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BS 02-2023

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WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />

Alberthafen bekommt weiteren Trailerport<br />

Im Alberthafen Dresden wollen die Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe (SBO) 5 Mio. € in<br />

den Ausbau der Kapazität für den Umschlag zwischen Straße und Schiene investieren. Das<br />

Unternehmen reagiert damit auf die steigende Transportnachfrage<br />

Schon 2<strong>02</strong>2 war der Güterumschlag<br />

am existierenden Trailerport in Dresden<br />

auf 25.000 Trailer (Sattelauflieger)<br />

beziehungsweise 620.000 t gestiegen, die<br />

mit zwölf Zügen wöchentlich weiter in<br />

Europa verteilt wurden, so auf den Relationen<br />

Dresden-Rostock-Dresden und<br />

zwischen Dresden und Curtici (Rumänien).<br />

Durch den neuen Trailerport will<br />

Hafenchef Heiko Loroff das Umschlagvolumen<br />

auf bis zu 50.000 Trailer<br />

pro Jahr bei dann 20 wöchentlichen Abfahrten<br />

steigern. Die Investition wollen<br />

die SBO mit Eigenmitteln und einer KV-<br />

Bundesförderung realisieren.<br />

Das damit verbundene Umschlagwachstum<br />

kommt den SBO gerade<br />

recht. Denn im vergangenen Jahr haben<br />

die sieben Häfen insgesamt rund<br />

2,96 Mio. t umgeschlagen – 6 % weniger<br />

als im Jahr zuvor. Als Gründe nennt Loroff<br />

drohende Kapazitätsengpässe auf<br />

der Schiene und eine Verteuerung der<br />

Transporte auf dem Wasser durch fehlenden<br />

Schiffsraum. Daher seien Güter<br />

wieder zurück auf die Straße gewandert.<br />

Zum SBO-Hafenverbund gehören die<br />

Binnenhäfen in Dresden, Riesa, Torgau,<br />

Mühlberg, Decin, Lovosice und Dessau-<br />

Roßlau.<br />

Dennoch erzielte die Hafengruppe ihr<br />

drittbestes Ergebnis seit 1990. Und 2<strong>02</strong>1<br />

war ein absolutes Rekordjahr. Dank der<br />

trimodalen Logistikangebote habe man<br />

die Auswirkungen des schwierigen und<br />

herausfordernden Jahres 2<strong>02</strong>2 begrenzen<br />

können, heißt es bei den SBO. Wirtschaftlich<br />

war es sogar das beste Geschäftsjahr<br />

mit einem deutlichen Jahresüberschuss<br />

von rund 0,5 Mio. €. Ebenso seien neue<br />

dauerhafte Arbeitsplätze geschaffen worden,<br />

zum Beispiel in den Bereichen Umschlag,<br />

Vertrieb und Spedition.<br />

Beim Güterverkehr per Eisenbahn<br />

konnte das Rekordergebnis von 2<strong>02</strong>1 sogar<br />

noch übertroffen werden: Der Hafenverbund<br />

hat mit insgesamt 1,35 Mio. t so<br />

viel verladen wie nie zuvor. Das entspricht<br />

einer Steigerung von 7,5 % gegenüber<br />

2<strong>02</strong>1. Zu diesem gestiegenen Ergebnis<br />

hätten wesentlich die Häfen Dresden<br />

und Torgau beigetragen.<br />

© SBO<br />

Der Hafenverbund hat mit insgesamt 1,35 Mio. t so viel verladen wie nie zuvor<br />

Obwohl die Elbe nahezu ganzjährig<br />

schiffbar geblieben war und zahlreiche<br />

Projektladungen verladen werden konnten,<br />

sei der wasserseitige Güterumschlag<br />

um 29,7 % auf nur noch knapp 54.000 t<br />

gesunken. Hauptgründe dafür waren den<br />

Angaben zufolge der fehlende Schiffsraum<br />

und die Staus in den Seehäfen. Diese<br />

Situation verhindert eine Vielzahl von<br />

Massenguttransporten, vorrangig nach<br />

Tschechien.<br />

Die drei sächsischen Häfen Dresden,<br />

Riesa und Torgau (SBO) erzielten mit<br />

2,24 Mio. t Güterumschlag das drittbeste<br />

Ergebnis seit 1990. Mit einem leichten<br />

wirtschaftsbedingten Rückgang von<br />

1,7 % blieben sie annähernd auf dem Niveau<br />

des Rekordjahres 2<strong>02</strong>1. Auch hier<br />

konnte der Waggonumschlag mit einer<br />

Steigerung von 14,3 % gegenüber 2<strong>02</strong>1<br />

stark zulegen. Zu den transportierten<br />

Gütern gehörten Trailer, Stammholz,<br />

Stahlprodukte und Getreide.<br />

Der Containerumschlag im Hafen Riesa<br />

hatte auch im Jahr 2<strong>02</strong>2 mit den weltweiten<br />

Auswirkungen zu kämpfen. Insgesamt<br />

wurden 32.639 TEU umgeschlagen<br />

– ein Plus von 936 TEU (+2,95 %) gegenüber<br />

dem Vorjahr. Die Container werden<br />

per Binnenschiff und mit der Ganzzugverbindung<br />

AlbatrosExpress zwischen<br />

Riesa und Hamburg/Bremerhaven transportiert.<br />

Die SBO bieten im Hafen zusätzliche<br />

logistische Lösungen für die angesiedelten<br />

Unternehmen und Kunden<br />

an, unter anderem in der temperaturgeführten<br />

Containerservicehalle.<br />

Das Portfolio reicht von Reparaturen,<br />

Reinigungen, Be-/Entlabelung und Sonderbau<br />

von Containern über den Einbau<br />

von Inlets, Spezial- und Sondereinbauten<br />

bis hin zu Containerstauen und Kommissionierung<br />

sowie dem Handel und Verkauf<br />

von Containern.<br />

Die tschechische Tochtergesellschaft<br />

Ceso-saske pristavy s.r.o. (CSP) hat rund<br />

1,5 Mio. € in den Ausbau ihrer Hafeninfrastruktur<br />

investiert. Mithilfe des staatlichen<br />

Verkehrsinfrastrukturfonds (SFDI)<br />

sowie Eigenmitteln der CSP wurden in<br />

Lovosice ein neues Anschlussgleis mit<br />

Zufahrtsstraße und eine neue Hafenstraße<br />

gebaut. Im Probebetrieb des neuen<br />

Gleises zeigte sich bereits eine Steigerung<br />

der Transportkapazität um 50 %. Ebenso<br />

konnte die Abwicklung im überlasteten<br />

Eisenbahnknotenpunkt Lovosice verbessert<br />

werden. Außerdem erfolgten die Modernisierung<br />

der Trafostationen sowie<br />

der Bau einer neuen Beleuchtung. Im Hafen<br />

Decin wurden Verladegleise und<br />

Straßen ertüchtigt sowie das Stromsystem<br />

und die Außenbeleuchtung modernisiert.<br />

KF<br />

Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />

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