Digitale Transformation
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Das Prinzip des lebenslangen Lernens wirklich leben<br />
Mina Saidze, Data Lead bei Axel Springer und Forbes 30 under 30 Gründerin, im Interview darüber, warum die Digitalisierung<br />
sowohl für die Wirtschaft als auch für die Gesellschaft eine große Chance ist und worauf wir jetzt den Fokus legen müssen.<br />
Text Ella Fledrich<br />
Du setzt dich dafür ein, dass Tech, Big Data<br />
und künstliche Intelligenz demokratischer<br />
werden. Was heißt das genau und warum ist<br />
das wichtig?<br />
Meiner Meinung nach brauchen wir alle mehr Verständnis<br />
rund um KI und Big Data, um die Selbstbestimmtheit<br />
und Urteilsfähigkeit des Individuums<br />
wie auch die Digitalisierung verantwortungsbewusst<br />
voranzutreiben. Data und AI Literacy ist für mich wie<br />
eine Sprache, die jede:r beherrschen muss. Nicht jede:r<br />
muss einen preisverdächtigen Roman schreiben<br />
können, aber in der Lage sein, lesen und schreiben zu<br />
können. Das bedeutet für mich konkret die Fähigkeit,<br />
Daten zu verstehen, zu analysieren und zu kommunizieren<br />
und auch zu wissen, was KI ist, welche Anwendungsfälle<br />
es gibt und wie wir damit umgehen. Es<br />
geht hierbei um Teilhabe in unserer Gesellschaft der<br />
Zukunft.<br />
Vor welchen Herausforderungen stehen die Unternehmen<br />
aktuell hinsichtlich des digitalen Wandels<br />
in der deutschen Wirtschaft?<br />
Der Fachkräftemangel wird uns weiterhin beschäftigen,<br />
da er einen neuen Höchststand in Deutschland erreicht.<br />
Im Juli 2022 waren 49,7 Prozent der Unternehmen beeinträchtigt.<br />
Das waren so viele wie nie seit Beginn der<br />
ifo-Konjunkturumfragen 2009. Besonders in den IT-<br />
Berufen ist die Fachkräftelücke gravierend: Laut dem<br />
Future of Work Report der Boston Consulting Group<br />
werden in Deutschland bis zum Jahr 2030 rund 1,1 Mio.<br />
IT-Fachkräfte fehlen. Gleichzeitig ist der Bedarf nicht<br />
nur seitens der Wirtschaft, sondern auch des Staates gestiegen,<br />
da dieser die Verwaltung digitalisieren möchte.<br />
Um diesem Bedarf an Fachkräften gerecht zu werden,<br />
müssen schnelle Veränderungen seitens der Wirtschaft,<br />
Gesellschaft und Politik angestoßen werden.<br />
Prozessoptimierung, Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerung<br />
– welche Geschäftsführung würde<br />
hierbei ablehnen? Doch im ganzen Diskurs um New<br />
Work und Mitarbeiterbindung bleibt eine Frage offen:<br />
Wie finden Mitarbeitende hier noch den Anschluss,<br />
statt eines Ausschlusses, der bei der Digitalisierung<br />
immer in aller Munde ist?<br />
Gerade im Zeitalter der Digitalisierung brauchen wir mehr<br />
Menschen, die das Prinzip des lebenslangen Lernens<br />
auch wirklich leben. Für Mitarbeitende kann die Digitalisierung<br />
eine Chance sein, durch Fort- und Weiterbildung<br />
neue Kompetenzen zu erwerben oder sogar<br />
einen neuen Beruf in der Tech-Industrie zu ergreifen.<br />
Wichtig ist zu wissen, dass nicht alle digitalen Jobs<br />
Coding-Talent erfordern.<br />
Es reicht das Verständnis rund um Tech, künstliche<br />
Intelligenz und Big Data, um in der Lage zu sein, technische<br />
Sachverhalte einzuordnen, Anforderungen an ein<br />
Produkt formulieren und mit Stakeholdern zusammenarbeiten<br />
zu können. Deswegen werden Skills wie Empathie<br />
und Kommunikation im Zeitalter der Digitalisierung<br />
wichtiger denn je.<br />
Deutschland verfolgt vor allem<br />
ein Ziel: Die künstliche Intelligenz<br />
soll uns zu einem großen<br />
Innovationstreiber in Europa<br />
machen und dafür sorgen, dass wir<br />
im Wettbewerb bestehen können.<br />
Kann die Digitalisierung für die deutsche Wirtschaft<br />
einen ausschlaggebenden Fortschritt mit<br />
sich bringen? Wo sehen Sie die „digitalisierte“<br />
deutsche Wirtschaft in zehn Jahren?<br />
Künstliche Intelligenz ist eine wichtige Innovation und<br />
das weiß Deutschland auch. Damit Deutschland auch<br />
nach der Krise wettbewerbsfähig bleibt, hat die Bundesregierung<br />
die Investitionen des Bundes in künstliche<br />
Intelligenz von drei auf fünf Milliarden Euro bis 2025 erhöht.<br />
Damit verfolgt Deutschland vor allem ein Ziel: Die<br />
künstliche Intelligenz soll uns zu einem großen Innovationstreiber<br />
in Europa machen und dafür sorgen, dass<br />
wir im Wettbewerb gegen Länder wie China, Indien oder<br />
den USA bestehen können.<br />
Das ist zwar alles begrüßenswert, aber so wirklich zufrieden<br />
bin ich immer noch nicht. In Debatten über Technologie<br />
fokussieren wir uns lediglich darauf, ob wir die<br />
Kasse, hier die Staatskasse, zum Klingeln bringen. Was<br />
wir dabei vergessen ist, dass wir analog dazu eine gesellschaftliche<br />
Debatte führen müssen. Das bedeutet für<br />
mich auch, dass wir die Gefahren wie Machtmissbrauch<br />
und Voreingenommenheit nicht nur erkennen, sondern<br />
aktiv vorbeugen. Deswegen müssen wir auch eine Vorreiterrolle<br />
darin einnehmen, internationale Qualitätsstandards<br />
für sichere, vertrauenswürdige KI-Produkte<br />
zu etablieren.<br />
Wie kann Big Data und künstliche Intelligenz die<br />
Welt gerechter machen?<br />
Ob technologische Durchbrüche wie Big Data Analytics<br />
zu mehr Gerechtigkeit beitragen, hängt davon ab, wie<br />
wir als Menschen diese nutzen. Beispielsweise können<br />
wir mithilfe von Big Data Analytics die Gleichstellung<br />
verbessern, indem wir Lücken oder Vorurteile aufdecken,<br />
wie z. B. den Gender Pay Gap. Auch kann datengetriebene<br />
Technologie dazu beitragen, die Chancengleichheit bei<br />
der medizinischen Versorgung zu gewährleisten und<br />
bessere Resultate in der Diagnostik zu erzielen. So wurde<br />
beispielsweise eine KI-Technologie für das Brustkrebs-<br />
Screening gemeinsam mit Fachwissen von Ärzt:innen<br />
entwickelt, welche die Überlebenschancen von Frauen<br />
in Entwicklungs- und Schwellenländern verbessert, wo<br />
die Vorsorgeuntersuchung schwer zugänglich und kostenintensiv<br />
ist. Wenn wir über das herkömmliche Wirtschaftswachstum<br />
hinausblicken und messen, wie technologische<br />
Innovationen das Leben möglichst vieler Menschen<br />
verbessern, haben wir eine viel größere Chance,<br />
eine gerechtere Welt zu schaffen.<br />
Mehr über Mina erfahren Sie unter minasaidze.com<br />
FOTO: MINA SAIDZE VON JULIA STEINIGEWEG<br />
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der MEHRWERK GmbH entstanden.<br />
Mit Process Mining & Execution<br />
zum digitalen Vorreiter<br />
Text Isabel Dibos & Janna Meyer<br />
Wer mit dem digitalen Fortschritt nicht mithält,<br />
büßt seine Wettbewerbsfähigkeit ein.<br />
Das ist bekannt. Dennoch fahren gerade<br />
in volatilen wirtschaftlichen Situationen<br />
viele Unternehmen auf Sicht, wodurch Digitalisierungsstrategien<br />
zum Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit ausgebremst<br />
werden. Was kurzfristig gut funktioniert,<br />
ist langfristig nicht nachhaltig: Dadurch entstehende<br />
Kosten oder Qualitätsprobleme sind in vielen Unternehmen<br />
nicht transparent.<br />
Doch es gibt eine Lösung, um die digitale Strategie<br />
wieder in den Mittelpunkt zu rücken und parallel das<br />
Tagesgeschäft zu vereinfachen: der Einsatz von Process<br />
Mining und Process Execution. Dabei liefert Process<br />
Mining automatisierte und wiederholbare End-to-End-<br />
Prozessanalysen zur Erstellung eines digitalen Zwillings.<br />
Auf Basis des Zwillings werden Optimierungspotenziale<br />
und Verbesserungsvorschläge für die Prozesse<br />
abgeleitet, die anschließend durch Process Execution<br />
automatisiert in Maßnahmen umgewandelt werden.<br />
Bisher gebundene Ressourcen werden so im Prozess frei<br />
und können strategisch sinnvoller eingesetzt werden.<br />
Die Erfahrung zeigt, dass durch Nutzung solcher digitalen<br />
Mittel die Konkurrenzfähigkeit langfristig gesichert<br />
und eine digitale Vorreiterschaft erreicht werden kann.<br />
Von der Prozessanalyse und -optimierung zu nachhaltigen<br />
Digitalisierungsinitiativen<br />
Jedoch stehen auch bis dato gut digitalisierte Unternehmen<br />
vor großen Herausforderungen: Es fehlt die<br />
Maßeinheit zur Bewertung der Digitalisierungsinitiativen<br />
und folglich die Rückkopplung zwischen Soll- und<br />
Ist-Zustand, welche zu weiteren Optimierungen führt.<br />
In der Konsequenz bleibt der Digitalisierungsprozess<br />
stehen. Durch Process Mining kann dies verhindert werden:<br />
Die damit erzielte maximale Prozesstransparenz<br />
zeigt, welche Wirkung die Digitalisierung bisher hatte.<br />
So bleibt die Motivation im Unternehmen hoch, die<br />
strategisch sinnvollen nächsten Schritte zu gehen und<br />
nicht dem Tagesgeschäft zum Opfer fallen zu lassen.<br />
Was kurzfristig gut funktioniert,<br />
ist langfristig nicht nachhaltig!<br />
Process Mining legt in Kombination mit Process Execution<br />
den Grundstein für die nachhaltige, strategische<br />
Digitalisierung von Unternehmensprozessen und trägt<br />
somit direkt zur Erreichung höherer Kundenzufriedenheit,<br />
geringerer Kosten oder verbesserter Leistungskennzahlen<br />
bei. Viele der heute als digitale Vorreiter<br />
betrachteten Unternehmen nutzen Process Mining und<br />
Execution bereits mit großem Erfolg und richten ihre<br />
Prozesse auf Basis der dadurch eröffneten Möglichkeiten<br />
neu aus.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter<br />
www.mpm-processmining.com