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GOLFER & GOURMET 2023

GOLFER & GOURMET (früher Golfer’s Guide Südostschweiz) ist das eBook des gedruckten Magazins gleichen Namens, welches seit 25 Jahren erscheint und rund 60 Golfplätze in Graubünden, der Ostschweiz, in Vorarlberg, am Bodensee, im Tessin (Ticino) und in Norditalien (Italia Norte) beschreibt und für den Golfer nützliche Informationen bietet. Porträts von Restaurants und Hotels – als Empfehlung vor allem an die ortsunkundigen Greenfee-Spieler – runden das Angebot ab. Dazu Reportagen und Kolumnen. Besuchen Sie auch die Gratis App GOLFER & GOURMET

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GREG NORMAN – BIGGEST LOSER<br />

«GREAT WHITE SHARK» ODER NUR ZIERFISCH<br />

Keiner hat an der Magnolia Lane so oft sein Waterloo erlebt wie der «Great<br />

White Shark». Mehr als 25 Jahre ist es nun her, dass Normans Karriere am ersten<br />

Major des Jahres zerbrach, doch 1996 war nur das furiose Finale eines<br />

sadistischen Dramas mit vielen Akten.<br />

Wenn der Grand Slam, der<br />

Gewinn aller vier Majors<br />

in einem Kalenderjahr, der<br />

Traum jedes Profigolfers ist, dann ist<br />

der Norman Slam ihr Albtraum. 1986<br />

erfand ein gewitzter Journalist diese<br />

Bezeichnung zu Ehren des Australiers<br />

Greg Norman, der das Kunststück<br />

fertigbrachte, bei allen Majors vor der<br />

Schlussrunde in Führung zu liegen -<br />

und mit Ausnahme der Open Championship<br />

alle Führungen zu verspielen.<br />

Doch das Schlimmste für Norman ist,<br />

dass dies keinesfalls die grössten<br />

Niederlagen seiner Karriere waren.<br />

Immer wieder schaffte es der ehemalige<br />

Weltranglisten-Erste, sich aus<br />

aussichtsreichster Position noch ins<br />

Bein zu schiessen. Denn wenn es um<br />

die Majors ging, hatte der «Great<br />

White Shark» den Killerinstinkt eines<br />

Zierfisches. Und nirgends wurde dies<br />

deutlicher als beim Masters.<br />

Dabei war Augusta National eigentlich<br />

wie geschaffen für den grossen Blonden<br />

mit dem scharfen Schwung. Das<br />

machte er gleich bei seinem ersten<br />

Auftritt im Jahr 1981 deutlich. Wo<br />

andere Rookies sich erst einmal über<br />

Jahre mit dem Platz anfreunden<br />

mussten, feuerte Norman gleich beim<br />

ersten Versuch eine nahezu blitzsaubere<br />

69, setzte sich an die Spitze des<br />

Feldes und demonstrierte anschliessend<br />

seine ihm eigene Bescheidenheit,<br />

die zu Normans Markenzeichen werden<br />

sollte: «Ich habe mir vor dem<br />

ersten Abschlag gesagt, dass ich dieses<br />

Turnier gewinnen kann.» Dass daraus<br />

nichts wurde, verdankte er einem<br />

anderen Markenzeichen: ein sonntägliches<br />

Doppelbogey an Loch 10, das<br />

ihm statt des Titels nur den vierten<br />

Platz einbrachte.<br />

Fünf Jahre später hatte der Australier<br />

wieder seine grosse Chance auf das<br />

Grüne Jackett – und ein Déjà-vu.<br />

Obwohl er bereits in der zweiten<br />

Runde auf Loch 10 ein Doppelbogey<br />

fabriziert hatte, ging Greg Norman<br />

zum ersten Mal in seiner Karriere als<br />

Masters-Führender in die Schlussrunde.<br />

Doch weder er noch sein Spielpartner<br />

Nick Price, der zuvor mit<br />

einer 63 den Platzrekord in Augusta<br />

verbessert hatte, kamen so recht<br />

vom Fleck. Nachdem sie auf den<br />

Front 9 bereits Severiano Ballesteros<br />

vorbeiziehen lassen mussten, fabrizierte<br />

Norman erneut auf der 10<br />

einen seiner Snap Hooks in die<br />

Bäume. Zwar prallte der Ball auf<br />

wundersame Weise ins Fairway<br />

zurück, doch Norman wurde zum<br />

Blondinenwitz, als er den Schlag ins<br />

Grün meterweit nach links verzog<br />

und erneut ein Doppelbogey notieren<br />

musste.<br />

Auf gewisse Art und Weise hatte es<br />

etwas von einem Chuck-Jones-<br />

Cartoon, in dem das Grüne Jackett<br />

der Roadrunner und Norman<br />

dessen Jäger Wile E. Coyote war. So<br />

wie der Kojote seine Beute im<br />

letzten Moment entwischen liess,<br />

entglitt auch Norman sein Traum.<br />

Und dafür war das Masters 1986<br />

symptomatisch. Denn kaum hatte<br />

sich Norman mit seinem Doppelbogey<br />

vermeintlich aus dem Titel-<br />

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