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Lebenshilfe Aktuell 4/2005 - Lebenshilfe Bad Tölz-Wolfratshausen

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<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Aktuell</strong> | 4/<strong>2005</strong> |<br />

Liebe Mitglieder und Freunde der <strong>Lebenshilfe</strong>,<br />

„Liebe ist nie normal“ – so titelte jüngst die<br />

Süddeutsche Zeitung den Bericht über einen<br />

Film des Allgäuer Regisseurs Leo Hiemer. Der<br />

sehenswerte Streifen (45 min) mit dem Titel<br />

„Komm wir träumen“ erzählt die Geschichte ei-<br />

ner ungewöhnlichen Liebe. Die geistig behinder-<br />

te Ulrike (überzeugend gespielt von der jungen<br />

Schauspielerin Anna Brüggemann) verliebt sich<br />

in der Behindertenwerkstatt in den Zivildienst-<br />

leistenden Eckhart. Auch dieser fühlt sich zu ihr<br />

hingezogen, wohl wissend, dass er die Grenzen<br />

nicht überschreiten darf.<br />

Ja, Liebe ist nie normal. Sie ist immer etwas Au-<br />

ßergewöhnliches und etwas Individuelles. Dies<br />

gilt nicht nur für extreme Situationen wie die im<br />

Film dargestellte, sondern auch für den ganz<br />

normalen, alltäglichen Umgang von Menschen<br />

mit und ohne Behinderung. Anna Brüggemann,<br />

deren Zwillingsschwester behindert ist, hat wäh-<br />

rend der Dreharbeiten den Reichtum entdeckt,<br />

der im Zusammenleben mit behinderten Men-<br />

schen verborgen liegt. Sie sagte im Interview,<br />

diese Filmrolle sei keine Rolle wie jede andere<br />

gewesen. „Ich konnte wahnsinnig viel von der<br />

Herzlichkeit der Behinderten mitnehmen, sie<br />

sind alle unglaublich freundlich und lebendig.<br />

Wenn man solche Menschen trifft, spürt man<br />

plötzlich wieder, worauf es im Leben wirklich<br />

ankommt. Den Behinderten ist es wichtig, dass<br />

man fröhlich ist – und dass man liebt.”<br />

Wir stehen vor dem Weihnachtsfest. Der gera-<br />

de in dieser Zeit allgegenwärtige Konsum droht<br />

heute den tiefgründigen Sinn dieses Festes zu<br />

verhüllen: die Kunde von einer „Liebe, die nicht<br />

normal ist“. Es ist die Botschaft von der Liebe<br />

Gottes zu jedem von uns Menschen, gerade<br />

auch zu jenen, die nach menschlichem Ermes-<br />

sen als „nicht normal“ gelten. Das Weihnachts-<br />

fest ruft uns ins Gedächtnis: „Gott wird Mensch,<br />

weil er jeden von uns lieben will. Er liebt uns<br />

nicht, weil wir gut oder vollkommen sind. Er<br />

liebt uns, weil ER gut, weil ER vollkommen ist.“<br />

Dass es sich lohnt, diese „nicht normale“ Lie-<br />

be Gottes – auch und gerade im Umgang mit<br />

behinderten Menschen – zu empfangen und<br />

zu erlernen, dazu will uns das christliche Weih-<br />

nachtsfest einladen. Lieben, das ist es, worauf<br />

es im Leben wirklich ankommt.<br />

Im Namen des gesamten Vorstandes wünsche<br />

ich allen Leserinnen und Lesern eine geseg-<br />

nete Adventszeit, frohe Weihnachten und ein<br />

gesundes Neues Jahr.<br />

Ihr Prof. Martin Lechner, . Vorsitzender

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