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BS 02-2023

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SCHIFFSTECHNIK<br />

HGK bestellt ersten Trockenfrachter<br />

Europas größte Reederei, die HGK Shipping, modernisiert ihre Flotte mit zwei<br />

weiteren Schiffen. Darunter ist erstmals ein Trockenschiff-Neubau, der selbst noch<br />

bei Niedrigwasser und dazu emissionsarm fahren kann<br />

In den vergangenen zwei Jahren hatte<br />

die HGK Shipping bereits mehrere<br />

Neubauten in Dienst gestellt. Sie sind<br />

nicht nur mit diesel-elektrischen Antriebssystemen<br />

technisch auf dem neuesten<br />

Stand, sondern wurden in Reaktion<br />

auf das Niedrigwasser von 2018 als flachgehende<br />

Einheiten mit höchstmöglicher<br />

Tragfähigkeit konstruiert.<br />

Nun folgen zwei weitere moderne Ergänzungen<br />

zur bestehenden<br />

zur Flotte gestoßen. Außerdem gibt es ein<br />

Novum. Erstmals seit Jahren hat die HGK<br />

einen Trockengutfrachter in Auftrag gegeben.<br />

Gebaut wird das Schiff bei Rensen<br />

Driessen, ebenfalls in den Niederlanden,<br />

und wird schon zu Beginn der Fertigung<br />

als »bahnbrechend« bezeichnet.<br />

Mit einer Länge von 135 m und einer<br />

Breite von 11,45 m hat der Neubau die<br />

klassischen Rhein-Maße. Und dennoch<br />

wird er sich von den herkömmlichen<br />

Einheiten stark unterscheiden – sowohl<br />

in Bezug auf die Umweltfreundlichkeit<br />

als auch auf die<br />

Für zusätzliche Energie sorgen Solarpaneele<br />

auf den Lukendeckeln, die insgesamt<br />

90 MWh ins Bordnetz einspeisen<br />

und mit deren Hilfe weitere 70 t an CO2<br />

pro Jahr eingespart werden können.<br />

Ende des zweiten Quartals soll der<br />

Neubau ausgeliefert werden und dann<br />

Trockengüter aller Art auf der Rheinschiene<br />

transportieren. Auch in diesem<br />

Segment werde inzwischen Niedrigwasserfähigkeit<br />

beim Schiffsraum gefordert,<br />

heißt es bei der HGK Shipping.<br />

»Wir gehen davon aus,<br />

dass die Nachfrage<br />

perspektivisch<br />

noch steigen<br />

Flotte. Bei der<br />

niederländischen Werft De Gerlien<br />

van Tiem wurde ein weiterer Chemikalientanker<br />

bestellt. Der kanalgängige<br />

Neubau kommt<br />

auf eine Länge von 100 m<br />

bei einer Breite von<br />

9,5 m. Zuletzt waren<br />

die »Synthese 18«<br />

und der Gastanker<br />

»Gas 94«<br />

© HGK<br />

Tragfähigkeit<br />

bei Niedrigwasser.<br />

Wie zuvor schon die<br />

jüngsten Tanker handelt es<br />

sich um ein Schiffsdesign,<br />

dass selbst bei Niedrigwasser<br />

fahren und Kunden mit ausreichend<br />

Ladung versorgen<br />

kann. Bei einem Tiefgang von<br />

1,30 m können nach HGK-<br />

Angaben noch 650 t über die kritischen<br />

Pegel hinweg befördert werden.<br />

Die maximale Tragfähigkeit bei<br />

normalem Wasserstand liegt bei<br />

knapp 4.180 t als Einzelfahrer.<br />

Ausgestattet ist der Frachter mit einem<br />

diesel-elektrischen Antrieb, der<br />

auf drei Schrauben wirkt und als »Future-Fuel-ready«<br />

bezeichnet wird, künftig<br />

also vom herkömmlichen Kraftstoff auf<br />

andere Energieträger wie Wasserstoff<br />

oder Methanol umgerüstet werden könnte.<br />

Schon heute sinkt der CO2-Ausstoß<br />

nach HGK-Angaben im Vergleich zu älteren<br />

Schiffen um bis zu 30 %.<br />

wird.« Gut möglich,<br />

dass weitere Schiffe folgen werden. Es sei<br />

immer der Anspruch der Reederei, »unsere<br />

Schiffe so zu konstruieren, dass wir<br />

sie als Serie fortsetzen können.«<br />

Zunächst aber kommen zwei weitere<br />

Typ-C-Tanker in die Flotte, die ebenfalls<br />

flachgängig sind. Außerdem handelt es<br />

sich dabei um die ersten Schiffe, die den<br />

Zusatz »H2-ready« tragen werden, also<br />

von vornherein dafür ausgelegt sind, später<br />

auch Wasserstoff oder dessen Derivate<br />

wie Methanol oder Ammoniak als<br />

Kraftstoff verwenden zu können.<br />

Im Oktober folgt mit der »Gas 95« ein<br />

Schwesterschiff der im Oktober 2<strong>02</strong>1 getauften<br />

»Gas 94«. Selbst bei 30 cm in<br />

Kaub können noch mindestens 200 t verflüssigte<br />

Gase befördert werden. Der<br />

110 m lange Tanker ist mit seinen<br />

12,50 m etwas breiter als das sonst übliche<br />

Maß von 11,50 m.<br />

KF<br />

Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />

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