischer.de<br />
Hitzler Werft GmbH, Lauenburg | E-Mail: info@hitzler-werft.de | www.hitzler-werft.de<br />
834<br />
835<br />
836<br />
837<br />
Kiebitzberg Schiffswerft GmbH & Co. KG | E-Mail: info@kiebitzberg.de | www.kiebitzberg.de<br />
keine Aufträge bekannt<br />
Kötter Werft GmbH | E-Mail: info@koetter-werft.de | www.koetter-werft.de<br />
keine Aufträge in 2<strong>02</strong>2<br />
Lübecker Yacht Trave Schiff GmbH | E-Mail: info@luebeckyacht.de | www.luebeckyacht.de<br />
259<br />
Lux-Werft und Schiffahrt GmbH | E-Mail: info@lux-werft.de | www.lux-werft.de<br />
226<br />
227<br />
LNG-<br />
Mehrwachen schiff<br />
Forschungsschiff<br />
Deck-Pram<br />
Planierschiff<br />
Lotsenboot<br />
Crew Transfer<br />
Vessel<br />
Forschungsschiff<br />
Ponton<br />
Fahrgastschiff<br />
Fahrgastschiff<br />
Meteor IV<br />
Coriolis<br />
Möwe<br />
NN<br />
Generalzolldirektion<br />
Bundesministerium für Bildung<br />
und Forschung (BMBF) + Bundesanstalt<br />
für Wasserbau (BAW)<br />
WSV<br />
Flotte Hamburg<br />
Wallaby Boats<br />
Wallaby Boats<br />
Helmholtz-Zentrum Hereon<br />
Privat<br />
Stadtwerke Haltern<br />
Rainer Abicht<br />
Elbreederei GmbH<br />
100<br />
12 Pax<br />
12 Pax<br />
12 Pax<br />
270 P<br />
250 P<br />
SCHIFFSTECHNIK<br />
Bau-Nr. Typ Name Auftraggeber<br />
t /<br />
Pass.<br />
BRZ<br />
Länge<br />
(m)<br />
Breite<br />
(m)<br />
Tiefgang<br />
(m)<br />
kW/PS Antrieb km/h Ablie ferung<br />
228 Fahrgastschiff NN<br />
Rainer Abicht<br />
Elbreederei GmbH<br />
Neptun Werft GmbH & Co. KG | www.neptunwerft.de<br />
573<br />
574<br />
726 Forschungsschiff Meteor IV BAW<br />
Neckar Bootsbau Ebert GmbH | E-Mail: info@nebo.de | www.nebo.de<br />
2<strong>02</strong>0<br />
2090<br />
2100<br />
Feuerlöschboot Chiemsee Landkreis Traunstein<br />
10.00<br />
13.00<br />
Neue Oderwerft GmbH | E-Mail: e.ruchatz@neue-oderwerft.de | www.neue-oderwerft.de<br />
keine Aufträge bekannt<br />
Neue Ruhrorter Schiffswerft GmbH | E-Mail: info@nrsw.de | www.nrsw.de<br />
868<br />
869<br />
870<br />
871<br />
Kraftstoff -<br />
versorgungsschiff<br />
Kraftstoff -<br />
versorgungsschiff<br />
Feuerlöschboot<br />
Polizeiboot<br />
Feuerlöschboot<br />
Schubleichter<br />
Schubleichter<br />
Schubleichter<br />
Schubleichter<br />
HLB Bingen<br />
SPB 6<br />
Veerhaven<br />
114<br />
Veerhaven<br />
115<br />
Veerhaven<br />
116<br />
Veerhaven<br />
117<br />
Bundesministerium<br />
der Verteidigung<br />
Bundesministerium<br />
der Verteidigung<br />
Innenministerium<br />
Rheinland-Pfalz<br />
PolizeiBaden-Württemberg<br />
Hansestadt Lübeck<br />
ThyssenKrupp Veerhaven<br />
ThyssenKrupp Veerhaven<br />
ThyssenKrupp Veerhaven<br />
ThyssenKrupp Veerhaven<br />
250 P<br />
15.000<br />
15.000<br />
125<br />
41.00<br />
170.00<br />
170.00<br />
15.00<br />
17.40<br />
19.60<br />
70.50<br />
70.50<br />
70.50<br />
70.50<br />
7.60<br />
24.00<br />
24.00<br />
5.10<br />
4.10<br />
6.40<br />
13.75<br />
11.48<br />
11.48<br />
11.48<br />
11.48<br />
1.05<br />
8.00<br />
8.00<br />
0.80<br />
1.00<br />
0.80<br />
326<br />
2 x 588<br />
2 x 412<br />
2 x 588<br />
2 x 242<br />
Diesel<br />
2 x MAN D2676LE423<br />
2 x MAN D2676 LE432<br />
2 x MAN D2676LE423<br />
FPT N60-400<br />
37.00<br />
37.00<br />
40.00<br />
25<br />
Frühjahr<br />
2<strong>02</strong>3<br />
2<strong>02</strong>7<br />
2<strong>02</strong>7<br />
2<strong>02</strong>4<br />
Q1/2<strong>02</strong>2<br />
Q1/2<strong>02</strong>2<br />
Q1/2<strong>02</strong>2<br />
Q4/2<strong>02</strong>2<br />
Q1/2<strong>02</strong>2<br />
Q1/2<strong>02</strong>2<br />
2<strong>02</strong>3<br />
2<strong>02</strong>3<br />
<br />
<br />
<br />
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<br />
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<br />
<br />
<br />
20 Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
SCHIFFSTECHNIK<br />
Bau-Nr. Typ Name Auftraggeber<br />
t /<br />
Pass.<br />
BRZ<br />
Länge<br />
(m)<br />
Breite<br />
(m)<br />
Tiefgang<br />
(m)<br />
kW/PS Antrieb km/h Ablie ferung<br />
Ostseestaal (Ampereship) GmbH & Co. KG | E-Mail: ingo.schillinger@ampereship.com | www.ostseestaal.com / www.ampereship.com<br />
13<br />
Passagierschiff<br />
Zürichsee-Schifffahrts -<br />
gesellschaft<br />
61 PAX<br />
22.50<br />
3.80<br />
0.85<br />
2 x 50<br />
elektrisch<br />
16.00<br />
06/2<strong>02</strong>2<br />
14<br />
Passagierschiff<br />
Zürichsee-Schifffahrts -<br />
gesellschaft<br />
61 PAX<br />
22.50<br />
3.80<br />
0.85<br />
2 x 50<br />
elektrisch<br />
16.00<br />
2<strong>02</strong>3<br />
15<br />
Passagierschiff<br />
Zürichsee-Schifffahrts -<br />
gesellschaft<br />
61 PAX<br />
22.50<br />
3.80<br />
0.85<br />
2 x 50<br />
elektrisch<br />
16.00<br />
2<strong>02</strong>3<br />
Passagierschiff*<br />
Insel Mainau<br />
Bodensee-Schiffsbetriebe<br />
300 PAX<br />
33.00<br />
9.00<br />
1.26<br />
2 x 75<br />
solar-elektrisch<br />
15.00<br />
07/2<strong>02</strong>2<br />
Yachtsektion<br />
niederländische Werft<br />
28.00<br />
9.00<br />
07/2<strong>02</strong>2<br />
Elektro-Fähre<br />
Stadtverkehr Lübeck<br />
300 PAX/<br />
18 Pkw<br />
SET Schiffbau und Entwicklungsgesellschaft Tangermünde mbH | E-Mail: mail@set-schiffbau.de | www.set-schiffbau.de<br />
37.00<br />
13.50<br />
2 x 231<br />
Voith-Elektroantrieb<br />
14.00<br />
1Q/2<strong>02</strong>3<br />
203<br />
Schwimmgreifer<br />
Wesergrund<br />
Generaldirektion Wasserstraßen<br />
und Schifffahrt<br />
47.05<br />
10.50<br />
1.30<br />
2 x 323<br />
diesel-elektrisch Ramme<br />
Hydro-Armor (Pods)<br />
12.00<br />
05/2<strong>02</strong>2<br />
205<br />
Arbeitsschiff<br />
Rheinau<br />
Staatliche Rhein-Neckar-Hafengesellschaft<br />
Mannheim mbH<br />
23.90<br />
5.75<br />
1.30<br />
2 x 285<br />
diesel-elektrisch<br />
Wellenanlage<br />
20.00<br />
11/2<strong>02</strong>2<br />
206<br />
Schubboot mit 2<br />
Klappschuten<br />
Düsseldorf<br />
Bezirksregierung Düsseldorf<br />
1 x 200<br />
Volvo Penta<br />
D4–270A-G<br />
12.00<br />
<strong>02</strong>/2<strong>02</strong>2<br />
207<br />
Arbeitsschiff<br />
Schleswig<br />
Tamsen Maritim<br />
20.10<br />
5.50<br />
1.40<br />
1 x 368<br />
MAN D2676LE497<br />
19.00<br />
<strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3<br />
208<br />
Arbeitsschiff<br />
STS 2<br />
Tamsen Maritim<br />
20.10<br />
5.50<br />
1.40<br />
1 x 368<br />
MAN D2676LE497<br />
19.00<br />
<strong>02</strong>/2<strong>02</strong>3<br />
209<br />
Arbeitsschiff<br />
AB Bodensee 1 Regierungspräsidium Tübingen<br />
15.00<br />
5.62<br />
0.65<br />
1 x 165<br />
Iveco N67ENTVP<br />
8.00<br />
09/2<strong>02</strong>3<br />
210<br />
Arbeitsschiff<br />
AB Bodensee 2 Regierungspräsidium Kempten<br />
15.00<br />
5.62<br />
0.65<br />
1 x 165<br />
Iveco N67ENTVP<br />
8.00<br />
09/2<strong>02</strong>3<br />
211<br />
Arbeitsschiff<br />
AB Bodensee 3 Regierungspräsidium Freiburg<br />
15.00<br />
5.62<br />
0.65<br />
1 x 165<br />
Iveco N67ENTVP<br />
8.00<br />
09/2<strong>02</strong>3<br />
212<br />
Fahrgastschiff<br />
offen<br />
Hadag AG<br />
250<br />
33.40<br />
8.00<br />
2.00<br />
2 x 160<br />
Diesel Hybrid<br />
21.00<br />
<strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4<br />
213<br />
Fahrgastschiff<br />
offen<br />
Hadag AG<br />
250<br />
33.40<br />
8.00<br />
2.00<br />
2 x 160<br />
Diesel Hybrid<br />
21.00<br />
05/2<strong>02</strong>4<br />
214<br />
Fahrgastschiff<br />
offen<br />
Hadag AG<br />
250<br />
33.40<br />
8.00<br />
2.00<br />
2 x 160<br />
Diesel Hybrid<br />
21.00<br />
08/2<strong>02</strong>4<br />
215<br />
Ölauffang- und<br />
F orschungsschiff<br />
offen<br />
NLWKN / Havariekommando<br />
unter<br />
500<br />
Siemer Jachtservice Hunte-Ems GmbH | E-Mail: info@siemer-jachtservice.de | www.siemer-jachtservice.de<br />
40.65<br />
9.50<br />
2,00<br />
2 x 375<br />
Diesel Hybrid<br />
19.00<br />
07/2<strong>02</strong>4<br />
Patrouillenboot<br />
Polizei Nordrhein-Westfalen<br />
17.30<br />
4.40<br />
1.25<br />
2 x 331<br />
2 x FPT Marinem.<br />
C87ENTM<br />
50.00<br />
05/2<strong>02</strong>3<br />
Patrouillenboot<br />
Polizei Nordrhein-Westfalen<br />
Tamsen Maritim GmbH | E-Mail: info@tamsen-maritim.de | www.tamsen-maritim.de<br />
13.80<br />
4.00<br />
1.10<br />
2 x 257<br />
2 x FPT Marinem.<br />
N67ENTM<br />
45.00<br />
06/2<strong>02</strong>3<br />
TM 2001<br />
Zollschiff<br />
Generalzolldirektor<br />
92.00<br />
23.00<br />
6.30<br />
1.20<br />
1.764<br />
MAN<br />
37.04<br />
2<strong>02</strong>3<br />
TM 20<strong>02</strong><br />
Zollschiff<br />
Generalzolldirektor<br />
92.00<br />
23.00<br />
6.30<br />
1.20<br />
1.764<br />
MAN<br />
37.04<br />
2<strong>02</strong>3<br />
TM 2101<br />
Such- und<br />
Rettungsschiff<br />
Deutsche Gesellschaft zur<br />
Rettung Schiffbrüchiger<br />
10.10<br />
3.60<br />
0.95<br />
279<br />
Cummins QSB 6,7<br />
35.19<br />
2<strong>02</strong>3<br />
TM 7690<br />
Arbeitsschiff<br />
BAAINBw / WTD 71<br />
20.00<br />
5.50<br />
1.50<br />
376<br />
MAN<br />
18.52<br />
2<strong>02</strong>3<br />
TM 7691<br />
Arbeitsschiff<br />
BAAINBw / WTD 71<br />
20.00<br />
5.50<br />
1.50<br />
376<br />
MAN<br />
18.52<br />
2<strong>02</strong>3<br />
TM 2201<br />
Fischerei -<br />
inspektionsboot<br />
Landesamt für Landwirtschaft,<br />
Lebensmittelsicherheit und<br />
Fischerei Mecklenburg-<br />
Vorpommern (LALLF M-V)<br />
16.50<br />
5.00<br />
1.20<br />
55.56<br />
Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
21
SCHIFFSTECHNIK | SCHIFFSPROJEKTE 2<strong>02</strong>2<br />
»James Hobrecht« | Schiffswerft Bolle liefert E-Katamaran nach Berlin<br />
Berlin hat ein neues Batterie-betriebenes Spezialschiff für<br />
die Gewässerüberwachung. Es fährt weitestgehend elektrisch.<br />
Getauft wurde der bei Bolle gebaute E-Katamaran auf<br />
den Namen »James Hobrecht«. Der Neubau ersetzte das 60<br />
Jahre alte Diesel-betriebene Dienstschiff »Glienicke«.<br />
© Bolle<br />
Die »James Hobrecht« wird auf den Gewässern der Hauptstadt<br />
für Wasserprobeentnahmen und Messfahrten eingesetzt.<br />
Nach Angaben des Landes kann das Schiff eine ganze<br />
Tagesschicht ohne Nachladen der Batterie absolvieren.<br />
Durch den Betrieb des neuen Schiffs und die Ausmusterung<br />
der Diesel-betriebenen »Glienicke« will das<br />
Land Berlin Emissionen von rund 11,2 t CO 2<br />
-Äquivalenten<br />
im Jahr vermeiden. Der E-Katamaran ist 14 m lang, 4,20 m<br />
breit bei einem Tiefgang von 0,85 m und einem Gesamtgewicht<br />
von 20 t. Der Elektroantrieb mit zwei Ringpropellern<br />
à 50 kW Leistung wird aus einer 385 kWh-Batterie gespeist.<br />
Geladen wird der E-Katamaran an zwei Stationen, die am<br />
Fischereiamt und bei der Wasserschutzpolizei Berlin der<br />
Wache Ost in Baumschulenweg zur Verfügung stehen – und<br />
zwar mit je 64 kW. Als Betriebszeit gibt das Land Berlin eine<br />
»ununterbrochene« Fahrt von acht Stunden Dauer bei<br />
12 km/h an. Die Planung des Schiffes erfolgte in Federführung<br />
des Landes Berlin und reicht bis 2018 zurück.<br />
Benannt ist das Spezialschiff nach James Hobrecht. Er hat<br />
die moderne Wasserwirtschaft begründet und war Stadtbaurat<br />
in Berlin. Im 19. Jahrhundert hat er das innovative Radialsystem<br />
zur Entwässerung der Hauptstadt entwickelt und<br />
die Schifffahrt auf der Berliner Spree durch Uferbefestigung<br />
»erst möglich« macht, heißt es in einer Mitteilung der Senatsverwaltung.<br />
»Rheinau« | SET Genthin feiert erfolgreichen Stapellauf<br />
Im Sommer 2<strong>02</strong>2 ist bei der SET-Werft in<br />
Tangermünde das Arbeitsschiff »Rheinau«<br />
vom Stapel gelaufen. Anlässlich des<br />
Events wies Werftgeschäftsführer Fabian<br />
Karbe darauf hin, dass es sich bei der<br />
»Rheinau« nicht um irgendein Arbeitsschiff<br />
handele, wie sie von der Wasserund<br />
Schifffahrtsverwaltung häufig bestellt<br />
werde, sondern wie es der Name<br />
bereits ausdrückt, speziell um eines für<br />
die Schifffahrtsbedingungen auf dem<br />
Rhein.<br />
Karbe: »Die mittels CFD-Software<br />
strömungsoptimierte Schiffsform samt<br />
Bugwulst sorgt für einen geringen<br />
Schiffswiderstand samt Wellenbild und<br />
somit für einen effizienten Schiffsbetrieb.<br />
Die drei eingebauten Generatoren vom<br />
Hersteller Caterpillar liefern zum Teil<br />
einzeln sowie im Synchronbetrieb die<br />
notwendige Energie für die eingebauten<br />
285 kW starken Elektroantriebsmotoren<br />
sowie die weitere Bordelektrik. Mit Hilfe<br />
des installierten HIAB-Ladekrans kann<br />
die ›Rheinau‹ im späteren Einsatz kleinere<br />
technische Bergungsarbeiten im Hafengebiet<br />
von Mannheim durchführen.«<br />
Die installierten Koppelwinden sowie die<br />
zum Schubleichter »Wasserbüffel« geplante<br />
und konstruierte Schubeinrichtung,<br />
gäben dem 24 m langen und<br />
5,75 m breiten Schiff die notwendige<br />
Schubschiffcharakteristik. Der hierfür<br />
notwendige Schub für eine Verbandsgeschwindigkeit<br />
von mindestens<br />
13 km/h werde durch die optimierte Propeller-<br />
und Wellenanlage sowie die Propellerdüsen<br />
verstärkt.<br />
Ein großzügiger Bereisungsraum inklusive<br />
Küchenzeile sowie das ergonomische<br />
Steuerhaus samt Steuerpult sollen<br />
ferner für angenehme Arbeitsbedingungen<br />
und Platz für Mannschaft<br />
und Besucher sorgen.<br />
© Knoll<br />
22 Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
SCHIFFSPROJEKTE 2<strong>02</strong>2 | SCHIFFSTECHNIK<br />
Elektro-Fähre | Ostseestaal liefert ersten Neubau nach Zürich<br />
Das Stralsunder Schiffbauunternehmen<br />
Ostseestaal hat ein Elektro-Fahrgastschiff<br />
für die Zürichsee-Schifffahrtsgesellschaft<br />
(ZSG) gebaut.<br />
Nach der Fertigstellung ging es für den<br />
Neubau per Sattelzug in die Schweiz.<br />
Mehr als 1100 km legte das Schiff dabei<br />
zurück. Das 22,50 m lange und 3,80 m<br />
breite Binnenfahrgastschiff ist der erste<br />
von drei typgleichen Neubauten, die Ostseestaal<br />
und die Tochterfirma Ampereship<br />
an das Schweizer Unternehmen liefern.<br />
Die Stralsunder Unternehmen hatten<br />
die drei Elektro-Fahrgastschiffe für den<br />
Zürichsee in einer europaweiten Ausschreibung<br />
der gewonnen. Mit den emissionsfreien<br />
Neubauten sollen drei dieselbetriebene<br />
Schiffe ersetzt werden, die seit<br />
rund 30 Jahren auf der Limmat, dem aus<br />
dem Zürichsee abgehenden und Zürich<br />
durchquerenden Fluss unterwegs sind.<br />
Mit den Schiffen für die Schweiz realisierte<br />
der Schiffbauer zum ersten Mal ein<br />
Elektroschiff-Projekt für einen ausländischen<br />
Auftraggeber.<br />
Da die Schiffe auf dem schmalen<br />
Fluss Limmat wenden müssen und unter<br />
tiefen Brücken verkehren, mussten<br />
die Schiffskörper sehr flach designt werden.<br />
Sie ersetzen die über 30 Jahre alten<br />
Limmat-Boote »Felix«, »Regula« und<br />
»Turicum«.<br />
© Ostseestaal<br />
Viking | Acht Kreuzfahrer getauft<br />
Mitte März 2<strong>02</strong>2 hat die Kreuzfahrtreederei Viking<br />
Cruises acht neue Flussschiffe ihrer Flotte zeitgleich getauft.<br />
Vier der acht so genannten Viking Longships<br />
(»Viking Fjorgyn«, »Kari«, »Radgrid« und »Skaga«) sind<br />
speziell für die französische Seine konzipiert und wurden<br />
an einer einer exklusiven Anlegestelle am Port de Grenelleins<br />
im Herzen von Paris, nur einen kurzen Spaziergang<br />
vom Eiffelturm entfernt, getauft.<br />
Für vier weitere Schiffe (»Viking Egdir«, »Gersemi«,<br />
»Gymir« und »Hervor«), die von Viking River Cruises auf<br />
dem Rhein, dem Main und der Donau eingesetzt werden,<br />
fand die Zeremonie zeitgleich in Amsterdam statt, wobei<br />
beide Veranstaltungen über Satellit übertragen wurden. Alle<br />
Neubauten stammen noch von der Neptun Werft in<br />
Rostock-Warnemünde.<br />
Während Viking feierte, endet für die Neptun Werft eine<br />
Schiffbau-Ära. Alle »Longships«, aber auch die besonders<br />
flachgehenden »Elbe Ships« (110 m) und die kleineren Einheiten<br />
für den Douro in Portugal (86 m) wurden in Rostock-Warnemünde<br />
gebaut. Es war die weltweit längste Serie<br />
an Flusskreuzfahrtschiffen. Die jeweils rund 24 Mio. €<br />
teuren, diesel-elektrisch angetriebenen Longships sind hingegen<br />
135 m lang, 11,45 m breit und drei Decks hoch und<br />
bieten in 95 Kabinen Platz für bis zu 190 Passagiere.<br />
Ganz der maritimen Tradition folgend wurde am Bug jedes<br />
neuen Flusskreuzfahrtschiffes eine Flasche Gammel<br />
Opland Aquavit zerbrochen – eine Hommage an die norwegische<br />
Heimat von Ragnhild Hagen, Mutter des Viking-<br />
Chefs Torstein Hagen.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
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<br />
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<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
23
SCHIFFSTECHNIK | SCHIFFSPROJEKTE 2<strong>02</strong>2<br />
»Elektra« | Innovatives Schubschiff feierlich in Berlin getauft<br />
Im Berliner Westhafen ist im Mai nach<br />
mehr als zweijähriger Bauzeit die »Elektra«,<br />
das weltweit erste mit Brennstoffzellen<br />
und Batterien ausgestattete Schubschiff<br />
feierlich getauft worden.<br />
Die »Elektra«, entwickelt als Gemeinschaftsprojekt<br />
des Fachgebietes Entwurf<br />
und Betrieb Maritimer Systeme der TU<br />
Berlin und des Berliner Logistikunternehmens<br />
BEHALA wurde auf der<br />
Schiffswerft Barthel in Derben gebaut.<br />
Mit der Taufe beginnt die Langzeiterprobung<br />
dieses Unikats, das neue Maßstäbe<br />
setzen soll.<br />
Die Energie für Antrieb der beiden<br />
Schottel-Ruderpropeller stammt wahlweise<br />
von drei an Bord installierten<br />
Brennstoffzellen, die aus Wasserstoff<br />
elektrischen Strom generieren, oder aus<br />
gewaltigen Akku-Batterien unter Deck.<br />
Das Energiesystem von Prof. Dr.-Ing.<br />
Gerd Holbach von der TU so konzipiert,<br />
dass es nach einer erfolgreichen Erprobung,<br />
die noch bis 2<strong>02</strong>4 dauern soll, auf<br />
eine Vielzahl von Binnenschiffs- und<br />
Küstenschiffstypen übertragbar ist.<br />
Die »Elektra« soll sowohl auf den Berliner<br />
Wasserstraßen für lokale Transporte<br />
als auch im Langstreckenverkehr in einem<br />
150 m langen Schubverband mit einer<br />
Zuladung von bis zu 1.400 t auf der<br />
Langstrecke bis nach Hamburg eingesetzt<br />
werden. Die Infrastruktur zur Versorgung<br />
des Schubbootes mit Wasserstoff<br />
und Akkus wird derzeit bei der BEHALA<br />
und in Lüneburg aufgebaut.<br />
Taufpatin des Prototypen, der vom<br />
Verkehrsministerium mit 9,1 Mio. € gefördert<br />
wurde, war Berlins Regierende<br />
Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD).<br />
Die Gesamt-Projektkosten für die »Elektra«<br />
liegen bei 14,6 Mio. €.<br />
© Förster<br />
»Chicago« | Emissionsfrei durch den Hamburger Hafen<br />
© HPA<br />
Mit der Taufe der »Chicago« hat die Flotte Hamburg eines<br />
der modernsten Planierschiffe übernommen. Gebaut wurde<br />
dieses Spezialschiff, das über einen innovativen Hybridantrieb<br />
verfügt, auf der Hitzler Werft in Lauenburg.<br />
Die »Chicago« sei ein State-of-the-Art-Schiff im Hinblick<br />
auf ihre Leistungsfähigkeit und Nachhaltigkeit, sagte Jens<br />
Meier, Chef der Hamburg Port Authority, dessen Tochterunternehmen<br />
die Flotte Hamburg ist, anlässlich der Schiffstaufe.<br />
Das Planiergerät könne bis zu zwei Stunden emissionsfrei<br />
und geräuschlos im Batteriemodus betrieben werden.<br />
Ansonsten werde es mit dem emissionsarmen Kraftstoff<br />
GTL (Gas-to-Liquids) gefahren.<br />
Das Antriebssystem des Planierschiffes besteht aus zwei<br />
Caterpillar-Motoren vom Typ C18. Diese weisen eine Leistung<br />
von jeweils 500 kW bei 2100 1/min auf. Den Hilfsdiesel<br />
hat ebenfalls Caterpillar geliefert. Es handelt sich dabei um<br />
ein C4.4 ACERT-Modell mit 99 kWe bei 1500 1/min. Für<br />
den elektrischen Antrieb sorgen zwei BEN Buchele-<br />
Motoren, die jeweils 60 kWe bei 2130 1/min leisten. Die beiden<br />
Elektromotoren sitzen direkt an einem Wendegetriebe<br />
des Herstellers Reintjes.<br />
Die elektrische Leistung der »Chicago« reicht für rund<br />
120 Minuten bei 6 kn. Im GTL-Betrieb erreicht das 25 m<br />
lange, 8,50 m breite und maximal 2,60 m tiefgehende Schiff<br />
rund 10 kn.<br />
Die »Chicago« ist neben dem kleineren Planiergerät »Otto<br />
Stockhausen« das zweite Planierschiff der Hamburg Flotte.<br />
Das sieben Millionen Euro teure Schiff zieht im Rahmen der<br />
Wassertiefeninstandhaltung des Hamburger Hafens die Sedimente<br />
in Bereiche, in denen sie mit Saugbaggern leichter<br />
aufgenommen werden können. Dafür wurde die »Chicago«<br />
mit einem 9,70 m breiten und 3,7 t schwerem Schlickpflug<br />
ausgerüstet.<br />
24 Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
SCHIFFSTECHNIK<br />
Lux Werft | »Möwe« abgeliefert<br />
Die Stadtwerke Haltern am See haben seit dem letzten Sommer<br />
ein elektrisch betriebenes Fahrgastschiff. Der Nachfolgebau<br />
der »Möwe« wird auf dem Halterner Stausee betrieben.<br />
Gebaut wurde das ebenfalls »Möwe« heißende Schiff bei der<br />
Lux-Werft am Rhein bei Bonn. Hier entstand bereits mit der<br />
»Berg« ein Elektroschiff, das seit 2<strong>02</strong>1 seine Runden auf dem<br />
Starnberger See dreht.<br />
Bevor es zum Einsatz kam, brachte das Schiff eine rund<br />
200 km lange Reise über den Rhein und den Wesel-Datteln-<br />
Kanal hinter sich. Die letzten Kilometer musste die »Möwe«<br />
per Schwertransport auf der Straße zurücklegen. Dazu wurde<br />
das rund 120 t schwere Schiff mit einem Schwimmkran<br />
aus dem Kanal gehoben. Am Ufer des Stausees wurde es<br />
dann mit zwei Spezialkranen in das Wasser gehievt.<br />
KOMPAKT<br />
UND<br />
KRÄFTIG:<br />
<br />
Die »Möwe« gleitet leise und emissionsfrei über den See<br />
© Stadtwerke Haltern<br />
Die Jastram RP Ruderpropeller-Familie profitiert<br />
von mehr als 40 Jahren Erfahrung in Design und<br />
Konstruktion von 360° steuerbaren Antriebssystemen.<br />
Mit dem Modell RP80 steht dabei ein äußerst zuverlässiges<br />
und geräuscharmes Antriebssystem für<br />
die Binnenschifffahrt bereit. Neben der nachhaltigen<br />
vollelektrischen Variante überzeugt der RP80 auch als<br />
Modellvariante mit Hydraulik-Antrieb und Dieselmotor.<br />
Für die Fahrt durch den Kanal wurden die Aufbauten des<br />
Oberdecks demontiert. Dennoch blieben unter einigen<br />
Brücken nur wenige Zentimeter Platz. Nach dem Transport<br />
wurde das Dach wieder aufgesetzt und der Innenausbau<br />
fertiggestellt.<br />
Die »Möwe« verfügt über einen elektrischen Antrieb, der<br />
lautlos ist und völlig emissionsfrei arbeitet. Der vibrationsarm<br />
und elastisch gelagerte Ruderpropeller ist 360° steuerbar.<br />
Die Batterien mit einer Kapazität von 1<strong>02</strong>4 kWh werden<br />
nachts mit nachhaltig erzeugtem Strom aufgeladen. Solarzellen<br />
auf dem Dach des Schiffes liefern tagsüber weitere<br />
Energie. Die gut 200 km über Rhein und Kanal schaffte das<br />
Schiff laut den Stadtwerken Haltern am See mit einer Batterieladung.<br />
Die neue 36 m lange und knapp 8 m breite »Möwe« ersetzt<br />
ein wesentlich kleineres und mit Verbrennungsmotor<br />
betriebenes Schiff, das mehrere Jahrzehnte auf dem Stausee<br />
im Einsatz war. Jetzt finden bis zu 270 Fahrgäste Platz auf<br />
den beiden Decks. Als so genannter Kopflander verfügt das<br />
Schiff über eine Bugrampe, über die die Fahrgäste barrierefrei<br />
aufs Schiff gelangen können. Ein Aufzug und eine behindertengerechte<br />
Toilette sorgen dafür, dass auch Rollstuhlfahrer<br />
bequem mit der »Möwe« reisen können. Auf<br />
dem Vorderdeck ist Platz für Kinderwagen und Fahrräder.<br />
E-Bikes können dort geladen werden. Neben dem Linienbetrieb<br />
steht die »Möwe« für Events zur Verfügung.<br />
Alle Vorteile des RP80 auf einen Blick<br />
• 50 kW bis 450 kW<br />
• Kompakter elektrischer oder<br />
hydraulischer Drehwerksantrieb<br />
• Optional: Voll-redundante Steuerung<br />
gemäß ES-TRIN<br />
• Optimierte Propellergeometrie für<br />
<br />
• Optional verfügbare Düse zur<br />
Steigerung des Schubes und Schutz<br />
des Propellers<br />
<br />
<br />
Elektromotor<br />
<br />
• Integriertes Schmierölsystem<br />
• 360° Drehbarkeit für schnelles und<br />
punktgenaues Manövrieren<br />
Von unserem Werk in Hamburg aus<br />
sorgen wir für kraftvollen Antrieb.<br />
Erfahren Sie mehr unter jastram.net.<br />
Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
25
SCHIFFSTECHNIK<br />
GEFO bringt Hybrid-Tanker in Fahrt<br />
Zum Jahreswechsel hat die Reederei GEFO ihren Neubau »Canaletto« in Dienst gestellt.<br />
Es handelt sich um einen für extreme Niedrigwassersituationen optimierten, innovativen<br />
Tanker. Dieses Schiff schließt ein millionenschweres Neubau-Programm ab<br />
Die »Canaletto« ist ein Niedrigwasserschiff mit Hybridantrieb<br />
© GEFO<br />
Die aktuelle EU-Abgasnorm »Stage<br />
V« schreibt in der relevanten Motorenklasse<br />
die Reduzierung der Emissionen<br />
von Feinstaub um 65 % und von<br />
Stickoxiden um 50 % im Vergleich zu den<br />
herkömmlichen Schiffsmotoren vor. Die<br />
hocheffiziente Motorisierung der Canaletto<br />
wird diese Vorgaben weit übererfüllen.<br />
Die Grenzwerte für Stickoxide<br />
werden nochmals um mehr als 50 % und<br />
für Feinstaub um mehr als 70 % unterschritten.<br />
Zudem verfügt das Schiff über speziell<br />
entwickelte wassergekühlte Schiffsbatterien,<br />
die durch ein intelligentes Powermanagementsystem<br />
zum effizienteren<br />
Betrieb der Generatoren beitragen<br />
und zeitweise vollelektrisches Fahren sowie<br />
die komplette Energieversorgung im<br />
Liegebetrieb ermöglichen.<br />
Für die maximale Flexibilität bei den zu<br />
transportierenden Chemieprodukten ist<br />
das Schiff mit acht Edelstahltanks ausgerüstet,<br />
davon zwei Spezialtanks mit besonderer<br />
Beschichtung in abgetrennten<br />
Tanksektionen. Drei getrennte Lade-/<br />
Löschsysteme bedeuten zusätzliche Flexibilität.<br />
Durch dieses innovative Design ist<br />
die »Canaletto« in der Lage, gleichzeitig<br />
sowohl verschiedene Chemieprodukte als<br />
auch Spezialprodukte mit hoher Dichte<br />
wie Säuren und Laugen zu transportieren.<br />
Im Falle von extremem Niedrigwasser<br />
kann die Canaletto ihre Stärke besonders<br />
gut ausspielen. An kritischen Stellen am<br />
Mittel- und Oberrhein kann es selbst bei<br />
einem Stand von 30 cm am Pegel Kaub<br />
mit einer Ladung von rund 500 t noch<br />
verkehrssicher manövrieren, was einer<br />
Mehrmenge gegenüber konventionellen<br />
Tankschiffen in dieser Größenklasse von<br />
über 50 % entspricht.<br />
Das Schiffskonzept wurde von der GE-<br />
FO in Zusammenarbeit mit Neptun Ship<br />
Design (Rostock), und nach Anforderungen<br />
der BASF in Ludwigshafen entwickelt,<br />
die das Schiff langfristig chartert.<br />
Das neue Schiffsdesign wurde im Hinblick<br />
auf Tragfähigkeits-, Strömungs-,<br />
Widerstands- und Propulsionsverhalten<br />
für einen effizienten Betrieb unter speziellen<br />
Anforderungen in der Versuchs-<br />
26 Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
SCHIFFSTECHNIK<br />
anlage beim Duisburger Entwicklungszentrum<br />
für Schiffstechnik und Transportsysteme<br />
(DST) berechnet und in Modellversuchen<br />
getestet und optimiert.<br />
Eine weitere Besonderheit ist, dass der<br />
Spezialtanker mit den üblichen Standard-Abmessungen<br />
(110 m Länge x<br />
11,45 m Breite) alle gängigen Lade- und<br />
Löschstellen anfahren kann und darüber<br />
hinaus in der Lage ist, die westdeutschen<br />
Kanäle zu befahren. Ein neu entwickeltes<br />
Frühwarnsystem zum Schutz vor Brückenanfahrungen<br />
und eine echolotbasierte<br />
Tiefenlinienaufzeichnung zur Unterstützung<br />
einer optimierten Abladung<br />
tragen zur erhöhten Sicherheit bei.<br />
Neben der »Canaletto« wird GEFO in<br />
diesem Jahr noch acht weitere Edelstahltanker<br />
in Fahrt bringen, darunter zwei<br />
mit 86 m Länge. Diese werden ebenfalls<br />
von modernen Dieselmotoren nach der<br />
neuesten EU-Abgasnorm »Stage V« angetrieben<br />
und sind für Niedrigwassersituationen<br />
optimiert. Die Kaskos aller<br />
Neubauten wurden in Rumänien gebaut<br />
Die GEFO<br />
Die GEFO wurde vor rund 62<br />
Jahren – 1961 – als »Gesellschaft<br />
für Oeltransporte« in Hamburg<br />
gegründet. Heute ist sie ein führendes<br />
Logistikunternehmen in<br />
der europäischen Chemie- und<br />
Mineralölindustrie. Zuletzt wurde<br />
mit einer Flotte von 150 Schiffen<br />
ein Umsatz von insgesamt<br />
650 Mio. € erwirtschaftet.<br />
und auf zwei niederländischen Werften<br />
komplettiert.<br />
Die Investitionen sind Teil eines Investitionsprogramms<br />
über insgesamt<br />
400 Mio. €, das mit der Ablieferung der<br />
acht Edelstahltanker seinen Abschluss<br />
findet. Zum Investitionsprogramm gehören<br />
neben 26 Neubauten, darunter zehn<br />
seegängigen Tankern, auch 13 Ankäufe<br />
von modernen Gebrauchttankern. Im<br />
Bereich der Seetanker wurde die Flotte<br />
mit sechs Edelstahltankern à 3.800 tdw<br />
und vier Edelstahltankern à 7.500 tdw<br />
auf insgesamt 25 Einheiten ausgebaut.<br />
Zudem erfolgte den Angaben zufolge im<br />
Jahr 2<strong>02</strong>2 ein weiterer Ausbau der Gastankerflotte<br />
durch die drei Neubauten<br />
»Slot Dover«, »Slot York« und »Schloss<br />
Tramontana«. Im laufenden Jahr folgen<br />
noch die »Schloss Imola« und »Schloss<br />
Quedlinburg«. Die Seetanker werden primär<br />
in der Fahrt zwischen den Häfen der<br />
Nordsee, der Ostsee und des westlichen<br />
Mittelmeers beschäftigt.<br />
Die GEFO-Flotte besteht aktuell aus<br />
insgesamt 150 eigenen und gecharterten<br />
Tankern, darunter 25 Seeschiffen. Der<br />
Einsatz erfolgt in den fünf Geschäftsbereichen<br />
Chemicals DeepSea, Chemicals<br />
Coating Rhein/ARA, Chemicals<br />
Stainless Steel Rhein/ARA, Gastanker<br />
Rhein/ARA und Oilshipping Rhein/<br />
ARA. Im Jahre 2<strong>02</strong>2 transportierte GEFO<br />
rund 17 Mio. t an flüssigen und Mineralölprodukten.<br />
KF<br />
Visite<br />
the<br />
website<br />
May 23, 24 & 25 th 2<strong>02</strong>3<br />
Evenementenhal Gorinchem<br />
@Maritime_EH<br />
Maritime Industry<br />
Maritime Industry Gorinchem<br />
Maritimeindustry1<br />
WWW.MARITIME-INDUSTRY.NL<br />
Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
27
SCHIFFSTECHNIK<br />
Die »Bunker Service 14« gehört zur Flotte von Hoyer Marine und wird in Hamburg eingesetzt<br />
© Hoyer Marine<br />
Neuer Lieferant, besserer Service<br />
Das im internationalen Bunkergeschäft tätige Unternehmen Hoyer Marine ist als exklusiver<br />
Vertragspartner zu Texaco als Hersteller für Schmierstoffe gewechselt, um den Service für<br />
die Kunden zu verbessern. Die Lieferzeiten können dadurch deutlich verkürzt werden<br />
Zuletzt hatte das im internationalen<br />
Bunkergeschäft tätige Unternehmen<br />
Hoyer Marine zusätzlich Schweröl ins<br />
Lieferprogramm für Seeschiffe aufgenommen.<br />
Künftig stammen die<br />
Schmierstoffe von einem neuen Hersteller.<br />
Hoyer ist in Deutschland künftig<br />
exklusiver Vertragspartner des zu<br />
Chevron gehörenden Herstellers Texaco.<br />
Als Grund gibt Geschäftsführer Michael<br />
Meyer an, den Kunden sowohl in<br />
der Binnenschifffahrt als auch in der Seeschifffahrt<br />
einen besseren Service anbieten<br />
zu können. »Die Versorgungsströme<br />
ist besser, die Lieferzeiten sind kürzer<br />
und auch in der Preisgestaltung sind wir<br />
jetzt flexibler«, sagt Meyer.<br />
Das Unternehmen versorgt seine Kunden<br />
mit acht Bunkerbooten, die in Hamburg,<br />
Bremen, Minden, Köln und Passau<br />
stationiert sind, über fünf große Bunkerstationen<br />
in Bremerhaven, Hamburg,<br />
Wittingen, Brunsbüttel sowie Sassnitz/<br />
Mukran und außerdem per Lkw. Damit<br />
besteht ein leistungsfähiges Netzwerk für<br />
die Versorgung mit Kraftstoffen einschließlich<br />
AdBlue, Schmierstoffen und<br />
Verbrauchsmaterialien.<br />
»Die Zusammenarbeit »läuft sehr gut<br />
an«, berichtet Meyer. Alle gängigen Produkte<br />
sind ständig vorrätig, bei Nebenprodukten<br />
könne innerhalb von zehn Tagen<br />
und damit deutliche schneller als zuvor<br />
geliefert werden. Traditionell stark in<br />
Norddeutschland vertreten, werden aber<br />
bei Bedarf auch andere Teile des Landes<br />
versorgt. Gerade in den benachbarten<br />
Niederlanden und im Donau-Raum ist<br />
Texaco wiederum sehr präsent, auch dadurch<br />
soll sich die neue Partnerschaft<br />
auszahlen.<br />
Die Schmierstoffe des neuen Herstellers<br />
unterscheiden sich nur in Nuancen<br />
von den zuvor angebotenen Produkten,<br />
»eine Umstellung ist also kein Problem«,<br />
so Meyer. Bislang habe es von Kundenseite<br />
keinerlei Beanstandungen gegeben.<br />
Und gegenüber den früheren Lieferungen<br />
gebe es jetzt einen »durchaus spürbaren<br />
Preisvorteil«, so Meyer.<br />
Der Löwenanteil des von Hoyer gedeckten<br />
Bedarfs an Schmierstoffen entfällt<br />
mit 180.000 –200.000 t auf die Binnenschifffahrt,<br />
nur gut ein Zehntel dieser<br />
Menge geht an Seeschiffe. Hauptumschlagplätze<br />
sind laut Meyer die<br />
Standorte in Köln und Hamburg. KF<br />
28 Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
SCHIFFSTECHNIK<br />
HGK bestellt ersten Trockenfrachter<br />
Europas größte Reederei, die HGK Shipping, modernisiert ihre Flotte mit zwei<br />
weiteren Schiffen. Darunter ist erstmals ein Trockenschiff-Neubau, der selbst noch<br />
bei Niedrigwasser und dazu emissionsarm fahren kann<br />
In den vergangenen zwei Jahren hatte<br />
die HGK Shipping bereits mehrere<br />
Neubauten in Dienst gestellt. Sie sind<br />
nicht nur mit diesel-elektrischen Antriebssystemen<br />
technisch auf dem neuesten<br />
Stand, sondern wurden in Reaktion<br />
auf das Niedrigwasser von 2018 als flachgehende<br />
Einheiten mit höchstmöglicher<br />
Tragfähigkeit konstruiert.<br />
Nun folgen zwei weitere moderne Ergänzungen<br />
zur bestehenden<br />
zur Flotte gestoßen. Außerdem gibt es ein<br />
Novum. Erstmals seit Jahren hat die HGK<br />
einen Trockengutfrachter in Auftrag gegeben.<br />
Gebaut wird das Schiff bei Rensen<br />
Driessen, ebenfalls in den Niederlanden,<br />
und wird schon zu Beginn der Fertigung<br />
als »bahnbrechend« bezeichnet.<br />
Mit einer Länge von 135 m und einer<br />
Breite von 11,45 m hat der Neubau die<br />
klassischen Rhein-Maße. Und dennoch<br />
wird er sich von den herkömmlichen<br />
Einheiten stark unterscheiden – sowohl<br />
in Bezug auf die Umweltfreundlichkeit<br />
als auch auf die<br />
Für zusätzliche Energie sorgen Solarpaneele<br />
auf den Lukendeckeln, die insgesamt<br />
90 MWh ins Bordnetz einspeisen<br />
und mit deren Hilfe weitere 70 t an CO2<br />
pro Jahr eingespart werden können.<br />
Ende des zweiten Quartals soll der<br />
Neubau ausgeliefert werden und dann<br />
Trockengüter aller Art auf der Rheinschiene<br />
transportieren. Auch in diesem<br />
Segment werde inzwischen Niedrigwasserfähigkeit<br />
beim Schiffsraum gefordert,<br />
heißt es bei der HGK Shipping.<br />
»Wir gehen davon aus,<br />
dass die Nachfrage<br />
perspektivisch<br />
noch steigen<br />
Flotte. Bei der<br />
niederländischen Werft De Gerlien<br />
van Tiem wurde ein weiterer Chemikalientanker<br />
bestellt. Der kanalgängige<br />
Neubau kommt<br />
auf eine Länge von 100 m<br />
bei einer Breite von<br />
9,5 m. Zuletzt waren<br />
die »Synthese 18«<br />
und der Gastanker<br />
»Gas 94«<br />
© HGK<br />
Tragfähigkeit<br />
bei Niedrigwasser.<br />
Wie zuvor schon die<br />
jüngsten Tanker handelt es<br />
sich um ein Schiffsdesign,<br />
dass selbst bei Niedrigwasser<br />
fahren und Kunden mit ausreichend<br />
Ladung versorgen<br />
kann. Bei einem Tiefgang von<br />
1,30 m können nach HGK-<br />
Angaben noch 650 t über die kritischen<br />
Pegel hinweg befördert werden.<br />
Die maximale Tragfähigkeit bei<br />
normalem Wasserstand liegt bei<br />
knapp 4.180 t als Einzelfahrer.<br />
Ausgestattet ist der Frachter mit einem<br />
diesel-elektrischen Antrieb, der<br />
auf drei Schrauben wirkt und als »Future-Fuel-ready«<br />
bezeichnet wird, künftig<br />
also vom herkömmlichen Kraftstoff auf<br />
andere Energieträger wie Wasserstoff<br />
oder Methanol umgerüstet werden könnte.<br />
Schon heute sinkt der CO2-Ausstoß<br />
nach HGK-Angaben im Vergleich zu älteren<br />
Schiffen um bis zu 30 %.<br />
wird.« Gut möglich,<br />
dass weitere Schiffe folgen werden. Es sei<br />
immer der Anspruch der Reederei, »unsere<br />
Schiffe so zu konstruieren, dass wir<br />
sie als Serie fortsetzen können.«<br />
Zunächst aber kommen zwei weitere<br />
Typ-C-Tanker in die Flotte, die ebenfalls<br />
flachgängig sind. Außerdem handelt es<br />
sich dabei um die ersten Schiffe, die den<br />
Zusatz »H2-ready« tragen werden, also<br />
von vornherein dafür ausgelegt sind, später<br />
auch Wasserstoff oder dessen Derivate<br />
wie Methanol oder Ammoniak als<br />
Kraftstoff verwenden zu können.<br />
Im Oktober folgt mit der »Gas 95« ein<br />
Schwesterschiff der im Oktober 2<strong>02</strong>1 getauften<br />
»Gas 94«. Selbst bei 30 cm in<br />
Kaub können noch mindestens 200 t verflüssigte<br />
Gase befördert werden. Der<br />
110 m lange Tanker ist mit seinen<br />
12,50 m etwas breiter als das sonst übliche<br />
Maß von 11,50 m.<br />
KF<br />
Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
29
SCHIFFSTECHNIK<br />
Mit Methanol zu Null-Emission?<br />
Die Suche nach dem Kraftstoff der Zukunft ist auch in der Binnenschifffahrt in vollem<br />
Gang. Neben Konzepten, die auf Wasserstoff beruhen, kommt nun mit Methanol ein<br />
weiterer Kraftstoff in die praktische Anwendung. Von Hermann Garrelmann<br />
Mit einem riesigen schwimmenden Hebekran wir der Kasko vom Transportschiff gehievt<br />
© Mercurius Shipping<br />
Jüngst ist die »Bigroll Beaufort«, ein<br />
Frachter mit absenkbarer Ladefläche,<br />
in Rotterdam eingelaufen. Mit an Bord<br />
waren zwei Binnenschiffskaskos, die<br />
künftig unter den Namen »Stolt Ijssel«<br />
und »Stolt Ludwigshafen« unterwegs sein<br />
werden. Beide werden derzeit auf der<br />
Den Breejen Werft ausgebaut. Während<br />
der letztgenannte Chemietanker sich<br />
durch spezielle Niedrigwasserfähigkeiten<br />
auszeichnet, wird die »Stolt Ijssel« mit<br />
Methanol als Kraftstoff arbeiten. Dieser<br />
Kraftstoff wird als Übergangslösung auf<br />
dem Weg zu einem komplett emissionsfreien<br />
Betrieb angesehen.<br />
Mercurius Shipping aus Henrik-Ido-<br />
Ambacht (NL) hat den Neubau in Auftrag<br />
gegeben, in Zusammenarbeit mit dem<br />
Konsortium »Methanol for Shipping«,<br />
dem auch FinCo Fuel, August Storm, Koedood,<br />
EICB, das Methanolinstitut, Invest.<br />
nl und Bovag angehören. Mit diesem Projekt<br />
soll in der Binnenschifffahrt die technische<br />
und praktische Verwendung von<br />
Methanol demonstriert werden. Die Mercurius<br />
Shipping Group ist Eigentümerin<br />
der »Stolt Ijssel« und hat das Schiff auf<br />
langfristiger Bareboat-Basis an die Tanker-Reederei<br />
Stolt-Nielsen vermietet.<br />
»Wir haben jetzt von der ZKR eine<br />
Ausnahmegenehmigung für den Betrieb<br />
der Hauptmotoren und Generatoren mit<br />
Methanol als Kraftstoff für einen Zeitraum<br />
von fünf Jahren erhalten«, berichtet<br />
Peter-Jan Zimmerman, Chef von Mercurius.<br />
Die künftige »Stolt Ijssel« sei erst das<br />
zweite Binnenschiff in Europa, das diese<br />
Genehmigung erhalten habe. Für die Premiere<br />
hatte der Schlepper »Methatug«<br />
der Hafenbehörde in Antwerpen gesorgt.<br />
Die Reederei Mercurius will insgesamt<br />
drei Binnenschiffe auf Methanol als<br />
Kraftstoff umstellen. Ziel sei es, die Schiffe<br />
zu 97 % mit Methanol zu betreiben.<br />
Das »Stolt-Ijssel-Konzept« erlaubt es aber<br />
auch, die Schiffe wahlweise mit herkömmlichem<br />
Diesel zu betreiben. Der<br />
elektrisch angetriebene Edelstahl-Chemietanker<br />
verfügt bei 110 m Länge und<br />
14,04 m Breite über 14 Edelstahl-/<br />
Duplex-Tanks für bis zu 5000 t an Ladung.<br />
Jeder Tank ist mit einer Deepwell-<br />
Ladepumpe, einer Ladetankheizung und<br />
zwei Waschmaschinen ausgestattet. Befördert<br />
werden künftig Chemikalien bei<br />
verschiedenen Temperaturen. Zur Erzeugung<br />
der nötigen Energie bekommt die<br />
»Stolt Ijssel« einen Dual-Fuel-Methanol-<br />
Generator sowie zwei nach EU-Stufe V<br />
zertifizierte Mitsubishi-Dieselgenera -<br />
toren von Koedood (603 KWe S6R<br />
KEES). Die Gesamtleistung wird bei<br />
1.905 kW liegen. Drei Thruster von Veth<br />
(L-Drive VL-700) sorgen für den Vortrieb,<br />
sie werden ergänzt durch einen<br />
Veth-Jet 4-K-1300V.<br />
Der Methanol-Vorratstank befindet<br />
sich im Schiffsheck. Gegenüber Diesel<br />
wird wegen der geringeren Energiedichte<br />
30 Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
SCHIFFSTECHNIK<br />
Der Kasko des Tankers auf der Helling der China Merchants Jinling Shipyard in China<br />
ein 2,3-fach höheres Tankvolumen benötigt.<br />
Eine Rohrleitung über Deck versorgt<br />
den Tagestank des Methanolgenerators<br />
im Vorschiff. Die beiden Dieselgeneratoren<br />
befinden sich ebenfalls im Bug.<br />
»Graues« Methanol, also herkömmlich<br />
produziert, ist bereits eine übliche Schiffsladung,<br />
der Umgang damit ist also bekannt.<br />
»Grünes« Methanol wird zwar unter<br />
Verwendung regenerativer Energiequellen<br />
(Wind-/Solarenergie) hergestellt,<br />
ist im Handling aber vergleichbar.<br />
Wird Methanol jedoch als Schiffskraftstoff<br />
eingesetzt werden soll, braucht es eine<br />
Freigabe der ZKR von bestimmten<br />
Vorgaben der ES-TRIN. Werden Antriebs-<br />
oder Hilfssysteme mit Brennstoffen<br />
mit einem Flammpunkt von 55 °C<br />
oder darunter betrieben, müssen laut ZKR<br />
Sonderbestimmungen definiert werden.<br />
Die Rechtsrahmen der ZKR und der EU<br />
(RheinSchUO / Richtlinie 2016/1629) gestatten<br />
Abweichungen, wenn damit entweder<br />
Innovationen in der Binnenschifffahrt<br />
gefördert werden oder wenn die bestehenden<br />
technischen Vorschriften<br />
schwierig anzuwenden oder unverhältnismäßige<br />
Kosten verursachen würden (Härtefallklausel).<br />
Für die »Stolt Ijssel« wurde<br />
der erste Fall geltend gemacht.<br />
Um Methanol verwenden zu können,<br />
wurden, so Peter-Jan Zimmerman, mehrere<br />
Vorkehrungen getroffen. In enger<br />
Zusammenarbeit mit Lloyd’s Register habe<br />
man eine so genannte Hazid-Studie<br />
durchgeführt. Unter anderem ist ein separater<br />
Bunkertank aus rostfreiem Stahl<br />
geplant, der an Deck installiert wird. Dazu<br />
kommen ein separates Rohrleitungssystem<br />
aus rostfreiem Stahl und Messsensoren<br />
im separaten Maschinenraum.<br />
Von der ZKR wurden in einer Empfehlung<br />
die Bedingungen festgelegt, unter<br />
denen die nationale Behörde ein Schiffsattest<br />
ausstellen kann. Die Ausnahmegenehmigung<br />
basiert auf den Leitlinien<br />
für die Lagerung von Methanol, die im<br />
Juni 2<strong>02</strong>2 von CESNI (gemeinsames Gremium<br />
der ZKR und der EU) verabschiedet<br />
worden seien. Bisher sind folgende<br />
Auflagen und Inhalte bekannt:<br />
• Für das Fahrzeug liegt eine Risikobewertung<br />
nach Anlage 8 des ES-TRIN vor.<br />
• Das Fahrzeug erfüllt die Anforderungen<br />
der CESNI-Vorschriften für die<br />
Lagerung von Methanol.<br />
• Alle Besatzungsmitglieder sind zu den<br />
Gefahren, zum Einsatz, zur Instandhaltung<br />
und Inspektion des Methanolantriebssystems<br />
zu schulen.<br />
• Alle Daten zum Einsatz des Methanolantriebssystems<br />
sind vom Betreiber zu<br />
erfassen und müssen mindestens fünf<br />
Jahre lang aufbewahrt werden. Die Daten<br />
sind der zuständigen Behörde auf<br />
Anfrage zuzuschicken.<br />
Man habe sich für Methanol entschieden,<br />
weil dieser Kraftstoff relativ einfache<br />
technische Änderungen an Bord erfordere<br />
und gut an Bord eines Tankers im internationalen<br />
Verkehr gebunkert werden<br />
könne, so Zimmerman. »Methanol bietet<br />
uns eine viel größere Flexibilität bei den<br />
Fahrtrouten, und auch den Bunkermöglichkeiten<br />
als Wasserstoff.«<br />
Über Antriebe mit Methanol als Kraftstoff<br />
wurde jüngst auch in Deutschland<br />
berichtet. Das Forschungsschiff »Uthörn<br />
II«, gebaut bei Fassmer in Berne, ist<br />
ebenfalls mit zwei Methanol-fähigen Motoren<br />
ausgestattet. Die Bebunkerung erfolgt<br />
künftig in Bremerhaven, wo als Teil<br />
des Förderprojektes »MariSynfuel« eine<br />
entsprechende Anlage errichtet wird. <br />
Kurze Arbeitspause: Blick auf das Deck der »Stolt Ijssel« im Schneetreiben auf der Werft Den Breejen<br />
© Mercurius Shipping<br />
Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
31
SCHIFFSTECHNIK<br />
Neptun baut wieder Viking-Flusskreuzer<br />
Mit der Taufe von vier Neubauten für Viking River Cruises im April 2<strong>02</strong>2 ging zunächst die<br />
weltweit längste Serie an Flusskreuzfahrtschiffen zu Ende. Jetzt gibt es wieder positive<br />
Nachrichten von der Warnow: die Werft hat einen neuen Auftrag von Viking erhalten<br />
Das neue Flusskreuzfahrtschiff wird speziell für den Einsatz auf der Seine zugeschnitten sein<br />
© Neptun Werft<br />
Die letzten drei Jahre waren für die in<br />
Rostock-Warnemünde sitzende Neptun<br />
Werft alles andere als einfach. Es fehlten<br />
Aufträge. Personal wurde reduziert. So<br />
mussten im Mai 2<strong>02</strong>1 rund 180 der 600<br />
Beschäftigen gehen. Laut vorherigen Plänen<br />
waren zunächst sogar 275 Stellen bedroht.<br />
Durch eine Streckung der Aufträge<br />
und die Verringerung von Fremdleistungen<br />
»sei Schlimmeres verhindert worden«<br />
hieß es damals in einer Mitteilung.<br />
Schuld an dieser Misere war die Corona-Pandemie.<br />
Denn die Werft hatte dadurch<br />
fast zwei Drittel weniger Arbeit.<br />
Statt wie bis dato 1,4 Mio. Fertigungsstunden<br />
pro Jahr waren es plötzlich nur<br />
noch 0,5 Mio. Stunden. »Um die Zukunft<br />
der Neptun Werft und die verbleibenden<br />
Arbeitsplätze langfristig zu sichern, ist<br />
dieser Schritt leider unausweichlich«,<br />
kommentierte Werftchef Bernard Meyer<br />
den Stellenabbau damals. Umso erfreulicher<br />
sind die jetzt von der Neptun<br />
Werft verkündeten Nachrichten. Die Viking<br />
Cruises hat einen neuen Auftrag<br />
platziert. Die längste Serie der Welt kann<br />
damit fortgesetzt werden.<br />
Die US-Reederei hat ein weiteres, speziell<br />
für den Einsatz auf der Seine konzipiertes,<br />
Flusskreuzfahrtschiff bestellt.<br />
In den Jahren 2010 bis 2<strong>02</strong>0 hatte Neptun<br />
insgesamt 65 Schiffe dieser Serie abgeliefert.<br />
Nach einer dreijährigen Pause<br />
setzen die beiden Unternehmen ihre<br />
langjährige Partnerschaft nun fort.<br />
Das Schiff wird den Werftangaben zufolge<br />
die strengsten Abgasvorschriften<br />
der EU erfüllen und verfügt wie seine<br />
vier Schwesterschiffe, die bereits 2<strong>02</strong>0 abgeliefert<br />
worden waren, über ein Hybrid-<br />
Antriebssystem mit Batterien. Dieses<br />
System vermeidet Lastspitzen und sorgt<br />
so für eine erhebliche Reduzierung der<br />
Emissionen. Zudem erhöht eine Photovoltaik-Anlage<br />
auf dem Oberdeck die<br />
Energieeffizienz an Bord.<br />
»Das langjährige Vertrauen von Viking<br />
in unsere Produkte ist ein Beweis für die<br />
hohe Qualität der Neptun Werft. Mit ihrem<br />
Hybrid-System gehören die Viking<br />
Longships zu den umweltfreundlichsten<br />
Schiffen auf Europas Flüssen«, sagt Geschäftsführer<br />
Bernard Meyer.<br />
Das neue Flusskreuzfahrtschiff wird<br />
wie die baugleichen Schwesterschiffe<br />
Platz für 168 Passagiere bieten und mit<br />
einer Länge von 125 m in der Lage sein,<br />
auch im Pariser Stadtzentrum anzulegen,<br />
heißt es. Die Ablieferung des Neubaus ist<br />
für März 2<strong>02</strong>5 geplant.<br />
RD<br />
32 Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
SCHIFFSTECHNIK<br />
Weiterer »Parsifal«-Tanker verkauft<br />
Die Binnenschiffswerft Concordia Damen hat eines ihrer Parsifal-Schiffe verkauft.<br />
Abnehmer ist das niederländische Unternehmen Quinto Scheepvaart aus Zwijndrecht.<br />
Damit verschiebt die Reederei ihren Fokus von der Container- auf die Tankschifffahrt<br />
Es handelt sich den Angaben zufolge<br />
um einen Tanker vom Typ Parsifal,<br />
einen Schiffstyp, der auch für Shell gebaut<br />
wird. Die Familien-geführte Reederei<br />
Quinto stellt nach 25 Jahren von der<br />
Containerschifffahrt auf die Tankschifffahrt<br />
um.<br />
Der Tanker vom Typ Parsifal ist von<br />
Damen selbst für den Transport von Mineralölprodukten<br />
und leichten Chemikalien<br />
entwickelt worden. Dieser<br />
Schiffstyp misst 110 x 11,45 m und hat<br />
eine große Tragfähigkeit bei sehr geringem<br />
Tiefgang (2.875 t bei 3,25 m). Die effiziente<br />
Rumpfform schafft laut Werft eine<br />
optimale Geschwindigkeits-Leistungs-Kurve.<br />
Bei relativ geringer Leistung<br />
von 2 x 500 kW wird eine hohe Geschwindigkeit<br />
von mehr als 22 km/h erreicht.<br />
Speziell ist auch die Aufteilung des<br />
Wohnbereichs achtern – eine Wohnung<br />
für den Eigner/Schiffsführer und eine für<br />
die Mannschaft.<br />
Binnenschifffahrtsunternehmer Luit<br />
Nanninga von Quinto hat sich nach eigener<br />
Aussage davon überzeugen lassen,<br />
dass der Damen-Entwurf einen geringen<br />
Tiefgang mit einer großen Ladekapazität<br />
verbindet. »Das macht das Schiff effizienter<br />
und den Transport pro Tonne auch<br />
umweltfreundlicher.« Ein weiterer Vorteil<br />
sei, dass kleinere Propeller verwendet<br />
werden können, was bei niedrigen Wasserständen<br />
sehr nützlich ist. Condordia<br />
Damen habe zudem die Wünsche für Änderungen<br />
des Grunddesigns sehr flexibel<br />
angepasst.<br />
Parsifal-Binnentanker können sowohl<br />
mit diesel-elektrischen, diesel-direkten<br />
oder LNG-elektrischen Antriebssystemen<br />
ausgestattet werden. Das Quinto-Schiff<br />
mit Heimathafen Zwijndrecht<br />
wird mit Caterpillar-Motoren fahren und<br />
ist Stufe-V-konform. Der Tanker soll im<br />
Dezember 2<strong>02</strong>3 ausgeliefert werden.<br />
Die Werft baut seit einiger Zeit Schiffe<br />
»auf Vorrat« und bietet Neubauten auch<br />
mit Finanzierungsmöglichkeiten an. Der<br />
jetzt bestellte Neubau gehört dazu. Dadurch<br />
könne laut Bert Duijzer, technischer<br />
Leiter bei Concordia Damen, die<br />
Bauzeit um Monate verkürzt werden.<br />
Großauftrag von Shell<br />
Der niederländische Energiekonzern<br />
hatte im Jahr 2<strong>02</strong>0 rund 40 Tanker der<br />
Parsifal-Serie bestellt. Als ersten Schiff<br />
hat das Unternehmen den LNG-Tanker<br />
»Blue Marjan« übernommen.<br />
Die Tanker werden von Shell gechartert<br />
und von der VT Group/Marlow betrieben.<br />
Finanziert werden sie vom US-<br />
Investor J.P. Morgan. Arrangiert hatte<br />
den Auftrag der Hamburger Befrachtungsmakler<br />
Frachtcontor. Concordia<br />
Damen will die 40 neuen Binnenschiffe<br />
bis Ende 2<strong>02</strong>4 bauen.<br />
MAN liefert Gasmotoren<br />
Mit der Lieferung der 80 Motoren für die<br />
Parsifal-Serie für Shell wurde MAN Engines<br />
mit Sitz in Nürnberg beauftragt. Der<br />
Hersteller liefert seine Gasmotoren vom<br />
Typ MAN E3262.<br />
Die Zwölf-Zylinder-Motoren werden<br />
in Aggregate des niederländischen Partners<br />
MAN Rollo eingebaut. Jeweils zwei<br />
dieser Gasmotoren, die zusammen eine<br />
Leistung von 990 ekW erbringen, bilden<br />
in Kombination mit elektrischen Generatoren<br />
das gas-elektrische Antriebssystem<br />
für die emissionsarmen Tanker.<br />
Die Gasmotoren werden mit LNG betrieben.<br />
MAN Engines liefert seinen zertifizierten<br />
Gasmotor mit einer Motorsteuerung,<br />
die nach den neuesten Emissionsvorschriften<br />
der Stufe V zugelassen sind. RD<br />
Der Tanker vom Typ »Parsifal« ist für den Transport von Mineralölprodukten und leichten Chemikalien konzipiert<br />
© Damen Concordia<br />
Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
33
SCHIFFSTECHNIK<br />
Blick nach vorn – aber nicht ohne Sorgen<br />
Mit verhaltenem Optimismus schaut Christian Büchting in die Zukunft. Mit zehn Tankern<br />
ist der Luxemburger Reeder vorwiegend auf dem deutschen Kanalnetz unterwegs. Weitere<br />
Neubauten sind derzeit nicht geplant. Von Hermann Garrelmann<br />
Auf Probefahrt: Christian Büchting an Bord eines neue Schiffes<br />
Der Januar dieses Jahres war eher verhalten.<br />
»Aber das letzte Jahr war<br />
gut«, sagt Christian Büchting, Inhaber<br />
und Geschäftsführer der Reederei Burmester.<br />
Mit zehn Tankern, davon einer<br />
von der Reederei Dettmer gechartert, ist<br />
die Flotte überwiegend auf dem Kanalnetz<br />
unterwegs. Gelegentlich werden<br />
Reisen auf der Elbe übernommen. Dabei<br />
setzt der Reeder auf einen ausgewogenen<br />
Mix aus festen Linien und dem Spotmarkt.<br />
Während seine Schiffe viele Transporte<br />
für die BP und für Shell erledigen, führt<br />
der Tagesmarkt sie gelegentlich auch zu<br />
anderen Destinationen. Die Schiffe der<br />
Reederei, darunter mit der »Christoph<br />
Burmester« und der »Christian Burmester«<br />
zwei Tanker neueren Datums, befördern<br />
überwiegend Mineralölprodukte.<br />
Es sind, wie auch die anderen Schiffe<br />
des Unternehmens, ständig weiter optimierte<br />
Tanker vom Typ Sunrise der GS-<br />
Yard aus Groningen. An der Entwicklung<br />
dieses Typs war Christian Büchting von<br />
Anfang an eingebunden. »Wir haben also<br />
eine recht einheitliche Flotte«, sagt der<br />
Reeder. Derzeit sei es keine Option, weiter<br />
in neuen Schiffsraum zu investieren.<br />
Die kostenträchtigen neuen Stage-<br />
V-Motoren, die hohen Stahlpreise und<br />
Lieferschwierigkeiten bei vielen Komponenten<br />
hätten den Preis für einen Neubau<br />
in die Höhe getrieben. Auch die<br />
Wohnungsausstattung sei mit rund 15 %<br />
deutlich teurer geworden. Seinen letzten<br />
Auftrag habe er, so Büchting, noch bei einem<br />
niedrigen Zinsniveau und zu »vernünftigen«<br />
Preisen ordern können.<br />
Die »Christoph Burmester« ist mit einer<br />
Tankheizung ausgestattet. Mit der zusätzlichen<br />
Investition von rund 200.000 €<br />
habe man neue Ladung generieren wollen<br />
– bislang habe das nicht geklappt. »Da<br />
warten wir gern auf grünes Licht von unseren<br />
Befrachter«, so Büchting.<br />
Die Lage am Markt sei gerade etwas<br />
unübersichtlich. In den letzen Monaten<br />
seien große Dieselmengen zu transportieren<br />
gewesen. Denn vor dem Embargo<br />
gegen Russland, das seit dem 5. Februar<br />
gilt, wurden überall die Lager gefüllt.<br />
Diese Nachfrage sei nicht mehr gegeben.<br />
Wie schnell sich Gegebenheiten<br />
ändern könnten, habe man, so Büchting,<br />
bei der Kohle gesehen.<br />
»Wir werden dennoch auskömmlich<br />
zu tun haben«, ist sich der Luxemburger<br />
sicher. Sorgen bereiten ihm derzeit andere<br />
Themen, vor allem der Personalbereich.<br />
Gute Nachfolger für Schiffsführer<br />
zu finden, die in den kommenden<br />
fünf Jahren in den Ruhestand gehen, sei<br />
schwierig. Derzeit gebe es eine besetzte<br />
Ausbildungsstelle im Betrieb. Die schwierige<br />
Situation sei aber typisch für die gesamte<br />
Branche, erklärt der Reeder: »Da<br />
kommen noch große Probleme auf die<br />
Binnenschifffahrt zu.« (Teil-)Autonom<br />
fahrende Schiffe sind für ihn momentan<br />
kein Thema.<br />
Auch der Zustand der Infrastruktur<br />
beschäftigt den Schiffseigner. Die Reduzierung<br />
der Mittel im Bundeshaushalt sei<br />
ein Zeichen dafür, dass die Binnenschifffahrt<br />
schlicht »nicht beachtet« werde. Auf<br />
Dauer werde sie »am langen Arm« verhungern,<br />
wenn weiter die Mittel überwiegend<br />
zur Bahn gelenkt werden. »Die<br />
Branche ist in Deutschland zu leise«, sagt<br />
Büchting. In den Niederlanden habe die<br />
Binnenschifffahrt einen ganz anderen<br />
Stellenwert.<br />
Das gelte auch für die Kompetenz und<br />
die Bereitschaft, Probleme schnell und<br />
kompromissbereit zu lösen. Das vermisse<br />
er in Deutschland. Als Beispiel nennt er<br />
das Nadelöhr Scharnebeck. Aus Angst<br />
vor Eisfall vom Schleusentor sei dort eine<br />
Woche lang gar nichts gegangen. Auf das<br />
Angebot der Binnenschiffer, mögliche<br />
Schäden selbst zu übernehmen oder andere<br />
Vorschläge sei vom Amt nicht eingegangen<br />
worden. Scheinbar sei die Angst<br />
vor Verantwortung sehr ausgeprägt, so<br />
Büchtings Vermutung. Diese »Amtskultur«<br />
gebe es in den Niederlanden<br />
nicht in dieser Ausprägung.<br />
Gleichwohl blickt der seit 1998 in Luxemburg<br />
ansässige Unternehmer mit<br />
vorsichtigem Optimismus nach vorn.<br />
Gelegentlich schaut Büchting auf den Bereich<br />
Trockenfracht, ohne in diesem Bereich<br />
bis jetzt investiert zu haben. <br />
© Garrelmann<br />
34 Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
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SCHIFFSTECHNIK<br />
SET baut erstmals Bundeswehr-Schiffe<br />
Premiere bei der Tangermünder Schiffswerft: Am 20. Januar ist dort zum ersten Mal ein<br />
Schiff für die Bundeswehr vom Stapel gelaufen. Die »Schleswig« ist das erste von zwei<br />
dort bestellten Sicherungs-, Transport- und Schleppbooten<br />
Die »Schleswig« wurde im Unterauftrag der Rostocker Werft Tamsen Maritim gebaut<br />
© SET<br />
»Schleswig«<br />
Klasse .............................. WTD 71<br />
Länge ................................ 20,10 m<br />
Breite auf Spanten ............. 5,50 m<br />
Tiefgang ............................. 1,40 m<br />
Antriebsleistung .............. 368 kW<br />
Hauptmaschinen<br />
MAN D2676LE477<br />
Geschwindigkeit ................. 10 kn<br />
Klassifikation<br />
DNV +A1 Ice(E) R2 »Workboat«<br />
Die Schiffbau- und Entwicklungsgesellschaft<br />
Tangermünde (SET)<br />
baut die beiden Boote im Auftrag der Rostocker<br />
Tamsen Werft. Und auch das ist<br />
eine Premiere, denn wie SET-Geschäftsführer<br />
Olaf Deter anlässlich der Taufe berichtete,<br />
ist es das erste Bauprojekt, das<br />
nicht direkt an den Endkunden ausgeliefert<br />
wird. Zusammen mit dem Stapellauf<br />
wurde auch die Taufe gefeiert.<br />
Taufpatin des Schiffes war Jennifer Lampe,<br />
die für Tamsen den Bau der Schiffe<br />
beaufsichtigt. Rund 207 Gäste haben an<br />
der Feier in Tangermünde teilgenommen.<br />
Den Auftrag für das Sicherungs-,<br />
Transport- und Schleppboot der Klasse<br />
744, kurz STS, hat die SET am 28. Juli<br />
2<strong>02</strong>1 erhalten. Nach einer kurzen Konstruktionsphase<br />
erfolgte dann am 15. Februar<br />
des letzten Jahres die Kiellegung in<br />
Tangermünde.<br />
Mit einer Gesamtlänge von rund 20 m,<br />
einer Breite von 5,5 m und einem Tiefgang<br />
von 1,4 m soll das Schiff eine Leistung<br />
von 368 kW und eine Geschwindigkeit<br />
von rund 10 kn erreichen.<br />
Der Antrieb des Neubaus besteht aus<br />
einem MAN-Hauptmotor vom Typ<br />
D2676LE477 (368 kW) mit einer Wellenanlage<br />
und einem Festpropeller. Das Getriebe<br />
vom Typ WVS 234 wurde von<br />
Reintjes geliefert, das Flossenruder von<br />
Becker Marine. Die »Schleswig« verfügt<br />
außerdem über zwei Generatoren von<br />
Caterpillar (Typ C4.4 DITA) mit einer<br />
Leistung von je 75,8 kW.<br />
»Obgleich das Schiff nur klein ist, ist<br />
es vollgespickt mit modernster Technik,<br />
was wieder einmal mehr eine große Herausforderung<br />
für Werft und Unterauftragnehmer<br />
darstellte«, sagte Geschäftsführer<br />
Deter. »Nun befinden wir uns auf<br />
der Zielgeraden, die mit dem Stapellauf<br />
eingeläutet wird«, so der Werftchef weiter.<br />
Im Anschluss an den Stapellauf und<br />
die Taufe haben die Inbetriebnahmearbeiten<br />
sowie die erforderlichen Abnahmen<br />
durch die zuständigen Behörden<br />
begonnen. Noch im Februar soll die<br />
Überführung des Schiffes nach Rostock<br />
über Hamburg und den Nord-Ost-Kanal<br />
stattfinden.<br />
36 Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
SCHIFFSTECHNIK<br />
Von Rostock aus seien dann die Seeerprobungen<br />
geplant sowie die anschließende<br />
Übergabe an den Kunden,<br />
die Tamsen Maritim GmbH, am<br />
10. März. Die Ablieferung des zweiten<br />
STS-Neubaus soll vier Monate versetzt<br />
erfolgen.<br />
Der SET-Geschäftsführer nahm die<br />
Feier zudem zum Anlass, sich für die Beauftragung<br />
und das in die Werft gesetzte<br />
Vertrauen zu danken. Der Auftrag über<br />
die zwei baugleiche Schiffe, habe ein<br />
Stück weit die Auslastung gesichert und<br />
damit den Erhalt von Arbeitsplätzen, so<br />
Deter.<br />
Endkunde für die beiden Sicherungs-,<br />
Transport- und Schleppboote der Klasse<br />
744 ist die Wehrtechnische Dienststelle<br />
für Schiffe und Marinewaffen, Maritime<br />
Technologie und Forschung (WTD 71).<br />
Die beiden Neubauten sollen in Zukunft<br />
in der Ostsee zum Einsatz kommen.<br />
Volles Auftragsbuch<br />
Neben den Schiffen für die Bundeswehr<br />
baut die SET aktuell auch drei Fähren für<br />
den Hamburger Fährbetreiber Hadag.<br />
Diese innovativen Neubauten sind für einen<br />
möglichen Wasserstoff-Antrieb konzipiert.<br />
Der Vertrag mit der Werft wurde<br />
im August 2<strong>02</strong>2 unterzeichnet.<br />
Die erste der drei Fähren soll Anfang<br />
2<strong>02</strong>4 abgeliefert werden – mit Platz für<br />
bis zu 250 Fahrgäste.<br />
Die neuen Hafen-Fähren sollen über<br />
einen Antrieb mit Batterien verfügen, die<br />
nachts aufgeladen, um bereits einen<br />
möglichst großen Teil des Betriebs elektrisch<br />
durchzuführen zu können. Da die<br />
Batteriekapazität nicht den gesamten Betrieb<br />
abdeckt, kommt in der ersten Phase<br />
ein Diesel-Generator als Range-<br />
Extender zum Einsatz. Dieser kann<br />
künftig durch eine Brennstoffzelle ersetzt<br />
werden. Die Neubauten werden mit<br />
rund 33 m etwas länger sein als die bisherigen<br />
Fähren.<br />
Außerdem hat die Werft den Auftrag<br />
zum Bau eines Spezialschiffs zur Schadstoffunfallbekämpfung<br />
und Forschungund<br />
Gewässeruntersuchung. Auftraggeber<br />
ist der Niedersächsische Landesbetrieb<br />
für Wasserwirtschaft, Küsten- und<br />
Naturschutz (NLWKN) zusammen mit<br />
dem Havariekommando Cuxhaven. AW<br />
Taufpatin Jennifer Lampe zerschellt die<br />
Sektflasche am Rumpf der »Schleswig«<br />
OSTSEESTAAL<br />
Stahlzuschnitt für Forschungsschiff »Coriolis« erfolgt<br />
Bei Ostseestaal in Stralsund ist der erste<br />
Stahlzuschnitt für das neue Forschungsschiff<br />
»Coriolis« erfolgt. Hauptauftragnehmer<br />
ist die Hitzler Werft in Lauenburg.<br />
Das Stralsunder Spezialunter -<br />
nehmen wurde von der Hitzler Werft im<br />
schleswig-holsteinischen Lauenburg mit<br />
der Fertigung sämtlicher Stahlelemente<br />
für den Rumpf des rund 30 m langen und<br />
8 m breiten Spezialschiffes beauftragt.<br />
Die Stahlbau-Elemente sind für das neue<br />
Forschungsschiff des Helmholtz-Zentrums<br />
Hereon in Geesthacht bestimmt.<br />
Auf dem Forschungsschiff werden neben<br />
zwei bis drei Crewmitgliedern bis zu<br />
zwölf Wissenschaftler arbeiten. Diesen<br />
stehen an Bord ein Labor (47 m 2 ) und ein<br />
70 m 2 großes Arbeitsdeck für die wissenschaftlichen<br />
Arbeiten zur Verfügung.<br />
Die »Coriolis« wird auf der Elbe sowie<br />
in einem Aktionsradius von 100 sm in<br />
der Nord- und Ostsee eingesetzt. Dort<br />
soll unter anderem untersucht werden,<br />
welche Nähr- und Schadstoffe durch<br />
Flüsse ins Meer gelangen und wie sich die<br />
verändernden klimatischen Bedingungen<br />
auf die Küstenlandschaft auswirken.<br />
Der erste Stahlzuschnitt für das neue Helmholtz-Forschungsschiff »Coriolis«<br />
Das Spezialschiff erreicht eine Höchstgeschwindigkeit<br />
von 12,8 kn und verfügt<br />
über eine Maschinenleistung von zweimal<br />
400 kW. Es wird außerdem mit einer<br />
Brennstoffzelle ausgerüstet, an der die<br />
Wasserstofftechnologie weiter erforscht<br />
wird. Die Ablieferung der ist im Frühjahr<br />
2<strong>02</strong>4 geplant. <br />
© Ostseestaal/Peuß<br />
Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
37
LOGISTIK<br />
Schnellere Ladezeiten, optimierte Leistung<br />
Das Hamburger Unternehmen Terberg Spezialfahrzeuge hat die dritte Generation seiner<br />
Elektro-Terminal-Zugmaschine YT203EV auf den Markt gebracht. Die neue Produktserie<br />
zeichnet sich unter anderem durch schnellere Ladezeiten aus<br />
Die Elektro-Terminal-Zugmaschinen werden mit der smarten IT-Anwendung YardManager angeboten<br />
© Terberg<br />
Die Elektro-Terminal-Zugmaschine YT203-EV wird rein<br />
elektrisch angetrieben. Sie kommt vornehmlich im Hafen<br />
und in der Logistik zum Einsatz, wo sie laut Hersteller Sattelauflieger<br />
»schnell, kostengünstig und emissionsfrei« umsetzt.<br />
Terberg‘s neue EV-Zugmaschinentechnologie bietet dabei »erhebliche<br />
Leistungsverbesserungen« durch eine standardisierte<br />
Ladeinfrastruktur (CCS2.0) sowie schnelles Laden der Batterien<br />
in Verbindung mit Einsatzzeiten bis zu zwölf Stunden, heißt seitens<br />
des Unternehmens. Man habe die Temperaturführung der<br />
Batterie optimiert. Damit kann die Zugmaschine auch in kalten<br />
und warmen Klimazonen eingesetzt werden. Die Leistung des<br />
Elektromotors stehe der eines Dieselmotors in nichts nach, verursache<br />
aber darüber hinaus keine CO 2<br />
- und NOx-Emissionen<br />
am Einsatzort, so Terberg.<br />
Partner in smarter Hoflogistik<br />
Logistische Abläufe vor und auf dem Werksgelände haben einen<br />
enormen Einfluss auf die Effektivität und Effizienz der Warenflüsse.<br />
Der Spezialfahrzeuganbieter ist vor diesem Hintergrund<br />
eine Partnerschaft mit der Möller Industrieleistungen GmbH eingegangen.<br />
Möller bietet seine Logistiksoftware YardManager an,<br />
um werksinterne Transporte digitalisiert zu steuern.<br />
»Wir blicken auf 15 Jahre Know-how in der Hoflogistik in Zusammenarbeit<br />
mit Terberg Spezialfahrzeuge und freuen uns, unsere<br />
IT-Anwendung in Stuttgart zu zeigen«, sagt Michael Möller,<br />
Geschäftsführer von Möller Industriedienstleistungen.<br />
Arno Ortlieb, Geschäftsführer von Terberg Spezialfahrzeuge,<br />
ergänzt: »In Verbindung mit unseren Terminal-Zugmaschinen<br />
bieten wir unseren Kunden gerne eine Komplettlösung an. Die<br />
IT-Anwendung YardManager stellt so eine Lösung für die Terminallogistik<br />
dar. Sämtliche Zugmaschinen erhalten über den Yard-<br />
Manager Fahrbefehle.« Es gebe zunehmend Situationen, in denen<br />
die Standzeit höher ist als die Fahrzeit. Da ergebe es durchaus<br />
Sinn, die Fahrzeuge effizient gesteuert durch die Fahraufträge des<br />
YardManagers fahren zu lassen. Früher sei auf Betriebshöfen viel<br />
gefunkt worden. Die Fahrer arbeiten nun mit Tablets. Informationen,<br />
wann welcher Auftrag zu erledigen ist, bekommen sie<br />
über den YardManager. Sie können sich somit voll auf ihre Fahrt<br />
konzentrieren und die Aufträge Wege-optimiert abarbeiten.<br />
»Wir sind sehr glücklich, dass wir auf dem Stand des Industrieund<br />
Innovationsführers Terberg die neueste Version unserer IT-<br />
Lösung vorführen«, fährt Möller fort. Beide Unternehmenschefs<br />
sind sich sicher, dass sie ihre Lösungen noch schneller auf die<br />
Straße bringen, wenn sie zusammenarbeiten.<br />
Die neue Generation der Elektro-Terminal-Zugmaschine<br />
YT203-EV will Terberg gemeinsam Möller auf der Stuttgarter<br />
Fachmesse LogiMat vorstellen. Besucher können sich die Neuerungen<br />
des Elektroantriebssystems, weitere alternative Antriebsarten<br />
sowie den YardManager vor Ort erklären lassen. RD<br />
38 Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
LOGISTIK<br />
RAIL HUB MILANO<br />
Kombiverkehr expandiert in Italien<br />
Mit einer zehnprozentigen Beteiligung am<br />
Rail Hub Milano baut die Kombiverkehr<br />
ihre Aktivitäten in Italien aus.<br />
Wie das Frankfurter Unternehmen<br />
mitteilt, hat es dazu eine Partnerschaft<br />
mit Sogemar geschlossen. Im Rahmen<br />
dieser hat Kombiverkehr eine zehnprozentige<br />
Beteiligung an dem Rail Hub Milano<br />
(RHM) erworben. Dies sei einer der<br />
wichtigsten intermodalen Eisenbahnknotenpunkte<br />
Italiens, so Kombiverkehr.<br />
Mit dieser strategischen Akquisition<br />
baut das deutsche Transportunternehmen<br />
sein Schienennetz in Europa<br />
weiter aus und stärkt eignen Angaben<br />
zufolge seine Position als einer der wichtigsten<br />
Akteure in der Region. Kombiverkehr<br />
erhält Zugang zu einem Bahnterminal<br />
mit einer Kapazität von 300.000<br />
Einheiten pro Jahr sowie zu einem Netz<br />
von Bahnverbindungen zu wichtigen Häfen<br />
und Industriezentren in Italien.<br />
Sogemar, ein Teil der ContshipItalia<br />
Group, wird eine 90-prozentige Beteiligung<br />
an RHM behalten. Die Partnerschaft<br />
soll das Fachwissen und die<br />
Ressourcen beider Unternehmen bündeln<br />
und so eine starke Grundlage für das zukünftige<br />
Wachstum und den Erfolg des<br />
Kombiverkehr hält nun 10 % der Anteile an dem italienischen Terminal<br />
Rail Hub Milano schaffen. »Wir sind begeistert<br />
von der Partnerschaft mit Kombiverkehr<br />
und freuen uns auf das Potenzial<br />
für weiteres Wachstum und Entwicklung<br />
in der Bahnindustrie«, sagte Matthieu<br />
Gasselin, CEO von Sogemar. »Wir<br />
verfolgen unsere Strategie, Allianzen mit<br />
Partnern aufzubauen, die dieselben Interessen<br />
und Geschäftsansätze verfolgen.«<br />
»Wir glauben, dass diese Akquisition einen<br />
wichtigen Meilenstein für Kombiverkehr<br />
darstellt, und wir sind entschlossen,<br />
mit Sogemar zusammenzuarbeiten, um<br />
das Wachstum und den Erfolg des Rail<br />
Hub Milano voranzutreiben. Wir sind zuversichtlich,<br />
dass diese Partnerschaft zahlreiche<br />
Vorteile für unsere Kunden mit sich<br />
bringen und uns helfen wird, weiterhin<br />
qualitativ hochwertige Schienenverkehrsund<br />
Logistikdienstleistungen zu erbringen«,<br />
ergänzt Kombiverkehr-<br />
Geschäftsführer Armin Riedl. <br />
© Kombiverkehr<br />
© Port of Rotterdam/Danny Cornelsen<br />
NEXTLOGIC<br />
Hafen Rotterdam nimmt Planungs-Tool für Binnenschiffe in Betrieb<br />
Die integrale Planung für die Abfertigung<br />
von Container-Binnenschiffen im Rotterdamer<br />
Hafen wird nun offiziell eingeführt.<br />
Nach einer intensiven Pilotphase haben<br />
Binnenschiffe in Rotterdam<br />
die Binnenschifffahrtsunternehmen, die<br />
Terminals und der Hafenbetrieb Rotterdam<br />
grünes Licht für Nextlogic gegeben.<br />
Nextlogic ermöglicht es, Binnenschiffe im<br />
Hafen schneller abzufertigen und hilft Terminals,<br />
ihre Kaianlagen optimal auszulasten.<br />
Im Rahmen der integralen Planung<br />
übermitteln die Betreiber der Binnenschiffe<br />
Nextlogic im Voraus Informationen<br />
über die Besuche, die Umläufe und<br />
die Ladung jedes einzelnen Binnenschiffs.<br />
Die Terminals melden ihre verfügbaren<br />
Kaikapazitäten. Nextlogic gleicht diese Informationen<br />
miteinander ab und erstellt<br />
den bestmöglichen Zeitplan für jeden Beteiligten.<br />
Die Planung wird automatisch<br />
rund um die Uhr optimiert.<br />
Ungefähr 60 % der gesamten Abfertigung<br />
von Binnenschiffen im Rotterdamer<br />
Hafen wird nach Angaben von Port of Rotterdam<br />
bereits über Nextlogic integral geplant.<br />
Derzeit beteiligen sich vier Deepsea-<br />
Terminals und fünfzehn Barge-Betreiber.<br />
Ein fünftes Terminal, die ersten Leerdepots<br />
und andere Binnenschiffbetreiber bereiten<br />
sich den Angaben zufolge darauf vor, Nextlogic<br />
ebenfalls einzuführen.<br />
<br />
Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
39
SEEHÄFEN | SHORTSEA<br />
Doppelhafen büßt Container ein<br />
Antwerpen-Zeebrugge hat im abgelaufenen Jahr Einbußen hinnehmen müssen.<br />
Der Güterumschlag ging bei 286,9 Mio. t um -0,7 % zurück. Im Verkehr mit Russland<br />
lag das Minus sogar bei -59 %<br />
Beim Containerumschlag ist der Doppelhafen hinter Rotterdam die Nr. 2 in Europa<br />
Das Jahr 2<strong>02</strong>2 sei ein Jahr voller Herausforderungen<br />
für den Port of<br />
Antwerp-Bruges gewesen, heißt es in einer<br />
Mitteilung zu den Umschlagzahlen<br />
für 2<strong>02</strong>2. Die geopolitischen Spannungen,<br />
die Energiekrise und die anhaltenden<br />
Störungen in den Lieferketten<br />
hätten sich bemerkbar gemacht und neben<br />
Verschiebungen innerhalb der verschiedenen<br />
Güterströme vor allem im<br />
Containersegment für anhaltenden<br />
Druck gesorgt.<br />
Allein der Krieg in der Ukraine habe<br />
beim Container-Verkehr mit Russland zu<br />
einem Minus von 59 % geführt. Die hohen<br />
Energiepreise und die wirtschaftliche<br />
Unsicherheit habe die Nachfrage nach<br />
Containertransporten insgesamt verlangsamt,<br />
heißt es. Der Umschlag im Jahr<br />
2<strong>02</strong>2 sank um -8,6% (in t) bzw. um -5,2%<br />
auf 13,5 Mio. TEU gegenüber dem starken<br />
Jahr 2<strong>02</strong>1. Bezogen auf das Vor-<br />
Coronajahr 2019 sei dies der Status quo.<br />
Andererseits hätten der Krieg in der<br />
Ukraine, die Sanktionen gegen Russland<br />
und die Energiekrise ein starkes Wachstum<br />
beim Massengut ausgelöst. Im Dry-<br />
Bulk-Bereich verzeichnete der Hafen ein<br />
Wachstum von 13,8 %. Insbesondere der<br />
Kohleumschlag verzeichnete einen starken<br />
Anstieg (+210 %).<br />
Das Flüssigmassengut-Segment wuchs<br />
um 10 %, was vor allem auf den starken<br />
Anstieg des LNG-Umschlags um 61,3 %<br />
zurückzuführen sei. Zuwächse gab es<br />
auch bei LPG (+30 %), Benzin (+7 %),<br />
Diesel/Heizöl (+9,9 %) und Naphtha<br />
(+7,5 %). Der Chemieumschlag, der 2<strong>02</strong>1<br />
sein bisher bestes Jahr verbuchte, sank<br />
aufgrund der gestiegenen Energiepreiseleicht<br />
um -1 % gegenüber 2<strong>02</strong>1.<br />
Der konventionelle Stückgutverkehr<br />
(+1,1 %) hat sich nach den Rekordzahlen<br />
von 2<strong>02</strong>1 in der ersten Jahreshälfte gut<br />
gehalten, was auf das Wachstum des<br />
Stahlumschlags, der wichtigsten Warengruppe<br />
in diesem Segment, zurückzuführen<br />
sei. Ab dem dritten Quartal sank das<br />
angelandete Stahlvolumen infolge der<br />
nachlassenden Konjunktur.<br />
Der gesamte RoRo-Verkehr wies einen<br />
Anstieg um 6,5 % auf. Im Jahr 2<strong>02</strong>2 wurden<br />
mehr als 3,26 Mio. Neuwagen umgeschlagen,<br />
was einem Zuwachs von 10,5 %<br />
im Vergleich zum Vorjahr entspricht.<br />
Zum Vergleich: In Bremerhaven gab es<br />
© Port of Antwerp-Bruges<br />
parallel einen Rückgang von -4,4 %. Der<br />
Umschlag im Bereich »High & Heavy«<br />
stieg um 9,6 %.<br />
Zeebrugge begrüßte im Jahr 2<strong>02</strong>2<br />
144 Kreuzfahrtschiffe mit 547.374 Passagieren,<br />
ein starker Anstieg im Vergleich<br />
zu 23 Schiffen und 75.854 Passagierbewegungen<br />
im Jahr 2<strong>02</strong>1, als die Kreuzfahrtbranche<br />
durch Corona weitgehend<br />
zum Erliegen gekommen war.<br />
Im April 2<strong>02</strong>2 hatten Antwerpen und<br />
Zeebrugge unter dem Namen Port of<br />
Antwerp-Bruges fusioniert. Der Doppel-<br />
Standort gilt als Europas größter Exporthafen,<br />
größter Fahrzeug-Hub und wichtigstes<br />
Chemie-Cluster auf dem Kontinent.<br />
Im Containerumschlag ist der<br />
Doppelhafen mit rund 14 Mio. TEU die<br />
Nr. 2 in Europa hinter Rotterdam.<br />
Zusammen nachhaltiger<br />
Wie die Häfen weiter mitteilen, habe es<br />
seit ihrem Zusammenschluss einen Zustrom<br />
von Investitionen und neuen Projekten<br />
gegeben. So konnten wichtige<br />
Schritte bei Projekten unternommen<br />
werden, die zum nachhaltigen Wachstum<br />
des Hafens beitragen. Dem Doppelhafen<br />
zufolge werde unter anderem die Wasserstoffstrategie,<br />
um den Standort zu einer<br />
europäischen Wasserstoffdrehscheibe für<br />
den Import, die lokale Produktion und<br />
den Umschlag von grünem Wasserstoff<br />
und Wasserstoffträgern zu machen, weiter<br />
konkretisiert.<br />
Die Fertigstellung des ersten Teils des<br />
NextGen District, dem künftigen Hotspot<br />
für die Kreislaufwirtschaft, sei nahezu abgeschlossen.<br />
Der erste Spatenstich soll<br />
noch 2<strong>02</strong>3 erfolgen. Im Rahmen der Ökologisierung<br />
der Flotte der Hafenbehörde<br />
werden der Hydrotug und der Methatug,<br />
die ersten mit Wasserstoff beziehungsweise<br />
Methanol betriebenen Schlepper der<br />
Welt, vorgestellt. Der digitale Zwilling, die<br />
digitale Kopie des Hafengebiets mit Echtzeitinformationen<br />
über Sensoren, Drohnen<br />
und intelligente Kameras, werde 2<strong>02</strong>3<br />
an beiden Standorten eingesetzt, um einen<br />
intelligenten, sicheren und reibungslosen<br />
Hafen zu schaffen, heißt es. RD<br />
40 Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
SEEHÄFEN | SHORTSEA<br />
Emissionsfrei tanken am Tollerort<br />
Der Hamburger Hafen bekommt eine Wasserstofftankstelle. Den Bau hat die HHLA jetzt<br />
bei Linde Engineering in Auftrag gegeben. Damit sollen unter anderem Schwerlastgeräte<br />
emissionsarm betrieben werden<br />
Die Tankstelle wird Teil des Testcenters<br />
für wasserstoffbetriebene Hafenlogistik<br />
auf dem Container Terminal<br />
Tollerort (CTT) im Hamburger Hafen.<br />
Die Wasserstofftankstelle entsteht im<br />
Rahmen des Clean Port & Logistics Clusters<br />
der Hamburger Hafen und Logistik<br />
(HHLA), um wasserstoffbetriebene<br />
Schwerlastfahrzeuge und Terminalgeräte<br />
zu betanken und im operativen Betrieb<br />
zu testen, heißt es.<br />
Die HHLA wird die Tankstelle im Rahmen<br />
ihrer Clusteraktivitäten im Hamburger<br />
Hafen betreiben. Linde Engineering<br />
und HHLA wollen somit eine zuverlässige<br />
Betankungsinfrastruktur für<br />
Schwerlastgeräte im Hamburger Hafen<br />
schaffen. Die Tankstelle soll noch 2<strong>02</strong>3 in<br />
Betrieb genommen werden.<br />
Wasserstoff für Umschlaggerät<br />
Das Herzstück der Tankstelle ist ein ionischer<br />
Kompressor, der den Wasserstoff<br />
energieeffizient auf 450 bar hochverdichtet.<br />
Geräte wie Straddle Carrier, Leercontainerstapler,<br />
Gabelstapler, Reachstacker,<br />
Terminalzugmaschinen und Trucks sollen<br />
mit Wasserstoff betankt werden. Darüber<br />
hinaus enthält die Tankstelle verschiedene<br />
Erweiterungsoptionen.<br />
Innovationscluster gegründet<br />
© HHLA<br />
Die Tankstelle wird am Terminal Tollerort gebaut<br />
Mit Clean Port & Logistics (CPL) hat die<br />
HHLA ein Innovationscluster zur Erprobung<br />
wasserstoffbetriebener Geräte in<br />
der Hafenlogistik gegründet. Ziel des<br />
Projekts ist es, zu untersuchen, wie Wasserstoff<br />
verlässlich zur Versorgung von<br />
Hafentechnik und -logistik eingesetzt<br />
werden kann. Gemeinsam mit Partnerunternehmen<br />
aus der ganzen Welt entwickelt<br />
die HHLA laut eigenen Angaben<br />
Lösungen, um wasserstoffbetriebene<br />
Schwerlastfahrzeuge und Terminalgeräte<br />
in kurzer Zeit zur Marktreife zu bringen<br />
und die für den Einsatz notwendigen<br />
Maßnahmen vorzubereiten. Die entwickelten<br />
Konzepte für Betrieb, Sicherheit,<br />
Reparatur, Wartung, Betankung und<br />
Versorgung werden dazu im praktischen<br />
Betrieb erprobt und optimiert. Kernstück<br />
des CPL Innovationsclusters ist ein Testcenter<br />
am HHLA Container Terminal<br />
Tollerort in Hamburg, auf dem wasserstoffbetriebene<br />
Geräte für den Hafenumschlag<br />
und Schwerlastverkehr im Betrieb<br />
erprobt werden können.<br />
Das Cluster wird im Rahmen des Nationalen<br />
Innovationsprogramms Wasserstoff-<br />
und Brennstoffzellentechnologie<br />
durch das Bundesministerium für Digitales<br />
und Verkehr gefördert. Die Förderrichtlinie<br />
wird von der NOW GmbH koordiniert<br />
und durch den Projektträger Jülich<br />
(PtJ) umgesetzt.<br />
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Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
41
SEEHÄFEN | SHORTSEA<br />
HPA klont Hamburger Hafen<br />
In Hamburg soll ein digitaler Zwilling des Hafens entstehen. Damit will die Hafenbehörde<br />
HPA die Planung von Infrastrukturprojekten künftig besser unterstützen. Das<br />
Bundesministerium für Digitales und Verkehr fördert das Projekt finanziell<br />
© HPA<br />
Von bestimmten Bauwerken im Hamburger Hafen existieren bereits digitale Zwillinge. So zum Beispiel von der Köhlbrandbrücke, die im Rahmen des Smart-<br />
Bridge-Projekts bereits 2<strong>02</strong>1 digital »nachgebaut« wurde<br />
Für die Entwicklung des Prototypen<br />
für das Hafenplanungstools »HafenplanZen«<br />
erhält die Hamburg Port Authority<br />
(HPA) Fördermittel. Diese werden<br />
im Rahmen des Förderprogramms für<br />
Innovative Hafentechnologien (IHA-<br />
TEC II) des Bundesministeriums für Digitales<br />
und Verkehr (BMDV) ausgezahlt.<br />
Der »HafenplanZen« basiert auf dem<br />
digitalen Hafenzwilling (Digital Port<br />
Twin), der eine Fortsetzung der Augmented<br />
und Virtual Reality-Projekte der HPA<br />
darstellt. Der digitale Hafenzwilling soll<br />
bei der Planung von künftigen Infrastrukturprojekten<br />
unterstützen, indem<br />
komplexe Abläufe besser, sicherer und effizienter<br />
dargestellt werden können. Der<br />
Fokus von »HafenplanZen« liegt dabei<br />
auf Simulationen und deren Visualisierungen.<br />
Projektpartner sind HPC Hamburg<br />
Port Consulting sowie die Universität<br />
Hamburg. Zusätzlich konnte die<br />
HPA die Unternehmen Bremenports,<br />
Port of Kiel und Niedersachsen Ports als<br />
assoziierte Partner gewinnen.<br />
Das Gesamtvolumen in diesem Projekt<br />
beträgt den Angaben zufolge ca.<br />
1,1 Mio. €, wobei rund 520.000 € der<br />
HPA zugeordnet sind. Die Laufzeit ist mit<br />
von 30 Monaten eingeplant. Die finale<br />
Förderquote betrage 50 %, so die HPA.<br />
Mit dem IHATEC II-Förderprogramm<br />
unterstützt das BMDV Forschungs- und<br />
Entwicklungsprojekte, die zur Entwicklung<br />
oder Anpassung innovativer Technologien<br />
in den deutschen See- und Binnenhäfen<br />
beitragen. Zudem soll die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der deutschen Häfen<br />
gestärkt werden. Ein zusätzliches Augenmerk<br />
des Programms liegt auf der Verbesserung<br />
des Klima- und Umweltschutzes<br />
mit Hilfe von innovativen Hafentechnologien.<br />
Weiterhin sollen Produktinnovationen<br />
und neue Hafentechnologien<br />
eingeführt und im Markt etabliert<br />
werden. Ziel ist, die digitale Infrastruktur<br />
zu verbessern, indem die IT<br />
in den Häfen stärker genutzt und Logistikketten<br />
vorangetrieben werden. Die<br />
Weiterentwicklung von IT-Systemen und<br />
IT-Sicherheit ist ebenfalls ein wichtiger<br />
Ansatzpunkt zur Zielerreichung.<br />
Homeport: Digitales Versuchslabor<br />
Das Thema Digitalisierung spielt für<br />
die Hamburger Hafenbehörde eine große<br />
Rolle. So hat die HPA im Herbst<br />
2<strong>02</strong>1 das Spin-off-Unternehmen Homeport<br />
gegründet. Dort werden Drohnen,<br />
3D-Druck, Internet-of-Things und<br />
weitere Zukunftstechnologien im maritimen<br />
Kontext erprobt. Die HPA hält<br />
dafür Areale im Hafen bereit. Dort können<br />
innovative Lösungen – zu Wasser,<br />
in der Luft und auf der Straße – getestet<br />
werden.<br />
Im Homeport können Unternehmen,<br />
Start-ups und Wissenschaft Prototypen<br />
testen, um Innovationen für die maritime<br />
Wirtschaft und die Logistik voranzubringen<br />
und die Transformation im Hafen<br />
mitzugestalten, so die HPA. Die ersten<br />
Akteure aus den Bereichen additive Fertigung,<br />
Drohnen und intelligente Sensorik<br />
nutzten diese Chance bereits.<br />
»Wir möchten Vorreiter im Hamburger<br />
Hafen verbinden, damit sie ihre zukunftsgerichteten<br />
Tech-Produkte unter<br />
realen Bedingungen praxistauglich machen<br />
können«, erklärt Marius Eschen,<br />
Product Lead New Business and Partnership<br />
bei der HPA.<br />
Dafür stellt der Homeport nicht nur<br />
Testflächen zur Verfügung, sondern vernetzt<br />
die Akteure zudem über eine digitale<br />
Plattform sowie Events.<br />
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42 Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
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Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
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43
WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />
Der konventionelle Hafenumschlag im Hafen Trier hat im vergangenen Jahr herbe Einbußen hinnehmen müssen<br />
© Hafen Trier<br />
Hafen Trier plant die Zukunft<br />
Der Hafen Trier will mit einer Machbarkeitsstudie das Logistik-Potenzial einer letzten<br />
Freifläche ermitteln und für eine neue KV-Anlage eine Förderung beim Bund beantragen.<br />
Auch der Betrieb des Containerterminals wird ausgeschrieben. Von Krischan Förster<br />
Mit Blick auf die wasserseitigen Umschlagzahlen<br />
im Hafen bezeichnet<br />
Volker Klassen, Hafenchef in Trier, das<br />
zurückliegende Jahr als »katastrophal«.<br />
Die anhaltenden Auswirkungen der Corona-Pandemie,<br />
das Niedrigwasser im<br />
Sommer und zwei Brände bei Anrainern<br />
haben die Gütermenge im Vergleich zum<br />
Vorjahr stark schrumpfen lassen. Bei<br />
knapp über 500.000 t liegen die Zahlen<br />
noch, in guten Jahren waren es noch<br />
knapp 800.000 t.<br />
So hatte es beim Recyclingunternehmen<br />
Theo Steil gebrannt – drei<br />
Monate dauerte es, bis die Folgen überwunden<br />
waren, weil auch die Lieferung<br />
von Ersatzteilen sich immer wieder verzögerte.<br />
Auch im Walzwerk hatte es ein<br />
Feuer gegeben, seit Mitte Oktober steht<br />
die Produktion. Davon war auch der<br />
Bahnverkehr betroffen, wenn auch nicht<br />
in gleicher Größenordnung wie die Wasserseite.<br />
»Solche Einbußen können wir<br />
nicht kompensieren«, sagt Klassen.<br />
Volker Klassen<br />
Geschäftsführer Hafen Trier<br />
Sein Blick richtet sich nun nach vorn,<br />
vor allem auf zwei Großprojekte. Die Hafengesellschaft<br />
hatte vor zwei Jahren das<br />
ehemalige Areal von DB Schenker übernommen.<br />
Die Abbrucharbeiten, unter<br />
anderem an dem markanten und seit<br />
Sommer 2<strong>02</strong>0 leer stehenden Kornspeicher,<br />
nähern sich laut Klassen dem<br />
Abschluss. Lediglich eine Halle soll vorerst<br />
stehen bleiben. Dann kann die Fläche<br />
endlich neu entwickelt werden.<br />
Geplant ist zudem eine weitere Umschlaganlage<br />
für Container und Trailer,<br />
die mit Fördergeld aus dem Bundesprogramm<br />
für den Kombinierten Verkehr<br />
gebaut werden soll. Demnächst soll der<br />
Antrag gestellt werden. Denn gerade für<br />
Trailer sieht Klassen noch erhebliche<br />
Wachstumschancen, vor allem für kontinentale<br />
Landverkehre. Dass Investitionen<br />
in eine moderne Infrastruktur<br />
lohnen, hatte der 2019 erneuerte Gleisanschluss<br />
an das Stahl- und Walzwerk gezeigt.<br />
Auf der letzten verbliebenen Freifläche<br />
im Hafen, bereits trimodal angebunden,<br />
soll eine moderne Multi-User-Halle gebaut<br />
werden, zweistöckig mit 10.000 m2<br />
bis 12.000 m2 Fläche. Spätestens zu Beginn<br />
des 2. Quartals sollen die Ergebnisse<br />
eine Machbarkeitsstudie vorliegen.<br />
Am wenigsten von äußeren Einflüssen<br />
betroffen war im vergangenen Jahr der<br />
44 Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />
SCHIFFSUMSCHLAG IM HAFEN TRIER<br />
gesamt (in t)<br />
darunter (in t)<br />
Erdöl- und Mineralölerzeugnisse, Gase<br />
Eisen, Stahl und NE-Metalle<br />
Erze und Metallabfälle<br />
Chemische Erzeugnisse<br />
Steine und Erden<br />
Land-/forstwirtschaftliche Erzeugnisse<br />
Andere Nahrungs- und Genussmittel<br />
Fahrzeuge, Maschinen und sonstiges<br />
2<strong>02</strong>1<br />
730.146<br />
277.579<br />
124.567<br />
227.290<br />
2.570<br />
18.031<br />
6.757<br />
3.900<br />
69.452<br />
2<strong>02</strong>2<br />
530.645<br />
277.384<br />
77.921<br />
143.247<br />
2.<strong>02</strong>7<br />
10.542<br />
10.269<br />
8.062<br />
51.196<br />
Mosel-Hafen Trier<br />
Der Hafen Trier ist Deutschlands einziger Binnenhafen<br />
an der Mosel. Träger ist die Trierer Hafengesellschaft, zu<br />
deren Gesellschaf tern der Landkreis Trier-Saarburg und<br />
das Land Rhein land-Pfalz gehören. Unmittelbar am Hafengelände<br />
befindet sich ein Gewerbe- und Industriegebiet<br />
mit einer Fläche von rund 130 ha und etwa 40<br />
ansässigen Betrieben. 2019 lag der Umschlag bei knapp<br />
1,6 Mio. t, in etwa je zur Hälfte per Schiff und Bahn. Der<br />
Hafen verfügt über 900 m Kailänge und rund 7,6 km Gleise<br />
bei der Hafenbahn.<br />
Containerverkehr. Seit der Übernahme des Terminals durch Am<br />
Zehnhoff Söns vor neun Jahren sind die Mengen gestiegen. Das<br />
Bonner Unternehmen hat auch eine Option zur Verlängerung für<br />
weitere fünf Jahre. Und dennoch könnte ein erneuter Betreiberwechsel<br />
anstehen, falls AZS verzichten sollte. »Wir werden in jedem<br />
Fall ausschreiben«, kündigt Klassen an. Ende des zweiten<br />
oder Anfang des dritten Quartals soll es soweit sein. »Dann sehen<br />
wir, wer den Hut in den Ring wirft.« Ein paar Interessenten dürfte<br />
es durchaus geben, meint der Hafenchef. Auf jeden Fall müsse es<br />
mehr Vorbereitungszeit als das halbe Jahr geben, das 2014 beim<br />
Betreiberwechsel von Luxport zu AZS zur Verfügung stand.<br />
Fortgeführt werden auch zwei Forschungsprojekte, an denen<br />
der Hafen beteiligt ist und damit wichtige Zukunftsthemen besetzen<br />
will. Zusammen mit duisport, dem Fraunhofer IML und der<br />
Nautilus GmbH wird ein »digitaler Hafenzwilling« entwickelt.<br />
Dafür gibt es Geld aus dem Fördertopf IHATEC des Bundes. Zusätzlich<br />
soll im Hafen ein digitales Testfeld entstehen, um die auf<br />
Trier zulaufenden Verkehre künftig besser steuern zu können.<br />
Gerade werden die letzten Zahlen zusammengetragen, um dafür<br />
ebenfalls Geld aus einem weiteren Förderprogramm des Bundes<br />
zu beantragen. »Das Jahr 2<strong>02</strong>3 wird in jedem Fall spannend«, sagt<br />
Klassen.<br />
<br />
LOGISTIK IST DA,<br />
WO WIR SIND.<br />
Am trimodalen Verkehrsknotenpunkt<br />
der Großregion Trier • Eifel • Saarland •<br />
Luxemburg entsteht ein LOGISTIK HUB<br />
der Zukunft.<br />
<br />
<br />
<br />
www.hafen-trier.de<br />
Der Containerverkehr in Richtung Rhein gehört zu den wichtigen Aktivitäten<br />
in Trier. Für den Betrieb des Terminals ist eine neue Ausschreibung geplant<br />
Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
45
WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />
Luxport will zurück zur alten Stärke<br />
Die Krise in der Bau- und Stahlindustrie sorgt für Umschlageinbußen im Hafengeschäft<br />
von Luxport. Für das laufende Jahr plant Geschäftsführer Jürgen Helten einen Ausbau der<br />
Logistikaktivitäten – die Binnenschifffahrt über die Mosel spielt dabei eine wichtige Rolle<br />
Stahl, Baustoffe und Container dominieren<br />
den Umschlag im Luxport-Hafen Mertert<br />
Jürgen Helten<br />
© Luxport<br />
Der luxemburgische Hafenbetreiber<br />
Luxport hat im vergangenen Jahr<br />
deutliche Einbußen von rund -20% beim<br />
wasserseitigen Güterumschlag hinnehmen<br />
müssen. Das berichtet Geschäftsführer<br />
Jürgen Helten, der seit 2<strong>02</strong>0 die<br />
Geschicke des Unternehmens steuert. Als<br />
Grund nennt er die schwierige Situation<br />
der Stahl- und Bauindustrie im Land.<br />
Auch das Niedrigwasser auf dem Rhein<br />
habe sich auf die Bilanz ausgewirkt.<br />
Noch im Jahr zuvor waren im Mosel-<br />
Hafen Mertert knapp 1 Mio. t umgeschlagen<br />
worden. »Das Ergebnis konnten<br />
wir leider nicht halten«, sagt Helten. Die<br />
Bautätigkeit sei in Luxemburg wegen der<br />
steigenden Kosten nahezu zum Erliegen<br />
gekommen. Auch die Stahlindustrie habe<br />
unter den Folgen der globalen Ereignisse<br />
ihre Produktion gedrosselt. So seien im<br />
Hafen im Vergleich zu 2<strong>02</strong>1 nahezu<br />
200.000 t Stahl weniger umgeschlagen<br />
worden. Auch die Schrottmengen seien<br />
um gut 40 % gesunken. Dazu hätten steigende<br />
Frachtpreise dazu geführt, dass einige<br />
Verkehrsflüsse am Hafen vorbeigelaufen<br />
seien, sagt Helten.<br />
Weniger stark betroffen waren laut Helten<br />
die Containertransporte, aber auch<br />
da seien die Mengen wegen der Entwicklung<br />
in Asien und weniger Volumen in<br />
den Seehäfen insgesamt leicht rückläufig.<br />
Luxport unterhält selbst unter der Marke<br />
MoselContainerLine mit insgesamt vier<br />
110-m-Schiffen einen Liniendienst über<br />
Mosel und Rhein in die ARA-Region.<br />
Wöchentlich werden in Mertert zwei<br />
Schiffe beladen oder gelöscht. »Dieses<br />
Angebot wollen wir in diesem Jahr noch<br />
ausbauen, vor allem im Bereich der Befrachtung«,<br />
kündigt Helten an.<br />
Auch Synergieeffekte mit den benachbarten<br />
Terminals in Metz, wo Luxport eine<br />
eigene Niederlassung unterhält, und<br />
in Bettembourg (Straße-Schiene) kann er<br />
sich vorstellen, gerade nach dem Einstieg<br />
der CFL-Gruppe (siehe Infokasten). »Da<br />
gibt es für uns ganz sicher noch Potenzial.«<br />
Auch andere Geschäftsbereiche sieht er<br />
auf Erfolgskurs. Dazu gehören die Lkw-<br />
Sparte Lorang und das Güterverteilzentrum<br />
ebenso wie die Kommissionierung<br />
von Stahl-Produkten im Hafen Mertert.<br />
Luxport bietet Strahl- und Beschichtungsarbeiten<br />
an. »Wir sind ja<br />
nicht nur ein Hafen-, sondern auch ein<br />
Dienstleistungsunternehmen«, so Helten.<br />
Sein Ziel für 2<strong>02</strong>3: »Wir wollen wieder an<br />
das starke Jahr 2<strong>02</strong>1 anknüpfen.« KF<br />
CFL steigt bei Luxport ein<br />
Die CFL-Gruppe hat zum 1. Januar<br />
Anteile am Hafenbetreiber<br />
Luxport erworben. Vom Einstieg<br />
bei Luxport erhoffe man sich Synergien<br />
zwischen den Frachtdienstleistungsangeboten<br />
der beiden<br />
Gruppen, insbesondere<br />
durch die Stärkung des trimodalen<br />
Angebots Schiene/Straße/<br />
Binnenschiff von den Häfen Mertert<br />
und Bettemburg-Düdelingen<br />
aus zu den europäischen Seehäfen.<br />
Die CFL übernimmt<br />
64,5 % an der Gesellschaft Manuport,<br />
die ihrerseits zu 50 % an<br />
Luxport beteiligt ist.<br />
46 Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />
Alberthafen bekommt weiteren Trailerport<br />
Im Alberthafen Dresden wollen die Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe (SBO) 5 Mio. € in<br />
den Ausbau der Kapazität für den Umschlag zwischen Straße und Schiene investieren. Das<br />
Unternehmen reagiert damit auf die steigende Transportnachfrage<br />
Schon 2<strong>02</strong>2 war der Güterumschlag<br />
am existierenden Trailerport in Dresden<br />
auf 25.000 Trailer (Sattelauflieger)<br />
beziehungsweise 620.000 t gestiegen, die<br />
mit zwölf Zügen wöchentlich weiter in<br />
Europa verteilt wurden, so auf den Relationen<br />
Dresden-Rostock-Dresden und<br />
zwischen Dresden und Curtici (Rumänien).<br />
Durch den neuen Trailerport will<br />
Hafenchef Heiko Loroff das Umschlagvolumen<br />
auf bis zu 50.000 Trailer<br />
pro Jahr bei dann 20 wöchentlichen Abfahrten<br />
steigern. Die Investition wollen<br />
die SBO mit Eigenmitteln und einer KV-<br />
Bundesförderung realisieren.<br />
Das damit verbundene Umschlagwachstum<br />
kommt den SBO gerade<br />
recht. Denn im vergangenen Jahr haben<br />
die sieben Häfen insgesamt rund<br />
2,96 Mio. t umgeschlagen – 6 % weniger<br />
als im Jahr zuvor. Als Gründe nennt Loroff<br />
drohende Kapazitätsengpässe auf<br />
der Schiene und eine Verteuerung der<br />
Transporte auf dem Wasser durch fehlenden<br />
Schiffsraum. Daher seien Güter<br />
wieder zurück auf die Straße gewandert.<br />
Zum SBO-Hafenverbund gehören die<br />
Binnenhäfen in Dresden, Riesa, Torgau,<br />
Mühlberg, Decin, Lovosice und Dessau-<br />
Roßlau.<br />
Dennoch erzielte die Hafengruppe ihr<br />
drittbestes Ergebnis seit 1990. Und 2<strong>02</strong>1<br />
war ein absolutes Rekordjahr. Dank der<br />
trimodalen Logistikangebote habe man<br />
die Auswirkungen des schwierigen und<br />
herausfordernden Jahres 2<strong>02</strong>2 begrenzen<br />
können, heißt es bei den SBO. Wirtschaftlich<br />
war es sogar das beste Geschäftsjahr<br />
mit einem deutlichen Jahresüberschuss<br />
von rund 0,5 Mio. €. Ebenso seien neue<br />
dauerhafte Arbeitsplätze geschaffen worden,<br />
zum Beispiel in den Bereichen Umschlag,<br />
Vertrieb und Spedition.<br />
Beim Güterverkehr per Eisenbahn<br />
konnte das Rekordergebnis von 2<strong>02</strong>1 sogar<br />
noch übertroffen werden: Der Hafenverbund<br />
hat mit insgesamt 1,35 Mio. t so<br />
viel verladen wie nie zuvor. Das entspricht<br />
einer Steigerung von 7,5 % gegenüber<br />
2<strong>02</strong>1. Zu diesem gestiegenen Ergebnis<br />
hätten wesentlich die Häfen Dresden<br />
und Torgau beigetragen.<br />
© SBO<br />
Der Hafenverbund hat mit insgesamt 1,35 Mio. t so viel verladen wie nie zuvor<br />
Obwohl die Elbe nahezu ganzjährig<br />
schiffbar geblieben war und zahlreiche<br />
Projektladungen verladen werden konnten,<br />
sei der wasserseitige Güterumschlag<br />
um 29,7 % auf nur noch knapp 54.000 t<br />
gesunken. Hauptgründe dafür waren den<br />
Angaben zufolge der fehlende Schiffsraum<br />
und die Staus in den Seehäfen. Diese<br />
Situation verhindert eine Vielzahl von<br />
Massenguttransporten, vorrangig nach<br />
Tschechien.<br />
Die drei sächsischen Häfen Dresden,<br />
Riesa und Torgau (SBO) erzielten mit<br />
2,24 Mio. t Güterumschlag das drittbeste<br />
Ergebnis seit 1990. Mit einem leichten<br />
wirtschaftsbedingten Rückgang von<br />
1,7 % blieben sie annähernd auf dem Niveau<br />
des Rekordjahres 2<strong>02</strong>1. Auch hier<br />
konnte der Waggonumschlag mit einer<br />
Steigerung von 14,3 % gegenüber 2<strong>02</strong>1<br />
stark zulegen. Zu den transportierten<br />
Gütern gehörten Trailer, Stammholz,<br />
Stahlprodukte und Getreide.<br />
Der Containerumschlag im Hafen Riesa<br />
hatte auch im Jahr 2<strong>02</strong>2 mit den weltweiten<br />
Auswirkungen zu kämpfen. Insgesamt<br />
wurden 32.639 TEU umgeschlagen<br />
– ein Plus von 936 TEU (+2,95 %) gegenüber<br />
dem Vorjahr. Die Container werden<br />
per Binnenschiff und mit der Ganzzugverbindung<br />
AlbatrosExpress zwischen<br />
Riesa und Hamburg/Bremerhaven transportiert.<br />
Die SBO bieten im Hafen zusätzliche<br />
logistische Lösungen für die angesiedelten<br />
Unternehmen und Kunden<br />
an, unter anderem in der temperaturgeführten<br />
Containerservicehalle.<br />
Das Portfolio reicht von Reparaturen,<br />
Reinigungen, Be-/Entlabelung und Sonderbau<br />
von Containern über den Einbau<br />
von Inlets, Spezial- und Sondereinbauten<br />
bis hin zu Containerstauen und Kommissionierung<br />
sowie dem Handel und Verkauf<br />
von Containern.<br />
Die tschechische Tochtergesellschaft<br />
Ceso-saske pristavy s.r.o. (CSP) hat rund<br />
1,5 Mio. € in den Ausbau ihrer Hafeninfrastruktur<br />
investiert. Mithilfe des staatlichen<br />
Verkehrsinfrastrukturfonds (SFDI)<br />
sowie Eigenmitteln der CSP wurden in<br />
Lovosice ein neues Anschlussgleis mit<br />
Zufahrtsstraße und eine neue Hafenstraße<br />
gebaut. Im Probebetrieb des neuen<br />
Gleises zeigte sich bereits eine Steigerung<br />
der Transportkapazität um 50 %. Ebenso<br />
konnte die Abwicklung im überlasteten<br />
Eisenbahnknotenpunkt Lovosice verbessert<br />
werden. Außerdem erfolgten die Modernisierung<br />
der Trafostationen sowie<br />
der Bau einer neuen Beleuchtung. Im Hafen<br />
Decin wurden Verladegleise und<br />
Straßen ertüchtigt sowie das Stromsystem<br />
und die Außenbeleuchtung modernisiert.<br />
KF<br />
Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
47
WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />
Große Schleuse Dorsten wieder in Betrieb<br />
Seit Mitte Dezember läuft der Betrieb der Großen Schleuse Dorsten so, wie eigentlich immer.<br />
Eine wesentliche Änderung aber gibt es: Festmachen können Schiffe in der Schleusenkammer<br />
nur an der Südwand. Doch das hat einen Grund. Von Hermann Garrelmann<br />
Die Große Schleuse Dorsten kann wieder ohne Einschränkung genutzt werden<br />
Die großen Betonblöcke mit den herausragenden<br />
Doppel-T-Trägern<br />
und dem diese verbindenden Seil verharren<br />
an der Nordseite der Großen Schleuse<br />
in Dorsten. Sie sind übrig gebliebene<br />
Zeugen einer Episode, die man sich an<br />
modernen Binnenwasserstraßen eigentlich<br />
nicht hatte vorstellen können.<br />
Weil die Nischenpoller in der Schleuse<br />
keine ausreichende Haltekraft mehr aufwiesen,<br />
mussten schleusende Schiffe mit<br />
Hilfe von Festmachern die oben liegenden<br />
Poller nutzen.<br />
Ihren Anfang nahm die Malaise an den<br />
Schleusen im Wesel-Datteln-Kanal im<br />
April 2018. Mit Bezug auf die Schleuse<br />
Friedrichsfeld hieß es, die Nischenpoller<br />
in den Schleusenwänden würden den<br />
Kräften nicht mehr standhalten und<br />
dürften nicht mehr genutzt werden. Nach<br />
näherem Hinsehen erkannte man: alle<br />
Schleusen im WDK haben entsprechende<br />
Schäden. Das Eingeständnis,<br />
seit 30 Jahren zu wissen, dass großer Sanierungsbedarf<br />
herrsche, ergab ärgerliches<br />
Erstaunen, aber keine Lösung.<br />
Die kam dann zunächst durch 32 Männer<br />
und eine Frau, die zwischen Dorsten<br />
und Flaesheim »Schleusendecksdienste«<br />
verrichteten. Die jährlichen Kosten wurden<br />
auf rund eine Million Euro geschätzt.<br />
Dafür, so damals ein Verbandsfunktionär,<br />
»werfen jetzt zehn Jahre lang<br />
Männer Taue hin und her?«<br />
Für die Schleuse Dorsten jedenfalls lag<br />
diese Prognose falsch. Nach entsprechenden<br />
weiteren Untersuchungen und Planungen<br />
wurde im Juli 2<strong>02</strong>2 mit den Arbeiten<br />
zur Sanierung begonnen, pünktlich<br />
zu Mitte Dezember waren diese abgeschlossen.<br />
Die hier bis dato tätigen<br />
Festmacher sind nun auf den weiteren<br />
Schleusen von Ahsen bis Flaesheim eingesetzt,<br />
bis auch hier die nötigen Ertüchtigungsarbeiten<br />
abgeschlossen sind. Bei<br />
einer Schleuse pro Jahr kann dann die<br />
Prognose des Verbandsfunktionärs dann<br />
doch partiell korrekt sein.<br />
Auf dem Gelände der Dorstener<br />
Schleuse jedenfalls sind gegen Ende Januar<br />
die meisten Spuren der Bauarbeiten<br />
weggeräumt. Etwa 1,6 Mio. € sind hier<br />
investiert, in 13 Streifen wurden jeweils<br />
sieben Poller eingesetzt. Allerdings nur<br />
an der Südseite. Die Nischen an der<br />
Nordseite sind verdämmt. Die Poller auf<br />
der Schleusenwand stehen noch. Zudem<br />
wurden die Reparaturen am Untertor er-<br />
Schleuse Dorsten<br />
Bauwerksdaten<br />
max. Fallhöhe<br />
Nutzlänge<br />
Nutzbreite<br />
Schleusenverschluss:<br />
oberwasserseitig<br />
Schleusenverschluss:<br />
unterwasserseitig<br />
Kammer füllen; leeren<br />
Bauzeit<br />
Kleine<br />
Schleuse<br />
9,00 m<br />
110,00 m<br />
11,92 m<br />
Hubsenktor<br />
Schiebetor<br />
-;480 sec.<br />
1968<br />
Große Schleuse<br />
9,00 m<br />
222,00 m<br />
11,98 m<br />
Hubtor<br />
Hubtor<br />
-; 720 sec.<br />
1930<br />
48 Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />
© Garrelmann<br />
Die Nischenpoller an der Nordwand sind verdämmt,<br />
die Rettungseinrichtung ist geblieben<br />
Sicher und fest sind die neuen Nischenpoller an der Südwand<br />
in der Schleuse Dorsten, ergänzt durch Steigleitern<br />
ledigt und zwei Blockfugen zwischen den<br />
Kammerwänden instand gesetzt.<br />
Während der fünf Monate Bauzeit<br />
musste der Schiffsbetrieb durch Nutzung<br />
der nur 110 m langen Kleinen Schleuse<br />
aufrecht erhalten werden. Gerade aber<br />
für Koppelverbände ergab dies eine ständige<br />
Mehrarbeit, musste doch immer<br />
wieder an- und abgekoppelt werden. Diese<br />
Mühen, so der Baubevollmächtigte<br />
Marvin Schniggenberg vom WSA Duisburg,<br />
sei nicht mehr vonnöten. In geregelter<br />
Manier können die Schiffe nun<br />
die neuen Poller und somit die Große<br />
Schleuse wie gewohnt nutzen.<br />
Mit dem Ergebnis der halbjährigen Aktion<br />
sind Schniggenberg und seine Kollegin<br />
Ina Surma vollauf zufrieden. Surma,<br />
die zu Beginn der Bauarbeiten zur »kommissarischen<br />
Fachgebietsleiterin für<br />
Maßnahmen und Projekte im Unterhaltungsbereich«<br />
ernannt wurde, hatte zuvor,<br />
seit 2019, die Planungen für die Sanierung<br />
erstellt. Dass die Baumaßnahme<br />
so glatt gelaufen sei, ohne große Nachträge<br />
und termingerecht, begründet Schniggenberg<br />
mit der Akribie seiner Kollegin.<br />
Auch die Zusammenarbeit mit den ausführenden<br />
Firmen, darunter die Eiffage<br />
Infra Nordwest als federführendes<br />
Hauptunternehmen, sei sehr glatt gelaufen<br />
und habe maßgeblich zum Gelingen<br />
beigetragen.<br />
Von kleinen Unterschieden abgesehen,<br />
kann Schniggenberg das Dorstener Projekt<br />
als Blaupause für die weiteren Schleusen<br />
nutzen. Schließlich müssen die WDK-<br />
Schleusen Ahsen, Datteln, Friedrichsfeld,<br />
Hünxe und Haltern-Flaesheim ebenfalls<br />
saniert werden. Ein gravierender Unterschied<br />
erwartet ihn bereits bei der Schleuse<br />
in Datteln, die als nächste ansteht. Hier<br />
kann das Wasser nicht bis auf den Schleusengrund<br />
abgelassen werden, da der seitliche<br />
Wasserdruck an den Kammerwänden<br />
dies nicht erlaubt. Das heißt, dass die Arbeiten<br />
mit verbleibendem Wasser in der<br />
Kammer erfolgen müssen. »Die untersten<br />
Poller liegen grade zehn Zentimeter oberhalb<br />
des niedrigst möglichen Wasserstandes,<br />
aber man kommt dennoch knapp<br />
dran«, so Schniggenberg. Ob man nicht<br />
doch etwas tiefer absenken könne, werde<br />
derzeit geklärt.<br />
Doch auch wenn das glatt gelaufene<br />
Projekt Dorsten als Vorlage dienen kann,<br />
wird es bei einer Schleuse pro Jahr bleiben,<br />
so die Behördenvertreter. Zwar sind<br />
die nötigen Finanzmittel angemeldet,<br />
aber vor den Arbeiten an den großen<br />
Schleusen müssen die Kleinen Schleusen<br />
zuvor eine Grundinstandsetzung erfahren.<br />
»Die müssen total betriebsbereit<br />
sein«, so Ina Surma.<br />
Auch wenn in den Schleusen in Datteln<br />
und Ahsen »nur« 78 Poller neu gesetzt<br />
werden müssen, dürfte sich der Finanzaufwand<br />
in ähnlicher Größenordnung<br />
bewegen. Baubeginn in Datteln<br />
soll Mitte Mai sein.<br />
Während sich also die Binnenschiffer<br />
freuen, wieder eine komplette Schleuse<br />
nutzen zu können, dürfte sich beim Festmacherdienst<br />
etwas Wehmut breitgemacht<br />
haben. »Die haben sich hier richtig<br />
wohlgefühlt«, weiß Surma. Einer habe<br />
sogar eigens eine osteuropäische<br />
Sprache gelernt, damit er sich besser mit<br />
den Schiffsbesatzungen unterhalten<br />
könne.<br />
Was bleibt, ist ein klitzekleiner Wermutstropfen,<br />
der allerdings eher kosmetischer<br />
Natur ist. Wegen der anhaltend<br />
niedrigen Temperaturen konnte die abschließende<br />
Lackierung der Geländer<br />
noch nicht vorgenommen werden. Dazu<br />
braucht es ein wenig Frühling. <br />
Ina Surma und Marvin Schniggenberg vom WSA Westdeutsche Kanäle in Duisburg waren<br />
für das Gelingen des Projektes verantwortlich<br />
Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
49
WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />
Kaum in Betrieb, schon wieder gesperrt<br />
Mehr als fünf Wochen war das Schiffshebewerk für die Schifffahrt geschlossen. Erst<br />
Anfang Oktober 2<strong>02</strong>2 war es nach 14 Jahren Bauzeit in Betrieb genommen worden.<br />
Mitte Dezember gab es dann den Störfall, der zu der mehrwöchigen Reparatur führte<br />
Die Sperrung dauerte insgesamt vom 16. Dezember 2<strong>02</strong>2 bis einschließlich 22. Januar 2<strong>02</strong>3 an<br />
Der Störfall, bei dem es zu einer<br />
Schiefstellung des Troges kam, ereignete<br />
sich am 16. Dezember 2<strong>02</strong>2. Daraufhin<br />
wurde das Schiffshebewerk Niederfinow<br />
gesperrt. Zunächst sollte die<br />
Sperrung bis 15. Januar dauern. Sie wurde<br />
jedoch bis zu 23. Januar verlängert.<br />
Wie das für den Bau verantwortliche<br />
Wasserstraßen-Neubauamt Berlin mitteilte,<br />
ist es bei zweistelligen Minusgraden<br />
zu der Schiefstellung des Troges<br />
um 40 mm gekommen. Begleitet wurde<br />
es einem heftigen Absetzen des Drehriegels<br />
in der Mutterbackensäule des Pylons<br />
1 (NW). Dabei handelt es sich um<br />
eine von vier Sicherheitsvorrichtungen,<br />
die in diesem Störfall genauso reagiert<br />
und funktioniert hat wie geplant, so das<br />
WNA Berlin.<br />
Nach der Störung wurde das neue Hebewerk<br />
für die Ursachen- und Schadensermittlung<br />
sowie die Störungsbeseitigung<br />
vorübergehend außer Betrieb genommen.<br />
Ursächlich für die Störung soll eine<br />
Überlastmeldung aus dem Antrieb des<br />
abgesetzten Drehriegels, welche einen<br />
automatischen Nothalt ausgelöst hat, gewesen<br />
sein. Wahrscheinlichste Ursache<br />
dafür könnte dem WNA Berlin zufolge<br />
sein, dass es bei Temperaturen von -15 °C<br />
»Mehrwöchige Sperrzeiten allein<br />
für die Ursachenfeststellung zu<br />
einer Störung sind inakzeptabel«<br />
Rolf Dietrich<br />
zu unerwarteten Eisanhaftungen an<br />
schwer zugänglichen Stellen des Sicherungssystems<br />
gekommen ist. Aufgrund<br />
der später milden Temperaturen habe<br />
sich diese Hypothese allerdings nicht<br />
überprüfen lassen.<br />
Ein konkreter Schaden an der Anlage<br />
sei nicht festgestellt worden. Auch der<br />
Austausch einer Gelenkwelle erfolgte nur<br />
vorsorglich um an dem ausgetauschten<br />
Bauteil Materialuntersuchungen vorzunehmen,<br />
so das Amt.<br />
© WNA Berlin<br />
Dass die Sperrzeit so lang gewesen sei,<br />
liege in diesem Fall an der Weihnachtszeit<br />
sowie an den altersbedingten Personalabgängen,<br />
so das Amt weiter. Das<br />
habe die inakzeptabel lange Reaktionszeit<br />
bis zur Analyse der Störungsursache begünstigt.<br />
Der Störfall werde diesbezüglich<br />
mit dem gewährleistenden Auftragnehmer<br />
ausgewertet.<br />
»Störungen in der Anfangsphase des<br />
Betriebes sind bei solchen solitären Anlagen<br />
vollkommen normal und auch weiter<br />
nicht auszuschließen, zumal die Anlage<br />
erstmals unter Winterbedingungen betrieben<br />
wird. Der verantwortungsvolle<br />
Umgang mit der 500 Mio. € – Investition<br />
gebietet dabei auch weiter eine fachgerechte<br />
Ursachenermittlung und Störungsbeseitigung<br />
bevor die Anlage wieder<br />
in Betrieb geht«, sagt Rolf Dietrich als<br />
Leiter des Wasserstraßen-Neubauamtes<br />
Berlin, welches für die Errichtung des<br />
neuen Hebewerkes verantwortlich ist.<br />
»Umso wichtiger ist es, dass sich alle<br />
Projektbeteiligten darüber bewusst sind,<br />
dass mehrwöchige Sperrzeiten allein für<br />
die Ursachenfeststellung zu einer Störung<br />
inakzeptabel sind. Das schadet nicht nur<br />
dem guten Ruf der Wasserstraßen- und<br />
Schifffahrtsverwaltung des Bundes«, erklärt<br />
Rolf Dietrich weiter.<br />
Hohe Auslastung im Januar<br />
Das WSA Oder-Havel hat über die gesamte<br />
Dauer der Sperrung der neuen Anlage<br />
Schleusungen über das alte Hebewerk angeboten,<br />
so dass die Verfügbarkeit von<br />
mindestens einem der beiden Hebewerke<br />
am Standort Niederfinow weiter durchgängig<br />
gewährleistet werden konnte.<br />
Im Zeitraum 1. bis 19. Januar 2<strong>02</strong>3<br />
wurden in Niederfinow für die Jahreszeit<br />
»beachtliche« 110 Güterfahrzeuge, kein<br />
Fahrgastschiff und 15 Sportboote geschleust,<br />
teilt das Amt weiter mit. Transportiert<br />
wurde überwiegend Getreide<br />
aber auch Kohle, Baustoffe und Roheisen.<br />
Zum Vergleich: im verkehrsreichen<br />
Monat Juli 2<strong>02</strong>2 seien es 246 Güterfahrzeuge,<br />
320 Fahrgastschiffe und 1.142<br />
Sportboote gewesen.<br />
RD<br />
50 Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
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51
RECHT | REGISTER 2<strong>02</strong>2<br />
Verfasser: Rechtsanwalt Dr. Martin Fischer, Frankfurt am Main<br />
2<strong>02</strong>2<br />
Thema<br />
Rechtsgebiet<br />
Stichworte<br />
Gericht<br />
Anmerkung<br />
Sammlung<br />
Seite<br />
Wendemanöver und<br />
Beweislast<br />
SchR<br />
ProzessR<br />
Wendemanöver, Ankündigung und Beendigung, Zulässigkeit,<br />
Beweislast, Begegnungsregeln, Mitverschulden eines Bergfahrers<br />
RhSchG<br />
Duisburg-Ruhrort<br />
2734 ff<br />
Wartepflicht des<br />
Bergfahrers? – Makler<br />
als Prozesspartei<br />
SchR<br />
VersR<br />
ProzessR<br />
Geeigneter Talweg, Wartepflicht des Bergfahrers,<br />
Haftung des Schiffseigners oder Ausrüsters für Lotsenverschulden,<br />
Bindungswirkung der Tatsachenfeststellung für die zweite Instanz,<br />
Parteifähigkeit, Klagebefugnis eines Maklers,<br />
gewillkürte Prozessstandschaft, Verspätungsvorschriften<br />
RhSchOG<br />
Karlsruhe<br />
2741 ff<br />
Liegeverbot unter<br />
Brücken und Verkehrssicherungspflicht<br />
der Schleuse<br />
SchR<br />
Liegeverbot unter Brücken, Stillliegen im Fahrweg,<br />
zulässige Lichter beim Stillliegen, Ausfahrt aus Schleuse und<br />
Unterfahrung niedriger Brücke, Rechtfertigung wegen<br />
technischen Defekts, Pflichtenkreis des Schleusenmeisters,<br />
deliktische Haftung der Bundesrepublik Deutschland,<br />
Sichtschatten und Radarsicht<br />
SchOG Köln<br />
2754 ff<br />
Umschlagsvertrag<br />
und betriebssichere<br />
Beladung<br />
SchR<br />
FrachtR<br />
Schäden am Schiff beim Umschlag, Pflichtenverteilung und<br />
Haftung frachtvertraglich und deliktisch, betriebssichere Beladung,<br />
weisungsgemäßes Beladen<br />
MoselSchG St. Goar<br />
+<br />
2767 ff<br />
Sorgfalt bei der<br />
Einschiffung von<br />
Fahrgästen<br />
SchR<br />
ProzessR<br />
FrachtR<br />
Verkehrssicherungspflicht beim Betrieb eines Fahrgastschiffes,<br />
Laufsteg und Überwachung, Mangel im Sinne des § 537 Nr. 6 HGB,<br />
Verschuldensvermutung des § 538 I Satz 2 HGB, Beweislast<br />
OLG Celle<br />
2773 ff<br />
Verschuldensquote im<br />
Schifffahrtsrecht<br />
SchR<br />
ProzessR<br />
§§ 92 ff BinSchG sind Zurechnungs- und Haftungsverteilungsnormen<br />
für deliktische Haftung nach § 823 BGB,<br />
§§ 92 b f BinSchG sind keine Beweisregeln, sondern Regeln<br />
über das Mitverschulden, Darlegungs- und<br />
Beweislast im Rahmen des § 92 b<br />
SchOG Berlin<br />
+<br />
2779 ff<br />
Berufung in<br />
Moselschifffahrtssachen<br />
SchR<br />
ProzessR<br />
MoselV<br />
MA<br />
Berufungsbegründungsfrist in Moselschifffahrtssachen,<br />
kein Vertrauenstatbestand bei Fristverlängerung durch<br />
Moselschiffahrtsgericht, Wiedereinsetzung und Wissensstand<br />
des Berufungsführers<br />
BK der MK<br />
+<br />
2781 ff<br />
Verkehrssicherungspflicht<br />
im Hafen<br />
SchR<br />
ProzessR<br />
Umfang der Verkehrssicherungspflicht, Peilungsverpflichtung,<br />
Schutzwirkung eines Pachtvertrages über Hafenfläche gegenüber<br />
Schifffahrtstreibenden, Beweislast, kein Anscheinsbeweis der<br />
Peilpflichten für Schadenskausalität<br />
SchG Regensburg<br />
+<br />
2783 ff<br />
Anspruchsinhaber und<br />
Schuldner bei<br />
Havarieschäden<br />
SchR<br />
ProzessR<br />
Aktivlegitimation des Eigentümers und des Besitzers für deliktische<br />
Ansprüche bei Beschädigung eines Schiffes, adjektizische Haftung des<br />
Schiffseigners bzw. Ausrüsters, Begriffsdefinition Schiffseigner und<br />
Ausrüster und Nachweis durch Indizien, §§ 3 und 92 BinSchG sind<br />
Zurechnungsnormen für § 823 BGB<br />
RhSchG Mannheim<br />
+<br />
2792 ff<br />
MoselV = Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der französischen Republik und dem Großherzogtum Luxemburg<br />
über die Schiffbarkeit der Mosel<br />
52 Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
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2 Antriebsanlagen<br />
3 Motorkomponenten<br />
4 Schiffsbetrieb<br />
5 Korrosionsschutz<br />
6 Schiffsausrüstung<br />
7 Hydraulik | Pneumatik<br />
8 Bordnetze<br />
9 Mess- | Regeltechnik<br />
10 Navigation | Kommunikation<br />
11 Konstruktion | Consulting<br />
12 Umschlagtechnik<br />
13 Container<br />
14 Hafenbau<br />
15 Häfen<br />
16 Finanzen<br />
17 Makler<br />
18 Reedereien<br />
19 Datenverarbeitung<br />
20 Hardware | Software<br />
21 Spedition | Lagerei<br />
22 Versicherungen<br />
23 Wasserbau<br />
24 Recht<br />
25 Dienstleistungen<br />
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Vertreten durch den Vorsitzenden Torsten Stuntz, MS »Stella Maris« und die stellvertretenden<br />
Vorsitzenden Nikolaus Hohenbild, Detlef Maiwald, Stephen Mnich, Gebr. Mnich OHG<br />
Geschäftsstelle und Schriftleitung: Andrea Beckschäfer, Sekretariat Birgit Kühn<br />
August-Bier-Str. 18 | 53129 Bonn | Tel. <strong>02</strong>28 / 746377 | Fax <strong>02</strong>28 / 746569 | zentrale@bds-binnenschiffahrt.de<br />
Studie belegt Bedarf an Flottenerneuerung<br />
Im Rahmen des Masterplans Binnenschifffahrt wurde eine Studie<br />
zur Prüfung einer Förderung für kleine und/oder konstruktiv optimierte<br />
Binnenschiffe in Auftrag gegeben. Anfang Dezember<br />
2<strong>02</strong>2 wurde diese Studie veröffentlicht. Ende Februar wird sie in<br />
einer Sondersitzung des Beirats Masterplan erörtert werden. Die<br />
Studie wurde von Planco, DST, SGKV und MARLO erstellt.<br />
Gleich zu Beginn machen die Verfasser deutlich, dass es sich um<br />
zwei weitgehend voneinander unabhängige Fragestellungen handelt.<br />
Der Bedarf nach kleinen Schiffen (in der Betrachtung vor allem<br />
Schiffe bis 1.350 t) resultiert aus kleinen Partiegrößen und aus<br />
Restriktionen der Fahrtgebiete. Er sei weitgehend unabhängig von<br />
Niedrigwasserereignissen und über das ganze Jahr vorhanden.<br />
Einsatzgebiete seien vor allem das westdeutsche Kanalnetz, für<br />
das bis 2030 ein Flottenbedarf von 378 kleinen Binnenschiffen<br />
prognostiziert wird, und das nordostdeutsche Wasserstraßennetz,<br />
insbesondere die Elbe und der Elbe-Seiten-Kanal, wo 233 kleine<br />
Binnenschiffe gebraucht werden. Bis 2030 wird ein Defizit von<br />
179 Schiffen erwartet, das in Niedrigwasserjahren wie 2018 auf<br />
209 Schiffe steigt. Als Gütergruppen für diese Schiffe werden Baustoffe<br />
und Agrargüter mit Partiegrößen von weniger als 1.000 t sowie<br />
Container, Schwergut und großvolumige Güter gesehen.<br />
Dagegen resultiert der Bedarf nach konstruktiv optimierten<br />
Schiffen aus niedrigwasserbedingten Einschränkungen beim<br />
Einsatz »normaler« Schiffe und den zu befürchtenden Versorgungsengpässen.<br />
Außerhalb der Niedrigwasserperioden besteht<br />
hingegen kein Bedarf. Gleichzeitig müssen die Schiffe im<br />
Ganzjahresbetrieb wirtschaftlich einsatzfähig sein.<br />
Die Nachfrage beschränkt sich im wesentlichen auf den Rhein<br />
und auf große Schiffe. Bis 2030 wird für den Mittel- und Oberrhein<br />
ein Bedarf von 280 konstruktiv optimierten Binnenschiffen von<br />
über 100 m Länge und mehr als 2.000 t Tragfähigkeit identifiziert.<br />
Das zu erwartende Defizit wird mit 27 Schiffen angegeben. Der Bedarf<br />
für solche Schiffe wird bei chemischen Erzeugnissen, Mineralöl,<br />
Erzen und Containern gesehen, um die Versorgungssicherheit<br />
der Großindustrie in Niedrigwasserphasen gewährleisten zu können.<br />
Die relevante Schiffsgröße liegt bei einer Tragfähigkeit von<br />
mehr als 2.000 t und Partiegrößen von mehr als 1.000 t.<br />
Vorschläge für Maßnahmen<br />
Die Verfasser zeigen auf, dass mit einer finanziellen Förderung<br />
die Kostennachteile neuer bzw. modernisierter kleiner Schiffe reduziert<br />
werden könnte, unter der Voraussetzung, dass diese entsprechend<br />
hoch ausfällt, um wirtschaftlich interessant zu sein.<br />
Ohne geeignete Gegenmaßnahmen, so prognostizieren sie, wird<br />
der Bestand an kleinen Schiffen deutlich zurückgehen und ein nennenswertes<br />
Defizit an kleinem Schiffsraum entstehen. Es wird hervorgehoben,<br />
dass es neben den Bestandsmärkten, die gesichert<br />
werden müssten, neue Marktbereiche wie Stadtlogistik, Feederdienste<br />
in Ergänzung des Seehafenhinterlandverkehrs und kontinentale<br />
Transportrelationen für kleine Binnenschiffe geben könnte.<br />
Zudem seien angesichts steigender Kosten für fossile Energie<br />
energieeffiziente Transportalternativen auch abseits des Rheins<br />
wichtig.<br />
Für die Studie wurden die verschiedenen in Frage kommenden<br />
vorhandenen Förderprogramme geprüft. Dabei kommen die Autoren<br />
zu dem Ergebnis, dass keines dieses Programme geeignet ist,<br />
die mangelnde Investitionsbereitschaft in kleine Binnenschiffe zu<br />
erhöhen. Vorgeschlagen wird daher:<br />
• die Auflage eines neuen, zielgerichteten Förderprogramms für<br />
kleine Binnenschiffe, das bei der Beschaffung neuer, aber auch<br />
der Modernisierung vorhandener Binnenschiffe ansetzt,<br />
• eine hohe Investitionsförderung, die die wirtschaftliche Rentabilität<br />
der Investition deutlich verbessert,<br />
• ein erleichterter Zugang zu Kapital etwa durch Darlehen oder<br />
Bürgschaften öffentlicher Banken, was allerdings nicht allein,<br />
sondern nur in Kombination mit anderen Maßnahmen als<br />
sinnvoll angesehen wird,<br />
• eine Alt-für-Neu-Regelung, um alte durch neue Schiffe zu ersetzen,<br />
gegebenenfalls ergänzt durch Anreize mit einer deutlich<br />
über dem Marktpreis liegenden Prämie,<br />
• alternativ dazu eine Freistellung des Veräußerungsgewinns des<br />
alten Binnenschiffs, wenn dieser in die Wiederbeschaffung eines<br />
neuen kleinen Binnenschiffs reinvestiert wird.<br />
Als Laufzeit eines Neubauförderprogramms werden mindestens<br />
fünf Jahre vorgeschlagen, um die Umsetzung des erwarteten Bedarfs<br />
von 179 Ersatzneubauten realisieren zu können. Ausgehend<br />
von rund 3,5 Mio € Investition pro Schiff und einer Förderquote<br />
von 80 % müssten für 50 % des Bedarfs (90 Schiffe) 252 Mio. €<br />
zur Verfügung gestellt werden und für 100 % des Bedarfs<br />
504 Mio. € (179 Schiffe) .<br />
Mit Blick auf konstruktiv optimierte Binnenschiffe stellt die<br />
Studie fest, dass anders als bei kleinen Binnenschiffen deren Bau<br />
und Beschaffung nicht primär von Finanzierungsfragen abhängt,<br />
da finanzkräftigere Akteure den Einsatz derartiger Schiffe voranbringen<br />
und dieser bereits eine Eigendynamik bekommen habe.<br />
Es handele sich um größere, deutlich jüngere Schiffstypen, die regelmäßig<br />
modernisiert und erneuert werden. Hier gehe es vor allem<br />
um eine Unterstützung und Beschleunigung der bisherigen<br />
Entwicklung. Bestehende Förderprogramme seien dafür gut<br />
nutzbar. Das Förderprogramm zur nachhaltigen Modernisierung<br />
von Binnenschiffen wird als geeignet angesehen – eine Anpassung<br />
bzw. Erweiterung der Fördertatbestände und des Fördervolumens<br />
solle aber erwogen werden.<br />
Darüber hinaus werden weitere Maßnahmen aufgezeigt, die einen<br />
Anreiz zu Investitionen und konstruktiv optimierte Binnenschiffe<br />
leisten könnten. Dazu zählen laut Studie steuerliche Erleichterungen,<br />
eine Betriebsförderung und veränderte Besatzungsvorschriften<br />
mit dem Ziel, die Mindest-Crewstärke zu verringern und<br />
damit Kosten zu senken.<br />
58 Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3
IMPRESSUM<br />
Fortführung der<br />
Binnenschiffahrt<br />
und Wasserstraßen<br />
Zeitschrift für Binnenschiffahrt und Wasserstraßen<br />
(© Verein für Binnenschiffahrt und Wasserstraßen e.V.) im 130. Jahrgang<br />
Die Binnenschifffahrt ist offizielles Organ und Mitteilungsblatt für:<br />
Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen, Hamburg<br />
Deutscher Fähr-Verband, Rüdesheim<br />
Deutscher Wasserstraßen- und Schifffahrtsverein Rhein-Main-Do nau e.V., Nürnberg<br />
Europäische Binnenschifffahrts-Union, Brüssel, Rotterdam<br />
Hafenschifffahrtsverband Hamburg e.V., Hamburg<br />
Moselkommission, Trier<br />
Permanent International Association of Navigation Congresses (PIANC)<br />
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Hamburg Messe und Congress GmbH ............................................... 43<br />
Heinrich Harbisch Schiffswerft GmbH ................................................ 5<br />
Hitzler Werft GmbH ................................................................................ 3<br />
Hoyer Marine GmbH ............................................................................ 41<br />
Jastram GmbH & CO. KG .................................................................... 25<br />
Kadlec & Brödlin GmbH ...................................................................... 23<br />
Maximilian Verlag GmbH & Co. KG ...................................... 35, 51, 60<br />
Easyfairs BV ............................................................................................ 27<br />
Ostfriesische Volksbank eG OVB ........................................................ 18<br />
Podszuck GmbH .................................................................................... 20<br />
TERBERG Spezialfahrzeuge GmbH ................................................ Titel<br />
TMLG s.r.o ................................................................................................ 7<br />
Trierer Hafengesellschaft mbH ............................................................ 45<br />
Volvo Penta Central Europe GmbH .................................................... 17<br />
Werft Malz GmbH ................................................................................... 6<br />
Wessels GmbH Tischlerei und Alubau ............................................... 19<br />
Wittig GmbH ............................................................................................ 8<br />
Das Anzeigenverzeichnis dient der Leserorientierung.<br />
Es ist kein Bestandteil des Anzeigenauftrags. Der Verlag übernimmt<br />
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Binnenschiffahrt und Was ser stra ßen e.V.,<br />
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Redaktion<br />
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Patricia Erb-Korn, Geschäftsführerin KVVH in Karlsruhe,<br />
Präsidentin des Vereins für europäische Binnenschifffahrt und Wasserstraßen e.V.;<br />
Marcel Lohbeck, Geschäftsführer des Vereins für europäische Binnenschiffahrt und<br />
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Geschäftsführung des Bundesverbandes der Deutschen<br />
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Dipl.-Ing. Joachim Zöllner, Entwicklungs zentrum für Schiffstechnik<br />
und Transport systeme e.V. Duisburg (DST), Duisburg.<br />
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