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BS 02-2023

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SCHIFFSTECHNIK | SCHIFFSPROJEKTE 2<strong>02</strong>2<br />

»James Hobrecht« | Schiffswerft Bolle liefert E-Katamaran nach Berlin<br />

Berlin hat ein neues Batterie-betriebenes Spezialschiff für<br />

die Gewässerüberwachung. Es fährt weitestgehend elektrisch.<br />

Getauft wurde der bei Bolle gebaute E-Katamaran auf<br />

den Namen »James Hobrecht«. Der Neubau ersetzte das 60<br />

Jahre alte Diesel-betriebene Dienstschiff »Glienicke«.<br />

© Bolle<br />

Die »James Hobrecht« wird auf den Gewässern der Hauptstadt<br />

für Wasserprobeentnahmen und Messfahrten eingesetzt.<br />

Nach Angaben des Landes kann das Schiff eine ganze<br />

Tagesschicht ohne Nachladen der Batterie absolvieren.<br />

Durch den Betrieb des neuen Schiffs und die Ausmusterung<br />

der Diesel-betriebenen »Glienicke« will das<br />

Land Berlin Emissionen von rund 11,2 t CO 2<br />

-Äquivalenten<br />

im Jahr vermeiden. Der E-Katamaran ist 14 m lang, 4,20 m<br />

breit bei einem Tiefgang von 0,85 m und einem Gesamtgewicht<br />

von 20 t. Der Elektroantrieb mit zwei Ringpropellern<br />

à 50 kW Leistung wird aus einer 385 kWh-Batterie gespeist.<br />

Geladen wird der E-Katamaran an zwei Stationen, die am<br />

Fischereiamt und bei der Wasserschutzpolizei Berlin der<br />

Wache Ost in Baumschulenweg zur Verfügung stehen – und<br />

zwar mit je 64 kW. Als Betriebszeit gibt das Land Berlin eine<br />

»ununterbrochene« Fahrt von acht Stunden Dauer bei<br />

12 km/h an. Die Planung des Schiffes erfolgte in Federführung<br />

des Landes Berlin und reicht bis 2018 zurück.<br />

Benannt ist das Spezialschiff nach James Hobrecht. Er hat<br />

die moderne Wasserwirtschaft begründet und war Stadtbaurat<br />

in Berlin. Im 19. Jahrhundert hat er das innovative Radialsystem<br />

zur Entwässerung der Hauptstadt entwickelt und<br />

die Schifffahrt auf der Berliner Spree durch Uferbefestigung<br />

»erst möglich« macht, heißt es in einer Mitteilung der Senatsverwaltung.<br />

»Rheinau« | SET Genthin feiert erfolgreichen Stapellauf<br />

Im Sommer 2<strong>02</strong>2 ist bei der SET-Werft in<br />

Tangermünde das Arbeitsschiff »Rheinau«<br />

vom Stapel gelaufen. Anlässlich des<br />

Events wies Werftgeschäftsführer Fabian<br />

Karbe darauf hin, dass es sich bei der<br />

»Rheinau« nicht um irgendein Arbeitsschiff<br />

handele, wie sie von der Wasserund<br />

Schifffahrtsverwaltung häufig bestellt<br />

werde, sondern wie es der Name<br />

bereits ausdrückt, speziell um eines für<br />

die Schifffahrtsbedingungen auf dem<br />

Rhein.<br />

Karbe: »Die mittels CFD-Software<br />

strömungsoptimierte Schiffsform samt<br />

Bugwulst sorgt für einen geringen<br />

Schiffswiderstand samt Wellenbild und<br />

somit für einen effizienten Schiffsbetrieb.<br />

Die drei eingebauten Generatoren vom<br />

Hersteller Caterpillar liefern zum Teil<br />

einzeln sowie im Synchronbetrieb die<br />

notwendige Energie für die eingebauten<br />

285 kW starken Elektroantriebsmotoren<br />

sowie die weitere Bordelektrik. Mit Hilfe<br />

des installierten HIAB-Ladekrans kann<br />

die ›Rheinau‹ im späteren Einsatz kleinere<br />

technische Bergungsarbeiten im Hafengebiet<br />

von Mannheim durchführen.«<br />

Die installierten Koppelwinden sowie die<br />

zum Schubleichter »Wasserbüffel« geplante<br />

und konstruierte Schubeinrichtung,<br />

gäben dem 24 m langen und<br />

5,75 m breiten Schiff die notwendige<br />

Schubschiffcharakteristik. Der hierfür<br />

notwendige Schub für eine Verbandsgeschwindigkeit<br />

von mindestens<br />

13 km/h werde durch die optimierte Propeller-<br />

und Wellenanlage sowie die Propellerdüsen<br />

verstärkt.<br />

Ein großzügiger Bereisungsraum inklusive<br />

Küchenzeile sowie das ergonomische<br />

Steuerhaus samt Steuerpult sollen<br />

ferner für angenehme Arbeitsbedingungen<br />

und Platz für Mannschaft<br />

und Besucher sorgen.<br />

© Knoll<br />

22 Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3

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