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Heilpädagogik online 1/11 - sonderpaedagoge.de!

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Das Tätigkeitsorientierte Curriculum in <strong>de</strong>r vorberuflichen Bildung<br />

Weitgehen<strong>de</strong> Übereinstimmung scheint darin zu bestehen, dass ein<br />

wenig anwendungsbezogenes, eher rezeptives Lernen in frontaler<br />

Lernsituation in Koppelung mit einer systematisierten und oft ab-<br />

strakten Form <strong>de</strong>r Wissensvermittlung, die <strong>de</strong>m Alltag in seiner<br />

Komplexität nur selten gerecht wird, häufig zu trägem Wissen (<strong>de</strong>r<br />

Begriff stammt von Renkl) führt. In komplexen und alltagsnahen<br />

Anwendungs- und Problemsituationen kann träges Wissen nur un-<br />

zureichend mobilisiert wer<strong>de</strong>n. Es wer<strong>de</strong>n für dieses Phänomen in<br />

<strong>de</strong>r Literatur folgen<strong>de</strong> Erklärungen (vergl. Huber, Ha<strong>de</strong>r-Popp,<br />

2005, Arbeitshilfe 324101) beschrieben:<br />

Struktur<strong>de</strong>fizit: Das Wissen ist nicht in einer Form vorhan<strong>de</strong>n, das<br />

seine Anwendung erlauben könnte. Faktenwissen wird nicht in<br />

Handlungssituationen umgesetzt. Auch Alltagswissen und schuli-<br />

sches Wissen sind kaum verbun<strong>de</strong>n und in unterschiedlichen<br />

„Schubla<strong>de</strong>n“ abgespeichert. Ein Transfer kann nicht stattfin<strong>de</strong>n.<br />

Defizit <strong>de</strong>s<br />

Metaprozesses:<br />

Metaprozesse, die über <strong>de</strong>m anzuwen-<br />

<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Wissen stehen, sind nicht (ausreichend) vorhan<strong>de</strong>n. Das<br />

Wissen um Anwendungsbedingungen <strong>de</strong>s infrage stehen<strong>de</strong>n Wis-<br />

sens fehlt (zeigt sich z.B. in geringer Motivation, Vorurteilen, feh-<br />

len<strong>de</strong>m Willen etc.).<br />

Fehlen<strong>de</strong> Situiertheit: Diesem neuen Wissens- und Transferbegriff<br />

liegt die Grundannahme zugrun<strong>de</strong>, dass Wissen situativ gebun<strong>de</strong>n<br />

ist. Wissen existiert nicht als bezugslose „Substanz“, son<strong>de</strong>rn ist<br />

immer an <strong>de</strong>n Kontext (Personen, Umwelt) <strong>de</strong>s Wissenserwerbs ge-<br />

bun<strong>de</strong>n.<br />

Mo<strong>de</strong>rne Bildungsarbeit muss neben einer inhaltlichen Kompetenz<br />

systematisch auch methodische, soziale und personale Kompeten-<br />

zen beim Lernen<strong>de</strong>n entwickeln helfen. Nach konstruktivistischen<br />

und kognitionstheoretischen Erkenntnissen (vgl. u.a. Maturana/ Va-<br />

rela 1987, Watzlawick 1995, Roth 1998, Siebert 2000) stellt sich<br />

Lernen als ein selbst gesteuerter, aktiver, konstruktiver, situativer<br />

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<strong>Heilpädagogik</strong> <strong>online</strong> 01/ <strong>11</strong>

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