Ausgabe Nr. 13 - Humboldtianer.de
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Die Hauptversammlung 2007 fin<strong>de</strong>t am Donnerstag,<br />
<strong>de</strong>m 14. Juni 2007, um 19.00 Uhr im Gymnasium, Blasiistraße<br />
15/16, statt.<br />
Die Tagesordnung fin<strong>de</strong>n Sie auf Seite 4.<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Humboldt-Blätter <strong>13</strong>/2007 Seite<br />
Vorstands bericht 2<br />
För<strong>de</strong>rmaßnahmen 2006 3<br />
Einladung zur Hauptversammlung, Tagesordnung 4<br />
Kassenbericht und Haushalts plan, Planung 2007 4<br />
Lisa „20“ Zwanzig – Humboldt-Preisträgerin 2006 6<br />
Das Jahr 2006 aus <strong>de</strong>r Sicht <strong>de</strong>s Schülerrates 7<br />
1956 – 2006 8<br />
Ethikunterricht am Gymnasium 9<br />
Der Musikunterricht im Thüringer Gymnasium 10<br />
Der Roland berichtet – Neues aus Stadt und Kreis 2006 11<br />
Kampf um das Nordhäuser Theater <strong>13</strong><br />
Be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Nordhäuser:<br />
Friedrich Traugott Kützing 16<br />
Dr.med. Carl Friedrich Wilhelm Wallroth<br />
Vor 500 Jahren (?): Northusener Bornewyn 22<br />
Jahresbericht <strong>de</strong>s Gymnasiums 2006 26<br />
IMPRESSUM HUMBOLDT-BLÄTTER Mitteilungsblatt für die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Vereinigung<br />
ehemaliger Schüler und För<strong>de</strong>rer <strong>de</strong>s Gymnasiums „Wilhelm von Humboldt“ in<br />
Nordhausen – In Tradition zu <strong>de</strong>n nach 1945 geschlossenen höheren Schulen Nordhausens –<br />
e.V.<br />
Anschrift: Blasiistraße 15/16, 99734 Nordhausen,<br />
Tel. 0 36 31 – 90 22 30, Fax 0 36 31 – 90 22 31<br />
Bankverbindung: Kreissparkasse Nordhausen (BLZ 820 540 52), Konto <strong>Nr</strong>. 300 151 30<br />
Herausgeber: Der Vorstand Redaktion: Erik Onnen<br />
Druck: mediencenter RAUSCH, Wilhelm-Nebelung-Straße 31, 99734 Nordhausen<br />
1
Liebe Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s För<strong>de</strong>rvereins,<br />
in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren lasen Sie an<br />
dieser Stelle <strong>de</strong>n Vorstandsbericht von<br />
Frau Karin Manig. Sie engagierte sich<br />
neben Ihrer Tätigkeit als Zahnärztin seit<br />
2000 aktiv als Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong> in<br />
<strong>de</strong>r Vereinigung ehemaliger Schüler und<br />
För<strong>de</strong>rer e.V. <strong>de</strong>s Wilhelm von Humboldt<br />
Gymnasiums. Aus privaten Grün<strong>de</strong>n<br />
konnte Frau Manig als Vereinsvorsitzen<strong>de</strong><br />
nicht mehr zur Verfügung stehen.<br />
Für die geleistete Arbeit danke ich<br />
Ihr im Namen <strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s herzlich<br />
und hoffe, dass sie <strong>de</strong>m Verein auch<br />
weiterhin als Mitwirken<strong>de</strong> erhalten<br />
bleibt.<br />
Der Vorstand hat sich im Jahr 2006<br />
teilweise neu zusammengesetzt. Herr<br />
Sven Lutze als neuer stellvertreten<strong>de</strong>r<br />
Vorsitzen<strong>de</strong>r, Frau Wiebke Reuter als<br />
neue Schatzmeisterin, Frau Gabriele<br />
Morbach als Kassenprüferin, Herr<br />
Hans-Dieter Werther als Beisitzer,<br />
Herr Volker Vogt als Schriftführer. Eine<br />
wichtige Stütze <strong>de</strong>s Vereins ist ebenfalls<br />
Herr Erik Onnen als fleißiger Redakteur<br />
<strong>de</strong>r Humboldt-Blätter.<br />
Es ist schwierig die Arbeit <strong>de</strong>s Vereins<br />
an Zahlen zu messen. Die Anzahl <strong>de</strong>r<br />
Mitglie<strong>de</strong>r ist eine wichtige Größe.<br />
Daraus leitet sich die Finanzkraft und<br />
<strong>de</strong>r Zuspruch <strong>de</strong>s För<strong>de</strong>rvereins ab. Die<br />
Anzahl <strong>de</strong>r Stun<strong>de</strong>n, welche <strong>de</strong>r Vorstand<br />
mit <strong>de</strong>r aktiven Vereinsarbeit beschäftigt<br />
ist. Die Summe <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rmaßnahmen,<br />
mit <strong>de</strong>nen viele Projekte<br />
2<br />
Vorstandsbericht<br />
erst möglich gemacht wer<strong>de</strong>n und ausgleichen<strong>de</strong><br />
Unterstützung bei sozialen<br />
Härtefällen im Schulleben stattfin<strong>de</strong>n<br />
kann. Wer aktiv die regionale Presse<br />
verfolgt, fin<strong>de</strong>t auch viele Artikel über<br />
das Humboldtgymnasium, wo eine Zusammenarbeit<br />
mit <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rverein<br />
stattgefun<strong>de</strong>n hat.<br />
Ortsgebun<strong>de</strong>nheit gibt es heute kaum<br />
noch. Die meisten Humboldtabsolventen<br />
verlassen nach <strong>de</strong>m Abitur die Stadt<br />
Nordhausen und ziehen in die Ferne.<br />
Studieren in Leipzig, in Göttingen o<strong>de</strong>r<br />
Jena, arbeiten in Hamburg, Köln o<strong>de</strong>r<br />
Berlin. Zur Weihnachtszeit trifft man<br />
viele Ehemalige wie<strong>de</strong>r in Nordhausen.<br />
Da kehrt man wie<strong>de</strong>r in die Heimat<br />
zurück. Doch die wenigsten fin<strong>de</strong>n gänzlich<br />
wie<strong>de</strong>r in Ihre Stadt. Nordhausen hat<br />
sich in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren sehr<br />
positiv entwickelt. Es wird im Theater<br />
das Stück „Die Drei Musketiere“ dargeboten,<br />
im Meyenburgmuseum eine<br />
Kunstausstellung, auf <strong>de</strong>m Petersberg<br />
ein „Lichterfest“, jährlich das große<br />
Rolandsfest, eine vielseitige Kneipenlandschaft<br />
und vieles mehr. Bei <strong>de</strong>n<br />
aktuellen Diskussion über <strong>de</strong>n <strong>de</strong>mographischen<br />
Wan<strong>de</strong>l ist es für die Stadt<br />
Nordhausen wichtig, dass viele Abiturienten<br />
vor Ort bleiben bzw. in ihre<br />
Heimatstadt zurückfin<strong>de</strong>n. Das funktioniert<br />
allerdings nur, wenn ein ausgewogenes<br />
Verhältnis zwischen dynamischer<br />
Ökonomie und kulturellem Angebot in<br />
<strong>de</strong>r Region vorherrscht. Nordhausen ist<br />
auf einem guten Weg dahin.
Eine meiner ersten Handlungen im neuen<br />
Amt war die Verleihung <strong>de</strong>s Humboldtpreises<br />
bei <strong>de</strong>n Abiturfeierlichkeiten<br />
2006 im Theater. Es ist schön zu<br />
sehen, mit welchem Stolz die Abiturienten<br />
ihre Zeugnisse in Empfang genommen<br />
haben. Im Theater war eine emotionale<br />
Stimmung zu spüren. Diese Stimmung<br />
brachte auch die starke Verbun<strong>de</strong>nheit<br />
mit <strong>de</strong>m Humboldtgymnasium<br />
zum Ausdruck. Das spricht für Schule<br />
und wird in bei <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Jahrgängen<br />
auch hoffentlich ebenso empfun<strong>de</strong>n.<br />
Im April 2007 erhielt Professor Dirk<br />
Schmidt <strong>de</strong>n Thüringer Verdienstor<strong>de</strong>n<br />
aus <strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Ministerpräsi<strong>de</strong>nten<br />
Dieter Althaus. Professor Dirk Schmidt,<br />
geboren am 20. September 1930 in Bleichero<strong>de</strong>,<br />
hat sich seit mehr als zehn<br />
Jahren für die alte Kanzlei in seinem<br />
Heimatort eingesetzt. Schon 1996 machte<br />
er Nutzungsvorschläge für das historische<br />
Gebäu<strong>de</strong>. Althaus würdigte<br />
För<strong>de</strong>rmaßnahmen 2006<br />
Weihnachtsbäume 19,96 €<br />
Kreativwettbewerb 21,52 €<br />
Bildwand 416,44 €<br />
soziale Aufwendungen 300,00 €<br />
Sportprojekte 1.927,05 €<br />
Internet Humboldt 581,57 €<br />
Kunstprojekte 488,46 €<br />
Computer 1.024,00 €<br />
Exkursion Geographie 893,70 €<br />
Schüleraustausch 1.030,09 €<br />
Vortrag Himalaja 150,00 €<br />
Sonstiges 791,60 €<br />
7.644,39 €<br />
Schmidts Arbeit für das baufällige Haus,<br />
welches jetzt wie<strong>de</strong>r ein Schmuckstück<br />
für Bleichero<strong>de</strong> ist. In seiner Re<strong>de</strong> würdigte<br />
Althaus auch <strong>de</strong>n För<strong>de</strong>rverein <strong>de</strong>s<br />
Humboldtgymnasiums, <strong>de</strong>r seine Wurzeln<br />
in <strong>de</strong>r Person von Professor Dirk<br />
Schmidt hat. Im Namen <strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s<br />
danke ich Herrn Schmidt für <strong>de</strong>n persönlichen<br />
Einsatz in Nordhausen und Bleichero<strong>de</strong><br />
über die letzten Jahre hinweg.<br />
Abschließend noch ein paar Zeilen, was<br />
SIE – liebe Mitglie<strong>de</strong>r – für <strong>de</strong>n Verein<br />
tun. Die Vereinsarbeit soll die Schule<br />
und somit die Schüler unterstützen.<br />
Diese Unterstützung in Form einer Mitgliedschaft<br />
sollte nicht en<strong>de</strong>n, sobald die<br />
z.B. die eigenen Kin<strong>de</strong>r das Abitur abgelegt<br />
haben. Vielmehr sollten alle gemeinsam<br />
<strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Jahrgängen<br />
auch weiterhin die Möglichkeit geben<br />
eine erfüllte Schulzeit zu erfahren. Lassen<br />
Sie uns daran weiterarbeiten.<br />
Tino Pförtner, Vorsitzen<strong>de</strong>r<br />
3
4<br />
Einladung zur Hauptversammlung 2007<br />
Die Hauptversammlung 2006 fin<strong>de</strong>t am Donnerstag, <strong>de</strong>m 14. Juni 2007, um 19.00<br />
Uhr im Gymnasium, Blasiistraße 15/16 statt. Im Anschluss an die Veranstaltung<br />
ist ein gemütliches Beisammensein in <strong>de</strong>r Nordhäuser Altstadt vorgesehen.<br />
Tagesordnung:<br />
1 Rechenschafts bericht 2006<br />
1.1 Jahresbericht<br />
1.2 Rechnungsbericht<br />
1.3 Kassenprüfungsbericht<br />
1.4 Entlastung <strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s<br />
2 Planung 2007<br />
2.1 Planung für das Jahr 2007<br />
2.2 Haushaltsplan 2007<br />
2.3 Beschluss über Planung und Haushaltsplan 2007<br />
3 För<strong>de</strong>rmaßnahmen 2007<br />
4 Verschie<strong>de</strong>nes<br />
Kassenbericht 2006<br />
Vermögensübersicht per 31.12.2006<br />
Aktivposten EUR 2006 EUR Vorjahr<br />
Bankguthaben 15.866,73 18.241,48<br />
Beitragsfor<strong>de</strong>rungen 7.868,76 7.078,42<br />
Kassenbestand 0,00 0,00<br />
Sonstiges 0,00 0,00<br />
gesamt: 23.735,49 25.319,90<br />
Passivposten EUR 2006 EUR Vorjahr<br />
Wertberichtigung 1.080,31 1.061,76<br />
Rechnungsabgrenzung 48,00 30,00<br />
gesamt: 1.128,31 1.091,76<br />
Überschuss: 22.607,18 24.228,14
Überschussrechnung 2006<br />
Einnahmen EUR 2006 Vorjahr<br />
Beiträge 5.961,98 5.961,62<br />
Spen<strong>de</strong>n 1.098,83 1.030,00<br />
Sonstiges 11.471,90 3.044,66<br />
gesamt: 18.532,71 10.036,28 €<br />
<strong>Ausgabe</strong>n EUR 2006 Vorjahr<br />
Sachkosten 731,15 878,80<br />
Humboldt-Blätter 1.169,28 1.168,82<br />
För<strong>de</strong>raufwendungen 7.644,39 4.733,93<br />
Sonstiges 11.362,64 983,57<br />
gesamt: 20.907,46 7.765,12<br />
Überschuss: - 2.374,75<br />
Bestand 01.01.2006 18.241,48<br />
= Bestand 31.12.2006 15.866,73 (Spar- und Girokonto)<br />
Haushaltsplan 2007<br />
Einnahmen (EUR) <strong>Ausgabe</strong>n (EUR)<br />
Beiträge 6.000,00 Porto, Material 1.500,00<br />
Spen<strong>de</strong>n 1.000,00 Humboldtblätter 1.500,00<br />
Barmittel 2.000,00 För<strong>de</strong>raufwendungen 5.000,00<br />
Summe 9.000,00 Sonstiges 1.000,00<br />
Summe 9.000,00<br />
Planung 2006 / Realisierung, Planung 2007<br />
Planung 2006 Realisierung Planung 2007<br />
(Vorschlag)<br />
Einnahmen EUR EUR EUR<br />
Beiträge 6.000,00 6.009,98 6.000,00<br />
Spen<strong>de</strong>n 1.000,00 1.098,83 1.000,00<br />
<strong>Ausgabe</strong>n<br />
Porto, Material 1.500,00 742,15 1.500,00<br />
Humboldtblätter 1.500,00 1.169,28 1.500,00<br />
För<strong>de</strong>raufwendungen 5.000,00 7.644,39 5.000,00<br />
Sonstiges 1.000,00 11.362,60 1.000,00<br />
5
6<br />
Lisa „20“ Zwanzig – Humboldt-Preisträgerin 2006<br />
Die „Zwanzig“, nicht als reiner Zahlenwert,<br />
son<strong>de</strong>rn als Synonym und Markenzeichen<br />
einer beeindrucken<strong>de</strong>n jungen<br />
Frau, hat Spuren im Hause Humboldt<br />
hinterlassen. Solche Floskeln<br />
benutzt man gern bei Re<strong>de</strong>n und Verabschiedungen.<br />
Doch sind die hier gemeinten<br />
Spuren von beson<strong>de</strong>rer Ausprägung<br />
für ihre eigene Matrikel sowie<br />
die Schulgemeinschaft in Gänze und<br />
eine Floskel wür<strong>de</strong> <strong>de</strong>m nicht gerecht.<br />
Selten gab es so große Einmütigkeit in<br />
<strong>de</strong>n Vorschlägen für <strong>de</strong>n Humboldt-<br />
Preis wie im Jahre 2006. Lisas Leistungen,<br />
ihr Engagement außerhalb <strong>de</strong>s<br />
Unterrichts, Theater, Musik, Schülersprecherin,<br />
alles Argumente, die überzeugten.<br />
Und doch lag noch etwas Beson<strong>de</strong>res<br />
in <strong>de</strong>r Luft, etwas Fühlbares,<br />
das eine Schulgemeinschaft in unregelmäßigen<br />
Abstän<strong>de</strong>n erleben kann.<br />
Der Abiturjahrgang 2006 war ein starker<br />
Jahrgang, <strong>de</strong>r mit Lisa Zwanzig eine<br />
Schülerpersönlichkeit reifen ließ, die<br />
mit Attributen wie omnipräsent, sympathisch,<br />
kritisch und selbstkritisch, überzeugend<br />
und mitreißend, sensibel und<br />
standhaft charakterisiert wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Die meisten sagten schlicht: „Lisa ist in<br />
Ordnung, die passt in die Welt.“ Lisa<br />
Zwanzig war nicht und ist nicht auf <strong>de</strong>r<br />
Suche nach einer passen<strong>de</strong>n Welt. Sie<br />
will die Welt um sich gestalten, sie <strong>de</strong>n<br />
Erfor<strong>de</strong>rnissen ihrer Zeit anpassen.<br />
Antrieb und Kraft dazu erhält sie aus<br />
einem großen Freun<strong>de</strong>skreis und einem<br />
ausgeprägten Gemeinschaftssinn.<br />
Wer nehmen will, <strong>de</strong>r muss auch geben.<br />
So o<strong>de</strong>r so ähnlich war das Motto <strong>de</strong>r<br />
Abschiedsparty für Lisa Zwanzig. Ahnungslos<br />
zu Hause überrumpelt und<br />
entführt, erschien sie mit blickdichter<br />
Schweißerbrille in <strong>de</strong>n Räumen <strong>de</strong>s<br />
THW Nordhausen. Was sie dann sehen<br />
konnte und fühlte, ließ auch ansonsten<br />
hart gesottenen Bikern wie <strong>de</strong>n Herren<br />
Köthe und Vogt die Augen feucht wer<strong>de</strong>n.<br />
Mitschüler aus Kursen und <strong>de</strong>r<br />
Schülervertretung sagten mit einer ganz<br />
persönlichen Hommage Danke für die<br />
schöne gemeinsame Zeit.<br />
Lisa Zwanzig mobilisierte selbstlos die<br />
Schulgemeinschaft <strong>de</strong>r <strong>Humboldtianer</strong>.<br />
Sie machte „Stress“, pflegten wenige zu<br />
sagen. Für die Mehrheit war es positiver<br />
Stress, ein Lebenselixier für die Schülerschaft.<br />
Ihre Liebe sind neben <strong>de</strong>m<br />
Sport und <strong>de</strong>m kleinen Bru<strong>de</strong>r die Musik<br />
und das Theater. Bei ihrem schülerischen<br />
Hauptwerk gab sie <strong>de</strong>n Takt vor<br />
und war nie allein auf <strong>de</strong>r Bühne. Die<br />
schulische Bühne hat sie unter großem<br />
Beifall verlassen und ihre Rolle ist<br />
schwer zu besetzen. Sie soll auch nicht<br />
kopiert wer<strong>de</strong>n. Ein Schülerjahrgang ist<br />
so individuell wie seine Schüler selbst.<br />
Lisa Zwanzig ist eine würdige Preisträgerin<br />
ihres Jahrgangs. Sie hat viel geleistet<br />
und auch viel gegeben. Dafür<br />
dankt ihr die Schulgemeinschaft und<br />
wünscht für die persönliche Zukunft<br />
Gesundheit, Erfolg und Erfüllung in <strong>de</strong>n<br />
selbst gesteckten Zielen.
Das Jahr 2006 aus <strong>de</strong>r Sicht <strong>de</strong>s Schülerrates<br />
Im ersten Halbjahr <strong>de</strong>s vergangenen<br />
Jahres amtierten Lisa Zwanzig als<br />
Schülersprecherin, Katja Gast und<br />
Philipp Kiosze als ihre Stellvertreter. In<br />
dieser Jahreshälfte spielten vor allem die<br />
neue Schulspeisung und <strong>de</strong>r Schülerball<br />
eine Rolle. Die Schulspeisung hatte <strong>de</strong>r<br />
Lift-Verein übernommen und die Resonanz<br />
auf das neue Essen bei <strong>de</strong>n Schülern<br />
war ziemlich gut. Sehr erfreut war<br />
man über die Restaurierung <strong>de</strong>r Cafeteria<br />
und auch über <strong>de</strong>n Beginn einer<br />
allgemeinen Pausenversorgung, die<br />
auch im Jahr 2007 noch einen großen<br />
Zuspruch hat.<br />
Der Schülerball in <strong>de</strong>r Sundhäuser Festhalle<br />
im Februar mit Bands, Essen und<br />
Trinken stand unter <strong>de</strong>m Motto Filmfiguren.<br />
Diese Veranstaltung wur<strong>de</strong> von<br />
<strong>de</strong>n drei Schülersprechern und Helfern<br />
aus <strong>de</strong>r Schülerschaft selbst organisiert.<br />
So kamen rund 400 Schüler in Kostümen<br />
von Filmen wie „Mickey Mouse“,<br />
„Der Pate“ o<strong>de</strong>r „Sherlock Holmes“.<br />
Alles in allem war diese Veranstaltung,<br />
vor allem durch das starke Interesse <strong>de</strong>r<br />
Schüler für einen gemeinsamen Ball,<br />
gelungen.<br />
Im Juli war die Schülerschaft auch bei<br />
<strong>de</strong>r gemeinsamen Zeugnisablegung vor<br />
<strong>de</strong>m Nordhäuser Theater vertreten. Als<br />
Zeichen gegen die För<strong>de</strong>rmittelkürzungen<br />
<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s gingen die Schüler freiwillig<br />
und geschlossen zum Theater.<br />
Dort kamen dann auch die Schüler Anne<br />
Uthleb und Philipp Kiosze zu Wort.<br />
Dieser symbolische Akt unserer Schule,<br />
<strong>de</strong>r durch Zeitungen und Radio ging, hat<br />
für Aufsehen gesorgt. Er kann somit als<br />
ein Stück <strong>de</strong>s gemeinsamen Protestes<br />
<strong>de</strong>r Bürger <strong>de</strong>s Kreises Nordhausen<br />
gegen die Kürzungen gesehen wer<strong>de</strong>n.<br />
Nach <strong>de</strong>n Sommerferien wur<strong>de</strong> dann ein<br />
neuer Schülerrat gewählt, <strong>de</strong>nn Lisa<br />
Zwanzig und Katja Gast hatten ihr<br />
Abitur im Mai 2006 erfolgreich bestan<strong>de</strong>n<br />
und die Schule verlassen. Zum<br />
Schülersprecher wur<strong>de</strong> Philipp Kiosze<br />
aus <strong>de</strong>r 12. Klasse und zu <strong>de</strong>n Stellvertretern<br />
wur<strong>de</strong>n Nathalie Thelemann<br />
und Mathias Beschorner, bei<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>r<br />
11. Klasse, gewählt.<br />
In dieser zweiten Hälfte <strong>de</strong>s Jahres 2006<br />
ging es dann um die Planungen zum<br />
Schülerball 2007 und um weitere Verbesserungsvorschläge<br />
für die Schule. So<br />
kam es z. B. in <strong>de</strong>r Mittelstufe zu Anfragen<br />
wegen <strong>de</strong>r Pausenversorgung im<br />
Mittelstufenbereich, wobei zu diesem<br />
Thema jedoch noch keine Entscheidungen<br />
getroffen wur<strong>de</strong>n. Vermutlich wird<br />
es eine Übergangslösung geben, bis das<br />
ehemalige Toilettenhäuschen für <strong>de</strong>n<br />
Pausenbetrieb restauriert wor<strong>de</strong>n ist.<br />
Des Weiteren ist es wegen <strong>de</strong>r großen<br />
Nachfrage <strong>de</strong>r Schüler zu Planungen für<br />
eine Wie<strong>de</strong>raufnahme <strong>de</strong>s Nachhilfeprojektes<br />
gekommen.<br />
Ingesamt war das Jahr 2006, trotz <strong>de</strong>s 3.<br />
Platzes in <strong>de</strong>r Fußball-WM, aus Sicht<br />
<strong>de</strong>r Schülerschaft erfolgreich.<br />
Philipp Kiosze, Schülersprecher<br />
7
Ethikunterricht am Gymnasium<br />
Das Fach Ethik wird an unserem Gymnasium<br />
durchgehend von Klassenstufe 5<br />
bis einschließlich 12 mit jeweils zwei<br />
Wochenstun<strong>de</strong>n unterrichtet. Grundlagen<br />
<strong>de</strong>s Unterrichts sind dabei gemäß<br />
<strong>de</strong>m Thüringer Lehrplan die Lebensbedingungen<br />
<strong>de</strong>r Menschen in <strong>de</strong>r heutigen<br />
Gesellschaft und die sich daraus<br />
ergeben<strong>de</strong>n Herausfor<strong>de</strong>rungen und<br />
ethischen Fragestellungen an alle Bereiche<br />
<strong>de</strong>s öffentlichen und privaten Lebens.<br />
Die junge Generation wächst in einer<br />
zunehmend multikulturellen Gesellschaft<br />
auf, in <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>ne weltanschauliche<br />
und religiöse Traditionen<br />
aufeinan<strong>de</strong>r treffen, eine Gesellschaft<br />
also in <strong>de</strong>r es zunehmend schwerer<br />
gewor<strong>de</strong>n ist, einen Konsens über Werte<br />
und Normen <strong>de</strong>s Zusammenlebens zu<br />
fin<strong>de</strong>n. Die Konfrontation mit durchaus<br />
sehr unterschiedlichen, in gewisser<br />
Weise sogar entgegen gesetzten Orientierungen,<br />
Sinnangeboten und Lebensperspektiven<br />
führt nicht selten dazu,<br />
dass traditionelle Orientierungen bei <strong>de</strong>n<br />
Heranwachsen<strong>de</strong>n oft nicht mehr ohne<br />
weiteres akzeptiert wer<strong>de</strong>n. Und <strong>de</strong>nnoch<br />
suchen gera<strong>de</strong> junge Menschen<br />
Orientierungen für die eigene Lebensgestaltung.<br />
Im Ethikunterricht sollen<br />
daher grundlegen<strong>de</strong> Fragen <strong>de</strong>s menschlichen<br />
Lebens und Zusammenlebens<br />
diskutiert und die Fähigkeit herausgebil<strong>de</strong>t<br />
wer<strong>de</strong>n, gute Grün<strong>de</strong> für eine<br />
eigene Lebensorientierung zu gewinnen,<br />
die selbstständiges und verantwortliches<br />
Han<strong>de</strong>ln ermöglichen.<br />
Die Bezugswissenschaft <strong>de</strong>s Ethikunterrichts<br />
ist die Philosophie, da <strong>de</strong>ren zentraler<br />
Gegenstand seit je die Beantwortung<br />
sogenannter letzter Fragen <strong>de</strong>s<br />
Menschen ist. Fragen und Antworten an<br />
<strong>de</strong>nen sich <strong>de</strong>r Mensch in seinem Denken,<br />
Han<strong>de</strong>ln und Hoffen orientiert und<br />
die er nicht beliebig zur Disposition<br />
stellt. Anliegen <strong>de</strong>s Ethikunterrichtes ist<br />
es dabei, dass die Schüler durch argumentative<br />
und präsentative Auseinan<strong>de</strong>rsetzung<br />
mit unterschiedlichen Antwortversuchen<br />
erfahren, dass es nicht<br />
eine von allen anerkannte Antwort auf<br />
letzte Fragen geben kann.<br />
Vielmehr geht es darum, zu erkennen,<br />
dass mehrere verschie<strong>de</strong>ne – auch sehr<br />
persönliche – Antwortversuche auf<br />
diese letzten Fragen nebeneinan<strong>de</strong>r<br />
bestehen können, was wie<strong>de</strong>rum zu<br />
gelebter Toleranz und Achtung vor<br />
<strong>de</strong>njenigen erzieht, die an<strong>de</strong>re Antworten<br />
als die eigenen anerkennen. Daraus<br />
ergibt sich auch für <strong>de</strong>n Ethikunterricht,<br />
dass es hier nicht um Ergebnisse im<br />
Sinne von für alle verbindliche „richtige“<br />
Lösungen geht, son<strong>de</strong>rn um die<br />
Schaffung von Voraussetzungen, dass<br />
die Heranwachsen<strong>de</strong>n ihr Leben in<br />
sozialer Verantwortung und unter Anerkennung<br />
<strong>de</strong>r Freiheit <strong>de</strong>s Mitmenschen<br />
gestalten und führen können, dass sie<br />
befähigt wer<strong>de</strong>n begrün<strong>de</strong>te Maßstäbe<br />
für sittliches, soziales und politisches<br />
Urteilen und Han<strong>de</strong>ln zu fin<strong>de</strong>n.<br />
Uta Lin<strong>de</strong>mann, FSL Ethik<br />
9
Ein kurzer Überblick über die Lehrplanthemen<br />
Ethik ausgewählter Klassenstufen<br />
– ausführliche Informationen fin<strong>de</strong>n<br />
Sie auf unserer Internet-Seite<br />
(www.humgym.net):<br />
Klasse 5<br />
1. Ich und die an<strong>de</strong>ren<br />
2. Normen und Regeln <strong>de</strong>s Zusammenlebens<br />
3. Lernen als Möglichkeit sich selbst,<br />
die an<strong>de</strong>ren und die Welt zu verstehen<br />
4. Das Verhältnis von Menschen und<br />
Tieren<br />
5. Mythische Welt<strong>de</strong>utungen<br />
10<br />
Klasse 10<br />
1. Grundpositionen philosophischer<br />
Ethik<br />
2. Gewalt, Krieg und Frie<strong>de</strong>n<br />
3. Zusammenleben in einer multikulturellen<br />
Gesellschaft<br />
Grundkurs 11<br />
1. Denken – Sprache – Wirklichkeit<br />
2. Verantwortung<br />
Grundkurs 12<br />
1. Religion und Religionskritik<br />
2. Was ist <strong>de</strong>r Mensch?<br />
Der Musikunterricht im Thüringer Gymnasium<br />
„Ein kleines Lied, wie geht´s nur an,<br />
dass man so lieb es haben kann?<br />
Was liegt darin? Erzähle!<br />
Es liegt darin ein wenig Klang,<br />
ein wenig Wohllaut und Gesang<br />
und eine ganze Seele.“<br />
(Marie von Ebner-Eschenbach)<br />
„Und eine ganze Seele“ – Herz, Hand,<br />
Verstand – körperlich, emotional, rational-kognitiv<br />
– ein ganzheitliches Lernen<br />
soll <strong>de</strong>r Musikunterricht beför<strong>de</strong>rn.<br />
Das Fach Musik leistet einen wesentlichen<br />
Beitrag zur ästhetischen Erziehung.<br />
Ein musikalischer Schulalltag<br />
dient <strong>de</strong>r positiven Lernatmosphäre und<br />
sorgt für ein freundliches Schulklima.<br />
Im Mittelpunkt <strong>de</strong>s Musikunterrichts <strong>de</strong>r<br />
Klassen 5 und 6 steht das gemeinsame<br />
Singen und die Entwicklung <strong>de</strong>r kindlichen<br />
Singstimme. Durch Hören, Vergleichen<br />
und Beschreiben musikalischer<br />
Verläufe in kleineren Instrumental- und<br />
Vokalwerken wer<strong>de</strong>n Hör- und Erlebnisfähigkeit<br />
und die Fantasie <strong>de</strong>r Schüler<br />
entwickelt.<br />
In Klasse 7 und 8 erweitern die Schüler<br />
ihre erworbenen Grundkenntnisse. Dabei<br />
steht analytisches Arbeiten mit <strong>de</strong>m<br />
Ziel eines tieferen Musikverständnisses<br />
im Vor<strong>de</strong>rgrund.<br />
Das Ziel <strong>de</strong>s Unterrichts in <strong>de</strong>r 9. Klasse<br />
besteht darin, Sicherheit in <strong>de</strong>r Motiv-<br />
und Themenanalyse zu gewinnen<br />
und differenziertes Hören auszubil<strong>de</strong>n.<br />
Durch das mehrstimmige Singen wird<br />
dieses Vorhaben noch unterstützt.
Der Musikunterricht in <strong>de</strong>r Gymnasialen<br />
Oberstufe vertieft nun alle diese erworbenen<br />
Grundkenntnisse.<br />
Der Unterricht in <strong>de</strong>r Klassenstufe 10<br />
hat eine beson<strong>de</strong>re Funktion. Er bil<strong>de</strong>t<br />
die Basis für die individuelle Entscheidungsfindung<br />
zur Weiterführung <strong>de</strong>s<br />
Faches Musik.<br />
In <strong>de</strong>r Qualifikationsphase – Klassen 11<br />
und 12 – erwerben die Schüler ein angemessenes<br />
Niveau, mit <strong>de</strong>m sie zur<br />
Aufnahme eines Studiums bzw. einer<br />
Berufsausbildung befähigt wer<strong>de</strong>n. Die<br />
Themen erstrecken sich von <strong>de</strong>r Musik<br />
<strong>de</strong>s ausgehen<strong>de</strong>n Mittelalters über sakrale<br />
Großformen, konzertieren<strong>de</strong> Instrumentalstile<br />
<strong>de</strong>s 17. und 18. Jahrhun<strong>de</strong>rts,<br />
die Entwicklung <strong>de</strong>s Musiktheaters<br />
bis hin zur sinfonischen Musik <strong>de</strong>r<br />
Gegenwart. Im Singen wer<strong>de</strong>n die Schüler<br />
befähigt, drei- bis vierstimmige<br />
Chorsätze zu beherrschen.<br />
Der Musikunterricht ist natürlich auch<br />
offen für aktuelle Ereignisse <strong>de</strong>s Musiklebens<br />
und geht dabei auf örtliche Höhepunkte<br />
ein. So bietet unsere Schule<br />
<strong>de</strong>n Schülern Möglichkeiten <strong>de</strong>s außerunterrichtlichen<br />
Musizierens an.<br />
Im Schulchor <strong>de</strong>r Oberstufe singen über<br />
70 Schüler unter <strong>de</strong>r Leitung von Frau<br />
Barbara Mellentin. Organisatorisch<br />
unterstützt wird dieser von Frau Gudrun<br />
Baumgarten. Weiterhin haben Schüler<br />
<strong>de</strong>r Mittelstufe die Möglichkeit, sich<br />
musikalisch bei <strong>de</strong>n „Humboldt-<br />
Vokalisten“ einzubringen. Diesen Musizierkreis<br />
leitet Herr Andreas Spielmann.<br />
Die Weihnachts- und Sommerkonzerte<br />
bil<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Höhepunkt <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Gruppen<br />
in unserem musikalischen Schulleben.<br />
Durch diese Auftritte erfahren die<br />
Schüler die gemeinschaftsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Kraft<br />
<strong>de</strong>r Musik. Selbst <strong>de</strong>r Zuhörer spürt die<br />
Freu<strong>de</strong> am Singen. Fortgesetzt wird<br />
dieses Erlebnis in <strong>de</strong>r jährlichen Chorfahrt.<br />
Hier bereiten sich die Schüler mit<br />
ihren Musiklehrern auf die bevorstehen<strong>de</strong>n<br />
Konzerte vor und erleben gemeinsam<br />
Kultur und Freizeit.<br />
So soll <strong>de</strong>r Musikunterricht über die<br />
Unterrichtsstun<strong>de</strong> und die Schulzeit<br />
hinaus wirken und die Schüler auf das<br />
Leben in einer multikulturellen, pluralen<br />
Gesellschaft vorbereiten.<br />
Für die Fachschaft Musik:<br />
Barbara Mellentin<br />
Der Roland berichtet – Neues aus Stadt und Kreis 2006<br />
Das dominieren<strong>de</strong> Thema in und um<br />
Nordhausen 2006 war zweifellos die<br />
drohen<strong>de</strong> Schließung <strong>de</strong>s Theaters.<br />
Ausführliche Informationen dazu fin<strong>de</strong>n<br />
Sie in <strong>de</strong>m Artikel „Kampf um das<br />
Nordhäuser Theater“, Seite <strong>13</strong>.<br />
11
12<br />
Abriss <strong>de</strong>s ehemaligen Polizeigebäu<strong>de</strong>s am Pfer<strong>de</strong>markt<br />
Seit <strong>de</strong>m Sommer 2006 klafft in <strong>de</strong>r<br />
Altstadt eine große Baulücke: Im Juni<br />
und Juli wur<strong>de</strong> das seit Jahren leer stehen<strong>de</strong><br />
ehemalige Polizeigebäu<strong>de</strong> abgerissen.<br />
Der Wohnblock zwischen Poli-<br />
Am 7. Mai wur<strong>de</strong>n die Landräte und<br />
Bürgermeister in Thüringen gewählt.<br />
Wir wünschen allen Gewählten eine<br />
glückliche Hand und freuen uns auf eine<br />
gute Zusammenarbeit.<br />
Landrat Joachim Claus (CDU) wur<strong>de</strong><br />
mit 52,7 % <strong>de</strong>r Stimmen in seinem Amt<br />
bestätigt. Birgit Keller (Linkspartei.PDS)<br />
erhielt 41,1 %, Heinrich Lorenz<br />
(B 90 / Grüne) 6,2 % <strong>de</strong>r Stimmen.<br />
Oberbürgermeisterin <strong>de</strong>r Stadt Nordhausen<br />
bleibt Barbara Rinke (SPD),<br />
die mit stolzen 61,9 % <strong>de</strong>r Stimmen ihre<br />
Konkurrenten Norbert Klodt (CDU,<br />
21,1 %), Martin Höfer (FDP, 12,3 %)<br />
und Ursula Burkhardt (Bündnis 90/<br />
Grüne, 4,4 %) distanzierte.<br />
In Bleichero<strong>de</strong> musste über die Nachfolge<br />
von Dieter Kochbeck eine Stich-<br />
Kommunalwahlen 2006<br />
zeigebäu<strong>de</strong> und Sparkasse hatte bereits<br />
zuvor weichen müssen. Auf <strong>de</strong>m Areal<br />
soll noch in diesem Jahr mit <strong>de</strong>m Bau<br />
eines Einkaufs zentrums begonnen wer<strong>de</strong>n. <br />
wahl entschei<strong>de</strong>n. Frank Rostek<br />
(CDU) setzte sich mit 67 % <strong>de</strong>r Stimmen<br />
<strong>de</strong>utlich gegen Margot Keßler<br />
(SPD, 33 %) durch.<br />
Neuer Bürgermeister von Ellrich ist <strong>de</strong>r<br />
parteilose Matthias Ehrhold, <strong>de</strong>r bereits<br />
im ersten Wahlgang auf 53,7 % <strong>de</strong>r<br />
Stimmen kam und damit Gerald<br />
Schrö<strong>de</strong>r (CDU) ablöst, für <strong>de</strong>n 28,6 %<br />
votierten. Rudolf Mörschel (SPD) kam<br />
auf 11,9 %, Brigitte Recknagel (parteilos)<br />
auf 5,7 %.<br />
Jürgen Hohberg (BIS) bleibt Bürgermeister<br />
von Sollstedt. Er setzte sich mit<br />
51,3 % <strong>de</strong>r Stimmen gegen seinen Herausfor<strong>de</strong>rer<br />
Claus Adam, <strong>de</strong>n Kandidaten<br />
von SPD, CDU und UWS (48,7 %)<br />
durch.<br />
Neues Bettenhaus im Südharz-Krankenhaus<br />
Nach dreieinhalbjähriger Bauzeit wur<strong>de</strong><br />
im April das rundum erneuerte Bettenhaus<br />
<strong>de</strong>s Südharzkrankenhauses seiner<br />
Bestimmung übergeben. Dort befin<strong>de</strong>n<br />
sich jetzt 18 Stationen mit insgesamt<br />
220 Drei-Bett- und Ein-Bettzimmern.<br />
Vollkommen neu ist die mo<strong>de</strong>rne Überwachungsstation<br />
für Schlaganfallpatienten<br />
im Erdgeschoss.
Weiteres Teilstück <strong>de</strong>r Südharzautobahn A 38 unter Verkehr<br />
Seit <strong>de</strong>m 16. Dezember kann das 2,65<br />
km lange Teilstück <strong>de</strong>r A 38 zwischen<br />
<strong>de</strong>r Anschlussstelle Bleichero<strong>de</strong> und<br />
<strong>de</strong>m ehemaligen Behelfsanschluss Wipperdorf<br />
endlich bestimmungsgemäß<br />
genutzt wer<strong>de</strong>n – mit einjähriger Verspätung:<br />
Die unsachgemäß aufgebrachte<br />
Fahrbahn<strong>de</strong>cke musste schon vor <strong>de</strong>r<br />
Inbetriebnahme erneuert wer<strong>de</strong>n. Der<br />
Rechtsstreit über die Frage, wer für die<br />
Mehrkosten aufzukommen hat, zog sich<br />
über das Jahr 2006 hin und ist immer<br />
noch nicht entschie<strong>de</strong>n.<br />
Gleichzeitig wur<strong>de</strong> im Eichsfeld ein<br />
langes Teilstück zwischen Friedland<br />
und Leinefel<strong>de</strong> für <strong>de</strong>n Verkehr freigegeben.<br />
Damit fehlen jetzt nur noch die<br />
knapp <strong>13</strong> km zwischen <strong>de</strong>n Anschlussstellen<br />
Bleichero<strong>de</strong> und Breitenworbis.<br />
Hier soll die Freigabe En<strong>de</strong> 2009 erfolgen.<br />
In <strong>de</strong>n Humboldt-Blättern 2010 wer<strong>de</strong>n<br />
Sie lesen können, ob <strong>de</strong>r Termin eingehalten<br />
wur<strong>de</strong> ...<br />
Fachhochschule Nordhausen – August-Kramer-Institut<br />
Am 19. Januar wur<strong>de</strong> das neue Kompetenzzentrum<br />
für Stoffstrom-, Energie-<br />
und Flächenmanagement an <strong>de</strong>r Fachhochschule<br />
Nordhausen eingeweiht. Es<br />
erhielt <strong>de</strong>n Namen August-Kramer-<br />
Institut, als Reverenz an <strong>de</strong>n Mathematiker<br />
August Kramer (1817 bis 1885).<br />
August Kramer hatte unter an<strong>de</strong>rem <strong>de</strong>n<br />
Zeigertelegraphen entwickelt. Dieser<br />
fin<strong>de</strong>t vor allem in <strong>de</strong>n Bereichen Ei-<br />
senbahn und Staatstelegrafie Anwendung.<br />
Das Institut befin<strong>de</strong>t sich in einer Industriehalle<br />
aus <strong>de</strong>m Jahr 1953, die<br />
völlig umgebaut wur<strong>de</strong>. Hier wird nun<br />
in <strong>de</strong>n Bereichen Energie, Stoffstrom<br />
und Flächen intensiv geforscht. Eine<br />
enge Kooperation mit <strong>de</strong>m regionalen<br />
Mittelstand wird angestrebt.<br />
Kampf um das Nordhäuser Theater<br />
Was kein Krieg und keine Diktatur<br />
vermocht hatte, das drohte im Jahre<br />
2006 <strong>de</strong>m Nordhäuser Theater: Im<br />
Frühjahr beschloss die Thüringer Lan<strong>de</strong>sregierung,<br />
die Zuschüsse für das<br />
Nordhäuser Theater und das Loh-<br />
Orchester Son<strong>de</strong>rshausen ab 2009 von<br />
<strong>de</strong>rzeit 4,91 Mio. Euro auf 1,5 Mio.<br />
Euro herunterzufahren. Die Senkung <strong>de</strong>r<br />
Zuschüsse um immerhin 75 Prozent<br />
hätte unweigerlich das Aus für das traditionsreiche<br />
Haus be<strong>de</strong>utet. Was die<br />
betroffenen Menschen beson<strong>de</strong>rs erbitterte,<br />
war die Tatsache, dass <strong>de</strong>r Raum<br />
Nordthüringen hinsichtlich <strong>de</strong>r Kulturför<strong>de</strong>rung<br />
ohnehin in Thüringen schon<br />
das Schlusslicht darstellt: Pro Einwohner<br />
beträgt <strong>de</strong>r Zuschuss 11,98 Euro.<br />
<strong>13</strong>
Am besten steht, wie könnte es an<strong>de</strong>rs<br />
sein, die Region Mitte (mit Erfurt,<br />
Weimar und Gotha) da: Hier fließen pro<br />
Einwohner 35,61 Euro. Nach <strong>de</strong>m Willen<br />
<strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung hätten es ab<br />
2009 für <strong>de</strong>n Raum Nordthüringen nur<br />
noch 3,66 Euro pro Einwohner sein<br />
sollen, die Einwohner <strong>de</strong>r Region Mitte<br />
waren <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung immerhin<br />
noch 29,64 Euro wert.<br />
Unmittelbar nach <strong>de</strong>m Bekanntwer<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>s geplanten Kultur-Kahlschlages<br />
grün<strong>de</strong>te sich die Initiative „Theater<br />
macht Zukunft“, die zahlreiche Protest-<br />
und Benefizveranstaltungen organisierte.<br />
Mehr Informationen fin<strong>de</strong>n Sie im<br />
Internet: www.theatermachtzukunft.<strong>de</strong>.<br />
Dabei stan<strong>de</strong>n auch zahlreiche an<strong>de</strong>re<br />
Vereine nicht abseits, son<strong>de</strong>rn zeigten<br />
Solidarität. Hier ist unter an<strong>de</strong>rem die 3.<br />
Nordhäuser Boxnacht am 11. November<br />
2006 zu nennen. Unter <strong>de</strong>m Motto „Wir<br />
kämpfen für unser Theater!“ traten die<br />
Boxer <strong>de</strong>s Nordhäuser Sportvereins<br />
gegen die Kämpfer von Bayer 04 Leverkusen<br />
an. Und am 23. August 2006<br />
fan<strong>de</strong>n sich Spieler <strong>de</strong>r Nordthüringer<br />
Erzrivalen Wacker Nordhausen und<br />
Eintracht Son<strong>de</strong>rshausen zu einer gemeinsamen<br />
Mannschaft zusammen, die<br />
vor 1200 Zuschauern gegen <strong>de</strong>n Regionalligisten<br />
Rot-Weiß Erfurt zu einem<br />
Benefizspiel antrat.<br />
Auch Schüler und Lehrer unserer Schule<br />
beteiligten sich an <strong>de</strong>n Protestaktionen.<br />
Am 14. Juli 2006 machten etwa 100<br />
14<br />
Schüler <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Gymnasien sowie<br />
<strong>de</strong>r Regelschule Hainleite „<strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung<br />
eine Szene“: Sie zogen – teils<br />
kostümiert, teils in Schwarz geklei<strong>de</strong>t –<br />
von <strong>de</strong>r Brücke Bahnhofstraße zum<br />
Theater, stellten sich dabei als Standbil<strong>de</strong>r<br />
auf, legten sich dann auf <strong>de</strong>n Weg.<br />
Es wur<strong>de</strong>n mit Krei<strong>de</strong> ihre Umrisse<br />
gezeichnet und in die Umrisse Worte<br />
<strong>de</strong>s Protestes geschrieben.<br />
Unter <strong>de</strong>m Motto „Das Humboldt-<br />
Gymnasium legt Zeugnis ab – für<br />
dieses Theater“ versammelten sich am<br />
letzten Schultag, <strong>de</strong>m 19. Juli 2006, in<br />
<strong>de</strong>r zweiten Stun<strong>de</strong> alle Schüler und<br />
Lehrer vor <strong>de</strong>m Theater. Die Schüler<br />
Anne Uthleb und Philipp Kiosze als<br />
Vertreter <strong>de</strong>s Schülerrates brachten es<br />
auf <strong>de</strong>n Punkt: „Wir tragen heute<br />
Schwarz“ – wenn jetzt an <strong>de</strong>r Kultur<br />
gekürzt wer<strong>de</strong>, dann sei später auch die<br />
Bildung dran.<br />
Ralf-Gerhard Köthe, Schulleiter <strong>de</strong>s<br />
Humboldt-Gymnasiums, erinnerte an<br />
die gute Zusammenarbeit von Schule<br />
und Theater: Zwar könnten die Schüler<br />
im Unterricht Schiller o<strong>de</strong>r Goethe<br />
lesen, Mozart o<strong>de</strong>r Wagner hören –<br />
doch nichts ersetze die Atmosphäre<br />
einer Theateraufführung. Anschließend<br />
übergab er an <strong>de</strong>n Intendanten <strong>de</strong>s<br />
Nordhäuser Theaters, Lars Tietje, 600<br />
Unterschriften von Lehrern und Schülern<br />
unserer Schule, die sich gegen die<br />
Kürzungspläne <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung<br />
richteten.
So viel Protest mündiger Bürger und<br />
Wahrnehmung <strong>de</strong>mokratischer Rechte<br />
im Jahre 16 nach <strong>de</strong>r Vollendung <strong>de</strong>r<br />
Einheit und Freiheit Deutschlands in<br />
freier Selbstbestimmung ging einigen<br />
Vertretern <strong>de</strong>r Kultusbürokratie und <strong>de</strong>r<br />
nachgeordneten Behör<strong>de</strong>n offenbar zu<br />
weit: Der Schulleitung unseres Gymnasiums<br />
wur<strong>de</strong>n unverzüglich harsche<br />
Sanktionen in Aussicht gestellt. Verstoß<br />
gegen das Neutralitätsgebot und Amtsmissbrauch,<br />
so lautete <strong>de</strong>r Vorwurf.<br />
Starker Tobak – und viel warme Luft,<br />
<strong>de</strong>nn nach<strong>de</strong>m sich <strong>de</strong>r Nebel verzogen<br />
hatte, ru<strong>de</strong>rte man zurück und befand<br />
letztlich, hier sei kreativer Protest geübt<br />
wor<strong>de</strong>n.<br />
Wir legen Zeugnis ab – für unser Theater!<br />
Am 24. November schließlich fand in<br />
Zusammenarbeit von Theater und Schule<br />
ein Schultheatertag statt. Schüler <strong>de</strong>r<br />
Oberstufe sowie zahlreiche Eltern und<br />
Lehrer hörten gemeinsam die Oper „Der<br />
Freischütz“ Carl Maria von Weber.<br />
Parallel wur<strong>de</strong> im Theater eine Ausstellung<br />
von Schülerarbeiten, die aus <strong>de</strong>m<br />
Kunstunterricht unserer Schule erwuchsen,<br />
eröffnet.<br />
Die vielfältigen Proteste zeitigten<br />
schließlich Erfolg: Im Januar 2007 unterzeichneten<br />
die Träger <strong>de</strong>r Theater<br />
Nordhausen / Loh-Orchester Son<strong>de</strong>rshausen<br />
GmbH mit <strong>de</strong>m Freistaat Thüringen<br />
eine Finanzierungsvereinbarung,<br />
15
<strong>de</strong>r zufolge ab 2009 immerhin noch 4,2<br />
Mio. Euro nach Nordthüringen fließen<br />
wer<strong>de</strong>n. Einen Teil <strong>de</strong>r Kürzung wollen<br />
die Städte Nordhausen und Son<strong>de</strong>rshausen<br />
sowie <strong>de</strong>r Landkreis Nordhausen<br />
und <strong>de</strong>r Kyffhäuserkreis auffangen.<br />
16<br />
Damit sind aber nun auch alle interessierten<br />
Bürger in die Pflicht genommen:<br />
Leere Ränge darf es im Nordhäuser<br />
Theater in Zukunft auf keinen Fall geben!<br />
Be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Nordhäuser: Friedrich Traugott Kützing<br />
Kützings vitalistische Auffassung <strong>de</strong>r Gärungsvorgänge<br />
und seine Beziehung zu Nordhausen<br />
Professor Dr. phil. Kützing (1807 bis<br />
1893), <strong>de</strong>ssen Denkmal (Abb. rechts)<br />
Hermann Arnold 1906 (o<strong>de</strong>r 1907) mit<br />
Genehmigung <strong>de</strong>r Stadt am unteren<br />
Geiersberg-Zugang <strong>de</strong>s Nordhäuser<br />
Gehegewal<strong>de</strong>s aufstellen ließ, nach <strong>de</strong>m<br />
eine Nordhäuser Straße benannt wur<strong>de</strong><br />
und <strong>de</strong>r an seinem – 1945 zerstörten –<br />
letzten Wohnsitz Petersberg 20 (nahe<br />
<strong>de</strong>r Schlunztreppe) eine Ge<strong>de</strong>nktafel<br />
durch <strong>de</strong>n Naturwissenschaftlichen<br />
Verein erhielt, wur<strong>de</strong> erstes Ehrenmitglied<br />
<strong>de</strong>s im November 1876 gegrün<strong>de</strong>ten<br />
„Naturwissenschaftlichen Vereins zu<br />
Nordhausen“. Kützing war auch gut mit<br />
<strong>de</strong>m bekannten Nordhäuser Kreisphysikus<br />
Hofrat Dr.Wallroth (1792 bis 1857)<br />
– auch ein engagierter Botaniker – bekannt<br />
und fühlte sich im wissenschaftlichen<br />
Umfeld Nordhausens recht wohl.<br />
Kützing wur<strong>de</strong> am 8. Dezember 1807 in<br />
Ritteburg/Unstrut als achtes Kind (seine<br />
Mutter starb 1814 bei <strong>de</strong>r Geburt ihres<br />
16. Kin<strong>de</strong>s) eines Mühlenbesitzers (Ölmüller)<br />
geboren und besuchte die Dorfschule<br />
bis zur Konfirmation. Neben <strong>de</strong>r<br />
Schule unterrichtete ihn <strong>de</strong>r Vater in<br />
Mathematik und <strong>de</strong>r Pfarrer in Latein.<br />
Kützing erlernte ab 1822 <strong>de</strong>n Apothekerberuf,<br />
<strong>de</strong>r ihn in an<strong>de</strong>re Gegen<strong>de</strong>n<br />
führte. Ständig vervollkommnete er sein<br />
Wissen, botanisierte und zeichnete z.B.,<br />
was er in seinem 1828 während seiner<br />
Mag<strong>de</strong>burger Zeit erworfenen Mikroskop<br />
sah. Er veröffentlichte mehrfach<br />
die Ergebnisse seiner neben <strong>de</strong>r beruflichen<br />
Tätigkeit durchgeführten Forschungen,<br />
wodurch er u.a. auch mit<br />
Alexan<strong>de</strong>r v. Humboldt und <strong>de</strong>r Berliner<br />
Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>r Wissenschaften zusammen<br />
kam. Es ist hier nicht <strong>de</strong>r Ort, alle
Stationen dieses zielstrebigen Mannes<br />
nachzuzeichnen. Dazu kann verwiesen<br />
wer<strong>de</strong>n u.a. auf die Arbeiten von<br />
R.H.Walther Müller in „Der Nordhäuser<br />
Roland“, Heft Dez. 57 und Jan. 58; Karl<br />
Keller in „Beitr. z. Heimatkun<strong>de</strong> aus<br />
Stadt u. Kreis Nordhausen“, Heft<br />
5/1980 (Teil 3); H.-J. Spangenberg<br />
schreibt auch im Contex zu an<strong>de</strong>ren<br />
Botanikern kurz über Kützing im 10.<br />
Jahrbuch (2003) <strong>de</strong>s Landkreises Nordhausen.<br />
Kützing wur<strong>de</strong> schließlich nach einer<br />
siebeneinhalbmonatigen Forschungsreise<br />
durch mehrere europäische Län<strong>de</strong>r –<br />
wo ihm bereits sein hoher wissenschaftlicher<br />
Ruf voraus eilte – am 15. Oktober<br />
1835 in Nordhausen als Oberlehrer für<br />
Chemie und Naturgeschichte an <strong>de</strong>r neu<br />
gegrün<strong>de</strong>ten Realschule in <strong>de</strong>r Ritterstraße<br />
3 (heutige Dr.-Külz-Straße) nach<br />
Unterredung mit u.a. Bürgermeister<br />
Kölling angestellt.<br />
Am 1. Oktober 1837 heiratete Kützing<br />
in Aschersleben Marie Elisabeth Brose<br />
und promovierte im selben Jahr in Marburg<br />
auf Basis seiner bisherigen botanischen<br />
Veröffentlichungen. Die Familie<br />
Kützing wohnte nun zunächst Elisabethstraße<br />
12. Als Lehrer an <strong>de</strong>m späteren<br />
Realgymnasium, das 1840 einen Neubau<br />
an am Töpfertor bezog, war Kützing<br />
äußerst engagiert und auch beliebt bei<br />
öffentlichen Vorträgen. Seine wissenschaftlichen<br />
Verdienste wur<strong>de</strong>n vielfach<br />
gewürdigt. Kützing wur<strong>de</strong> nach Fertigstellung<br />
(1842) seiner grandiosen „Phycologia<br />
generalis“ <strong>de</strong>r Professorentitel<br />
verliehen. Die Gravuren in Stein für <strong>de</strong>n<br />
Druck <strong>de</strong>r Tafeln mit <strong>de</strong>n umfangreichen<br />
Abbildungen fertigte Kützing aus<br />
Kostengrün<strong>de</strong>n selbst an, nach<strong>de</strong>m er in<br />
einer Nordhäuser lithographischen Anstalt<br />
einem Lehrling beim Gravieren<br />
intensiv zugesehen hatte. Er ließ sich<br />
einen Stein präparieren, besorgte sich<br />
Gravierna<strong>de</strong>ln und war glücklich über<br />
das Gelingen.<br />
Wallroth war im Zeichnen ungeübt, und<br />
so hat Kützing zusammen mit <strong>de</strong>m gebürtigen<br />
Nordhäuser und langjährigen<br />
Zeichenlehrer an <strong>de</strong>r Klosterschule<br />
Ilfeld W ilhelm Eichler (geb. l806 in<br />
Ellrich) oft Illustrationen für <strong>de</strong>ssen<br />
Veröffentlichungen angefertigt. Auch<br />
half Kützing beim Mikroskopieren für<br />
Wallroth aus; dieser wie<strong>de</strong>rum verfasste<br />
für Kützings Veröffentlichungen brillante<br />
lateinische Texte. Übrigens fertigte<br />
Eichler 1844 die ersten Photographien<br />
(Daguerreotypia) in Nordhausen an.<br />
Allgemein wird Kützing als weltweit<br />
bekannter Spezialist <strong>de</strong>r Algenkun<strong>de</strong><br />
genannt, doch nennt ihn Prof. Dr. F.<br />
Fuhrmann (Einführung in die Grundl. d.<br />
techn. Mykologie, Jena 1926) in einer<br />
Reihe mit Charles Cagniard <strong>de</strong> Latour<br />
(Lebensdaten nicht gefun<strong>de</strong>n) und Theodor<br />
Schwann (1810 bis 1882) als Begrün<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>r sogenannten vitalistischen<br />
Auffassung <strong>de</strong>r Gärungsvorgänge, die<br />
im Gegensatz zur Anschauung, dass die<br />
Gärung ein rein chemischer Vorgang<br />
toter Materie sei, stand.<br />
Die drei Wissenschaftler kamen etwa<br />
zur gleichen Zeit (Cagniard <strong>de</strong> Latour<br />
1835, Schwann 1837, Kützing 1834)<br />
17
und unabhängig voneinan<strong>de</strong>r zur Erkenntnis,<br />
dass Kleinlebewesen bei Gärung<br />
und Fäulnis beteiligt sind und <strong>de</strong>m<br />
Pflanzenreich anzugehören scheinen.<br />
Die oben genannte Forschungsreise<br />
Kützings hatte übrigens zur Folge, dass<br />
er erst am 26. Juli 1837 in Alexisbad in<br />
einem Vortrag vor <strong>de</strong>r Versammlung<br />
<strong>de</strong>s „Naturhistorischen Vereins <strong>de</strong>s<br />
Harzes“ berichten konnte, dass er vor<br />
drei Jahren zu <strong>de</strong>r Überzeugung gekommen<br />
wäre, die Hefe sei „eine rein<br />
vegetabilische Bildung“; er hatte dies<br />
1834 unter an<strong>de</strong>rem auch Alexan<strong>de</strong>r von<br />
Humboldt mitgeteilt (Haehn, H., Biochemie<br />
<strong>de</strong>r Gärungen, Berlin 1952). Die<br />
Arbeit von 1834 für Poggendorfs Annalen<br />
blieb liegen, so dass Kützing das<br />
Prioritätsrecht verloren ging (Kellner<br />
a.a.O.).<br />
Kützing befasste sich nicht nur mit <strong>de</strong>m<br />
Erreger <strong>de</strong>r alkoholischen Gärung, son<strong>de</strong>rn<br />
zum Beispiel auch mit <strong>de</strong>r Essiggärung<br />
(„Essigmutter“) als weiterem technisch<br />
wichtigen Vorgang und spricht<br />
sich dafür aus, dass diese Vorgänge auf<br />
leben<strong>de</strong> Pilze zurückzuführen seien.<br />
Fuhrmann (a.a.O., S.9) zitiert Kützing<br />
wie folgt:<br />
„Sicher hängt aber <strong>de</strong>r ganze Prozess<br />
bei <strong>de</strong>r geistigen Gärung von <strong>de</strong>r Bildung<br />
<strong>de</strong>r Hefe und bei <strong>de</strong>r sauren von<br />
<strong>de</strong>r Bildung <strong>de</strong>r Essigmutter ab.“ „Insofern<br />
Gärung gleichbe<strong>de</strong>utend ist mit<br />
einer gegenseitigen sich erzeugen<strong>de</strong>r<br />
organischer und unorganischer Gebil<strong>de</strong><br />
auf Bestandteile einer gegebenen Flüssigkeit,<br />
die in bezug auf das organische<br />
18<br />
Produkt als Nahrungsmittel betrachtet<br />
wer<strong>de</strong>n kann, so ist sie auch notwendig<br />
gleichbe<strong>de</strong>utend mit je<strong>de</strong>m organischen<br />
Lebensprozess. Daher organisches Leben<br />
= Gärung. Jene Prozesse dagegen,<br />
welche die Essigbildung aus Alkohol<br />
mittels Platinmohr, o<strong>de</strong>r auf an<strong>de</strong>re,<br />
diesem ähnliche Weise einleiten, können<br />
nicht mit <strong>de</strong>r Gärung verglichen<br />
wer<strong>de</strong>n, sie sind rein chemische Prozesse,<br />
während die Gärung ein ein organisch-chemischer<br />
Prozess, wie <strong>de</strong>r Lebensprozess<br />
eines je<strong>de</strong>n organischen<br />
Körpers ist.“<br />
H. Schnegg schreibt (Die Hefereinzucht,<br />
Nürnberg 1952): „Ist es doch erst ... im<br />
Jahre 1837 mehreren Forschern, wie<br />
Cagniard Latour, Schwann und Kützing,<br />
und zwar gleichzeitig und unabhängig<br />
voneinan<strong>de</strong>r gelungen, <strong>de</strong>n Beweis zu<br />
liefern, dass die Hefen, über <strong>de</strong>ren belebte<br />
Natur man bis dahin noch sehr<br />
merkwürdige Vorstellungen hatte, zu<br />
<strong>de</strong>n pflanzlichen Organis men gehören<br />
und dass die Gärung nicht nur ein rein<br />
chemischer Vorgang, son<strong>de</strong>rn als Lebensäußerung<br />
dieser Organismen, also<br />
als biologischer Prozess zu werten sei.“<br />
Schnegg zitiert die drei entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Veröffentlichungen:<br />
• Cagniard Latour, Chr., Mémoire sur<br />
la fermentation vineuse. Comt.<br />
rend. <strong>de</strong> lÁcadémie <strong>de</strong>s Sciences<br />
1837, Bd. 4.<br />
• Kützing, F., Mikroskopische Untersuchungen<br />
über Hefe und Essigmutter,<br />
nebst an<strong>de</strong>ren dazu gehörigen<br />
vegetabilischen Gebil<strong>de</strong>n.
Journal f. prakt. Chemie, 1837, Bd.<br />
2.<br />
• Schwann, Th., Vorläufige Mitteilung<br />
betreffs Versuche über die<br />
Weingärung und Fäulnis. Poggendorfs<br />
Annalen <strong>de</strong>r Physik und<br />
Chemie 1837, Bd. 41.<br />
Doch hatte diese „vitalistische“ Auffassung<br />
im berühmten Justus von Liebig<br />
(1803 bis 1873) mit <strong>de</strong>r von ihm vertretenen<br />
„mechanistisch-chemischen“<br />
Deutung (die Gärung sei „kein Lebensprozess,<br />
son<strong>de</strong>rn eine mechanische<br />
Kontaktwirkung“) einen Gegenspieler,<br />
<strong>de</strong>r erst durch <strong>de</strong>n französischen Chemiker<br />
Louis Pasteur (1822 bis 1895) zu<br />
einer gewissen Revision seiner Ansichten<br />
gebracht wur<strong>de</strong>. Allerdings gelang<br />
es – wie E. Bergan<strong>de</strong>r weiter in seinem<br />
Buch „Biochemie und Technologie <strong>de</strong>r<br />
Hefe“ 1959 klar macht – erst 1896 <strong>de</strong>m<br />
Chemiker und Botaniker Eduard Buchner<br />
endlich <strong>de</strong>n Streit zwischen <strong>de</strong>n<br />
bei<strong>de</strong>n Gärungstheorien endgültig zu<br />
schlichten und man kann ab diesem<br />
Zeitpunkt von „Beginn <strong>de</strong>r neuzeitlichen<br />
Gärungstheorie“ sprechen.<br />
Vor 200 Jahren wur<strong>de</strong> Kützing geboren.<br />
Sein Leben hat er selbst charakterisiert:<br />
„Die Freu<strong>de</strong> und die herzinnige Genugtuung,<br />
welche das selbständige Schaffen<br />
gewährt, habe ich in vollem Maße genossen,<br />
und dieser Genuss hat viel dazu<br />
beigetragen, mein Gemüt zu erheitern<br />
und eine Seelenruhe zu gewinnen, die<br />
mir über manches Ungemach hinweggeholfen<br />
hat. Das ist <strong>de</strong>r Segen, <strong>de</strong>n<br />
je<strong>de</strong> zusammenhängen<strong>de</strong> wissenschaftliche<br />
, Arbeit bringt, wenn man sich ihr<br />
mit ganzer Seele hingibt.“<br />
Professor Kützing erreichte in voller<br />
geistiger Frische ein Alter von 86 Jahren<br />
und starb am 9. September 1893. Ihm<br />
wur<strong>de</strong>n zahlreiche Ehren zuteil. Nordhausen<br />
bzw. seine Freun<strong>de</strong> und Verehrer<br />
haben seiner zu run<strong>de</strong>n Ge<strong>de</strong>nktagen<br />
gedacht (z.B. im Herbst 1993 <strong>de</strong>m<br />
hun<strong>de</strong>rtsten To<strong>de</strong>stag durch eine Ausstellung<br />
im Meyenburg-Museum). In<br />
das Jahr 2007 fällt <strong>de</strong>r 200-jährige Geburtstag<br />
dieses für Nordhausen und weit<br />
darüber hinaus be<strong>de</strong>utungsvollen Lehrers<br />
und Forschers; dies sollte Anlass<br />
für eine abermalige Ehrung sein.<br />
Hans-Dieter Werther, Nordhausen<br />
Be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Nordhäuser:<br />
Dr. med. Carl Friedrich Wilhelm Wallroth<br />
Seine Freun<strong>de</strong> errichteten 1858 im<br />
Nordhäuser Gehege auf <strong>de</strong>r Höhe <strong>de</strong>s<br />
Geiersberges ein Denkmal, welches<br />
trotz mehrfacher Instandsetzung in <strong>de</strong>n<br />
Stürmen <strong>de</strong>r Zeiten nun doch recht unansehnlich<br />
gewor<strong>de</strong>n war, so dass sich<br />
2006 <strong>de</strong>r Rotary Club Nordhausen veranlasst<br />
fühlte, im Sinne „Bürger für<br />
Bürger“ diese Erinnerungsstätte für<br />
C.F.W. Wallroth in Vorbereitung auf<br />
seinen 150-jährigen To<strong>de</strong>stag sanieren<br />
zu lassen. Steinmetz Jan Fehling,<br />
19
Baumschule August und die Stadtgärtner<br />
waren die Ausführen<strong>de</strong>n. Mit einer<br />
kleinen Feier unter Einbeziehung <strong>de</strong>r<br />
Jugendlichen von nahen Einrichtungen<br />
wur<strong>de</strong> das sanierte Denkmal in Anwesenheit<br />
<strong>de</strong>s Nordhäuser Bürgermeisters<br />
bereits am 21.November 2006 wie<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>r Stadt und seinen Bürgern übergeben.<br />
Damit wur<strong>de</strong>, was das Denkmal für<br />
<strong>de</strong>n einstigen Nordhäuser Kreisphysikus<br />
Hofrat Dr. Wallroth betrifft, eine For<strong>de</strong>rung<br />
von Dr. Walter Geiger in Thür.<br />
Allg. v. <strong>13</strong>. u. 20.12.1993 nunmehr<br />
durch bürgerschaftliches Engagement<br />
20<br />
erfüllt. Der Vertreter <strong>de</strong>r Stadt sagte<br />
Dank in Anbetracht <strong>de</strong>r klammen Kassen<br />
und vielfältigen an<strong>de</strong>ren Aufgaben.<br />
Mit <strong>de</strong>r Sanierung <strong>de</strong>s Wallroth-<br />
Denkmals wur<strong>de</strong> nicht nur ein schönes<br />
Beispiel für Grabkultur im Stile <strong>de</strong>s<br />
auslaufen<strong>de</strong>n Klassizismus erhalten,<br />
son<strong>de</strong>rn auch <strong>de</strong>n Botanikern neben<br />
<strong>de</strong>m Kützing-Denkmal (im unteren<br />
Gehegeeingang) eine wür<strong>de</strong>volle Ge<strong>de</strong>nkstätte<br />
wie<strong>de</strong>r hergerichtet. Wallroth<br />
und Kützing waren freundschaftlich<br />
verbun<strong>de</strong>n.<br />
Die Aufnahme vom März 2007 zeigt das Denkmal mit im Vorfeld stufenförmig gepflanzten<br />
Rosenrabatten. Eine zukünftige Hintergrundbepflanzung mit verschie<strong>de</strong>nartigen<br />
Büschen wür<strong>de</strong> sicher Wallroths Vorstellungen nahe gekommen sein.
C.F.W. Wallroth wur<strong>de</strong> am <strong>13</strong>. März<br />
1792 in Breitenstein/Harz als Sohn<br />
eines Pfarrers geboren. Die Familie zog<br />
infolge Versetzung <strong>de</strong>s Vaters im Jahr<br />
1800 nach Breitungen. Wallroth erwarb<br />
sich von 1805 bis 1810 an <strong>de</strong>r Klosterschule<br />
Roßleben/Unstrut eine gründliche<br />
Kenntnis alter Sprachen und auch<br />
umfassen<strong>de</strong> Pflanzenkenntnisse, dies<br />
durch Einfluss <strong>de</strong>s Hallenser Professor<br />
K. Sprengel geför<strong>de</strong>rt.<br />
1810 ging Wallroth nach Halle zum Studium<br />
<strong>de</strong>r Medizin und Botanik. Dort<br />
lernte er tiefgründig die Hallenser Flora<br />
kennen. Kriegswirren verschlugen Wallroth<br />
1812 nach Heringen/Helme, wohin<br />
18<strong>13</strong> auch sein Vater versetzt wur<strong>de</strong>.<br />
Sein Medizinstudium been<strong>de</strong>te er in<br />
Göttingen und promovierte dort.<br />
Nach Absolvierung seines Kriegsdienstes<br />
ließ Dr. Wallroth sich in Heringen/Helme<br />
1816 als praktischer Arzt<br />
nie<strong>de</strong>r, wur<strong>de</strong> 1817 Amts- und<br />
Stadtphysikus, beschäftigte sich nebenher<br />
mit Botanik sowohl weiter im Raum<br />
Halle als auch in <strong>de</strong>r pflanzenreichen<br />
Heringer Umgebung; als Ergebnis entstand<br />
sein Werk „Schedulae criticae“,<br />
das seinen Ruf als Botaniker wesentlich<br />
begrün<strong>de</strong>te.<br />
1822 wur<strong>de</strong> Wallroth nach Nordhausen<br />
als Kreisphysikus gerufen und lebte seit<br />
1825 dort im Hause Barfüßerstraße 37.<br />
In Nordhausen beschäftigte er sich insbeson<strong>de</strong>re<br />
mit <strong>de</strong>m Studium <strong>de</strong>r Flechten<br />
und an<strong>de</strong>rer Kryptogamen; im Ergebnis<br />
entstand sein wichtiges Werk<br />
„Flora cryptogamica germaniae“<br />
(1831/1833). Seine <strong>de</strong>m Preußischen<br />
König Friedrich Wilhelm III. gewidmete<br />
„Naturgeschichte <strong>de</strong>r Flechten“ trug<br />
ihm neben an<strong>de</strong>ren Ehrungen <strong>de</strong>s Titel<br />
Hofrat ein.<br />
Werner Schroeter würdigt C.F.W. Wallroth<br />
zur Wie<strong>de</strong>rkehr seines 200. Geburtstages<br />
(Beitr. z. Heimatkun<strong>de</strong>...,<br />
Heft 16/1991) aus <strong>de</strong>r Sicht eines Botanikers<br />
und schreibt: „Wallroth, ein ausgezeichneter<br />
Florist und guter Kenner<br />
systematisch schwieriger Pflanzensippen,<br />
fin<strong>de</strong>t in <strong>de</strong>n vielfältig verflochtenen<br />
Landschaftselementen im Südharzer<br />
Raum, um <strong>de</strong>n Kyffhäuser und im<br />
Nordthüringer Trias ein reiches Betätigungsfeld<br />
für seine botanischen Neigungen<br />
und Interessen neben seiner<br />
beruflichen Arbeit. Seine floristischvegetationskundlichen<br />
Angaben sind<br />
heute noch wertvoll für die Auswertung<br />
von Stand- und Fundorten, weil sie als<br />
soli<strong>de</strong> Grundlagen zur Erforschung <strong>de</strong>r<br />
heimatlichen Flora genutzt wer<strong>de</strong>n können.“<br />
Und bei K.-J. Barthel und J. Pusch fin<strong>de</strong>n<br />
wir in „Die Botaniker <strong>de</strong>s Kyffhäusergebietes“<br />
(Jena 2005) zum Menschen<br />
Wallroth dies zitiert: „Wallroth war in<br />
Nordhausen eine durchaus populäre<br />
Persönlichkeit. Gegen je<strong>de</strong>rmann war er<br />
freundlich, gefällig und im höchsten<br />
Gra<strong>de</strong> uneigennützig. Im Verkehr war er<br />
ebenso gemütlich als humoristisch.“<br />
Was das freundschaftliche Verhältnis<br />
zwischen Wallroth und Kützing anbetraf,<br />
so war dies auch durchaus praktisch<br />
mit bestimmt: Kützing half beim Mikro-<br />
21
skopieren, Zeichnen und Gravieren,<br />
Wallroth seinerseits verfasste brillante<br />
lateinische Texte für Kützing. Auch<br />
Eichler – Maler und Fotograf – wur<strong>de</strong><br />
mit seiner Daguerreotypie (erfun<strong>de</strong>n<br />
1838) in die Ausgestaltung <strong>de</strong>r wissenschaftlichen<br />
Veröffentlichungen einbezogen,<br />
z.B. bei Wallroths „Beiträge<br />
zur Botanik“.<br />
Hofrat Dr. med. Friedrich Wilhelm<br />
Wallroth legte 1855 sein Amt als Nord-<br />
22<br />
häuser Kreisphysikus nie<strong>de</strong>r. Er erkrankte<br />
und starb am 22. März 1857 an<br />
einer Leberkrankheit. Seine Grabstätte<br />
befand sich links vom Eingang <strong>de</strong>s<br />
Geiersbergfriedhofs <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>n St.<br />
Nikolai und St. Blasii und wur<strong>de</strong> 1945<br />
zerstört. Außer <strong>de</strong>m nun sanierten<br />
Denkmal auf <strong>de</strong>m Geiersberg erinnern<br />
an Dr. C.F.W. Wallroth in Nordhausen<br />
eine Straße und eine Ge<strong>de</strong>nktafel.<br />
Hans-Dieter Werther, Nordhausen<br />
Vor 500 Jahren (?): Northusener Bornewyn<br />
Das Jahr 1507 wur<strong>de</strong> seit Karl Meyers<br />
Schrift, erschienen zum Jubiläum 1907,<br />
gewissermaßen zum Dreh- und Angelpunkt<br />
<strong>de</strong>r Nordhäuser Branntweinbrenner,<br />
für manche sogar zur Begründung<br />
<strong>de</strong>s Beginnes <strong>de</strong>r Kornbranntweinbrennerei.<br />
Wir sollten aber versuchen uns vorzustellen,<br />
wie das so damals war: Man<br />
stelle sich eine Waschküche vor – die<br />
älteren erinnern sich wohl noch –; dort<br />
wur<strong>de</strong> nicht nur Wäsche „gekocht“ und<br />
gewaschen, son<strong>de</strong>rn auch Pflaumenmus<br />
und Rübensaft im eingemauerten<br />
Waschkessel, mit einer Feuerstelle darunter,<br />
gekocht / eingedickt. Nun braucht<br />
man bloß noch über <strong>de</strong>n Kessel eine<br />
metallene Haube mit einem abgehen<strong>de</strong>n<br />
„Geistrohr“ zu stülpen und fertig ist <strong>de</strong>r<br />
Destillierapparat, wenn das Geistrohr<br />
noch durch einen Bottich mit Kühlwasser<br />
geleitet wird.<br />
Der Rohstoff waren vergorene zuckerhaltige<br />
Früchte, insbeson<strong>de</strong>re Weinbeeren<br />
aus <strong>de</strong>n damals auch um Nordhausen<br />
reichlich vorhan<strong>de</strong>nen Weinbergen<br />
(vgl. heute noch vorhan<strong>de</strong>ne Straßen-<br />
und Flurbezeichnungen), die nach <strong>de</strong>r<br />
Kelterung und Vergärung <strong>de</strong>n Brennwein<br />
lieferten, ebenso wie vergorener<br />
Weintrester und nach Abzug <strong>de</strong>s Weines<br />
zurückbleiben<strong>de</strong> Weinhefe.<br />
Das Ergebnis <strong>de</strong>r Destillation war <strong>de</strong>r<br />
Northusener Bornewyn, <strong>de</strong>r für allerlei<br />
Gebrechen „gut“ war, einschließlich und<br />
beson<strong>de</strong>rs in Pestzeiten. Man warb auch<br />
später mit <strong>de</strong>r vermeintlichen medizinischen<br />
Wirkung <strong>de</strong>s Alkohols, wie gezeigtes<br />
Gedicht auf „Passe par tout“-<br />
Flaschen zeigt (Abbildung oben auf <strong>de</strong>r<br />
folgen<strong>de</strong>n Seite).
Doch gab es zu allen Zeiten auch Warnungen<br />
vor einem Missbrauch <strong>de</strong>s Alkohols:<br />
Gleichzeitig mit <strong>de</strong>r Meyerschen<br />
Schrift trat in Nordhausen <strong>de</strong>r<br />
Lehrer Gustav Temme mit seiner Schrift<br />
im Rahmen einer be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Enthaltsamkeitsbewegung<br />
an die Öffentlichkeit.<br />
Auch heute ist <strong>de</strong>r Kampf gegen<br />
<strong>de</strong>n Alkoholmissbrauch offensichtlich<br />
notwendig.<br />
Doch zurück zu unserem geschichtlichen<br />
Datum 1507. Für <strong>de</strong>n Historiker<br />
gelten historische Ereignisse nur, wenn<br />
diese durch Urkun<strong>de</strong>n belegt wer<strong>de</strong>n.<br />
Doch sei es erlaubt, an Hand von an<strong>de</strong>ren<br />
Hinweisen auch Schlüsse auf eine<br />
frühere Branntweinherstellung in Nordhausen<br />
zu ziehen: Das erstmalige Auftreten<br />
<strong>de</strong>r Pest in Deutschland <strong>13</strong>47<br />
dürfte <strong>de</strong>r Alkohol<strong>de</strong>stillation Vorschub<br />
gewährt haben. In <strong>de</strong>r Reichsstadt<br />
Frankfurt am Main – und Nordhausen<br />
war auch Reichsstadt! – ist für <strong>13</strong>60<br />
eine Branntweinherstellung nachgewiesen.<br />
Ein überliefertes Gedicht verweist auf<br />
das Jahr 1493: „Nach <strong>de</strong>m vn nun schir<br />
y<strong>de</strong>rman gemeinklichen sich nimet an<br />
zu trinken <strong>de</strong>n gepranten wein ...“.<br />
Im nie<strong>de</strong>r<strong>de</strong>utschen Gebiet taucht in<br />
einer Urkun<strong>de</strong> von <strong>13</strong>17 die Bezeichnung<br />
„Bernewater“ auf. In Nordhäuser<br />
Urkun<strong>de</strong>n treffen wir öfter schon im 14.<br />
Jahrhun<strong>de</strong>rt auf <strong>de</strong>n Namen „Borner“ =<br />
Brenner und Nebenformen davon.<br />
Die Herstellung von „gepranten wein“<br />
ist zweifellos von <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>r<br />
Destillationstechnik abhängig, wogegen<br />
alkoholhaltige Getränke seit Jahrhun<strong>de</strong>rten<br />
in Form von zum Beispiel Wein und<br />
Bier bekannt waren. In <strong>de</strong>r hellenistischen<br />
Epoche wur<strong>de</strong> eine Art Destillationsapparat<br />
beschrieben. Die Erben <strong>de</strong>s<br />
Wissensstan<strong>de</strong>s dieser Epoche waren<br />
die Araber, die sich das Wissen nicht<br />
nur aneigneten, son<strong>de</strong>rn auch weiter<br />
entwickelten. Doch beschäftigte man<br />
sich zunächst mit <strong>de</strong>r Gewinnung von<br />
ätherischen Ölen, <strong>de</strong>ren Kon<strong>de</strong>nsation<br />
durch Auflegen nasser Tücher auf das<br />
Geistrohr bzw. <strong>de</strong>n Alembik (Helm mit<br />
innen liegen<strong>de</strong>r Rinne) bewirkt wur<strong>de</strong>.<br />
Erst die Erfindung <strong>de</strong>s Schlangenkühlers<br />
erlaubte eine nennenswerte Alkoholgewinnung<br />
aus durch Gärung erhaltenen<br />
alkoholhaltigen Flüssigkeiten.<br />
23
Betrachten wir jedoch die Darstellungen<br />
von Destillationsapparaten <strong>de</strong>s 15. und<br />
16. Jahrhun<strong>de</strong>rts, so wird <strong>de</strong>ren Einfachheit<br />
<strong>de</strong>utlich:<br />
Der Bornewyn im Jahre 1507 war das<br />
Produkt einer Hauswirtschaft, allenfalls<br />
eines Kleingewerbes, das übrigens in<br />
Nordhausen auf Grund einer Art Ge-<br />
24<br />
werbefreiheit je<strong>de</strong>rmann ausüben konnte.<br />
Ja, Nordhausens „Gewerbefreiheit“<br />
bezüglich <strong>de</strong>s Branntweinbrennens galt<br />
um 1490 sogar <strong>de</strong>n Berlinern als nachahmenswert.<br />
Was nun die Getrei<strong>de</strong>brennerei anbetrifft,<br />
so war – abhängig vom Stand <strong>de</strong>r<br />
Destillationskunst – diese längst vor<br />
1507 möglich, aber in Nordhausen unerwünscht,<br />
zumal noch Brennwein und<br />
an<strong>de</strong>re Ausgangsmaterialien zur Verfügung<br />
stan<strong>de</strong>n. In Nordhausen saßen die<br />
Brauherren im Rat und waren darauf<br />
bedacht, dass genügend und wohlfeiles<br />
Getrei<strong>de</strong> für ihr Gewerbe neben <strong>de</strong>m<br />
Brotgetrei<strong>de</strong> verfügbar war. Strenges<br />
Reglement (Verbot von 1545, u.a.)<br />
verhin<strong>de</strong>rte die offizielle Verwendung<br />
von Getrei<strong>de</strong> für die Branntweinherstellung<br />
(was sicher die auch damals schon<br />
aktiven Schwarzbrenner nicht hin<strong>de</strong>rte).<br />
Der Prager Arzt Johann Wenod <strong>de</strong>stillierte<br />
um 1420 aus Bier sein „Aqua<br />
vitae“; zur Bekämpfung <strong>de</strong>s Schaumes<br />
baute er in <strong>de</strong>n Helm ein Flechtwerk<br />
ein. Bereits für 1594 ist die Getrei<strong>de</strong>brennerei<br />
als Nebenbetrieb <strong>de</strong>r Bierbrauerei<br />
in Schidam / Holland bezeugt.<br />
Bis in <strong>de</strong>n Dreißigjährigen Krieg (1618<br />
bis 1648) hinein wur<strong>de</strong> in Nordhausen<br />
<strong>de</strong>r Bornewyn althergebracht auf Basis<br />
zuckerhaltiger Materialien, insbeson<strong>de</strong>re<br />
Weinbeeren, zunächst als Hauswirtschaft,<br />
dann im Rahmen eines Kleingewerbes<br />
erzeugt. Im Dreißigjährigen<br />
Krieg wur<strong>de</strong>n die durch die Reformation<br />
bereits nie<strong>de</strong>rgegangenen Weinberge<br />
endgültig zerstört. Diese Zeit von vor
1430 bis 1630 können wir die „Bornewyn-Zeit<br />
Nordhausens“ nennen.<br />
Eine Zeitlang nach 1630 geschah bezüglich<br />
<strong>de</strong>r Branntweinherstellung in Nordhausen<br />
offenbar nichts. Erst kurz vor<br />
1658 beginnt das Gewerbe wie<strong>de</strong>r aufzuleben<br />
und nun auf Rohstoffbasis Getrei<strong>de</strong><br />
aus <strong>de</strong>r „Gol<strong>de</strong>nen Aue“. Brennwein<br />
u.a. gab es kaum noch und <strong>de</strong>r Rat<br />
<strong>de</strong>r Stadt hatte inzwischen erkannt, dass<br />
auch das Brennereigewerbe zum Füllen<br />
<strong>de</strong>s Stadtsäckels erheblich beitragen<br />
konnte. Außer<strong>de</strong>m war die in <strong>de</strong>n Kornbrennereien<br />
nach <strong>de</strong>r Destillation <strong>de</strong>r<br />
vergorenen Maische anfallen<strong>de</strong> warme<br />
Schlempe ein hervorragen<strong>de</strong>s Futter für<br />
die Schweinemästung. Nordhausen<br />
stank also schon damals kräftig nach<br />
Schwein!<br />
Es beginnen also kurz vor 1658 die über<br />
350 Jahre <strong>de</strong>s „Nordhäuser Kornbranntweins“:<br />
„Gloria Nordhusianae est<br />
vinum adustum suum granis“, wie geworben<br />
wur<strong>de</strong>. Diese Kornbrand-Zeit ist<br />
durch viele Höhen und Tiefen, durch ein<br />
hohes Maß an unternehmerischer Kreativität<br />
gekennzeichnet. Das bereits 1789<br />
vom Bürgermeister und Rat <strong>de</strong>r kaiserl.<br />
freien Reichsstadt Nordhausen erlassene<br />
Reinheitsgebot für <strong>de</strong>n Nordhäuser<br />
Kornbranntwein und eine Begriffsbestimmung<br />
<strong>de</strong>r „Vereinigung <strong>de</strong>r Nordhäuser<br />
Kronbrenner und Branntwein-<br />
Fabrikanten e.V.“ für <strong>de</strong>n „Echten<br />
Nordhäuser“ sorgten für Qualität <strong>de</strong>r<br />
Nordhäuser Erzeugnisse.<br />
Die Europäische Union hat nun <strong>de</strong>n<br />
Begriff Branntwein, <strong>de</strong>r jahrhun<strong>de</strong>rtelang<br />
in Nordhausen ohne Rücksicht auf<br />
<strong>de</strong>n verwen<strong>de</strong>ten Rohstoff verstan<strong>de</strong>n<br />
wur<strong>de</strong>, kurioserweise auf seinen ursprünglichen<br />
Inhalt, nämlich „gepranten<br />
wein“, zurückgeführt. Der „Kornbranntwein“<br />
ist nun eine Getrei<strong>de</strong>spirituose<br />
bzw. erlaubterweise im <strong>de</strong>utschen<br />
Herstellungsgebiet auch Kornbrand o<strong>de</strong>r<br />
einfach Korn zu benennen.<br />
Literatur und Quellenhinweise in <strong>de</strong>m<br />
im Verlag Steffen Iffland Nordhausen<br />
2007 erschienenen Buch von H.-D.<br />
Werther / P.-L. Schierholz zur Nordhäuser<br />
Brennereitradition.<br />
Hans-Dieter Werther, Nordhausen<br />
25
26<br />
Jahresbericht für das Gymnasium 2006<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Abiturientinnen und Abiturienten 2006 27<br />
Ans prache <strong>de</strong>s Schulleiters zur Abiturfeier 2006 28<br />
Worte <strong>de</strong>r Schüler 34<br />
Das Jahr 2006 im Überblick <strong>de</strong>r Aktivitäten 35<br />
Lange Nacht <strong>de</strong>r Wissenschaften 41<br />
Kristalle – Symmetrische Erscheinungen <strong>de</strong>r Natur 42<br />
Umwelt baut Brücken 43<br />
Zlín – die grüne Stadt 48<br />
Erlebter Frühling 2006 50<br />
Interne Fortbildung <strong>de</strong>r Fachschaft Biologie 51<br />
Humboldtemblem ziert das alpine Hochland 52<br />
Pakistan – „Ein Land <strong>de</strong>r s pirituell Reinen und Sauberen“ 54<br />
Eine junge Französin am Humboldtgymnasium 55<br />
Ausstellung von Schülerarbeiten im Theater Nordhausen 56<br />
Feininger Schülerpleinair in Mellingen 57<br />
Preisträger <strong>de</strong>s 53. Europäischen Wettbewerbs 2006<br />
„Europa in <strong>de</strong>r Schule“ 59<br />
Der Weltrekordler, <strong>de</strong>r nicht Olympiasieger wer<strong>de</strong>n durfte 60<br />
Die Olympischen Winterspiele live erlebt! 61<br />
4. Sportfahrt nach Srebsko (Tschechien) 63<br />
8. Vereinssportfest mit <strong>de</strong>m LV Altstadt 98 e.V. 64<br />
Stolz auf SAM 66<br />
IMPRESSUM Jahresbericht <strong>de</strong>s Gymnasiums „Wilhelm von Humboldt“<br />
Herausgeber: Schulleitung <strong>de</strong>s Gymnasiums „Wilhelm von Humboldt“<br />
Anschrift: Blasiistraße 15/16, 99734 Nordhausen<br />
Tel.: 0 36 31 – 90 22 30; Fax: 0 36 31 – 90 22 31<br />
Internet: www.humgym.net<br />
e-mail: humboldt-gymnasium-ndh@t-online.<strong>de</strong><br />
Redaktion: Ralf-Gerhard Köthe, Erik Onnen<br />
Druck: mediencenter RAUSCH, Wilhelm-Nebelung-Straße 31,<br />
99734 Nordhausen<br />
Seite
Bayer, Andreas<br />
Benkenstein, Alexan<strong>de</strong>r<br />
Beringer, Ronny<br />
Bi<strong>de</strong>au, Isabelle<br />
Bierich, Artur<br />
Bierich, Viktor<br />
Biller, Carolin<br />
Bro<strong>de</strong>, Viktoria<br />
Bühling, Mandy<br />
Claus, Isabel<br />
Collmann, Christoph<br />
Dambor, Tanja<br />
Dang Yen-Nhi<br />
Daniel, Annabell<br />
Diel, Julia<br />
Dietze, Martin<br />
Dremel, Anett<br />
Eckert, Anika<br />
Eckert, Hagen<br />
Engwicht, Mathias<br />
Ertmer, Theresia<br />
Feldner, Patrick<br />
Fischer, Oliver<br />
Fritsche, Kristin<br />
Gast, Katja<br />
Gonska, Hans-Henning<br />
Hampel, Felix<br />
Handrek, Michael<br />
Heber, Mandy<br />
Heinrich, Claudia<br />
Heise, Alexan<strong>de</strong>r<br />
Heise, Steffen<br />
Hempowicz, Jannick<br />
Henning, Sebastian<br />
Hoffmann, Jane<br />
Abiturientinnen und Abiturienten 2006<br />
Hoffmann, Robert<br />
Holzhäuser, Florian<br />
Jugert, Fabian<br />
Keller, Nicolas<br />
Kerting, Franziska<br />
Klingebiel, Robert<br />
Knolle, Carolin<br />
Könitzer, Kristin<br />
Kramer, Mandy<br />
Kunze, Alexan<strong>de</strong>r<br />
Kunze, Tobias<br />
Legler, Nadja<br />
Lehmann, Fabian<br />
Lehnert, Jens<br />
Liebig, Martin<br />
Lier, Henriette<br />
Lischewski, Julia<br />
Lucht, Johanna<br />
Matthes, Cindy<br />
Misch, Sebastian<br />
Mitzlaff, Daniel<br />
Möhl, Juliane<br />
Nikoleizig, Julia<br />
Oeftiger, Peggy<br />
Paetzold, Katharina<br />
Peter, Claudia<br />
Peter, Daniela<br />
Pfau, Katja<br />
Pfützenreuter, Katrin<br />
Porsche, Michéle<br />
Prophet, Erik<br />
Reinboth, Christin<br />
Reinhardt, Carolin<br />
Reinhardt, Madlen<br />
Reuter, Franziska<br />
Rohmann, Marcel<br />
Sacher, Pascal<br />
Scha<strong>de</strong>, Elisa<br />
Schroeter, Georg<br />
Schrumpf, Claudia<br />
Schrumpf, Daniel<br />
Schrumpf, Stephanie<br />
See, Oliver<br />
Seifert, Felix<br />
Siebert, Benjamin<br />
Solf, Franziska<br />
Sommer, Benjamin<br />
Sourell, Ann-Kathrin<br />
Stamm, Charlotte<br />
Steglich, Lars<br />
Steinecke, Christiane<br />
Stengl, Ralph<br />
Stolze, Karoline<br />
Stubbe, Anika<br />
Stumm, Martin<br />
Szagarus, Anna<br />
Taeger, Franziska<br />
Teichmann, Robin<br />
Thieme, Mady<br />
Uebner, Sebastian<br />
Unger, Wiebke<br />
Volkmann, Christian<br />
Wagner, Melany<br />
Weitzel, Nataliya<br />
Wiegleb, Nancy<br />
Wolff, Sabine<br />
Zepezauer, Stefanie<br />
Zimena, Julia<br />
Zwanzig, Lisa<br />
27
28<br />
Ansprache <strong>de</strong>s Schulleiters zur Abiturfeier 2006<br />
„Bildung ist wichtig, vor allem wenn es<br />
gilt, Vorurteile abzubauen“, formulierte<br />
Sir Peter Ustinov über <strong>de</strong>n Sachverhalt,<br />
<strong>de</strong>r uns in dieser Stun<strong>de</strong> zusammenführt.<br />
Nicht ohne hintergründigen Humor<br />
zielt er auf unsere Eitelkeit, wenn<br />
er hinzufügt: „Wenn man schon ein<br />
Gefangener seines eigenen Geistes ist,<br />
kann man wenigstens dafür sorgen, dass<br />
die Zelle anständig möbliert ist.“<br />
Liebe Abiturientinnen und Abiturienten,<br />
die heutige Feierstun<strong>de</strong> anlässlich <strong>de</strong>r<br />
Übergabe Ihrer Abiturzeugnisse ist<br />
<strong>de</strong>utlich mehr als die Begutachtung<br />
Ihrer „geistigen Zelle“, die Sie mit Ihrem<br />
Fleiß und <strong>de</strong>r Unterstützung vieler<br />
<strong>de</strong>r hier Anwesen<strong>de</strong>n während <strong>de</strong>r vergangenen<br />
Schulzeit ausgestattet und<br />
gestaltet haben. Abiturzeugnisse zu<br />
übergeben be<strong>de</strong>utet, <strong>de</strong>m Wort Abitur<br />
gerecht zu wer<strong>de</strong>n. W issen und Können<br />
sind das Fundament. Aber es geht um<br />
mehr: Reife wird Ihnen heute bescheinigt<br />
im persönlichen wie auch im fachlichen<br />
Sinn. Deshalb hat Sir Peter Ustinow<br />
mit <strong>de</strong>m Zitat am Eingang mir<br />
nur geholfen <strong>de</strong>m Thema, welchem ich<br />
in <strong>de</strong>n letzten Augenblicken Ihres Schülerdaseins<br />
noch einmal nachspüren will,<br />
geholfen.<br />
Ihr Jahrgang stellt intellektuelle Ansprüche<br />
– was <strong>de</strong>r Abiturdurchschnitt<br />
von 2,08 <strong>de</strong>r fast zwei Zehntel über <strong>de</strong>m<br />
langjährigen Mittel liegt, belegt. Sie<br />
sind aufgeschlossen für Themen über<br />
<strong>de</strong>n Schulstoff hinaus und diszipliniert<br />
genug, auch bei trockenster Darbietung<br />
Feuchtbiotope zu sehen. Und Sie haben<br />
Humor. Deshalb mute ich Ihnen mit<br />
meiner Re<strong>de</strong> zu Ihrem Abitur etwas zu.<br />
Mit einigen Gedanken über <strong>de</strong>n Sinn,<br />
<strong>de</strong>n Zweck und auch die Potenzen <strong>de</strong>r<br />
Bildung, die Sie erworben haben, will<br />
ich Sie in einen schönen Tag, einen<br />
vergnüglichen Abend und in ein erfolgreiches<br />
nachschulisches Leben schicken.<br />
Ihr eigener Geist – die möblierte Zelle –<br />
reicht weit über einen beschränkten<br />
Rahmen unterrichtlicher Erfahrung<br />
hinaus, das haben Sie in <strong>de</strong>n letzten<br />
Jahren und gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Oberstufe als<br />
Jahrgang immer wie<strong>de</strong>r bewiesen. Eine<br />
Abiturre<strong>de</strong>, wie ich sie je<strong>de</strong>s Jahr für<br />
<strong>de</strong>n Abschlussjahrgang schreibe, lebt<br />
immer davon, dass am Anfang einer<br />
solchen Re<strong>de</strong> die Suche nach einer Botschaft<br />
steht. Max Weber weiß aus Erfahrung<br />
zu berichten, dass nur auf <strong>de</strong>m<br />
Bo<strong>de</strong>n ganz harter Arbeit sich normalerweise<br />
ein Einfall ausbreitet. Und ich<br />
habe hart gearbeitet; so hart, wie Sie<br />
je<strong>de</strong> Leistungskontrolle, je<strong>de</strong>n Vortrag,<br />
je<strong>de</strong> Klausur vorbereitet haben. Mag es<br />
daran liegen, dass meine Einfälle<br />
scheinbar nicht sehr originell waren,<br />
und Sie nun mit <strong>de</strong>m Thema Bildung<br />
„traktiert“ wer<strong>de</strong>n, wo Sie doch hoffen<br />
konnten, diesbezüglich alles überstan<strong>de</strong>n<br />
zu haben. An<strong>de</strong>rerseits lebt eine<br />
gute Re<strong>de</strong> immer davon, dass sie Kontext<br />
und Umfeld erfasst. In <strong>de</strong>r heutigen<br />
Stun<strong>de</strong> spielt gera<strong>de</strong> das Umfeld eine<br />
wichtige, eine entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>, ja ich<br />
möchte sagen eine verantwortliche Rol-
le. Schauen Sie sich um. – (Kalauer:<br />
Bald müssen Sie nicht mehr auf mich<br />
hören.) – Heute sind mit Ihnen jene<br />
Wegbegleiter in das Theater Nordhausen<br />
gekommen, die mit geholfen haben,<br />
<strong>de</strong>n Erfolg zu sichern. Ihre Eltern, Ihre<br />
Lehrerinnen und Lehrer, Ihre Großeltern,<br />
Geschwister, Freun<strong>de</strong> und Bekannten<br />
möchten dabei sein, wenn Sie <strong>de</strong>n<br />
Höhepunkt in Ihrem schulischen Leben<br />
erfahren. Seien Sie alle herzlich willkommen.<br />
Unter uns sind auch einige<br />
Ehrengäste, die zu begrüßen ich nicht<br />
nur die Freu<strong>de</strong> habe, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>ren<br />
Anwesenheit auch Ausdruck <strong>de</strong>r Wertschätzung<br />
Ihnen gegenüber und <strong>de</strong>r<br />
Be<strong>de</strong>utung dieses Augenblickes ist.<br />
Bildung<br />
Warum for<strong>de</strong>rt uns das Thema Bildung<br />
immer wie<strong>de</strong>r heraus? Und wodurch<br />
wird dieses Kulturgut von Generation<br />
zu Generation getragen, lässt es sich<br />
bewerten und weitergeben?<br />
Es ist sind Vernunft und <strong>de</strong>r Egoismus,<br />
die die Vermittlergeneration antreiben,<br />
<strong>de</strong>n Lernen<strong>de</strong>n einen Wert mitzugeben,<br />
<strong>de</strong>n zu ermessen für jene im täglichen<br />
Schulalltag zwischen Formeln, Texten<br />
und Vokabeln nicht leicht und häufig<br />
nicht spannend ist. Je<strong>de</strong> Gesellschaft ist<br />
darauf angewiesen, dass die vorhan<strong>de</strong>nen<br />
Kenntnisse, Fertigkeiten, Kompetenzen,<br />
Orientierungsmuster und Wertvorstellungen<br />
von <strong>de</strong>n jungen Menschen<br />
angenommen wer<strong>de</strong>n, um ihnen zu<br />
helfen ihren zukünftigen Lebensweg in<br />
allen Lebensbereichen, nicht nur in <strong>de</strong>r<br />
Arbeitswelt, selbstverantwortlich gestal-<br />
ten zu können. Verkürzt beschrieben,<br />
braucht die Kulturnation (das Volk <strong>de</strong>r<br />
Dichter und Denker – wie gern tituliert<br />
wird) Sie mit ihrem Abitur als Lastenträger<br />
(die Bezeichnung Bildungsesel zu<br />
verwen<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong> die Fantasie zu stark<br />
herausfor<strong>de</strong>rn).<br />
Friedrich Tenbruck bringt <strong>de</strong>n Zusammenhang<br />
auf <strong>de</strong>n Punkt: Der Jugend<br />
fällt die Zukunft immer und automatisch<br />
zu. Insofern ist das eine Trivialität.<br />
Doch in ihr steckt die Tatsache, <strong>de</strong>ren<br />
Einfachheit nur von ihrer Be<strong>de</strong>utung<br />
übertroffen wer<strong>de</strong>n kann: Dass die Zukunft<br />
irgen<strong>de</strong>iner menschlichen Fähigkeit,<br />
<strong>de</strong>s kulturellen Besitzes und <strong>de</strong>r<br />
inneren Daseinsmöglichkeit, dass überhaupt<br />
die Zukunft eines Volkes, wie die<br />
<strong>de</strong>r Völker, immer nur das sein kann,<br />
was eine Jugend in die Zukunft hinein<br />
zu tragen vermag. Deshalb ist es so<br />
wichtig, was und wie vermittelt wird. In<br />
<strong>de</strong>r heutigen Diskussion, insbeson<strong>de</strong>re<br />
nach PISA, haben wir erlebt, wie eine<br />
Diskussion um Bildung, um das was die<br />
tragen<strong>de</strong>n, die prägen<strong>de</strong>n Fundamente<br />
unserer Wertmaßstäbe sind, in kurzatmigen<br />
Debatten zerre<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Wir<br />
und auch Sie mussten hier <strong>de</strong>n Eindruck<br />
gewinnen, dass alles an Leistung, an<br />
Qualität, an innerer Bereitschaft sich zu<br />
bil<strong>de</strong>n auf Rangfolgen in einer Skalierung<br />
nach PISA-Vorstellungen abgebil<strong>de</strong>t<br />
wer<strong>de</strong>n kann. Schlecht bei PISA und<br />
trotz<strong>de</strong>m Abitur?<br />
Immanuel Kant ist mit seiner 1803<br />
erschienenen Schrift „Über Pädagogik“<br />
topaktuell. Er nennt „Disziplinierung“,<br />
was heute mo<strong>de</strong>rn mit Rechtstreue und<br />
29
Sozialkompetenz beschrieben wird.<br />
„Kultivierung“ ist für ihn Wissen und<br />
Können. Teamfähigkeit und Umgangsformen<br />
erfasst <strong>de</strong>r Königsberger Philosoph<br />
mit <strong>de</strong>m Begriff „Zivilisierung“,<br />
und „Moralisierung“ <strong>de</strong>ckt bei ihm <strong>de</strong>n<br />
Bereich <strong>de</strong>r Werteerziehung ab. Begriffe<br />
im Umfeld <strong>de</strong>r Bildung, die unsere<br />
Gesellschaft heute fantasievoll erfin<strong>de</strong>t,<br />
sind also nicht neu und benennen bewährte<br />
Inhalte nur um. Es <strong>de</strong>nnoch zu<br />
tun, schmeichelt <strong>de</strong>r Kreativität <strong>de</strong>r<br />
Wortakrobaten.<br />
Was wür<strong>de</strong> sich am Sinn und am Geist<br />
dieser Veranstaltung än<strong>de</strong>rn, wenn das<br />
Humboldt-Gymnasium anstelle zur<br />
feierlichen Übergabe <strong>de</strong>r Abiturzeugnisse<br />
zur „Zertifikatsemissionsperfomance“<br />
(kurz ZEP) eingela<strong>de</strong>n hätte?<br />
Sie sehen also, dass die heiß umkämpften<br />
Begriffe über die Dimensionen<br />
schulischer Bildung nicht neu sind. Es<br />
gab sie längst, die zentralen Gedanken,<br />
worin sich Bildung manifestiert. Zunehmend<br />
treten gegenwärtig vage Zielvorstellungen,<br />
wie Sozialkompetenz,<br />
Synergiekompetenz, Teamfähigkeit,<br />
Lernen lernen, Schlüsselqualifikationen,<br />
vernetztes Denken und ähnliches mehr<br />
in <strong>de</strong>n Vor<strong>de</strong>rgrund <strong>de</strong>r Diskussion. Für<br />
Bernhard Vogel und Roman Herzog<br />
hängen alle Vorschläge zur Bildung in<br />
<strong>de</strong>r Luft, solange die Frage <strong>de</strong>r Inhalte<br />
nicht halbwegs geklärt ist.<br />
In seinen Überlegungen zur geistigen<br />
Situation <strong>de</strong>r Zeit stellt Karl Jaspers<br />
bereits 1931 fest:<br />
30<br />
„Symptom und Unruhe unserer Zeit um<br />
die Erziehung ist die Intensität pädagogischen<br />
Bemühens ohne Einheit einer<br />
I<strong>de</strong>e, die unabsehbare jährliche Literatur,<br />
die Steigerung didaktischer Kunst<br />
…. Es wer<strong>de</strong>n Versuche gemacht und<br />
kurzatmig Inhalte, Ziele und Metho<strong>de</strong>n<br />
gewechselt. (Man) … kümmert sich<br />
(um) Erziehung, als ob hier aus <strong>de</strong>m<br />
Nichts wie<strong>de</strong>r etwas wer<strong>de</strong>n könnte.“<br />
So vorsichtig man mit historischen<br />
Parallelen und Analogien auch sein<br />
muss, die Diagnose lässt sich mühelos<br />
auf <strong>de</strong>n Eifer <strong>de</strong>r Reformer unserer Tage<br />
übertragen. Es ist die Gefahr, dass man<br />
nicht mehr weiß, was Bildung eigentlich<br />
ist und welchen Sinn sie hat. Dass wir<br />
es aus <strong>de</strong>n Augen verlieren, was <strong>de</strong>n<br />
Gebil<strong>de</strong>ten ausmacht. Deshalb, liebe<br />
Abiturientinnen und Abiturienten,<br />
möchte ich Sie bitten und „ermahnen“,<br />
dass Sie sich in ihrer weiteren Ausbildung<br />
stets um die Inhalte kümmern.<br />
Definieren Sie die Anstrengungen, <strong>de</strong>n<br />
Wert <strong>de</strong>s persönlichen Einsatzes nicht<br />
von oberflächlichen Formen und Mo<strong>de</strong>rnitäten<br />
her, son<strong>de</strong>rn fragen Sie sich<br />
stets, welchen Beitrag leistet <strong>de</strong>r Gegenstand,<br />
die Beschäftigung mit ihm aus<br />
historischer und wissenschaftlicher<br />
Sicht für mich und unsere Bildungsgesellschaft.<br />
Mit dieser Konkretheit, mit<br />
<strong>de</strong>m Engagement sich ständig weiter zu<br />
bringen in beruflicher wie in kultureller<br />
Hinsicht sind Sie auch später für Ihre<br />
eigenen Kin<strong>de</strong>r Vorbild. Und ich wünsche<br />
mir, dass Sie sich mit Blick auf<br />
Ihre weitere aka<strong>de</strong>mische Ausbildung<br />
dieses Schwerpunktes bewusst sind,<br />
nämlich <strong>de</strong>r Frage: Was ist es wert in
<strong>de</strong>n Mittelpunkt meiner Bemühungen<br />
gestellt zu wer<strong>de</strong>n?<br />
Elite<br />
In wenigen Augenblicken erhalten Sie<br />
Ihre Abiturzeugnisse. Damit gehören<br />
Sie nun zu einer Elite. Dieses Wort Elite<br />
scheint so gar nicht zu Ihrem Selbstverständnis<br />
zu passen. Eliten, das ist richtig,<br />
grün<strong>de</strong>n sich auf Unterschie<strong>de</strong>.<br />
Doch dieser Begriff ist all zu oft Missverständnissen<br />
ausgesetzt. Unser Streben<br />
nach Gerechtigkeit und Ausgleich<br />
erzeugt die Abneigung, sich von an<strong>de</strong>ren<br />
zu unterschei<strong>de</strong>n. Eliten aber grün<strong>de</strong>n<br />
sich auf Unterschie<strong>de</strong> und all zu oft<br />
auf Missverständnisse. Fest steht, wer<br />
sich selbst lautstark dazu zählt, gehört<br />
meistens nicht dazu. Und Grün<strong>de</strong> für ein<br />
intuitives Misstrauen gegenüber jeglicher<br />
Art von Elite – erst recht einer<br />
selbst erwählten – liegen auf <strong>de</strong>r Hand.<br />
Elite – das klingt nach Privileg, Vorrecht,<br />
unverdientem Reichtum. Die<br />
Heftigkeit von Debatten um diesen<br />
Begriff wird in Deutschland Ost wie<br />
West gleichermaßen geführt. Doch wie<br />
sollen Sie diesen Begriff, wenn Sie ihn<br />
für sich akzeptieren, verstehen?<br />
Über <strong>de</strong>n Bankier Fürstenberg wird<br />
folgen<strong>de</strong> Geschichte erzählt: Als 1918<br />
die Revolution ausbricht, verlangt sein<br />
Chauffeur, von nun nicht mehr als Otto,<br />
son<strong>de</strong>rn als Herr Lehmann angesprochen<br />
zu wer<strong>de</strong>n. Gut, Herr Lehmann,<br />
antwortet <strong>de</strong>r Bankier, dann bestehe ich<br />
aber darauf, dass Sie in Zukunft zu mir<br />
Karl und Du sagen, <strong>de</strong>nn ein Unterschied<br />
muss sein.<br />
Herrn Lehmann, also <strong>de</strong>s Fahrers Antwort,<br />
ist nicht überliefert und unwahrscheinlich<br />
ist auch, dass <strong>de</strong>r Bankier<br />
seinen Weg zur Villa zu Fuß antrat.<br />
Bei<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r Bankier und <strong>de</strong>r Fahrer, können<br />
für sich <strong>de</strong>n Begriff Elite in Anspruch<br />
nehmen. Der eine navigiert souverän<br />
im Berliner Straßennetz. Er ist auf<br />
Grund seiner beson<strong>de</strong>ren und nachgewiesenen<br />
Befähigung „auserwählt“ für<br />
die Sicherheit verantwortlich zu sein.<br />
Der an<strong>de</strong>re trug wesentlich zur Entwicklung<br />
<strong>de</strong>s Berliner Geschäfts- und Industrielebens<br />
bei. Sicher verfügte <strong>de</strong>r Bankier<br />
über eine Unmenge sozialen ökonomischen<br />
und kulturellen Kapitals,<br />
während <strong>de</strong>r Fahrer Otto je<strong>de</strong>n Pfennig<br />
zweimal umdrehen musste. Verständlich<br />
sein Wunsch durch die Anre<strong>de</strong> symbolisch<br />
aufgewertet zu wer<strong>de</strong>n. Doch <strong>de</strong>r<br />
Begriff <strong>de</strong>r Elite, wenn er für bei<strong>de</strong><br />
gelten soll, setzt voraus, dass Elitehan<strong>de</strong>ln<br />
nicht mit sozialem Status verbun<strong>de</strong>n<br />
ist. Das französische Wort „élite“<br />
selbst hat keine soziale Affinität. Es<br />
wird in einer Enzyklopädie erstmalig<br />
1755 als Gütesiegel für etwas Erlesenes,<br />
etwas Beson<strong>de</strong>rs, für ein Spitzenprodukt<br />
beson<strong>de</strong>rer Güte verwen<strong>de</strong>t. Deshalb<br />
kann Ihr Abiturzeugnis ein Gütesiegel<br />
sein, welches <strong>de</strong>n Unterschied macht.<br />
Elitäres ist flüchtig, o<strong>de</strong>r sagen wir es<br />
abgewan<strong>de</strong>lt mit Adorno: „Elite mag<br />
man in Gottes Namen sein, niemals darf<br />
man sich als solche zu wichtig nehmen,<br />
vielleicht ist es nötig noch einmal daran<br />
zu erinnern und in diesem Sinne zu<br />
ver<strong>de</strong>utlichen, dass Elite nicht auf ein<br />
Substantiv zurück geht, son<strong>de</strong>rn auf ein<br />
Verb, also eine Tätigkeit.“ Nur solange<br />
31
Sie sich <strong>de</strong>ssen bewusst sind, dafür tätig<br />
sein zu müssen, verdienen Sie die Aufwertung<br />
und Unterscheidung. Elitehan<strong>de</strong>ln<br />
be<strong>de</strong>utet, liebe Abiturientinnen und<br />
Abiturienten, die Wahl zu haben und<br />
diese verantwortlich zu nutzen.<br />
Die Abiturientinnen und Abiturienten<br />
Ihres Jahrganges sind infiziert mit einer<br />
von mir diagnostizierten Variante <strong>de</strong>s<br />
Hämaglutinin 5 – Neuraminidase 1 –<br />
Virus (genannt H5N1 o<strong>de</strong>r Vogelgrippevirus).<br />
Die neue Virenkultur tritt als<br />
H6J24 (Humboldtabiturjahrgang 06<br />
Abschiedsfeier 24 Juni) in Erscheinung.<br />
Nicht bei allen Mitschülerinnen und<br />
Mitschülern Ihres Jahrganges ist dieses<br />
Virus ausgebrochen. Manche befin<strong>de</strong>n<br />
sich noch in <strong>de</strong>r Inkubationszeit. Eine<br />
Reihe von Ihnen wird verschont bleiben.<br />
Was das Virus anrichten kann und wie<br />
es von <strong>de</strong>n Betroffenen Besitz ergreift,<br />
kann ich an Ihrem Abschiedsgeschenk<br />
für Ihr Gymnasium ver<strong>de</strong>utlichen und<br />
damit das Wesen <strong>de</strong>s Abiturjahrganges<br />
2006 beschreiben.<br />
Das Virus löst die Fähigkeit zu symbolischem<br />
Han<strong>de</strong>ln und zu Metaphern aus.<br />
Nur so ist zu erklären, dass Sie aus<br />
einem alten Brunnen, <strong>de</strong>r Jahrzehnte als<br />
überdimensionaler Blumentopf <strong>de</strong>n<br />
Schülern beim Betreten <strong>de</strong>s Schulhauses<br />
schmucklos im Wege stand, ein pädagogisches<br />
Biotop machten. Brunnen<br />
symbolisieren seit <strong>de</strong>r frühen Steinzeit<br />
Lebensquellen, versinnbildlichen Bekenntnis<br />
zu Traditionen und sind Sammelpunkte<br />
menschlicher Erfahrung.<br />
Deshalb lag Ihnen daran unseren „alten<br />
Brunnen“ neu zu gestalten. In <strong>de</strong>r lieb-<br />
32<br />
vollen Ausführung <strong>de</strong>r Arbeiten und an<br />
<strong>de</strong>r gelungenen Farbgebung erkennt <strong>de</strong>r<br />
Betrachter Gemeinschaftssinn und Ästhetik,<br />
die <strong>de</strong>r Abiturientia 2006 eigen<br />
sind. Die jungen Pflanzen, die mit <strong>de</strong>m<br />
Bo<strong>de</strong>n verwurzeln und ge<strong>de</strong>ihen wer<strong>de</strong>n,<br />
zeugen vom vorhan<strong>de</strong>nen Optimis<br />
mus. Ihr Fachwissen manifestiert<br />
sich in <strong>de</strong>r Auswahl <strong>de</strong>r Gewächse, die<br />
ihre Pracht vom Frühling bis in <strong>de</strong>n<br />
Herbst entfalten. Einzig <strong>de</strong>r Frosch gibt<br />
mir Rätsel auf. Deutet er darauf hin,<br />
dass Sie nie einen solchen im Hals hatten,<br />
wenn Sie im Interesse Ihres Gymnasiums<br />
selbstbewusst und formvollen<strong>de</strong>t<br />
die Stimme erhoben? Doch <strong>de</strong>r Zauber<br />
<strong>de</strong>s Geheimnisvollen beflügelt unsere<br />
Fantasie – lassen wir es dabei! Das<br />
Virus H6J24 ist eines, das <strong>de</strong>r Schulgemeinschaft<br />
gut getan hat.<br />
Zeit und Wünsche<br />
Natürlich möchte ich Sie nicht entlassen,<br />
ohne Ihnen etwas zu wünschen.<br />
Kostbar soll es sein, was ich für Sie<br />
erbitte. Meist besitzen Dinge einen<br />
Wert, die alters her begehrt und vermisst<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Unlängst las ich: „Wir leben in einem<br />
Zeitalter <strong>de</strong>r Überarbeitung und <strong>de</strong>r<br />
Unterbildung, in einem Zeitalter, in <strong>de</strong>m<br />
die Menschen so fleißig sind, dass sie<br />
verdummen (verarmen).“ Unglaublich,<br />
dass diese Feststellung über 100 Jahre<br />
alt und trotz<strong>de</strong>m aktueller <strong>de</strong>nn je ist.<br />
Oscar Wil<strong>de</strong> umschreibt <strong>de</strong>n Schatz,<br />
<strong>de</strong>n ich mit meinen Wünschen für Ihren<br />
weiteren Lebensweg heben will.
Ich wünsche Ihnen<br />
• Zeit, um mit Ihrer Familie, <strong>de</strong>n<br />
Eltern, Geschwistern, Großeltern<br />
verbun<strong>de</strong>n zu bleiben, glückliche<br />
Momente mit ihnen zu teilen und<br />
Sorgen gemeinsam zu tragen,<br />
• Zeit, um Partner zu fin<strong>de</strong>n, die mit<br />
Ihnen alle Zeiten teilen, ohne Zeitabschnittsgefährten<br />
zu sein,<br />
• Zeit, für Kunst, Musik, das Lesen<br />
eines guten Buches, um aus zeitlosen<br />
Wahrheiten einen Kompass auf<br />
<strong>de</strong>m eigenen Weg zu haben,<br />
• Zeit, um Fragen zu stellen und<br />
Antworten zu erhalten, um rechtzeitig<br />
auf <strong>de</strong>r Straße <strong>de</strong>s Lebens reagieren<br />
zu können,<br />
• Zeit, für ein Studium, welches in<br />
Tiefe und Breite Ihnen zeitlose<br />
Chancen eröffnet,<br />
• Zeit, für Humor und Übermut, um<br />
zeitlebens verpassten Gelegenheit<br />
nicht nachtrauern zu müssen,<br />
Ich wünsche Ihnen immer zeitig Feierabend,<br />
ich wünsche Ihnen Zeitungen, die fair<br />
berichten, wenn Sie in das Medieninteresse<br />
geraten,<br />
ich wünsche Ihnen Nachspielzeit, wenn<br />
das Run<strong>de</strong> nicht beim ersten Schuss in<br />
das Eckige trifft.<br />
Be<strong>de</strong>nken Sie: „Wenn man im Alltag<br />
keine Zeit mehr für Freun<strong>de</strong> hat, hat<br />
man keine Freun<strong>de</strong> mehr, wenn man<br />
Zeit hat“ (Johannes Rau).<br />
Haben Sie in <strong>de</strong>r Zeit, in <strong>de</strong>r ich über<br />
Bildung, Elite und Gemeinschaftssinn<br />
sprach, ein Thema vermisst, welches<br />
<strong>de</strong>rzeit Deutschland bewegt? Eine wichtige<br />
Re<strong>de</strong> am heutigen Tag vor 17.00<br />
Uhr und kein Wort zu <strong>de</strong>m, was die<br />
Menschen in unserem Land fesselt und<br />
bewegt?<br />
Der Schulleiter betritt anlässlich <strong>de</strong>r<br />
Fußball-Weltmeisterschaft die Bühne<br />
mit „Reichsapfel“ (Fußball), „Zepter“<br />
(Autofahne) und „Krönungsmantel“<br />
(Fanschal).<br />
Mit <strong>de</strong>n neuen Insignien <strong>de</strong>r Macht<br />
(Reichsapfel, Zepter, Krönungsmantel)<br />
verabschie<strong>de</strong> ich mich von Ihnen und<br />
wünsche mir: Vergessen Sie Ihre alte<br />
Schule nicht, zumin<strong>de</strong>st nicht ganz o<strong>de</strong>r<br />
nicht so schnell.<br />
Vertrauen Sie dabei und zum Schluss<br />
noch einmal einer Lebensweisheit von<br />
Sir Peter Ustinov: „Das Gedächtnis, so<br />
heißt es, spielt einem Streiche, und wie<br />
alte Möbel bekommen die Ereignisse<br />
einer vergangenen Zeit eine freundliche<br />
Patina.“<br />
Herzliche Glückwünsche zum bestan<strong>de</strong>nen<br />
Abitur!<br />
Ralf-Gerhard Köthe, Schulleiter<br />
33
Guten Morgen,<br />
je<strong>de</strong>r von Euch fin<strong>de</strong>t bestimmt hun<strong>de</strong>rt<br />
Grün<strong>de</strong>, warum er jetzt nicht hier an<br />
unserer Stelle stehen möchte. Die meisten<br />
haben etwas mit absehbarer Blamage,<br />
trockenem Hals, Stottern, kaltem<br />
Angstschweiß o<strong>de</strong>r Atemnot zu tun.<br />
Aber es gab einen großen Grund – einen<br />
genau genommen gigantisch großen<br />
Grund, uns zu überwin<strong>de</strong>n: EUCH.<br />
Nach<strong>de</strong>m wir min<strong>de</strong>stens zwölf Jahre<br />
lang, in Watte gepackt, Wissen auf <strong>de</strong>m<br />
Silbertablett serviert bekamen und in<br />
alle Fachgebiete von Physik bis Sozialkun<strong>de</strong><br />
eintauchen konnten, liegt es nun<br />
an je<strong>de</strong>m selbst, eine Entscheidung zu<br />
treffen.<br />
Wenn man bis zu zwölf Jahren gemeinsam<br />
zur Schule gegangen ist, kann man<br />
auch noch so individuelle Schriftbil<strong>de</strong>r<br />
mit 98-prozentiger Genauigkeit<br />
bestimmen, und Dinge wie<br />
• Wer trägt vor?<br />
• Wer trägt die Bücher? und<br />
• Wer trägt die Verantwortung?<br />
können leicht zugeordnet wer<strong>de</strong>n.<br />
Wir wissen jetzt,<br />
• dass die chinesische Mauer nicht in<br />
Österreich steht,<br />
• dass Algen nicht zu <strong>de</strong>n Wassertieren<br />
gehören, dass Haie keine Säugetiere<br />
sind,<br />
• dass Max Frisch kein Fußballspieler<br />
ist<br />
• und dass Neugier nicht vor Torheit<br />
schützt.<br />
34<br />
Worte <strong>de</strong>r Schüler<br />
Wir haben gemeinschaftlich erfahren,<br />
dass englisches Essen mit Vorsicht zu<br />
genießen ist und eine Fährfahrt nicht<br />
zwangsläufig lustig und schön sein<br />
muss. Zum Abschluss wären wir sogar<br />
fast alle gemeinsam nach Prag gefahren.<br />
Beim nächsten Mal.<br />
Wir bedanken uns im Namen aller bei<br />
<strong>de</strong>r Schulleitung und unseren Lehrern,<br />
die uns über solche Irrtümer hinweghalfen<br />
und enorm viel zu unserem momentanen<br />
Wissensstand beitrugen. Wir<br />
waren nicht immer einfach und auch<br />
nicht immer willig Wissen aufzunehmen,<br />
aber wir danken für pädagogische<br />
Geduld und Engagement.<br />
Auch an all jene, die uns die Schulzeit<br />
ein bisschen leckerer und sauberer gemacht<br />
haben, sei ein Dank ausgesprochen<br />
und natürlich an unsere Eltern, die<br />
so manches Mal für unser besseres Verständnis<br />
selbst nochmals Lektüre wälzten.<br />
Ich wür<strong>de</strong> jetzt nirgendwo lieber sein als<br />
mit euch allen hier. Es steht außer Frage,<br />
dass je<strong>de</strong>r seinen Weg fin<strong>de</strong>n wird<br />
und dass wir neue Bekanntschaften<br />
machen und Freun<strong>de</strong> gewinnen wer<strong>de</strong>n.<br />
Aber egal, wie unterschiedlich wir jetzt<br />
schon sind und wie verschie<strong>de</strong>n wir sein<br />
wer<strong>de</strong>n, wir haben trotz<strong>de</strong>m etwas gemeinsam,<br />
was unvergessen bleiben<br />
sollte: Wir waren alle Humboldter, und<br />
darauf kann man vielleicht schon ein<br />
bisschen stolz sein, wenn nicht auf die<br />
Physiktische, dann wenigstens auf die
tollen Leute, die man hier kennen gelernt<br />
hat.<br />
Wir hoffen, dass wir uns oft an die<br />
Schulzeit erinnern wer<strong>de</strong>n. Dabei soll ja<br />
nichts glorifiziert wer<strong>de</strong>n, aber wenigstens<br />
soll die Rückbesinnung auch ein<br />
Lächeln enthalten, welches nicht durch<br />
das En<strong>de</strong> dieser Zeit bedingt ist.<br />
Mit einem lachen<strong>de</strong>n und einem weinen<strong>de</strong>n<br />
Auge verabschie<strong>de</strong>n wir uns von<br />
Euch. Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit.<br />
Hagen Eckert, Lisa Zwanzig<br />
Das Jahr 2006 im Überblick <strong>de</strong>r Aktivitäten<br />
Januar<br />
• Klassennachmittag Klasse 5/3 im<br />
Ba<strong>de</strong>haus (Frau Herfurth)<br />
• Exkursion ins Zeitgeschichtliche<br />
Forum Leipzig – Leistungskurs Geschichte<br />
Klasse 12 (Herr Bo<strong>de</strong>)<br />
• Schulpokal Basketball Jungen Kl.<br />
7/8, 1. Platz (Frau Schorcht)<br />
• Regionalfinale Basketball Jungen<br />
WK 3, 3. Platz (Frau Schorcht)<br />
• Vorlesewettbewerb <strong>de</strong>r 6. Klassen,<br />
Siegerin: Magdalena Kohl. Die<br />
Preise wur<strong>de</strong>n gestiftet vom Buchhaus<br />
Rose. (Frau Verkouter)<br />
• Weiterbildung zum Schulskileiter –<br />
Anbieten und Durchführen von<br />
Skikursen am Humboldt-<br />
Gymnasium Alpin- und Langlauf<br />
jetzt möglich (Frau Ritscher, Frau<br />
Schorcht)<br />
Februar<br />
• Leistungskurs Biologie Klasse 11<br />
„Umwelt baut Brücken“: Schüler<br />
besuchten die Lan<strong>de</strong>sredaktion <strong>de</strong>r<br />
Thüringer Allgemeine in Erfurt<br />
(Frau Kelle)<br />
• Veranstaltungen <strong>de</strong>s White Horse<br />
Theatre für die Klassen 5 bis 12<br />
(Frau Greiner, Frau Herfurth)<br />
• Kreisolympia<strong>de</strong> Physik<br />
Klasse 7: Julian Schra<strong>de</strong>r, Platz 1<br />
und Teilnehmer an <strong>de</strong>r Endrun<strong>de</strong><br />
auf Lan<strong>de</strong>sebene; Martin Meyer,<br />
Platz 4<br />
Klasse 8: Benedikt Reuter, Platz 3;<br />
Nicole A<strong>de</strong>rhold, Platz 4; Maximilian<br />
Böck, Platz 5<br />
Klasse 9: Juliane Böcke, Platz 2<br />
Klasse 10: Fritz Pasternok, Platz 2;<br />
Adrian Hake, Platz 3<br />
Klasse 11: Hagen Walter, Platz 3<br />
(Herr Mock)<br />
• Besuch <strong>de</strong>s Zehnkampf-<br />
Weltrekordlers von 1980 Guido<br />
Kratschmer (Mainz) an unserer<br />
Schule (ausführlicher Bericht auf<br />
Seite 60, Herr Räcke)<br />
• Stadtpokal im Volleyball Klasse 5<br />
bis 10 wbl., 3. Platz (Frau Kirchbichler)<br />
• Stabhochsprungkurs in <strong>de</strong>n Winterferien<br />
(Herr Räcke)<br />
35
• Schüler <strong>de</strong>s Grundkurs Französisch<br />
Klasse 12 besuchen das Theaterstück<br />
„Geschlossene Gesellschaft“<br />
im TuD (Frau Ströbele)<br />
• Eine Schülergruppe reist zu <strong>de</strong>n<br />
Olympischen Winterspielen nach<br />
Turin (ausführlicher Bericht auf<br />
Seite 61, Frau Kirchbichler)<br />
• Tag <strong>de</strong>r offenen Tür: Schüler <strong>de</strong>r<br />
AG Fotografie zeigen ihre Fotografien<br />
in einer Ausstellung (Frau<br />
Hankel, Frau Holzhause)<br />
• Vorstellen von Projekten – eigene<br />
Moritaten, Klassen 5 und 8 (Frau<br />
Liebig)<br />
• Kreisfinale Gerätturnen WK 3/2/4<br />
wbl., 1. Platz (Frau Kirchbichler,<br />
Frau Schorcht)<br />
• Übergabe <strong>de</strong>r Spielekisten an die 5.<br />
Klassen <strong>de</strong>s Jahrganges 2005/06<br />
(Frau Kirchbichler)<br />
• Sportfasching <strong>de</strong>r 5. Klassen, gemeinsam<br />
mit <strong>de</strong>m Studienkolleg<br />
(Frau Kirchbichler)<br />
• Lan<strong>de</strong>solympia<strong>de</strong> Mathematik in<br />
Erfurt, Teilnehmer: Steffi Gla<strong>de</strong>beck,<br />
Klasse 10; Konrad Lin<strong>de</strong>mann,<br />
Klasse 11; Hagen Eckert,<br />
Klasse 12 (Frau Wre<strong>de</strong>)<br />
März<br />
• Besuch <strong>de</strong>r Buchmesse in Leipzig –<br />
Leistungskurs Deutsch Klasse 11<br />
(Herr Dr. Klose)<br />
• Kreisfinale Basketball WK 1<br />
männl. und wbl., 1. Plätze (Herr<br />
Berg, Frau Schorcht)<br />
• Die Klasse 5/3 beteiligt sich am<br />
bun<strong>de</strong>sweiten Projekt „Erlebter<br />
Frühling“ im Rahmen <strong>de</strong>s Biologieunterrichts.<br />
Die Ergebnisse wer-<br />
36<br />
<strong>de</strong>n an eine Jury <strong>de</strong>s NABU gesandt:<br />
Frühlingsboten <strong>de</strong>r Vogelwelt,<br />
Vogelbeobachtungen (Ausführlicher<br />
Bericht auf Seite 50,<br />
Frau Kelle)<br />
• Gemeinsamer Besuch <strong>de</strong>s Filmes<br />
„Les enfants dumarais“ im Rahmen<br />
<strong>de</strong>r Cinefete mit Schülern <strong>de</strong>r Klassenstufe<br />
9, in französischer Sprache,<br />
Kino Nordhausen (Frau Ruhnau,<br />
Frau Ströbele)<br />
• Am Känguruwettbewerb <strong>de</strong>r Mathematik<br />
haben wir erstmals die<br />
Teilnehmerzahl 100 überschritten.<br />
102 Schülerinnen und Schüler <strong>de</strong>r<br />
Klassenstufen 5 bis 10 konnten sich<br />
im Juni über ihre Urkun<strong>de</strong>n und<br />
kleine Geschenke freuen. (Frau<br />
Wre<strong>de</strong>)<br />
• Lan<strong>de</strong>sfinale im Gerätturnen in<br />
Nordhausen WK 3, 3. Platz, und<br />
WK 4/2, 1. Platz (Frau Kirchbichler)<br />
• Lan<strong>de</strong>sfinale Schwimmen in Gera,<br />
Platz 3 nur um 2 Hun<strong>de</strong>rtstelsekun<strong>de</strong>n<br />
verfehlt (Frau Schorcht)<br />
• Schulauswahl Volleyball WK IV<br />
beim Regionalfinale in Son<strong>de</strong>rshausen,<br />
3. Platz (Herr Räcke)<br />
• 6. Thüringer Russischolympia<strong>de</strong> in<br />
Erfurt. Teilnehmer: Franziska<br />
Osterloh, Kl. 9, 6. Platz, Sebastian<br />
Reiprich, Kl. 10, 9. Platz (Frau Adam,<br />
Frau Gorges)<br />
April<br />
• Stabhochsprungkurs in <strong>de</strong>n Frühlingsferien<br />
(Herr Räcke)<br />
• Studienfahrt <strong>de</strong>r 10. Klassen nach<br />
England (Eastbourne, Hastings),<br />
incl. Sprachunterricht und Work-
shop im Globe Theatre London.<br />
(Frau Greiner, Frau Herfurth, Frau<br />
Kiosze)<br />
• Projekt „Umwelt baut Brücken“:<br />
Schüler <strong>de</strong>s Gymnasiums aus<br />
Zlin/Tschechien sind Gäste <strong>de</strong>s<br />
Leistungskurs Biologie Klasse 11.<br />
Recherche im Hainich, Schreiben<br />
von Artikeln für die TA (ganzseitig)<br />
und die tschechische „Pravo“.<br />
(Frau Kelle)<br />
• Künstlerische Betätigung mit Ton<br />
und im Weben <strong>de</strong>r Klasse 6/2 auf<br />
<strong>de</strong>m Kunsthof Friedrichsro<strong>de</strong> (Frau<br />
Holzhause)<br />
• Exkursion <strong>de</strong>r Klasse 8/1 nach<br />
Dres<strong>de</strong>n: Orgelandacht und Besichtigung<br />
<strong>de</strong>r Frauenkirche, Besuch<br />
und Führung im Hygienemuseum,<br />
Thema: Sexualität und Verhütung<br />
(Frau Schorcht)<br />
• Frühjahrscrosslauf, 1. Platz (Frau<br />
Kirchbichler)<br />
Mai<br />
• Chorauftritt auf <strong>de</strong>m Petersberg<br />
zum Frühlingsfest <strong>de</strong>r Stadt Nordhausen<br />
(Frau Baumgarten)<br />
• Jugendtheater Nordhausen „Ich<br />
weiß, was du letzten Sommer getan<br />
hast“ unter Beteiligung einiger<br />
Schüler unserer Schule<br />
• Auszeichnungsveranstaltung zum<br />
53. Europäischen Wettbewerb 2006<br />
„Europa in <strong>de</strong>r Schule“, Preisträger<br />
für bildkünstlerische Arbeit: Maximilian<br />
Huttasch, Kl. 6/2 auf Bun<strong>de</strong>sebene,<br />
Vesela Zlateva, Kl. 5/1<br />
und Hans Zwirnmann, Kl. 6/2 auf<br />
Lan<strong>de</strong>sebene (ausführlicher Bericht<br />
auf Seite 59).<br />
• Praktikum <strong>de</strong>r 9. Klassen im<br />
BIW/IKK, Erwerb praktischer und<br />
handwerklicher Erfahrungen weg<br />
von Schule und Lehrbuch<br />
• A<strong>de</strong>line Fontaine berichtet allen<br />
Französischklassen (7, 8, 9 und 10)<br />
über ihr Gymnasium in Frankreich,<br />
erläutert <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Schülern ihr<br />
französisches Zeugnis, das Notensystem<br />
in Frankreich, <strong>de</strong>n Stun<strong>de</strong>nplan<br />
, berichtet über Pausen, Lehrer,<br />
Hausaufgaben u.s.w. Ausführlicher<br />
Bericht auf Seite 55.<br />
• Leistungskurs Biologie Klasse 11:<br />
Stadtrundgang mit Stadtplanerin<br />
Frau Klaan: Gestaltung <strong>de</strong>s städtischen<br />
Umfel<strong>de</strong>s unter ökologischen<br />
Gesichtspunkten im Rahmen <strong>de</strong>s<br />
Projekts „Umwelt baut Brücken“<br />
(Frau Kelle)<br />
• Kreisfinale Basketball WK 3<br />
männl., 1. Platz (Frau Schorcht)<br />
Juni<br />
• Bun<strong>de</strong>sfinale im Gerätturnen WK 2<br />
in Berlin, 14. Platz (Frau Kirchbichler)<br />
• Gegenbesuch in Zlin im Rahmen <strong>de</strong>s<br />
Projekts „Umwelt baut Brücken“:<br />
Recherche in Zlin, Schreiben von<br />
Artikeln für die TA (ganzseitig)<br />
(Frau Kelle)<br />
• Regionalfinale WK III männl. in<br />
Gotha, 2. Platz und Qualifikation<br />
zum Lan<strong>de</strong>sfinale (Frau Schorcht)<br />
• Regionalfinale im Beachvolleyball<br />
WK 2, 5. Platz (Frau Kirchbichler)<br />
• Ökumenischer Abiturgottesdienst<br />
im Dom „Zum Heiligen Kreuz“.<br />
Pfarrer Pokoj verabschie<strong>de</strong>t sich<br />
aus <strong>de</strong>m Religionsunterricht unse-<br />
37
es Gymnasiums. Gestaltung durch<br />
die Jugendschola <strong>de</strong>s Domes (Frau<br />
Blaschka)<br />
• Judith Büntzel legt die DELF-<br />
Prüfung A2, Karl Liesegang die<br />
DELF – Prüfung A1 mit Erfolg ab<br />
(Französisches Sprachendiplom;<br />
Bad Berka), Betreuerin: Frau Ströbele<br />
Juli<br />
• Projekttage <strong>de</strong>s Geschichte-<br />
Leistungskurses Klasse 11 zur Regionalgeschichte<br />
(Herr Dr. Klose)<br />
• Projekttag in Mellingen (ausführlicher<br />
Bericht auf Seite 57, Herr<br />
Leicht)<br />
• Geografieexkursion nach Mittenwald<br />
(ausführlicher Bericht auf Seite<br />
52; Herr Büttner, Herr Kirchner,<br />
Frau Köhler)<br />
• Vorbereitung <strong>de</strong>r „Langen Nacht<br />
<strong>de</strong>r Wissenschaften“ (Frau Wre<strong>de</strong>)<br />
• Präsentation im Meyenburg-<br />
Museum zur Ausstellung Dante –<br />
Dali (Frau Rieche)<br />
• Sommerkonzert <strong>de</strong>s Schulchores im<br />
Meyenburg-Museum (Frau Baumgarten)<br />
• Sportgala (ausführlicher Bericht auf<br />
Seite 66; Frau Kirchbichler, Herr<br />
Räcke, Frau Schorcht)<br />
• Fremdsprachen-Wettbewerb Klasse<br />
9, 1. Platz: Anne Schmidt, 2. Platz:<br />
Johanna Scheuer, 3. Platz: Laura<br />
Thierfel<strong>de</strong>r (Frau Greiner)<br />
• Klassenfahrt <strong>de</strong>r Klasse 6/2 in das<br />
Annaberger Naturschutzzentrum,<br />
Biotopwan<strong>de</strong>rung, Besuch <strong>de</strong>s Adam-Ries-Museums,<br />
Historisches<br />
Rechnen in <strong>de</strong>r Annaberger Re-<br />
38<br />
chenschule, Besuch <strong>de</strong>s technischen<br />
Museums „Frohnauer Hammer“<br />
(Frau Holzhause, Herr Schmidt)<br />
• Projektwoche zum Schuljahresabschluss<br />
– Klasse 9/4: Führung, Bibliothek,<br />
Labor <strong>de</strong>r FH Nordhausen,<br />
Sprachlabor – Vortrag zum Thema<br />
Irland <strong>de</strong>s Muttersprachlers Mr<br />
Roach (Frau Greiner)<br />
• Lan<strong>de</strong>sfinale Leichtathletik WK 3<br />
männl., hinter <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Sportgymnasien<br />
3. Platz – beste „normale“<br />
Schule (Frau Schorcht)<br />
• Der Leistungskurs Biologie Klasse<br />
11 erkun<strong>de</strong>t in Wüste, Savanne und<br />
Regenwald beson<strong>de</strong>re Anpassungen<br />
bei Pflanzen im Botanischen Garten<br />
<strong>de</strong>r Martin-Luther-Universität Halle<br />
(Frau Kelle)<br />
• Exkursion <strong>de</strong>s Leistungskurses<br />
Biologie Klasse 11: „Mit A. v.<br />
Humboldt am Amazonas“ Projektthema:<br />
Anpassungen von Pflanzen<br />
im Gipskarst – Vergleich (Frau<br />
Kelle)<br />
• Wan<strong>de</strong>r-Projekttage in Hainro<strong>de</strong><br />
mit Klasse 5/3 (Frau Herfurth)<br />
• Zeugnisausgabe vor <strong>de</strong>m Theater<br />
Nordhausen<br />
• Stabhochsprung in <strong>de</strong>n Sommerferien<br />
(Herr Räcke)<br />
September<br />
• 4. Sportfahrt nach Srbsko / Tschechien<br />
(ausführlicher Bericht auf<br />
Seite 63, Frau Kirchbichler)<br />
• Weiterbildung für Englischlehrer in<br />
London am Shakespeare Theatre<br />
auf Einladung von S.E.T.<br />
• Tag <strong>de</strong>s offenen Denkmals: 6 Schüler<br />
<strong>de</strong>r Klasse 6/2 und 3 Schüler <strong>de</strong>r
11. Klasse betreuen <strong>de</strong>n Propsteikeller<br />
und das Denkmal Schule, etwa<br />
300 bis 400 Besucher (Herr Bo<strong>de</strong>,<br />
Herr Schmidt)<br />
• Schulchor bei <strong>de</strong>r Feierstun<strong>de</strong> im<br />
Theater für ehemalige Häftlinge <strong>de</strong>s<br />
KZ Lager Dora, Empfang durch die<br />
Stadt Nordhausen (Frau Baumgarten)<br />
• Exkursion <strong>de</strong>s Leistungskurses<br />
Geschichte Klasse 11 zur Ausstellung<br />
„Heiliges Römisches Reich<br />
Deutscher Nation“ in Mag<strong>de</strong>burg<br />
• Kennenlerntage <strong>de</strong>r neuen 5. Klassen<br />
nach Straußberg (Herr Kirchner,<br />
Frau Liebig, Frau Lu<strong>de</strong>wig,<br />
Frau Ritscher)<br />
• 8. Vereinssportfest mit <strong>de</strong>m LV<br />
Altstadt (ausführlicher Bericht auf<br />
Seite 64).<br />
• Exkursion <strong>de</strong>s Grundkurses Biologie<br />
Klasse 12 in die Rüdigsdorfer<br />
Schweiz, Bestandsaufnahme von<br />
Pflanzen an Felsen (Frau Schorcht)<br />
• Chorfahrt nach Nürnberg (Frau<br />
Baumgarten, Frau Mellentin)<br />
• Karate-Demonstration von Herrn<br />
Pelny in <strong>de</strong>n 5. Klassen: Sichtung,<br />
Interessenför<strong>de</strong>rung/-weckung<br />
(Frau Kirchbichler, Frau Ritscher)<br />
• Eröffnung <strong>de</strong>s 2. Projektjahres von<br />
„Umwelt baut Brücken“ in Budapest<br />
durch <strong>de</strong>n ungarischen Staatspräsi<strong>de</strong>nten<br />
(Frau Kelle)<br />
• Tag <strong>de</strong>r Leichtathletik WK 3<br />
wbl./WK 4, 1. Platz, WK 2 männl.,<br />
2. Platz (Frau Kirchbichler, Frau<br />
Schorcht)<br />
• Stabhochsprung – Herbstspringen<br />
(Herr Räcke)<br />
Oktober<br />
• Schwimmabzeichen, alle Klassen<br />
(Kirchbichler)<br />
• Sportlehrgang in Bad Blankenburg,<br />
Workshop: Motivieren durch Präsentieren<br />
(Frau Kirchbichler, Herr<br />
Räcke, Frau Ritscher)<br />
• Lange Nacht <strong>de</strong>r Wissenschaften,<br />
Schüler <strong>de</strong>r Klasse 7/2 zeigen das<br />
Rechnen auf <strong>de</strong>m Abacus nach Adam<br />
Ries (Frau Holzhause, Herr<br />
Schmidt)<br />
• Herbst-Crosslauf, Verteidigung <strong>de</strong>r<br />
Cross-Schale (Herr Berg, Frau<br />
Kirchbichler, Herr Räcke)<br />
• „Brecht-Programm“ anlässlich <strong>de</strong>s<br />
50. To<strong>de</strong>stages von Bertolt Brecht,<br />
gemeinsam mit <strong>de</strong>r Grundschule<br />
„B. Brecht“; Teilnehmer: ausgewählte<br />
Schüler <strong>de</strong>r Klassen 5 bis 11<br />
sowie <strong>de</strong>s Grundkurses Darstellen<br />
und Gestalten; Ausstellung von<br />
Zeichnungen unserer Schüler (Frau<br />
Hesse)<br />
• Studienfahrt <strong>de</strong>r 12. Klassen nach<br />
Prag<br />
• Schwimmen Fit-Kids Klasse 5/1 –<br />
Ablegen von Sport- und Schwimmabzeichen<br />
(Frau Ritscher)<br />
• Festakt zum Abschluss <strong>de</strong>s Schüleraustausches<br />
mit Israel<br />
• 421,195 x 100 m Staffel: Schüler<br />
<strong>de</strong>r Fit-Kids-Klasse 7/1 laufen <strong>de</strong>n<br />
Marathon als Staffel gemeinsam<br />
mit Eltern und Lehrern schneller als<br />
<strong>de</strong>r aktuelle Männer-Weltrekord<br />
(Herr Räcke)<br />
November<br />
• Fortbildung zum Abiturthema<br />
Deutsch, als Referent G. Nasdala<br />
39
(Universität Jena), gemeinsam mit<br />
<strong>de</strong>r Fachschaft Deutsch (Herr Dr.<br />
Klose)<br />
• Praktikum <strong>de</strong>r 10. Klassen im<br />
BIW/IKK<br />
• 7. Schulmeisterschaft im Hochsprung<br />
(Herr Räcke, Frau Schorcht)<br />
• Übergabe <strong>de</strong>r Spielekisten für das<br />
Projekt Pausengestaltung für die 5.<br />
Klassen – „Bewegungsfreundliche<br />
Schule“ (Frau Ritscher)<br />
• Führung im Nordhäuser Theater<br />
(Blick hinter die Kulissen) für die<br />
Klasse 8/1, Unterstützung durch die<br />
Mutter eines Schülers, Frau Manolova<br />
(Frau Verkouter)<br />
• Kreisfinale Basketball WK 2<br />
männl., 1. Platz (Frau Schorcht)<br />
• Kreismeisterschaft im Hochsprung,<br />
<strong>de</strong>r Schulpokal geht erneut an unsere<br />
Schule (Herr Räcke, Frau<br />
Schorcht)<br />
• Basketball-Kreisfinale WK 3 u. 4<br />
männl./wbl.; WK 3, 1. Platz; WK 4<br />
männl., 1. Platz; WK 4 weibl., 2.<br />
Platz (Herr Berg, Frau Schorcht)<br />
• Ausstellung <strong>de</strong>r Fachschaft Kunst<br />
im Theater (Frau Holzhause)<br />
• Schultheatertag, Aufführung <strong>de</strong>s<br />
„Freischütz“<br />
• Fortbildung <strong>de</strong>r Fachschaft Biologie<br />
an <strong>de</strong>r Universität Jena zur Geschichte<br />
<strong>de</strong>r Mikroskopie und Möglichkeiten<br />
<strong>de</strong>r Zukunftsforschung<br />
(Frau Kelle)<br />
• Vortrag Prof. Dr. P. Bormann über<br />
Pakistan (ausführlicher Bericht auf<br />
Seite 54; Herr Büttner, Frau Köhler)<br />
40<br />
Dezember<br />
• zahlreiche Weihnachtsfeiern in <strong>de</strong>n<br />
Mittelstufenklassen<br />
• unser Sport-Studio, die zentrale<br />
Präsentationsfläche für <strong>de</strong>n Schulsport<br />
im Foyer Domstraße „feiert 3.<br />
Geburtstag“, Einweihung <strong>de</strong>r neuen<br />
Schau-Säule für die ständige Computerpräsentation<br />
(Herr Räcke)<br />
• Besuch <strong>de</strong>r Leistungskurse Englisch<br />
Klasse 11 und 12 im Shakespearetheater<br />
in Erfurt, Kaisersaal<br />
(Frau Kiosze)<br />
• Chorauftritte mit weihnachtlichem<br />
Programm in <strong>de</strong>r Südharzgalerie<br />
(Frau Baumgarten)<br />
• Weihnachtskonzert in <strong>de</strong>r Blasiikirche<br />
(Frau Baumgarten, Frau Mellentin,<br />
Herr Spielmann)<br />
• Vorlesewettbewerb <strong>de</strong>r 6. Klassen,<br />
Sieger: Maximilian Heise, Klasse<br />
6/1; Jury: Sandra Jödicke, Alexandra<br />
Kunze, Annika Zierold, Herr Rose.<br />
Alle Teilnehmer erhielten einen<br />
Büchergutschein (Frau Hesse, Frau<br />
Liebig)<br />
• Ausstellung im Theater, Präsentation<br />
zur Vernissage von Schülerarbeiten<br />
im Foyer <strong>de</strong>s Theaters (ausführlicher<br />
Bericht auf Seite 56,<br />
Herr Leicht, Frau Rieche)<br />
Aktivitäten, die ganzjährig o<strong>de</strong>r<br />
über einen längeren Zeitraum liefen<br />
• Arbeitsgemeinschaft Fotografie<br />
(Frau Holzhause)<br />
• Januar bis Juli 06 – AG Schach für<br />
Schüler <strong>de</strong>r Klassen 5 bis 9 in Kooperation<br />
mit <strong>de</strong>m Schachclub<br />
Nordhausen. Seit September 2006
fin<strong>de</strong>t die AG im Hause und unter<br />
Fe<strong>de</strong>rführung <strong>de</strong>s Schachclubs statt.<br />
(Herr Onnen)<br />
• März 2006 bis Februar 2007 –<br />
Judith Büntzel nimmt am <strong>de</strong>utschfranzösischen<br />
Austauschprogramm<br />
„Voltaire“ teil. Ihre Austauschpartnerin<br />
A<strong>de</strong>line Fontaine besucht ab<br />
März 06 bis zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Schuljahres<br />
die 9. Klasse. (Frau Ströbele)<br />
• Oktober bis Dezember 06: Teilnahme<br />
am Planspiel Börse <strong>de</strong>r<br />
Kreissparkasse, Ergebnis: ein 2.<br />
und ein 4. Platz (Herr Rosenstiel)<br />
Lange Nacht <strong>de</strong>r Wissenschaften<br />
Am 11. Oktober 2006 gingen die Lichter<br />
in <strong>de</strong>r Fachhochschule lange nicht<br />
aus: Die erste Lange Nacht <strong>de</strong>r Wissenschaften<br />
lockte insgesamt 2.600 Interessierte<br />
zu insgesamt über 35 Veranstaltungen<br />
und Vorträgen. Weitere Veranstaltungsorte<br />
waren unter an<strong>de</strong>rem das<br />
Südharzkrankenhaus, das Meyenburg-<br />
Museum, das Theater und die Traditionsbrennerei.<br />
Eine Gruppe unserer Schule stellte eine<br />
Präsentation „Das Umfeld <strong>de</strong>r Gebrü<strong>de</strong>r<br />
Humboldt“ vor.<br />
Mit einem eigenen Stand war eine Projektgruppe<br />
unseres Gymnasiums in <strong>de</strong>r<br />
FH präsent. Bereits in <strong>de</strong>r Projektwoche<br />
am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Schuljahres 2005/06 hatten<br />
sich die jetzigen Zehntklässler (ehemalige<br />
Klassen 9/4 und 9/5) physikalisch,<br />
plastisch und künstlerisch mit <strong>de</strong>m<br />
Thema „Symmetrie – Phänomene <strong>de</strong>r<br />
Natur“ beschäftigt.<br />
Fre<strong>de</strong>rik Berberich, Raphael Büttner,<br />
Matthias Hed<strong>de</strong>rgott und Andreas Kubelki<br />
befassten sich mit <strong>de</strong>r symmetrischen<br />
Architektur von Kirchenbauwer-<br />
ken – <strong>de</strong>m Kölner und <strong>de</strong>m Nordhäuser<br />
Dom – und an<strong>de</strong>ren interessanten Bauwerken<br />
<strong>de</strong>r Stadt Nordhausen: <strong>de</strong>m<br />
Theater, Kino und Sparkassengebäu<strong>de</strong><br />
sowie verschie<strong>de</strong>nen Fachwerkhäusern<br />
in <strong>de</strong>r Nordhäuser Altstadt.<br />
Anne-Kathrin Hankel, Olga Miscenkova,<br />
Lydia Spellner und Hanna Wußling<br />
präsentierten Palindromwörter, unter<br />
an<strong>de</strong>rem von Hans-Georg Stengel. Die<br />
Wörter wur<strong>de</strong>n in Text und Bild dargestellt,<br />
wobei die Bil<strong>de</strong>r selbst photographiert<br />
und entsprechend am Computer<br />
bearbeitet wur<strong>de</strong>n.<br />
Eine dritte Gruppe schließlich beschäftigte<br />
sich mit <strong>de</strong>r Symmetrie in Gesichtern.<br />
Lisa Herbst, Anna Kohl, Marie<br />
Lehmann, Theresa Mühlenberg, Johanna<br />
Praetorius, Juliane Sourell und Antonia<br />
Streicher photographierten Gesichter<br />
ihrer Mitschüler und Lehrer, schnitten<br />
diese Photographien in <strong>de</strong>r Mitte senkrecht<br />
durch und konstruierten mit Geodreieck,<br />
Zirkel und Lineal die an<strong>de</strong>re<br />
Gesichtshälfte vollkommen symmetrisch<br />
dazu. Das Photostudio Kötz bearbeitete<br />
einige <strong>de</strong>r Photographien am<br />
41
Computer und erstellte hier einige<br />
„vollkommen symmetrische“ Porträts.<br />
Manches Gesicht wirkte danach vollkommen<br />
fremd. Für die freundliche<br />
42<br />
Unterstützung an dieser Stelle herzlichen<br />
Dank!<br />
Christiane Wre<strong>de</strong><br />
Kristalle – Symmetrische Erscheinungen <strong>de</strong>r Natur<br />
Im Rahmen <strong>de</strong>r Schulprojekttage zum<br />
Thema „Symmetrie“ im Juli 2006 planten<br />
wir, Schülerinnen <strong>de</strong>s Grundkurses<br />
Chemie <strong>de</strong>r 12. Klasse – Luise Oemisch,<br />
Claudia Pre<strong>de</strong>l und Franziska<br />
Hauthal –, gemeinsam mit unserer Lehrerin<br />
Frau Sachse eine Kristallzüchtung.<br />
In diesem Zusammenhang setzten wir<br />
uns theoretisch und praktisch mit dieser<br />
Aufgabe auseinan<strong>de</strong>r. Dabei erfuhren<br />
wir, dass Kristalle einheitlich zusammengesetzte<br />
feste Körper mit einer<br />
regelmäßigen räumlichen Struktur sind.<br />
Die gleichmäßige periodische Anordnung<br />
<strong>de</strong>r kleinsten Bausteine <strong>de</strong>r Kristalle<br />
führt zu Kristallgittern und die<br />
äußere Gestalt eines Kristalls ist durch<br />
ebene, symmetrisch angeordnete Flächen<br />
bestimmt. Durch Variation <strong>de</strong>r<br />
Seitenlänge dieser und <strong>de</strong>r dazwischen<br />
liegen<strong>de</strong>n Winkel entsteht eine große<br />
Formenvielfalt, die sich in sieben Kristallsysteme<br />
einteilen lässt.<br />
In unseren selbst durchgeführten Experimenten<br />
züchteten wir Kristalle von<br />
Alaun, Kupfersulfat und Seignettesalz<br />
sowie von Rotem Blutlaugensalz und<br />
Natriumthiosulfat aus gesättigten Lösungen<br />
dieser Salze.<br />
Wir benötigten mehrere Anläufe, <strong>de</strong>nn<br />
die ersten Versuche waren nicht sehr<br />
erfolgreich, da das Kristallwachstum<br />
Seignettesalzkristall<br />
sehr unregelmäßig erfolgte. Solche<br />
Erscheinungen stellen Baufehler in <strong>de</strong>n<br />
Kristallgittern dar, die durch ungünstige<br />
äußere Bedingungen, wie z.B. zu hohe<br />
Temperaturen und Erschütterungen,<br />
hervorgerufen wur<strong>de</strong>n. Durch diese<br />
Experimente erkannten wir, dass eine<br />
Kristallzüchtung nicht ganz einfach und<br />
auch sehr zeitaufwändig ist. Heute wissen<br />
wir, dass sich in <strong>de</strong>r Praxis kaum<br />
Kristalle ohne Gitterfehler herstellen<br />
lassen.<br />
Unsere Arbeit präsentierten wir erfolgreich<br />
zur „Langen Nacht <strong>de</strong>r Wissenschaften“<br />
am 11. Oktober 2006 an <strong>de</strong>r<br />
FH Nordhausen. Dieser Vortrag wur<strong>de</strong><br />
von <strong>de</strong>n zahlreichen Besuchern interessiert<br />
verfolgt und die dabei gezeigten<br />
Kristalle haben uns große Anerkennung<br />
eingebracht.<br />
Claudia Pre<strong>de</strong>l
Abschlussbericht: Die Symbolik <strong>de</strong>s ersten Projektjahres<br />
Baumkronenpfad im Urwald , „grüne“ Stadt und <strong>de</strong>r europäische Gedanke<br />
Der Bus hält auf <strong>de</strong>r Fahrt nach Brno<br />
(Brünn) nur kurz auf einer Anhöhe.<br />
Fahnen flattern im Wind und die tschechischen<br />
und <strong>de</strong>utschen Schüler ordnen<br />
sich zum Gruppenbild um und vor einem<br />
großen Steinqua<strong>de</strong>r. Der „Frie<strong>de</strong>nsstein“<br />
erinnert an die „Drei-Kaiser-<br />
Schlacht“, die Schlacht bei Austerlitz<br />
1805. Lachend und schwatzend stehen<br />
die Schüler zusammen, erfüllt von <strong>de</strong>n<br />
Unternehmungen <strong>de</strong>r Woche-Umwelt<br />
baut Brücken im vereinten Europa.<br />
Schon das gewählte Recherchethema in<br />
Deutschland, <strong>de</strong>r Baumkronenpfad im<br />
Nationalpark Hainich, <strong>de</strong>m größten<br />
zusammenhängen<strong>de</strong>n Laubwaldgebiet<br />
nördlich <strong>de</strong>r Alpen, offenbart Europäisches.<br />
Im Hainich ist die Rotbuche<br />
dominieren<strong>de</strong> Baumart. Aber nicht nur<br />
hier, son<strong>de</strong>rn in ganz Europa, wo <strong>de</strong>r<br />
Mensch ihr noch Raum gibt sich zu<br />
entfalten und in Wechselbeziehungen zu<br />
an<strong>de</strong>ren Organismen zu treten, ist sie<br />
sehr anpassungsfähig.<br />
43
Diese verbin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Gedanken – Gemeinsames<br />
zu ent<strong>de</strong>cken, Trennen<strong>de</strong>s zu<br />
relativieren und zu überwin<strong>de</strong>n, sind für<br />
mich die wesentlichsten Punkte, die eine<br />
Beteiligung an diesem Umweltprojekt<br />
lohnenswert wer<strong>de</strong>n lassen.<br />
Natürlich ist die Sprachbarriere vorhan<strong>de</strong>n,<br />
<strong>de</strong>nn die Qualität <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />
Sprachkenntnisse bei <strong>de</strong>n tschechischen<br />
Partnern ist sehr unterschiedlich. Für die<br />
<strong>de</strong>utschen Schüler be<strong>de</strong>utet es keinen<br />
Zuwachs, <strong>de</strong>nn die englische Sprache<br />
wur<strong>de</strong> eher weniger gewählt, war aber<br />
auch vom tschechischen Deutschlehrer<br />
nicht gern gehört. Im persönlichen Umgang<br />
<strong>de</strong>r Schüler aus Nordhausen und<br />
Zlin ergaben sich daraus aber kaum<br />
Unstimmigkeiten. Die Gespräche wur<strong>de</strong>n<br />
also durch <strong>de</strong>n Grad <strong>de</strong>r Sprachbeherrschung<br />
<strong>de</strong>r Tschechen geprägt. Die<br />
bei<strong>de</strong>n kleinen Schülergruppen ordneten<br />
sich mit Hilfe von Kurzporträts zu Beginn<br />
<strong>de</strong>s Schuljahres schnell. Unterschiedliche<br />
Jungen – und Mädchenzahlen<br />
in <strong>de</strong>n Klassen und die Schwierigkeiten<br />
einen Jungen in Nordhausen<br />
unterzubringen, wur<strong>de</strong>n durch die Bereitschaft<br />
eines an<strong>de</strong>ren Schülers und<br />
seiner Eltern mit etwas Mühe glücklich<br />
gelöst. An unserem Gymnasium ist die<br />
Projektarbeit an einen Leistungskurs<br />
Biologie gebun<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>ssen Schülerzahl<br />
gibt also <strong>de</strong>n Rahmen vor. Die gemeinsame<br />
Arbeit im Kurs, vor allem bei <strong>de</strong>r<br />
Vorbereitung auf die Recherchethemen,<br />
liefert genügend methodischen Freiraum,<br />
erfolgreich zu sein. Es erscheint<br />
mir unabdingbar für Gymnasiasten<br />
neben <strong>de</strong>m Begegnungsaspekt <strong>de</strong>n Wissenszuwachs<br />
und ein Problembewusst-<br />
44<br />
sein an <strong>de</strong>n Umweltthemen festzumachen,<br />
zu entwickeln und hierbei gemeinsam<br />
zu lernen!<br />
Das Projekt ist mehr als Begegnung – es<br />
be<strong>de</strong>utet gemeinsames Lernen, es ist<br />
Erfassen <strong>de</strong>r europäischen Herausfor<strong>de</strong>rungen,<br />
<strong>de</strong>m Gestalten <strong>de</strong>r gemeinsamen<br />
Zukunft und <strong>de</strong>r Umgang mit neuen<br />
notwendigen übereinstimmen<strong>de</strong>n Regeln<br />
und Gesetzmäßigkeiten. Aus unterschiedlichen<br />
Grün<strong>de</strong>n scheint mir diese<br />
Zielstellung im ersten Projektjahr nur<br />
im Ansatz gelungen zu sein.<br />
Unterschiedliche Herangehensweisen<br />
bei <strong>de</strong>r Aufbereitung <strong>de</strong>r Recherchethemen<br />
wur<strong>de</strong>n von Anfang an <strong>de</strong>utlich.<br />
Der Baumkronenpfad ist ein attraktives<br />
Thema für Schüler und lässt sich sehr<br />
gut journalistisch aufbereiten. Die Wahl<br />
war also günstig. Über das Vorgehen<br />
und <strong>de</strong>n Stand <strong>de</strong>r Vorbereitungen habe<br />
ich <strong>de</strong>n Kollegen mehrfach informiert,<br />
da Bedarf signalisiert wur<strong>de</strong> und die<br />
Abstimmung sinnvoll ist. Die Schüler<br />
haben das Thema analysiert, nach<strong>de</strong>m<br />
bereits im Oktober <strong>de</strong>s letzten Jahres<br />
einige Schülerinnen eine Exkursion in<br />
<strong>de</strong>n Hainich miterleben konnten. Durch<br />
Mindmapping haben wir gemeinsam<br />
Unterpunkte zusammengestellt und<br />
geordnet. Schnell fan<strong>de</strong>n sich dann<br />
Gruppen zusammen, die sich beson<strong>de</strong>rs<br />
einen Thematik widmen wollten. Eine<br />
Liste mit Websites weiterführen<strong>de</strong>r<br />
Inhalte als Informationsquellen wur<strong>de</strong><br />
erstellt. Je<strong>de</strong> Gruppe stellte Fragen zusammen,<br />
<strong>de</strong>ren Beantwortung von Interesse<br />
für potentielle Leser sein könnten.
Diese wur<strong>de</strong>n in „Redaktionssitzungen“<br />
zur Diskussion gestellt und viele I<strong>de</strong>en<br />
auch verworfen. Mit einem groben Plan<br />
für mögliche Artikel fühlten sich die<br />
Schüler sicher und gut vorbereitet. Ein<br />
Besuch bei <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sredaktion <strong>de</strong>r<br />
„Thüringer Allgemeine“ in Erfurt zu<br />
Beginn <strong>de</strong>r Vorbereitungen hat neben<br />
<strong>de</strong>r Analyse <strong>de</strong>r Zeitungsinformationen<br />
und <strong>de</strong>r Zielgruppen <strong>de</strong>r regionalen<br />
Tageszeitung geholfen, die Spezifik <strong>de</strong>r<br />
möglichen Artikel zu erfassen und <strong>de</strong>n<br />
notwendigen Informationsgehalt einzuschätzen.<br />
Über diese Vorbereitungsphase wur<strong>de</strong>n<br />
die Partner in Tschechien informiert,<br />
ebenso über die Schwerpunkte und die<br />
Aufgabenstellungen <strong>de</strong>r Gruppen. Es<br />
stellte sich allerdings heraus, dass die<br />
Vorbereitung <strong>de</strong>r Schüler aus Zlin nicht<br />
Recherche im Nationalpark Hainich<br />
äquivalent erfolgt war. Ob auf Grund<br />
von Sprachproblemen o<strong>de</strong>r fehlen<strong>de</strong>r<br />
Vorbereitung, wie es die Schüler selbst<br />
formulierten: An eine gemeinsame Bearbeitung<br />
von Artikeln hier in Deutschland<br />
war nicht zu <strong>de</strong>nken. Das fand ich<br />
sehr bedauerlich und für meine Gruppe<br />
sehr frustrierend, weil die gemeinsame<br />
Arbeit und auch die Verantwortung als<br />
<strong>de</strong>utsche Schüler gegenüber <strong>de</strong>n Fremdsprachlern<br />
wesentliche Bestandteile <strong>de</strong>r<br />
Motivation waren. Das Schreiben <strong>de</strong>r<br />
Artikel erfolgte also getrennt.<br />
Für <strong>de</strong>n Gegenbesuch in Zlin bereiteten<br />
wir uns anhand <strong>de</strong>s Themas „Erhalt von<br />
Obstwiesen in <strong>de</strong>r „grünen“ Stadt Zlin“<br />
vor: Inhaltliche Erschließung, Auswahl<br />
von Schwerpunkten, Umreißen von<br />
interessanten Fragestellungen. Konkrete<br />
Unterpunkte für <strong>de</strong>n Recherchetag zu<br />
45
erfahren war nicht möglich und bei<br />
Nachfragen in Zlin wur<strong>de</strong>n wir auf das<br />
IZOP – Programm verwiesen. Ich <strong>de</strong>nke<br />
<strong>de</strong>r Projektlehrer steht unbedingt in <strong>de</strong>r<br />
Verantwortung. Das IZOP – Institut<br />
kann nur <strong>de</strong>n äußeren Rahmen <strong>de</strong>s Recherchetages<br />
durch das Programm vorgeben.<br />
Über die Sachverhalte und beson<strong>de</strong>ren<br />
Fragestellungen vor Ort und<br />
die regionale Be<strong>de</strong>utsamkeit sollte <strong>de</strong>r<br />
Projektlehrer <strong>de</strong>n Partner informieren.<br />
Sachverhalte im Internet sind meist<br />
nicht in <strong>de</strong>utsch o<strong>de</strong>r englisch abrufbar.<br />
Das Programm ist auch nur ein äußerer<br />
Rahmen. Die inhaltliche Vorbereitung<br />
muss zwingend früher erfolgen um<br />
tiefgründig genug zu sein. Sehr gewinnbringend<br />
war in dieser offenen Situation<br />
für uns <strong>de</strong>r Kontakt mit <strong>de</strong>r 1. Stadtplanerin<br />
von Nordhausen, Frau Klaan. Hier<br />
informierten wir uns über gesetzliche<br />
Regelungen und Bedingungen in <strong>de</strong>r<br />
EU, über eine „grünen“ Stadtplanung<br />
und auch die Umsetzung von bun<strong>de</strong>s<strong>de</strong>utschem<br />
Recht nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong>. Bei<br />
einem Stadtrundgang betrachteten und<br />
diskutierten wir konkrete Beispiele <strong>de</strong>r<br />
Umgestaltung <strong>de</strong>r Innenstadt. Für die<br />
Vorstellungen <strong>de</strong>r Schüler war das sehr<br />
wertvoll, <strong>de</strong>nn wie sonst sollten Schwierigkeiten<br />
bei <strong>de</strong>r Umsetzung ökologischer<br />
Richtlinien in einer frem<strong>de</strong>n Stadt<br />
verstan<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n? Für unsere Artikel<br />
über Zlin, die „grüne Stadt“ mit ökologisch<br />
wertvollen Obstwiesen, konnten<br />
wir also viele sehr konkrete Sachverhalte<br />
und Vergleiche einfließen lassen. –<br />
Dachten wir, <strong>de</strong>nn die Umweltrecherche<br />
erfor<strong>de</strong>rte eine vollständige Umstellung<br />
unserer Planung, da Thematik, Inhalt<br />
und gegebene Informationen nicht aus-<br />
46<br />
reichend waren, um in einer regionalen<br />
Tageszeitung darüber zu berichten! Mit<br />
viel Verantwortungsbewusstsein gingen<br />
meine Schüler an die für sie komplizierte<br />
Aufgabe und sind über sich selbst<br />
hinausgewachsen. Ich möchte betonen,<br />
dass ich einen „normalen“ Kurs habe, es<br />
sind keine ausgewählten Schüler, viele<br />
auch stärker mathematisch orientiert.<br />
Auch das ist ein beson<strong>de</strong>rer Aspekt <strong>de</strong>s<br />
Projekts: Der Lehrer erkennt seine<br />
Schüler nicht wie<strong>de</strong>r und diese ent<strong>de</strong>cken<br />
Fähigkeiten in sich, die durch die<br />
Herausfor<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Umweltrecherche<br />
erst geweckt wer<strong>de</strong>n.. Außer<strong>de</strong>m entstand<br />
eine an<strong>de</strong>re Beziehung zur Heimatstadt,<br />
ein Stolz auf die umgestaltete<br />
Stadt im Zuge <strong>de</strong>r thüringischen Lan<strong>de</strong>sgartenschau<br />
2004 in Nordhausen.<br />
Das erstaunte mich.<br />
An alle Aktivitäten war die Lokalredaktion<br />
<strong>de</strong>r Tageszeitung „Thüringer Allgemeine“<br />
angebun<strong>de</strong>n. Die Lan<strong>de</strong>sredaktion<br />
schickte am Recherchetag eine<br />
Reporterin und einen Fotografen. Artikel<br />
bzw. die Zeitungsseite wur<strong>de</strong> immer<br />
in <strong>de</strong>r Schule ausgestellt, es erschienen<br />
Bil<strong>de</strong>r und Texte auf <strong>de</strong>r Homepage<br />
unseres Gymnasiums. Das Projekt und<br />
die beteiligten Schüler wur<strong>de</strong>n mit Bild<br />
auf einer Stellwand im Oberstufenbereich<br />
vorgestellt. Die Kollegen informierte<br />
ich nach <strong>de</strong>r offiziellen Eröffnung<br />
<strong>de</strong>s Projektes im Januar während<br />
einer Dienstbesprechung mit Hilfe einer<br />
Powerpoint-Präsentation über Inhalt,<br />
Ziele, Partnerschule, beteiligte Schüler<br />
und Termine. Der Klausurenplan <strong>de</strong>r 11.<br />
Klasse wur<strong>de</strong> auf das Projekt eingestellt.
Große Unterstützung erhielt ich durch<br />
die Schulleitung. An<strong>de</strong>re Schüler <strong>de</strong>r<br />
gleichen Klassenstufe unterstützten<br />
durch Gestaltung <strong>de</strong>r Stadtführung in<br />
Nordhausen.<br />
Die Schulleitung war auch präsent während<br />
<strong>de</strong>s Aufenthaltes <strong>de</strong>r tschechischen<br />
Schüler in Nordhausen. Diese Akzeptanz<br />
erlebten meine Schüler lei<strong>de</strong>r in<br />
Zlín nicht. Es gab dort eine kleine Übersicht<br />
im Schulhaus zum Projekt, auf <strong>de</strong>r<br />
Homepage erschien erst bei unserer<br />
Anwesenheit eine kurze allgemeine<br />
Information zu „Umwelt baut Brücken“<br />
Eine offizielle Begrüßung erfolgte nicht.<br />
Das trübte die gemeinsamen Unternehmungen<br />
<strong>de</strong>r Schüler in Tschechien<br />
nicht. Und sie unternahmen neben <strong>de</strong>m<br />
offiziellen Programm sehr viel. Eine<br />
gemeinsame Veranstaltung von allen<br />
Schülern mit Lehrern war in Zlin nicht<br />
geplant, son<strong>de</strong>rn die Zusammenkünfte<br />
entstan<strong>de</strong>n durch Initiativen <strong>de</strong>r Schüler.<br />
Wichtig war uns in Nordhausen beim<br />
Besuch ein Programm von Schülern für<br />
Schüler gewesen. So gab es neben <strong>de</strong>n<br />
individuellen Vorhaben eine kleine<br />
Wan<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Schüler allein mit anschließen<strong>de</strong>m<br />
Grillen, eine Stadtführung<br />
durch Schüler, eine Konzerteinführung<br />
in Weimar durch eine Schülerin und ein<br />
Konzert von Schülern im Rahmen eines<br />
UNESCO – Projektes am Musikgymnasium<br />
„Schloss Belve<strong>de</strong>re“.<br />
Als sehr schön, eindrucksvoll und informativ<br />
wur<strong>de</strong> von meinen Schülern<br />
<strong>de</strong>r Besuch im Augustinerkloster in<br />
Brünn angesehen. Gut, dass dieser von<br />
uns gewünschte Besuch möglich wer<strong>de</strong>n<br />
konnte! Auch hier war <strong>de</strong>r europäische<br />
Gedanke immanent. Der Mönch und<br />
spätere Prior <strong>de</strong>s Klosters Johann Gregor<br />
Men<strong>de</strong>l, <strong>de</strong>r ein Tscheche war und<br />
aus <strong>de</strong>n Su<strong>de</strong>ten stammte, schrieb in<br />
<strong>de</strong>utscher Sprache seine Versuchsergebnisse<br />
über Pflanzenhybri<strong>de</strong>n nie<strong>de</strong>r und<br />
wur<strong>de</strong> in seiner Zeit nicht anerkannt.<br />
Eine hervorragen<strong>de</strong> Führung im Kloster<br />
begeisterte meinen Biologie – Kurs und<br />
öffnete <strong>de</strong>n Blick auf die gemeinsame<br />
europäische Kultur.<br />
Das zweite Projektjahr von „Umwelt<br />
baut Brücken“ wur<strong>de</strong> im September<br />
2006 in Budapest eröffnet. Von unserer<br />
Schule nimmt <strong>de</strong>r „neue“ LK Biologie<br />
<strong>de</strong>r Klasse 11 teil. Unsere Projektschule<br />
ist das Bischöfliche Gymnasium in<br />
Budweis/ Tschechien. Wir freuen uns<br />
auf die gemeinsame Arbeit und die<br />
Besuche im Frühjahr ...<br />
Eva-Maria Kelle, FSL Biologie<br />
Als Ergebnis <strong>de</strong>r Recherche im Nationalpark<br />
Hainich entstan<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong><br />
Artikel, die in <strong>de</strong>r Thüringer Allgemeinen<br />
vom 23. Mai 2006 erschienen:<br />
• Die Buche – eine wahre Europäerin<br />
(Eva-Maria Kelle)<br />
• Auf leisen Pfoten durch <strong>de</strong>n Urwald<br />
– Forschung live (Anne-<br />
Victoria Heppner, Nancy Pfeifer)<br />
• 600.000 € für <strong>de</strong>n Urwald – Mit<br />
<strong>de</strong>r DBU in neue Höhen (Anne-<br />
Victoria Heppner, Nancy Pfeifer)<br />
47
• Es war einmal ... Zauberhafte Naturbegegnungen<br />
im Hainich (Sophie<br />
Lachmann, Susann Peter)<br />
• Leben im Urwald (Luise Hofmann,<br />
Susanna Bednarzik)<br />
• Natur erleben mit allen Sinnen<br />
(Sophie Lachmann, Susann Peter)<br />
Nach <strong>de</strong>r Exkursion nach Zlín erschienen<br />
folgen<strong>de</strong> Artikel ganzseitig mit<br />
einigen Zusatzbemerkungen am 22. Juli<br />
2006 auf einer überegionalen Seite <strong>de</strong>r<br />
Thüringer Allgemeinen:<br />
48<br />
Zlín – die grüne Stadt<br />
• Im Schatten <strong>de</strong>r Bäume – Ekocentrum<br />
gibt Zlín Farbe (Anne-<br />
Victoria Heppner, Nancy Pfeifer)<br />
• Tomas Bata – Ein Visionär und<br />
sein Erbe (Christiane Scholz, Jessica<br />
Gröbel)<br />
• Warum Nordhausen an<strong>de</strong>rs als Zlín<br />
ist (Sophie Lachmann, Susann Peter)<br />
• Streuobstwiesen in Vergessenheit –<br />
Die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Obstwiesen in<br />
<strong>de</strong>r tschechischen Stadt Zlín und<br />
<strong>de</strong>r Streuobstwiesen in Deutschland<br />
(Luise Hofmann, Susanna<br />
Bednarzik)<br />
Mit <strong>de</strong>m Páternoster erreichen wir die<br />
Plattform <strong>de</strong>s „Wolkenkratzers“ mit<br />
seinen sechzehn Stockwerken. Es öffnet<br />
sich ein weiter Blick über ein offenes<br />
Tal. Darin eingebettet die südmährische<br />
Stadt Zlin – die grüne Stadt.<br />
Im Zentrum steht die weitläufige ehemalige<br />
Schuhfabrik, die ihren visionären<br />
Grün<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>n Industriellen Tomas<br />
Bata, weltberühmt, wer<strong>de</strong>n ließ. Von<br />
<strong>de</strong>n bewal<strong>de</strong>ten Hügeln zieht sich das<br />
Grün bis in die Wohngebiete. Kubusförmige<br />
Ein- und Zweifamilienhäuser<br />
mit Flachdächern sind in dieses Grün<br />
eingebettet. Parks stellen eine Verbindung<br />
zwischen <strong>de</strong>n bewal<strong>de</strong>ten Hügeln<br />
und <strong>de</strong>m Zentrum her. Die Tomas-Bata-<br />
Universität, ein Hotelkomplex und einige<br />
neue Wohnhäuser ragen aus <strong>de</strong>n<br />
Parks und Gärten heraus.
In <strong>de</strong>n zwanziger und dreißiger Jahren<br />
entstand in Zlin eine Mo<strong>de</strong>llstadt –<br />
ausgerüstet mit allen städtischen Funktionsbereichen<br />
– vom Krankenhaus,<br />
Internaten für die Lehrlinge <strong>de</strong>r Bata-<br />
Firma bis zu <strong>de</strong>n Wohnhäusern für Ar-<br />
Im idyllischen Wohnviertel Obeciny,<br />
das an <strong>de</strong>r östlichen Ausfallstraße in<br />
Richtung <strong>de</strong>r slowakischen Grenze liegt,<br />
engagiert sich eine Bürgerinitiative mit<br />
Unterstützung <strong>de</strong>s Ekozentrums Zlin für<br />
<strong>de</strong>n Erhalt ihrer Obstwiesen.<br />
Dreistöckige Häuser in Klinkerbauweise,<br />
große Fenster und Balkone, Spielplätze<br />
und nur wenige Autostellplätze,<br />
so stellt sich das in <strong>de</strong>n späten vierziger<br />
Jahren errichtete Wohnviertel <strong>de</strong>m Betrachter<br />
dar. Zwischen <strong>de</strong>n Häusern<br />
liegen Wiesen mit altem Obstbaumbestand,<br />
einigen Nußbäumen, aber auch<br />
Laubbäumen und vereinzelten Koniferen. <br />
beiter und Angestellte <strong>de</strong>r Fabrik. Der<br />
Denkmalschutz verbietet Verän<strong>de</strong>rungen<br />
an <strong>de</strong>n Gebäu<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn sie sind alle<br />
in konstruktivistischer Bauweise errichtet.<br />
Die Bürgerinitiative möchte diese<br />
Obstwiesen erhalten. Zwei ältere Damen<br />
erklären ihr Engagement. Sie haben<br />
diese Bäume in ihrer Kindheit mit gepflanzt,<br />
haben sie wachsen sehen, sie<br />
gepflegt. Sie möchten <strong>de</strong>n Vogelsang<br />
nicht missen, nicht die überwältigen<strong>de</strong><br />
Bäumblüte und nicht die Ruhe, <strong>de</strong>n<br />
Schatten und zuletzt auch nicht die<br />
Äpfel von „ihren“ Bäumen. Ein Experte<br />
vom Grünamt <strong>de</strong>r Stadt berichtet, dass<br />
die Interessen <strong>de</strong>r Anwohner gegensätzlich<br />
sind, das Fällen <strong>de</strong>r Bäume aber<br />
nicht ohne Genehmigung möglich ist.<br />
Eva-Maria Kelle, FSL Biologie<br />
49
50<br />
Zeitungskun<strong>de</strong> im Biologie – Unterricht<br />
Als sich En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Winters 2006 die<br />
Nachrichten über die Vogelgrippe–Fälle<br />
in Europa und Deutschland überschlugen,<br />
das En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r zwitschern<strong>de</strong>n Frühlingsboten<br />
vorausgesagt wur<strong>de</strong>, bot es<br />
sich für die Klasse 5/3 im Biologie-<br />
Unterricht an, sich mit diesen Nachrichten<br />
näher auseinan<strong>de</strong>r zu setzen und sich<br />
gleichzeitig auf die Spur <strong>de</strong>r gefie<strong>de</strong>rten<br />
Frühlingsboten zu begeben.<br />
In einem mehrwöchigen Auftrag haben<br />
die Schülerinnen und Schüler in ihrem<br />
Wohnumfeld Vögel beobachtet und<br />
bestimmt, die Ergebnisse notiert, Zeitungsausschnitte<br />
gesammelt und ausgewertet<br />
und in <strong>de</strong>r Literatur nach passen<strong>de</strong>n<br />
Gedichten gesucht. Es wur<strong>de</strong> fotografiert<br />
und gezeichnet. Natürlich mussten<br />
oft die Eltern helfen, dafür war aber<br />
die ganze Familie bei Spaziergängen<br />
einbezogen, auch Opa und Oma haben<br />
geholfen. Von <strong>de</strong>r Gol<strong>de</strong>nen Aue bis<br />
nach Ellrich waren die kleinen Vogelkundler<br />
auf <strong>de</strong>r Suche nach Frühlingsboten.<br />
Wun<strong>de</strong>rschöne, aussagekräftige Mappen<br />
sind entstan<strong>de</strong>n. Diese waren so ansprechend,<br />
dass sich die Klasse an einem<br />
bun<strong>de</strong>sweiten Wettbewerb <strong>de</strong>r Naturschutzjugend<br />
Deutschland unter <strong>de</strong>m<br />
Motto „Erlebter Frühling 2006“ beteiligen<br />
konnte. Prämiert wur<strong>de</strong>n die<br />
Einsendungen lei<strong>de</strong>r nicht, <strong>de</strong>r Erkenntniszuwachs<br />
und vor allem das aufmerksame<br />
Beobachten und das kritische<br />
Zeitungslesen sind aber bemerkenswert<br />
gewesen. Anerkennung und Lob für die<br />
Schülerinnen und Schüler <strong>de</strong>r Klasse<br />
5/3!<br />
Eva-Maria Kelle, FSL Biologie
Klasse 5/3 (Schuljahr 2005/06)<br />
Interne Fortbildung <strong>de</strong>r Fachschaft Biologie<br />
Traditionell widmen sich die Kollegen<br />
<strong>de</strong>r Fachschaft Biologie in je<strong>de</strong>m Schuljahr<br />
einem Thema zur fachinternen<br />
Fortbildung. Hierbei wer<strong>de</strong>n wissenschaftliche<br />
Einrichtungen besucht o<strong>de</strong>r<br />
aber interessante fachliche Themen aus<br />
<strong>de</strong>r Region intensiver betrachtet.<br />
Im November 2006 bot sich dafür Gelegenheit<br />
an <strong>de</strong>r Friedrich-Schiller-<br />
Universität Jena bei <strong>de</strong>n Samstagsvorlesungen.<br />
Eine „Tour <strong>de</strong> Force“ sollte es<br />
wer<strong>de</strong>n. Prof. Dr. Klaus D. Jandt von<br />
<strong>de</strong>r Physikalisch-Astronomischen Fakultät<br />
führte eine interessierte Zuhörerschaft<br />
auf eine spannen<strong>de</strong> Reise durch<br />
die Jahrhun<strong>de</strong>rte und <strong>de</strong>n Mikrokosmos,<br />
an <strong>de</strong>ren En<strong>de</strong> die Erkenntnis stand,<br />
dass am Anfang mikroskopischer Untersuchungen<br />
die Objekte biologischer<br />
Natur waren. Heute jedoch ist die Werkstoffkun<strong>de</strong><br />
das bevorzugte Einsatzgebiet<br />
mo<strong>de</strong>rnster Mikroskope, die im Bereich<br />
kleiner als 3 Nanometer Anwendung<br />
fin<strong>de</strong>n. Nanotechnologie heißt das<br />
Schlüsselwort und hat bereits die Tore<br />
zur Entwicklung neuer, beson<strong>de</strong>rs belastbarer<br />
Werkstoffe geöffnet. Atome,<br />
selbst Elektronen können zum Aufbau<br />
kleinster Systeme mit Hilfe beson<strong>de</strong>rer<br />
Werkzeuge unter Mikroskopen verwen<strong>de</strong>t<br />
wer<strong>de</strong>n. Das sind sicher auch die<br />
Grenzen zwischen <strong>de</strong>m physikalisch<br />
Machbaren und <strong>de</strong>n Visionen <strong>de</strong>r For-<br />
51
scher. Die FSU Jena ist an diesen mo<strong>de</strong>rnsten<br />
Entwicklungen beteiligt. Ein<br />
Grund mehr für unsere Schüler an dieser<br />
traditionsreichen Stätte in Thüringen zu<br />
studieren.<br />
Die Ausstattung mit Schülermikroskopen<br />
an unserem Gymnasium ist recht<br />
gut. Für die Biologie-Lehrer war es<br />
wichtig, <strong>de</strong>n Blick vom biologischen<br />
52<br />
Mikrokosmos in technische Dimensionen<br />
zu richten, um im Unterricht in<br />
größerem Maße die Beziehungen zwischen<br />
technischen Entwicklungen und<br />
Einsatzgebieten in <strong>de</strong>r Forschung um<br />
einen wesentlichen Gesichtspunkt zu<br />
erweitern.<br />
Eva-Maria Kelle, FSL Biologie<br />
Humboldtemblem ziert das alpine Hochland<br />
Allzu viele Menschen unserer Zeit leben<br />
heute ohne ausreichen<strong>de</strong> körperliche<br />
Betätigung, und beson<strong>de</strong>rs die Stadtbewohner<br />
sind es, die unter mangeln<strong>de</strong>r<br />
Bewegung lei<strong>de</strong>n. Dem entgegenzuwirken,<br />
ist ein Urlaub im Hochgebirge<br />
beson<strong>de</strong>rs geeignet. Aufgrund dieser<br />
Tatsache und <strong>de</strong>r näheren geologischen<br />
Untersuchungen <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s<br />
starteten die Schüler <strong>de</strong>r Leistungskurse<br />
Geographie <strong>de</strong>r elften Klassen <strong>de</strong>s<br />
Humboldtgymnasiums eine fachübergreifen<strong>de</strong><br />
Exkursion in das Gebiet <strong>de</strong>s<br />
Karwen<strong>de</strong>lgebirges, nach Mittenwald.<br />
Durch eine Reihe mehrstündiger Wan<strong>de</strong>rungen,<br />
verteilt über <strong>de</strong>n Zeitraum<br />
einer Woche (10. bis 15. Juli 2006)<br />
wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>n wissbegierigen Geographen<br />
Nordhausens durch die umfangreichen<br />
Fachkenntnisse ihrer Lehrer ein umfassen<strong>de</strong>r<br />
Eindruck vom alpinen Hochland<br />
vermittelt.<br />
Schon mit <strong>de</strong>r ersten Wan<strong>de</strong>rung wur<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>n Exkursionsteilnehmern <strong>de</strong>r hohe<br />
Level an Anstrengung und körperlicher<br />
Aktivität bewusst. Jedoch schreckten<br />
die hochmotivierten „Wan<strong>de</strong>rfreun<strong>de</strong>“<br />
vor nichts zurück. We<strong>de</strong>r Blasen, wun<strong>de</strong><br />
bis blutige Füße, Höhenängste, Sonnenbrän<strong>de</strong><br />
noch kilometerlange Märsche<br />
(inklusive Höhenmeter!) hielten die<br />
Schüler von ihrem Wochenziel, <strong>de</strong>r<br />
Erklimmung <strong>de</strong>r westlichen Karwen<strong>de</strong>lspitze<br />
(2384 m über NN), ab.<br />
Kuriositäten waren an <strong>de</strong>r Tagesordnung<br />
– nicht nur, dass sich die Schüler<br />
bei sommerlichen Temperaturen mit<br />
Schnee und Eis (zwischen montaner und<br />
subalpiner Stufe) erfrischen konnten,<br />
son<strong>de</strong>rn auch das freizügige Ba<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s<br />
Exkursionsführers (Herr Ort).<br />
Abgeschie<strong>de</strong>n von jeglicher Zivilisation<br />
erholten sich die „Gebirgsjäger“ in <strong>de</strong>r<br />
Jugendherberge Mittenwald („Buckelwiesen“).<br />
Durch das kompetente Personal,<br />
<strong>de</strong>n Service und die Vielfalt an<br />
nahrhaften Köstlichkeiten wur<strong>de</strong> ihnen<br />
ein Erholkomfort oberster Klasse geboten.
Dank geht an alle, die sich aktiv beteiligten<br />
und vor allem an die Lehrer, welche<br />
diese Exkursion ermöglicht haben,<br />
Geduld und Zeit opferten, souverän in<br />
Dienstag<br />
Jugendherberge – Gröblalm – Kranzberg<br />
– St. Anton – Laintal – Ferchensee<br />
– Lautersee – Mittenwald – Jugendherberge<br />
• 9 Stun<strong>de</strong>n Gehzeit<br />
• Höhenunterschied: 500 m<br />
• Hausberg Mittenwalds<br />
• Leichte Wan<strong>de</strong>rung mit Mittelgebirgscharakter,<br />
16 Punkte<br />
Ablauf <strong>de</strong>r Exkursionswoche<br />
allen Situationen glänzten, sowie auch<br />
ihrem Engagement und ihrer Spontaneität.<br />
Mittwoch<br />
Obere Leutaschklamm (Geisterklamm)<br />
– Riedalm – Gletscherschliff – Isartal –<br />
Seinsbach (Wildwasser-bach) – „Lebensgefahr“<br />
(geologischer Aufschluss)<br />
– Jugendherberge<br />
• 9 Stun<strong>de</strong>n Gehzeit<br />
• Höhenunterschied: 250 m<br />
• Wan<strong>de</strong>rung mit Geologen<br />
• Leichte bis mittelschwere, informative<br />
Wan<strong>de</strong>rung, 16 Punkte<br />
53
Themenschwerpunkte:<br />
• Alpenentstehung<br />
• Eiszeitliche Verformung<br />
• Wirkung <strong>de</strong>s fließen<strong>de</strong>n Wassers<br />
• Mo<strong>de</strong>rne und historische anthropogene<br />
Einflüsse im Alpenraum<br />
• Geologische Aufschlüsse<br />
Donnerstag<br />
Jugendherberge – Mittenwald – Aufstieg<br />
zur Hochlandhütte (1630 m hoch)<br />
– Abstieg über Ochsenbo<strong>de</strong>nstieg –<br />
Mittenwald<br />
• 9 Stun<strong>de</strong>n Gehzeit<br />
• Höhenunterschied: 750 m<br />
• Abwechslungsreiche Bergtour<br />
durch Bergwald bis in Krummholzzone<br />
mit Überquerung eines kleinen<br />
Schneefel<strong>de</strong>s, 18 Punkte<br />
Freitag<br />
Jugendherberge – Mittenwald – Talstation<br />
(Karwen<strong>de</strong>lbahn) – Seilbahn zur<br />
54<br />
Bergstation – Rundwan<strong>de</strong>rweg – Aufstieg<br />
zur westlichen Karwen<strong>de</strong>lspitze<br />
(2384 m hoch) – Karwen<strong>de</strong>lköpfe –<br />
Seilbahn zur Talstation – Mittenwald –<br />
Jugendherberge<br />
• 5 Stun<strong>de</strong>n Gehzeit<br />
• Höhenunterschied: 240 m<br />
• Abstecher ins nördliche Dammkartal<br />
mit Schneeballschlacht<br />
• Abwechslungsreiche, beeindrucken<strong>de</strong><br />
Höhenwan<strong>de</strong>rung mit Gipfelkreuz<br />
und tollen Aussichten, 12<br />
Punkte<br />
Damit wur<strong>de</strong> laut Mittenwal<strong>de</strong>r Wan<strong>de</strong>rpass<br />
die bronzene Wan<strong>de</strong>rna<strong>de</strong>l mit<br />
62 Punkten in nur vier Tagen mit großen<br />
Anstrengungen erworben.<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
Pakistan –<br />
„Ein Land <strong>de</strong>r spirituell Reinen und Sauberen“<br />
Am 27. November 2006 fand in <strong>de</strong>r<br />
Oberstufe <strong>de</strong>s Gymnasiums „Wilhelm<br />
von Humboldt“ eine Vorlesung von<br />
Prof. Dr. Peter Bormann statt. Er unternahm<br />
eine Reise in das Gebiet <strong>de</strong>r drei<br />
größten Gebirge <strong>de</strong>r Welt – Himalaja,<br />
Hindukusch und Karakorum. In einer<br />
Diashow stellte Herr Bormann die verschie<strong>de</strong>nen<br />
Facetten, wie beispielsweise<br />
die lebendige, dynamische Landschaft<br />
und die unterschiedlichen Religionen,<br />
Sprachen, Kulturen und Lebensverhältnisse<br />
<strong>de</strong>r Menschen in Pakistan vor. Die<br />
Zuhörer je<strong>de</strong>n Alters waren aufgrund<br />
<strong>de</strong>r Anschaulichkeit, die <strong>de</strong>n Vortrag<br />
begleitete, gefesselt. Insgesamt war es<br />
eine gelungene, informative und interessante<br />
Präsentation.
Eine junge Französin am Humboldtgymnasium<br />
Im Schuljahr 2005/06 weilte von Februar<br />
bis Juli 2006 A<strong>de</strong>line Fontaine, eine<br />
Französin aus Epinal, für sechs Monate<br />
im Rahmen <strong>de</strong>s Voltaìre-Programms an<br />
unserem Gymnasium. Ihre Gastfamilie<br />
war die Familie Bünzel, in welcher<br />
A<strong>de</strong>line sich sehr wohl fühlte.<br />
Zur Zeit befin<strong>de</strong>t sich die Schülerin<br />
Judith Bünzel in Frankreich und lebt<br />
dort in A<strong>de</strong>lines Familie. Sie nimmt am<br />
Unterricht <strong>de</strong>s lycée teil, genau wie<br />
A<strong>de</strong>line vor einem Jahr bei uns.<br />
A<strong>de</strong>line war begeistert von ihrer Klasse<br />
9/2, fand viele neue Freun<strong>de</strong>, die ihr<br />
halfen, die Sprachbarrieren zu überwin<strong>de</strong>n.<br />
Die Schüler verbrachten in<br />
Deutschland nicht nur <strong>de</strong>n Schulalltag<br />
zusammen, son<strong>de</strong>rn besuchten gemeinsam<br />
das Schwimmbad, fuhren Rad und<br />
gingen gemeinsam ins Kino.<br />
Es war zu Beginn <strong>de</strong>s Austausches für<br />
A<strong>de</strong>line gar nicht so einfach, <strong>de</strong>m Unterrichtsgeschehen<br />
in <strong>de</strong>utscher Sprache<br />
zu folgen. Durch ihren Ehrgeiz und<br />
Fleiß verbesserte sie ihre Deutsch-<br />
Kenntnisse jedoch erheblich. Natürlich<br />
nahm sie auch am Französisch-<br />
Unterricht <strong>de</strong>r Klasse 9/2 teil. Hier half<br />
sie <strong>de</strong>n Mitschülern bei Übersetzungen,<br />
verbesserte <strong>de</strong>ren Aussprache und berichtete<br />
viel über die Arbeit an ihrem<br />
Gymnasium in Frankreich.<br />
A<strong>de</strong>line stellte sich in fast allen Französisch-Klassen<br />
unseres Gymnasiums vor.<br />
Sie erläuterte <strong>de</strong>n Schülern ihr letztes<br />
Zeugnis am lycée und beantwortete<br />
geduldig alle Fragen, die ihr die interessierten<br />
Humboldt-Gymnasiasten stellten.<br />
Beson<strong>de</strong>rs erstaunt war A<strong>de</strong>line, dass<br />
<strong>de</strong>utsche Schüler in ihren Klassenräumen<br />
essen und trinken. An ihrem Gymnasium<br />
ist dies nicht so. Dafür ist die<br />
Mittagspause in <strong>de</strong>r Kantine, welche in<br />
<strong>de</strong>r Regel eineinhalb bis zwei Stun<strong>de</strong>n<br />
dauert, vorgesehen. In <strong>de</strong>n kleinen Pausen<br />
erledigen die französischen Gymnasiasten<br />
Hausaufgaben und lernen.<br />
Von <strong>de</strong>n Lehrern in Deutschland war<br />
A<strong>de</strong>line begeistert. Sie empfand sie als<br />
sehr offen. Überhaupt, so meinte sie,<br />
re<strong>de</strong>n Lehrer in Deutschland viel mehr<br />
mit ihren Schülern als in Frankreich.<br />
A<strong>de</strong>line genoss es sehr, in Nordhausen<br />
eher Schulschluss zu haben. In Frankreich<br />
en<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Schultag am Gymnasium<br />
gegen 17.00 o<strong>de</strong>r 18.00 Uhr.<br />
Wir sind gespannt auf Judiths Bericht<br />
nach ihrem Aufenthalt in Frankreich!<br />
Anja Ruhnau, FS L Französisch<br />
55
56<br />
Ausstellung von Schülerarbeiten<br />
im Theater Nordhausen<br />
Im Zusammenhang mit <strong>de</strong>m Schultheatertag<br />
wur<strong>de</strong> am 24. November 2006<br />
eine Ausstellung von Schülerarbeiten im<br />
Nordhäuser Theater eröffnet. Die Exposition,<br />
welche im Dezember zu sehen<br />
war, beinhaltete ungefähr 50 Arbeiten<br />
von über 70 Schülern. Die meisten <strong>de</strong>r<br />
Werke zeigen eine Auseinan<strong>de</strong>rsetzung<br />
mit Themen, welche in das Umfeld <strong>de</strong>s<br />
Theaters passen. So konnte man Bühnenbil<strong>de</strong>ntwürfe<br />
o<strong>de</strong>r Illustrationen zu<br />
Aufführungen <strong>de</strong>s Musiktheaters in<br />
unterschiedlichen Gestaltungstechniken<br />
betrachten. Aber auch freiere Umsetzungen<br />
musikalischer Themen und<br />
Plastiken sind zu fin<strong>de</strong>n.<br />
Ans prache<br />
zur Eröffnung <strong>de</strong>r Ausstellung<br />
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe<br />
Gastgeber, liebe Gäste, liebe Schüler, ...<br />
Kunst ist nicht die Wirklichkeit. Aber<br />
Kunst setzt sich mit <strong>de</strong>r Realität auseinan<strong>de</strong>r.<br />
Oft entsteht dabei das Gegenteil,<br />
also ein Gegenbild zur Wirklichkeit,<br />
eine Kunstwelt.<br />
Das, was uns die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Kurses<br />
„Darstellen und Gestalten“ gera<strong>de</strong> gezeigt<br />
haben, ist eine szenische Umsetzung<br />
eines Textes von Jürgen Spohn mit<br />
<strong>de</strong>m Titel „Gegenteil“, und ich <strong>de</strong>nke,<br />
das Dargebotene ist ganz gut in <strong>de</strong>r<br />
Lage, dieses Spannungsfeld zwischen<br />
Wirklichkeit und Gegenentwurf <strong>de</strong>utlich<br />
zu machen.<br />
Warum sind wir hier?<br />
1. Wir haben eine Ausstellung vorbereitet,<br />
die wir hier und jetzt eröffnen wollen.<br />
2. Wir haben die Absicht ins Theater zu<br />
gehen.<br />
Bei<strong>de</strong>s scheint momentan nicht unbedingt<br />
etwas Selbstverständliches zu<br />
sein. Und gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>shalb sind wir froh,<br />
dass eine solche Unternehmung zustan<strong>de</strong><br />
gekommen ist.<br />
Warum stellen wir gera<strong>de</strong> im Theater<br />
aus? – Wir fin<strong>de</strong>n, es ist ein interessanter<br />
Ansatzpunkt, <strong>de</strong>r Frage nachzugehen,<br />
welche Beziehungen sich zwischen<br />
<strong>de</strong>n einzelnen Künsten ergeben. Die<br />
Werke, welche hier zu sehen sind, zeigen<br />
solche Beziehungen vor allem zwischen<br />
bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r und darstellen<strong>de</strong>r<br />
Kunst. Bühnenbil<strong>de</strong>ntwürfe o<strong>de</strong>r Illustrationen<br />
in unterschiedlichen Techniken<br />
zu aktuellen Aufführungen <strong>de</strong>s Musiktheaters<br />
stellen diese Zusammenhänge<br />
in direkter Form her. An<strong>de</strong>re Arbeiten,<br />
wie zum Beispiel die von Christina<br />
Uthleb o<strong>de</strong>r Claudia Henze basieren auf<br />
<strong>de</strong>r Erkenntnis, dass zum Beispiel die<br />
Beziehung zwischen Musik und bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r<br />
Kunst keine willkürliche ist, son<strong>de</strong>rn<br />
auf synästhetischen Wirkungen beruht.<br />
„Welche Farbe hat die Musik?“ o<strong>de</strong>r<br />
„Wie klingt ein Bild?“ sind Fragestellungen,<br />
die ein breites Feld künstlerischer<br />
Auseinan<strong>de</strong>rsetzung eröffnen.<br />
Eigentlich können wir <strong>de</strong>shalb froh sein,<br />
dass die Vorbereitungszeit auf die Ausstellung<br />
begrenzt war, sonst wäre die
Vielfalt <strong>de</strong>r angebotenen Lösungen<br />
wahrscheinlich ausgeufert und die Entscheidung,<br />
welche Werke letztlich präsentiert<br />
wer<strong>de</strong>n, wäre uns noch schwerer<br />
gefallen.<br />
Es ist im Kontext <strong>de</strong>r Ausstellung vor<br />
allem eine Kategorie, die mit Sicherheit<br />
an je<strong>de</strong>r einzelnen Arbeit abzulesen ist.<br />
Das ist die Kategorie <strong>de</strong>r Phantasie. Das<br />
Schöpfen von etwas Einzigartigem, was<br />
bis dahin nicht existiert hat, schafft die<br />
eigentliche künstlerische Befriedigung.<br />
Je<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r schon mal ein Bild gemalt<br />
hat, <strong>de</strong>r mit seinen Hän<strong>de</strong>n etwas Plastisches<br />
geformt hat, <strong>de</strong>r schon einmal auf<br />
einem Instrument gespielt hat o<strong>de</strong>r sich<br />
vor Publikum schauspielerisch ausgedrückt<br />
hat, weiß das.<br />
Deshalb, und damit sind wir bei Dankesworten<br />
angekommen, können alle<br />
Schüler, <strong>de</strong>ren Werke wir hier ausgestellt<br />
haben, wirklich stolz auf sich sein.<br />
Das, was wir hier zusammengetragen<br />
haben, ist eine kleine Ausstellung. Aber<br />
die Zahlen, die in <strong>de</strong>m Zusammenhang<br />
zu nennen sind, sprechen eigentlich<br />
dagegen. Ungefähr 50 Arbeiten sind<br />
ausgestellt, die von über 70 Schülern<br />
gestaltet wur<strong>de</strong>n.<br />
Auch solch eine kleine Ausstellung zu<br />
erarbeiten macht viel Arbeit. Deshalb<br />
bin ich meinen Kolleginnen vom Fach<br />
Kunsterziehung für die gemeinsame<br />
Arbeit im Vorfeld dankbar. Ein Dank<br />
gilt in diesem Zusammenhang auch<br />
Herrn Janiszewski vom BIW, <strong>de</strong>r die<br />
Anfertigung <strong>de</strong>r Po<strong>de</strong>ste für die Plastiken<br />
übernommen hat. Der Schulför<strong>de</strong>rverein<br />
hat die Bil<strong>de</strong>rrahmen finanziert.<br />
Aber all das wäre nichts ohne die<br />
freundliche Unterstützung, die uns vom<br />
Theater und beson<strong>de</strong>rs von Frau Henne<br />
entgegengebracht wur<strong>de</strong>.<br />
Ich wünsche <strong>de</strong>r Ausstellung aufmerksame<br />
Betrachter, die bereit sind, sich auf<br />
die Suche nach <strong>de</strong>n Geheimnissen <strong>de</strong>r<br />
Kunst zu begeben und diese Suche für<br />
sich als Gewinn verbuchen. Deshalb<br />
schließe jetzt mit einem kurzen Zitat<br />
von Pablo Picasso: „Wenn ich wüsste,<br />
was Kunst ist, ich wür<strong>de</strong> es für mich<br />
behalten.“ Vielen Dank.<br />
Hagen Leicht, FS L Kunst<br />
Feininger Schülerpleinair in Mellingen<br />
Es ist hun<strong>de</strong>rt Jahre her, dass <strong>de</strong>r bekannte<br />
Maler und Grafiker und spätere<br />
Bauhaus-Meister Lyonel Feininger zum<br />
ersten Mal Weimar besuchte. Die architektonischen<br />
Motive, die <strong>de</strong>r Künstler in<br />
<strong>de</strong>n Dörfern um diese Stadt fand, sollten<br />
ihn bis zu seinem Tod vor 50 Jahren<br />
beschäftigen.<br />
Diese bei<strong>de</strong>n Jahrestage waren für ca.<br />
50 Schüler unseres Gymnasiums Anlass,<br />
auch in diesem Jahr am Feininger<br />
57
Schülerpleinair in Mellingen teilzunehmen.<br />
„Zwischen Farbenrausch und Schwarz–<br />
Weiß“ lautete das Motto <strong>de</strong>r diesjährigen<br />
Veranstaltung. Die Stu<strong>de</strong>nten und<br />
Lehrkräfte <strong>de</strong>s Instituts für Kunst <strong>de</strong>r<br />
Universität Erfurt hatten hierzu wie<strong>de</strong>r<br />
interessante Gestaltungsangebote unterbreitet.<br />
Dazu gehörten experimentelle<br />
Techniken, wie zum Beispiel ein Linoldruck,<br />
welcher auf zeichnerischem<br />
Wege zu fantasievollen Landschaften<br />
weiterentwickelt wur<strong>de</strong>. Auch Collagen,<br />
58<br />
welche mit gezeichneten Linien und<br />
gemalten Flächen in Verbindung gebracht<br />
wur<strong>de</strong>n, regten die Experimentierfreu<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r Schüler an. Aber auch<br />
Radierungen o<strong>de</strong>r Monotypien als eher<br />
traditionelle Techniken konnten in Angriff<br />
genommen wer<strong>de</strong>n. Die meiste<br />
Anziehungskraft übten allerdings das<br />
Gestalten von farbigem Holzschmuck<br />
und das künstlerische Verfrem<strong>de</strong>n von<br />
Postkartenmotiven auf unsere Schüler<br />
aus.<br />
Hagen Leicht, FS L Kunst
Preisträger <strong>de</strong>s 53. Europäischen Wettbewerbs 2006<br />
„Europa in <strong>de</strong>r Schule“<br />
Vesela Zlateva, Klasse 5/1, Hans<br />
Zwirnmann, Klasse 6/2, und Maximilian<br />
Huttasch, Klasse 6/2, (Foto von rechts<br />
nach links) sind die Preisträger unseres<br />
Gymnasiums beim 53. Europäischen<br />
Wettbewerb. Vesela und Hans erhielten<br />
die Auszeichnung für ihre bildkünstlerische<br />
Arbeit auf Lan<strong>de</strong>sebene und Maximilian<br />
gehört zu <strong>de</strong>n Siegern auf Bun-<br />
<strong>de</strong>sebene. In einer feierlichen Veranstaltung<br />
am 16. Mai 2006 in Bad Frankenhausen<br />
am Kyffhäusergymnasium wur<strong>de</strong><br />
diese Leistung mit Urkun<strong>de</strong>n und<br />
Sachpreisen gewürdigt. Erfreulich überrascht<br />
waren wir alle, als wir feststellten,<br />
dass Veselas Bild als Urkun<strong>de</strong>nmotiv<br />
ausgewählt wur<strong>de</strong>.<br />
59
60<br />
Der Weltrekordler,<br />
<strong>de</strong>r nicht Olympiasieger wer<strong>de</strong>n durfte<br />
Zehnkampf-Weltrekordler von 1980 zu Gast am Humboldtgymnasium<br />
Ein volles Besuchsprogramm hatte <strong>de</strong>r<br />
Olympia–Silbermedaillengewinner von<br />
1976 Guido Kratschmer am 2. Februar<br />
2006 in Nordhausen.<br />
Eingela<strong>de</strong>n ans Humboldt-Gymnasium<br />
hatte ihn die Seminarfachgruppe <strong>de</strong>r<br />
Zwöftklässler Jannick Hempowicz,<br />
Daniel Schrumpf, Oliver See und Sören<br />
Stenzel zur Verteidigung ihrer Arbeit:<br />
„Wie beeinflussten politische Ereignisse<br />
und Interessen die Olympischen Spiele<br />
<strong>de</strong>r Neuzeit?“.<br />
Der Boykott <strong>de</strong>r Spiele von Moskau<br />
1980 durch viele Staaten <strong>de</strong>s Westblocks<br />
(auch durch die BRD) war ein<br />
Schwerpunkt <strong>de</strong>r Präsentation in <strong>de</strong>r zur<br />
Kongresshalle um<strong>de</strong>korierten Turnhalle<br />
Blasiistraße. Der Mainzer Guido<br />
Kratschmer war 1980 auf <strong>de</strong>m Höhepunkt<br />
seiner Karriere und galt als Top-<br />
Favorit auf <strong>de</strong>n Olympiasieg. Nach <strong>de</strong>m<br />
Einmarsch <strong>de</strong>r Sowjetunion in Afghanistan<br />
entschloss sich die Sportführung<br />
<strong>de</strong>r BRD auf politischen Druck <strong>de</strong>r<br />
Regierung nicht an <strong>de</strong>n Spielen von<br />
Moskau teilzunehmen. Kratschmer, um<br />
die Chance seines Lebens gebracht,<br />
reagierte mit einem fantastischen Weltrekord<br />
von 8667 Punkten.<br />
1984 erfolgte dann <strong>de</strong>r Gegenboykott<br />
<strong>de</strong>s Ostblocks bei <strong>de</strong>n Olympischen<br />
Spielen von Los Angeles. Während<br />
Kratschmer mit <strong>de</strong>m 4. Platz noch einmal<br />
in die Weltspitze zurückkehrte,<br />
musste die bereits nominierte Nordhäuser<br />
Turnerin Kerstin Wiesner die Hoffnung<br />
auf einen Start bei Olympia durch<br />
<strong>de</strong>n Boykott <strong>de</strong>r DDR aufgeben. Nun<br />
waren die Nordhäuser Lehrerin und <strong>de</strong>r<br />
Mainzer Zehnkämpfer gefragte Zeitzeugen<br />
in <strong>de</strong>r Diskussionsrun<strong>de</strong>.<br />
Eindrucksvoll gelang es <strong>de</strong>r Seminarfachgruppe<br />
diese politische Beeinflussung<br />
mit Bil<strong>de</strong>rn und Vi<strong>de</strong>os untermalt<br />
vor <strong>de</strong>m Schulleiter Herrn Köthe, <strong>de</strong>r<br />
Prüfungskommission und Oberstufen-<br />
Mitschülern darzustellen. Frei von <strong>de</strong>n<br />
i<strong>de</strong>ologischen Zwängen <strong>de</strong>s Kalten<br />
Krieges bewerteten die Schüler die<br />
Boykotte als Missbrauch <strong>de</strong>s Sports, <strong>de</strong>r<br />
politisch nichts gebracht hat, für die<br />
betroffenen Sportler jedoch eine Katastrophe<br />
war.<br />
Bereits am Vormittag nahm <strong>de</strong>r Ex-<br />
Weltrekordler aktiv an <strong>de</strong>r Gestaltung<br />
eines kindgerechten Fit-Kids-<br />
Zehnkampfes im Sportunterricht teil.<br />
Beim Hür<strong>de</strong>nlauf, Kunststoffspeerwerfen,<br />
Stabweitspringen, Diskusrollen…wur<strong>de</strong><br />
eifrig um je<strong>de</strong>n Punkt gekämpft.<br />
Höhepunkt war <strong>de</strong>r abschließen<strong>de</strong><br />
lange Lauf über 10 Hallenrun<strong>de</strong>n.<br />
Bei <strong>de</strong>r Siegerehrung erhielt je<strong>de</strong>r<br />
Schüler <strong>de</strong>r Klasse 6/1 eine vom prominenten<br />
Gast unterschriebene Urkun<strong>de</strong><br />
und auch die Olympiamedaille von<br />
1976 durfte mal „zur Probe“ getragen<br />
wer<strong>de</strong>n.
Guido Kratschmer und die Zehnkämpfer/innen <strong>de</strong>r Klasse 6/1<br />
Am Abend fand dann in <strong>de</strong>r Geschäftstelle<br />
<strong>de</strong>s LV Altstadt eine Gesprächsrun<strong>de</strong><br />
von Athleten, Trainern und Vereinsvorstand<br />
zur Geschichte, zur Faszination<br />
und zum Training <strong>de</strong>s Zehnkampfes<br />
statt. Eine Computerpräsentation<br />
führte durch alle 10 Übungen <strong>de</strong>r<br />
Königsdisziplin und bot Anreize zum<br />
Fachsimpeln. LV-Altstadt-Vorsitzen<strong>de</strong>r<br />
Dieter Jürgens bedankte sich bei <strong>de</strong>m<br />
sympathischen Ehrengast mit einer<br />
gebun<strong>de</strong>nen <strong>Ausgabe</strong> <strong>de</strong>r ersten 25<br />
<strong>Ausgabe</strong>n <strong>de</strong>r Vereinszeitung.<br />
Für die Fachschaft S port:<br />
Martin Räcke<br />
Die Olympischen Winterspiele live erlebt!<br />
Das Turnerteam <strong>de</strong>r Wettkampfklasse 3<br />
wbl. vom Nordhäuser Humboldtgymnasium,<br />
das bei <strong>de</strong>m Wettbewerb „Jugend<br />
trainiert für Olympia am Bun<strong>de</strong>sfinale<br />
2005 teilgenommen hatte, beteiligte sich<br />
En<strong>de</strong> 2005 an einem Kreativwettbewerb<br />
<strong>de</strong>s Sponsors <strong>de</strong>r olympischen Winterspiele<br />
und <strong>de</strong>s Wettbewerbs „Jugend<br />
61
trainiert für Olympia“, McDonald´s.<br />
Aus ca. 300 Einsendungen gingen wir<br />
gemeinsam mit einem Ru<strong>de</strong>rteam aus<br />
Dachau als Sieger hervor und durften<br />
jetzt 5 Tage die Olympischen Winterspiele<br />
in Turin life erleben. Ein Traum<br />
wur<strong>de</strong> wahr.<br />
Am 10. Februar 2006 erlebten wir die<br />
Eröffnungszeremonie im Turiner Olympiastadion<br />
aus nächster Nähe. Es war<br />
ein überwältigen<strong>de</strong>s Erlebnis, beson<strong>de</strong>rs<br />
<strong>de</strong>r Einmarsch <strong>de</strong>r Athleten und das<br />
große internationale Staraufgebot. Nach<br />
einer erholsamen Nacht in unserem<br />
Hotel in Briançon (Frankreich) ging es<br />
am nächsten Tag bei strahlen<strong>de</strong>m Sonnenschein<br />
auf die Piste zum Skilaufen.<br />
Der Abend klang bei einem 3–Gänge-<br />
Menue harmonisch aus.<br />
62<br />
Am folgen<strong>de</strong>n Tag ging die Fahrt mit<br />
eigenem Bus nach Sestrière zur Herrenabfahrt.<br />
Super Tribünenplätze und Superwetter<br />
sorgten für ein herrliches<br />
Erlebnis.<br />
Am <strong>13</strong>. Februar ging die Fahrt nach<br />
Bardonecchia zu <strong>de</strong>m Wettbewerb <strong>de</strong>r<br />
Damen in <strong>de</strong>r Snowboard-Halfpipe. Das<br />
war für uns absolut unbekanntes sportliches<br />
Terrain, aber es war ein wun<strong>de</strong>rschöner<br />
und interessanter Wettkampf<br />
und wir sind mit vielen neuen und tollen<br />
Eindrücken zurück ins Hotel. Am Abend<br />
wartete ein beson<strong>de</strong>rs schönes<br />
Erlebnis auf uns. Wir waren zu Gast im<br />
Deutschen Haus und sollten life die<br />
Harri & Waldi Show erleben.<br />
Unsere Turnerinnen und Frau Kirchbichler<br />
mit <strong>de</strong>n Biathletinnen Katrin Apel und Simone Denkinger
Viele interessante und unvergessene<br />
Begegnungen mit Politikern, Sportlern,<br />
Trainern und Entertainern wer<strong>de</strong>n wohl<br />
nachhaltige Eindrücke bei uns hinterlassen.<br />
So haben wir unter an<strong>de</strong>rem mit<br />
<strong>de</strong>n Verteidigungsminister Franz Josef<br />
Jung, mit <strong>de</strong>m NOK-Präsi<strong>de</strong>nten Dr.<br />
Klaus Steinbach, mit so erfolgreichen<br />
Sportlern wie <strong>de</strong>n Biathleten Martina<br />
Glagow, Frank Luck, Katrin Apel und<br />
Simone Denkinger, mit <strong>de</strong>m ehemaligen<br />
Bobpiloten Christoph Langen, mit <strong>de</strong>r<br />
Slalomspezialistin Monika Bergmann-<br />
Schmu<strong>de</strong>rer, aber auch mit <strong>de</strong>n Entertainern<br />
Harald Schmidt und Wal<strong>de</strong>mar<br />
Hartmann interessante Gespräche geführt,<br />
schöne Fotos geschossen und<br />
natürlich Autogramme bekommen. Bei<br />
<strong>de</strong>r Livesendung Harri & Waldi im<br />
Olympiastudio durften wir als Studiogäste<br />
Fernsehluft schnuppern. Gegen<br />
2.00 Uhr waren wir dann erschöpft, aber<br />
überwältigt von so tollen Begegnungen,<br />
Erlebnissen und Erfahrungen wie<strong>de</strong>r im<br />
Hotel.<br />
Am letzten Tag wur<strong>de</strong>n wir von einem<br />
Kamera- und Fotografenteam beim<br />
gemeinsamen Skilaufen mit Christa<br />
Kinshofer (Olympische Silbermedaillengewinnerin<br />
im Slalom von 1980) und<br />
einem Treffen mit <strong>de</strong>m Biathleten Andreas<br />
Birnbacher begleitet. Der letzte Tag<br />
klang mit einem gemeinsamen Racletteessen<br />
und <strong>de</strong>m Austauschen <strong>de</strong>r Eindrücke,<br />
aber auch mit einem wehmütigen<br />
Abschied aus.<br />
Wir möchten uns an dieser Stelle noch<br />
einmal recht herzlich bei <strong>de</strong>r Marketingabteilung<br />
von McDonald´s bedanken,<br />
die uns diese Reise ermöglicht hat und<br />
uns hervorragend vor Ort betreute.<br />
Elfi Kirchbichler, Teambetreuerin,<br />
im Namen <strong>de</strong>r S portler<br />
4. Sportfahrt nach Srebsko (Tschechien)<br />
Unsere 4. Sportfahrt führte 42 unserer<br />
besten und erfolgreichsten SportlerInnen<br />
<strong>de</strong>r Klassenstufen 7 bis 12 vom 4.<br />
bis 7. September 2006 in das Böhmische<br />
Paradies nach Srebsko. Nach ca. 6stündiger<br />
Fahrt kamen wir in <strong>de</strong>r Bungalowanlage<br />
Junior Plus an.<br />
Am ersten Tag stand ein Besuch <strong>de</strong>r<br />
gol<strong>de</strong>nen Stadt Prag auf <strong>de</strong>m Programm.<br />
Bei strahlen<strong>de</strong>m Sonnenschein besichtigten<br />
wir <strong>de</strong>n Hradschin mit seinem<br />
Gol<strong>de</strong>nen Gässchen, die Karlsbrücke<br />
und die Innenstadt. Ein Einkaufsbummel<br />
run<strong>de</strong>te <strong>de</strong>n wun<strong>de</strong>rschönen Tag ab.<br />
Am zweiten Tag stan<strong>de</strong>n sportliche<br />
Aktivitäten auf <strong>de</strong>m Programm. Zuerst<br />
ging es zu einer leichten Raftingtour auf<br />
<strong>de</strong>n nahe liegen<strong>de</strong>n Fluss, wo bei wil<strong>de</strong>n<br />
Wasserschlachten und waghalsigen<br />
Überholversuche einige zum Teil unfreiwillig<br />
im 15 Grad kalten Wasser<br />
lan<strong>de</strong>ten. Am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Tour war nichts<br />
und niemand mehr trocken.<br />
63
Am Nachmittag ging es bei einer 20 bis<br />
25 km langen Mountainbiketour über<br />
Stock und Stein, durch Schlamm, Wald<br />
und Wiesen, über Berge und steile Abfahrten<br />
ganz schön an unsere körperlichen<br />
Grenzen. Am Abend aber war alle<br />
Anstrengung vergessen und wir konnten<br />
uns bereits einen fertigen Zusammen-<br />
64<br />
Noch sind alle trocken!<br />
schnitt aller Fotos in gemütlicher und<br />
sehr lustiger Run<strong>de</strong> ansehen. Nachts<br />
ging es dann in die Heimat zurück. Es<br />
waren gelungene, interessante und<br />
schöne Tage, Aben<strong>de</strong> und auch Nächte.<br />
Elfi Kirchbichler<br />
8. Vereinssportfest mit <strong>de</strong>m LV Altstadt 98 e.V.<br />
Am 9. September 2006 fand unser 8.<br />
gemeinsames Sportfest auf <strong>de</strong>m Hohekreuzsportplatz<br />
statt. Die feierliche<br />
Eröffnung nahm <strong>de</strong>r Thüringer Wirtschaftsminister<br />
Jürgen Reinholz vor.<br />
Allein diese Tatsache zeigt die enorme<br />
Wertschätzung unserer gemeinsamen<br />
Arbeit zum Wohle unserer Jugendlichen,<br />
aller Sportler und Helfer weit über<br />
die Kreisgrenzen hinaus.
Eröffnung <strong>de</strong>s Sportfestes durch Wirtschaftsminister Reinholz (Mitte),<br />
mit <strong>de</strong>m Vorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s LV Altstadt 98, Dieter Jürgens (links).<br />
Nach <strong>de</strong>r Eröffnung liefen unsere jüngsten<br />
Mitglie<strong>de</strong>r Fähnchen schwenkend<br />
eine Stadionrun<strong>de</strong>. Beim anschließen<strong>de</strong>n<br />
15-Minuten-Lauf zeigten rund 300<br />
Teilnehmer ihre sportlichen Ambitionen.<br />
Bei Mannschaftswettkämpfen<br />
(Zweifel<strong>de</strong>rball, Fußball, Volleyball,<br />
Staffelläufe und Tauziehen) maßen sich<br />
verschie<strong>de</strong>ne Klassen o<strong>de</strong>r Freizeitmannschaften<br />
im sportlichen Wettbewerb.<br />
In vielen Einzeldisziplinen (Altstadtsteinstoßen,<br />
Schlussweitsprung,<br />
Schlängellauf, Torwandschiessen usw.)<br />
wur<strong>de</strong>n ebenfalls in allen Altersklassen<br />
um Bestleistungen und <strong>de</strong>n Sieg gekämpft.<br />
Ein Stabhochsprungwettkampf<br />
mit einer befreun<strong>de</strong>ten Mannschaft aus<br />
Mühlhausen sorgte für <strong>de</strong>n leistungssportlichen<br />
Akzent.<br />
Das Jugendsozialwerk sorgte mit spielerischen<br />
Stationen und Geschicklichkeitswettbewerben<br />
für eine gelungene<br />
Ergänzung und Umrahmung <strong>de</strong>s Sportfestes.<br />
Für das leibliche Wohl war auch bestens<br />
gesorgt, so dass die ca. 1200 Teilnehmer<br />
und Besucher nach etwa vier Stun<strong>de</strong>n<br />
rundum zufrie<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Heimweg antreten<br />
konnten.<br />
Für die Fachschaft S port:<br />
Elfi Kirchbichler<br />
65
66<br />
Noch ist das Feld dicht beisammen: Start zum traditionellen 15-Minuten-Lauf<br />
Stolz auf SAM<br />
Humboldt-S portgala: 150 Nordhäuser Schüler zeigten ihr Können<br />
Sportasse in drei Kategorien geehrt<br />
Zu <strong>de</strong>n Klängen von Herbert Grönemeyers<br />
WM-Song „Zeit, dass sich was<br />
dreht“ und Queens „We will rock you“<br />
marschierten gestern 150 Humboldt-<br />
Schüler in die Wiedigsburghalle ein.<br />
Dies war <strong>de</strong>r Auftakt zu abwechslungsreichen<br />
zweieinhalb Stun<strong>de</strong>n, die aus<br />
je<strong>de</strong>r Menge Sport, Tanz und Ehrungen<br />
bestan<strong>de</strong>n.<br />
Frie<strong>de</strong>rike Berg und Nikolas Jantosch<br />
führten locker und gekonnt durchs Programm.<br />
So gab es unter an<strong>de</strong>rem einen<br />
kurzen Leichtathletik-Zehnkampf zu<br />
bestaunen, <strong>de</strong>n Maike Karnstedt, Maren<br />
Besser, Katharina Menge und Lea Besser<br />
bestritten. Die bei<strong>de</strong>n Judo-<br />
Schwarzgurte Sören Wehrhan und Benjamin<br />
Siebert boten eine beeindrucken<strong>de</strong><br />
Kata-Vorführung mit Zeitlupen-<br />
und Rückwärts-Elementen. Geräteturnen,<br />
Karate, Basketball und Bo<strong>de</strong>nturnen<br />
bil<strong>de</strong>ten weitere Höhepunkte. Sandra<br />
Jödicke, Christin Ruprecht und die<br />
Mädchen <strong>de</strong>r Klasse zehn wussten mit<br />
ihrem Disco-Tanz zu begeistern. Interessant<br />
war auch die Tanz-<br />
Metamorphose <strong>de</strong>r TSV-Turnerinnen,<br />
die sich aus farbigen Säcken „befreiten“.
Spannung kam auf, als die Namen <strong>de</strong>r<br />
Sportasse verkün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>n, die von<br />
<strong>de</strong>n Schülern und <strong>de</strong>r Lehrerschaft gewählt<br />
wur<strong>de</strong>n. „Sportlerin <strong>de</strong>s Jahres“<br />
wur<strong>de</strong> Laura Thierfel<strong>de</strong>r vor <strong>de</strong>r Zweiten<br />
Anne Bierwisch und <strong>de</strong>n gemeinsamen<br />
Dritten Theresa Aptekorz, Maike<br />
Karnstedt, Marlene Krieger und Hanna<br />
Wußling. Bei <strong>de</strong>n Sportlern machte<br />
Thomas Riemekasten das Rennen vor<br />
Steffen Heise und <strong>de</strong>n Drittplatzierten<br />
Christoph Kühlewind, Alexan<strong>de</strong>r<br />
Schwerdt, Hagen Walter und Maximilian<br />
Huttasch. Bei <strong>de</strong>n Mannschaften<br />
setzten sich schließlich die Basketballer<br />
<strong>de</strong>r Wettkampfklasse (WK) II durch vor<br />
<strong>de</strong>n Basketball-Mädchen <strong>de</strong>r WK III<br />
und <strong>de</strong>n gemeinsamen Dritten 14-mal<br />
100-Meter-Großstaffel, <strong>de</strong>n Schwimmerinnen<br />
<strong>de</strong>r WK II sowie <strong>de</strong>n Geräteturnerinnen<br />
<strong>de</strong>r WK II und IV.<br />
Je<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Teilnehmer erhielt außer<strong>de</strong>m<br />
das „SAM“. Das ist keine Strukturanpassungsmaßnahme,<br />
son<strong>de</strong>rn ein aus<br />
Ton gefertigtes Sport-Ass-Medaillon.<br />
„Uns geht es bei <strong>de</strong>r Sportgala vor allem<br />
darum, die Schüler mit ihren Stärken zu<br />
zeigen“, sagte Humboldt-Schulleiter<br />
Ralf-Gerhard Köthe. Dies sei <strong>de</strong>shalb so<br />
wichtig, weil dadurch die I<strong>de</strong>ntifikation<br />
mit <strong>de</strong>r Schule gestiftet wer<strong>de</strong>. Lei<strong>de</strong>r<br />
sei es nicht gelungen, die Sport-Gala,<br />
die alle zwei Jahre stattfin<strong>de</strong>t, an einem<br />
Abend zu veranstalten. „Dann hätten<br />
natürlich auch die Eltern Zeit gehabt,<br />
sich die Darbietungen ihrer Kin<strong>de</strong>r<br />
anzuschauen“, meinte Köthe. Der Grund<br />
sei einfach <strong>de</strong>r, dass die Wiedigsburghalle<br />
am Abend schon ausgebucht ist.<br />
Da blieb nur <strong>de</strong>r Termin am Vormittag.<br />
Der Artikel von Hans-Peter Blum erschien<br />
in <strong>de</strong>r Thüringer Allgemeinen am<br />
7. Juli 2006.<br />
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