BS 02-2023
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EDITORIAL<br />
Krischan Förster<br />
Neues Amt, neuer Kopf<br />
Chefredakteur<br />
Hinter dem unauffälligen und auch<br />
ein wenig sperrigen Namen steckt ein<br />
sehr wichtiger Auftrag. Das neue Amt<br />
für Binnen-Verkehrstechnik soll die<br />
Digitalisierung an und auf den Wasserstraßen<br />
voranbringen. In Koblenz<br />
sollen dafür alle nötigen Kompetenzen<br />
und Ressourcen gebündelt<br />
werden. Klingt erst einmal gut. Zwei<br />
Fragen müssen aber erlaubt sein: Warum<br />
erst jetzt? Und was ändert sich<br />
außer dem Namen, wenn das gleiche<br />
Personal wie zuvor mit denselben<br />
Aufgaben beschäftigt ist?<br />
Böse Zungen könnten von altem<br />
Wein in neuen Schläuchen sprechen,<br />
noch kritischer wäre das Wort Etikettenschwindel.<br />
Soweit muss man nicht<br />
gehen, jede Initiative verdient eine<br />
Chance. Fakt ist allerdings auch, dass<br />
es im System Wasserstraße mehr Tempo<br />
und Dynamik braucht.<br />
Gut funktionierende verkehrstechnische<br />
Systeme und ein echter digitaler<br />
Informationsaustausch können<br />
die Logistik per Binnenschiff zweifelsohne<br />
auf ein neues technologisches<br />
Niveau heben. Mögliche Effizienzgewinne<br />
sind zwar kein Ersatz, aber umso<br />
nötiger, wenn zu wenig Geld für einen<br />
Ausbau der Infrastruktur zur Verfügung<br />
gestellt wird – wie leider für<br />
2<strong>02</strong>3 geschehen. Bislang bestehen nur<br />
Insellösungen, beispielsweise in den<br />
Seehäfen. Aber dort funktionieren sie<br />
– das sollte Vorbild und Ansporn sein.<br />
Das neue Amt ist und bleibt eine<br />
untergeordnete Einheit der allgewaltigen<br />
Generaldirektion für Wasserstraßen<br />
und Schifffahrt, kurz<br />
GDWS. Diese Mammutbehörde mit<br />
ihren rund 12.000 Mitarbeitern zwischen<br />
Nordsee und Donau sucht einen<br />
neuen Chef, nachdem ihr bisheriger<br />
Präsident Hans-Heinrich Witte in<br />
den Ruhestand gewechselt ist.<br />
An Witte wie auch der gesamten<br />
Verwaltung wurde und wird oft und<br />
gern Kritik geübt, wenn der Verkehr<br />
an Flüssen und Kanälen mal wieder<br />
ins Stocken gerät, sich Bauvorhaben<br />
verzögern oder die Kosten aus dem<br />
Ruder laufen. In einigen Fällen durchaus<br />
zu Recht. Man darf aber auch nie<br />
vergessen, dass die WSV als Bundesbehörde<br />
abhängig von politischen<br />
Weichenstellungen ist – davon, wie<br />
viel Geld sie bekommt, wie sie personell<br />
ausgestattet wird und mit welchem<br />
Planungs- und Genehmigungsrecht<br />
sie arbeiten muss.<br />
Wer Witte als Präsident der GDWS<br />
beerben wird, ist noch offen. Das verwundert,<br />
schließlich ist doch ein geplanter<br />
Wechsel in den Ruhestand<br />
mehr als vorhersehbar. Wer auch immer<br />
es wird – es wartet zweifelsohne<br />
eine Herkulesaufgabe. Womöglich<br />
steht eine weitere Ämterreform an,<br />
wie jüngst von einigen Verbandsakteuren<br />
vorgeschlagen. Die operativen<br />
Aufgaben, die mit Blick auf ein<br />
halbwegs zukunftsfähiges System<br />
Wasserstraße zu stemmen sind, werden<br />
angesichts knapper Ressourcen<br />
und einer weiter alternden Infrastruktur<br />
ohnehin eher größer als kleiner.<br />
Gesucht wird also ein strategisch-kühler<br />
Kopf mit politischem Fingerspitzengefühl<br />
und einem gerüttelt<br />
Maß an Leidensfähigkeit. Wir hoffen<br />
mit Ihnen zusammen auf das Beste!<br />
Binnenschifffahrt <strong>02</strong> | 2<strong>02</strong>3<br />
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