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Festspielzeit Frühling 2023

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Was bedeuten Ihnen die

Bregenzer Festspiele im

Allgemeinen und der Verein

der Freunde im Besonderen?

Heidi Senger-Weiss: Die Festspiele

sind ein wesentlicher Teil unserer

Identität hier in Vorarlberg. Wir

schätzen sie sehr. Sie brachten

Kunst und Kultur, aber auch Internationalität

ins Ländle.

Paul Senger-Weiss: Den Bregenzer

Festspielen ist es gelungen, nicht

zuletzt durch ihren langjährigen

Intendanten Alfred Wopmann,

einen Stellenwert weit über die Region

hinaus zu bekommen. Seither

verteidigen sie diese Position Jahr

für Jahr. Ohne Zweifel sind sie eine

Visitenkarte der Region. Es ist eine

große Chance, als Freund der Festspiele

eine solche Veranstaltung in

seiner Heimatstadt zu unterstützen.

Zur Premiere des Spiels auf dem See

laden wir immer eine große Runde

von bis zu 15 Gästen ein. Da ist das

Vorzugsbestellrecht natürlich ein

deutlicher Vorteil. Die Nachfrage

nach den Tickets ist enorm.

Der Cercle ist ein kleiner Kreis an

kulturinteressierten und verantwortungsbewussten

Persönlichkeiten.

Was erlebt man in dieser Runde?

Paul Senger-Weiss: Vor wenigen

Wochen gab es beispielsweise einen

Neujahrsempfang im Werkraum

Haus in Andelsbuch im Bregenzerwald.

Die Intendantin Elisabeth

Sobotka und der kaufmännische

Direktor Michael Diem haben von

ihrer Arbeit berichtet. Außerdem

hat ein Saxophon-Quartett der

Stella Privathochschule gespielt.

Das war wirklich sehr gelungen.

Man lernt bei diesen Veranstaltungen

immer wieder interessante

Menschen kennen und erweitert auf

diesem Weg den eigenen Horizont.

Ich sehe diese Runde als Botschafter

der Festspiele. Bregenz ist für

sie auch immer mit den Festspielen

verbunden. Wir haben schon viele

motivieren können, über den Arlberg

hierherzukommen.

Frau Senger-Weiss, Ihre Familie ist

seit jeher eng mit den Bregenzer

Festspielen verknüpft.

Heidi Senger-Weiss: Mein Vater

Ferdinand Weiss war eine der treibenden

Kräfte bei der Gründung

der Bregenzer Festspiele. Er war

zwar nie Präsident, weil er nicht

gerne offizielle Reden gehalten hat.

Aber als Vizepräsident hat er auch

eine Menge Verantwortung übernommen.

Schließlich war es in den

»Wir sehen uns

als Botschafter

der Bregenzer

Festspiele.«

Anfangsjahren eine private Initiative,

bei der es auch um persönliche

Haftung ging. Das war insofern

besonders bemerkenswert, als ja

das Wetter bei den Freiluft-Aufführungen

ein unkalkulierbares

Risiko war – und zudem waren die

Möglichkeiten in Sachen Versicherung

begrenzt. Diese Bregenzer

Bürger:innen hatten wirklich eine

Menge Mut.

Haben Sie noch Erinnerungen an

diese ersten Festspieljahre?

Heidi Senger-Weiss: Ja. Meine Mutter

liebte auch die Kultur, vor allem

die Musik. Sie hat mit meinem Vater

zum Beispiel einen Festspielempfang

in unserem Wohnzimmer gegeben.

Der Dirigent Clemens Krauss saß

auf einem Podest und referierte

über seine Arbeit! Damit haben

meine Eltern ein bisschen dazu

beigetragen, den Künstler:innen,

damals oft Flüchtlinge aus Wien,

das passende gesellschaftliche Umfeld

zu bieten. Es gab ja noch keine

offiziellen Möglichkeiten.

Woran denken Sie gerne zurück,

Herr Senger-Weiss?

Paul Senger-Weiss: Eine Sternstunde

war für mich das Jahr 1980, als

zur Eröffnung des neuen Festspielhauses

Karl Böhm Beethovens

9. Symphonie dirigierte – und das

mit 85 Jahren!

Heidi Senger-Weiss: In meinem

Gedächtnis sind viele tolle Bühnenbilder

geblieben, beispielsweise

Verdis Maskenball mit dem riesigen

Totenkopf, der in ein Buch blickt!

Paul Senger-Weiss: Das Bühnenbild

des Maskenball ging um die Welt!

Frau Senger-Weiss, Sie haben einige

Jahre im Ausland gelebt. Haben Sie

in dieser Zeit die Festspiele weiterverfolgt?

Heidi Senger-Weiss: Die Festspiele

sind für mich immer ein Fixpunkt

geblieben, bei dem ich jedes Jahr

zu Gast gewesen bin. Der Verein

der Freunde setzt das private Engagement

aus der Gründerzeit der

Festspiele fort. So schließt sich für

mich der Kreis.

DER VEREIN DER FREUNDE DER

BREGENZER FESTSPIELE

zählt mehr als 1.000 Mitglieder

aus dem In- und Ausland.

Es gibt verschiedene Optionen:

Freunde zahlen jährlich ab

65 Euro, Förderer 500 und

Cercle-Mitglieder 1.800 Euro.

Vorteile sind unter anderem

das Vorzugsbestellrecht für

Tickets, die Einladung zur

Festspiel-Eröffnung und zur

Programm-Präsentation durch

die Intendantin, zu Opern- und

Konzertfahrten sowie zu

Führungen hinter die Kulissen.

FREUNDE DER BREGENZER FESTSPIELE

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