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BS 02-2023

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WASSERSTRASSEN | HÄFEN<br />

© Garrelmann<br />

Die Nischenpoller an der Nordwand sind verdämmt,<br />

die Rettungseinrichtung ist geblieben<br />

Sicher und fest sind die neuen Nischenpoller an der Südwand<br />

in der Schleuse Dorsten, ergänzt durch Steigleitern<br />

ledigt und zwei Blockfugen zwischen den<br />

Kammerwänden instand gesetzt.<br />

Während der fünf Monate Bauzeit<br />

musste der Schiffsbetrieb durch Nutzung<br />

der nur 110 m langen Kleinen Schleuse<br />

aufrecht erhalten werden. Gerade aber<br />

für Koppelverbände ergab dies eine ständige<br />

Mehrarbeit, musste doch immer<br />

wieder an- und abgekoppelt werden. Diese<br />

Mühen, so der Baubevollmächtigte<br />

Marvin Schniggenberg vom WSA Duisburg,<br />

sei nicht mehr vonnöten. In geregelter<br />

Manier können die Schiffe nun<br />

die neuen Poller und somit die Große<br />

Schleuse wie gewohnt nutzen.<br />

Mit dem Ergebnis der halbjährigen Aktion<br />

sind Schniggenberg und seine Kollegin<br />

Ina Surma vollauf zufrieden. Surma,<br />

die zu Beginn der Bauarbeiten zur »kommissarischen<br />

Fachgebietsleiterin für<br />

Maßnahmen und Projekte im Unterhaltungsbereich«<br />

ernannt wurde, hatte zuvor,<br />

seit 2019, die Planungen für die Sanierung<br />

erstellt. Dass die Baumaßnahme<br />

so glatt gelaufen sei, ohne große Nachträge<br />

und termingerecht, begründet Schniggenberg<br />

mit der Akribie seiner Kollegin.<br />

Auch die Zusammenarbeit mit den ausführenden<br />

Firmen, darunter die Eiffage<br />

Infra Nordwest als federführendes<br />

Hauptunternehmen, sei sehr glatt gelaufen<br />

und habe maßgeblich zum Gelingen<br />

beigetragen.<br />

Von kleinen Unterschieden abgesehen,<br />

kann Schniggenberg das Dorstener Projekt<br />

als Blaupause für die weiteren Schleusen<br />

nutzen. Schließlich müssen die WDK-<br />

Schleusen Ahsen, Datteln, Friedrichsfeld,<br />

Hünxe und Haltern-Flaesheim ebenfalls<br />

saniert werden. Ein gravierender Unterschied<br />

erwartet ihn bereits bei der Schleuse<br />

in Datteln, die als nächste ansteht. Hier<br />

kann das Wasser nicht bis auf den Schleusengrund<br />

abgelassen werden, da der seitliche<br />

Wasserdruck an den Kammerwänden<br />

dies nicht erlaubt. Das heißt, dass die Arbeiten<br />

mit verbleibendem Wasser in der<br />

Kammer erfolgen müssen. »Die untersten<br />

Poller liegen grade zehn Zentimeter oberhalb<br />

des niedrigst möglichen Wasserstandes,<br />

aber man kommt dennoch knapp<br />

dran«, so Schniggenberg. Ob man nicht<br />

doch etwas tiefer absenken könne, werde<br />

derzeit geklärt.<br />

Doch auch wenn das glatt gelaufene<br />

Projekt Dorsten als Vorlage dienen kann,<br />

wird es bei einer Schleuse pro Jahr bleiben,<br />

so die Behördenvertreter. Zwar sind<br />

die nötigen Finanzmittel angemeldet,<br />

aber vor den Arbeiten an den großen<br />

Schleusen müssen die Kleinen Schleusen<br />

zuvor eine Grundinstandsetzung erfahren.<br />

»Die müssen total betriebsbereit<br />

sein«, so Ina Surma.<br />

Auch wenn in den Schleusen in Datteln<br />

und Ahsen »nur« 78 Poller neu gesetzt<br />

werden müssen, dürfte sich der Finanzaufwand<br />

in ähnlicher Größenordnung<br />

bewegen. Baubeginn in Datteln<br />

soll Mitte Mai sein.<br />

Während sich also die Binnenschiffer<br />

freuen, wieder eine komplette Schleuse<br />

nutzen zu können, dürfte sich beim Festmacherdienst<br />

etwas Wehmut breitgemacht<br />

haben. »Die haben sich hier richtig<br />

wohlgefühlt«, weiß Surma. Einer habe<br />

sogar eigens eine osteuropäische<br />

Sprache gelernt, damit er sich besser mit<br />

den Schiffsbesatzungen unterhalten<br />

könne.<br />

Was bleibt, ist ein klitzekleiner Wermutstropfen,<br />

der allerdings eher kosmetischer<br />

Natur ist. Wegen der anhaltend<br />

niedrigen Temperaturen konnte die abschließende<br />

Lackierung der Geländer<br />

noch nicht vorgenommen werden. Dazu<br />

braucht es ein wenig Frühling. <br />

Ina Surma und Marvin Schniggenberg vom WSA Westdeutsche Kanäle in Duisburg waren<br />

für das Gelingen des Projektes verantwortlich<br />

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