Ausgabe Nr. 13 - Humboldtianer.de

In den zwanziger und dreißiger Jahren
entstand in Zlin eine Modellstadt –
ausgerüstet mit allen städtischen Funktionsbereichen
– vom Krankenhaus,
Internaten für die Lehrlinge der Bata-
Firma bis zu den Wohnhäusern für Ar-
Im idyllischen Wohnviertel Obeciny,
das an der östlichen Ausfallstraße in
Richtung der slowakischen Grenze liegt,
engagiert sich eine Bürgerinitiative mit
Unterstützung des Ekozentrums Zlin für
den Erhalt ihrer Obstwiesen.
Dreistöckige Häuser in Klinkerbauweise,
große Fenster und Balkone, Spielplätze
und nur wenige Autostellplätze,
so stellt sich das in den späten vierziger
Jahren errichtete Wohnviertel dem Betrachter
dar. Zwischen den Häusern
liegen Wiesen mit altem Obstbaumbestand,
einigen Nußbäumen, aber auch
Laubbäumen und vereinzelten Koniferen.
beiter und Angestellte der Fabrik. Der
Denkmalschutz verbietet Veränderungen
an den Gebäuden, denn sie sind alle
in konstruktivistischer Bauweise errichtet.
Die Bürgerinitiative möchte diese
Obstwiesen erhalten. Zwei ältere Damen
erklären ihr Engagement. Sie haben
diese Bäume in ihrer Kindheit mit gepflanzt,
haben sie wachsen sehen, sie
gepflegt. Sie möchten den Vogelsang
nicht missen, nicht die überwältigende
Bäumblüte und nicht die Ruhe, den
Schatten und zuletzt auch nicht die
Äpfel von „ihren“ Bäumen. Ein Experte
vom Grünamt der Stadt berichtet, dass
die Interessen der Anwohner gegensätzlich
sind, das Fällen der Bäume aber
nicht ohne Genehmigung möglich ist.
Eva-Maria Kelle, FSL Biologie
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