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Ausgabe Nr. 13 - Humboldtianer.de

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Die Hauptversammlung 2007 fin<strong>de</strong>t am Donnerstag,<br />

<strong>de</strong>m 14. Juni 2007, um 19.00 Uhr im Gymnasium, Blasiistraße<br />

15/16, statt.<br />

Die Tagesordnung fin<strong>de</strong>n Sie auf Seite 4.<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Humboldt-Blätter <strong>13</strong>/2007 Seite<br />

Vorstands bericht 2<br />

För<strong>de</strong>rmaßnahmen 2006 3<br />

Einladung zur Hauptversammlung, Tagesordnung 4<br />

Kassenbericht und Haushalts plan, Planung 2007 4<br />

Lisa „20“ Zwanzig – Humboldt-Preisträgerin 2006 6<br />

Das Jahr 2006 aus <strong>de</strong>r Sicht <strong>de</strong>s Schülerrates 7<br />

1956 – 2006 8<br />

Ethikunterricht am Gymnasium 9<br />

Der Musikunterricht im Thüringer Gymnasium 10<br />

Der Roland berichtet – Neues aus Stadt und Kreis 2006 11<br />

Kampf um das Nordhäuser Theater <strong>13</strong><br />

Be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Nordhäuser:<br />

Friedrich Traugott Kützing 16<br />

Dr.med. Carl Friedrich Wilhelm Wallroth<br />

Vor 500 Jahren (?): Northusener Bornewyn 22<br />

Jahresbericht <strong>de</strong>s Gymnasiums 2006 26<br />

IMPRESSUM HUMBOLDT-BLÄTTER Mitteilungsblatt für die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Vereinigung<br />

ehemaliger Schüler und För<strong>de</strong>rer <strong>de</strong>s Gymnasiums „Wilhelm von Humboldt“ in<br />

Nordhausen – In Tradition zu <strong>de</strong>n nach 1945 geschlossenen höheren Schulen Nordhausens –<br />

e.V.<br />

Anschrift: Blasiistraße 15/16, 99734 Nordhausen,<br />

Tel. 0 36 31 – 90 22 30, Fax 0 36 31 – 90 22 31<br />

Bankverbindung: Kreissparkasse Nordhausen (BLZ 820 540 52), Konto <strong>Nr</strong>. 300 151 30<br />

Herausgeber: Der Vorstand Redaktion: Erik Onnen<br />

Druck: mediencenter RAUSCH, Wilhelm-Nebelung-Straße 31, 99734 Nordhausen<br />

1


Liebe Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s För<strong>de</strong>rvereins,<br />

in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren lasen Sie an<br />

dieser Stelle <strong>de</strong>n Vorstandsbericht von<br />

Frau Karin Manig. Sie engagierte sich<br />

neben Ihrer Tätigkeit als Zahnärztin seit<br />

2000 aktiv als Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong> in<br />

<strong>de</strong>r Vereinigung ehemaliger Schüler und<br />

För<strong>de</strong>rer e.V. <strong>de</strong>s Wilhelm von Humboldt<br />

Gymnasiums. Aus privaten Grün<strong>de</strong>n<br />

konnte Frau Manig als Vereinsvorsitzen<strong>de</strong><br />

nicht mehr zur Verfügung stehen.<br />

Für die geleistete Arbeit danke ich<br />

Ihr im Namen <strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s herzlich<br />

und hoffe, dass sie <strong>de</strong>m Verein auch<br />

weiterhin als Mitwirken<strong>de</strong> erhalten<br />

bleibt.<br />

Der Vorstand hat sich im Jahr 2006<br />

teilweise neu zusammengesetzt. Herr<br />

Sven Lutze als neuer stellvertreten<strong>de</strong>r<br />

Vorsitzen<strong>de</strong>r, Frau Wiebke Reuter als<br />

neue Schatzmeisterin, Frau Gabriele<br />

Morbach als Kassenprüferin, Herr<br />

Hans-Dieter Werther als Beisitzer,<br />

Herr Volker Vogt als Schriftführer. Eine<br />

wichtige Stütze <strong>de</strong>s Vereins ist ebenfalls<br />

Herr Erik Onnen als fleißiger Redakteur<br />

<strong>de</strong>r Humboldt-Blätter.<br />

Es ist schwierig die Arbeit <strong>de</strong>s Vereins<br />

an Zahlen zu messen. Die Anzahl <strong>de</strong>r<br />

Mitglie<strong>de</strong>r ist eine wichtige Größe.<br />

Daraus leitet sich die Finanzkraft und<br />

<strong>de</strong>r Zuspruch <strong>de</strong>s För<strong>de</strong>rvereins ab. Die<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Stun<strong>de</strong>n, welche <strong>de</strong>r Vorstand<br />

mit <strong>de</strong>r aktiven Vereinsarbeit beschäftigt<br />

ist. Die Summe <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rmaßnahmen,<br />

mit <strong>de</strong>nen viele Projekte<br />

2<br />

Vorstandsbericht<br />

erst möglich gemacht wer<strong>de</strong>n und ausgleichen<strong>de</strong><br />

Unterstützung bei sozialen<br />

Härtefällen im Schulleben stattfin<strong>de</strong>n<br />

kann. Wer aktiv die regionale Presse<br />

verfolgt, fin<strong>de</strong>t auch viele Artikel über<br />

das Humboldtgymnasium, wo eine Zusammenarbeit<br />

mit <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rverein<br />

stattgefun<strong>de</strong>n hat.<br />

Ortsgebun<strong>de</strong>nheit gibt es heute kaum<br />

noch. Die meisten Humboldtabsolventen<br />

verlassen nach <strong>de</strong>m Abitur die Stadt<br />

Nordhausen und ziehen in die Ferne.<br />

Studieren in Leipzig, in Göttingen o<strong>de</strong>r<br />

Jena, arbeiten in Hamburg, Köln o<strong>de</strong>r<br />

Berlin. Zur Weihnachtszeit trifft man<br />

viele Ehemalige wie<strong>de</strong>r in Nordhausen.<br />

Da kehrt man wie<strong>de</strong>r in die Heimat<br />

zurück. Doch die wenigsten fin<strong>de</strong>n gänzlich<br />

wie<strong>de</strong>r in Ihre Stadt. Nordhausen hat<br />

sich in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren sehr<br />

positiv entwickelt. Es wird im Theater<br />

das Stück „Die Drei Musketiere“ dargeboten,<br />

im Meyenburgmuseum eine<br />

Kunstausstellung, auf <strong>de</strong>m Petersberg<br />

ein „Lichterfest“, jährlich das große<br />

Rolandsfest, eine vielseitige Kneipenlandschaft<br />

und vieles mehr. Bei <strong>de</strong>n<br />

aktuellen Diskussion über <strong>de</strong>n <strong>de</strong>mographischen<br />

Wan<strong>de</strong>l ist es für die Stadt<br />

Nordhausen wichtig, dass viele Abiturienten<br />

vor Ort bleiben bzw. in ihre<br />

Heimatstadt zurückfin<strong>de</strong>n. Das funktioniert<br />

allerdings nur, wenn ein ausgewogenes<br />

Verhältnis zwischen dynamischer<br />

Ökonomie und kulturellem Angebot in<br />

<strong>de</strong>r Region vorherrscht. Nordhausen ist<br />

auf einem guten Weg dahin.


Eine meiner ersten Handlungen im neuen<br />

Amt war die Verleihung <strong>de</strong>s Humboldtpreises<br />

bei <strong>de</strong>n Abiturfeierlichkeiten<br />

2006 im Theater. Es ist schön zu<br />

sehen, mit welchem Stolz die Abiturienten<br />

ihre Zeugnisse in Empfang genommen<br />

haben. Im Theater war eine emotionale<br />

Stimmung zu spüren. Diese Stimmung<br />

brachte auch die starke Verbun<strong>de</strong>nheit<br />

mit <strong>de</strong>m Humboldtgymnasium<br />

zum Ausdruck. Das spricht für Schule<br />

und wird in bei <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Jahrgängen<br />

auch hoffentlich ebenso empfun<strong>de</strong>n.<br />

Im April 2007 erhielt Professor Dirk<br />

Schmidt <strong>de</strong>n Thüringer Verdienstor<strong>de</strong>n<br />

aus <strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Ministerpräsi<strong>de</strong>nten<br />

Dieter Althaus. Professor Dirk Schmidt,<br />

geboren am 20. September 1930 in Bleichero<strong>de</strong>,<br />

hat sich seit mehr als zehn<br />

Jahren für die alte Kanzlei in seinem<br />

Heimatort eingesetzt. Schon 1996 machte<br />

er Nutzungsvorschläge für das historische<br />

Gebäu<strong>de</strong>. Althaus würdigte<br />

För<strong>de</strong>rmaßnahmen 2006<br />

Weihnachtsbäume 19,96 €<br />

Kreativwettbewerb 21,52 €<br />

Bildwand 416,44 €<br />

soziale Aufwendungen 300,00 €<br />

Sportprojekte 1.927,05 €<br />

Internet Humboldt 581,57 €<br />

Kunstprojekte 488,46 €<br />

Computer 1.024,00 €<br />

Exkursion Geographie 893,70 €<br />

Schüleraustausch 1.030,09 €<br />

Vortrag Himalaja 150,00 €<br />

Sonstiges 791,60 €<br />

7.644,39 €<br />

Schmidts Arbeit für das baufällige Haus,<br />

welches jetzt wie<strong>de</strong>r ein Schmuckstück<br />

für Bleichero<strong>de</strong> ist. In seiner Re<strong>de</strong> würdigte<br />

Althaus auch <strong>de</strong>n För<strong>de</strong>rverein <strong>de</strong>s<br />

Humboldtgymnasiums, <strong>de</strong>r seine Wurzeln<br />

in <strong>de</strong>r Person von Professor Dirk<br />

Schmidt hat. Im Namen <strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s<br />

danke ich Herrn Schmidt für <strong>de</strong>n persönlichen<br />

Einsatz in Nordhausen und Bleichero<strong>de</strong><br />

über die letzten Jahre hinweg.<br />

Abschließend noch ein paar Zeilen, was<br />

SIE – liebe Mitglie<strong>de</strong>r – für <strong>de</strong>n Verein<br />

tun. Die Vereinsarbeit soll die Schule<br />

und somit die Schüler unterstützen.<br />

Diese Unterstützung in Form einer Mitgliedschaft<br />

sollte nicht en<strong>de</strong>n, sobald die<br />

z.B. die eigenen Kin<strong>de</strong>r das Abitur abgelegt<br />

haben. Vielmehr sollten alle gemeinsam<br />

<strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Jahrgängen<br />

auch weiterhin die Möglichkeit geben<br />

eine erfüllte Schulzeit zu erfahren. Lassen<br />

Sie uns daran weiterarbeiten.<br />

Tino Pförtner, Vorsitzen<strong>de</strong>r<br />

3


4<br />

Einladung zur Hauptversammlung 2007<br />

Die Hauptversammlung 2006 fin<strong>de</strong>t am Donnerstag, <strong>de</strong>m 14. Juni 2007, um 19.00<br />

Uhr im Gymnasium, Blasiistraße 15/16 statt. Im Anschluss an die Veranstaltung<br />

ist ein gemütliches Beisammensein in <strong>de</strong>r Nordhäuser Altstadt vorgesehen.<br />

Tagesordnung:<br />

1 Rechenschafts bericht 2006<br />

1.1 Jahresbericht<br />

1.2 Rechnungsbericht<br />

1.3 Kassenprüfungsbericht<br />

1.4 Entlastung <strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s<br />

2 Planung 2007<br />

2.1 Planung für das Jahr 2007<br />

2.2 Haushaltsplan 2007<br />

2.3 Beschluss über Planung und Haushaltsplan 2007<br />

3 För<strong>de</strong>rmaßnahmen 2007<br />

4 Verschie<strong>de</strong>nes<br />

Kassenbericht 2006<br />

Vermögensübersicht per 31.12.2006<br />

Aktivposten EUR 2006 EUR Vorjahr<br />

Bankguthaben 15.866,73 18.241,48<br />

Beitragsfor<strong>de</strong>rungen 7.868,76 7.078,42<br />

Kassenbestand 0,00 0,00<br />

Sonstiges 0,00 0,00<br />

gesamt: 23.735,49 25.319,90<br />

Passivposten EUR 2006 EUR Vorjahr<br />

Wertberichtigung 1.080,31 1.061,76<br />

Rechnungsabgrenzung 48,00 30,00<br />

gesamt: 1.128,31 1.091,76<br />

Überschuss: 22.607,18 24.228,14


Überschussrechnung 2006<br />

Einnahmen EUR 2006 Vorjahr<br />

Beiträge 5.961,98 5.961,62<br />

Spen<strong>de</strong>n 1.098,83 1.030,00<br />

Sonstiges 11.471,90 3.044,66<br />

gesamt: 18.532,71 10.036,28 €<br />

<strong>Ausgabe</strong>n EUR 2006 Vorjahr<br />

Sachkosten 731,15 878,80<br />

Humboldt-Blätter 1.169,28 1.168,82<br />

För<strong>de</strong>raufwendungen 7.644,39 4.733,93<br />

Sonstiges 11.362,64 983,57<br />

gesamt: 20.907,46 7.765,12<br />

Überschuss: - 2.374,75<br />

Bestand 01.01.2006 18.241,48<br />

= Bestand 31.12.2006 15.866,73 (Spar- und Girokonto)<br />

Haushaltsplan 2007<br />

Einnahmen (EUR) <strong>Ausgabe</strong>n (EUR)<br />

Beiträge 6.000,00 Porto, Material 1.500,00<br />

Spen<strong>de</strong>n 1.000,00 Humboldtblätter 1.500,00<br />

Barmittel 2.000,00 För<strong>de</strong>raufwendungen 5.000,00<br />

Summe 9.000,00 Sonstiges 1.000,00<br />

Summe 9.000,00<br />

Planung 2006 / Realisierung, Planung 2007<br />

Planung 2006 Realisierung Planung 2007<br />

(Vorschlag)<br />

Einnahmen EUR EUR EUR<br />

Beiträge 6.000,00 6.009,98 6.000,00<br />

Spen<strong>de</strong>n 1.000,00 1.098,83 1.000,00<br />

<strong>Ausgabe</strong>n<br />

Porto, Material 1.500,00 742,15 1.500,00<br />

Humboldtblätter 1.500,00 1.169,28 1.500,00<br />

För<strong>de</strong>raufwendungen 5.000,00 7.644,39 5.000,00<br />

Sonstiges 1.000,00 11.362,60 1.000,00<br />

5


6<br />

Lisa „20“ Zwanzig – Humboldt-Preisträgerin 2006<br />

Die „Zwanzig“, nicht als reiner Zahlenwert,<br />

son<strong>de</strong>rn als Synonym und Markenzeichen<br />

einer beeindrucken<strong>de</strong>n jungen<br />

Frau, hat Spuren im Hause Humboldt<br />

hinterlassen. Solche Floskeln<br />

benutzt man gern bei Re<strong>de</strong>n und Verabschiedungen.<br />

Doch sind die hier gemeinten<br />

Spuren von beson<strong>de</strong>rer Ausprägung<br />

für ihre eigene Matrikel sowie<br />

die Schulgemeinschaft in Gänze und<br />

eine Floskel wür<strong>de</strong> <strong>de</strong>m nicht gerecht.<br />

Selten gab es so große Einmütigkeit in<br />

<strong>de</strong>n Vorschlägen für <strong>de</strong>n Humboldt-<br />

Preis wie im Jahre 2006. Lisas Leistungen,<br />

ihr Engagement außerhalb <strong>de</strong>s<br />

Unterrichts, Theater, Musik, Schülersprecherin,<br />

alles Argumente, die überzeugten.<br />

Und doch lag noch etwas Beson<strong>de</strong>res<br />

in <strong>de</strong>r Luft, etwas Fühlbares,<br />

das eine Schulgemeinschaft in unregelmäßigen<br />

Abstän<strong>de</strong>n erleben kann.<br />

Der Abiturjahrgang 2006 war ein starker<br />

Jahrgang, <strong>de</strong>r mit Lisa Zwanzig eine<br />

Schülerpersönlichkeit reifen ließ, die<br />

mit Attributen wie omnipräsent, sympathisch,<br />

kritisch und selbstkritisch, überzeugend<br />

und mitreißend, sensibel und<br />

standhaft charakterisiert wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Die meisten sagten schlicht: „Lisa ist in<br />

Ordnung, die passt in die Welt.“ Lisa<br />

Zwanzig war nicht und ist nicht auf <strong>de</strong>r<br />

Suche nach einer passen<strong>de</strong>n Welt. Sie<br />

will die Welt um sich gestalten, sie <strong>de</strong>n<br />

Erfor<strong>de</strong>rnissen ihrer Zeit anpassen.<br />

Antrieb und Kraft dazu erhält sie aus<br />

einem großen Freun<strong>de</strong>skreis und einem<br />

ausgeprägten Gemeinschaftssinn.<br />

Wer nehmen will, <strong>de</strong>r muss auch geben.<br />

So o<strong>de</strong>r so ähnlich war das Motto <strong>de</strong>r<br />

Abschiedsparty für Lisa Zwanzig. Ahnungslos<br />

zu Hause überrumpelt und<br />

entführt, erschien sie mit blickdichter<br />

Schweißerbrille in <strong>de</strong>n Räumen <strong>de</strong>s<br />

THW Nordhausen. Was sie dann sehen<br />

konnte und fühlte, ließ auch ansonsten<br />

hart gesottenen Bikern wie <strong>de</strong>n Herren<br />

Köthe und Vogt die Augen feucht wer<strong>de</strong>n.<br />

Mitschüler aus Kursen und <strong>de</strong>r<br />

Schülervertretung sagten mit einer ganz<br />

persönlichen Hommage Danke für die<br />

schöne gemeinsame Zeit.<br />

Lisa Zwanzig mobilisierte selbstlos die<br />

Schulgemeinschaft <strong>de</strong>r <strong>Humboldtianer</strong>.<br />

Sie machte „Stress“, pflegten wenige zu<br />

sagen. Für die Mehrheit war es positiver<br />

Stress, ein Lebenselixier für die Schülerschaft.<br />

Ihre Liebe sind neben <strong>de</strong>m<br />

Sport und <strong>de</strong>m kleinen Bru<strong>de</strong>r die Musik<br />

und das Theater. Bei ihrem schülerischen<br />

Hauptwerk gab sie <strong>de</strong>n Takt vor<br />

und war nie allein auf <strong>de</strong>r Bühne. Die<br />

schulische Bühne hat sie unter großem<br />

Beifall verlassen und ihre Rolle ist<br />

schwer zu besetzen. Sie soll auch nicht<br />

kopiert wer<strong>de</strong>n. Ein Schülerjahrgang ist<br />

so individuell wie seine Schüler selbst.<br />

Lisa Zwanzig ist eine würdige Preisträgerin<br />

ihres Jahrgangs. Sie hat viel geleistet<br />

und auch viel gegeben. Dafür<br />

dankt ihr die Schulgemeinschaft und<br />

wünscht für die persönliche Zukunft<br />

Gesundheit, Erfolg und Erfüllung in <strong>de</strong>n<br />

selbst gesteckten Zielen.


Das Jahr 2006 aus <strong>de</strong>r Sicht <strong>de</strong>s Schülerrates<br />

Im ersten Halbjahr <strong>de</strong>s vergangenen<br />

Jahres amtierten Lisa Zwanzig als<br />

Schülersprecherin, Katja Gast und<br />

Philipp Kiosze als ihre Stellvertreter. In<br />

dieser Jahreshälfte spielten vor allem die<br />

neue Schulspeisung und <strong>de</strong>r Schülerball<br />

eine Rolle. Die Schulspeisung hatte <strong>de</strong>r<br />

Lift-Verein übernommen und die Resonanz<br />

auf das neue Essen bei <strong>de</strong>n Schülern<br />

war ziemlich gut. Sehr erfreut war<br />

man über die Restaurierung <strong>de</strong>r Cafeteria<br />

und auch über <strong>de</strong>n Beginn einer<br />

allgemeinen Pausenversorgung, die<br />

auch im Jahr 2007 noch einen großen<br />

Zuspruch hat.<br />

Der Schülerball in <strong>de</strong>r Sundhäuser Festhalle<br />

im Februar mit Bands, Essen und<br />

Trinken stand unter <strong>de</strong>m Motto Filmfiguren.<br />

Diese Veranstaltung wur<strong>de</strong> von<br />

<strong>de</strong>n drei Schülersprechern und Helfern<br />

aus <strong>de</strong>r Schülerschaft selbst organisiert.<br />

So kamen rund 400 Schüler in Kostümen<br />

von Filmen wie „Mickey Mouse“,<br />

„Der Pate“ o<strong>de</strong>r „Sherlock Holmes“.<br />

Alles in allem war diese Veranstaltung,<br />

vor allem durch das starke Interesse <strong>de</strong>r<br />

Schüler für einen gemeinsamen Ball,<br />

gelungen.<br />

Im Juli war die Schülerschaft auch bei<br />

<strong>de</strong>r gemeinsamen Zeugnisablegung vor<br />

<strong>de</strong>m Nordhäuser Theater vertreten. Als<br />

Zeichen gegen die För<strong>de</strong>rmittelkürzungen<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s gingen die Schüler freiwillig<br />

und geschlossen zum Theater.<br />

Dort kamen dann auch die Schüler Anne<br />

Uthleb und Philipp Kiosze zu Wort.<br />

Dieser symbolische Akt unserer Schule,<br />

<strong>de</strong>r durch Zeitungen und Radio ging, hat<br />

für Aufsehen gesorgt. Er kann somit als<br />

ein Stück <strong>de</strong>s gemeinsamen Protestes<br />

<strong>de</strong>r Bürger <strong>de</strong>s Kreises Nordhausen<br />

gegen die Kürzungen gesehen wer<strong>de</strong>n.<br />

Nach <strong>de</strong>n Sommerferien wur<strong>de</strong> dann ein<br />

neuer Schülerrat gewählt, <strong>de</strong>nn Lisa<br />

Zwanzig und Katja Gast hatten ihr<br />

Abitur im Mai 2006 erfolgreich bestan<strong>de</strong>n<br />

und die Schule verlassen. Zum<br />

Schülersprecher wur<strong>de</strong> Philipp Kiosze<br />

aus <strong>de</strong>r 12. Klasse und zu <strong>de</strong>n Stellvertretern<br />

wur<strong>de</strong>n Nathalie Thelemann<br />

und Mathias Beschorner, bei<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>r<br />

11. Klasse, gewählt.<br />

In dieser zweiten Hälfte <strong>de</strong>s Jahres 2006<br />

ging es dann um die Planungen zum<br />

Schülerball 2007 und um weitere Verbesserungsvorschläge<br />

für die Schule. So<br />

kam es z. B. in <strong>de</strong>r Mittelstufe zu Anfragen<br />

wegen <strong>de</strong>r Pausenversorgung im<br />

Mittelstufenbereich, wobei zu diesem<br />

Thema jedoch noch keine Entscheidungen<br />

getroffen wur<strong>de</strong>n. Vermutlich wird<br />

es eine Übergangslösung geben, bis das<br />

ehemalige Toilettenhäuschen für <strong>de</strong>n<br />

Pausenbetrieb restauriert wor<strong>de</strong>n ist.<br />

Des Weiteren ist es wegen <strong>de</strong>r großen<br />

Nachfrage <strong>de</strong>r Schüler zu Planungen für<br />

eine Wie<strong>de</strong>raufnahme <strong>de</strong>s Nachhilfeprojektes<br />

gekommen.<br />

Ingesamt war das Jahr 2006, trotz <strong>de</strong>s 3.<br />

Platzes in <strong>de</strong>r Fußball-WM, aus Sicht<br />

<strong>de</strong>r Schülerschaft erfolgreich.<br />

Philipp Kiosze, Schülersprecher<br />

7


Ethikunterricht am Gymnasium<br />

Das Fach Ethik wird an unserem Gymnasium<br />

durchgehend von Klassenstufe 5<br />

bis einschließlich 12 mit jeweils zwei<br />

Wochenstun<strong>de</strong>n unterrichtet. Grundlagen<br />

<strong>de</strong>s Unterrichts sind dabei gemäß<br />

<strong>de</strong>m Thüringer Lehrplan die Lebensbedingungen<br />

<strong>de</strong>r Menschen in <strong>de</strong>r heutigen<br />

Gesellschaft und die sich daraus<br />

ergeben<strong>de</strong>n Herausfor<strong>de</strong>rungen und<br />

ethischen Fragestellungen an alle Bereiche<br />

<strong>de</strong>s öffentlichen und privaten Lebens.<br />

Die junge Generation wächst in einer<br />

zunehmend multikulturellen Gesellschaft<br />

auf, in <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>ne weltanschauliche<br />

und religiöse Traditionen<br />

aufeinan<strong>de</strong>r treffen, eine Gesellschaft<br />

also in <strong>de</strong>r es zunehmend schwerer<br />

gewor<strong>de</strong>n ist, einen Konsens über Werte<br />

und Normen <strong>de</strong>s Zusammenlebens zu<br />

fin<strong>de</strong>n. Die Konfrontation mit durchaus<br />

sehr unterschiedlichen, in gewisser<br />

Weise sogar entgegen gesetzten Orientierungen,<br />

Sinnangeboten und Lebensperspektiven<br />

führt nicht selten dazu,<br />

dass traditionelle Orientierungen bei <strong>de</strong>n<br />

Heranwachsen<strong>de</strong>n oft nicht mehr ohne<br />

weiteres akzeptiert wer<strong>de</strong>n. Und <strong>de</strong>nnoch<br />

suchen gera<strong>de</strong> junge Menschen<br />

Orientierungen für die eigene Lebensgestaltung.<br />

Im Ethikunterricht sollen<br />

daher grundlegen<strong>de</strong> Fragen <strong>de</strong>s menschlichen<br />

Lebens und Zusammenlebens<br />

diskutiert und die Fähigkeit herausgebil<strong>de</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n, gute Grün<strong>de</strong> für eine<br />

eigene Lebensorientierung zu gewinnen,<br />

die selbstständiges und verantwortliches<br />

Han<strong>de</strong>ln ermöglichen.<br />

Die Bezugswissenschaft <strong>de</strong>s Ethikunterrichts<br />

ist die Philosophie, da <strong>de</strong>ren zentraler<br />

Gegenstand seit je die Beantwortung<br />

sogenannter letzter Fragen <strong>de</strong>s<br />

Menschen ist. Fragen und Antworten an<br />

<strong>de</strong>nen sich <strong>de</strong>r Mensch in seinem Denken,<br />

Han<strong>de</strong>ln und Hoffen orientiert und<br />

die er nicht beliebig zur Disposition<br />

stellt. Anliegen <strong>de</strong>s Ethikunterrichtes ist<br />

es dabei, dass die Schüler durch argumentative<br />

und präsentative Auseinan<strong>de</strong>rsetzung<br />

mit unterschiedlichen Antwortversuchen<br />

erfahren, dass es nicht<br />

eine von allen anerkannte Antwort auf<br />

letzte Fragen geben kann.<br />

Vielmehr geht es darum, zu erkennen,<br />

dass mehrere verschie<strong>de</strong>ne – auch sehr<br />

persönliche – Antwortversuche auf<br />

diese letzten Fragen nebeneinan<strong>de</strong>r<br />

bestehen können, was wie<strong>de</strong>rum zu<br />

gelebter Toleranz und Achtung vor<br />

<strong>de</strong>njenigen erzieht, die an<strong>de</strong>re Antworten<br />

als die eigenen anerkennen. Daraus<br />

ergibt sich auch für <strong>de</strong>n Ethikunterricht,<br />

dass es hier nicht um Ergebnisse im<br />

Sinne von für alle verbindliche „richtige“<br />

Lösungen geht, son<strong>de</strong>rn um die<br />

Schaffung von Voraussetzungen, dass<br />

die Heranwachsen<strong>de</strong>n ihr Leben in<br />

sozialer Verantwortung und unter Anerkennung<br />

<strong>de</strong>r Freiheit <strong>de</strong>s Mitmenschen<br />

gestalten und führen können, dass sie<br />

befähigt wer<strong>de</strong>n begrün<strong>de</strong>te Maßstäbe<br />

für sittliches, soziales und politisches<br />

Urteilen und Han<strong>de</strong>ln zu fin<strong>de</strong>n.<br />

Uta Lin<strong>de</strong>mann, FSL Ethik<br />

9


Ein kurzer Überblick über die Lehrplanthemen<br />

Ethik ausgewählter Klassenstufen<br />

– ausführliche Informationen fin<strong>de</strong>n<br />

Sie auf unserer Internet-Seite<br />

(www.humgym.net):<br />

Klasse 5<br />

1. Ich und die an<strong>de</strong>ren<br />

2. Normen und Regeln <strong>de</strong>s Zusammenlebens<br />

3. Lernen als Möglichkeit sich selbst,<br />

die an<strong>de</strong>ren und die Welt zu verstehen<br />

4. Das Verhältnis von Menschen und<br />

Tieren<br />

5. Mythische Welt<strong>de</strong>utungen<br />

10<br />

Klasse 10<br />

1. Grundpositionen philosophischer<br />

Ethik<br />

2. Gewalt, Krieg und Frie<strong>de</strong>n<br />

3. Zusammenleben in einer multikulturellen<br />

Gesellschaft<br />

Grundkurs 11<br />

1. Denken – Sprache – Wirklichkeit<br />

2. Verantwortung<br />

Grundkurs 12<br />

1. Religion und Religionskritik<br />

2. Was ist <strong>de</strong>r Mensch?<br />

Der Musikunterricht im Thüringer Gymnasium<br />

„Ein kleines Lied, wie geht´s nur an,<br />

dass man so lieb es haben kann?<br />

Was liegt darin? Erzähle!<br />

Es liegt darin ein wenig Klang,<br />

ein wenig Wohllaut und Gesang<br />

und eine ganze Seele.“<br />

(Marie von Ebner-Eschenbach)<br />

„Und eine ganze Seele“ – Herz, Hand,<br />

Verstand – körperlich, emotional, rational-kognitiv<br />

– ein ganzheitliches Lernen<br />

soll <strong>de</strong>r Musikunterricht beför<strong>de</strong>rn.<br />

Das Fach Musik leistet einen wesentlichen<br />

Beitrag zur ästhetischen Erziehung.<br />

Ein musikalischer Schulalltag<br />

dient <strong>de</strong>r positiven Lernatmosphäre und<br />

sorgt für ein freundliches Schulklima.<br />

Im Mittelpunkt <strong>de</strong>s Musikunterrichts <strong>de</strong>r<br />

Klassen 5 und 6 steht das gemeinsame<br />

Singen und die Entwicklung <strong>de</strong>r kindlichen<br />

Singstimme. Durch Hören, Vergleichen<br />

und Beschreiben musikalischer<br />

Verläufe in kleineren Instrumental- und<br />

Vokalwerken wer<strong>de</strong>n Hör- und Erlebnisfähigkeit<br />

und die Fantasie <strong>de</strong>r Schüler<br />

entwickelt.<br />

In Klasse 7 und 8 erweitern die Schüler<br />

ihre erworbenen Grundkenntnisse. Dabei<br />

steht analytisches Arbeiten mit <strong>de</strong>m<br />

Ziel eines tieferen Musikverständnisses<br />

im Vor<strong>de</strong>rgrund.<br />

Das Ziel <strong>de</strong>s Unterrichts in <strong>de</strong>r 9. Klasse<br />

besteht darin, Sicherheit in <strong>de</strong>r Motiv-<br />

und Themenanalyse zu gewinnen<br />

und differenziertes Hören auszubil<strong>de</strong>n.<br />

Durch das mehrstimmige Singen wird<br />

dieses Vorhaben noch unterstützt.


Der Musikunterricht in <strong>de</strong>r Gymnasialen<br />

Oberstufe vertieft nun alle diese erworbenen<br />

Grundkenntnisse.<br />

Der Unterricht in <strong>de</strong>r Klassenstufe 10<br />

hat eine beson<strong>de</strong>re Funktion. Er bil<strong>de</strong>t<br />

die Basis für die individuelle Entscheidungsfindung<br />

zur Weiterführung <strong>de</strong>s<br />

Faches Musik.<br />

In <strong>de</strong>r Qualifikationsphase – Klassen 11<br />

und 12 – erwerben die Schüler ein angemessenes<br />

Niveau, mit <strong>de</strong>m sie zur<br />

Aufnahme eines Studiums bzw. einer<br />

Berufsausbildung befähigt wer<strong>de</strong>n. Die<br />

Themen erstrecken sich von <strong>de</strong>r Musik<br />

<strong>de</strong>s ausgehen<strong>de</strong>n Mittelalters über sakrale<br />

Großformen, konzertieren<strong>de</strong> Instrumentalstile<br />

<strong>de</strong>s 17. und 18. Jahrhun<strong>de</strong>rts,<br />

die Entwicklung <strong>de</strong>s Musiktheaters<br />

bis hin zur sinfonischen Musik <strong>de</strong>r<br />

Gegenwart. Im Singen wer<strong>de</strong>n die Schüler<br />

befähigt, drei- bis vierstimmige<br />

Chorsätze zu beherrschen.<br />

Der Musikunterricht ist natürlich auch<br />

offen für aktuelle Ereignisse <strong>de</strong>s Musiklebens<br />

und geht dabei auf örtliche Höhepunkte<br />

ein. So bietet unsere Schule<br />

<strong>de</strong>n Schülern Möglichkeiten <strong>de</strong>s außerunterrichtlichen<br />

Musizierens an.<br />

Im Schulchor <strong>de</strong>r Oberstufe singen über<br />

70 Schüler unter <strong>de</strong>r Leitung von Frau<br />

Barbara Mellentin. Organisatorisch<br />

unterstützt wird dieser von Frau Gudrun<br />

Baumgarten. Weiterhin haben Schüler<br />

<strong>de</strong>r Mittelstufe die Möglichkeit, sich<br />

musikalisch bei <strong>de</strong>n „Humboldt-<br />

Vokalisten“ einzubringen. Diesen Musizierkreis<br />

leitet Herr Andreas Spielmann.<br />

Die Weihnachts- und Sommerkonzerte<br />

bil<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Höhepunkt <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Gruppen<br />

in unserem musikalischen Schulleben.<br />

Durch diese Auftritte erfahren die<br />

Schüler die gemeinschaftsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Kraft<br />

<strong>de</strong>r Musik. Selbst <strong>de</strong>r Zuhörer spürt die<br />

Freu<strong>de</strong> am Singen. Fortgesetzt wird<br />

dieses Erlebnis in <strong>de</strong>r jährlichen Chorfahrt.<br />

Hier bereiten sich die Schüler mit<br />

ihren Musiklehrern auf die bevorstehen<strong>de</strong>n<br />

Konzerte vor und erleben gemeinsam<br />

Kultur und Freizeit.<br />

So soll <strong>de</strong>r Musikunterricht über die<br />

Unterrichtsstun<strong>de</strong> und die Schulzeit<br />

hinaus wirken und die Schüler auf das<br />

Leben in einer multikulturellen, pluralen<br />

Gesellschaft vorbereiten.<br />

Für die Fachschaft Musik:<br />

Barbara Mellentin<br />

Der Roland berichtet – Neues aus Stadt und Kreis 2006<br />

Das dominieren<strong>de</strong> Thema in und um<br />

Nordhausen 2006 war zweifellos die<br />

drohen<strong>de</strong> Schließung <strong>de</strong>s Theaters.<br />

Ausführliche Informationen dazu fin<strong>de</strong>n<br />

Sie in <strong>de</strong>m Artikel „Kampf um das<br />

Nordhäuser Theater“, Seite <strong>13</strong>.<br />

11


12<br />

Abriss <strong>de</strong>s ehemaligen Polizeigebäu<strong>de</strong>s am Pfer<strong>de</strong>markt<br />

Seit <strong>de</strong>m Sommer 2006 klafft in <strong>de</strong>r<br />

Altstadt eine große Baulücke: Im Juni<br />

und Juli wur<strong>de</strong> das seit Jahren leer stehen<strong>de</strong><br />

ehemalige Polizeigebäu<strong>de</strong> abgerissen.<br />

Der Wohnblock zwischen Poli-<br />

Am 7. Mai wur<strong>de</strong>n die Landräte und<br />

Bürgermeister in Thüringen gewählt.<br />

Wir wünschen allen Gewählten eine<br />

glückliche Hand und freuen uns auf eine<br />

gute Zusammenarbeit.<br />

Landrat Joachim Claus (CDU) wur<strong>de</strong><br />

mit 52,7 % <strong>de</strong>r Stimmen in seinem Amt<br />

bestätigt. Birgit Keller (Linkspartei.PDS)<br />

erhielt 41,1 %, Heinrich Lorenz<br />

(B 90 / Grüne) 6,2 % <strong>de</strong>r Stimmen.<br />

Oberbürgermeisterin <strong>de</strong>r Stadt Nordhausen<br />

bleibt Barbara Rinke (SPD),<br />

die mit stolzen 61,9 % <strong>de</strong>r Stimmen ihre<br />

Konkurrenten Norbert Klodt (CDU,<br />

21,1 %), Martin Höfer (FDP, 12,3 %)<br />

und Ursula Burkhardt (Bündnis 90/<br />

Grüne, 4,4 %) distanzierte.<br />

In Bleichero<strong>de</strong> musste über die Nachfolge<br />

von Dieter Kochbeck eine Stich-<br />

Kommunalwahlen 2006<br />

zeigebäu<strong>de</strong> und Sparkasse hatte bereits<br />

zuvor weichen müssen. Auf <strong>de</strong>m Areal<br />

soll noch in diesem Jahr mit <strong>de</strong>m Bau<br />

eines Einkaufs zentrums begonnen wer<strong>de</strong>n. <br />

wahl entschei<strong>de</strong>n. Frank Rostek<br />

(CDU) setzte sich mit 67 % <strong>de</strong>r Stimmen<br />

<strong>de</strong>utlich gegen Margot Keßler<br />

(SPD, 33 %) durch.<br />

Neuer Bürgermeister von Ellrich ist <strong>de</strong>r<br />

parteilose Matthias Ehrhold, <strong>de</strong>r bereits<br />

im ersten Wahlgang auf 53,7 % <strong>de</strong>r<br />

Stimmen kam und damit Gerald<br />

Schrö<strong>de</strong>r (CDU) ablöst, für <strong>de</strong>n 28,6 %<br />

votierten. Rudolf Mörschel (SPD) kam<br />

auf 11,9 %, Brigitte Recknagel (parteilos)<br />

auf 5,7 %.<br />

Jürgen Hohberg (BIS) bleibt Bürgermeister<br />

von Sollstedt. Er setzte sich mit<br />

51,3 % <strong>de</strong>r Stimmen gegen seinen Herausfor<strong>de</strong>rer<br />

Claus Adam, <strong>de</strong>n Kandidaten<br />

von SPD, CDU und UWS (48,7 %)<br />

durch.<br />

Neues Bettenhaus im Südharz-Krankenhaus<br />

Nach dreieinhalbjähriger Bauzeit wur<strong>de</strong><br />

im April das rundum erneuerte Bettenhaus<br />

<strong>de</strong>s Südharzkrankenhauses seiner<br />

Bestimmung übergeben. Dort befin<strong>de</strong>n<br />

sich jetzt 18 Stationen mit insgesamt<br />

220 Drei-Bett- und Ein-Bettzimmern.<br />

Vollkommen neu ist die mo<strong>de</strong>rne Überwachungsstation<br />

für Schlaganfallpatienten<br />

im Erdgeschoss.


Weiteres Teilstück <strong>de</strong>r Südharzautobahn A 38 unter Verkehr<br />

Seit <strong>de</strong>m 16. Dezember kann das 2,65<br />

km lange Teilstück <strong>de</strong>r A 38 zwischen<br />

<strong>de</strong>r Anschlussstelle Bleichero<strong>de</strong> und<br />

<strong>de</strong>m ehemaligen Behelfsanschluss Wipperdorf<br />

endlich bestimmungsgemäß<br />

genutzt wer<strong>de</strong>n – mit einjähriger Verspätung:<br />

Die unsachgemäß aufgebrachte<br />

Fahrbahn<strong>de</strong>cke musste schon vor <strong>de</strong>r<br />

Inbetriebnahme erneuert wer<strong>de</strong>n. Der<br />

Rechtsstreit über die Frage, wer für die<br />

Mehrkosten aufzukommen hat, zog sich<br />

über das Jahr 2006 hin und ist immer<br />

noch nicht entschie<strong>de</strong>n.<br />

Gleichzeitig wur<strong>de</strong> im Eichsfeld ein<br />

langes Teilstück zwischen Friedland<br />

und Leinefel<strong>de</strong> für <strong>de</strong>n Verkehr freigegeben.<br />

Damit fehlen jetzt nur noch die<br />

knapp <strong>13</strong> km zwischen <strong>de</strong>n Anschlussstellen<br />

Bleichero<strong>de</strong> und Breitenworbis.<br />

Hier soll die Freigabe En<strong>de</strong> 2009 erfolgen.<br />

In <strong>de</strong>n Humboldt-Blättern 2010 wer<strong>de</strong>n<br />

Sie lesen können, ob <strong>de</strong>r Termin eingehalten<br />

wur<strong>de</strong> ...<br />

Fachhochschule Nordhausen – August-Kramer-Institut<br />

Am 19. Januar wur<strong>de</strong> das neue Kompetenzzentrum<br />

für Stoffstrom-, Energie-<br />

und Flächenmanagement an <strong>de</strong>r Fachhochschule<br />

Nordhausen eingeweiht. Es<br />

erhielt <strong>de</strong>n Namen August-Kramer-<br />

Institut, als Reverenz an <strong>de</strong>n Mathematiker<br />

August Kramer (1817 bis 1885).<br />

August Kramer hatte unter an<strong>de</strong>rem <strong>de</strong>n<br />

Zeigertelegraphen entwickelt. Dieser<br />

fin<strong>de</strong>t vor allem in <strong>de</strong>n Bereichen Ei-<br />

senbahn und Staatstelegrafie Anwendung.<br />

Das Institut befin<strong>de</strong>t sich in einer Industriehalle<br />

aus <strong>de</strong>m Jahr 1953, die<br />

völlig umgebaut wur<strong>de</strong>. Hier wird nun<br />

in <strong>de</strong>n Bereichen Energie, Stoffstrom<br />

und Flächen intensiv geforscht. Eine<br />

enge Kooperation mit <strong>de</strong>m regionalen<br />

Mittelstand wird angestrebt.<br />

Kampf um das Nordhäuser Theater<br />

Was kein Krieg und keine Diktatur<br />

vermocht hatte, das drohte im Jahre<br />

2006 <strong>de</strong>m Nordhäuser Theater: Im<br />

Frühjahr beschloss die Thüringer Lan<strong>de</strong>sregierung,<br />

die Zuschüsse für das<br />

Nordhäuser Theater und das Loh-<br />

Orchester Son<strong>de</strong>rshausen ab 2009 von<br />

<strong>de</strong>rzeit 4,91 Mio. Euro auf 1,5 Mio.<br />

Euro herunterzufahren. Die Senkung <strong>de</strong>r<br />

Zuschüsse um immerhin 75 Prozent<br />

hätte unweigerlich das Aus für das traditionsreiche<br />

Haus be<strong>de</strong>utet. Was die<br />

betroffenen Menschen beson<strong>de</strong>rs erbitterte,<br />

war die Tatsache, dass <strong>de</strong>r Raum<br />

Nordthüringen hinsichtlich <strong>de</strong>r Kulturför<strong>de</strong>rung<br />

ohnehin in Thüringen schon<br />

das Schlusslicht darstellt: Pro Einwohner<br />

beträgt <strong>de</strong>r Zuschuss 11,98 Euro.<br />

<strong>13</strong>


Am besten steht, wie könnte es an<strong>de</strong>rs<br />

sein, die Region Mitte (mit Erfurt,<br />

Weimar und Gotha) da: Hier fließen pro<br />

Einwohner 35,61 Euro. Nach <strong>de</strong>m Willen<br />

<strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung hätten es ab<br />

2009 für <strong>de</strong>n Raum Nordthüringen nur<br />

noch 3,66 Euro pro Einwohner sein<br />

sollen, die Einwohner <strong>de</strong>r Region Mitte<br />

waren <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung immerhin<br />

noch 29,64 Euro wert.<br />

Unmittelbar nach <strong>de</strong>m Bekanntwer<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>s geplanten Kultur-Kahlschlages<br />

grün<strong>de</strong>te sich die Initiative „Theater<br />

macht Zukunft“, die zahlreiche Protest-<br />

und Benefizveranstaltungen organisierte.<br />

Mehr Informationen fin<strong>de</strong>n Sie im<br />

Internet: www.theatermachtzukunft.<strong>de</strong>.<br />

Dabei stan<strong>de</strong>n auch zahlreiche an<strong>de</strong>re<br />

Vereine nicht abseits, son<strong>de</strong>rn zeigten<br />

Solidarität. Hier ist unter an<strong>de</strong>rem die 3.<br />

Nordhäuser Boxnacht am 11. November<br />

2006 zu nennen. Unter <strong>de</strong>m Motto „Wir<br />

kämpfen für unser Theater!“ traten die<br />

Boxer <strong>de</strong>s Nordhäuser Sportvereins<br />

gegen die Kämpfer von Bayer 04 Leverkusen<br />

an. Und am 23. August 2006<br />

fan<strong>de</strong>n sich Spieler <strong>de</strong>r Nordthüringer<br />

Erzrivalen Wacker Nordhausen und<br />

Eintracht Son<strong>de</strong>rshausen zu einer gemeinsamen<br />

Mannschaft zusammen, die<br />

vor 1200 Zuschauern gegen <strong>de</strong>n Regionalligisten<br />

Rot-Weiß Erfurt zu einem<br />

Benefizspiel antrat.<br />

Auch Schüler und Lehrer unserer Schule<br />

beteiligten sich an <strong>de</strong>n Protestaktionen.<br />

Am 14. Juli 2006 machten etwa 100<br />

14<br />

Schüler <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Gymnasien sowie<br />

<strong>de</strong>r Regelschule Hainleite „<strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung<br />

eine Szene“: Sie zogen – teils<br />

kostümiert, teils in Schwarz geklei<strong>de</strong>t –<br />

von <strong>de</strong>r Brücke Bahnhofstraße zum<br />

Theater, stellten sich dabei als Standbil<strong>de</strong>r<br />

auf, legten sich dann auf <strong>de</strong>n Weg.<br />

Es wur<strong>de</strong>n mit Krei<strong>de</strong> ihre Umrisse<br />

gezeichnet und in die Umrisse Worte<br />

<strong>de</strong>s Protestes geschrieben.<br />

Unter <strong>de</strong>m Motto „Das Humboldt-<br />

Gymnasium legt Zeugnis ab – für<br />

dieses Theater“ versammelten sich am<br />

letzten Schultag, <strong>de</strong>m 19. Juli 2006, in<br />

<strong>de</strong>r zweiten Stun<strong>de</strong> alle Schüler und<br />

Lehrer vor <strong>de</strong>m Theater. Die Schüler<br />

Anne Uthleb und Philipp Kiosze als<br />

Vertreter <strong>de</strong>s Schülerrates brachten es<br />

auf <strong>de</strong>n Punkt: „Wir tragen heute<br />

Schwarz“ – wenn jetzt an <strong>de</strong>r Kultur<br />

gekürzt wer<strong>de</strong>, dann sei später auch die<br />

Bildung dran.<br />

Ralf-Gerhard Köthe, Schulleiter <strong>de</strong>s<br />

Humboldt-Gymnasiums, erinnerte an<br />

die gute Zusammenarbeit von Schule<br />

und Theater: Zwar könnten die Schüler<br />

im Unterricht Schiller o<strong>de</strong>r Goethe<br />

lesen, Mozart o<strong>de</strong>r Wagner hören –<br />

doch nichts ersetze die Atmosphäre<br />

einer Theateraufführung. Anschließend<br />

übergab er an <strong>de</strong>n Intendanten <strong>de</strong>s<br />

Nordhäuser Theaters, Lars Tietje, 600<br />

Unterschriften von Lehrern und Schülern<br />

unserer Schule, die sich gegen die<br />

Kürzungspläne <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung<br />

richteten.


So viel Protest mündiger Bürger und<br />

Wahrnehmung <strong>de</strong>mokratischer Rechte<br />

im Jahre 16 nach <strong>de</strong>r Vollendung <strong>de</strong>r<br />

Einheit und Freiheit Deutschlands in<br />

freier Selbstbestimmung ging einigen<br />

Vertretern <strong>de</strong>r Kultusbürokratie und <strong>de</strong>r<br />

nachgeordneten Behör<strong>de</strong>n offenbar zu<br />

weit: Der Schulleitung unseres Gymnasiums<br />

wur<strong>de</strong>n unverzüglich harsche<br />

Sanktionen in Aussicht gestellt. Verstoß<br />

gegen das Neutralitätsgebot und Amtsmissbrauch,<br />

so lautete <strong>de</strong>r Vorwurf.<br />

Starker Tobak – und viel warme Luft,<br />

<strong>de</strong>nn nach<strong>de</strong>m sich <strong>de</strong>r Nebel verzogen<br />

hatte, ru<strong>de</strong>rte man zurück und befand<br />

letztlich, hier sei kreativer Protest geübt<br />

wor<strong>de</strong>n.<br />

Wir legen Zeugnis ab – für unser Theater!<br />

Am 24. November schließlich fand in<br />

Zusammenarbeit von Theater und Schule<br />

ein Schultheatertag statt. Schüler <strong>de</strong>r<br />

Oberstufe sowie zahlreiche Eltern und<br />

Lehrer hörten gemeinsam die Oper „Der<br />

Freischütz“ Carl Maria von Weber.<br />

Parallel wur<strong>de</strong> im Theater eine Ausstellung<br />

von Schülerarbeiten, die aus <strong>de</strong>m<br />

Kunstunterricht unserer Schule erwuchsen,<br />

eröffnet.<br />

Die vielfältigen Proteste zeitigten<br />

schließlich Erfolg: Im Januar 2007 unterzeichneten<br />

die Träger <strong>de</strong>r Theater<br />

Nordhausen / Loh-Orchester Son<strong>de</strong>rshausen<br />

GmbH mit <strong>de</strong>m Freistaat Thüringen<br />

eine Finanzierungsvereinbarung,<br />

15


<strong>de</strong>r zufolge ab 2009 immerhin noch 4,2<br />

Mio. Euro nach Nordthüringen fließen<br />

wer<strong>de</strong>n. Einen Teil <strong>de</strong>r Kürzung wollen<br />

die Städte Nordhausen und Son<strong>de</strong>rshausen<br />

sowie <strong>de</strong>r Landkreis Nordhausen<br />

und <strong>de</strong>r Kyffhäuserkreis auffangen.<br />

16<br />

Damit sind aber nun auch alle interessierten<br />

Bürger in die Pflicht genommen:<br />

Leere Ränge darf es im Nordhäuser<br />

Theater in Zukunft auf keinen Fall geben!<br />

Be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Nordhäuser: Friedrich Traugott Kützing<br />

Kützings vitalistische Auffassung <strong>de</strong>r Gärungsvorgänge<br />

und seine Beziehung zu Nordhausen<br />

Professor Dr. phil. Kützing (1807 bis<br />

1893), <strong>de</strong>ssen Denkmal (Abb. rechts)<br />

Hermann Arnold 1906 (o<strong>de</strong>r 1907) mit<br />

Genehmigung <strong>de</strong>r Stadt am unteren<br />

Geiersberg-Zugang <strong>de</strong>s Nordhäuser<br />

Gehegewal<strong>de</strong>s aufstellen ließ, nach <strong>de</strong>m<br />

eine Nordhäuser Straße benannt wur<strong>de</strong><br />

und <strong>de</strong>r an seinem – 1945 zerstörten –<br />

letzten Wohnsitz Petersberg 20 (nahe<br />

<strong>de</strong>r Schlunztreppe) eine Ge<strong>de</strong>nktafel<br />

durch <strong>de</strong>n Naturwissenschaftlichen<br />

Verein erhielt, wur<strong>de</strong> erstes Ehrenmitglied<br />

<strong>de</strong>s im November 1876 gegrün<strong>de</strong>ten<br />

„Naturwissenschaftlichen Vereins zu<br />

Nordhausen“. Kützing war auch gut mit<br />

<strong>de</strong>m bekannten Nordhäuser Kreisphysikus<br />

Hofrat Dr.Wallroth (1792 bis 1857)<br />

– auch ein engagierter Botaniker – bekannt<br />

und fühlte sich im wissenschaftlichen<br />

Umfeld Nordhausens recht wohl.<br />

Kützing wur<strong>de</strong> am 8. Dezember 1807 in<br />

Ritteburg/Unstrut als achtes Kind (seine<br />

Mutter starb 1814 bei <strong>de</strong>r Geburt ihres<br />

16. Kin<strong>de</strong>s) eines Mühlenbesitzers (Ölmüller)<br />

geboren und besuchte die Dorfschule<br />

bis zur Konfirmation. Neben <strong>de</strong>r<br />

Schule unterrichtete ihn <strong>de</strong>r Vater in<br />

Mathematik und <strong>de</strong>r Pfarrer in Latein.<br />

Kützing erlernte ab 1822 <strong>de</strong>n Apothekerberuf,<br />

<strong>de</strong>r ihn in an<strong>de</strong>re Gegen<strong>de</strong>n<br />

führte. Ständig vervollkommnete er sein<br />

Wissen, botanisierte und zeichnete z.B.,<br />

was er in seinem 1828 während seiner<br />

Mag<strong>de</strong>burger Zeit erworfenen Mikroskop<br />

sah. Er veröffentlichte mehrfach<br />

die Ergebnisse seiner neben <strong>de</strong>r beruflichen<br />

Tätigkeit durchgeführten Forschungen,<br />

wodurch er u.a. auch mit<br />

Alexan<strong>de</strong>r v. Humboldt und <strong>de</strong>r Berliner<br />

Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>r Wissenschaften zusammen<br />

kam. Es ist hier nicht <strong>de</strong>r Ort, alle


Stationen dieses zielstrebigen Mannes<br />

nachzuzeichnen. Dazu kann verwiesen<br />

wer<strong>de</strong>n u.a. auf die Arbeiten von<br />

R.H.Walther Müller in „Der Nordhäuser<br />

Roland“, Heft Dez. 57 und Jan. 58; Karl<br />

Keller in „Beitr. z. Heimatkun<strong>de</strong> aus<br />

Stadt u. Kreis Nordhausen“, Heft<br />

5/1980 (Teil 3); H.-J. Spangenberg<br />

schreibt auch im Contex zu an<strong>de</strong>ren<br />

Botanikern kurz über Kützing im 10.<br />

Jahrbuch (2003) <strong>de</strong>s Landkreises Nordhausen.<br />

Kützing wur<strong>de</strong> schließlich nach einer<br />

siebeneinhalbmonatigen Forschungsreise<br />

durch mehrere europäische Län<strong>de</strong>r –<br />

wo ihm bereits sein hoher wissenschaftlicher<br />

Ruf voraus eilte – am 15. Oktober<br />

1835 in Nordhausen als Oberlehrer für<br />

Chemie und Naturgeschichte an <strong>de</strong>r neu<br />

gegrün<strong>de</strong>ten Realschule in <strong>de</strong>r Ritterstraße<br />

3 (heutige Dr.-Külz-Straße) nach<br />

Unterredung mit u.a. Bürgermeister<br />

Kölling angestellt.<br />

Am 1. Oktober 1837 heiratete Kützing<br />

in Aschersleben Marie Elisabeth Brose<br />

und promovierte im selben Jahr in Marburg<br />

auf Basis seiner bisherigen botanischen<br />

Veröffentlichungen. Die Familie<br />

Kützing wohnte nun zunächst Elisabethstraße<br />

12. Als Lehrer an <strong>de</strong>m späteren<br />

Realgymnasium, das 1840 einen Neubau<br />

an am Töpfertor bezog, war Kützing<br />

äußerst engagiert und auch beliebt bei<br />

öffentlichen Vorträgen. Seine wissenschaftlichen<br />

Verdienste wur<strong>de</strong>n vielfach<br />

gewürdigt. Kützing wur<strong>de</strong> nach Fertigstellung<br />

(1842) seiner grandiosen „Phycologia<br />

generalis“ <strong>de</strong>r Professorentitel<br />

verliehen. Die Gravuren in Stein für <strong>de</strong>n<br />

Druck <strong>de</strong>r Tafeln mit <strong>de</strong>n umfangreichen<br />

Abbildungen fertigte Kützing aus<br />

Kostengrün<strong>de</strong>n selbst an, nach<strong>de</strong>m er in<br />

einer Nordhäuser lithographischen Anstalt<br />

einem Lehrling beim Gravieren<br />

intensiv zugesehen hatte. Er ließ sich<br />

einen Stein präparieren, besorgte sich<br />

Gravierna<strong>de</strong>ln und war glücklich über<br />

das Gelingen.<br />

Wallroth war im Zeichnen ungeübt, und<br />

so hat Kützing zusammen mit <strong>de</strong>m gebürtigen<br />

Nordhäuser und langjährigen<br />

Zeichenlehrer an <strong>de</strong>r Klosterschule<br />

Ilfeld W ilhelm Eichler (geb. l806 in<br />

Ellrich) oft Illustrationen für <strong>de</strong>ssen<br />

Veröffentlichungen angefertigt. Auch<br />

half Kützing beim Mikroskopieren für<br />

Wallroth aus; dieser wie<strong>de</strong>rum verfasste<br />

für Kützings Veröffentlichungen brillante<br />

lateinische Texte. Übrigens fertigte<br />

Eichler 1844 die ersten Photographien<br />

(Daguerreotypia) in Nordhausen an.<br />

Allgemein wird Kützing als weltweit<br />

bekannter Spezialist <strong>de</strong>r Algenkun<strong>de</strong><br />

genannt, doch nennt ihn Prof. Dr. F.<br />

Fuhrmann (Einführung in die Grundl. d.<br />

techn. Mykologie, Jena 1926) in einer<br />

Reihe mit Charles Cagniard <strong>de</strong> Latour<br />

(Lebensdaten nicht gefun<strong>de</strong>n) und Theodor<br />

Schwann (1810 bis 1882) als Begrün<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r sogenannten vitalistischen<br />

Auffassung <strong>de</strong>r Gärungsvorgänge, die<br />

im Gegensatz zur Anschauung, dass die<br />

Gärung ein rein chemischer Vorgang<br />

toter Materie sei, stand.<br />

Die drei Wissenschaftler kamen etwa<br />

zur gleichen Zeit (Cagniard <strong>de</strong> Latour<br />

1835, Schwann 1837, Kützing 1834)<br />

17


und unabhängig voneinan<strong>de</strong>r zur Erkenntnis,<br />

dass Kleinlebewesen bei Gärung<br />

und Fäulnis beteiligt sind und <strong>de</strong>m<br />

Pflanzenreich anzugehören scheinen.<br />

Die oben genannte Forschungsreise<br />

Kützings hatte übrigens zur Folge, dass<br />

er erst am 26. Juli 1837 in Alexisbad in<br />

einem Vortrag vor <strong>de</strong>r Versammlung<br />

<strong>de</strong>s „Naturhistorischen Vereins <strong>de</strong>s<br />

Harzes“ berichten konnte, dass er vor<br />

drei Jahren zu <strong>de</strong>r Überzeugung gekommen<br />

wäre, die Hefe sei „eine rein<br />

vegetabilische Bildung“; er hatte dies<br />

1834 unter an<strong>de</strong>rem auch Alexan<strong>de</strong>r von<br />

Humboldt mitgeteilt (Haehn, H., Biochemie<br />

<strong>de</strong>r Gärungen, Berlin 1952). Die<br />

Arbeit von 1834 für Poggendorfs Annalen<br />

blieb liegen, so dass Kützing das<br />

Prioritätsrecht verloren ging (Kellner<br />

a.a.O.).<br />

Kützing befasste sich nicht nur mit <strong>de</strong>m<br />

Erreger <strong>de</strong>r alkoholischen Gärung, son<strong>de</strong>rn<br />

zum Beispiel auch mit <strong>de</strong>r Essiggärung<br />

(„Essigmutter“) als weiterem technisch<br />

wichtigen Vorgang und spricht<br />

sich dafür aus, dass diese Vorgänge auf<br />

leben<strong>de</strong> Pilze zurückzuführen seien.<br />

Fuhrmann (a.a.O., S.9) zitiert Kützing<br />

wie folgt:<br />

„Sicher hängt aber <strong>de</strong>r ganze Prozess<br />

bei <strong>de</strong>r geistigen Gärung von <strong>de</strong>r Bildung<br />

<strong>de</strong>r Hefe und bei <strong>de</strong>r sauren von<br />

<strong>de</strong>r Bildung <strong>de</strong>r Essigmutter ab.“ „Insofern<br />

Gärung gleichbe<strong>de</strong>utend ist mit<br />

einer gegenseitigen sich erzeugen<strong>de</strong>r<br />

organischer und unorganischer Gebil<strong>de</strong><br />

auf Bestandteile einer gegebenen Flüssigkeit,<br />

die in bezug auf das organische<br />

18<br />

Produkt als Nahrungsmittel betrachtet<br />

wer<strong>de</strong>n kann, so ist sie auch notwendig<br />

gleichbe<strong>de</strong>utend mit je<strong>de</strong>m organischen<br />

Lebensprozess. Daher organisches Leben<br />

= Gärung. Jene Prozesse dagegen,<br />

welche die Essigbildung aus Alkohol<br />

mittels Platinmohr, o<strong>de</strong>r auf an<strong>de</strong>re,<br />

diesem ähnliche Weise einleiten, können<br />

nicht mit <strong>de</strong>r Gärung verglichen<br />

wer<strong>de</strong>n, sie sind rein chemische Prozesse,<br />

während die Gärung ein ein organisch-chemischer<br />

Prozess, wie <strong>de</strong>r Lebensprozess<br />

eines je<strong>de</strong>n organischen<br />

Körpers ist.“<br />

H. Schnegg schreibt (Die Hefereinzucht,<br />

Nürnberg 1952): „Ist es doch erst ... im<br />

Jahre 1837 mehreren Forschern, wie<br />

Cagniard Latour, Schwann und Kützing,<br />

und zwar gleichzeitig und unabhängig<br />

voneinan<strong>de</strong>r gelungen, <strong>de</strong>n Beweis zu<br />

liefern, dass die Hefen, über <strong>de</strong>ren belebte<br />

Natur man bis dahin noch sehr<br />

merkwürdige Vorstellungen hatte, zu<br />

<strong>de</strong>n pflanzlichen Organis men gehören<br />

und dass die Gärung nicht nur ein rein<br />

chemischer Vorgang, son<strong>de</strong>rn als Lebensäußerung<br />

dieser Organismen, also<br />

als biologischer Prozess zu werten sei.“<br />

Schnegg zitiert die drei entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Veröffentlichungen:<br />

• Cagniard Latour, Chr., Mémoire sur<br />

la fermentation vineuse. Comt.<br />

rend. <strong>de</strong> lÁcadémie <strong>de</strong>s Sciences<br />

1837, Bd. 4.<br />

• Kützing, F., Mikroskopische Untersuchungen<br />

über Hefe und Essigmutter,<br />

nebst an<strong>de</strong>ren dazu gehörigen<br />

vegetabilischen Gebil<strong>de</strong>n.


Journal f. prakt. Chemie, 1837, Bd.<br />

2.<br />

• Schwann, Th., Vorläufige Mitteilung<br />

betreffs Versuche über die<br />

Weingärung und Fäulnis. Poggendorfs<br />

Annalen <strong>de</strong>r Physik und<br />

Chemie 1837, Bd. 41.<br />

Doch hatte diese „vitalistische“ Auffassung<br />

im berühmten Justus von Liebig<br />

(1803 bis 1873) mit <strong>de</strong>r von ihm vertretenen<br />

„mechanistisch-chemischen“<br />

Deutung (die Gärung sei „kein Lebensprozess,<br />

son<strong>de</strong>rn eine mechanische<br />

Kontaktwirkung“) einen Gegenspieler,<br />

<strong>de</strong>r erst durch <strong>de</strong>n französischen Chemiker<br />

Louis Pasteur (1822 bis 1895) zu<br />

einer gewissen Revision seiner Ansichten<br />

gebracht wur<strong>de</strong>. Allerdings gelang<br />

es – wie E. Bergan<strong>de</strong>r weiter in seinem<br />

Buch „Biochemie und Technologie <strong>de</strong>r<br />

Hefe“ 1959 klar macht – erst 1896 <strong>de</strong>m<br />

Chemiker und Botaniker Eduard Buchner<br />

endlich <strong>de</strong>n Streit zwischen <strong>de</strong>n<br />

bei<strong>de</strong>n Gärungstheorien endgültig zu<br />

schlichten und man kann ab diesem<br />

Zeitpunkt von „Beginn <strong>de</strong>r neuzeitlichen<br />

Gärungstheorie“ sprechen.<br />

Vor 200 Jahren wur<strong>de</strong> Kützing geboren.<br />

Sein Leben hat er selbst charakterisiert:<br />

„Die Freu<strong>de</strong> und die herzinnige Genugtuung,<br />

welche das selbständige Schaffen<br />

gewährt, habe ich in vollem Maße genossen,<br />

und dieser Genuss hat viel dazu<br />

beigetragen, mein Gemüt zu erheitern<br />

und eine Seelenruhe zu gewinnen, die<br />

mir über manches Ungemach hinweggeholfen<br />

hat. Das ist <strong>de</strong>r Segen, <strong>de</strong>n<br />

je<strong>de</strong> zusammenhängen<strong>de</strong> wissenschaftliche<br />

, Arbeit bringt, wenn man sich ihr<br />

mit ganzer Seele hingibt.“<br />

Professor Kützing erreichte in voller<br />

geistiger Frische ein Alter von 86 Jahren<br />

und starb am 9. September 1893. Ihm<br />

wur<strong>de</strong>n zahlreiche Ehren zuteil. Nordhausen<br />

bzw. seine Freun<strong>de</strong> und Verehrer<br />

haben seiner zu run<strong>de</strong>n Ge<strong>de</strong>nktagen<br />

gedacht (z.B. im Herbst 1993 <strong>de</strong>m<br />

hun<strong>de</strong>rtsten To<strong>de</strong>stag durch eine Ausstellung<br />

im Meyenburg-Museum). In<br />

das Jahr 2007 fällt <strong>de</strong>r 200-jährige Geburtstag<br />

dieses für Nordhausen und weit<br />

darüber hinaus be<strong>de</strong>utungsvollen Lehrers<br />

und Forschers; dies sollte Anlass<br />

für eine abermalige Ehrung sein.<br />

Hans-Dieter Werther, Nordhausen<br />

Be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Nordhäuser:<br />

Dr. med. Carl Friedrich Wilhelm Wallroth<br />

Seine Freun<strong>de</strong> errichteten 1858 im<br />

Nordhäuser Gehege auf <strong>de</strong>r Höhe <strong>de</strong>s<br />

Geiersberges ein Denkmal, welches<br />

trotz mehrfacher Instandsetzung in <strong>de</strong>n<br />

Stürmen <strong>de</strong>r Zeiten nun doch recht unansehnlich<br />

gewor<strong>de</strong>n war, so dass sich<br />

2006 <strong>de</strong>r Rotary Club Nordhausen veranlasst<br />

fühlte, im Sinne „Bürger für<br />

Bürger“ diese Erinnerungsstätte für<br />

C.F.W. Wallroth in Vorbereitung auf<br />

seinen 150-jährigen To<strong>de</strong>stag sanieren<br />

zu lassen. Steinmetz Jan Fehling,<br />

19


Baumschule August und die Stadtgärtner<br />

waren die Ausführen<strong>de</strong>n. Mit einer<br />

kleinen Feier unter Einbeziehung <strong>de</strong>r<br />

Jugendlichen von nahen Einrichtungen<br />

wur<strong>de</strong> das sanierte Denkmal in Anwesenheit<br />

<strong>de</strong>s Nordhäuser Bürgermeisters<br />

bereits am 21.November 2006 wie<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r Stadt und seinen Bürgern übergeben.<br />

Damit wur<strong>de</strong>, was das Denkmal für<br />

<strong>de</strong>n einstigen Nordhäuser Kreisphysikus<br />

Hofrat Dr. Wallroth betrifft, eine For<strong>de</strong>rung<br />

von Dr. Walter Geiger in Thür.<br />

Allg. v. <strong>13</strong>. u. 20.12.1993 nunmehr<br />

durch bürgerschaftliches Engagement<br />

20<br />

erfüllt. Der Vertreter <strong>de</strong>r Stadt sagte<br />

Dank in Anbetracht <strong>de</strong>r klammen Kassen<br />

und vielfältigen an<strong>de</strong>ren Aufgaben.<br />

Mit <strong>de</strong>r Sanierung <strong>de</strong>s Wallroth-<br />

Denkmals wur<strong>de</strong> nicht nur ein schönes<br />

Beispiel für Grabkultur im Stile <strong>de</strong>s<br />

auslaufen<strong>de</strong>n Klassizismus erhalten,<br />

son<strong>de</strong>rn auch <strong>de</strong>n Botanikern neben<br />

<strong>de</strong>m Kützing-Denkmal (im unteren<br />

Gehegeeingang) eine wür<strong>de</strong>volle Ge<strong>de</strong>nkstätte<br />

wie<strong>de</strong>r hergerichtet. Wallroth<br />

und Kützing waren freundschaftlich<br />

verbun<strong>de</strong>n.<br />

Die Aufnahme vom März 2007 zeigt das Denkmal mit im Vorfeld stufenförmig gepflanzten<br />

Rosenrabatten. Eine zukünftige Hintergrundbepflanzung mit verschie<strong>de</strong>nartigen<br />

Büschen wür<strong>de</strong> sicher Wallroths Vorstellungen nahe gekommen sein.


C.F.W. Wallroth wur<strong>de</strong> am <strong>13</strong>. März<br />

1792 in Breitenstein/Harz als Sohn<br />

eines Pfarrers geboren. Die Familie zog<br />

infolge Versetzung <strong>de</strong>s Vaters im Jahr<br />

1800 nach Breitungen. Wallroth erwarb<br />

sich von 1805 bis 1810 an <strong>de</strong>r Klosterschule<br />

Roßleben/Unstrut eine gründliche<br />

Kenntnis alter Sprachen und auch<br />

umfassen<strong>de</strong> Pflanzenkenntnisse, dies<br />

durch Einfluss <strong>de</strong>s Hallenser Professor<br />

K. Sprengel geför<strong>de</strong>rt.<br />

1810 ging Wallroth nach Halle zum Studium<br />

<strong>de</strong>r Medizin und Botanik. Dort<br />

lernte er tiefgründig die Hallenser Flora<br />

kennen. Kriegswirren verschlugen Wallroth<br />

1812 nach Heringen/Helme, wohin<br />

18<strong>13</strong> auch sein Vater versetzt wur<strong>de</strong>.<br />

Sein Medizinstudium been<strong>de</strong>te er in<br />

Göttingen und promovierte dort.<br />

Nach Absolvierung seines Kriegsdienstes<br />

ließ Dr. Wallroth sich in Heringen/Helme<br />

1816 als praktischer Arzt<br />

nie<strong>de</strong>r, wur<strong>de</strong> 1817 Amts- und<br />

Stadtphysikus, beschäftigte sich nebenher<br />

mit Botanik sowohl weiter im Raum<br />

Halle als auch in <strong>de</strong>r pflanzenreichen<br />

Heringer Umgebung; als Ergebnis entstand<br />

sein Werk „Schedulae criticae“,<br />

das seinen Ruf als Botaniker wesentlich<br />

begrün<strong>de</strong>te.<br />

1822 wur<strong>de</strong> Wallroth nach Nordhausen<br />

als Kreisphysikus gerufen und lebte seit<br />

1825 dort im Hause Barfüßerstraße 37.<br />

In Nordhausen beschäftigte er sich insbeson<strong>de</strong>re<br />

mit <strong>de</strong>m Studium <strong>de</strong>r Flechten<br />

und an<strong>de</strong>rer Kryptogamen; im Ergebnis<br />

entstand sein wichtiges Werk<br />

„Flora cryptogamica germaniae“<br />

(1831/1833). Seine <strong>de</strong>m Preußischen<br />

König Friedrich Wilhelm III. gewidmete<br />

„Naturgeschichte <strong>de</strong>r Flechten“ trug<br />

ihm neben an<strong>de</strong>ren Ehrungen <strong>de</strong>s Titel<br />

Hofrat ein.<br />

Werner Schroeter würdigt C.F.W. Wallroth<br />

zur Wie<strong>de</strong>rkehr seines 200. Geburtstages<br />

(Beitr. z. Heimatkun<strong>de</strong>...,<br />

Heft 16/1991) aus <strong>de</strong>r Sicht eines Botanikers<br />

und schreibt: „Wallroth, ein ausgezeichneter<br />

Florist und guter Kenner<br />

systematisch schwieriger Pflanzensippen,<br />

fin<strong>de</strong>t in <strong>de</strong>n vielfältig verflochtenen<br />

Landschaftselementen im Südharzer<br />

Raum, um <strong>de</strong>n Kyffhäuser und im<br />

Nordthüringer Trias ein reiches Betätigungsfeld<br />

für seine botanischen Neigungen<br />

und Interessen neben seiner<br />

beruflichen Arbeit. Seine floristischvegetationskundlichen<br />

Angaben sind<br />

heute noch wertvoll für die Auswertung<br />

von Stand- und Fundorten, weil sie als<br />

soli<strong>de</strong> Grundlagen zur Erforschung <strong>de</strong>r<br />

heimatlichen Flora genutzt wer<strong>de</strong>n können.“<br />

Und bei K.-J. Barthel und J. Pusch fin<strong>de</strong>n<br />

wir in „Die Botaniker <strong>de</strong>s Kyffhäusergebietes“<br />

(Jena 2005) zum Menschen<br />

Wallroth dies zitiert: „Wallroth war in<br />

Nordhausen eine durchaus populäre<br />

Persönlichkeit. Gegen je<strong>de</strong>rmann war er<br />

freundlich, gefällig und im höchsten<br />

Gra<strong>de</strong> uneigennützig. Im Verkehr war er<br />

ebenso gemütlich als humoristisch.“<br />

Was das freundschaftliche Verhältnis<br />

zwischen Wallroth und Kützing anbetraf,<br />

so war dies auch durchaus praktisch<br />

mit bestimmt: Kützing half beim Mikro-<br />

21


skopieren, Zeichnen und Gravieren,<br />

Wallroth seinerseits verfasste brillante<br />

lateinische Texte für Kützing. Auch<br />

Eichler – Maler und Fotograf – wur<strong>de</strong><br />

mit seiner Daguerreotypie (erfun<strong>de</strong>n<br />

1838) in die Ausgestaltung <strong>de</strong>r wissenschaftlichen<br />

Veröffentlichungen einbezogen,<br />

z.B. bei Wallroths „Beiträge<br />

zur Botanik“.<br />

Hofrat Dr. med. Friedrich Wilhelm<br />

Wallroth legte 1855 sein Amt als Nord-<br />

22<br />

häuser Kreisphysikus nie<strong>de</strong>r. Er erkrankte<br />

und starb am 22. März 1857 an<br />

einer Leberkrankheit. Seine Grabstätte<br />

befand sich links vom Eingang <strong>de</strong>s<br />

Geiersbergfriedhofs <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>n St.<br />

Nikolai und St. Blasii und wur<strong>de</strong> 1945<br />

zerstört. Außer <strong>de</strong>m nun sanierten<br />

Denkmal auf <strong>de</strong>m Geiersberg erinnern<br />

an Dr. C.F.W. Wallroth in Nordhausen<br />

eine Straße und eine Ge<strong>de</strong>nktafel.<br />

Hans-Dieter Werther, Nordhausen<br />

Vor 500 Jahren (?): Northusener Bornewyn<br />

Das Jahr 1507 wur<strong>de</strong> seit Karl Meyers<br />

Schrift, erschienen zum Jubiläum 1907,<br />

gewissermaßen zum Dreh- und Angelpunkt<br />

<strong>de</strong>r Nordhäuser Branntweinbrenner,<br />

für manche sogar zur Begründung<br />

<strong>de</strong>s Beginnes <strong>de</strong>r Kornbranntweinbrennerei.<br />

Wir sollten aber versuchen uns vorzustellen,<br />

wie das so damals war: Man<br />

stelle sich eine Waschküche vor – die<br />

älteren erinnern sich wohl noch –; dort<br />

wur<strong>de</strong> nicht nur Wäsche „gekocht“ und<br />

gewaschen, son<strong>de</strong>rn auch Pflaumenmus<br />

und Rübensaft im eingemauerten<br />

Waschkessel, mit einer Feuerstelle darunter,<br />

gekocht / eingedickt. Nun braucht<br />

man bloß noch über <strong>de</strong>n Kessel eine<br />

metallene Haube mit einem abgehen<strong>de</strong>n<br />

„Geistrohr“ zu stülpen und fertig ist <strong>de</strong>r<br />

Destillierapparat, wenn das Geistrohr<br />

noch durch einen Bottich mit Kühlwasser<br />

geleitet wird.<br />

Der Rohstoff waren vergorene zuckerhaltige<br />

Früchte, insbeson<strong>de</strong>re Weinbeeren<br />

aus <strong>de</strong>n damals auch um Nordhausen<br />

reichlich vorhan<strong>de</strong>nen Weinbergen<br />

(vgl. heute noch vorhan<strong>de</strong>ne Straßen-<br />

und Flurbezeichnungen), die nach <strong>de</strong>r<br />

Kelterung und Vergärung <strong>de</strong>n Brennwein<br />

lieferten, ebenso wie vergorener<br />

Weintrester und nach Abzug <strong>de</strong>s Weines<br />

zurückbleiben<strong>de</strong> Weinhefe.<br />

Das Ergebnis <strong>de</strong>r Destillation war <strong>de</strong>r<br />

Northusener Bornewyn, <strong>de</strong>r für allerlei<br />

Gebrechen „gut“ war, einschließlich und<br />

beson<strong>de</strong>rs in Pestzeiten. Man warb auch<br />

später mit <strong>de</strong>r vermeintlichen medizinischen<br />

Wirkung <strong>de</strong>s Alkohols, wie gezeigtes<br />

Gedicht auf „Passe par tout“-<br />

Flaschen zeigt (Abbildung oben auf <strong>de</strong>r<br />

folgen<strong>de</strong>n Seite).


Doch gab es zu allen Zeiten auch Warnungen<br />

vor einem Missbrauch <strong>de</strong>s Alkohols:<br />

Gleichzeitig mit <strong>de</strong>r Meyerschen<br />

Schrift trat in Nordhausen <strong>de</strong>r<br />

Lehrer Gustav Temme mit seiner Schrift<br />

im Rahmen einer be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Enthaltsamkeitsbewegung<br />

an die Öffentlichkeit.<br />

Auch heute ist <strong>de</strong>r Kampf gegen<br />

<strong>de</strong>n Alkoholmissbrauch offensichtlich<br />

notwendig.<br />

Doch zurück zu unserem geschichtlichen<br />

Datum 1507. Für <strong>de</strong>n Historiker<br />

gelten historische Ereignisse nur, wenn<br />

diese durch Urkun<strong>de</strong>n belegt wer<strong>de</strong>n.<br />

Doch sei es erlaubt, an Hand von an<strong>de</strong>ren<br />

Hinweisen auch Schlüsse auf eine<br />

frühere Branntweinherstellung in Nordhausen<br />

zu ziehen: Das erstmalige Auftreten<br />

<strong>de</strong>r Pest in Deutschland <strong>13</strong>47<br />

dürfte <strong>de</strong>r Alkohol<strong>de</strong>stillation Vorschub<br />

gewährt haben. In <strong>de</strong>r Reichsstadt<br />

Frankfurt am Main – und Nordhausen<br />

war auch Reichsstadt! – ist für <strong>13</strong>60<br />

eine Branntweinherstellung nachgewiesen.<br />

Ein überliefertes Gedicht verweist auf<br />

das Jahr 1493: „Nach <strong>de</strong>m vn nun schir<br />

y<strong>de</strong>rman gemeinklichen sich nimet an<br />

zu trinken <strong>de</strong>n gepranten wein ...“.<br />

Im nie<strong>de</strong>r<strong>de</strong>utschen Gebiet taucht in<br />

einer Urkun<strong>de</strong> von <strong>13</strong>17 die Bezeichnung<br />

„Bernewater“ auf. In Nordhäuser<br />

Urkun<strong>de</strong>n treffen wir öfter schon im 14.<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rt auf <strong>de</strong>n Namen „Borner“ =<br />

Brenner und Nebenformen davon.<br />

Die Herstellung von „gepranten wein“<br />

ist zweifellos von <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>r<br />

Destillationstechnik abhängig, wogegen<br />

alkoholhaltige Getränke seit Jahrhun<strong>de</strong>rten<br />

in Form von zum Beispiel Wein und<br />

Bier bekannt waren. In <strong>de</strong>r hellenistischen<br />

Epoche wur<strong>de</strong> eine Art Destillationsapparat<br />

beschrieben. Die Erben <strong>de</strong>s<br />

Wissensstan<strong>de</strong>s dieser Epoche waren<br />

die Araber, die sich das Wissen nicht<br />

nur aneigneten, son<strong>de</strong>rn auch weiter<br />

entwickelten. Doch beschäftigte man<br />

sich zunächst mit <strong>de</strong>r Gewinnung von<br />

ätherischen Ölen, <strong>de</strong>ren Kon<strong>de</strong>nsation<br />

durch Auflegen nasser Tücher auf das<br />

Geistrohr bzw. <strong>de</strong>n Alembik (Helm mit<br />

innen liegen<strong>de</strong>r Rinne) bewirkt wur<strong>de</strong>.<br />

Erst die Erfindung <strong>de</strong>s Schlangenkühlers<br />

erlaubte eine nennenswerte Alkoholgewinnung<br />

aus durch Gärung erhaltenen<br />

alkoholhaltigen Flüssigkeiten.<br />

23


Betrachten wir jedoch die Darstellungen<br />

von Destillationsapparaten <strong>de</strong>s 15. und<br />

16. Jahrhun<strong>de</strong>rts, so wird <strong>de</strong>ren Einfachheit<br />

<strong>de</strong>utlich:<br />

Der Bornewyn im Jahre 1507 war das<br />

Produkt einer Hauswirtschaft, allenfalls<br />

eines Kleingewerbes, das übrigens in<br />

Nordhausen auf Grund einer Art Ge-<br />

24<br />

werbefreiheit je<strong>de</strong>rmann ausüben konnte.<br />

Ja, Nordhausens „Gewerbefreiheit“<br />

bezüglich <strong>de</strong>s Branntweinbrennens galt<br />

um 1490 sogar <strong>de</strong>n Berlinern als nachahmenswert.<br />

Was nun die Getrei<strong>de</strong>brennerei anbetrifft,<br />

so war – abhängig vom Stand <strong>de</strong>r<br />

Destillationskunst – diese längst vor<br />

1507 möglich, aber in Nordhausen unerwünscht,<br />

zumal noch Brennwein und<br />

an<strong>de</strong>re Ausgangsmaterialien zur Verfügung<br />

stan<strong>de</strong>n. In Nordhausen saßen die<br />

Brauherren im Rat und waren darauf<br />

bedacht, dass genügend und wohlfeiles<br />

Getrei<strong>de</strong> für ihr Gewerbe neben <strong>de</strong>m<br />

Brotgetrei<strong>de</strong> verfügbar war. Strenges<br />

Reglement (Verbot von 1545, u.a.)<br />

verhin<strong>de</strong>rte die offizielle Verwendung<br />

von Getrei<strong>de</strong> für die Branntweinherstellung<br />

(was sicher die auch damals schon<br />

aktiven Schwarzbrenner nicht hin<strong>de</strong>rte).<br />

Der Prager Arzt Johann Wenod <strong>de</strong>stillierte<br />

um 1420 aus Bier sein „Aqua<br />

vitae“; zur Bekämpfung <strong>de</strong>s Schaumes<br />

baute er in <strong>de</strong>n Helm ein Flechtwerk<br />

ein. Bereits für 1594 ist die Getrei<strong>de</strong>brennerei<br />

als Nebenbetrieb <strong>de</strong>r Bierbrauerei<br />

in Schidam / Holland bezeugt.<br />

Bis in <strong>de</strong>n Dreißigjährigen Krieg (1618<br />

bis 1648) hinein wur<strong>de</strong> in Nordhausen<br />

<strong>de</strong>r Bornewyn althergebracht auf Basis<br />

zuckerhaltiger Materialien, insbeson<strong>de</strong>re<br />

Weinbeeren, zunächst als Hauswirtschaft,<br />

dann im Rahmen eines Kleingewerbes<br />

erzeugt. Im Dreißigjährigen<br />

Krieg wur<strong>de</strong>n die durch die Reformation<br />

bereits nie<strong>de</strong>rgegangenen Weinberge<br />

endgültig zerstört. Diese Zeit von vor


1430 bis 1630 können wir die „Bornewyn-Zeit<br />

Nordhausens“ nennen.<br />

Eine Zeitlang nach 1630 geschah bezüglich<br />

<strong>de</strong>r Branntweinherstellung in Nordhausen<br />

offenbar nichts. Erst kurz vor<br />

1658 beginnt das Gewerbe wie<strong>de</strong>r aufzuleben<br />

und nun auf Rohstoffbasis Getrei<strong>de</strong><br />

aus <strong>de</strong>r „Gol<strong>de</strong>nen Aue“. Brennwein<br />

u.a. gab es kaum noch und <strong>de</strong>r Rat<br />

<strong>de</strong>r Stadt hatte inzwischen erkannt, dass<br />

auch das Brennereigewerbe zum Füllen<br />

<strong>de</strong>s Stadtsäckels erheblich beitragen<br />

konnte. Außer<strong>de</strong>m war die in <strong>de</strong>n Kornbrennereien<br />

nach <strong>de</strong>r Destillation <strong>de</strong>r<br />

vergorenen Maische anfallen<strong>de</strong> warme<br />

Schlempe ein hervorragen<strong>de</strong>s Futter für<br />

die Schweinemästung. Nordhausen<br />

stank also schon damals kräftig nach<br />

Schwein!<br />

Es beginnen also kurz vor 1658 die über<br />

350 Jahre <strong>de</strong>s „Nordhäuser Kornbranntweins“:<br />

„Gloria Nordhusianae est<br />

vinum adustum suum granis“, wie geworben<br />

wur<strong>de</strong>. Diese Kornbrand-Zeit ist<br />

durch viele Höhen und Tiefen, durch ein<br />

hohes Maß an unternehmerischer Kreativität<br />

gekennzeichnet. Das bereits 1789<br />

vom Bürgermeister und Rat <strong>de</strong>r kaiserl.<br />

freien Reichsstadt Nordhausen erlassene<br />

Reinheitsgebot für <strong>de</strong>n Nordhäuser<br />

Kornbranntwein und eine Begriffsbestimmung<br />

<strong>de</strong>r „Vereinigung <strong>de</strong>r Nordhäuser<br />

Kronbrenner und Branntwein-<br />

Fabrikanten e.V.“ für <strong>de</strong>n „Echten<br />

Nordhäuser“ sorgten für Qualität <strong>de</strong>r<br />

Nordhäuser Erzeugnisse.<br />

Die Europäische Union hat nun <strong>de</strong>n<br />

Begriff Branntwein, <strong>de</strong>r jahrhun<strong>de</strong>rtelang<br />

in Nordhausen ohne Rücksicht auf<br />

<strong>de</strong>n verwen<strong>de</strong>ten Rohstoff verstan<strong>de</strong>n<br />

wur<strong>de</strong>, kurioserweise auf seinen ursprünglichen<br />

Inhalt, nämlich „gepranten<br />

wein“, zurückgeführt. Der „Kornbranntwein“<br />

ist nun eine Getrei<strong>de</strong>spirituose<br />

bzw. erlaubterweise im <strong>de</strong>utschen<br />

Herstellungsgebiet auch Kornbrand o<strong>de</strong>r<br />

einfach Korn zu benennen.<br />

Literatur und Quellenhinweise in <strong>de</strong>m<br />

im Verlag Steffen Iffland Nordhausen<br />

2007 erschienenen Buch von H.-D.<br />

Werther / P.-L. Schierholz zur Nordhäuser<br />

Brennereitradition.<br />

Hans-Dieter Werther, Nordhausen<br />

25


26<br />

Jahresbericht für das Gymnasium 2006<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Abiturientinnen und Abiturienten 2006 27<br />

Ans prache <strong>de</strong>s Schulleiters zur Abiturfeier 2006 28<br />

Worte <strong>de</strong>r Schüler 34<br />

Das Jahr 2006 im Überblick <strong>de</strong>r Aktivitäten 35<br />

Lange Nacht <strong>de</strong>r Wissenschaften 41<br />

Kristalle – Symmetrische Erscheinungen <strong>de</strong>r Natur 42<br />

Umwelt baut Brücken 43<br />

Zlín – die grüne Stadt 48<br />

Erlebter Frühling 2006 50<br />

Interne Fortbildung <strong>de</strong>r Fachschaft Biologie 51<br />

Humboldtemblem ziert das alpine Hochland 52<br />

Pakistan – „Ein Land <strong>de</strong>r s pirituell Reinen und Sauberen“ 54<br />

Eine junge Französin am Humboldtgymnasium 55<br />

Ausstellung von Schülerarbeiten im Theater Nordhausen 56<br />

Feininger Schülerpleinair in Mellingen 57<br />

Preisträger <strong>de</strong>s 53. Europäischen Wettbewerbs 2006<br />

„Europa in <strong>de</strong>r Schule“ 59<br />

Der Weltrekordler, <strong>de</strong>r nicht Olympiasieger wer<strong>de</strong>n durfte 60<br />

Die Olympischen Winterspiele live erlebt! 61<br />

4. Sportfahrt nach Srebsko (Tschechien) 63<br />

8. Vereinssportfest mit <strong>de</strong>m LV Altstadt 98 e.V. 64<br />

Stolz auf SAM 66<br />

IMPRESSUM Jahresbericht <strong>de</strong>s Gymnasiums „Wilhelm von Humboldt“<br />

Herausgeber: Schulleitung <strong>de</strong>s Gymnasiums „Wilhelm von Humboldt“<br />

Anschrift: Blasiistraße 15/16, 99734 Nordhausen<br />

Tel.: 0 36 31 – 90 22 30; Fax: 0 36 31 – 90 22 31<br />

Internet: www.humgym.net<br />

e-mail: humboldt-gymnasium-ndh@t-online.<strong>de</strong><br />

Redaktion: Ralf-Gerhard Köthe, Erik Onnen<br />

Druck: mediencenter RAUSCH, Wilhelm-Nebelung-Straße 31,<br />

99734 Nordhausen<br />

Seite


Bayer, Andreas<br />

Benkenstein, Alexan<strong>de</strong>r<br />

Beringer, Ronny<br />

Bi<strong>de</strong>au, Isabelle<br />

Bierich, Artur<br />

Bierich, Viktor<br />

Biller, Carolin<br />

Bro<strong>de</strong>, Viktoria<br />

Bühling, Mandy<br />

Claus, Isabel<br />

Collmann, Christoph<br />

Dambor, Tanja<br />

Dang Yen-Nhi<br />

Daniel, Annabell<br />

Diel, Julia<br />

Dietze, Martin<br />

Dremel, Anett<br />

Eckert, Anika<br />

Eckert, Hagen<br />

Engwicht, Mathias<br />

Ertmer, Theresia<br />

Feldner, Patrick<br />

Fischer, Oliver<br />

Fritsche, Kristin<br />

Gast, Katja<br />

Gonska, Hans-Henning<br />

Hampel, Felix<br />

Handrek, Michael<br />

Heber, Mandy<br />

Heinrich, Claudia<br />

Heise, Alexan<strong>de</strong>r<br />

Heise, Steffen<br />

Hempowicz, Jannick<br />

Henning, Sebastian<br />

Hoffmann, Jane<br />

Abiturientinnen und Abiturienten 2006<br />

Hoffmann, Robert<br />

Holzhäuser, Florian<br />

Jugert, Fabian<br />

Keller, Nicolas<br />

Kerting, Franziska<br />

Klingebiel, Robert<br />

Knolle, Carolin<br />

Könitzer, Kristin<br />

Kramer, Mandy<br />

Kunze, Alexan<strong>de</strong>r<br />

Kunze, Tobias<br />

Legler, Nadja<br />

Lehmann, Fabian<br />

Lehnert, Jens<br />

Liebig, Martin<br />

Lier, Henriette<br />

Lischewski, Julia<br />

Lucht, Johanna<br />

Matthes, Cindy<br />

Misch, Sebastian<br />

Mitzlaff, Daniel<br />

Möhl, Juliane<br />

Nikoleizig, Julia<br />

Oeftiger, Peggy<br />

Paetzold, Katharina<br />

Peter, Claudia<br />

Peter, Daniela<br />

Pfau, Katja<br />

Pfützenreuter, Katrin<br />

Porsche, Michéle<br />

Prophet, Erik<br />

Reinboth, Christin<br />

Reinhardt, Carolin<br />

Reinhardt, Madlen<br />

Reuter, Franziska<br />

Rohmann, Marcel<br />

Sacher, Pascal<br />

Scha<strong>de</strong>, Elisa<br />

Schroeter, Georg<br />

Schrumpf, Claudia<br />

Schrumpf, Daniel<br />

Schrumpf, Stephanie<br />

See, Oliver<br />

Seifert, Felix<br />

Siebert, Benjamin<br />

Solf, Franziska<br />

Sommer, Benjamin<br />

Sourell, Ann-Kathrin<br />

Stamm, Charlotte<br />

Steglich, Lars<br />

Steinecke, Christiane<br />

Stengl, Ralph<br />

Stolze, Karoline<br />

Stubbe, Anika<br />

Stumm, Martin<br />

Szagarus, Anna<br />

Taeger, Franziska<br />

Teichmann, Robin<br />

Thieme, Mady<br />

Uebner, Sebastian<br />

Unger, Wiebke<br />

Volkmann, Christian<br />

Wagner, Melany<br />

Weitzel, Nataliya<br />

Wiegleb, Nancy<br />

Wolff, Sabine<br />

Zepezauer, Stefanie<br />

Zimena, Julia<br />

Zwanzig, Lisa<br />

27


28<br />

Ansprache <strong>de</strong>s Schulleiters zur Abiturfeier 2006<br />

„Bildung ist wichtig, vor allem wenn es<br />

gilt, Vorurteile abzubauen“, formulierte<br />

Sir Peter Ustinov über <strong>de</strong>n Sachverhalt,<br />

<strong>de</strong>r uns in dieser Stun<strong>de</strong> zusammenführt.<br />

Nicht ohne hintergründigen Humor<br />

zielt er auf unsere Eitelkeit, wenn<br />

er hinzufügt: „Wenn man schon ein<br />

Gefangener seines eigenen Geistes ist,<br />

kann man wenigstens dafür sorgen, dass<br />

die Zelle anständig möbliert ist.“<br />

Liebe Abiturientinnen und Abiturienten,<br />

die heutige Feierstun<strong>de</strong> anlässlich <strong>de</strong>r<br />

Übergabe Ihrer Abiturzeugnisse ist<br />

<strong>de</strong>utlich mehr als die Begutachtung<br />

Ihrer „geistigen Zelle“, die Sie mit Ihrem<br />

Fleiß und <strong>de</strong>r Unterstützung vieler<br />

<strong>de</strong>r hier Anwesen<strong>de</strong>n während <strong>de</strong>r vergangenen<br />

Schulzeit ausgestattet und<br />

gestaltet haben. Abiturzeugnisse zu<br />

übergeben be<strong>de</strong>utet, <strong>de</strong>m Wort Abitur<br />

gerecht zu wer<strong>de</strong>n. W issen und Können<br />

sind das Fundament. Aber es geht um<br />

mehr: Reife wird Ihnen heute bescheinigt<br />

im persönlichen wie auch im fachlichen<br />

Sinn. Deshalb hat Sir Peter Ustinow<br />

mit <strong>de</strong>m Zitat am Eingang mir<br />

nur geholfen <strong>de</strong>m Thema, welchem ich<br />

in <strong>de</strong>n letzten Augenblicken Ihres Schülerdaseins<br />

noch einmal nachspüren will,<br />

geholfen.<br />

Ihr Jahrgang stellt intellektuelle Ansprüche<br />

– was <strong>de</strong>r Abiturdurchschnitt<br />

von 2,08 <strong>de</strong>r fast zwei Zehntel über <strong>de</strong>m<br />

langjährigen Mittel liegt, belegt. Sie<br />

sind aufgeschlossen für Themen über<br />

<strong>de</strong>n Schulstoff hinaus und diszipliniert<br />

genug, auch bei trockenster Darbietung<br />

Feuchtbiotope zu sehen. Und Sie haben<br />

Humor. Deshalb mute ich Ihnen mit<br />

meiner Re<strong>de</strong> zu Ihrem Abitur etwas zu.<br />

Mit einigen Gedanken über <strong>de</strong>n Sinn,<br />

<strong>de</strong>n Zweck und auch die Potenzen <strong>de</strong>r<br />

Bildung, die Sie erworben haben, will<br />

ich Sie in einen schönen Tag, einen<br />

vergnüglichen Abend und in ein erfolgreiches<br />

nachschulisches Leben schicken.<br />

Ihr eigener Geist – die möblierte Zelle –<br />

reicht weit über einen beschränkten<br />

Rahmen unterrichtlicher Erfahrung<br />

hinaus, das haben Sie in <strong>de</strong>n letzten<br />

Jahren und gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Oberstufe als<br />

Jahrgang immer wie<strong>de</strong>r bewiesen. Eine<br />

Abiturre<strong>de</strong>, wie ich sie je<strong>de</strong>s Jahr für<br />

<strong>de</strong>n Abschlussjahrgang schreibe, lebt<br />

immer davon, dass am Anfang einer<br />

solchen Re<strong>de</strong> die Suche nach einer Botschaft<br />

steht. Max Weber weiß aus Erfahrung<br />

zu berichten, dass nur auf <strong>de</strong>m<br />

Bo<strong>de</strong>n ganz harter Arbeit sich normalerweise<br />

ein Einfall ausbreitet. Und ich<br />

habe hart gearbeitet; so hart, wie Sie<br />

je<strong>de</strong> Leistungskontrolle, je<strong>de</strong>n Vortrag,<br />

je<strong>de</strong> Klausur vorbereitet haben. Mag es<br />

daran liegen, dass meine Einfälle<br />

scheinbar nicht sehr originell waren,<br />

und Sie nun mit <strong>de</strong>m Thema Bildung<br />

„traktiert“ wer<strong>de</strong>n, wo Sie doch hoffen<br />

konnten, diesbezüglich alles überstan<strong>de</strong>n<br />

zu haben. An<strong>de</strong>rerseits lebt eine<br />

gute Re<strong>de</strong> immer davon, dass sie Kontext<br />

und Umfeld erfasst. In <strong>de</strong>r heutigen<br />

Stun<strong>de</strong> spielt gera<strong>de</strong> das Umfeld eine<br />

wichtige, eine entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>, ja ich<br />

möchte sagen eine verantwortliche Rol-


le. Schauen Sie sich um. – (Kalauer:<br />

Bald müssen Sie nicht mehr auf mich<br />

hören.) – Heute sind mit Ihnen jene<br />

Wegbegleiter in das Theater Nordhausen<br />

gekommen, die mit geholfen haben,<br />

<strong>de</strong>n Erfolg zu sichern. Ihre Eltern, Ihre<br />

Lehrerinnen und Lehrer, Ihre Großeltern,<br />

Geschwister, Freun<strong>de</strong> und Bekannten<br />

möchten dabei sein, wenn Sie <strong>de</strong>n<br />

Höhepunkt in Ihrem schulischen Leben<br />

erfahren. Seien Sie alle herzlich willkommen.<br />

Unter uns sind auch einige<br />

Ehrengäste, die zu begrüßen ich nicht<br />

nur die Freu<strong>de</strong> habe, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>ren<br />

Anwesenheit auch Ausdruck <strong>de</strong>r Wertschätzung<br />

Ihnen gegenüber und <strong>de</strong>r<br />

Be<strong>de</strong>utung dieses Augenblickes ist.<br />

Bildung<br />

Warum for<strong>de</strong>rt uns das Thema Bildung<br />

immer wie<strong>de</strong>r heraus? Und wodurch<br />

wird dieses Kulturgut von Generation<br />

zu Generation getragen, lässt es sich<br />

bewerten und weitergeben?<br />

Es ist sind Vernunft und <strong>de</strong>r Egoismus,<br />

die die Vermittlergeneration antreiben,<br />

<strong>de</strong>n Lernen<strong>de</strong>n einen Wert mitzugeben,<br />

<strong>de</strong>n zu ermessen für jene im täglichen<br />

Schulalltag zwischen Formeln, Texten<br />

und Vokabeln nicht leicht und häufig<br />

nicht spannend ist. Je<strong>de</strong> Gesellschaft ist<br />

darauf angewiesen, dass die vorhan<strong>de</strong>nen<br />

Kenntnisse, Fertigkeiten, Kompetenzen,<br />

Orientierungsmuster und Wertvorstellungen<br />

von <strong>de</strong>n jungen Menschen<br />

angenommen wer<strong>de</strong>n, um ihnen zu<br />

helfen ihren zukünftigen Lebensweg in<br />

allen Lebensbereichen, nicht nur in <strong>de</strong>r<br />

Arbeitswelt, selbstverantwortlich gestal-<br />

ten zu können. Verkürzt beschrieben,<br />

braucht die Kulturnation (das Volk <strong>de</strong>r<br />

Dichter und Denker – wie gern tituliert<br />

wird) Sie mit ihrem Abitur als Lastenträger<br />

(die Bezeichnung Bildungsesel zu<br />

verwen<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong> die Fantasie zu stark<br />

herausfor<strong>de</strong>rn).<br />

Friedrich Tenbruck bringt <strong>de</strong>n Zusammenhang<br />

auf <strong>de</strong>n Punkt: Der Jugend<br />

fällt die Zukunft immer und automatisch<br />

zu. Insofern ist das eine Trivialität.<br />

Doch in ihr steckt die Tatsache, <strong>de</strong>ren<br />

Einfachheit nur von ihrer Be<strong>de</strong>utung<br />

übertroffen wer<strong>de</strong>n kann: Dass die Zukunft<br />

irgen<strong>de</strong>iner menschlichen Fähigkeit,<br />

<strong>de</strong>s kulturellen Besitzes und <strong>de</strong>r<br />

inneren Daseinsmöglichkeit, dass überhaupt<br />

die Zukunft eines Volkes, wie die<br />

<strong>de</strong>r Völker, immer nur das sein kann,<br />

was eine Jugend in die Zukunft hinein<br />

zu tragen vermag. Deshalb ist es so<br />

wichtig, was und wie vermittelt wird. In<br />

<strong>de</strong>r heutigen Diskussion, insbeson<strong>de</strong>re<br />

nach PISA, haben wir erlebt, wie eine<br />

Diskussion um Bildung, um das was die<br />

tragen<strong>de</strong>n, die prägen<strong>de</strong>n Fundamente<br />

unserer Wertmaßstäbe sind, in kurzatmigen<br />

Debatten zerre<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Wir<br />

und auch Sie mussten hier <strong>de</strong>n Eindruck<br />

gewinnen, dass alles an Leistung, an<br />

Qualität, an innerer Bereitschaft sich zu<br />

bil<strong>de</strong>n auf Rangfolgen in einer Skalierung<br />

nach PISA-Vorstellungen abgebil<strong>de</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n kann. Schlecht bei PISA und<br />

trotz<strong>de</strong>m Abitur?<br />

Immanuel Kant ist mit seiner 1803<br />

erschienenen Schrift „Über Pädagogik“<br />

topaktuell. Er nennt „Disziplinierung“,<br />

was heute mo<strong>de</strong>rn mit Rechtstreue und<br />

29


Sozialkompetenz beschrieben wird.<br />

„Kultivierung“ ist für ihn Wissen und<br />

Können. Teamfähigkeit und Umgangsformen<br />

erfasst <strong>de</strong>r Königsberger Philosoph<br />

mit <strong>de</strong>m Begriff „Zivilisierung“,<br />

und „Moralisierung“ <strong>de</strong>ckt bei ihm <strong>de</strong>n<br />

Bereich <strong>de</strong>r Werteerziehung ab. Begriffe<br />

im Umfeld <strong>de</strong>r Bildung, die unsere<br />

Gesellschaft heute fantasievoll erfin<strong>de</strong>t,<br />

sind also nicht neu und benennen bewährte<br />

Inhalte nur um. Es <strong>de</strong>nnoch zu<br />

tun, schmeichelt <strong>de</strong>r Kreativität <strong>de</strong>r<br />

Wortakrobaten.<br />

Was wür<strong>de</strong> sich am Sinn und am Geist<br />

dieser Veranstaltung än<strong>de</strong>rn, wenn das<br />

Humboldt-Gymnasium anstelle zur<br />

feierlichen Übergabe <strong>de</strong>r Abiturzeugnisse<br />

zur „Zertifikatsemissionsperfomance“<br />

(kurz ZEP) eingela<strong>de</strong>n hätte?<br />

Sie sehen also, dass die heiß umkämpften<br />

Begriffe über die Dimensionen<br />

schulischer Bildung nicht neu sind. Es<br />

gab sie längst, die zentralen Gedanken,<br />

worin sich Bildung manifestiert. Zunehmend<br />

treten gegenwärtig vage Zielvorstellungen,<br />

wie Sozialkompetenz,<br />

Synergiekompetenz, Teamfähigkeit,<br />

Lernen lernen, Schlüsselqualifikationen,<br />

vernetztes Denken und ähnliches mehr<br />

in <strong>de</strong>n Vor<strong>de</strong>rgrund <strong>de</strong>r Diskussion. Für<br />

Bernhard Vogel und Roman Herzog<br />

hängen alle Vorschläge zur Bildung in<br />

<strong>de</strong>r Luft, solange die Frage <strong>de</strong>r Inhalte<br />

nicht halbwegs geklärt ist.<br />

In seinen Überlegungen zur geistigen<br />

Situation <strong>de</strong>r Zeit stellt Karl Jaspers<br />

bereits 1931 fest:<br />

30<br />

„Symptom und Unruhe unserer Zeit um<br />

die Erziehung ist die Intensität pädagogischen<br />

Bemühens ohne Einheit einer<br />

I<strong>de</strong>e, die unabsehbare jährliche Literatur,<br />

die Steigerung didaktischer Kunst<br />

…. Es wer<strong>de</strong>n Versuche gemacht und<br />

kurzatmig Inhalte, Ziele und Metho<strong>de</strong>n<br />

gewechselt. (Man) … kümmert sich<br />

(um) Erziehung, als ob hier aus <strong>de</strong>m<br />

Nichts wie<strong>de</strong>r etwas wer<strong>de</strong>n könnte.“<br />

So vorsichtig man mit historischen<br />

Parallelen und Analogien auch sein<br />

muss, die Diagnose lässt sich mühelos<br />

auf <strong>de</strong>n Eifer <strong>de</strong>r Reformer unserer Tage<br />

übertragen. Es ist die Gefahr, dass man<br />

nicht mehr weiß, was Bildung eigentlich<br />

ist und welchen Sinn sie hat. Dass wir<br />

es aus <strong>de</strong>n Augen verlieren, was <strong>de</strong>n<br />

Gebil<strong>de</strong>ten ausmacht. Deshalb, liebe<br />

Abiturientinnen und Abiturienten,<br />

möchte ich Sie bitten und „ermahnen“,<br />

dass Sie sich in ihrer weiteren Ausbildung<br />

stets um die Inhalte kümmern.<br />

Definieren Sie die Anstrengungen, <strong>de</strong>n<br />

Wert <strong>de</strong>s persönlichen Einsatzes nicht<br />

von oberflächlichen Formen und Mo<strong>de</strong>rnitäten<br />

her, son<strong>de</strong>rn fragen Sie sich<br />

stets, welchen Beitrag leistet <strong>de</strong>r Gegenstand,<br />

die Beschäftigung mit ihm aus<br />

historischer und wissenschaftlicher<br />

Sicht für mich und unsere Bildungsgesellschaft.<br />

Mit dieser Konkretheit, mit<br />

<strong>de</strong>m Engagement sich ständig weiter zu<br />

bringen in beruflicher wie in kultureller<br />

Hinsicht sind Sie auch später für Ihre<br />

eigenen Kin<strong>de</strong>r Vorbild. Und ich wünsche<br />

mir, dass Sie sich mit Blick auf<br />

Ihre weitere aka<strong>de</strong>mische Ausbildung<br />

dieses Schwerpunktes bewusst sind,<br />

nämlich <strong>de</strong>r Frage: Was ist es wert in


<strong>de</strong>n Mittelpunkt meiner Bemühungen<br />

gestellt zu wer<strong>de</strong>n?<br />

Elite<br />

In wenigen Augenblicken erhalten Sie<br />

Ihre Abiturzeugnisse. Damit gehören<br />

Sie nun zu einer Elite. Dieses Wort Elite<br />

scheint so gar nicht zu Ihrem Selbstverständnis<br />

zu passen. Eliten, das ist richtig,<br />

grün<strong>de</strong>n sich auf Unterschie<strong>de</strong>.<br />

Doch dieser Begriff ist all zu oft Missverständnissen<br />

ausgesetzt. Unser Streben<br />

nach Gerechtigkeit und Ausgleich<br />

erzeugt die Abneigung, sich von an<strong>de</strong>ren<br />

zu unterschei<strong>de</strong>n. Eliten aber grün<strong>de</strong>n<br />

sich auf Unterschie<strong>de</strong> und all zu oft<br />

auf Missverständnisse. Fest steht, wer<br />

sich selbst lautstark dazu zählt, gehört<br />

meistens nicht dazu. Und Grün<strong>de</strong> für ein<br />

intuitives Misstrauen gegenüber jeglicher<br />

Art von Elite – erst recht einer<br />

selbst erwählten – liegen auf <strong>de</strong>r Hand.<br />

Elite – das klingt nach Privileg, Vorrecht,<br />

unverdientem Reichtum. Die<br />

Heftigkeit von Debatten um diesen<br />

Begriff wird in Deutschland Ost wie<br />

West gleichermaßen geführt. Doch wie<br />

sollen Sie diesen Begriff, wenn Sie ihn<br />

für sich akzeptieren, verstehen?<br />

Über <strong>de</strong>n Bankier Fürstenberg wird<br />

folgen<strong>de</strong> Geschichte erzählt: Als 1918<br />

die Revolution ausbricht, verlangt sein<br />

Chauffeur, von nun nicht mehr als Otto,<br />

son<strong>de</strong>rn als Herr Lehmann angesprochen<br />

zu wer<strong>de</strong>n. Gut, Herr Lehmann,<br />

antwortet <strong>de</strong>r Bankier, dann bestehe ich<br />

aber darauf, dass Sie in Zukunft zu mir<br />

Karl und Du sagen, <strong>de</strong>nn ein Unterschied<br />

muss sein.<br />

Herrn Lehmann, also <strong>de</strong>s Fahrers Antwort,<br />

ist nicht überliefert und unwahrscheinlich<br />

ist auch, dass <strong>de</strong>r Bankier<br />

seinen Weg zur Villa zu Fuß antrat.<br />

Bei<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r Bankier und <strong>de</strong>r Fahrer, können<br />

für sich <strong>de</strong>n Begriff Elite in Anspruch<br />

nehmen. Der eine navigiert souverän<br />

im Berliner Straßennetz. Er ist auf<br />

Grund seiner beson<strong>de</strong>ren und nachgewiesenen<br />

Befähigung „auserwählt“ für<br />

die Sicherheit verantwortlich zu sein.<br />

Der an<strong>de</strong>re trug wesentlich zur Entwicklung<br />

<strong>de</strong>s Berliner Geschäfts- und Industrielebens<br />

bei. Sicher verfügte <strong>de</strong>r Bankier<br />

über eine Unmenge sozialen ökonomischen<br />

und kulturellen Kapitals,<br />

während <strong>de</strong>r Fahrer Otto je<strong>de</strong>n Pfennig<br />

zweimal umdrehen musste. Verständlich<br />

sein Wunsch durch die Anre<strong>de</strong> symbolisch<br />

aufgewertet zu wer<strong>de</strong>n. Doch <strong>de</strong>r<br />

Begriff <strong>de</strong>r Elite, wenn er für bei<strong>de</strong><br />

gelten soll, setzt voraus, dass Elitehan<strong>de</strong>ln<br />

nicht mit sozialem Status verbun<strong>de</strong>n<br />

ist. Das französische Wort „élite“<br />

selbst hat keine soziale Affinität. Es<br />

wird in einer Enzyklopädie erstmalig<br />

1755 als Gütesiegel für etwas Erlesenes,<br />

etwas Beson<strong>de</strong>rs, für ein Spitzenprodukt<br />

beson<strong>de</strong>rer Güte verwen<strong>de</strong>t. Deshalb<br />

kann Ihr Abiturzeugnis ein Gütesiegel<br />

sein, welches <strong>de</strong>n Unterschied macht.<br />

Elitäres ist flüchtig, o<strong>de</strong>r sagen wir es<br />

abgewan<strong>de</strong>lt mit Adorno: „Elite mag<br />

man in Gottes Namen sein, niemals darf<br />

man sich als solche zu wichtig nehmen,<br />

vielleicht ist es nötig noch einmal daran<br />

zu erinnern und in diesem Sinne zu<br />

ver<strong>de</strong>utlichen, dass Elite nicht auf ein<br />

Substantiv zurück geht, son<strong>de</strong>rn auf ein<br />

Verb, also eine Tätigkeit.“ Nur solange<br />

31


Sie sich <strong>de</strong>ssen bewusst sind, dafür tätig<br />

sein zu müssen, verdienen Sie die Aufwertung<br />

und Unterscheidung. Elitehan<strong>de</strong>ln<br />

be<strong>de</strong>utet, liebe Abiturientinnen und<br />

Abiturienten, die Wahl zu haben und<br />

diese verantwortlich zu nutzen.<br />

Die Abiturientinnen und Abiturienten<br />

Ihres Jahrganges sind infiziert mit einer<br />

von mir diagnostizierten Variante <strong>de</strong>s<br />

Hämaglutinin 5 – Neuraminidase 1 –<br />

Virus (genannt H5N1 o<strong>de</strong>r Vogelgrippevirus).<br />

Die neue Virenkultur tritt als<br />

H6J24 (Humboldtabiturjahrgang 06<br />

Abschiedsfeier 24 Juni) in Erscheinung.<br />

Nicht bei allen Mitschülerinnen und<br />

Mitschülern Ihres Jahrganges ist dieses<br />

Virus ausgebrochen. Manche befin<strong>de</strong>n<br />

sich noch in <strong>de</strong>r Inkubationszeit. Eine<br />

Reihe von Ihnen wird verschont bleiben.<br />

Was das Virus anrichten kann und wie<br />

es von <strong>de</strong>n Betroffenen Besitz ergreift,<br />

kann ich an Ihrem Abschiedsgeschenk<br />

für Ihr Gymnasium ver<strong>de</strong>utlichen und<br />

damit das Wesen <strong>de</strong>s Abiturjahrganges<br />

2006 beschreiben.<br />

Das Virus löst die Fähigkeit zu symbolischem<br />

Han<strong>de</strong>ln und zu Metaphern aus.<br />

Nur so ist zu erklären, dass Sie aus<br />

einem alten Brunnen, <strong>de</strong>r Jahrzehnte als<br />

überdimensionaler Blumentopf <strong>de</strong>n<br />

Schülern beim Betreten <strong>de</strong>s Schulhauses<br />

schmucklos im Wege stand, ein pädagogisches<br />

Biotop machten. Brunnen<br />

symbolisieren seit <strong>de</strong>r frühen Steinzeit<br />

Lebensquellen, versinnbildlichen Bekenntnis<br />

zu Traditionen und sind Sammelpunkte<br />

menschlicher Erfahrung.<br />

Deshalb lag Ihnen daran unseren „alten<br />

Brunnen“ neu zu gestalten. In <strong>de</strong>r lieb-<br />

32<br />

vollen Ausführung <strong>de</strong>r Arbeiten und an<br />

<strong>de</strong>r gelungenen Farbgebung erkennt <strong>de</strong>r<br />

Betrachter Gemeinschaftssinn und Ästhetik,<br />

die <strong>de</strong>r Abiturientia 2006 eigen<br />

sind. Die jungen Pflanzen, die mit <strong>de</strong>m<br />

Bo<strong>de</strong>n verwurzeln und ge<strong>de</strong>ihen wer<strong>de</strong>n,<br />

zeugen vom vorhan<strong>de</strong>nen Optimis<br />

mus. Ihr Fachwissen manifestiert<br />

sich in <strong>de</strong>r Auswahl <strong>de</strong>r Gewächse, die<br />

ihre Pracht vom Frühling bis in <strong>de</strong>n<br />

Herbst entfalten. Einzig <strong>de</strong>r Frosch gibt<br />

mir Rätsel auf. Deutet er darauf hin,<br />

dass Sie nie einen solchen im Hals hatten,<br />

wenn Sie im Interesse Ihres Gymnasiums<br />

selbstbewusst und formvollen<strong>de</strong>t<br />

die Stimme erhoben? Doch <strong>de</strong>r Zauber<br />

<strong>de</strong>s Geheimnisvollen beflügelt unsere<br />

Fantasie – lassen wir es dabei! Das<br />

Virus H6J24 ist eines, das <strong>de</strong>r Schulgemeinschaft<br />

gut getan hat.<br />

Zeit und Wünsche<br />

Natürlich möchte ich Sie nicht entlassen,<br />

ohne Ihnen etwas zu wünschen.<br />

Kostbar soll es sein, was ich für Sie<br />

erbitte. Meist besitzen Dinge einen<br />

Wert, die alters her begehrt und vermisst<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Unlängst las ich: „Wir leben in einem<br />

Zeitalter <strong>de</strong>r Überarbeitung und <strong>de</strong>r<br />

Unterbildung, in einem Zeitalter, in <strong>de</strong>m<br />

die Menschen so fleißig sind, dass sie<br />

verdummen (verarmen).“ Unglaublich,<br />

dass diese Feststellung über 100 Jahre<br />

alt und trotz<strong>de</strong>m aktueller <strong>de</strong>nn je ist.<br />

Oscar Wil<strong>de</strong> umschreibt <strong>de</strong>n Schatz,<br />

<strong>de</strong>n ich mit meinen Wünschen für Ihren<br />

weiteren Lebensweg heben will.


Ich wünsche Ihnen<br />

• Zeit, um mit Ihrer Familie, <strong>de</strong>n<br />

Eltern, Geschwistern, Großeltern<br />

verbun<strong>de</strong>n zu bleiben, glückliche<br />

Momente mit ihnen zu teilen und<br />

Sorgen gemeinsam zu tragen,<br />

• Zeit, um Partner zu fin<strong>de</strong>n, die mit<br />

Ihnen alle Zeiten teilen, ohne Zeitabschnittsgefährten<br />

zu sein,<br />

• Zeit, für Kunst, Musik, das Lesen<br />

eines guten Buches, um aus zeitlosen<br />

Wahrheiten einen Kompass auf<br />

<strong>de</strong>m eigenen Weg zu haben,<br />

• Zeit, um Fragen zu stellen und<br />

Antworten zu erhalten, um rechtzeitig<br />

auf <strong>de</strong>r Straße <strong>de</strong>s Lebens reagieren<br />

zu können,<br />

• Zeit, für ein Studium, welches in<br />

Tiefe und Breite Ihnen zeitlose<br />

Chancen eröffnet,<br />

• Zeit, für Humor und Übermut, um<br />

zeitlebens verpassten Gelegenheit<br />

nicht nachtrauern zu müssen,<br />

Ich wünsche Ihnen immer zeitig Feierabend,<br />

ich wünsche Ihnen Zeitungen, die fair<br />

berichten, wenn Sie in das Medieninteresse<br />

geraten,<br />

ich wünsche Ihnen Nachspielzeit, wenn<br />

das Run<strong>de</strong> nicht beim ersten Schuss in<br />

das Eckige trifft.<br />

Be<strong>de</strong>nken Sie: „Wenn man im Alltag<br />

keine Zeit mehr für Freun<strong>de</strong> hat, hat<br />

man keine Freun<strong>de</strong> mehr, wenn man<br />

Zeit hat“ (Johannes Rau).<br />

Haben Sie in <strong>de</strong>r Zeit, in <strong>de</strong>r ich über<br />

Bildung, Elite und Gemeinschaftssinn<br />

sprach, ein Thema vermisst, welches<br />

<strong>de</strong>rzeit Deutschland bewegt? Eine wichtige<br />

Re<strong>de</strong> am heutigen Tag vor 17.00<br />

Uhr und kein Wort zu <strong>de</strong>m, was die<br />

Menschen in unserem Land fesselt und<br />

bewegt?<br />

Der Schulleiter betritt anlässlich <strong>de</strong>r<br />

Fußball-Weltmeisterschaft die Bühne<br />

mit „Reichsapfel“ (Fußball), „Zepter“<br />

(Autofahne) und „Krönungsmantel“<br />

(Fanschal).<br />

Mit <strong>de</strong>n neuen Insignien <strong>de</strong>r Macht<br />

(Reichsapfel, Zepter, Krönungsmantel)<br />

verabschie<strong>de</strong> ich mich von Ihnen und<br />

wünsche mir: Vergessen Sie Ihre alte<br />

Schule nicht, zumin<strong>de</strong>st nicht ganz o<strong>de</strong>r<br />

nicht so schnell.<br />

Vertrauen Sie dabei und zum Schluss<br />

noch einmal einer Lebensweisheit von<br />

Sir Peter Ustinov: „Das Gedächtnis, so<br />

heißt es, spielt einem Streiche, und wie<br />

alte Möbel bekommen die Ereignisse<br />

einer vergangenen Zeit eine freundliche<br />

Patina.“<br />

Herzliche Glückwünsche zum bestan<strong>de</strong>nen<br />

Abitur!<br />

Ralf-Gerhard Köthe, Schulleiter<br />

33


Guten Morgen,<br />

je<strong>de</strong>r von Euch fin<strong>de</strong>t bestimmt hun<strong>de</strong>rt<br />

Grün<strong>de</strong>, warum er jetzt nicht hier an<br />

unserer Stelle stehen möchte. Die meisten<br />

haben etwas mit absehbarer Blamage,<br />

trockenem Hals, Stottern, kaltem<br />

Angstschweiß o<strong>de</strong>r Atemnot zu tun.<br />

Aber es gab einen großen Grund – einen<br />

genau genommen gigantisch großen<br />

Grund, uns zu überwin<strong>de</strong>n: EUCH.<br />

Nach<strong>de</strong>m wir min<strong>de</strong>stens zwölf Jahre<br />

lang, in Watte gepackt, Wissen auf <strong>de</strong>m<br />

Silbertablett serviert bekamen und in<br />

alle Fachgebiete von Physik bis Sozialkun<strong>de</strong><br />

eintauchen konnten, liegt es nun<br />

an je<strong>de</strong>m selbst, eine Entscheidung zu<br />

treffen.<br />

Wenn man bis zu zwölf Jahren gemeinsam<br />

zur Schule gegangen ist, kann man<br />

auch noch so individuelle Schriftbil<strong>de</strong>r<br />

mit 98-prozentiger Genauigkeit<br />

bestimmen, und Dinge wie<br />

• Wer trägt vor?<br />

• Wer trägt die Bücher? und<br />

• Wer trägt die Verantwortung?<br />

können leicht zugeordnet wer<strong>de</strong>n.<br />

Wir wissen jetzt,<br />

• dass die chinesische Mauer nicht in<br />

Österreich steht,<br />

• dass Algen nicht zu <strong>de</strong>n Wassertieren<br />

gehören, dass Haie keine Säugetiere<br />

sind,<br />

• dass Max Frisch kein Fußballspieler<br />

ist<br />

• und dass Neugier nicht vor Torheit<br />

schützt.<br />

34<br />

Worte <strong>de</strong>r Schüler<br />

Wir haben gemeinschaftlich erfahren,<br />

dass englisches Essen mit Vorsicht zu<br />

genießen ist und eine Fährfahrt nicht<br />

zwangsläufig lustig und schön sein<br />

muss. Zum Abschluss wären wir sogar<br />

fast alle gemeinsam nach Prag gefahren.<br />

Beim nächsten Mal.<br />

Wir bedanken uns im Namen aller bei<br />

<strong>de</strong>r Schulleitung und unseren Lehrern,<br />

die uns über solche Irrtümer hinweghalfen<br />

und enorm viel zu unserem momentanen<br />

Wissensstand beitrugen. Wir<br />

waren nicht immer einfach und auch<br />

nicht immer willig Wissen aufzunehmen,<br />

aber wir danken für pädagogische<br />

Geduld und Engagement.<br />

Auch an all jene, die uns die Schulzeit<br />

ein bisschen leckerer und sauberer gemacht<br />

haben, sei ein Dank ausgesprochen<br />

und natürlich an unsere Eltern, die<br />

so manches Mal für unser besseres Verständnis<br />

selbst nochmals Lektüre wälzten.<br />

Ich wür<strong>de</strong> jetzt nirgendwo lieber sein als<br />

mit euch allen hier. Es steht außer Frage,<br />

dass je<strong>de</strong>r seinen Weg fin<strong>de</strong>n wird<br />

und dass wir neue Bekanntschaften<br />

machen und Freun<strong>de</strong> gewinnen wer<strong>de</strong>n.<br />

Aber egal, wie unterschiedlich wir jetzt<br />

schon sind und wie verschie<strong>de</strong>n wir sein<br />

wer<strong>de</strong>n, wir haben trotz<strong>de</strong>m etwas gemeinsam,<br />

was unvergessen bleiben<br />

sollte: Wir waren alle Humboldter, und<br />

darauf kann man vielleicht schon ein<br />

bisschen stolz sein, wenn nicht auf die<br />

Physiktische, dann wenigstens auf die


tollen Leute, die man hier kennen gelernt<br />

hat.<br />

Wir hoffen, dass wir uns oft an die<br />

Schulzeit erinnern wer<strong>de</strong>n. Dabei soll ja<br />

nichts glorifiziert wer<strong>de</strong>n, aber wenigstens<br />

soll die Rückbesinnung auch ein<br />

Lächeln enthalten, welches nicht durch<br />

das En<strong>de</strong> dieser Zeit bedingt ist.<br />

Mit einem lachen<strong>de</strong>n und einem weinen<strong>de</strong>n<br />

Auge verabschie<strong>de</strong>n wir uns von<br />

Euch. Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit.<br />

Hagen Eckert, Lisa Zwanzig<br />

Das Jahr 2006 im Überblick <strong>de</strong>r Aktivitäten<br />

Januar<br />

• Klassennachmittag Klasse 5/3 im<br />

Ba<strong>de</strong>haus (Frau Herfurth)<br />

• Exkursion ins Zeitgeschichtliche<br />

Forum Leipzig – Leistungskurs Geschichte<br />

Klasse 12 (Herr Bo<strong>de</strong>)<br />

• Schulpokal Basketball Jungen Kl.<br />

7/8, 1. Platz (Frau Schorcht)<br />

• Regionalfinale Basketball Jungen<br />

WK 3, 3. Platz (Frau Schorcht)<br />

• Vorlesewettbewerb <strong>de</strong>r 6. Klassen,<br />

Siegerin: Magdalena Kohl. Die<br />

Preise wur<strong>de</strong>n gestiftet vom Buchhaus<br />

Rose. (Frau Verkouter)<br />

• Weiterbildung zum Schulskileiter –<br />

Anbieten und Durchführen von<br />

Skikursen am Humboldt-<br />

Gymnasium Alpin- und Langlauf<br />

jetzt möglich (Frau Ritscher, Frau<br />

Schorcht)<br />

Februar<br />

• Leistungskurs Biologie Klasse 11<br />

„Umwelt baut Brücken“: Schüler<br />

besuchten die Lan<strong>de</strong>sredaktion <strong>de</strong>r<br />

Thüringer Allgemeine in Erfurt<br />

(Frau Kelle)<br />

• Veranstaltungen <strong>de</strong>s White Horse<br />

Theatre für die Klassen 5 bis 12<br />

(Frau Greiner, Frau Herfurth)<br />

• Kreisolympia<strong>de</strong> Physik<br />

Klasse 7: Julian Schra<strong>de</strong>r, Platz 1<br />

und Teilnehmer an <strong>de</strong>r Endrun<strong>de</strong><br />

auf Lan<strong>de</strong>sebene; Martin Meyer,<br />

Platz 4<br />

Klasse 8: Benedikt Reuter, Platz 3;<br />

Nicole A<strong>de</strong>rhold, Platz 4; Maximilian<br />

Böck, Platz 5<br />

Klasse 9: Juliane Böcke, Platz 2<br />

Klasse 10: Fritz Pasternok, Platz 2;<br />

Adrian Hake, Platz 3<br />

Klasse 11: Hagen Walter, Platz 3<br />

(Herr Mock)<br />

• Besuch <strong>de</strong>s Zehnkampf-<br />

Weltrekordlers von 1980 Guido<br />

Kratschmer (Mainz) an unserer<br />

Schule (ausführlicher Bericht auf<br />

Seite 60, Herr Räcke)<br />

• Stadtpokal im Volleyball Klasse 5<br />

bis 10 wbl., 3. Platz (Frau Kirchbichler)<br />

• Stabhochsprungkurs in <strong>de</strong>n Winterferien<br />

(Herr Räcke)<br />

35


• Schüler <strong>de</strong>s Grundkurs Französisch<br />

Klasse 12 besuchen das Theaterstück<br />

„Geschlossene Gesellschaft“<br />

im TuD (Frau Ströbele)<br />

• Eine Schülergruppe reist zu <strong>de</strong>n<br />

Olympischen Winterspielen nach<br />

Turin (ausführlicher Bericht auf<br />

Seite 61, Frau Kirchbichler)<br />

• Tag <strong>de</strong>r offenen Tür: Schüler <strong>de</strong>r<br />

AG Fotografie zeigen ihre Fotografien<br />

in einer Ausstellung (Frau<br />

Hankel, Frau Holzhause)<br />

• Vorstellen von Projekten – eigene<br />

Moritaten, Klassen 5 und 8 (Frau<br />

Liebig)<br />

• Kreisfinale Gerätturnen WK 3/2/4<br />

wbl., 1. Platz (Frau Kirchbichler,<br />

Frau Schorcht)<br />

• Übergabe <strong>de</strong>r Spielekisten an die 5.<br />

Klassen <strong>de</strong>s Jahrganges 2005/06<br />

(Frau Kirchbichler)<br />

• Sportfasching <strong>de</strong>r 5. Klassen, gemeinsam<br />

mit <strong>de</strong>m Studienkolleg<br />

(Frau Kirchbichler)<br />

• Lan<strong>de</strong>solympia<strong>de</strong> Mathematik in<br />

Erfurt, Teilnehmer: Steffi Gla<strong>de</strong>beck,<br />

Klasse 10; Konrad Lin<strong>de</strong>mann,<br />

Klasse 11; Hagen Eckert,<br />

Klasse 12 (Frau Wre<strong>de</strong>)<br />

März<br />

• Besuch <strong>de</strong>r Buchmesse in Leipzig –<br />

Leistungskurs Deutsch Klasse 11<br />

(Herr Dr. Klose)<br />

• Kreisfinale Basketball WK 1<br />

männl. und wbl., 1. Plätze (Herr<br />

Berg, Frau Schorcht)<br />

• Die Klasse 5/3 beteiligt sich am<br />

bun<strong>de</strong>sweiten Projekt „Erlebter<br />

Frühling“ im Rahmen <strong>de</strong>s Biologieunterrichts.<br />

Die Ergebnisse wer-<br />

36<br />

<strong>de</strong>n an eine Jury <strong>de</strong>s NABU gesandt:<br />

Frühlingsboten <strong>de</strong>r Vogelwelt,<br />

Vogelbeobachtungen (Ausführlicher<br />

Bericht auf Seite 50,<br />

Frau Kelle)<br />

• Gemeinsamer Besuch <strong>de</strong>s Filmes<br />

„Les enfants dumarais“ im Rahmen<br />

<strong>de</strong>r Cinefete mit Schülern <strong>de</strong>r Klassenstufe<br />

9, in französischer Sprache,<br />

Kino Nordhausen (Frau Ruhnau,<br />

Frau Ströbele)<br />

• Am Känguruwettbewerb <strong>de</strong>r Mathematik<br />

haben wir erstmals die<br />

Teilnehmerzahl 100 überschritten.<br />

102 Schülerinnen und Schüler <strong>de</strong>r<br />

Klassenstufen 5 bis 10 konnten sich<br />

im Juni über ihre Urkun<strong>de</strong>n und<br />

kleine Geschenke freuen. (Frau<br />

Wre<strong>de</strong>)<br />

• Lan<strong>de</strong>sfinale im Gerätturnen in<br />

Nordhausen WK 3, 3. Platz, und<br />

WK 4/2, 1. Platz (Frau Kirchbichler)<br />

• Lan<strong>de</strong>sfinale Schwimmen in Gera,<br />

Platz 3 nur um 2 Hun<strong>de</strong>rtstelsekun<strong>de</strong>n<br />

verfehlt (Frau Schorcht)<br />

• Schulauswahl Volleyball WK IV<br />

beim Regionalfinale in Son<strong>de</strong>rshausen,<br />

3. Platz (Herr Räcke)<br />

• 6. Thüringer Russischolympia<strong>de</strong> in<br />

Erfurt. Teilnehmer: Franziska<br />

Osterloh, Kl. 9, 6. Platz, Sebastian<br />

Reiprich, Kl. 10, 9. Platz (Frau Adam,<br />

Frau Gorges)<br />

April<br />

• Stabhochsprungkurs in <strong>de</strong>n Frühlingsferien<br />

(Herr Räcke)<br />

• Studienfahrt <strong>de</strong>r 10. Klassen nach<br />

England (Eastbourne, Hastings),<br />

incl. Sprachunterricht und Work-


shop im Globe Theatre London.<br />

(Frau Greiner, Frau Herfurth, Frau<br />

Kiosze)<br />

• Projekt „Umwelt baut Brücken“:<br />

Schüler <strong>de</strong>s Gymnasiums aus<br />

Zlin/Tschechien sind Gäste <strong>de</strong>s<br />

Leistungskurs Biologie Klasse 11.<br />

Recherche im Hainich, Schreiben<br />

von Artikeln für die TA (ganzseitig)<br />

und die tschechische „Pravo“.<br />

(Frau Kelle)<br />

• Künstlerische Betätigung mit Ton<br />

und im Weben <strong>de</strong>r Klasse 6/2 auf<br />

<strong>de</strong>m Kunsthof Friedrichsro<strong>de</strong> (Frau<br />

Holzhause)<br />

• Exkursion <strong>de</strong>r Klasse 8/1 nach<br />

Dres<strong>de</strong>n: Orgelandacht und Besichtigung<br />

<strong>de</strong>r Frauenkirche, Besuch<br />

und Führung im Hygienemuseum,<br />

Thema: Sexualität und Verhütung<br />

(Frau Schorcht)<br />

• Frühjahrscrosslauf, 1. Platz (Frau<br />

Kirchbichler)<br />

Mai<br />

• Chorauftritt auf <strong>de</strong>m Petersberg<br />

zum Frühlingsfest <strong>de</strong>r Stadt Nordhausen<br />

(Frau Baumgarten)<br />

• Jugendtheater Nordhausen „Ich<br />

weiß, was du letzten Sommer getan<br />

hast“ unter Beteiligung einiger<br />

Schüler unserer Schule<br />

• Auszeichnungsveranstaltung zum<br />

53. Europäischen Wettbewerb 2006<br />

„Europa in <strong>de</strong>r Schule“, Preisträger<br />

für bildkünstlerische Arbeit: Maximilian<br />

Huttasch, Kl. 6/2 auf Bun<strong>de</strong>sebene,<br />

Vesela Zlateva, Kl. 5/1<br />

und Hans Zwirnmann, Kl. 6/2 auf<br />

Lan<strong>de</strong>sebene (ausführlicher Bericht<br />

auf Seite 59).<br />

• Praktikum <strong>de</strong>r 9. Klassen im<br />

BIW/IKK, Erwerb praktischer und<br />

handwerklicher Erfahrungen weg<br />

von Schule und Lehrbuch<br />

• A<strong>de</strong>line Fontaine berichtet allen<br />

Französischklassen (7, 8, 9 und 10)<br />

über ihr Gymnasium in Frankreich,<br />

erläutert <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Schülern ihr<br />

französisches Zeugnis, das Notensystem<br />

in Frankreich, <strong>de</strong>n Stun<strong>de</strong>nplan<br />

, berichtet über Pausen, Lehrer,<br />

Hausaufgaben u.s.w. Ausführlicher<br />

Bericht auf Seite 55.<br />

• Leistungskurs Biologie Klasse 11:<br />

Stadtrundgang mit Stadtplanerin<br />

Frau Klaan: Gestaltung <strong>de</strong>s städtischen<br />

Umfel<strong>de</strong>s unter ökologischen<br />

Gesichtspunkten im Rahmen <strong>de</strong>s<br />

Projekts „Umwelt baut Brücken“<br />

(Frau Kelle)<br />

• Kreisfinale Basketball WK 3<br />

männl., 1. Platz (Frau Schorcht)<br />

Juni<br />

• Bun<strong>de</strong>sfinale im Gerätturnen WK 2<br />

in Berlin, 14. Platz (Frau Kirchbichler)<br />

• Gegenbesuch in Zlin im Rahmen <strong>de</strong>s<br />

Projekts „Umwelt baut Brücken“:<br />

Recherche in Zlin, Schreiben von<br />

Artikeln für die TA (ganzseitig)<br />

(Frau Kelle)<br />

• Regionalfinale WK III männl. in<br />

Gotha, 2. Platz und Qualifikation<br />

zum Lan<strong>de</strong>sfinale (Frau Schorcht)<br />

• Regionalfinale im Beachvolleyball<br />

WK 2, 5. Platz (Frau Kirchbichler)<br />

• Ökumenischer Abiturgottesdienst<br />

im Dom „Zum Heiligen Kreuz“.<br />

Pfarrer Pokoj verabschie<strong>de</strong>t sich<br />

aus <strong>de</strong>m Religionsunterricht unse-<br />

37


es Gymnasiums. Gestaltung durch<br />

die Jugendschola <strong>de</strong>s Domes (Frau<br />

Blaschka)<br />

• Judith Büntzel legt die DELF-<br />

Prüfung A2, Karl Liesegang die<br />

DELF – Prüfung A1 mit Erfolg ab<br />

(Französisches Sprachendiplom;<br />

Bad Berka), Betreuerin: Frau Ströbele<br />

Juli<br />

• Projekttage <strong>de</strong>s Geschichte-<br />

Leistungskurses Klasse 11 zur Regionalgeschichte<br />

(Herr Dr. Klose)<br />

• Projekttag in Mellingen (ausführlicher<br />

Bericht auf Seite 57, Herr<br />

Leicht)<br />

• Geografieexkursion nach Mittenwald<br />

(ausführlicher Bericht auf Seite<br />

52; Herr Büttner, Herr Kirchner,<br />

Frau Köhler)<br />

• Vorbereitung <strong>de</strong>r „Langen Nacht<br />

<strong>de</strong>r Wissenschaften“ (Frau Wre<strong>de</strong>)<br />

• Präsentation im Meyenburg-<br />

Museum zur Ausstellung Dante –<br />

Dali (Frau Rieche)<br />

• Sommerkonzert <strong>de</strong>s Schulchores im<br />

Meyenburg-Museum (Frau Baumgarten)<br />

• Sportgala (ausführlicher Bericht auf<br />

Seite 66; Frau Kirchbichler, Herr<br />

Räcke, Frau Schorcht)<br />

• Fremdsprachen-Wettbewerb Klasse<br />

9, 1. Platz: Anne Schmidt, 2. Platz:<br />

Johanna Scheuer, 3. Platz: Laura<br />

Thierfel<strong>de</strong>r (Frau Greiner)<br />

• Klassenfahrt <strong>de</strong>r Klasse 6/2 in das<br />

Annaberger Naturschutzzentrum,<br />

Biotopwan<strong>de</strong>rung, Besuch <strong>de</strong>s Adam-Ries-Museums,<br />

Historisches<br />

Rechnen in <strong>de</strong>r Annaberger Re-<br />

38<br />

chenschule, Besuch <strong>de</strong>s technischen<br />

Museums „Frohnauer Hammer“<br />

(Frau Holzhause, Herr Schmidt)<br />

• Projektwoche zum Schuljahresabschluss<br />

– Klasse 9/4: Führung, Bibliothek,<br />

Labor <strong>de</strong>r FH Nordhausen,<br />

Sprachlabor – Vortrag zum Thema<br />

Irland <strong>de</strong>s Muttersprachlers Mr<br />

Roach (Frau Greiner)<br />

• Lan<strong>de</strong>sfinale Leichtathletik WK 3<br />

männl., hinter <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Sportgymnasien<br />

3. Platz – beste „normale“<br />

Schule (Frau Schorcht)<br />

• Der Leistungskurs Biologie Klasse<br />

11 erkun<strong>de</strong>t in Wüste, Savanne und<br />

Regenwald beson<strong>de</strong>re Anpassungen<br />

bei Pflanzen im Botanischen Garten<br />

<strong>de</strong>r Martin-Luther-Universität Halle<br />

(Frau Kelle)<br />

• Exkursion <strong>de</strong>s Leistungskurses<br />

Biologie Klasse 11: „Mit A. v.<br />

Humboldt am Amazonas“ Projektthema:<br />

Anpassungen von Pflanzen<br />

im Gipskarst – Vergleich (Frau<br />

Kelle)<br />

• Wan<strong>de</strong>r-Projekttage in Hainro<strong>de</strong><br />

mit Klasse 5/3 (Frau Herfurth)<br />

• Zeugnisausgabe vor <strong>de</strong>m Theater<br />

Nordhausen<br />

• Stabhochsprung in <strong>de</strong>n Sommerferien<br />

(Herr Räcke)<br />

September<br />

• 4. Sportfahrt nach Srbsko / Tschechien<br />

(ausführlicher Bericht auf<br />

Seite 63, Frau Kirchbichler)<br />

• Weiterbildung für Englischlehrer in<br />

London am Shakespeare Theatre<br />

auf Einladung von S.E.T.<br />

• Tag <strong>de</strong>s offenen Denkmals: 6 Schüler<br />

<strong>de</strong>r Klasse 6/2 und 3 Schüler <strong>de</strong>r


11. Klasse betreuen <strong>de</strong>n Propsteikeller<br />

und das Denkmal Schule, etwa<br />

300 bis 400 Besucher (Herr Bo<strong>de</strong>,<br />

Herr Schmidt)<br />

• Schulchor bei <strong>de</strong>r Feierstun<strong>de</strong> im<br />

Theater für ehemalige Häftlinge <strong>de</strong>s<br />

KZ Lager Dora, Empfang durch die<br />

Stadt Nordhausen (Frau Baumgarten)<br />

• Exkursion <strong>de</strong>s Leistungskurses<br />

Geschichte Klasse 11 zur Ausstellung<br />

„Heiliges Römisches Reich<br />

Deutscher Nation“ in Mag<strong>de</strong>burg<br />

• Kennenlerntage <strong>de</strong>r neuen 5. Klassen<br />

nach Straußberg (Herr Kirchner,<br />

Frau Liebig, Frau Lu<strong>de</strong>wig,<br />

Frau Ritscher)<br />

• 8. Vereinssportfest mit <strong>de</strong>m LV<br />

Altstadt (ausführlicher Bericht auf<br />

Seite 64).<br />

• Exkursion <strong>de</strong>s Grundkurses Biologie<br />

Klasse 12 in die Rüdigsdorfer<br />

Schweiz, Bestandsaufnahme von<br />

Pflanzen an Felsen (Frau Schorcht)<br />

• Chorfahrt nach Nürnberg (Frau<br />

Baumgarten, Frau Mellentin)<br />

• Karate-Demonstration von Herrn<br />

Pelny in <strong>de</strong>n 5. Klassen: Sichtung,<br />

Interessenför<strong>de</strong>rung/-weckung<br />

(Frau Kirchbichler, Frau Ritscher)<br />

• Eröffnung <strong>de</strong>s 2. Projektjahres von<br />

„Umwelt baut Brücken“ in Budapest<br />

durch <strong>de</strong>n ungarischen Staatspräsi<strong>de</strong>nten<br />

(Frau Kelle)<br />

• Tag <strong>de</strong>r Leichtathletik WK 3<br />

wbl./WK 4, 1. Platz, WK 2 männl.,<br />

2. Platz (Frau Kirchbichler, Frau<br />

Schorcht)<br />

• Stabhochsprung – Herbstspringen<br />

(Herr Räcke)<br />

Oktober<br />

• Schwimmabzeichen, alle Klassen<br />

(Kirchbichler)<br />

• Sportlehrgang in Bad Blankenburg,<br />

Workshop: Motivieren durch Präsentieren<br />

(Frau Kirchbichler, Herr<br />

Räcke, Frau Ritscher)<br />

• Lange Nacht <strong>de</strong>r Wissenschaften,<br />

Schüler <strong>de</strong>r Klasse 7/2 zeigen das<br />

Rechnen auf <strong>de</strong>m Abacus nach Adam<br />

Ries (Frau Holzhause, Herr<br />

Schmidt)<br />

• Herbst-Crosslauf, Verteidigung <strong>de</strong>r<br />

Cross-Schale (Herr Berg, Frau<br />

Kirchbichler, Herr Räcke)<br />

• „Brecht-Programm“ anlässlich <strong>de</strong>s<br />

50. To<strong>de</strong>stages von Bertolt Brecht,<br />

gemeinsam mit <strong>de</strong>r Grundschule<br />

„B. Brecht“; Teilnehmer: ausgewählte<br />

Schüler <strong>de</strong>r Klassen 5 bis 11<br />

sowie <strong>de</strong>s Grundkurses Darstellen<br />

und Gestalten; Ausstellung von<br />

Zeichnungen unserer Schüler (Frau<br />

Hesse)<br />

• Studienfahrt <strong>de</strong>r 12. Klassen nach<br />

Prag<br />

• Schwimmen Fit-Kids Klasse 5/1 –<br />

Ablegen von Sport- und Schwimmabzeichen<br />

(Frau Ritscher)<br />

• Festakt zum Abschluss <strong>de</strong>s Schüleraustausches<br />

mit Israel<br />

• 421,195 x 100 m Staffel: Schüler<br />

<strong>de</strong>r Fit-Kids-Klasse 7/1 laufen <strong>de</strong>n<br />

Marathon als Staffel gemeinsam<br />

mit Eltern und Lehrern schneller als<br />

<strong>de</strong>r aktuelle Männer-Weltrekord<br />

(Herr Räcke)<br />

November<br />

• Fortbildung zum Abiturthema<br />

Deutsch, als Referent G. Nasdala<br />

39


(Universität Jena), gemeinsam mit<br />

<strong>de</strong>r Fachschaft Deutsch (Herr Dr.<br />

Klose)<br />

• Praktikum <strong>de</strong>r 10. Klassen im<br />

BIW/IKK<br />

• 7. Schulmeisterschaft im Hochsprung<br />

(Herr Räcke, Frau Schorcht)<br />

• Übergabe <strong>de</strong>r Spielekisten für das<br />

Projekt Pausengestaltung für die 5.<br />

Klassen – „Bewegungsfreundliche<br />

Schule“ (Frau Ritscher)<br />

• Führung im Nordhäuser Theater<br />

(Blick hinter die Kulissen) für die<br />

Klasse 8/1, Unterstützung durch die<br />

Mutter eines Schülers, Frau Manolova<br />

(Frau Verkouter)<br />

• Kreisfinale Basketball WK 2<br />

männl., 1. Platz (Frau Schorcht)<br />

• Kreismeisterschaft im Hochsprung,<br />

<strong>de</strong>r Schulpokal geht erneut an unsere<br />

Schule (Herr Räcke, Frau<br />

Schorcht)<br />

• Basketball-Kreisfinale WK 3 u. 4<br />

männl./wbl.; WK 3, 1. Platz; WK 4<br />

männl., 1. Platz; WK 4 weibl., 2.<br />

Platz (Herr Berg, Frau Schorcht)<br />

• Ausstellung <strong>de</strong>r Fachschaft Kunst<br />

im Theater (Frau Holzhause)<br />

• Schultheatertag, Aufführung <strong>de</strong>s<br />

„Freischütz“<br />

• Fortbildung <strong>de</strong>r Fachschaft Biologie<br />

an <strong>de</strong>r Universität Jena zur Geschichte<br />

<strong>de</strong>r Mikroskopie und Möglichkeiten<br />

<strong>de</strong>r Zukunftsforschung<br />

(Frau Kelle)<br />

• Vortrag Prof. Dr. P. Bormann über<br />

Pakistan (ausführlicher Bericht auf<br />

Seite 54; Herr Büttner, Frau Köhler)<br />

40<br />

Dezember<br />

• zahlreiche Weihnachtsfeiern in <strong>de</strong>n<br />

Mittelstufenklassen<br />

• unser Sport-Studio, die zentrale<br />

Präsentationsfläche für <strong>de</strong>n Schulsport<br />

im Foyer Domstraße „feiert 3.<br />

Geburtstag“, Einweihung <strong>de</strong>r neuen<br />

Schau-Säule für die ständige Computerpräsentation<br />

(Herr Räcke)<br />

• Besuch <strong>de</strong>r Leistungskurse Englisch<br />

Klasse 11 und 12 im Shakespearetheater<br />

in Erfurt, Kaisersaal<br />

(Frau Kiosze)<br />

• Chorauftritte mit weihnachtlichem<br />

Programm in <strong>de</strong>r Südharzgalerie<br />

(Frau Baumgarten)<br />

• Weihnachtskonzert in <strong>de</strong>r Blasiikirche<br />

(Frau Baumgarten, Frau Mellentin,<br />

Herr Spielmann)<br />

• Vorlesewettbewerb <strong>de</strong>r 6. Klassen,<br />

Sieger: Maximilian Heise, Klasse<br />

6/1; Jury: Sandra Jödicke, Alexandra<br />

Kunze, Annika Zierold, Herr Rose.<br />

Alle Teilnehmer erhielten einen<br />

Büchergutschein (Frau Hesse, Frau<br />

Liebig)<br />

• Ausstellung im Theater, Präsentation<br />

zur Vernissage von Schülerarbeiten<br />

im Foyer <strong>de</strong>s Theaters (ausführlicher<br />

Bericht auf Seite 56,<br />

Herr Leicht, Frau Rieche)<br />

Aktivitäten, die ganzjährig o<strong>de</strong>r<br />

über einen längeren Zeitraum liefen<br />

• Arbeitsgemeinschaft Fotografie<br />

(Frau Holzhause)<br />

• Januar bis Juli 06 – AG Schach für<br />

Schüler <strong>de</strong>r Klassen 5 bis 9 in Kooperation<br />

mit <strong>de</strong>m Schachclub<br />

Nordhausen. Seit September 2006


fin<strong>de</strong>t die AG im Hause und unter<br />

Fe<strong>de</strong>rführung <strong>de</strong>s Schachclubs statt.<br />

(Herr Onnen)<br />

• März 2006 bis Februar 2007 –<br />

Judith Büntzel nimmt am <strong>de</strong>utschfranzösischen<br />

Austauschprogramm<br />

„Voltaire“ teil. Ihre Austauschpartnerin<br />

A<strong>de</strong>line Fontaine besucht ab<br />

März 06 bis zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Schuljahres<br />

die 9. Klasse. (Frau Ströbele)<br />

• Oktober bis Dezember 06: Teilnahme<br />

am Planspiel Börse <strong>de</strong>r<br />

Kreissparkasse, Ergebnis: ein 2.<br />

und ein 4. Platz (Herr Rosenstiel)<br />

Lange Nacht <strong>de</strong>r Wissenschaften<br />

Am 11. Oktober 2006 gingen die Lichter<br />

in <strong>de</strong>r Fachhochschule lange nicht<br />

aus: Die erste Lange Nacht <strong>de</strong>r Wissenschaften<br />

lockte insgesamt 2.600 Interessierte<br />

zu insgesamt über 35 Veranstaltungen<br />

und Vorträgen. Weitere Veranstaltungsorte<br />

waren unter an<strong>de</strong>rem das<br />

Südharzkrankenhaus, das Meyenburg-<br />

Museum, das Theater und die Traditionsbrennerei.<br />

Eine Gruppe unserer Schule stellte eine<br />

Präsentation „Das Umfeld <strong>de</strong>r Gebrü<strong>de</strong>r<br />

Humboldt“ vor.<br />

Mit einem eigenen Stand war eine Projektgruppe<br />

unseres Gymnasiums in <strong>de</strong>r<br />

FH präsent. Bereits in <strong>de</strong>r Projektwoche<br />

am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Schuljahres 2005/06 hatten<br />

sich die jetzigen Zehntklässler (ehemalige<br />

Klassen 9/4 und 9/5) physikalisch,<br />

plastisch und künstlerisch mit <strong>de</strong>m<br />

Thema „Symmetrie – Phänomene <strong>de</strong>r<br />

Natur“ beschäftigt.<br />

Fre<strong>de</strong>rik Berberich, Raphael Büttner,<br />

Matthias Hed<strong>de</strong>rgott und Andreas Kubelki<br />

befassten sich mit <strong>de</strong>r symmetrischen<br />

Architektur von Kirchenbauwer-<br />

ken – <strong>de</strong>m Kölner und <strong>de</strong>m Nordhäuser<br />

Dom – und an<strong>de</strong>ren interessanten Bauwerken<br />

<strong>de</strong>r Stadt Nordhausen: <strong>de</strong>m<br />

Theater, Kino und Sparkassengebäu<strong>de</strong><br />

sowie verschie<strong>de</strong>nen Fachwerkhäusern<br />

in <strong>de</strong>r Nordhäuser Altstadt.<br />

Anne-Kathrin Hankel, Olga Miscenkova,<br />

Lydia Spellner und Hanna Wußling<br />

präsentierten Palindromwörter, unter<br />

an<strong>de</strong>rem von Hans-Georg Stengel. Die<br />

Wörter wur<strong>de</strong>n in Text und Bild dargestellt,<br />

wobei die Bil<strong>de</strong>r selbst photographiert<br />

und entsprechend am Computer<br />

bearbeitet wur<strong>de</strong>n.<br />

Eine dritte Gruppe schließlich beschäftigte<br />

sich mit <strong>de</strong>r Symmetrie in Gesichtern.<br />

Lisa Herbst, Anna Kohl, Marie<br />

Lehmann, Theresa Mühlenberg, Johanna<br />

Praetorius, Juliane Sourell und Antonia<br />

Streicher photographierten Gesichter<br />

ihrer Mitschüler und Lehrer, schnitten<br />

diese Photographien in <strong>de</strong>r Mitte senkrecht<br />

durch und konstruierten mit Geodreieck,<br />

Zirkel und Lineal die an<strong>de</strong>re<br />

Gesichtshälfte vollkommen symmetrisch<br />

dazu. Das Photostudio Kötz bearbeitete<br />

einige <strong>de</strong>r Photographien am<br />

41


Computer und erstellte hier einige<br />

„vollkommen symmetrische“ Porträts.<br />

Manches Gesicht wirkte danach vollkommen<br />

fremd. Für die freundliche<br />

42<br />

Unterstützung an dieser Stelle herzlichen<br />

Dank!<br />

Christiane Wre<strong>de</strong><br />

Kristalle – Symmetrische Erscheinungen <strong>de</strong>r Natur<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>r Schulprojekttage zum<br />

Thema „Symmetrie“ im Juli 2006 planten<br />

wir, Schülerinnen <strong>de</strong>s Grundkurses<br />

Chemie <strong>de</strong>r 12. Klasse – Luise Oemisch,<br />

Claudia Pre<strong>de</strong>l und Franziska<br />

Hauthal –, gemeinsam mit unserer Lehrerin<br />

Frau Sachse eine Kristallzüchtung.<br />

In diesem Zusammenhang setzten wir<br />

uns theoretisch und praktisch mit dieser<br />

Aufgabe auseinan<strong>de</strong>r. Dabei erfuhren<br />

wir, dass Kristalle einheitlich zusammengesetzte<br />

feste Körper mit einer<br />

regelmäßigen räumlichen Struktur sind.<br />

Die gleichmäßige periodische Anordnung<br />

<strong>de</strong>r kleinsten Bausteine <strong>de</strong>r Kristalle<br />

führt zu Kristallgittern und die<br />

äußere Gestalt eines Kristalls ist durch<br />

ebene, symmetrisch angeordnete Flächen<br />

bestimmt. Durch Variation <strong>de</strong>r<br />

Seitenlänge dieser und <strong>de</strong>r dazwischen<br />

liegen<strong>de</strong>n Winkel entsteht eine große<br />

Formenvielfalt, die sich in sieben Kristallsysteme<br />

einteilen lässt.<br />

In unseren selbst durchgeführten Experimenten<br />

züchteten wir Kristalle von<br />

Alaun, Kupfersulfat und Seignettesalz<br />

sowie von Rotem Blutlaugensalz und<br />

Natriumthiosulfat aus gesättigten Lösungen<br />

dieser Salze.<br />

Wir benötigten mehrere Anläufe, <strong>de</strong>nn<br />

die ersten Versuche waren nicht sehr<br />

erfolgreich, da das Kristallwachstum<br />

Seignettesalzkristall<br />

sehr unregelmäßig erfolgte. Solche<br />

Erscheinungen stellen Baufehler in <strong>de</strong>n<br />

Kristallgittern dar, die durch ungünstige<br />

äußere Bedingungen, wie z.B. zu hohe<br />

Temperaturen und Erschütterungen,<br />

hervorgerufen wur<strong>de</strong>n. Durch diese<br />

Experimente erkannten wir, dass eine<br />

Kristallzüchtung nicht ganz einfach und<br />

auch sehr zeitaufwändig ist. Heute wissen<br />

wir, dass sich in <strong>de</strong>r Praxis kaum<br />

Kristalle ohne Gitterfehler herstellen<br />

lassen.<br />

Unsere Arbeit präsentierten wir erfolgreich<br />

zur „Langen Nacht <strong>de</strong>r Wissenschaften“<br />

am 11. Oktober 2006 an <strong>de</strong>r<br />

FH Nordhausen. Dieser Vortrag wur<strong>de</strong><br />

von <strong>de</strong>n zahlreichen Besuchern interessiert<br />

verfolgt und die dabei gezeigten<br />

Kristalle haben uns große Anerkennung<br />

eingebracht.<br />

Claudia Pre<strong>de</strong>l


Abschlussbericht: Die Symbolik <strong>de</strong>s ersten Projektjahres<br />

Baumkronenpfad im Urwald , „grüne“ Stadt und <strong>de</strong>r europäische Gedanke<br />

Der Bus hält auf <strong>de</strong>r Fahrt nach Brno<br />

(Brünn) nur kurz auf einer Anhöhe.<br />

Fahnen flattern im Wind und die tschechischen<br />

und <strong>de</strong>utschen Schüler ordnen<br />

sich zum Gruppenbild um und vor einem<br />

großen Steinqua<strong>de</strong>r. Der „Frie<strong>de</strong>nsstein“<br />

erinnert an die „Drei-Kaiser-<br />

Schlacht“, die Schlacht bei Austerlitz<br />

1805. Lachend und schwatzend stehen<br />

die Schüler zusammen, erfüllt von <strong>de</strong>n<br />

Unternehmungen <strong>de</strong>r Woche-Umwelt<br />

baut Brücken im vereinten Europa.<br />

Schon das gewählte Recherchethema in<br />

Deutschland, <strong>de</strong>r Baumkronenpfad im<br />

Nationalpark Hainich, <strong>de</strong>m größten<br />

zusammenhängen<strong>de</strong>n Laubwaldgebiet<br />

nördlich <strong>de</strong>r Alpen, offenbart Europäisches.<br />

Im Hainich ist die Rotbuche<br />

dominieren<strong>de</strong> Baumart. Aber nicht nur<br />

hier, son<strong>de</strong>rn in ganz Europa, wo <strong>de</strong>r<br />

Mensch ihr noch Raum gibt sich zu<br />

entfalten und in Wechselbeziehungen zu<br />

an<strong>de</strong>ren Organismen zu treten, ist sie<br />

sehr anpassungsfähig.<br />

43


Diese verbin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Gedanken – Gemeinsames<br />

zu ent<strong>de</strong>cken, Trennen<strong>de</strong>s zu<br />

relativieren und zu überwin<strong>de</strong>n, sind für<br />

mich die wesentlichsten Punkte, die eine<br />

Beteiligung an diesem Umweltprojekt<br />

lohnenswert wer<strong>de</strong>n lassen.<br />

Natürlich ist die Sprachbarriere vorhan<strong>de</strong>n,<br />

<strong>de</strong>nn die Qualität <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />

Sprachkenntnisse bei <strong>de</strong>n tschechischen<br />

Partnern ist sehr unterschiedlich. Für die<br />

<strong>de</strong>utschen Schüler be<strong>de</strong>utet es keinen<br />

Zuwachs, <strong>de</strong>nn die englische Sprache<br />

wur<strong>de</strong> eher weniger gewählt, war aber<br />

auch vom tschechischen Deutschlehrer<br />

nicht gern gehört. Im persönlichen Umgang<br />

<strong>de</strong>r Schüler aus Nordhausen und<br />

Zlin ergaben sich daraus aber kaum<br />

Unstimmigkeiten. Die Gespräche wur<strong>de</strong>n<br />

also durch <strong>de</strong>n Grad <strong>de</strong>r Sprachbeherrschung<br />

<strong>de</strong>r Tschechen geprägt. Die<br />

bei<strong>de</strong>n kleinen Schülergruppen ordneten<br />

sich mit Hilfe von Kurzporträts zu Beginn<br />

<strong>de</strong>s Schuljahres schnell. Unterschiedliche<br />

Jungen – und Mädchenzahlen<br />

in <strong>de</strong>n Klassen und die Schwierigkeiten<br />

einen Jungen in Nordhausen<br />

unterzubringen, wur<strong>de</strong>n durch die Bereitschaft<br />

eines an<strong>de</strong>ren Schülers und<br />

seiner Eltern mit etwas Mühe glücklich<br />

gelöst. An unserem Gymnasium ist die<br />

Projektarbeit an einen Leistungskurs<br />

Biologie gebun<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>ssen Schülerzahl<br />

gibt also <strong>de</strong>n Rahmen vor. Die gemeinsame<br />

Arbeit im Kurs, vor allem bei <strong>de</strong>r<br />

Vorbereitung auf die Recherchethemen,<br />

liefert genügend methodischen Freiraum,<br />

erfolgreich zu sein. Es erscheint<br />

mir unabdingbar für Gymnasiasten<br />

neben <strong>de</strong>m Begegnungsaspekt <strong>de</strong>n Wissenszuwachs<br />

und ein Problembewusst-<br />

44<br />

sein an <strong>de</strong>n Umweltthemen festzumachen,<br />

zu entwickeln und hierbei gemeinsam<br />

zu lernen!<br />

Das Projekt ist mehr als Begegnung – es<br />

be<strong>de</strong>utet gemeinsames Lernen, es ist<br />

Erfassen <strong>de</strong>r europäischen Herausfor<strong>de</strong>rungen,<br />

<strong>de</strong>m Gestalten <strong>de</strong>r gemeinsamen<br />

Zukunft und <strong>de</strong>r Umgang mit neuen<br />

notwendigen übereinstimmen<strong>de</strong>n Regeln<br />

und Gesetzmäßigkeiten. Aus unterschiedlichen<br />

Grün<strong>de</strong>n scheint mir diese<br />

Zielstellung im ersten Projektjahr nur<br />

im Ansatz gelungen zu sein.<br />

Unterschiedliche Herangehensweisen<br />

bei <strong>de</strong>r Aufbereitung <strong>de</strong>r Recherchethemen<br />

wur<strong>de</strong>n von Anfang an <strong>de</strong>utlich.<br />

Der Baumkronenpfad ist ein attraktives<br />

Thema für Schüler und lässt sich sehr<br />

gut journalistisch aufbereiten. Die Wahl<br />

war also günstig. Über das Vorgehen<br />

und <strong>de</strong>n Stand <strong>de</strong>r Vorbereitungen habe<br />

ich <strong>de</strong>n Kollegen mehrfach informiert,<br />

da Bedarf signalisiert wur<strong>de</strong> und die<br />

Abstimmung sinnvoll ist. Die Schüler<br />

haben das Thema analysiert, nach<strong>de</strong>m<br />

bereits im Oktober <strong>de</strong>s letzten Jahres<br />

einige Schülerinnen eine Exkursion in<br />

<strong>de</strong>n Hainich miterleben konnten. Durch<br />

Mindmapping haben wir gemeinsam<br />

Unterpunkte zusammengestellt und<br />

geordnet. Schnell fan<strong>de</strong>n sich dann<br />

Gruppen zusammen, die sich beson<strong>de</strong>rs<br />

einen Thematik widmen wollten. Eine<br />

Liste mit Websites weiterführen<strong>de</strong>r<br />

Inhalte als Informationsquellen wur<strong>de</strong><br />

erstellt. Je<strong>de</strong> Gruppe stellte Fragen zusammen,<br />

<strong>de</strong>ren Beantwortung von Interesse<br />

für potentielle Leser sein könnten.


Diese wur<strong>de</strong>n in „Redaktionssitzungen“<br />

zur Diskussion gestellt und viele I<strong>de</strong>en<br />

auch verworfen. Mit einem groben Plan<br />

für mögliche Artikel fühlten sich die<br />

Schüler sicher und gut vorbereitet. Ein<br />

Besuch bei <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sredaktion <strong>de</strong>r<br />

„Thüringer Allgemeine“ in Erfurt zu<br />

Beginn <strong>de</strong>r Vorbereitungen hat neben<br />

<strong>de</strong>r Analyse <strong>de</strong>r Zeitungsinformationen<br />

und <strong>de</strong>r Zielgruppen <strong>de</strong>r regionalen<br />

Tageszeitung geholfen, die Spezifik <strong>de</strong>r<br />

möglichen Artikel zu erfassen und <strong>de</strong>n<br />

notwendigen Informationsgehalt einzuschätzen.<br />

Über diese Vorbereitungsphase wur<strong>de</strong>n<br />

die Partner in Tschechien informiert,<br />

ebenso über die Schwerpunkte und die<br />

Aufgabenstellungen <strong>de</strong>r Gruppen. Es<br />

stellte sich allerdings heraus, dass die<br />

Vorbereitung <strong>de</strong>r Schüler aus Zlin nicht<br />

Recherche im Nationalpark Hainich<br />

äquivalent erfolgt war. Ob auf Grund<br />

von Sprachproblemen o<strong>de</strong>r fehlen<strong>de</strong>r<br />

Vorbereitung, wie es die Schüler selbst<br />

formulierten: An eine gemeinsame Bearbeitung<br />

von Artikeln hier in Deutschland<br />

war nicht zu <strong>de</strong>nken. Das fand ich<br />

sehr bedauerlich und für meine Gruppe<br />

sehr frustrierend, weil die gemeinsame<br />

Arbeit und auch die Verantwortung als<br />

<strong>de</strong>utsche Schüler gegenüber <strong>de</strong>n Fremdsprachlern<br />

wesentliche Bestandteile <strong>de</strong>r<br />

Motivation waren. Das Schreiben <strong>de</strong>r<br />

Artikel erfolgte also getrennt.<br />

Für <strong>de</strong>n Gegenbesuch in Zlin bereiteten<br />

wir uns anhand <strong>de</strong>s Themas „Erhalt von<br />

Obstwiesen in <strong>de</strong>r „grünen“ Stadt Zlin“<br />

vor: Inhaltliche Erschließung, Auswahl<br />

von Schwerpunkten, Umreißen von<br />

interessanten Fragestellungen. Konkrete<br />

Unterpunkte für <strong>de</strong>n Recherchetag zu<br />

45


erfahren war nicht möglich und bei<br />

Nachfragen in Zlin wur<strong>de</strong>n wir auf das<br />

IZOP – Programm verwiesen. Ich <strong>de</strong>nke<br />

<strong>de</strong>r Projektlehrer steht unbedingt in <strong>de</strong>r<br />

Verantwortung. Das IZOP – Institut<br />

kann nur <strong>de</strong>n äußeren Rahmen <strong>de</strong>s Recherchetages<br />

durch das Programm vorgeben.<br />

Über die Sachverhalte und beson<strong>de</strong>ren<br />

Fragestellungen vor Ort und<br />

die regionale Be<strong>de</strong>utsamkeit sollte <strong>de</strong>r<br />

Projektlehrer <strong>de</strong>n Partner informieren.<br />

Sachverhalte im Internet sind meist<br />

nicht in <strong>de</strong>utsch o<strong>de</strong>r englisch abrufbar.<br />

Das Programm ist auch nur ein äußerer<br />

Rahmen. Die inhaltliche Vorbereitung<br />

muss zwingend früher erfolgen um<br />

tiefgründig genug zu sein. Sehr gewinnbringend<br />

war in dieser offenen Situation<br />

für uns <strong>de</strong>r Kontakt mit <strong>de</strong>r 1. Stadtplanerin<br />

von Nordhausen, Frau Klaan. Hier<br />

informierten wir uns über gesetzliche<br />

Regelungen und Bedingungen in <strong>de</strong>r<br />

EU, über eine „grünen“ Stadtplanung<br />

und auch die Umsetzung von bun<strong>de</strong>s<strong>de</strong>utschem<br />

Recht nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong>. Bei<br />

einem Stadtrundgang betrachteten und<br />

diskutierten wir konkrete Beispiele <strong>de</strong>r<br />

Umgestaltung <strong>de</strong>r Innenstadt. Für die<br />

Vorstellungen <strong>de</strong>r Schüler war das sehr<br />

wertvoll, <strong>de</strong>nn wie sonst sollten Schwierigkeiten<br />

bei <strong>de</strong>r Umsetzung ökologischer<br />

Richtlinien in einer frem<strong>de</strong>n Stadt<br />

verstan<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n? Für unsere Artikel<br />

über Zlin, die „grüne Stadt“ mit ökologisch<br />

wertvollen Obstwiesen, konnten<br />

wir also viele sehr konkrete Sachverhalte<br />

und Vergleiche einfließen lassen. –<br />

Dachten wir, <strong>de</strong>nn die Umweltrecherche<br />

erfor<strong>de</strong>rte eine vollständige Umstellung<br />

unserer Planung, da Thematik, Inhalt<br />

und gegebene Informationen nicht aus-<br />

46<br />

reichend waren, um in einer regionalen<br />

Tageszeitung darüber zu berichten! Mit<br />

viel Verantwortungsbewusstsein gingen<br />

meine Schüler an die für sie komplizierte<br />

Aufgabe und sind über sich selbst<br />

hinausgewachsen. Ich möchte betonen,<br />

dass ich einen „normalen“ Kurs habe, es<br />

sind keine ausgewählten Schüler, viele<br />

auch stärker mathematisch orientiert.<br />

Auch das ist ein beson<strong>de</strong>rer Aspekt <strong>de</strong>s<br />

Projekts: Der Lehrer erkennt seine<br />

Schüler nicht wie<strong>de</strong>r und diese ent<strong>de</strong>cken<br />

Fähigkeiten in sich, die durch die<br />

Herausfor<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Umweltrecherche<br />

erst geweckt wer<strong>de</strong>n.. Außer<strong>de</strong>m entstand<br />

eine an<strong>de</strong>re Beziehung zur Heimatstadt,<br />

ein Stolz auf die umgestaltete<br />

Stadt im Zuge <strong>de</strong>r thüringischen Lan<strong>de</strong>sgartenschau<br />

2004 in Nordhausen.<br />

Das erstaunte mich.<br />

An alle Aktivitäten war die Lokalredaktion<br />

<strong>de</strong>r Tageszeitung „Thüringer Allgemeine“<br />

angebun<strong>de</strong>n. Die Lan<strong>de</strong>sredaktion<br />

schickte am Recherchetag eine<br />

Reporterin und einen Fotografen. Artikel<br />

bzw. die Zeitungsseite wur<strong>de</strong> immer<br />

in <strong>de</strong>r Schule ausgestellt, es erschienen<br />

Bil<strong>de</strong>r und Texte auf <strong>de</strong>r Homepage<br />

unseres Gymnasiums. Das Projekt und<br />

die beteiligten Schüler wur<strong>de</strong>n mit Bild<br />

auf einer Stellwand im Oberstufenbereich<br />

vorgestellt. Die Kollegen informierte<br />

ich nach <strong>de</strong>r offiziellen Eröffnung<br />

<strong>de</strong>s Projektes im Januar während<br />

einer Dienstbesprechung mit Hilfe einer<br />

Powerpoint-Präsentation über Inhalt,<br />

Ziele, Partnerschule, beteiligte Schüler<br />

und Termine. Der Klausurenplan <strong>de</strong>r 11.<br />

Klasse wur<strong>de</strong> auf das Projekt eingestellt.


Große Unterstützung erhielt ich durch<br />

die Schulleitung. An<strong>de</strong>re Schüler <strong>de</strong>r<br />

gleichen Klassenstufe unterstützten<br />

durch Gestaltung <strong>de</strong>r Stadtführung in<br />

Nordhausen.<br />

Die Schulleitung war auch präsent während<br />

<strong>de</strong>s Aufenthaltes <strong>de</strong>r tschechischen<br />

Schüler in Nordhausen. Diese Akzeptanz<br />

erlebten meine Schüler lei<strong>de</strong>r in<br />

Zlín nicht. Es gab dort eine kleine Übersicht<br />

im Schulhaus zum Projekt, auf <strong>de</strong>r<br />

Homepage erschien erst bei unserer<br />

Anwesenheit eine kurze allgemeine<br />

Information zu „Umwelt baut Brücken“<br />

Eine offizielle Begrüßung erfolgte nicht.<br />

Das trübte die gemeinsamen Unternehmungen<br />

<strong>de</strong>r Schüler in Tschechien<br />

nicht. Und sie unternahmen neben <strong>de</strong>m<br />

offiziellen Programm sehr viel. Eine<br />

gemeinsame Veranstaltung von allen<br />

Schülern mit Lehrern war in Zlin nicht<br />

geplant, son<strong>de</strong>rn die Zusammenkünfte<br />

entstan<strong>de</strong>n durch Initiativen <strong>de</strong>r Schüler.<br />

Wichtig war uns in Nordhausen beim<br />

Besuch ein Programm von Schülern für<br />

Schüler gewesen. So gab es neben <strong>de</strong>n<br />

individuellen Vorhaben eine kleine<br />

Wan<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Schüler allein mit anschließen<strong>de</strong>m<br />

Grillen, eine Stadtführung<br />

durch Schüler, eine Konzerteinführung<br />

in Weimar durch eine Schülerin und ein<br />

Konzert von Schülern im Rahmen eines<br />

UNESCO – Projektes am Musikgymnasium<br />

„Schloss Belve<strong>de</strong>re“.<br />

Als sehr schön, eindrucksvoll und informativ<br />

wur<strong>de</strong> von meinen Schülern<br />

<strong>de</strong>r Besuch im Augustinerkloster in<br />

Brünn angesehen. Gut, dass dieser von<br />

uns gewünschte Besuch möglich wer<strong>de</strong>n<br />

konnte! Auch hier war <strong>de</strong>r europäische<br />

Gedanke immanent. Der Mönch und<br />

spätere Prior <strong>de</strong>s Klosters Johann Gregor<br />

Men<strong>de</strong>l, <strong>de</strong>r ein Tscheche war und<br />

aus <strong>de</strong>n Su<strong>de</strong>ten stammte, schrieb in<br />

<strong>de</strong>utscher Sprache seine Versuchsergebnisse<br />

über Pflanzenhybri<strong>de</strong>n nie<strong>de</strong>r und<br />

wur<strong>de</strong> in seiner Zeit nicht anerkannt.<br />

Eine hervorragen<strong>de</strong> Führung im Kloster<br />

begeisterte meinen Biologie – Kurs und<br />

öffnete <strong>de</strong>n Blick auf die gemeinsame<br />

europäische Kultur.<br />

Das zweite Projektjahr von „Umwelt<br />

baut Brücken“ wur<strong>de</strong> im September<br />

2006 in Budapest eröffnet. Von unserer<br />

Schule nimmt <strong>de</strong>r „neue“ LK Biologie<br />

<strong>de</strong>r Klasse 11 teil. Unsere Projektschule<br />

ist das Bischöfliche Gymnasium in<br />

Budweis/ Tschechien. Wir freuen uns<br />

auf die gemeinsame Arbeit und die<br />

Besuche im Frühjahr ...<br />

Eva-Maria Kelle, FSL Biologie<br />

Als Ergebnis <strong>de</strong>r Recherche im Nationalpark<br />

Hainich entstan<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong><br />

Artikel, die in <strong>de</strong>r Thüringer Allgemeinen<br />

vom 23. Mai 2006 erschienen:<br />

• Die Buche – eine wahre Europäerin<br />

(Eva-Maria Kelle)<br />

• Auf leisen Pfoten durch <strong>de</strong>n Urwald<br />

– Forschung live (Anne-<br />

Victoria Heppner, Nancy Pfeifer)<br />

• 600.000 € für <strong>de</strong>n Urwald – Mit<br />

<strong>de</strong>r DBU in neue Höhen (Anne-<br />

Victoria Heppner, Nancy Pfeifer)<br />

47


• Es war einmal ... Zauberhafte Naturbegegnungen<br />

im Hainich (Sophie<br />

Lachmann, Susann Peter)<br />

• Leben im Urwald (Luise Hofmann,<br />

Susanna Bednarzik)<br />

• Natur erleben mit allen Sinnen<br />

(Sophie Lachmann, Susann Peter)<br />

Nach <strong>de</strong>r Exkursion nach Zlín erschienen<br />

folgen<strong>de</strong> Artikel ganzseitig mit<br />

einigen Zusatzbemerkungen am 22. Juli<br />

2006 auf einer überegionalen Seite <strong>de</strong>r<br />

Thüringer Allgemeinen:<br />

48<br />

Zlín – die grüne Stadt<br />

• Im Schatten <strong>de</strong>r Bäume – Ekocentrum<br />

gibt Zlín Farbe (Anne-<br />

Victoria Heppner, Nancy Pfeifer)<br />

• Tomas Bata – Ein Visionär und<br />

sein Erbe (Christiane Scholz, Jessica<br />

Gröbel)<br />

• Warum Nordhausen an<strong>de</strong>rs als Zlín<br />

ist (Sophie Lachmann, Susann Peter)<br />

• Streuobstwiesen in Vergessenheit –<br />

Die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Obstwiesen in<br />

<strong>de</strong>r tschechischen Stadt Zlín und<br />

<strong>de</strong>r Streuobstwiesen in Deutschland<br />

(Luise Hofmann, Susanna<br />

Bednarzik)<br />

Mit <strong>de</strong>m Páternoster erreichen wir die<br />

Plattform <strong>de</strong>s „Wolkenkratzers“ mit<br />

seinen sechzehn Stockwerken. Es öffnet<br />

sich ein weiter Blick über ein offenes<br />

Tal. Darin eingebettet die südmährische<br />

Stadt Zlin – die grüne Stadt.<br />

Im Zentrum steht die weitläufige ehemalige<br />

Schuhfabrik, die ihren visionären<br />

Grün<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>n Industriellen Tomas<br />

Bata, weltberühmt, wer<strong>de</strong>n ließ. Von<br />

<strong>de</strong>n bewal<strong>de</strong>ten Hügeln zieht sich das<br />

Grün bis in die Wohngebiete. Kubusförmige<br />

Ein- und Zweifamilienhäuser<br />

mit Flachdächern sind in dieses Grün<br />

eingebettet. Parks stellen eine Verbindung<br />

zwischen <strong>de</strong>n bewal<strong>de</strong>ten Hügeln<br />

und <strong>de</strong>m Zentrum her. Die Tomas-Bata-<br />

Universität, ein Hotelkomplex und einige<br />

neue Wohnhäuser ragen aus <strong>de</strong>n<br />

Parks und Gärten heraus.


In <strong>de</strong>n zwanziger und dreißiger Jahren<br />

entstand in Zlin eine Mo<strong>de</strong>llstadt –<br />

ausgerüstet mit allen städtischen Funktionsbereichen<br />

– vom Krankenhaus,<br />

Internaten für die Lehrlinge <strong>de</strong>r Bata-<br />

Firma bis zu <strong>de</strong>n Wohnhäusern für Ar-<br />

Im idyllischen Wohnviertel Obeciny,<br />

das an <strong>de</strong>r östlichen Ausfallstraße in<br />

Richtung <strong>de</strong>r slowakischen Grenze liegt,<br />

engagiert sich eine Bürgerinitiative mit<br />

Unterstützung <strong>de</strong>s Ekozentrums Zlin für<br />

<strong>de</strong>n Erhalt ihrer Obstwiesen.<br />

Dreistöckige Häuser in Klinkerbauweise,<br />

große Fenster und Balkone, Spielplätze<br />

und nur wenige Autostellplätze,<br />

so stellt sich das in <strong>de</strong>n späten vierziger<br />

Jahren errichtete Wohnviertel <strong>de</strong>m Betrachter<br />

dar. Zwischen <strong>de</strong>n Häusern<br />

liegen Wiesen mit altem Obstbaumbestand,<br />

einigen Nußbäumen, aber auch<br />

Laubbäumen und vereinzelten Koniferen. <br />

beiter und Angestellte <strong>de</strong>r Fabrik. Der<br />

Denkmalschutz verbietet Verän<strong>de</strong>rungen<br />

an <strong>de</strong>n Gebäu<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn sie sind alle<br />

in konstruktivistischer Bauweise errichtet.<br />

Die Bürgerinitiative möchte diese<br />

Obstwiesen erhalten. Zwei ältere Damen<br />

erklären ihr Engagement. Sie haben<br />

diese Bäume in ihrer Kindheit mit gepflanzt,<br />

haben sie wachsen sehen, sie<br />

gepflegt. Sie möchten <strong>de</strong>n Vogelsang<br />

nicht missen, nicht die überwältigen<strong>de</strong><br />

Bäumblüte und nicht die Ruhe, <strong>de</strong>n<br />

Schatten und zuletzt auch nicht die<br />

Äpfel von „ihren“ Bäumen. Ein Experte<br />

vom Grünamt <strong>de</strong>r Stadt berichtet, dass<br />

die Interessen <strong>de</strong>r Anwohner gegensätzlich<br />

sind, das Fällen <strong>de</strong>r Bäume aber<br />

nicht ohne Genehmigung möglich ist.<br />

Eva-Maria Kelle, FSL Biologie<br />

49


50<br />

Zeitungskun<strong>de</strong> im Biologie – Unterricht<br />

Als sich En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Winters 2006 die<br />

Nachrichten über die Vogelgrippe–Fälle<br />

in Europa und Deutschland überschlugen,<br />

das En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r zwitschern<strong>de</strong>n Frühlingsboten<br />

vorausgesagt wur<strong>de</strong>, bot es<br />

sich für die Klasse 5/3 im Biologie-<br />

Unterricht an, sich mit diesen Nachrichten<br />

näher auseinan<strong>de</strong>r zu setzen und sich<br />

gleichzeitig auf die Spur <strong>de</strong>r gefie<strong>de</strong>rten<br />

Frühlingsboten zu begeben.<br />

In einem mehrwöchigen Auftrag haben<br />

die Schülerinnen und Schüler in ihrem<br />

Wohnumfeld Vögel beobachtet und<br />

bestimmt, die Ergebnisse notiert, Zeitungsausschnitte<br />

gesammelt und ausgewertet<br />

und in <strong>de</strong>r Literatur nach passen<strong>de</strong>n<br />

Gedichten gesucht. Es wur<strong>de</strong> fotografiert<br />

und gezeichnet. Natürlich mussten<br />

oft die Eltern helfen, dafür war aber<br />

die ganze Familie bei Spaziergängen<br />

einbezogen, auch Opa und Oma haben<br />

geholfen. Von <strong>de</strong>r Gol<strong>de</strong>nen Aue bis<br />

nach Ellrich waren die kleinen Vogelkundler<br />

auf <strong>de</strong>r Suche nach Frühlingsboten.<br />

Wun<strong>de</strong>rschöne, aussagekräftige Mappen<br />

sind entstan<strong>de</strong>n. Diese waren so ansprechend,<br />

dass sich die Klasse an einem<br />

bun<strong>de</strong>sweiten Wettbewerb <strong>de</strong>r Naturschutzjugend<br />

Deutschland unter <strong>de</strong>m<br />

Motto „Erlebter Frühling 2006“ beteiligen<br />

konnte. Prämiert wur<strong>de</strong>n die<br />

Einsendungen lei<strong>de</strong>r nicht, <strong>de</strong>r Erkenntniszuwachs<br />

und vor allem das aufmerksame<br />

Beobachten und das kritische<br />

Zeitungslesen sind aber bemerkenswert<br />

gewesen. Anerkennung und Lob für die<br />

Schülerinnen und Schüler <strong>de</strong>r Klasse<br />

5/3!<br />

Eva-Maria Kelle, FSL Biologie


Klasse 5/3 (Schuljahr 2005/06)<br />

Interne Fortbildung <strong>de</strong>r Fachschaft Biologie<br />

Traditionell widmen sich die Kollegen<br />

<strong>de</strong>r Fachschaft Biologie in je<strong>de</strong>m Schuljahr<br />

einem Thema zur fachinternen<br />

Fortbildung. Hierbei wer<strong>de</strong>n wissenschaftliche<br />

Einrichtungen besucht o<strong>de</strong>r<br />

aber interessante fachliche Themen aus<br />

<strong>de</strong>r Region intensiver betrachtet.<br />

Im November 2006 bot sich dafür Gelegenheit<br />

an <strong>de</strong>r Friedrich-Schiller-<br />

Universität Jena bei <strong>de</strong>n Samstagsvorlesungen.<br />

Eine „Tour <strong>de</strong> Force“ sollte es<br />

wer<strong>de</strong>n. Prof. Dr. Klaus D. Jandt von<br />

<strong>de</strong>r Physikalisch-Astronomischen Fakultät<br />

führte eine interessierte Zuhörerschaft<br />

auf eine spannen<strong>de</strong> Reise durch<br />

die Jahrhun<strong>de</strong>rte und <strong>de</strong>n Mikrokosmos,<br />

an <strong>de</strong>ren En<strong>de</strong> die Erkenntnis stand,<br />

dass am Anfang mikroskopischer Untersuchungen<br />

die Objekte biologischer<br />

Natur waren. Heute jedoch ist die Werkstoffkun<strong>de</strong><br />

das bevorzugte Einsatzgebiet<br />

mo<strong>de</strong>rnster Mikroskope, die im Bereich<br />

kleiner als 3 Nanometer Anwendung<br />

fin<strong>de</strong>n. Nanotechnologie heißt das<br />

Schlüsselwort und hat bereits die Tore<br />

zur Entwicklung neuer, beson<strong>de</strong>rs belastbarer<br />

Werkstoffe geöffnet. Atome,<br />

selbst Elektronen können zum Aufbau<br />

kleinster Systeme mit Hilfe beson<strong>de</strong>rer<br />

Werkzeuge unter Mikroskopen verwen<strong>de</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n. Das sind sicher auch die<br />

Grenzen zwischen <strong>de</strong>m physikalisch<br />

Machbaren und <strong>de</strong>n Visionen <strong>de</strong>r For-<br />

51


scher. Die FSU Jena ist an diesen mo<strong>de</strong>rnsten<br />

Entwicklungen beteiligt. Ein<br />

Grund mehr für unsere Schüler an dieser<br />

traditionsreichen Stätte in Thüringen zu<br />

studieren.<br />

Die Ausstattung mit Schülermikroskopen<br />

an unserem Gymnasium ist recht<br />

gut. Für die Biologie-Lehrer war es<br />

wichtig, <strong>de</strong>n Blick vom biologischen<br />

52<br />

Mikrokosmos in technische Dimensionen<br />

zu richten, um im Unterricht in<br />

größerem Maße die Beziehungen zwischen<br />

technischen Entwicklungen und<br />

Einsatzgebieten in <strong>de</strong>r Forschung um<br />

einen wesentlichen Gesichtspunkt zu<br />

erweitern.<br />

Eva-Maria Kelle, FSL Biologie<br />

Humboldtemblem ziert das alpine Hochland<br />

Allzu viele Menschen unserer Zeit leben<br />

heute ohne ausreichen<strong>de</strong> körperliche<br />

Betätigung, und beson<strong>de</strong>rs die Stadtbewohner<br />

sind es, die unter mangeln<strong>de</strong>r<br />

Bewegung lei<strong>de</strong>n. Dem entgegenzuwirken,<br />

ist ein Urlaub im Hochgebirge<br />

beson<strong>de</strong>rs geeignet. Aufgrund dieser<br />

Tatsache und <strong>de</strong>r näheren geologischen<br />

Untersuchungen <strong>de</strong>s Landschaftsbil<strong>de</strong>s<br />

starteten die Schüler <strong>de</strong>r Leistungskurse<br />

Geographie <strong>de</strong>r elften Klassen <strong>de</strong>s<br />

Humboldtgymnasiums eine fachübergreifen<strong>de</strong><br />

Exkursion in das Gebiet <strong>de</strong>s<br />

Karwen<strong>de</strong>lgebirges, nach Mittenwald.<br />

Durch eine Reihe mehrstündiger Wan<strong>de</strong>rungen,<br />

verteilt über <strong>de</strong>n Zeitraum<br />

einer Woche (10. bis 15. Juli 2006)<br />

wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>n wissbegierigen Geographen<br />

Nordhausens durch die umfangreichen<br />

Fachkenntnisse ihrer Lehrer ein umfassen<strong>de</strong>r<br />

Eindruck vom alpinen Hochland<br />

vermittelt.<br />

Schon mit <strong>de</strong>r ersten Wan<strong>de</strong>rung wur<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>n Exkursionsteilnehmern <strong>de</strong>r hohe<br />

Level an Anstrengung und körperlicher<br />

Aktivität bewusst. Jedoch schreckten<br />

die hochmotivierten „Wan<strong>de</strong>rfreun<strong>de</strong>“<br />

vor nichts zurück. We<strong>de</strong>r Blasen, wun<strong>de</strong><br />

bis blutige Füße, Höhenängste, Sonnenbrän<strong>de</strong><br />

noch kilometerlange Märsche<br />

(inklusive Höhenmeter!) hielten die<br />

Schüler von ihrem Wochenziel, <strong>de</strong>r<br />

Erklimmung <strong>de</strong>r westlichen Karwen<strong>de</strong>lspitze<br />

(2384 m über NN), ab.<br />

Kuriositäten waren an <strong>de</strong>r Tagesordnung<br />

– nicht nur, dass sich die Schüler<br />

bei sommerlichen Temperaturen mit<br />

Schnee und Eis (zwischen montaner und<br />

subalpiner Stufe) erfrischen konnten,<br />

son<strong>de</strong>rn auch das freizügige Ba<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s<br />

Exkursionsführers (Herr Ort).<br />

Abgeschie<strong>de</strong>n von jeglicher Zivilisation<br />

erholten sich die „Gebirgsjäger“ in <strong>de</strong>r<br />

Jugendherberge Mittenwald („Buckelwiesen“).<br />

Durch das kompetente Personal,<br />

<strong>de</strong>n Service und die Vielfalt an<br />

nahrhaften Köstlichkeiten wur<strong>de</strong> ihnen<br />

ein Erholkomfort oberster Klasse geboten.


Dank geht an alle, die sich aktiv beteiligten<br />

und vor allem an die Lehrer, welche<br />

diese Exkursion ermöglicht haben,<br />

Geduld und Zeit opferten, souverän in<br />

Dienstag<br />

Jugendherberge – Gröblalm – Kranzberg<br />

– St. Anton – Laintal – Ferchensee<br />

– Lautersee – Mittenwald – Jugendherberge<br />

• 9 Stun<strong>de</strong>n Gehzeit<br />

• Höhenunterschied: 500 m<br />

• Hausberg Mittenwalds<br />

• Leichte Wan<strong>de</strong>rung mit Mittelgebirgscharakter,<br />

16 Punkte<br />

Ablauf <strong>de</strong>r Exkursionswoche<br />

allen Situationen glänzten, sowie auch<br />

ihrem Engagement und ihrer Spontaneität.<br />

Mittwoch<br />

Obere Leutaschklamm (Geisterklamm)<br />

– Riedalm – Gletscherschliff – Isartal –<br />

Seinsbach (Wildwasser-bach) – „Lebensgefahr“<br />

(geologischer Aufschluss)<br />

– Jugendherberge<br />

• 9 Stun<strong>de</strong>n Gehzeit<br />

• Höhenunterschied: 250 m<br />

• Wan<strong>de</strong>rung mit Geologen<br />

• Leichte bis mittelschwere, informative<br />

Wan<strong>de</strong>rung, 16 Punkte<br />

53


Themenschwerpunkte:<br />

• Alpenentstehung<br />

• Eiszeitliche Verformung<br />

• Wirkung <strong>de</strong>s fließen<strong>de</strong>n Wassers<br />

• Mo<strong>de</strong>rne und historische anthropogene<br />

Einflüsse im Alpenraum<br />

• Geologische Aufschlüsse<br />

Donnerstag<br />

Jugendherberge – Mittenwald – Aufstieg<br />

zur Hochlandhütte (1630 m hoch)<br />

– Abstieg über Ochsenbo<strong>de</strong>nstieg –<br />

Mittenwald<br />

• 9 Stun<strong>de</strong>n Gehzeit<br />

• Höhenunterschied: 750 m<br />

• Abwechslungsreiche Bergtour<br />

durch Bergwald bis in Krummholzzone<br />

mit Überquerung eines kleinen<br />

Schneefel<strong>de</strong>s, 18 Punkte<br />

Freitag<br />

Jugendherberge – Mittenwald – Talstation<br />

(Karwen<strong>de</strong>lbahn) – Seilbahn zur<br />

54<br />

Bergstation – Rundwan<strong>de</strong>rweg – Aufstieg<br />

zur westlichen Karwen<strong>de</strong>lspitze<br />

(2384 m hoch) – Karwen<strong>de</strong>lköpfe –<br />

Seilbahn zur Talstation – Mittenwald –<br />

Jugendherberge<br />

• 5 Stun<strong>de</strong>n Gehzeit<br />

• Höhenunterschied: 240 m<br />

• Abstecher ins nördliche Dammkartal<br />

mit Schneeballschlacht<br />

• Abwechslungsreiche, beeindrucken<strong>de</strong><br />

Höhenwan<strong>de</strong>rung mit Gipfelkreuz<br />

und tollen Aussichten, 12<br />

Punkte<br />

Damit wur<strong>de</strong> laut Mittenwal<strong>de</strong>r Wan<strong>de</strong>rpass<br />

die bronzene Wan<strong>de</strong>rna<strong>de</strong>l mit<br />

62 Punkten in nur vier Tagen mit großen<br />

Anstrengungen erworben.<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

Pakistan –<br />

„Ein Land <strong>de</strong>r spirituell Reinen und Sauberen“<br />

Am 27. November 2006 fand in <strong>de</strong>r<br />

Oberstufe <strong>de</strong>s Gymnasiums „Wilhelm<br />

von Humboldt“ eine Vorlesung von<br />

Prof. Dr. Peter Bormann statt. Er unternahm<br />

eine Reise in das Gebiet <strong>de</strong>r drei<br />

größten Gebirge <strong>de</strong>r Welt – Himalaja,<br />

Hindukusch und Karakorum. In einer<br />

Diashow stellte Herr Bormann die verschie<strong>de</strong>nen<br />

Facetten, wie beispielsweise<br />

die lebendige, dynamische Landschaft<br />

und die unterschiedlichen Religionen,<br />

Sprachen, Kulturen und Lebensverhältnisse<br />

<strong>de</strong>r Menschen in Pakistan vor. Die<br />

Zuhörer je<strong>de</strong>n Alters waren aufgrund<br />

<strong>de</strong>r Anschaulichkeit, die <strong>de</strong>n Vortrag<br />

begleitete, gefesselt. Insgesamt war es<br />

eine gelungene, informative und interessante<br />

Präsentation.


Eine junge Französin am Humboldtgymnasium<br />

Im Schuljahr 2005/06 weilte von Februar<br />

bis Juli 2006 A<strong>de</strong>line Fontaine, eine<br />

Französin aus Epinal, für sechs Monate<br />

im Rahmen <strong>de</strong>s Voltaìre-Programms an<br />

unserem Gymnasium. Ihre Gastfamilie<br />

war die Familie Bünzel, in welcher<br />

A<strong>de</strong>line sich sehr wohl fühlte.<br />

Zur Zeit befin<strong>de</strong>t sich die Schülerin<br />

Judith Bünzel in Frankreich und lebt<br />

dort in A<strong>de</strong>lines Familie. Sie nimmt am<br />

Unterricht <strong>de</strong>s lycée teil, genau wie<br />

A<strong>de</strong>line vor einem Jahr bei uns.<br />

A<strong>de</strong>line war begeistert von ihrer Klasse<br />

9/2, fand viele neue Freun<strong>de</strong>, die ihr<br />

halfen, die Sprachbarrieren zu überwin<strong>de</strong>n.<br />

Die Schüler verbrachten in<br />

Deutschland nicht nur <strong>de</strong>n Schulalltag<br />

zusammen, son<strong>de</strong>rn besuchten gemeinsam<br />

das Schwimmbad, fuhren Rad und<br />

gingen gemeinsam ins Kino.<br />

Es war zu Beginn <strong>de</strong>s Austausches für<br />

A<strong>de</strong>line gar nicht so einfach, <strong>de</strong>m Unterrichtsgeschehen<br />

in <strong>de</strong>utscher Sprache<br />

zu folgen. Durch ihren Ehrgeiz und<br />

Fleiß verbesserte sie ihre Deutsch-<br />

Kenntnisse jedoch erheblich. Natürlich<br />

nahm sie auch am Französisch-<br />

Unterricht <strong>de</strong>r Klasse 9/2 teil. Hier half<br />

sie <strong>de</strong>n Mitschülern bei Übersetzungen,<br />

verbesserte <strong>de</strong>ren Aussprache und berichtete<br />

viel über die Arbeit an ihrem<br />

Gymnasium in Frankreich.<br />

A<strong>de</strong>line stellte sich in fast allen Französisch-Klassen<br />

unseres Gymnasiums vor.<br />

Sie erläuterte <strong>de</strong>n Schülern ihr letztes<br />

Zeugnis am lycée und beantwortete<br />

geduldig alle Fragen, die ihr die interessierten<br />

Humboldt-Gymnasiasten stellten.<br />

Beson<strong>de</strong>rs erstaunt war A<strong>de</strong>line, dass<br />

<strong>de</strong>utsche Schüler in ihren Klassenräumen<br />

essen und trinken. An ihrem Gymnasium<br />

ist dies nicht so. Dafür ist die<br />

Mittagspause in <strong>de</strong>r Kantine, welche in<br />

<strong>de</strong>r Regel eineinhalb bis zwei Stun<strong>de</strong>n<br />

dauert, vorgesehen. In <strong>de</strong>n kleinen Pausen<br />

erledigen die französischen Gymnasiasten<br />

Hausaufgaben und lernen.<br />

Von <strong>de</strong>n Lehrern in Deutschland war<br />

A<strong>de</strong>line begeistert. Sie empfand sie als<br />

sehr offen. Überhaupt, so meinte sie,<br />

re<strong>de</strong>n Lehrer in Deutschland viel mehr<br />

mit ihren Schülern als in Frankreich.<br />

A<strong>de</strong>line genoss es sehr, in Nordhausen<br />

eher Schulschluss zu haben. In Frankreich<br />

en<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Schultag am Gymnasium<br />

gegen 17.00 o<strong>de</strong>r 18.00 Uhr.<br />

Wir sind gespannt auf Judiths Bericht<br />

nach ihrem Aufenthalt in Frankreich!<br />

Anja Ruhnau, FS L Französisch<br />

55


56<br />

Ausstellung von Schülerarbeiten<br />

im Theater Nordhausen<br />

Im Zusammenhang mit <strong>de</strong>m Schultheatertag<br />

wur<strong>de</strong> am 24. November 2006<br />

eine Ausstellung von Schülerarbeiten im<br />

Nordhäuser Theater eröffnet. Die Exposition,<br />

welche im Dezember zu sehen<br />

war, beinhaltete ungefähr 50 Arbeiten<br />

von über 70 Schülern. Die meisten <strong>de</strong>r<br />

Werke zeigen eine Auseinan<strong>de</strong>rsetzung<br />

mit Themen, welche in das Umfeld <strong>de</strong>s<br />

Theaters passen. So konnte man Bühnenbil<strong>de</strong>ntwürfe<br />

o<strong>de</strong>r Illustrationen zu<br />

Aufführungen <strong>de</strong>s Musiktheaters in<br />

unterschiedlichen Gestaltungstechniken<br />

betrachten. Aber auch freiere Umsetzungen<br />

musikalischer Themen und<br />

Plastiken sind zu fin<strong>de</strong>n.<br />

Ans prache<br />

zur Eröffnung <strong>de</strong>r Ausstellung<br />

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe<br />

Gastgeber, liebe Gäste, liebe Schüler, ...<br />

Kunst ist nicht die Wirklichkeit. Aber<br />

Kunst setzt sich mit <strong>de</strong>r Realität auseinan<strong>de</strong>r.<br />

Oft entsteht dabei das Gegenteil,<br />

also ein Gegenbild zur Wirklichkeit,<br />

eine Kunstwelt.<br />

Das, was uns die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Kurses<br />

„Darstellen und Gestalten“ gera<strong>de</strong> gezeigt<br />

haben, ist eine szenische Umsetzung<br />

eines Textes von Jürgen Spohn mit<br />

<strong>de</strong>m Titel „Gegenteil“, und ich <strong>de</strong>nke,<br />

das Dargebotene ist ganz gut in <strong>de</strong>r<br />

Lage, dieses Spannungsfeld zwischen<br />

Wirklichkeit und Gegenentwurf <strong>de</strong>utlich<br />

zu machen.<br />

Warum sind wir hier?<br />

1. Wir haben eine Ausstellung vorbereitet,<br />

die wir hier und jetzt eröffnen wollen.<br />

2. Wir haben die Absicht ins Theater zu<br />

gehen.<br />

Bei<strong>de</strong>s scheint momentan nicht unbedingt<br />

etwas Selbstverständliches zu<br />

sein. Und gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>shalb sind wir froh,<br />

dass eine solche Unternehmung zustan<strong>de</strong><br />

gekommen ist.<br />

Warum stellen wir gera<strong>de</strong> im Theater<br />

aus? – Wir fin<strong>de</strong>n, es ist ein interessanter<br />

Ansatzpunkt, <strong>de</strong>r Frage nachzugehen,<br />

welche Beziehungen sich zwischen<br />

<strong>de</strong>n einzelnen Künsten ergeben. Die<br />

Werke, welche hier zu sehen sind, zeigen<br />

solche Beziehungen vor allem zwischen<br />

bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r und darstellen<strong>de</strong>r<br />

Kunst. Bühnenbil<strong>de</strong>ntwürfe o<strong>de</strong>r Illustrationen<br />

in unterschiedlichen Techniken<br />

zu aktuellen Aufführungen <strong>de</strong>s Musiktheaters<br />

stellen diese Zusammenhänge<br />

in direkter Form her. An<strong>de</strong>re Arbeiten,<br />

wie zum Beispiel die von Christina<br />

Uthleb o<strong>de</strong>r Claudia Henze basieren auf<br />

<strong>de</strong>r Erkenntnis, dass zum Beispiel die<br />

Beziehung zwischen Musik und bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r<br />

Kunst keine willkürliche ist, son<strong>de</strong>rn<br />

auf synästhetischen Wirkungen beruht.<br />

„Welche Farbe hat die Musik?“ o<strong>de</strong>r<br />

„Wie klingt ein Bild?“ sind Fragestellungen,<br />

die ein breites Feld künstlerischer<br />

Auseinan<strong>de</strong>rsetzung eröffnen.<br />

Eigentlich können wir <strong>de</strong>shalb froh sein,<br />

dass die Vorbereitungszeit auf die Ausstellung<br />

begrenzt war, sonst wäre die


Vielfalt <strong>de</strong>r angebotenen Lösungen<br />

wahrscheinlich ausgeufert und die Entscheidung,<br />

welche Werke letztlich präsentiert<br />

wer<strong>de</strong>n, wäre uns noch schwerer<br />

gefallen.<br />

Es ist im Kontext <strong>de</strong>r Ausstellung vor<br />

allem eine Kategorie, die mit Sicherheit<br />

an je<strong>de</strong>r einzelnen Arbeit abzulesen ist.<br />

Das ist die Kategorie <strong>de</strong>r Phantasie. Das<br />

Schöpfen von etwas Einzigartigem, was<br />

bis dahin nicht existiert hat, schafft die<br />

eigentliche künstlerische Befriedigung.<br />

Je<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r schon mal ein Bild gemalt<br />

hat, <strong>de</strong>r mit seinen Hän<strong>de</strong>n etwas Plastisches<br />

geformt hat, <strong>de</strong>r schon einmal auf<br />

einem Instrument gespielt hat o<strong>de</strong>r sich<br />

vor Publikum schauspielerisch ausgedrückt<br />

hat, weiß das.<br />

Deshalb, und damit sind wir bei Dankesworten<br />

angekommen, können alle<br />

Schüler, <strong>de</strong>ren Werke wir hier ausgestellt<br />

haben, wirklich stolz auf sich sein.<br />

Das, was wir hier zusammengetragen<br />

haben, ist eine kleine Ausstellung. Aber<br />

die Zahlen, die in <strong>de</strong>m Zusammenhang<br />

zu nennen sind, sprechen eigentlich<br />

dagegen. Ungefähr 50 Arbeiten sind<br />

ausgestellt, die von über 70 Schülern<br />

gestaltet wur<strong>de</strong>n.<br />

Auch solch eine kleine Ausstellung zu<br />

erarbeiten macht viel Arbeit. Deshalb<br />

bin ich meinen Kolleginnen vom Fach<br />

Kunsterziehung für die gemeinsame<br />

Arbeit im Vorfeld dankbar. Ein Dank<br />

gilt in diesem Zusammenhang auch<br />

Herrn Janiszewski vom BIW, <strong>de</strong>r die<br />

Anfertigung <strong>de</strong>r Po<strong>de</strong>ste für die Plastiken<br />

übernommen hat. Der Schulför<strong>de</strong>rverein<br />

hat die Bil<strong>de</strong>rrahmen finanziert.<br />

Aber all das wäre nichts ohne die<br />

freundliche Unterstützung, die uns vom<br />

Theater und beson<strong>de</strong>rs von Frau Henne<br />

entgegengebracht wur<strong>de</strong>.<br />

Ich wünsche <strong>de</strong>r Ausstellung aufmerksame<br />

Betrachter, die bereit sind, sich auf<br />

die Suche nach <strong>de</strong>n Geheimnissen <strong>de</strong>r<br />

Kunst zu begeben und diese Suche für<br />

sich als Gewinn verbuchen. Deshalb<br />

schließe jetzt mit einem kurzen Zitat<br />

von Pablo Picasso: „Wenn ich wüsste,<br />

was Kunst ist, ich wür<strong>de</strong> es für mich<br />

behalten.“ Vielen Dank.<br />

Hagen Leicht, FS L Kunst<br />

Feininger Schülerpleinair in Mellingen<br />

Es ist hun<strong>de</strong>rt Jahre her, dass <strong>de</strong>r bekannte<br />

Maler und Grafiker und spätere<br />

Bauhaus-Meister Lyonel Feininger zum<br />

ersten Mal Weimar besuchte. Die architektonischen<br />

Motive, die <strong>de</strong>r Künstler in<br />

<strong>de</strong>n Dörfern um diese Stadt fand, sollten<br />

ihn bis zu seinem Tod vor 50 Jahren<br />

beschäftigen.<br />

Diese bei<strong>de</strong>n Jahrestage waren für ca.<br />

50 Schüler unseres Gymnasiums Anlass,<br />

auch in diesem Jahr am Feininger<br />

57


Schülerpleinair in Mellingen teilzunehmen.<br />

„Zwischen Farbenrausch und Schwarz–<br />

Weiß“ lautete das Motto <strong>de</strong>r diesjährigen<br />

Veranstaltung. Die Stu<strong>de</strong>nten und<br />

Lehrkräfte <strong>de</strong>s Instituts für Kunst <strong>de</strong>r<br />

Universität Erfurt hatten hierzu wie<strong>de</strong>r<br />

interessante Gestaltungsangebote unterbreitet.<br />

Dazu gehörten experimentelle<br />

Techniken, wie zum Beispiel ein Linoldruck,<br />

welcher auf zeichnerischem<br />

Wege zu fantasievollen Landschaften<br />

weiterentwickelt wur<strong>de</strong>. Auch Collagen,<br />

58<br />

welche mit gezeichneten Linien und<br />

gemalten Flächen in Verbindung gebracht<br />

wur<strong>de</strong>n, regten die Experimentierfreu<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Schüler an. Aber auch<br />

Radierungen o<strong>de</strong>r Monotypien als eher<br />

traditionelle Techniken konnten in Angriff<br />

genommen wer<strong>de</strong>n. Die meiste<br />

Anziehungskraft übten allerdings das<br />

Gestalten von farbigem Holzschmuck<br />

und das künstlerische Verfrem<strong>de</strong>n von<br />

Postkartenmotiven auf unsere Schüler<br />

aus.<br />

Hagen Leicht, FS L Kunst


Preisträger <strong>de</strong>s 53. Europäischen Wettbewerbs 2006<br />

„Europa in <strong>de</strong>r Schule“<br />

Vesela Zlateva, Klasse 5/1, Hans<br />

Zwirnmann, Klasse 6/2, und Maximilian<br />

Huttasch, Klasse 6/2, (Foto von rechts<br />

nach links) sind die Preisträger unseres<br />

Gymnasiums beim 53. Europäischen<br />

Wettbewerb. Vesela und Hans erhielten<br />

die Auszeichnung für ihre bildkünstlerische<br />

Arbeit auf Lan<strong>de</strong>sebene und Maximilian<br />

gehört zu <strong>de</strong>n Siegern auf Bun-<br />

<strong>de</strong>sebene. In einer feierlichen Veranstaltung<br />

am 16. Mai 2006 in Bad Frankenhausen<br />

am Kyffhäusergymnasium wur<strong>de</strong><br />

diese Leistung mit Urkun<strong>de</strong>n und<br />

Sachpreisen gewürdigt. Erfreulich überrascht<br />

waren wir alle, als wir feststellten,<br />

dass Veselas Bild als Urkun<strong>de</strong>nmotiv<br />

ausgewählt wur<strong>de</strong>.<br />

59


60<br />

Der Weltrekordler,<br />

<strong>de</strong>r nicht Olympiasieger wer<strong>de</strong>n durfte<br />

Zehnkampf-Weltrekordler von 1980 zu Gast am Humboldtgymnasium<br />

Ein volles Besuchsprogramm hatte <strong>de</strong>r<br />

Olympia–Silbermedaillengewinner von<br />

1976 Guido Kratschmer am 2. Februar<br />

2006 in Nordhausen.<br />

Eingela<strong>de</strong>n ans Humboldt-Gymnasium<br />

hatte ihn die Seminarfachgruppe <strong>de</strong>r<br />

Zwöftklässler Jannick Hempowicz,<br />

Daniel Schrumpf, Oliver See und Sören<br />

Stenzel zur Verteidigung ihrer Arbeit:<br />

„Wie beeinflussten politische Ereignisse<br />

und Interessen die Olympischen Spiele<br />

<strong>de</strong>r Neuzeit?“.<br />

Der Boykott <strong>de</strong>r Spiele von Moskau<br />

1980 durch viele Staaten <strong>de</strong>s Westblocks<br />

(auch durch die BRD) war ein<br />

Schwerpunkt <strong>de</strong>r Präsentation in <strong>de</strong>r zur<br />

Kongresshalle um<strong>de</strong>korierten Turnhalle<br />

Blasiistraße. Der Mainzer Guido<br />

Kratschmer war 1980 auf <strong>de</strong>m Höhepunkt<br />

seiner Karriere und galt als Top-<br />

Favorit auf <strong>de</strong>n Olympiasieg. Nach <strong>de</strong>m<br />

Einmarsch <strong>de</strong>r Sowjetunion in Afghanistan<br />

entschloss sich die Sportführung<br />

<strong>de</strong>r BRD auf politischen Druck <strong>de</strong>r<br />

Regierung nicht an <strong>de</strong>n Spielen von<br />

Moskau teilzunehmen. Kratschmer, um<br />

die Chance seines Lebens gebracht,<br />

reagierte mit einem fantastischen Weltrekord<br />

von 8667 Punkten.<br />

1984 erfolgte dann <strong>de</strong>r Gegenboykott<br />

<strong>de</strong>s Ostblocks bei <strong>de</strong>n Olympischen<br />

Spielen von Los Angeles. Während<br />

Kratschmer mit <strong>de</strong>m 4. Platz noch einmal<br />

in die Weltspitze zurückkehrte,<br />

musste die bereits nominierte Nordhäuser<br />

Turnerin Kerstin Wiesner die Hoffnung<br />

auf einen Start bei Olympia durch<br />

<strong>de</strong>n Boykott <strong>de</strong>r DDR aufgeben. Nun<br />

waren die Nordhäuser Lehrerin und <strong>de</strong>r<br />

Mainzer Zehnkämpfer gefragte Zeitzeugen<br />

in <strong>de</strong>r Diskussionsrun<strong>de</strong>.<br />

Eindrucksvoll gelang es <strong>de</strong>r Seminarfachgruppe<br />

diese politische Beeinflussung<br />

mit Bil<strong>de</strong>rn und Vi<strong>de</strong>os untermalt<br />

vor <strong>de</strong>m Schulleiter Herrn Köthe, <strong>de</strong>r<br />

Prüfungskommission und Oberstufen-<br />

Mitschülern darzustellen. Frei von <strong>de</strong>n<br />

i<strong>de</strong>ologischen Zwängen <strong>de</strong>s Kalten<br />

Krieges bewerteten die Schüler die<br />

Boykotte als Missbrauch <strong>de</strong>s Sports, <strong>de</strong>r<br />

politisch nichts gebracht hat, für die<br />

betroffenen Sportler jedoch eine Katastrophe<br />

war.<br />

Bereits am Vormittag nahm <strong>de</strong>r Ex-<br />

Weltrekordler aktiv an <strong>de</strong>r Gestaltung<br />

eines kindgerechten Fit-Kids-<br />

Zehnkampfes im Sportunterricht teil.<br />

Beim Hür<strong>de</strong>nlauf, Kunststoffspeerwerfen,<br />

Stabweitspringen, Diskusrollen…wur<strong>de</strong><br />

eifrig um je<strong>de</strong>n Punkt gekämpft.<br />

Höhepunkt war <strong>de</strong>r abschließen<strong>de</strong><br />

lange Lauf über 10 Hallenrun<strong>de</strong>n.<br />

Bei <strong>de</strong>r Siegerehrung erhielt je<strong>de</strong>r<br />

Schüler <strong>de</strong>r Klasse 6/1 eine vom prominenten<br />

Gast unterschriebene Urkun<strong>de</strong><br />

und auch die Olympiamedaille von<br />

1976 durfte mal „zur Probe“ getragen<br />

wer<strong>de</strong>n.


Guido Kratschmer und die Zehnkämpfer/innen <strong>de</strong>r Klasse 6/1<br />

Am Abend fand dann in <strong>de</strong>r Geschäftstelle<br />

<strong>de</strong>s LV Altstadt eine Gesprächsrun<strong>de</strong><br />

von Athleten, Trainern und Vereinsvorstand<br />

zur Geschichte, zur Faszination<br />

und zum Training <strong>de</strong>s Zehnkampfes<br />

statt. Eine Computerpräsentation<br />

führte durch alle 10 Übungen <strong>de</strong>r<br />

Königsdisziplin und bot Anreize zum<br />

Fachsimpeln. LV-Altstadt-Vorsitzen<strong>de</strong>r<br />

Dieter Jürgens bedankte sich bei <strong>de</strong>m<br />

sympathischen Ehrengast mit einer<br />

gebun<strong>de</strong>nen <strong>Ausgabe</strong> <strong>de</strong>r ersten 25<br />

<strong>Ausgabe</strong>n <strong>de</strong>r Vereinszeitung.<br />

Für die Fachschaft S port:<br />

Martin Räcke<br />

Die Olympischen Winterspiele live erlebt!<br />

Das Turnerteam <strong>de</strong>r Wettkampfklasse 3<br />

wbl. vom Nordhäuser Humboldtgymnasium,<br />

das bei <strong>de</strong>m Wettbewerb „Jugend<br />

trainiert für Olympia am Bun<strong>de</strong>sfinale<br />

2005 teilgenommen hatte, beteiligte sich<br />

En<strong>de</strong> 2005 an einem Kreativwettbewerb<br />

<strong>de</strong>s Sponsors <strong>de</strong>r olympischen Winterspiele<br />

und <strong>de</strong>s Wettbewerbs „Jugend<br />

61


trainiert für Olympia“, McDonald´s.<br />

Aus ca. 300 Einsendungen gingen wir<br />

gemeinsam mit einem Ru<strong>de</strong>rteam aus<br />

Dachau als Sieger hervor und durften<br />

jetzt 5 Tage die Olympischen Winterspiele<br />

in Turin life erleben. Ein Traum<br />

wur<strong>de</strong> wahr.<br />

Am 10. Februar 2006 erlebten wir die<br />

Eröffnungszeremonie im Turiner Olympiastadion<br />

aus nächster Nähe. Es war<br />

ein überwältigen<strong>de</strong>s Erlebnis, beson<strong>de</strong>rs<br />

<strong>de</strong>r Einmarsch <strong>de</strong>r Athleten und das<br />

große internationale Staraufgebot. Nach<br />

einer erholsamen Nacht in unserem<br />

Hotel in Briançon (Frankreich) ging es<br />

am nächsten Tag bei strahlen<strong>de</strong>m Sonnenschein<br />

auf die Piste zum Skilaufen.<br />

Der Abend klang bei einem 3–Gänge-<br />

Menue harmonisch aus.<br />

62<br />

Am folgen<strong>de</strong>n Tag ging die Fahrt mit<br />

eigenem Bus nach Sestrière zur Herrenabfahrt.<br />

Super Tribünenplätze und Superwetter<br />

sorgten für ein herrliches<br />

Erlebnis.<br />

Am <strong>13</strong>. Februar ging die Fahrt nach<br />

Bardonecchia zu <strong>de</strong>m Wettbewerb <strong>de</strong>r<br />

Damen in <strong>de</strong>r Snowboard-Halfpipe. Das<br />

war für uns absolut unbekanntes sportliches<br />

Terrain, aber es war ein wun<strong>de</strong>rschöner<br />

und interessanter Wettkampf<br />

und wir sind mit vielen neuen und tollen<br />

Eindrücken zurück ins Hotel. Am Abend<br />

wartete ein beson<strong>de</strong>rs schönes<br />

Erlebnis auf uns. Wir waren zu Gast im<br />

Deutschen Haus und sollten life die<br />

Harri & Waldi Show erleben.<br />

Unsere Turnerinnen und Frau Kirchbichler<br />

mit <strong>de</strong>n Biathletinnen Katrin Apel und Simone Denkinger


Viele interessante und unvergessene<br />

Begegnungen mit Politikern, Sportlern,<br />

Trainern und Entertainern wer<strong>de</strong>n wohl<br />

nachhaltige Eindrücke bei uns hinterlassen.<br />

So haben wir unter an<strong>de</strong>rem mit<br />

<strong>de</strong>n Verteidigungsminister Franz Josef<br />

Jung, mit <strong>de</strong>m NOK-Präsi<strong>de</strong>nten Dr.<br />

Klaus Steinbach, mit so erfolgreichen<br />

Sportlern wie <strong>de</strong>n Biathleten Martina<br />

Glagow, Frank Luck, Katrin Apel und<br />

Simone Denkinger, mit <strong>de</strong>m ehemaligen<br />

Bobpiloten Christoph Langen, mit <strong>de</strong>r<br />

Slalomspezialistin Monika Bergmann-<br />

Schmu<strong>de</strong>rer, aber auch mit <strong>de</strong>n Entertainern<br />

Harald Schmidt und Wal<strong>de</strong>mar<br />

Hartmann interessante Gespräche geführt,<br />

schöne Fotos geschossen und<br />

natürlich Autogramme bekommen. Bei<br />

<strong>de</strong>r Livesendung Harri & Waldi im<br />

Olympiastudio durften wir als Studiogäste<br />

Fernsehluft schnuppern. Gegen<br />

2.00 Uhr waren wir dann erschöpft, aber<br />

überwältigt von so tollen Begegnungen,<br />

Erlebnissen und Erfahrungen wie<strong>de</strong>r im<br />

Hotel.<br />

Am letzten Tag wur<strong>de</strong>n wir von einem<br />

Kamera- und Fotografenteam beim<br />

gemeinsamen Skilaufen mit Christa<br />

Kinshofer (Olympische Silbermedaillengewinnerin<br />

im Slalom von 1980) und<br />

einem Treffen mit <strong>de</strong>m Biathleten Andreas<br />

Birnbacher begleitet. Der letzte Tag<br />

klang mit einem gemeinsamen Racletteessen<br />

und <strong>de</strong>m Austauschen <strong>de</strong>r Eindrücke,<br />

aber auch mit einem wehmütigen<br />

Abschied aus.<br />

Wir möchten uns an dieser Stelle noch<br />

einmal recht herzlich bei <strong>de</strong>r Marketingabteilung<br />

von McDonald´s bedanken,<br />

die uns diese Reise ermöglicht hat und<br />

uns hervorragend vor Ort betreute.<br />

Elfi Kirchbichler, Teambetreuerin,<br />

im Namen <strong>de</strong>r S portler<br />

4. Sportfahrt nach Srebsko (Tschechien)<br />

Unsere 4. Sportfahrt führte 42 unserer<br />

besten und erfolgreichsten SportlerInnen<br />

<strong>de</strong>r Klassenstufen 7 bis 12 vom 4.<br />

bis 7. September 2006 in das Böhmische<br />

Paradies nach Srebsko. Nach ca. 6stündiger<br />

Fahrt kamen wir in <strong>de</strong>r Bungalowanlage<br />

Junior Plus an.<br />

Am ersten Tag stand ein Besuch <strong>de</strong>r<br />

gol<strong>de</strong>nen Stadt Prag auf <strong>de</strong>m Programm.<br />

Bei strahlen<strong>de</strong>m Sonnenschein besichtigten<br />

wir <strong>de</strong>n Hradschin mit seinem<br />

Gol<strong>de</strong>nen Gässchen, die Karlsbrücke<br />

und die Innenstadt. Ein Einkaufsbummel<br />

run<strong>de</strong>te <strong>de</strong>n wun<strong>de</strong>rschönen Tag ab.<br />

Am zweiten Tag stan<strong>de</strong>n sportliche<br />

Aktivitäten auf <strong>de</strong>m Programm. Zuerst<br />

ging es zu einer leichten Raftingtour auf<br />

<strong>de</strong>n nahe liegen<strong>de</strong>n Fluss, wo bei wil<strong>de</strong>n<br />

Wasserschlachten und waghalsigen<br />

Überholversuche einige zum Teil unfreiwillig<br />

im 15 Grad kalten Wasser<br />

lan<strong>de</strong>ten. Am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Tour war nichts<br />

und niemand mehr trocken.<br />

63


Am Nachmittag ging es bei einer 20 bis<br />

25 km langen Mountainbiketour über<br />

Stock und Stein, durch Schlamm, Wald<br />

und Wiesen, über Berge und steile Abfahrten<br />

ganz schön an unsere körperlichen<br />

Grenzen. Am Abend aber war alle<br />

Anstrengung vergessen und wir konnten<br />

uns bereits einen fertigen Zusammen-<br />

64<br />

Noch sind alle trocken!<br />

schnitt aller Fotos in gemütlicher und<br />

sehr lustiger Run<strong>de</strong> ansehen. Nachts<br />

ging es dann in die Heimat zurück. Es<br />

waren gelungene, interessante und<br />

schöne Tage, Aben<strong>de</strong> und auch Nächte.<br />

Elfi Kirchbichler<br />

8. Vereinssportfest mit <strong>de</strong>m LV Altstadt 98 e.V.<br />

Am 9. September 2006 fand unser 8.<br />

gemeinsames Sportfest auf <strong>de</strong>m Hohekreuzsportplatz<br />

statt. Die feierliche<br />

Eröffnung nahm <strong>de</strong>r Thüringer Wirtschaftsminister<br />

Jürgen Reinholz vor.<br />

Allein diese Tatsache zeigt die enorme<br />

Wertschätzung unserer gemeinsamen<br />

Arbeit zum Wohle unserer Jugendlichen,<br />

aller Sportler und Helfer weit über<br />

die Kreisgrenzen hinaus.


Eröffnung <strong>de</strong>s Sportfestes durch Wirtschaftsminister Reinholz (Mitte),<br />

mit <strong>de</strong>m Vorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s LV Altstadt 98, Dieter Jürgens (links).<br />

Nach <strong>de</strong>r Eröffnung liefen unsere jüngsten<br />

Mitglie<strong>de</strong>r Fähnchen schwenkend<br />

eine Stadionrun<strong>de</strong>. Beim anschließen<strong>de</strong>n<br />

15-Minuten-Lauf zeigten rund 300<br />

Teilnehmer ihre sportlichen Ambitionen.<br />

Bei Mannschaftswettkämpfen<br />

(Zweifel<strong>de</strong>rball, Fußball, Volleyball,<br />

Staffelläufe und Tauziehen) maßen sich<br />

verschie<strong>de</strong>ne Klassen o<strong>de</strong>r Freizeitmannschaften<br />

im sportlichen Wettbewerb.<br />

In vielen Einzeldisziplinen (Altstadtsteinstoßen,<br />

Schlussweitsprung,<br />

Schlängellauf, Torwandschiessen usw.)<br />

wur<strong>de</strong>n ebenfalls in allen Altersklassen<br />

um Bestleistungen und <strong>de</strong>n Sieg gekämpft.<br />

Ein Stabhochsprungwettkampf<br />

mit einer befreun<strong>de</strong>ten Mannschaft aus<br />

Mühlhausen sorgte für <strong>de</strong>n leistungssportlichen<br />

Akzent.<br />

Das Jugendsozialwerk sorgte mit spielerischen<br />

Stationen und Geschicklichkeitswettbewerben<br />

für eine gelungene<br />

Ergänzung und Umrahmung <strong>de</strong>s Sportfestes.<br />

Für das leibliche Wohl war auch bestens<br />

gesorgt, so dass die ca. 1200 Teilnehmer<br />

und Besucher nach etwa vier Stun<strong>de</strong>n<br />

rundum zufrie<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Heimweg antreten<br />

konnten.<br />

Für die Fachschaft S port:<br />

Elfi Kirchbichler<br />

65


66<br />

Noch ist das Feld dicht beisammen: Start zum traditionellen 15-Minuten-Lauf<br />

Stolz auf SAM<br />

Humboldt-S portgala: 150 Nordhäuser Schüler zeigten ihr Können<br />

Sportasse in drei Kategorien geehrt<br />

Zu <strong>de</strong>n Klängen von Herbert Grönemeyers<br />

WM-Song „Zeit, dass sich was<br />

dreht“ und Queens „We will rock you“<br />

marschierten gestern 150 Humboldt-<br />

Schüler in die Wiedigsburghalle ein.<br />

Dies war <strong>de</strong>r Auftakt zu abwechslungsreichen<br />

zweieinhalb Stun<strong>de</strong>n, die aus<br />

je<strong>de</strong>r Menge Sport, Tanz und Ehrungen<br />

bestan<strong>de</strong>n.<br />

Frie<strong>de</strong>rike Berg und Nikolas Jantosch<br />

führten locker und gekonnt durchs Programm.<br />

So gab es unter an<strong>de</strong>rem einen<br />

kurzen Leichtathletik-Zehnkampf zu<br />

bestaunen, <strong>de</strong>n Maike Karnstedt, Maren<br />

Besser, Katharina Menge und Lea Besser<br />

bestritten. Die bei<strong>de</strong>n Judo-<br />

Schwarzgurte Sören Wehrhan und Benjamin<br />

Siebert boten eine beeindrucken<strong>de</strong><br />

Kata-Vorführung mit Zeitlupen-<br />

und Rückwärts-Elementen. Geräteturnen,<br />

Karate, Basketball und Bo<strong>de</strong>nturnen<br />

bil<strong>de</strong>ten weitere Höhepunkte. Sandra<br />

Jödicke, Christin Ruprecht und die<br />

Mädchen <strong>de</strong>r Klasse zehn wussten mit<br />

ihrem Disco-Tanz zu begeistern. Interessant<br />

war auch die Tanz-<br />

Metamorphose <strong>de</strong>r TSV-Turnerinnen,<br />

die sich aus farbigen Säcken „befreiten“.


Spannung kam auf, als die Namen <strong>de</strong>r<br />

Sportasse verkün<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>n, die von<br />

<strong>de</strong>n Schülern und <strong>de</strong>r Lehrerschaft gewählt<br />

wur<strong>de</strong>n. „Sportlerin <strong>de</strong>s Jahres“<br />

wur<strong>de</strong> Laura Thierfel<strong>de</strong>r vor <strong>de</strong>r Zweiten<br />

Anne Bierwisch und <strong>de</strong>n gemeinsamen<br />

Dritten Theresa Aptekorz, Maike<br />

Karnstedt, Marlene Krieger und Hanna<br />

Wußling. Bei <strong>de</strong>n Sportlern machte<br />

Thomas Riemekasten das Rennen vor<br />

Steffen Heise und <strong>de</strong>n Drittplatzierten<br />

Christoph Kühlewind, Alexan<strong>de</strong>r<br />

Schwerdt, Hagen Walter und Maximilian<br />

Huttasch. Bei <strong>de</strong>n Mannschaften<br />

setzten sich schließlich die Basketballer<br />

<strong>de</strong>r Wettkampfklasse (WK) II durch vor<br />

<strong>de</strong>n Basketball-Mädchen <strong>de</strong>r WK III<br />

und <strong>de</strong>n gemeinsamen Dritten 14-mal<br />

100-Meter-Großstaffel, <strong>de</strong>n Schwimmerinnen<br />

<strong>de</strong>r WK II sowie <strong>de</strong>n Geräteturnerinnen<br />

<strong>de</strong>r WK II und IV.<br />

Je<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Teilnehmer erhielt außer<strong>de</strong>m<br />

das „SAM“. Das ist keine Strukturanpassungsmaßnahme,<br />

son<strong>de</strong>rn ein aus<br />

Ton gefertigtes Sport-Ass-Medaillon.<br />

„Uns geht es bei <strong>de</strong>r Sportgala vor allem<br />

darum, die Schüler mit ihren Stärken zu<br />

zeigen“, sagte Humboldt-Schulleiter<br />

Ralf-Gerhard Köthe. Dies sei <strong>de</strong>shalb so<br />

wichtig, weil dadurch die I<strong>de</strong>ntifikation<br />

mit <strong>de</strong>r Schule gestiftet wer<strong>de</strong>. Lei<strong>de</strong>r<br />

sei es nicht gelungen, die Sport-Gala,<br />

die alle zwei Jahre stattfin<strong>de</strong>t, an einem<br />

Abend zu veranstalten. „Dann hätten<br />

natürlich auch die Eltern Zeit gehabt,<br />

sich die Darbietungen ihrer Kin<strong>de</strong>r<br />

anzuschauen“, meinte Köthe. Der Grund<br />

sei einfach <strong>de</strong>r, dass die Wiedigsburghalle<br />

am Abend schon ausgebucht ist.<br />

Da blieb nur <strong>de</strong>r Termin am Vormittag.<br />

Der Artikel von Hans-Peter Blum erschien<br />

in <strong>de</strong>r Thüringer Allgemeinen am<br />

7. Juli 2006.<br />

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