Gesundheitsvorsorge & Frauengesundheit
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EINE THEMENZEITUNG VON MEDIAPLANET<br />
Lesen Sie mehr unter www.dergesundheitsratgeber.info & www.blickaufsie.info<br />
<strong>Gesundheitsvorsorge</strong><br />
& <strong>Frauengesundheit</strong><br />
AUSTROPHARM<br />
von 13.–15. April<br />
Messe Wien<br />
www.austropharm.at<br />
Diagnose<br />
Brustkrebs<br />
Im Themenschwerpunkt<br />
„<strong>Frauengesundheit</strong>“ spricht<br />
Uta Melle ganz offen über ihre<br />
Diagnose und das Leben mit<br />
Brustkrebs<br />
Neurodermitis<br />
Allergien<br />
Wechseljahre<br />
Menstruation<br />
CALLAlight<br />
CALLAlight<br />
•<br />
•<br />
•
2 Lesen Sie mehr unter www.dergesundheitsratgeber.info<br />
Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />
IN DIESER AUSGABE<br />
04<br />
Was tun bei Neurodermitis?<br />
Sechs Tipps zur Linderung der Symptome<br />
FOTO: SHUTTERSTOCK<br />
Was bedeutet die Diagnose<br />
Diabetes für mein Leben?<br />
Diese Frage stellen sich wohl all jene, die mit dieser Erkrankung konfrontiert<br />
werden. In Österreich ist beinahe jede:r Zehnte betroffen; 90 % davon<br />
erkranken an Diabetes Typ 2. Es handelt sich dabei um eine chronische<br />
Erkrankung, die eine lebenslange Auseinandersetzung erfordert, um sie<br />
erfolgreich im Alltag bewältigen zu können. Das müssen Betroffene aber erst<br />
einmal verstehen und akzeptieren.<br />
FOTO: SHUTTERSTOCKGerade zu Beginn, wenn die<br />
06<br />
Chronisch Entzündliche<br />
Darmerkrankungen<br />
Der Selbstcheck ermöglicht eine<br />
Hilfestellung in der Früherkennung.<br />
09-15<br />
<strong>Frauengesundheit</strong><br />
Im Themenschwerpunkt<br />
„<strong>Frauengesundheit</strong>“ behandeln<br />
wir die Themen Menstruation,<br />
Wechseljahre und Brustkrebs.<br />
Project Managers: Vanessa Geisler, Céleste Ferrand,<br />
Lea Igler Sales Director: Florian Rohm, BA<br />
Lektorat: Sophie Müller, MA Layout: Juraj Príkopa,<br />
Daniela Fruhwirth Managing Director: Bob Roemké<br />
Medieninhaber: Mediaplanet GmbH · Bösendorferstraße 4/23<br />
· 1010 Wien · ATU 64759844 · FN 322799f FG Wien<br />
Impressum: mediaplanet.com/at/impressum/<br />
Distribution: Der Standard Verlagsgesellschaft m.b.H.<br />
Druck: Mediaprint Zeitungsdruckerei Ges.m.b.H. & Co.KG<br />
Kontakt bei Mediaplanet Tel: +43 1 236 34380<br />
E-Mail: hello-austria@mediaplanet.com ET: 31.03.2023<br />
Bleiben Sie in Kontakt:<br />
@DerGesundheitsratgeber<br />
@mediaplanet.austria<br />
Karin Duderstadt<br />
Geschäftsführerin<br />
„wir sind diabetes“<br />
FOTO: PRIVAT<br />
Diagnose Diabetes gestellt worden<br />
ist, ist es daher besonders<br />
wichtig, die richtigen Informationen<br />
zu bekommen. Und wer<br />
wüsste wohl besser, was von Bedeutung<br />
und wissenswert ist, wie die Erkrankung<br />
das tägliche Leben verändert und was man<br />
tun muss, um trotz der Diagnose möglichst<br />
lange und v. a. beschwerdefrei und ohne<br />
gröbere Einschränkungen leben zu können<br />
– als eine Person, die selbst Diabetes und<br />
dennoch das eigene Leben im Griff hat.<br />
In Österreich ist man als Patient:in mit<br />
Typ-2-Diabetes medizinisch grundsätzlich<br />
gut versorgt. Man bekommt das benötigte<br />
Medikament, ein Blutzuckermessgerät<br />
und vielleicht sogar die eine oder andere<br />
Empfehlung, sich mehr zu bewegen<br />
oder gesünder zu ernähren. Nur braucht<br />
es grundlegend mehr Information und<br />
Anleitung, als der Hausarzt/die Hausärztin<br />
im ersten Schritt geben kann. Hier braucht<br />
es – neben Wissen zu Ursachen, Vorbeugung<br />
und Behandlung der Erkrankung und<br />
zur besonderen Bedeutung eines gesunden<br />
Lebensstils – auch praktische Anleitung,<br />
starke Motivation und vielleicht sogar eine<br />
Begleitung durch die ersten Wochen und<br />
Monate.<br />
Diabetes ist eine vielschichtige Erkrankung,<br />
die sich oft nicht gleich mit spürbaren<br />
Symptomen meldet. Ein erhöhter<br />
Zuckerwert tut nicht weh, das steigende<br />
Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall ist<br />
für viele Menschen nicht greifbar und, dass<br />
man irgendwann einzelne Zehen oder gar<br />
ein Bein verlieren könnte, wenn man die<br />
Erkrankung nicht ernst genug nimmt, kann<br />
sich kaum eine:r vorstellen.<br />
Gerade hier kann der Kontakt zu anderen<br />
Betroffenen im Rahmen von Selbsthilfeorganisationen<br />
eine enorme Unterstützung<br />
sein. Die Erfahrung und das Wissen, das<br />
Mitarbeiter:innen hier unentgeltlich zur<br />
Verfügung stellen, können gerade am<br />
Beginn eines Lebens mit Diabetes helfen,<br />
die Weichen für ein erfolgreiches Diabetesmanagement<br />
zu stellen.<br />
Was muss ich wissen? Welchen Untersuchungen<br />
muss ich mich wann unterziehen?<br />
Wie gehe ich mit der Erkrankung in Bezug<br />
auf mein Umfeld um? Muss ich meine:n<br />
Arbeitgeber:in informieren? Wie erzähle<br />
ich meinen Kolleg:innen davon? Auf welche<br />
Leistungen habe ich Anspruch und wie<br />
kann ich diesen geltend machen?<br />
„wir sind diabetes – die Dachorganisation<br />
der Diabetes Selbsthilfe in Österreich“ hat<br />
es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen<br />
mit Diabetes in Österreich zu einer besseren<br />
Versorgung und dadurch zu mehr<br />
Lebensqualität zu verhelfen. Unter www.<br />
wirsinddiabetes.at finden sich neben den<br />
verschiedenen Selbsthilfeorganisationen<br />
Österreichs auch viele Informationen und<br />
Aufklärungs- und Informationsvideos. Ein<br />
monatlicher Newsletter informiert über<br />
Termine, neue Behandlungsoptionen und<br />
andere wichtige Entwicklungen, die Einfluss<br />
auf das Leben der Diabetiker:innen<br />
haben können.<br />
Wenn Sie also gerade die Diagnose<br />
erhalten haben oder genau jetzt entscheiden,<br />
dass Sie Hilfe brauchen, dann melden Sie<br />
sich bei einer der Selbsthilfeorganisationen<br />
oder auch direkt bei „wir sind diabetes“.<br />
ANLAUFSTELLEN:<br />
Österreichische Diabetiker Vereinigung (ÖDV)<br />
www.diabetes.or.at/<br />
Aktive Diabetiker Austria (ADA)<br />
http://www.aktive-diabetiker.at/<br />
DIABÄR – Verein für Diabetiker der Universitätsklinik<br />
Graz<br />
www.diabaer.at/<br />
Diabetes Selbsthilfe Vorarlberg (DSHV)<br />
selbsthilfe-vorarlberg.at/diabetes/<br />
wir sind diabetes – Dachorganisation der Diabetes<br />
Selbsthilfe Österreich<br />
www.wirsinddiabetes.at<br />
„Wie ein kleines Wunder“<br />
Eberhard Jordan arbeitet als Künstler, Buchautor, Blogger und Aktivist. Sein heutiges<br />
Leben ist komplett anders als vor zehn Jahren. Vieles, was er nicht zu schaffen glaubte, ist<br />
machbar – trotz der Diagnose COPD Stufe 4.<br />
Eberhard Jordan<br />
Gründer<br />
myCOPDBlog<br />
FOTO: CHRISTOPH HOPF<br />
In so vielen Momente vergesse ich,<br />
dass ich COPD habe. Vielleicht habe<br />
ich einfach wahnsinniges Glück, die<br />
Welt so wahrnehmen zu können oder<br />
zu dürfen. Wenn ich jetzt mit meinem<br />
Leihhund Luigi sehr viel Zeit verbringe,<br />
spiele, die Welt entdecke und lerne, dann<br />
kann das schon auch anstrengend sein.<br />
Aber es erfüllt mich auch mit einer tiefen<br />
Dankbarkeit, das alles erleben zu dürfen.<br />
Und ich habe noch so viel vor, dass ich<br />
fast keine Zeit habe, mich permanent mit<br />
meiner COPD auseinanderzusetzen. Ich<br />
begrüße meine COPD in der Früh und wünsche<br />
ihr einen schönen Tag. Wie bei einer<br />
Partnerin, die dann ihres eigenen Weges<br />
geht. Klar bleibt sie mir erhalten, aber es ist<br />
etwas anderes und ich kann leichter damit<br />
umgehen, mich auf meine eigenen Vorhaben<br />
zu konzentrieren.<br />
Wenn ich zurückblicke und schaue, was<br />
da seit 2014 geschehen ist, dann fühlt sich<br />
das wie ein kleines Wunder an: 2014 erste<br />
Intensivstation, mit Rauchstopp, danach<br />
in Begleitung meiner Kinder und Freunde,<br />
die mich auf dem Weg um den Häuserblock<br />
begleitet haben, wieder zurück – in ein<br />
komplett anderes Leben mit Reha, Training<br />
und ganz viel Natur. Seit 2017 schreibe<br />
ich regelmäßig in meinem Blog über den<br />
aktiven Umgang mit COPD. Und dann kam<br />
der absolute Rückschlag 2017: zweimal<br />
hintereinander auf der Intensivstation, das<br />
war dann wirklich knapp. Aber irgendwie<br />
hat es das Leben gut mit mir gemeint, ich<br />
überlebte und bekam die Chance für eine<br />
Ventil-Implantation in der Lunge, die mir<br />
sehr gutgetan hat.<br />
Um zu lernen, dass das Leben mit COPD<br />
doch etwas anders ist, benötigte ich einige<br />
Anläufe. Dieses „Anderssein“ betrifft nicht<br />
nur das Erleben der Welt an sich, sondern<br />
auch die Geschwindigkeit dabei. Ich musste<br />
mich daran gewöhnen, dass ich einfach<br />
langsamer bin und mir mehr Zeit für die<br />
Dinge nehmen muss.<br />
2018 wollte ich es dann wissen. Eine<br />
Idee sollte Wirklichkeit werden, die ich<br />
mir früher nie vorstellen hätte können:<br />
343 Stufen hinauf zur Türmerstube des<br />
Stephansdoms zu gehen. Ich war fest entschlossen<br />
und so entstand die „myCOPD-<br />
Challenge“. Am Welt-COPD-Tag 2018 war<br />
es dann so weit. Nach langem Training mit<br />
meinem Therapeuten und in Begleitung<br />
meiner Ärztin bestieg ich den Südturm des<br />
Stephansdoms.<br />
In meinem freudigen Überschwang wollte<br />
ich mehr und 2019 war der Donauturm mit<br />
779 Stufen an der Reihe. 2020 brachte pandemiebedingt<br />
eine Pause, in der ich mein<br />
Buch „Hoch hinaus mit COPD“ schrieb. Im<br />
nächsten Jahr folgte der Millennium Tower<br />
und 2022 das höchste Bürogebäude Österreichs,<br />
der DC Tower mit 1.620 Stufen. Und<br />
alles mit COPD Stufe 4 und der ursprünglichen<br />
Diagnose „Endstadium“.<br />
Noch laufen die Verhandlungen für die<br />
„myCOPD-Challenge“ 2023, aber man darf<br />
schon gespannt sein, was am 15. November<br />
2023 passieren wird.<br />
Lesen Sie mehr unter<br />
Eberhard Jordan:<br />
eberhardjordan.com<br />
myCOPD-Challenge<br />
www.mycopdchallenge.com<br />
Buch Humboldt<br />
Verlag<br />
www.humboldt.de/<br />
product/<br />
9783842629264/<br />
hoch-hinaus-mitcopd<br />
myCOPD-Blog<br />
mycopd-blog.com/
Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />
Lesen Sie mehr unter www.dergesundheitsratgeber.info 3<br />
Psoriasis - Ursachen,<br />
Auswirkungen und<br />
Behandlungsmöglichkeiten<br />
Psoriasis, auch bekannt als Schuppenflechte, ist<br />
eine chronische entzündliche Hauterkrankung.<br />
Die Krankheit kann sowohl körperlich als auch<br />
psychisch sehr belastend sein. Im Interview klärt<br />
Dr. Gerhard Hoch, Obmann von PSO Austria,<br />
über verschiedene Formen der Psoriasis, ihre<br />
Auswirkungen auf die Psyche und die neuesten<br />
Behandlungsmöglichkeiten auf.<br />
Was ist Psoriasis und welche<br />
Ursachen kann sie haben?<br />
Psoriasis (Schuppenflechte) ist eine nicht ansteckende chronisch<br />
entzündliche Hauterkrankung, die auch den Autoimmunerkrankungen<br />
zugeordnet werden kann. Die Disposition zur Psoriasis-Erkrankung<br />
kann vererbt werden, wobei sie nicht in jeder<br />
Generation auftreten muss. Sie kann sich aber auch erstmalig<br />
zeigen. Die Ursachen (Disposition) der Psoriasis sind bis heute<br />
nicht ganz geklärt; relativ gesichert gelten dennoch Streptokokken-Infektionen<br />
(Angina), häufiger Sonnenbrand, aber auch<br />
Alkohol, Nikotin und Übergewicht. Bestimmte Nahrungsmittel<br />
als Auslöser gelten nur für einzelne Patient:innen (statistisch<br />
nicht relevant).<br />
Welche Formen<br />
der Psoriasis gibt es? Und was<br />
sind die Unterschiede?<br />
Die Erscheinungsformen der Psoriasis sind vielfältig. Am<br />
häufigsten ist die Psoriasis vulgaris (allgemeine Psoriasis). Je<br />
nach Aussehen lässt sie sich einteilen in münzförmige-, girlandenförmige-,<br />
ringförmige- und landkartenähnliche Psoriasis,<br />
um nur einige zu nennen. Am häufigsten befallen sind Kopf,<br />
Rumpf, Arme und Beine. Die wichtigsten Sonderformen sind<br />
die Psoriasis palmoplantaris (Befall der Fuß- und Handflächen),<br />
Psoriasis inversa (Hautfalten), Nagel-Psoriasis (Finger- und<br />
Zehennägel), Psoriasis pustulosa (pustelförmige Psoriasis) und<br />
die Psoriasis-Arthrits (PsA, Gelenksentzündung vorwiegen an<br />
Finger und Zehen).<br />
Hat die Krankheit Auswirkung<br />
auf die Psyche?<br />
Der Zusammenhang zwischen Depression und Psoriasis gilt als<br />
erwiesen. Zunächst ist offensichtlich, dass manche Patient:innen<br />
derart unter Psoriasis leiden, dass sie depressiv werden.<br />
Dazu gesellt sich häufig Alkohol, Nikotin und Übergewicht. Neueste<br />
Studien (Prof. Dr. Ulrich Mrowietz, Univ.-Klinik Kiel) zeigten<br />
nun, dass entzündungsfördernde Botenstoffe als Auslöser der<br />
Psoriasis auch depressives Verhalten fördern können. Eine<br />
Blockade dieser Botenstoffe führte somit nicht nur zur Besserung<br />
der Psoriasis, sondern auch zur Besserung der depressiven<br />
Stimmungslage.<br />
Dr. Gerhard Hoch<br />
Obmann pso austria<br />
FOTO: BAUERNBUND ÖSTERREICH<br />
AUSTROPHARM - DIE FACHMESSE FÜR<br />
PHARMAZEUTISCHE PRODUKTE<br />
TRENDS | WISSEN | NETZWERK – das sind die Grundpfeiler der Austropharm<br />
von 13.-15. April in der Messe Wien. Österreichs einzige Fachmesse für pharmazeutische<br />
Produkte bietet die beste Plattform sich persönlich über Innovationen, Trends und Entwicklungen<br />
in der Branche zu informieren.<br />
FOTO: UNSPLASH<br />
Welche bewährten und<br />
welche neuen Behandlungsmöglichkeiten<br />
gibt es rund um<br />
die Schuppenflechte?<br />
Sehr bewährt haben sich in der Vergangenheit als Darreichungsform<br />
Salbe bzw. Creme, die Cortison-Derivate sowie die<br />
Vitamin-D3-Derivate. Diese gibt es auch in Kombination als Gel<br />
und Schaum; mit dem Vorteil, dass dadurch die Stärke des<br />
Cortison reduziert werden kann. Als oral einzunehmende<br />
Arzneimittel gibt es schon seit längerer Zeit Methotrexat,<br />
Fumarsäure und Apremilast. Am wirksamsten ist die relativ<br />
neue Arzneimittelgruppe der Biologika, von denen einige auch<br />
gegen Begleiterkrankungen der Psoriasis (z. B. PsA und<br />
chronisch entzündliche Darmerkrankungen) wirken.
4 Lesen Sie mehr unter www.dergesundheitsratgeber.info<br />
Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />
EXPERTISE<br />
Was tun bei Neurodermitis?<br />
Wer an Neurodermitis und dem quälenden Juckreiz leidet,<br />
hat es nicht einfach. Zwar gibt es keine Heilung, aber es gibt<br />
Möglichkeiten, die Symptome zu lindern.<br />
Text Philipp Jauernik<br />
Dass Neurodermitis eine Hauterkrankung<br />
ist, die sich mit<br />
einem Hautausschlag und<br />
starkem Jucken äußert, wissen<br />
besonders Betroffene leidlich.<br />
Die entzündeten Hautstellen können auch<br />
Bläschen bilden, die leicht aufgehen und<br />
dann nässen. Dabei ist es eigentlich gerade<br />
die Haut, die unseren Körper als am weitesten<br />
außen liegende Schicht abschirmen<br />
sollte – speziell von Bakterien, Viren und<br />
anderen schädlichen äußeren Einflüssen.<br />
Dafür benötigt sie das sogenannte Mikrobiom,<br />
das letztlich die Summe aller Mikroorganismen<br />
des menschlichen Körpers<br />
darstellt, die für ein Gleichgewicht zu den<br />
von außen herandringenden Organismen<br />
sorgen. Die medizinische Forschung macht<br />
in diesem Bereich riesige Fortschritte – seit<br />
einiger Zeit weiß man, dass der Einfluss des<br />
Mikrobioms auf die Hautgesundheit sehr<br />
groß ist und dass bestimmte Erkrankungen<br />
der Haut mit einer veränderten Zusammensetzung<br />
des Mikrobioms der Haut<br />
zusammenhängen.<br />
Gerade in unserer heutigen, modernen<br />
Welt kann sich das Mikrobiom der Haut<br />
abnutzen. Die Einflüsse aus UV-Strahlung,<br />
Umweltverschmutzung, Stress und Klima<br />
wirken auf die Zusammensetzung ein, was<br />
für die Haut eine zusätzliche Belastung darstellt.<br />
Es liegt auf der Hand, dass hier etwas<br />
aktive Gegensteuerung unter Umständen<br />
hilfreich sein kann. Dabei können sogenannte<br />
Präbiotika helfen, welche als Nährstoffe<br />
für nützliche Bakterien auf der Haut dienen.<br />
1. fördern die Durchblutung der<br />
Bei der Ernährung möglichst auf<br />
Alkohol, Kaffee, Süßigkeiten und<br />
starke Gewürze verzichten. Sie<br />
Haut steigern, was den Juckreiz verschlimmert.<br />
Stattdessen sollte man lieber Obst<br />
und Gemüse sowie hochwertiges Olivenöl<br />
und glutenfreie Getreideprodukte zu sich<br />
nehmen, außerdem Omega-3-Fettsäuren<br />
aus Fisch, Algen oder Nüssen. Die Zutaten<br />
sollten möglichst frisch und unverarbeitet<br />
verwendet werden, Fisch bietet sich besonders<br />
aus Wildfang an.<br />
mit Schwarztee können<br />
Entzündungen der Haut lindern.<br />
Dabei sollte ein Teebeutel ziehen<br />
2.Aufgüsse<br />
gelassen werden – der erste<br />
Aufguss wird weggeschüttet, der zweite<br />
verwendet. Man legt bis zu fünf Mal täglich<br />
einen im Aufguss getränkten Lappen auf<br />
die gereizten Stellen und lässt ihn gut 20<br />
Minuten ruhen. Das Teewasser sorgt für<br />
eine Austrocknung der entzündeten Stellen,<br />
kühlt und beruhigt die Haut. Die Gerbstoffe<br />
im Tee sind antientzündlich, lindern den<br />
Juckreiz etwas und regulieren den Wasserhaushalt<br />
der Haut.<br />
3.<br />
Wie auch bei anderen Hautkrankheiten<br />
können auch bei Neurodermitis<br />
Bäder in Salzwasser,<br />
sogenannte Solebäder, helfen. Die<br />
im Wasser enthaltenen Salze und Mineralien<br />
entspannen die Haut, mildern den Juckreiz<br />
und lassen Entzündungen abklingen.<br />
Nach Rücksprache mit der Hautärztin/dem<br />
Hautarzt können<br />
spezielle Salben und Cremes<br />
4. Symptome lindern und Reizursachen<br />
reduzieren. Dafür gibt es unterschiedliche<br />
Ansätze und Formeln. Die erfreuliche<br />
Nachricht: In vielen Fällen helfen auch<br />
Salben, die rezeptfrei in der Apotheke<br />
erhältlich sind und die auch ohne Kortison<br />
auskommen. Hier gibt es bereits juckreizlindernde<br />
Cremen, die zugleich auch die<br />
Hautschutzbarriere stärken oder sogar<br />
reparieren.<br />
5.<br />
Vorsicht beim Duschen: Dabei<br />
spült man das hauteigene Fett<br />
vom Körper, daher sollten Neurodermitiker:innen<br />
ein Duschöl<br />
oder eine milde Waschlotion verwenden.<br />
Empfohlen wird eher kurz, nicht zu heiß<br />
und nicht länger als 5-10 Minuten zu<br />
duschen.<br />
6. stärken und die Haut vor äußeren<br />
Eine tägliche Hautroutine ist bei<br />
Neurodermitis sehr wichtig, um<br />
die Hautschutzbarriere zu<br />
Einflüssen zu schützen. Besonders bei<br />
Säuglingen und Kindern, die unter Neurodermitis<br />
leiden, ist eine sanfte Hautpflege<br />
essenziell.
Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />
Lesen Sie mehr unter www.dergesundheitsratgeber.info 5<br />
INSPIRATION<br />
Gürtelrose<br />
darf nicht<br />
unterschätzt<br />
werden!<br />
Die sympathische Moderatorin Martina<br />
Rupp spricht im Interview über die<br />
Krankheit Gürtelrose und die Gründe,<br />
warum sie nicht bloß ein kleiner Ausschlag<br />
ist.<br />
Text<br />
Lukas Wieringer<br />
Frau Rupp, warum wollen Sie über<br />
Gürtelrose sprechen bzw. aufklären?<br />
Weil ich 2018 selbst betroffen war. Die<br />
Krankheit war zwar nach der medikamentösen<br />
Therapie wieder weg, doch ich hatte<br />
immer noch so starke Schmerzen, dass<br />
ich meine Kolleg:innen beim ORF bitten<br />
musste, mir etwa beim Anziehen zu helfen.<br />
Nachdem sich die Schmerzen monatelang<br />
hingezogen hatten, fiel sogar Studiogästen<br />
auf, dass mit mir etwas nicht stimmte. Und<br />
so entschied ich mich dazu, das Thema<br />
künftig offen anzusprechen. Als man eine<br />
betroffene Person gesucht hat, die der<br />
Öffentlichkeit erklärt, was diese Krankheit<br />
anrichten kann, war das optimal für mich.<br />
Ist Gürtelrose Ihrer Meinung nach zu<br />
unbekannt?<br />
Die Krankheit selbst ist es nicht. Aber es<br />
ist durchaus nicht bekannt, dass jede:r<br />
Martina Rupp<br />
Dritte betroffen sein wird. Im Zuge meines<br />
Podcasts zu diesem Thema habe ich viele<br />
dramatische Schicksale kennengelernt. Ich<br />
hatte einen milden Verlauf, spüre die Stelle<br />
jetzt – fünf Jahre danach – aber immer<br />
noch. Da kann man sich nur ansatzweise<br />
vorstellen, wie es Menschen mit schwerem<br />
Verlauf geht; und das teilweise über Jahre<br />
hinweg. Bei der Schauspielerin Olivia<br />
Shilhavy hat die Gürtelrose zum Beispiel<br />
am Haaransatz begonnen und sich weiter<br />
ins Auge gezogen; sie hätte dabei fast ihr<br />
Augenlicht verloren. Damit rechnest du<br />
nicht.<br />
Gürtelrose wird also unterschätzt?<br />
Auf jeden Fall! Die Menschen glauben, dass<br />
es sich dabei einfach um einen Ausschlag<br />
handelt, der juckt. Aber den wenigsten<br />
ist bekannt, dass Gürtelrose eine Nervenkrankheit<br />
ist. Die Nervenschmerzen bei<br />
Fakten zur<br />
Gürtelrose<br />
• Gürtelrose und Windpocken werden vom selben<br />
Erreger verursacht: Das Varizella-Zoster-Virus bleibt<br />
ein Leben lang im Körper.<br />
• Über 99 % der Menschen über 50 tragen<br />
das Varizella-Zoster-Virus in sich.<br />
• Fast die gesamte Bevölkerung, die schon einmal<br />
an Windpocken erkrankt war, kann später an<br />
Gürtelrose erkranken.<br />
• Pro Jahr erkranken in Österreich ca. 30.000<br />
Gürtelrose<br />
Personen an Gürtelrose.<br />
werden als<br />
• Die Erkrankung kann wiederholt<br />
die stärksten<br />
auftreten.<br />
Nervenschmerzen<br />
beschrieben,<br />
die man haben kann.<br />
War Ihnen vor dem Ausbruch der<br />
Krankheit bewusst, dass man sich<br />
impfen lassen kann?<br />
Obwohl ich mindestens 20 Jahre lang als<br />
Moderatorin immer wieder darüber<br />
berichtet, Kolumnen geschrieben und mit<br />
Betroffenen gesprochen habe, habe auch<br />
ich das Thema ganz weit weggeschoben.<br />
Mir ist jetzt aber umso wichtiger, dass<br />
Menschen über 50 Jahren vorbeugen und<br />
sich impfen lassen. Denn Gürtelrose<br />
braucht man wirklich nicht.<br />
FOTO: ACCELENT<br />
Entgeltliche Einschaltung<br />
Gürtelrose – Schwerpunkt in Apotheken<br />
Österreichische Apotheken informieren und unterstützen die Empfehlung im österreichischen<br />
Impfplan. Denn jede:r Dritte erkrankt im Lauf des Lebens an Gürtelrose.<br />
Eine Impfung gegen<br />
Gürtelrose wird im<br />
österreichischen Impfplan<br />
für alle Erwachsenen ab 50<br />
Jahren empfohlen.<br />
FOTO: SHUTTERSTOCK<br />
Gürtelrose nimmt ab einem Alter von<br />
etwa 50 Jahren stark zu. Durch Grunderkrankungen<br />
steigt das Risiko dafür<br />
nochmal an. Zusätzlich mehrten<br />
sich in den letzten Jahren die Hinweise, dass<br />
auch eine COVID-19 Erkrankung das Risiko für<br />
Gürtelrose erhöht. Als möglicher Grund gilt die<br />
durch SARS-CoV2 induzierte Verringerung der<br />
Immunfunktionen.<br />
Dies wurde durch eine groß angelegte US-Studie<br />
untersucht und die kürzlich publizierten<br />
Daten bestätigen: Vor allem über 50-jährige<br />
Personen, die eine COVID-19-Infektion durchgemacht<br />
haben, haben ein um 15 % erhöhtes<br />
Risiko, in den ersten sechs Monaten nach der<br />
Infektion an Gürtelrose zu erkranken. Bei jenen,<br />
die wegen der COVID-19-Infektion im Spital<br />
behandelt werden mussten, ist das Risiko sogar<br />
um 21 % höher.<br />
Gürtelrose-Virus kann bei geschwächtem<br />
Immunsystem leichter reaktivieren<br />
Univ.-Prof. Dr. Alexander Zoufaly, Universitätsprofessor<br />
für Infektiologie, Tropenmedizin<br />
und globale Gesundheit an der Sigmund Freud<br />
Universität Wien und Leiter des Tropeninstituts<br />
1060 Wien, erklärt: „Wenn das Immunsystem<br />
geschwächt ist, hat das Virus, das Gürtelrose<br />
auslöst, gewissermaßen ein leichtes Spiel.<br />
Nahezu alle Österreicher:innen tragen nach<br />
einer Feuchtblattern-Infektion im Kindesalter<br />
das sogenannte Varizella-Zoster-Virus in sich.<br />
Und wenn die Abwehrkräfte nachlassen, kann<br />
das Virus wieder aktiv werden und so zur meist<br />
sehr schmerzhaften Gürtelrose führen.“<br />
Deshalb raten Expert:innen sich zu informieren<br />
und mit der Hausärztin bzw. dem Hausarzt<br />
über Vorbeugung zu sprechen. Nachgewiesen<br />
ist schließlich, dass jede:r Dritte im Lauf des<br />
Lebens an Gürtelrose erkrankt – mit oft großen<br />
Schmerzen und teils schweren Komplikationen.<br />
Mit zunehmendem Alter steigt die<br />
Wahrscheinlichkeit für Komplikationen<br />
stark an. An vorderster Stelle nennen Mediziner:innen<br />
die Post-Zoster-Neuralgie –<br />
Nervenschmerzen, die bei bis zu 30 % der<br />
Patient:innen auftreten, monate-, manchmal<br />
jahrelang anhalten können und die Lebensqualität<br />
massiv einschränken. Expert:innen<br />
zählen diese Schmerzen zu den stärksten in der<br />
Humanmedizin.<br />
Um Bewusstsein zu schaffen setzen deshalb<br />
die heimischen Apotheken im ersten Halbjahr<br />
2023 einen Aufklärungsschwerpunkt zum Thema.<br />
„Vor allem alle Menschen über 50 Jahren,<br />
bei denen das Immunsystem schwächer wird,<br />
aber auch Patient:innen mit Grunderkrankungen<br />
wollen wir mit Gesundheitsinformationen<br />
versorgen und aufklären“, betont Mag. pharm.<br />
Dr. Gerhard Kobinger, Präsidiumsmitglied der<br />
Österreichischen Apothekerkammer, die diese<br />
Aktion unterstützt. „Wir werden über Risiken<br />
aufklären, Betroffene beraten und auf die Impfempfehlung<br />
im Österreichischen Impfplan aufmerksam<br />
machen. Denn die Vorsorge ist auch in<br />
diesem Fall der richtige Weg.“<br />
Empfehlung im<br />
Österreichischen Impfplan<br />
Die Impfung gegen Gürtelrose, die in den Apotheken<br />
erhältlich ist, wird im österreichischen<br />
Impfplan für alle Erwachsenen ab 50 Jahren<br />
und für Personen mit besonders hohem Risiko<br />
für Gürtelrose bereits ab 18 Jahren empfohlen.<br />
Mitgetragen wird die Aktion von der Österreichischen<br />
Ärztekammer. Zusätzliche Informationen<br />
finden Interessierte auch auf der Website<br />
der Informationskampagne „Gürtelrose-Info.<br />
at – Impfen schützt“ unter<br />
www.guertelrose-info.at.<br />
Für medizinischen Rat wenden Sie sich bitte<br />
an die Ärztin/den Arzt Ihres Vertrauens!<br />
Mit freundlicher Unterstützung von GSK.<br />
NP-AT-HZU-ADVR-230004, 02/2023
6 Lesen Sie mehr unter www.dergesundheitsratgeber.info<br />
Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />
EXPERTISE<br />
Evelyn Groß im Interview<br />
zum Thema CED<br />
Für Leser:innen, die nicht wissen was<br />
CED bedeutet: Können Sie uns kurz erklären,<br />
wobei es sich bei diesem Krankheitsbild<br />
handelt?<br />
CED ist die Abkürzung für Chronisch<br />
Entzündliche Darmerkrankungen und<br />
die beiden Hauptformen werden Morbus<br />
Crohn und Colitis ulcerosa genannt. Ernstzunehmende<br />
Entzündungen im gesamten<br />
Verdauungstrakt – oder wie bei der Colitis<br />
ulcerosa auf den Dickdarm beschränkt –<br />
verursachen verschiedene Beschwerden,<br />
die einen großen Einfluss auf den Alltag<br />
der Betroffenen haben. Phasen von hoher<br />
Krankheitsaktivität wechseln sich mit Ruhephasen<br />
der Erkrankung ab, begleiten die<br />
Patient:innen aber das ganze Leben.<br />
Welche Beschwerden sind anfangs bei<br />
Ihnen aufgetreten und wie lange hat es<br />
bis zur Diagnose gedauert?<br />
Bei mir selbst manifestierten sich die blutig<br />
schleimigen Durchfälle, die fast nicht mehr<br />
als normaler brauner Stuhl erkennbar<br />
waren, als das dominante Krankheitsbild.<br />
Abgeschlagenheit, Eisenmangel und hohe<br />
Entzündungswerte im Blut waren weitere<br />
Symptome. Durch die große Häufigkeit<br />
an Stuhlgängen war es mir nicht möglich,<br />
außer Haus zu gehen; und für meinen Hausarzt<br />
war nach Abklärung und Ausschluss<br />
von Infektionen klar, dass hier eine andere<br />
Diagnose gestellt werden musste. Nach<br />
ungefähr vier Wochen wurde dann beim<br />
Internisten die Diagnose Colitis ulcerosa<br />
gestellt. Zu beachten ist, dass die Beschwerden<br />
der Betroffenen sehr individuell und<br />
unterschiedlich ausgeprägt sind.<br />
Ist die Krankheit gut behandelbar? Was<br />
passiert, wenn die Krankheit unbehandelt<br />
bleibt?<br />
Die Erkrankung ist grundsätzlich gut behandelbar,<br />
erfordert aber bei einem schweren<br />
Verlauf eine regelmäßige Betreuung in<br />
einer auf CED spezialisierten Abteilung. Bei<br />
einem milden Verlauf ist der Behandlungsaufwand<br />
wesentlich geringer. Verschiedene,<br />
vor allem medikamentöse Behandlungen<br />
stehen zur Verfügung – das sind vor allem<br />
Medikamente, die ins Immunsystem eingreifen<br />
und erst nach einer gewissen Zeit<br />
wirken. Für die richtige Therapiefindung ist<br />
somit Geduld gefragt.<br />
Essenziell sind die wiederkehrenden<br />
Verlaufskontrollen, da eine Entzündung<br />
möglichst rasch behandelt werden muss.<br />
Bleibt die Krankheit unbehandelt, schreitet<br />
sie fort, was schwerwiegende Komplikationen<br />
verursachen kann, die letztendlich<br />
auch letal enden können.<br />
Was möchten Sie Personen mit ähnlichen<br />
Symptomen raten?<br />
Wenn Symptome wie Durchfall, unter<br />
Umständen auch blutig, Bauchkrämpfe,<br />
Gewichtsverlust, Müdigkeit, Appetitlosigkeit<br />
oder andere Krankheitszeichen über<br />
mehrere Wochen auftreten und Infektionen<br />
ausgeschlossen werden, sollten wesentliche<br />
Biomarker wie das CRP (C-reaktive Protein)<br />
im Blut und auch das fäkale Calprotektin in<br />
einer Stuhlprobe bestimmt werden. Leider<br />
werden die Kosten für das fäkale Calprotektin<br />
nicht übernommen – weshalb dieser<br />
wichtige Entzündungsparameter somit eher<br />
selten bestimmt wird. Gleichzeitig kann der<br />
CED-Selbstcheck (siehe unten) einfach zu<br />
Hause durchgeführt werden. Er gibt ersten<br />
Aufschluss über eine mögliche CED. Die<br />
weitere Abklärung und Diagnosestellung<br />
müssen dann bei Fachärzt:innen durchgeführt<br />
werden. Die Verdauung ist in unserer<br />
Kultur leider ein Tabuthema, man spricht<br />
darüber kaum. Wesentlich ist dennoch: sich<br />
mit den Symptomen vertrauensvoll an den<br />
Hausarzt/die Hausärztin zu wenden.<br />
Nochmals sei hier betont, wie wichtig eine<br />
rasche Diagnose ist, um frühzeitig mit einer<br />
Behandlung beginnen zu können.<br />
FOTO: JUMAPHOTOGRAPHY<br />
Evelyn Groß<br />
Präsidentin ÖMCCV<br />
CED-SELBSTCHECK<br />
Die CED-Arbeitsgruppe des AKH Wien<br />
hat – unter der Schirmherrschaft der<br />
Arbeitsgruppe CED der Österreichischen<br />
Gesellschaft für Gastroenterologie und<br />
Hepatologie (ÖGGH) – einen Fragebogen<br />
entwickelt, der Ärzten und Patienten<br />
eine praktische Hilfestellung in der<br />
Früherkennung von CED ermöglicht.<br />
Ab Ende April eine neue Folge<br />
unseres Podcasts<br />
„Warum eine Abheilung der<br />
Darmschleimhaut für die<br />
Lebensqualität wichtig ist‘‘<br />
Dein Podcast zu<br />
Morbus Crohn & Colitis ulcerosa<br />
DarmTalk<br />
1<br />
2<br />
Bestehen/bestanden<br />
3<br />
Besteht/bestand<br />
4<br />
Bestehen/bestanden<br />
5<br />
Besteht/bestand<br />
Besteht/bestand länger als vier<br />
Wochen Durchfall (= mehr als drei<br />
flüssige Stühle pro Tag) oder wiederholte<br />
Episoden von Durchfällen?<br />
JA<br />
länger als vier<br />
Wochen Bauchschmerzen oder<br />
wiederholte Episoden von Bauchschmerzen?<br />
JA<br />
regelmäßig oder<br />
wiederholt über mehr als vier Wochen<br />
Blut im Stuhl?<br />
JA<br />
nächtliche<br />
Bauchbeschwerden wie Bauchschmerz<br />
oder Durchfall?<br />
JA<br />
NEIN<br />
NEIN<br />
NEIN<br />
NEIN<br />
regelmäßig oder<br />
wiederholt über mehr als vier Wochen<br />
schmerzhafter Stuhldrang?<br />
6<br />
Bestehen/bestanden<br />
7<br />
Besteht/bestand<br />
8<br />
Bestehen/bestanden<br />
9<br />
Existiert<br />
10<br />
Fisteln<br />
oder Abszesse im Analbereich?<br />
JA<br />
allgemeines<br />
Krankheitsgefühl, Schwäche oder<br />
Gewichtsverlust?<br />
JA<br />
NEIN<br />
NEIN<br />
Beschwerden<br />
außerhalb des Magen-Darm-Traktes wie<br />
Gelenkschmerzen, Augenentzündungen<br />
oder spezifische Hautveränderungen<br />
(z. B. „Erythema nodosum“. Kennzeichnend<br />
dafür sind z. B. mehrere, unscharf<br />
begrenzte Flecken bzw. Knötchen unter<br />
der Haut, die leicht erhaben und sehr<br />
druckempfindlich sind)?<br />
JA<br />
NEIN<br />
in der Familienanamnese ein<br />
Hinweis auf Morbus Crohn oder Colitis<br />
ulcerosa?<br />
JA<br />
NEIN<br />
Können andere Ursachen einer Durchfall-Erkrankung<br />
ausgeschlossen werden,<br />
z. B. Fernreisen, Infektionen, Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten,<br />
Medikamenteneinnahme<br />
wie NSAR (Antirheumatika)<br />
oder Antibiotika, sexuelle Praktiken?<br />
JA<br />
NEIN<br />
JA<br />
NEIN<br />
Wann ist der CED-Check POSITIV?<br />
Der CED-Check ist dann POSITIV, wenn mindestens eine der Fragen im Bereich 1–6 mit „JA“ beantwortet wurde. Dann sollten<br />
die Beschwerden so schnell wie möglich medizinisch abgeklärt werden. Wird eine der Fragen 7–10 mit „JA“ beantwortet, sollte<br />
erhöhte Aufmerksamkeit bezüglich CED bestehen.<br />
Besser leben<br />
mit Morbus<br />
Crohn und<br />
Colitis ulcerosa crohn-colitis-info.at<br />
Die Informationsplattform für CED-Betroffene<br />
• CED-Test: Soll ich eine*n Gastroenterolog*in aufsuchen?<br />
• Ernährungstipps und leckere Rezepte zum Nachkochen<br />
• Lifestyle-Tipps rund um Bewegung & Sport, Beziehung,<br />
Sexualität & Kinderwunsch, Urlaub, Stressreduktion<br />
• Tipps & Tricks, um den Therapieerfolg zu unterstützen<br />
• Expert*innenvideos zum Thema Therapieziele<br />
und Abheilung der Darmschleimhaut<br />
Bild: © monkeybusinessimages. AT-RNQG-230037-07032023
Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />
Lesen Sie mehr unter www.dergesundheitsratgeber.info 7<br />
INSPIRATION<br />
FOTO: UNSPLASH<br />
Fasten:<br />
Darf’s ein bisserl weniger sein?<br />
Der Countdown läuft – nur noch<br />
wenige Tage bis zum Karsamstag<br />
und damit traditionellerweise<br />
Ende der Fastenzeit. Mit kleinen<br />
Veränderungen können Sie<br />
Ihren Alltag auch nach dieser<br />
Phase des Verzichts nachhaltig<br />
gesünder gestalten.<br />
Kontakttdaten<br />
Diätolog:innen in Ihrer Nähe<br />
finden Sie unter:<br />
Verband der Diaetologen Österreichs<br />
www.diaetologen.at<br />
Tel.: +43/1/6027960<br />
E-Mail: office@diaetologen.at<br />
Wie gelingt es, nicht in alte Muster zurückzufallen?<br />
Setzen Sie sich auch nach der Fastenzeit<br />
konkrete Ziele. Gerichte mit viel frischem<br />
Gemüse, Salat, Vollkornprodukte sowie<br />
regelmäßige Mahlzeiten helfen, Heißhunger<br />
vorzubeugen. Sollten Sie dennoch in<br />
alte Muster verfallen, können Sie diese mit<br />
einem Fastenschalttag pro Woche wieder<br />
durchbrechen. An diesem Tag stehen<br />
lediglich drei Mahlzeiten mit Kartoffeln,<br />
Reis oder Suppe verfeinert mit Kräutern<br />
auf dem Speiseplan. Eine weitere Möglichkeit<br />
besteht darin, mit dem Intervallfasten<br />
einen neuen Essrhythmus zu schaffen.<br />
Wann empfiehlt sich eine Fastenkur?<br />
Fasten ist das ganze Jahr über möglich.<br />
Neben der klassischen Fastenzeit im Frühling<br />
ist eine Auszeit im Herbst sehr beliebt.<br />
Bei einer Fastenkur im Sommer können<br />
Fastenkrisen wie Müdigkeit oder Kältegefühl<br />
leichter überwunden werden. Für<br />
einen nachhaltigen Effekt sollte ausreichend<br />
Zeit für die Entlastungs-, Fasten- und<br />
Aufbautage eingeplant werden.<br />
Was ist beim Fasten zu beachten?<br />
Trinken! Ungesüßte Tees und Wasser mit<br />
frischen Kräutern, Zitrone oder Gurke sind<br />
die idealen Fastengetränke. Es ist ratsam,<br />
eine strenge Fastenkur nur unter ärztlicher<br />
Begleitung durchzuführen, um mögliche<br />
Erkrankungen oder Medikamente, die<br />
gegen ein Fasten sprechen, abzuklären.<br />
In Fastenhäusern profitieren Sie vom<br />
ganzheitlichen Angebot, das neben ärztlicher<br />
und diätologischer Betreuung auch<br />
Fastenspeisen, Meditation, Bewegung und<br />
Leberwickel enthält.<br />
Gibt es gesundheitliche Vorteile?<br />
Fasten kann zu einer Verbesserung von<br />
Blutzucker und Blutdruck führen und<br />
durch den antientzündlichen Effekt zur<br />
Schmerzlinderung bei Rheuma beitragen.<br />
Zudem wird nach 12 bis 16 Stunden des<br />
Fastens die Autophagie aktiviert. Dieser<br />
Selbstreinigungsprozess der Zelle stärkt das<br />
Immunsystem und wird als körpereigenes<br />
Anti-Aging beschrieben. Durch die Reduktion<br />
auf das Wesentliche wirkt Fasten auch<br />
psychisch entlastend.<br />
Dürfen alle fasten?<br />
Schwangeren und Stillenden wird aufgrund<br />
der sensiblen Lebensphase von einer<br />
strengen Kalorienrestriktion abgeraten. Es<br />
gibt außerdem unterschiedliche medizinische<br />
Gründe, beispielsweise Untergewicht,<br />
Adipositas permagna, Essstörungen, Gicht,<br />
Leber- oder Niereninsuffizienz und<br />
Demenzerkrankungen, die gegen das<br />
Fasten sprechen.<br />
FOTO: PRIVAT<br />
Christina Karner,<br />
BSc, MSc<br />
Diätologin &<br />
Ernährungswissenschaftlerin<br />
Fasten, Detox & Beauté<br />
-20%<br />
für die 2. Person<br />
im DZ *<br />
Regeneration fürs Wohlbefinden. Marienkron – Retreat im Seewinkel.<br />
3 Tage ab € 620, p.P.<br />
FASTEN & GENUSS.<br />
7 Nächte ab € 1.630,-<br />
inkl. (Intervall-)Fasten, Arzt & Diätologie, Fastenbegleitung,<br />
Wickel, Kneippguss, Meditation & Bewegung<br />
DETOX & BEAUTÉ<br />
4 Nächte ab € 880,-<br />
inkl. basischer Detox-Kulinarik & Diätologie, Bürstenmassage,<br />
Detox-Wickel, Kneipp-Gesichtsguss, Meditation & Bewegung<br />
YOGA-RETREAT<br />
3 Nächte ab € 690-<br />
inkl. vegetarischer Genussvollverpflegung, Bürstenmassage,<br />
Wickel, Regeneration mit Pool & Sauna, Yogaretreat-Sessions<br />
INFO@MARIENKRON.AT . WWW.MARIENKRON.AT . +43 (0)2173 80205-0<br />
*-20% für die 2. Person im DZ bei Paketbuchung & Aufenthalt bis 31. Mai 2023 mit Buchungscode 2023GM. Nicht mit anderen Aktionen kombinierbar, nicht in bar ablösbar.
8 Lesen Sie mehr unter www.dergesundheitsratgeber.info<br />
Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />
Der Österreichische<br />
Pollenwarndienst bietet<br />
eine Risikoeinschätzung<br />
und Unterstützung bei<br />
der Diagnose!<br />
Seit rund 45 Jahren hilft der Österreichische<br />
Pollenwarndienst Allergikerinnen und Allergikern in<br />
Österreich. Die Plattform www.pollenwarndienst.at hat<br />
sich drei Hauptziele gesetzt:<br />
ALLERGIE-FRAGEBOGEN<br />
Dieser Fragebogen soll Ihnen einen ersten Hinweis geben, ob eine<br />
allergische Atemwegserkrankung wie allergischer Heuschnupfen<br />
vorliegen kann.<br />
Das Ausfüllen des Fragebogens erfordert ungefähr fünf<br />
Minuten und soll Ihnen die Wahrscheinlichkeit einer etwaigen<br />
allergischen Erkrankung berechnen.<br />
Wie zeigen sich Ihre Beschwerden in den Augen?<br />
Juckreiz<br />
Fremdkörpergefühl<br />
Rötung<br />
Tränenfluss<br />
keine Beschwerden<br />
Dr. med. Markus<br />
Berger<br />
Medizinische Leitung<br />
des Österreichischen<br />
Pollenwarndienst<br />
FOTO: UWE BERGER<br />
Allergie?<br />
• wissenschaftlich fundierte<br />
Informationen zur Allergenkarenz<br />
liefern<br />
• punktgenaue Vorhersagen<br />
zum Pollenflug und zur<br />
Symptombelastung machen<br />
• die Zeit vom Auftreten der<br />
ersten Symptome bis zum<br />
ärztlichen Besuch verkürzen<br />
Symptome einer Pollenallergie<br />
können stark variieren. Für<br />
manche ist sie ein lästiger<br />
Schnupfen und für andere eine<br />
stark lebenseinschränkende<br />
Erkrankung. Die unterschiedlichen<br />
Symptome können<br />
allerdings über die Jahre auch<br />
stärker werden; eine mögliche<br />
Folge ist das Entwickeln<br />
von allergischem Asthma<br />
bronchiale.<br />
Um das zu vermeiden ist<br />
eine frühestmögliche Vorstellung<br />
bei einem Allergologen/<br />
einer Allergologin notwendig.<br />
Unentschlossenen steht in<br />
der „Pollen+“-App und auf<br />
pollenwarndienst.at ein kurzer<br />
Risikofragebogen zur Verfügung,<br />
der Aufschluss über eine<br />
mögliche Allergie und somit<br />
einen anstehenden ärztlichen<br />
Besuch geben kann.<br />
Damit bei einer Pollenallergie<br />
eine effiziente Allergenkarenz<br />
möglich ist, werden wissenschaftlich<br />
fundierte und präzise<br />
Vorhersagen zum Pollenflug<br />
benötigt. Allein in Österreich<br />
gibt es 27 aktive Messstellen<br />
(„Pollenfallen“), die laufend<br />
den Pollengehalt in der Luft<br />
messen. Europaweit gibt es<br />
etwa 500 Pollenfallen.<br />
Mithilfe dieser Daten sowie<br />
der Daten zu Wetter und<br />
Luftverschmutzung bietet<br />
der Pollenwarndienst präzise<br />
Pollenvorhersagen europaweit.<br />
Mit stundengenauen Vorhersagen<br />
können Pollenallergiker:innen<br />
ihren Alltag bestmöglich<br />
planen.<br />
Werden aktuelle Beschwerden<br />
im digitalen Pollentagebuch<br />
(in der „Pollen+“-App oder<br />
auf pollentagebuch.at) eingetragen,<br />
können personalisierte<br />
Symptomvorhersagen zusätzlich<br />
angeboten werden.<br />
Nach ausreichenden Einträgen<br />
im Pollentagebuch kann<br />
außerdem ein „Befundbericht“<br />
erstellt werden. Dieser Bericht<br />
korreliert die Symptome des<br />
Benutzers/der Benutzerin mit<br />
den Pollenflugdaten und gibt<br />
eine Zusammenfassung über<br />
mögliche Pollenallergien.<br />
Dieser Bericht ist keine<br />
Diagnose, soll allerdings den<br />
Arzt/die Ärztin bei der Diagnose<br />
und Therapiewahl unterstützen.<br />
Wie zeigen sich Ihre Beschwerden in der Nase<br />
Niesreiz<br />
Nasenfluss<br />
Stockschnupfen<br />
Nasenpolyp<br />
keine Beschwerden<br />
Was führt zur Besserung der Beschwerden?<br />
Aufenthalt zu Hause<br />
Aufenthalt außer Haus<br />
Aufenthalt in den Bergen<br />
Aufenthalt am Meer<br />
Schönwetter<br />
Regenfälle<br />
Kälteeinbruch<br />
Sonstiges<br />
keine Besserung<br />
Zu welcher Jahreszeit treten die Beschwerden auf?<br />
zwischen Februar und April<br />
zwischen Mai und Juni<br />
zwischen Juli und September<br />
zwischen Oktober und Februar<br />
immer<br />
keine Beschwerden<br />
Bei welchem Wetter treten die Beschwerden auf?<br />
an sonnigen Tagen<br />
an regnerischen Tagen<br />
gleich nach dem Regen<br />
an kalten Tagen<br />
bei jedem Wetter<br />
keine Beschwerden<br />
Lutschtablette zum Diätmanagement<br />
bei allergischer Rhinitis<br />
zum Beispiel bei<br />
Tierhaarallergie<br />
Milbenallergie<br />
Pollenallergie<br />
Erhältlich<br />
in der<br />
Apotheke!<br />
A/43/21-A/11_11<br />
Wo treten die Beschwerden häufig auf?<br />
zu Hause<br />
im Schlafzimmer<br />
in Feuchträumen<br />
in Büchereien<br />
auf freier Straße<br />
im Garten<br />
in Wiesen und Feldern<br />
in Wäldern<br />
überall<br />
keine Beschwerden<br />
Hier geht’s zum Online-Fragebogen:<br />
www.pollenwarndienst.at/allergie/pollen-fragebogen.html<br />
Für Erwachsene und Kinder ab 3 Jahre, laktosearm und glutenfrei.<br />
Weitere Informationen entnehmen Sie der Packungsbeilage.<br />
Bencard Allergie GmbH · Stiftgasse 18/5-6 · 1070 Wien · www.bencard.com
Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />
Lesen Sie mehr unter www.blickaufsie.info 9<br />
VORWORT<br />
› FRAUENGESUNDHEIT›<br />
Der politische Ursprung der<br />
<strong>Frauengesundheit</strong><br />
Die Medizin ist seit jeher ein Bereich, der stark auf das männliche<br />
Geschlecht ausgerichtet ist und ihn bis heute größtenteils als Norm<br />
sieht. Bis Ende der 1980er-Jahre konzentrierte sich die Medizin fast<br />
ausschließlich auf den männlichen Körper.<br />
Dr in Mireille Ngosso<br />
Ärztin, Politikerin &<br />
Aktivistin<br />
FOTO: MINITTA PHOTOGRAPHY<br />
Erst ab den 2000er-Jahren<br />
wandte sich die medizinische<br />
Forschung in Österreich langsam<br />
auch dem weiblichen<br />
Körper zu. Krankheitsverläufe,<br />
Symptome und das Gesundheitshandeln<br />
von Frauen unterscheidet sich<br />
maßgeblich von Männern. Die Unterschiede<br />
sind zum Teil offensichtlich, zum Teil<br />
subtil und in vielen Bereichen noch wenig<br />
bis gar nicht bekannt. Dabei ist es wichtig,<br />
sich sowohl beim biologischen als auch<br />
beim sozialen Geschlecht (Gender) nicht<br />
auf gegenüberliegende Pole, also Mann und<br />
Frau, zu beziehen. Sie müssen als Spektrum<br />
– als Kontinuum – betrachtet werden,<br />
die aus psychosozialen und biologischen<br />
Aspekten bestehen.<br />
Mit dem Aufkommen der Gendermedizin<br />
wurde Geschlecht als Einflussfaktor auf das<br />
individuelle Gesundheitsbewusstsein, den<br />
Umgang mit und die Wahrnehmung von<br />
Krankheiten, deren medizinische Behandlung,<br />
die Forschung und präventive Maßnahmen<br />
anerkannt. Ein bewusster Blick<br />
der Gendermedizin verspricht eine größere<br />
klinisch-relevante Wissenserweiterung und<br />
damit zusammenhängend eine bessere<br />
medizinischen Versorgung vor allem von<br />
Frauen. Frauenspezifische Gesundheitsforschung<br />
und die damit einhergehende<br />
Prävention und Praxis sind bedeutsam<br />
für die Umsetzung gesundheitsbezogener<br />
Chancengleichheit.<br />
Doch damit nicht genug: Ein intersektionaler<br />
Zugang im Gesundheitswesen ist<br />
notwendig. Neben dem Geschlecht sind<br />
weitere Identitätsmerkmale wie Ethnie,<br />
sexuelle Orientierung, (Dis)Ability oder<br />
sozioökonomischer Status Eckpfeiler der<br />
Intersektionalität in der Medizin. Diese sind<br />
oft Grund für die Diskriminierung marginalisierter<br />
Patient:innen in der medizinischen<br />
Versorgung.<br />
So zeigt die Forschung beispielsweise,<br />
dass Schwarze Frauen im Vergleich zu<br />
weißen eine höhere Müttersterblichkeit<br />
aufweisen. Im 19. und 20. Jahrhundert<br />
und bis heute wurde und wird in medizinischen<br />
Lehrbüchern und Fachzeitschriften<br />
der Mythos von rassistischen Unterschieden<br />
in der Schmerztoleranz propagiert<br />
und behauptet, Schwarze Menschen<br />
würden eine dickere Haut und deshalb<br />
geringere Schmerzempfindlichkeit als<br />
weiße Menschen aufweisen. Dies diente<br />
zur Rechtfertigung von diskriminierenden<br />
Experimenten an Schwarzen Körpern, wie<br />
etwa im Rahmen der berüchtigten Tuskegee-Syphilis-Studie,<br />
bei der Schwarze<br />
Männer ohne ihr Einverständnis absichtlich<br />
nicht gegen Syphilis behandelt<br />
wurden.<br />
Fakt ist: Intersektionale medizinische<br />
Ansätze sind unabdingbar, um auf die<br />
Bedürfnisse und Erfahrungen von – teilweise<br />
mehrfach – marginalisierten Menschen<br />
eingehen zu können, indem sie deren<br />
soziale Faktoren berücksichtigen. Gezielte<br />
Interventionen und politische Veränderungen<br />
sind dringend erforderlich, um<br />
Intersektionalität in der Medizin zu<br />
implementieren.<br />
FOTO: SHUTTERSTOCK<br />
mit Vitamin D<br />
Spezielle Nährstoffkombination bei<br />
PCOS und/oder Fertilitätsstörungen<br />
Nur das Beste ist gut genug für dein Baby.<br />
Deswegen MAM.<br />
Senkung der<br />
Androgenproduktion 1<br />
Erhöhung der<br />
Ovulationsrate 1<br />
Verbesserung der Eizellund<br />
Spermienqualität 1<br />
4 g Myo-Inositol, 400 μg Folsäure und 600 I.E. Vitamin D<br />
1 x täglich ein Sachet, 30 Sachets pro Packung<br />
Frei von Gluten, Laktose, Gelatine sowie geschmacksneutral<br />
1 Egarter C. Gynäkologische Endokrinologie 2018; https://doi.org/10.1007/s10304-018-0223-x<br />
Lebensmittel für besondere Zwecke (bilanzierte Diät) zum Diätmanagement bei PCOS und/oder Fertilitätsstörungen<br />
OVU0009-2203<br />
www.mambaby.com<br />
mambaby_at<br />
Kwizda_Ovufem_Inserat_130x138mm_ISOnewspaper26v4_20230313.indd 1 13.03.23 13:55
10 Lesen Sie mehr unter www.blickaufsie.info<br />
Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />
INSPIRATION<br />
Das rosarote<br />
trojanische Pferd<br />
FOTO: ERDBEERWOCHE<br />
Bettina<br />
Steinbrugger<br />
Gründerin und Geschäftsführerin<br />
der<br />
erdberwoche GmbH,<br />
des ersten auf Menstruation<br />
spezialisierten<br />
Social Businesses<br />
aus Österreich<br />
FOTO: BAUERNBUND ÖSTERREICH<br />
Warum Produkte für Frauen mehr kosten und warum Menstruierende<br />
sowohl materiell als auch gesellschaftlich draufzahlen<br />
Von der „pink tax“ zur Tamponsteuer:<br />
Was tut sich in Österreich in Sachen<br />
Menstruationsgerechtigkeit?<br />
„Runter mit der Tamponsteuer!“ Das<br />
forderten wir von erdbeerwoche gemeinsam<br />
mit vielen anderen Organisationen jahrelang<br />
lautstark. 2019 erhörte uns endlich das<br />
Finanzministerium und senkte ab dem darauffolgenden<br />
Jahr die ungerechtfertigt hohe<br />
Mehrwertsteuer auf Menstruationsprodukte.<br />
Aber ist deshalb in Sachen Menstruationsgerechtigkeit<br />
alles in roter Butter? Leider nein,<br />
denn menstruierende Menschen bezahlen<br />
in vielen anderen Bereichen noch immer zu<br />
viel für gewisse Produkte.<br />
Wo Frauen draufzahlen<br />
Die sogenannte „pink tax“ bezeichnet<br />
ungerechtfertigt hohe Preise auf frauenspezifische<br />
Produkte, während äquivalente<br />
Artikel für Männer um einiges günstiger<br />
sind. Plakativstes Beispiel ist hier der Vergleich<br />
des rosaroten Frauen-Rasierers mit<br />
dem billigen blauen Männerrasierer.<br />
Dabei müssen Menstruierende ohnedies<br />
mit höheren Ausgaben rechnen als<br />
Nicht-Menstruierende: Sie verbrauchen im<br />
Durchschnitt zwischen 10.000 und 17.000<br />
Tampons bzw. Binden in einem Perioden-<br />
Leben. Da ist die reduzierte Tamponsteuer<br />
natürlich nur ein Tropfen auf dem heißen<br />
Stein. Viele Betroffene stellen diese monatlichen<br />
Ausgaben nicht erst seit Corona<br />
und Inflation vor finanzielle Herausforderungen.<br />
Dieses bis vor Kurzem tabuisierte<br />
Phänomen wird als „Periodenarmut“<br />
bezeichnet. Um Betroffenen zu helfen, ist<br />
es wichtig, die entsprechenden Produkte<br />
kostenlos zur Verfügung zu stellen, etwa in<br />
Schulen und Universitäten, Obdachlosenheimen<br />
oder Jugendzentren.<br />
Wie sieht ein menstruationsfreundlicher<br />
Arbeitsplatz aus?<br />
Das Menstruationstabu bricht also immer<br />
weiter auf. Ein Ort, an dem die Periode aber<br />
nach wie vor stark tabuisiert ist, ist der<br />
Arbeitsplatz. Auch hier gewinnt die Debatte<br />
rund um die Bereitstellung kostenloser<br />
Periodenprodukte für den Notfall an Bedeutung.<br />
Schließlich hinterfragt auch niemand,<br />
dass Toilettenpapier gratis zur Verfügung<br />
gestellt wird. Aber das Thema „Periode@<br />
work“ geht noch viel weiter. Wir von der<br />
erdbeerwoche haben in einer Umfrage festgestellt,<br />
dass 98 % aller Menstruierenden<br />
jeden Monat unter diversen Beschwerden<br />
leiden. Ein Drittel davon so stark, dass sie<br />
ihrer gewohnten Tätigkeit nicht mehr nachgehen<br />
können. Für diese Betroffenen wäre<br />
der vieldiskutierte Menstruationsurlaub,<br />
der kürzlich in Spanien eingeführt wurde,<br />
eine mögliche Unterstützung.<br />
Wieviel Urlaub macht frau im „Menstruationsurlaub“?<br />
Menstruationsurlaub<br />
ist die Möglichkeit,<br />
bezahlten Urlaub von<br />
einer Beschäftigung<br />
zu nehmen, wenn<br />
die betroffene Person Bettina Steinbrugger<br />
nicht zur Arbeit gehen<br />
kann. Das ist jedoch in<br />
keiner Weise Urlaub<br />
im herkömmlichen Sinn. Es handelt sich<br />
um Krankenstandtage, die Menstruierende<br />
ohne Angabe von speziellen Gründen in<br />
Anspruch nehmen können. Befürworter:innen<br />
des gesetzlichen Menstruationsurlaubs<br />
sehen den großen Vorteil in einer erhöhten<br />
Produktivität am Arbeitsplatz und Linderung<br />
von gesundheitlichen Beschwerden.<br />
Für Gegner:innen wiederum ist das Thema<br />
ambivalent. Wird der Zugang zum Arbeitsmarkt<br />
für Frauen dadurch noch schwieriger<br />
aufgrund eventueller Mehrkosten für<br />
Arbeitgeber:innen? Ist der Urlaub ein Rückschritt<br />
der Emanzipation? Ist der reguläre<br />
Krankenstand nicht ausreichend?<br />
Diese Fragen werden uns wohl auch noch<br />
in Zukunft beschäftigen. Bis wir aber in<br />
Österreich so weit sind, dass wir tatsächlich<br />
über die Einführung eines gesetzlichen<br />
Menstruationsurlaubs diskutieren können,<br />
gilt es, Periodenarmut zu beseitigen und<br />
Arbeitsplätze menstruationsfreundlicher zu<br />
machen. Damit sind wir wohl ohnehin noch<br />
eine ganze Weile beschäftigt.<br />
Lesen Sie mehr unter<br />
erdbeerwoche.com<br />
Das Bild stammt aus einem<br />
ähnlichen Plan-Projekt in<br />
Mali. Es zeigt eine Familie,<br />
die sich gegen die weibliche<br />
Genitalverstümmelung<br />
einsetzt und ihre Töchter nicht<br />
beschneiden lässt.<br />
Gemeinsam gegen weibliche Genitalverstümmelung<br />
In Burkina Faso ist die weibliche Genitalverstümmelung kulturell fest verankert: Etwa drei Viertel aller Frauen sind beschnitten. Die meisten erleiden<br />
diese schwere Kinder- und Menschenrechtsverletzung bevor sie fünf Jahre alt sind – und das, obwohl Beschneidung gesetzlich eigentlich verboten ist.<br />
Was wir erreichen wollen<br />
Unser Ziel ist die Abschaffung der weiblichen Genitalverstümmelung<br />
und die Förderung der sexuellen und reproduktiven<br />
Gesundheit. Wichtig ist der offene Dialog mit der lokalen<br />
Bevölkerung, um ein langfristiges Umdenken zu ermöglichen.<br />
Unser oberstes Ziel ist es, diese grausame Praxis der weiblichen<br />
Beschneidung endlich zu beenden und die Rechte von Mädchen<br />
und Frauen zu stärken.<br />
Um dies zu erreichen ist es unabdingbar, Buben und Männer in<br />
unsere Arbeit mit einzubinden.<br />
Von unserer Aufklärungsarbeit profitieren Frauen,<br />
Mädchen, Männer, Buben, lokale Führungspersönlichkeiten,<br />
Gesundheitsfachkräfte und Sozialarbeiter:innen. Darüber hinaus<br />
behandeln wir über 750 bereits beschnittene Mädchen und Frauen<br />
medizinisch und psychosozial.<br />
Was Sie dafür tun können<br />
Spenden Sie jetzt!<br />
Ermöglichen Sie Mädchen und Frauen ein selbstbestimmtes<br />
Leben! Möchten Sie mehr über unsere Projekte erfahren melden<br />
Sie sich gerne unter stiftung@plan-international.at<br />
Was wir dafür tun<br />
Wir schulen und stärken junge Menschen, damit diese sich selbst<br />
für Ihre Rechte einsetzen können. Damit schaffen wir nachhaltigen<br />
sozialen Wandel.<br />
• Informationsveranstaltungen und Diskussionen in Kleingruppen<br />
mit Mädchen, Buben, Frauen und Männern<br />
• Filmvorführungen mit anschließenden Diskussionen und<br />
Radiosendungen<br />
• LobbyingTreffen mit traditionellen und religiösen<br />
Führungspersönlichkeiten<br />
• Schulungen der Gesundheitsfachkräfte zum Thema<br />
Beschneidung und zu angemessener Beratung zu den Themen<br />
sexuelle Gesundheit, Rechte und Familienplanung<br />
• Medizinische und psychosoziale Versorgung von Betroffenen<br />
Hilfe mit Plan Österreich<br />
Erste Bank<br />
Kennwort: FGM<br />
IBAN: AT23 2011 1837 9270 7700<br />
BIC: GIBAATWWXXX<br />
www.plan-stiftung.at/fgm<br />
www.plan-international.at<br />
• Gemeinsam mit der ADA (Austrian Development Agency)<br />
setzen wir diese Maßnahmen zur Abschaffung weiblicher<br />
Genitalverstümmelung um.<br />
• Im Rahmen des Projektes gründen wir Jugendclubs, in denen<br />
sich Mädchen und Buben über die Folgen von FGM/C sowie<br />
über sexuelle und reproduktive Gesundheit und Rechte<br />
austauschen<br />
• In interaktiven Radiosendungen von zwei lokalen Radiosendern<br />
erreichen wir auch Menschen, die nicht zu unseren<br />
Veranstaltungen kommen können<br />
• Von Plan International geschulte Gemeindehelfer:innen führen<br />
Hausbesuche und Gruppengespräche durch, um in den<br />
Gemeinden über sexuelle Gesundheit, FGM/C (female genital<br />
mutilation and cutting) und Familienplanung zu informieren<br />
Spenden an die gemeinnützige Privatstiftung sind steuerlich<br />
absetzbar.<br />
Bei Mehreinnahmen nutzen wir Ihre Spenden für ein ähnliches<br />
Projekt.<br />
FOTO: ILVY NJIOKIKTJIEN
Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />
Lesen Sie mehr unter www.blickaufsie.info 11<br />
FOTO: ROKOP PHOTOGRAPHY<br />
FOTO: PRIVAT<br />
Die kleine Meerjungfrau<br />
und die Menstruation<br />
Die erfolgreiche Synchronschwimmerin Bianca Danae spricht im Interview mit Mediaplanet<br />
über Menstruation im Zusammenhang mit dem Extremsport Synchronschwimmen.<br />
Sie sind erfolgreiche Synchronschwimmerin<br />
und trainieren schon seit einigen<br />
Jahren. Wann haben Sie mit Ihrem<br />
Training begonnen?<br />
Ich habe mit sieben Jahren mit dem Synchronschwimmen<br />
begonnen – aber schon<br />
mit drei Jahren mit dem Ballettanzen und<br />
Schwimmen. Ich war schon als kleines Kind<br />
sehr sportlich und habe den Sport schon<br />
früh geliebt.<br />
Wenn Sie so früh mit dem Synchronschwimmen<br />
begonnen haben, dann hat<br />
Sie Ihre erste Periode im Trainingsumfeld<br />
wahrscheinlich beeinflusst, oder? Wie<br />
wird mit dem Thema Menstruation in<br />
Ihrem Sport umgegangen?<br />
Ja, ich bekam meine Periode an einem Tag<br />
vor dem Training. Ich hatte Glück, denn<br />
meine Trainerinnen gaben mir diesen Tag<br />
frei. Doch nach eineinhalb Tagen musste<br />
ich weitermachen als sei nichts passiert.<br />
Das Thema Periode wird im Sport nicht<br />
diskutiert – ich denke, dass es deshalb ein<br />
„Tabu“ ist, weil die meisten Menschen,<br />
die Synchronschwimmen machen und als<br />
Trainer:innen arbeiten, Frauen sind. Mir<br />
wurde eingeprägt: „Wenn alle anderen das<br />
aushalten können, kannst du das auch!“ Zu<br />
sagen, dass die eigene Periode die Leistung<br />
beeinflusst, wird als Ausrede gesehen.<br />
Kann man bei Schmerzen oder<br />
Beschwerden auch einmal einen Tag<br />
außerhalb des Pools bleiben oder muss<br />
man trainieren, komme was wolle?<br />
Die kurze Antwort lautet: Nein. Weil Synchronschwimmen<br />
ein von Frauen dominierter<br />
Sport ist, sind Perioden(schmerzen)<br />
quasi normal, nach dem Motto „Deal with<br />
it“. Egal, wie viel eine Sportlerin blutet<br />
oder wie starke Schmerzen sie hat, es wird<br />
erwartet, dass sie weitermacht. Die Periode<br />
gehöre als Frau dazu, weshalb verlangt wird<br />
zu trainieren, als wäre nichts.<br />
Wie würden Sie sich wünschen, dass mit<br />
dem Thema im Sport aber auch allgemein<br />
in Zukunft umgegangen wird?<br />
Ich würde mir wünschen, dass man das<br />
Training an die Periode und die damit verbundene<br />
Leistungskurve bzw. die Schmerzen<br />
anpassen würde. Jede menstruierende<br />
Person hat verschiedene Symptome und<br />
man kann nicht davon ausgehen, dass man<br />
als Schwimmerin die gleiche Leistung wie<br />
sonst geben kann, wenn man zyklusbedingt<br />
nicht in Höchstform ist.<br />
Was erhoffen Sie sich zukünftig von Ihrer<br />
Karriere als Synchronschwimmerin?<br />
Können Sie Olympia schon riechen?<br />
Meine Ziele sehen folgendermaßen aus: bei<br />
der Weltmeisterschaft und den Olympischen<br />
Spielen teilnehmen. Und ich denke,<br />
ich kann sie erreichen. Außerdem möchte<br />
ich die Sportart an sich bekannter machen,<br />
indem ich die Grenzen weiter verschiebe.<br />
Auch im Wasser<br />
optimal geschützt –<br />
senta protect.<br />
senta protect ist ein Tampon, der eigens zum Schutz vor Scheideninfektionen beim Baden, Wellnessen<br />
und Wassersport entwickelt wurde. Der spezielle Bade- und Schutztampon ist mit hochwertigem Vaselineöl<br />
getränkt und reduziert so das Infektionsrisiko und die Angriffsfläche für Bakterien und Pilze.<br />
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12 Lesen Sie mehr unter www.blickaufsie.info<br />
Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />
INSPIRATION<br />
FOTO: PETER MUELLER PHOTOGRAPHY<br />
Brustkrebs … oder was<br />
es bedeutet, wenn die<br />
Endlichkeit wie Beethovens<br />
5. Sinfonie an der Tür klopft<br />
Jede achte Frau erkrankt in ihrem Leben an Brustkrebs. Doch diese Diagnose<br />
bedeutet heutzutage nicht den Tod: Je früher Brustkrebs erkannt wird<br />
und umso entschiedener man gegen ihn vorgeht, desto größer sind die<br />
Heilungschancen.<br />
Text<br />
Redaktion<br />
Was bedeutet die Diagnose Brustkrebs<br />
für Sie, Frau Melle?<br />
Bei mir handelte es sich 2009 um ein sogenanntes<br />
triple-negatives Karzinom. Eine<br />
weitere Untersuchung bestätigte außerdem,<br />
dass ich Trägerin des Krebs-Gens BRCA bin;<br />
und bei mir somit eine große Gefahr für<br />
Eierstockkrebs. Da dieser schwer zu erkennen<br />
und behandeln ist, habe ich mich für<br />
die empfohlene Ovariektomie entschieden.<br />
Ich wusste deshalb so genau, was zu tun<br />
ist, weil meine Mutter dieselbe Diagnose<br />
im selben Alter hatte. Sie ließ sich damals<br />
nur die betroffene Brust abnehmen und<br />
lehnte die Chemotherapie ab – ein paar<br />
Jahre später war der Krebs in der anderen<br />
Brust zurück. Dann ging es weiter mit<br />
Darm, Lunge, Leber und Hirnstreuung.<br />
Sie starb drei Tage nach meiner Diagnose,<br />
in der Nacht nach meinem 40. Geburtstag.<br />
Natürlich hatte ich daher den Tod<br />
vor Augen. Dennoch trug ich eine gewisse<br />
Klarheit in mir, was zu tun ist, um länger<br />
mit dem Krebs zu leben.<br />
Der Tod ist ein alter Sack voll Knochen.<br />
Ich habe keine Angst vor ihm. Meine<br />
Erkenntnis aus den Erfahrungen mit<br />
sterbenden Menschen ist, dass man am<br />
Ende angstfrei loslassen können muss.<br />
Meine Mutter konnte das. Sie ist mit einem<br />
Lächeln gestorben. Sie ging einfach. So war<br />
sie. Sie sagte jeden Abend: „Jetzt gehe ich<br />
aber zu Bett.“, blieb aber noch da, wiederholte<br />
den Satz noch zweimal, stand noch<br />
fünf Minuten still beobachtend im Türrahmen<br />
und war erst dann irgendwann<br />
verschwunden. Eine wunderbare Frau.<br />
In meinem Leben habe ich schon mehr<br />
als 180 % von dem erreicht, was ich erreichen<br />
kann. Ich bin im Sahnehäubchen-<br />
Modus angelangt; jeder Tag ist schön. Am 6.<br />
April werde ich 54 Jahre alt. In diesen Tagen<br />
jährt sich der Todestag meiner Mutter und<br />
meiner Diagnose zum 14. Mal. Ich werde<br />
das Leben feiern.<br />
IHR LEBEN MIT<br />
METASTASIERTEM BRUSTKREBS<br />
Handbuch:<br />
Es geht um mich!<br />
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Sexualität und Brustkrebs<br />
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Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />
Lesen Sie mehr unter www.blickaufsie.info 13<br />
Uta Melle<br />
Mutmacherin<br />
FOTO: PRIVAT<br />
Was wünscht man sich in dieser herausfordernden<br />
Zeit vom eigenen Umfeld?<br />
Verständnis, Unterstützung, Offenheit –<br />
oder auch Normalität? Das Problem ist,<br />
dass wenige Menschen aus dem Umfeld<br />
dableiben; immerhin dauert die Therapie<br />
mindestens ein Dreivierteljahr. Das halten<br />
einige nicht durch. Ich habe damals zirka<br />
die Hälfte meines Freundeskreises „verloren“<br />
– vermisse jedoch niemanden davon.<br />
Von meinen wunderbaren Kindern und<br />
meinem großartigen Mann habe ich in der<br />
Zeit alles an Unterstützung bekommen;<br />
ich hatte aber auch immer ein schlechtes<br />
Gewissen, nicht genug für sie da sein zu<br />
können. Monatelang machte ich mir jeden<br />
Abend Vorwürfe, dass ich mich am Tag<br />
doch hätte mehr anstrengen hätte können.<br />
Die Folge war eine klassische Fatigue – wieder<br />
eine Verlängerung der Genesung und<br />
eine Belastung für das gesamte Umfeld.<br />
Durchgehend einen geliebten Menschen<br />
absolut hilflos leiden zu sehen, der täglich<br />
physische und psychische Schmerzen hat,<br />
ist sehr schwer. Und das machen nur Menschen<br />
mit, denen ich wichtig bin.<br />
Sie haben ja eine Mastektomie und eine<br />
Ovariektomie durchlaufen – hat Sie das<br />
Ihre Weiblichkeit in Frage stellen lassen?<br />
Was wollen Sie Frauen mitteilen, die sich<br />
vor diesen Eingriffen fürchten?<br />
Ich habe meine Brüste geliebt. Mein Mann<br />
auch. Sie waren sehr klein, aber sehr schön.<br />
Doch ab dem Moment der Diagnose fühlte<br />
es sich an, als ob eine Assel in meiner Brust<br />
ist, die ich aufhalten musste, bevor sie Eier<br />
legt. Mein sehr guter Onkologe antwortete<br />
auf meine Entscheidung, gleich beide Brüste<br />
abzunehmen, in Bezug auf die Krankengeschichte<br />
meiner Mutter ein „Da bin ich<br />
Ihnen aber sehr dankbar!“.<br />
Der Zufall wollte es, dass meine Freundin<br />
Jackie Hardt, die Fotografin ist, mir zum<br />
40. Geburtstag ein Fotoshooting geschenkt<br />
hat, einen Tag nach der Diagnose. Wunderschöne<br />
Bilder – auch solche „oben ohne“<br />
– entstanden. Dieser Abschied von meinem<br />
Busen stellte die Frage nach einem Neuanfang.<br />
Wie wird mein Körper aussehen? Bin<br />
ich dann noch sexy? Ich bat Jackie um ein<br />
weiteres Fotoshooting nach der OP, um das<br />
herauszufinden.<br />
Meine Idole sind Marlene Dietrich,<br />
Madonna, Marilyn Monroe, Grace Jones,<br />
Prince und David Bowie. Alle sehr sexy,<br />
jedoch nicht wirklich „typisch männlich/<br />
weiblich“. Ich habe mir Vorlagen ikonischer<br />
Fotos genommen und sie nachgestellt. So<br />
sind die ersten Fotos entstanden – und mit<br />
diesen bin ich zu meinem Mann gegangen<br />
und habe ihm gesagt, dass er zwei Wochen<br />
Zeit hat zu überlegen, ob er findet, dass ich<br />
Brüste brauchen würde oder nicht. Eine<br />
Woche später schenkte er mir das Bild einer<br />
Amazone ohne Brüste mit dem Schriftzug<br />
„Klarheit, Wahrheit, Schönheit“. Die starke<br />
Kriegerin war schon immer sein Bild einer<br />
Frau.<br />
Ein Jahr später organisierte ich ein<br />
Shooting mit 18 weiteren Brustkrebs-Frauen<br />
aus ganz Deutschland mit Jackie Hardt<br />
und Esther Haase als Fotografinnen. Als<br />
die Frauen den Raum betraten, waren sie<br />
zunächst sehr zögerlich, sagten, sie würden<br />
sich aber nicht ausziehen oder die Perücken<br />
absetzen. Doch nach 20 Minuten war das<br />
Eis gebrochen. Kaum war eine Narbe ausgepackt,<br />
flogen die Kleider – kaum eine hatte<br />
Der Tod ist ein<br />
alter Sack voll<br />
Knochen. Ich habe<br />
keine Angst vor<br />
ihm.<br />
vorher eine solche Narbe bei einer anderen<br />
Frau gesehen.<br />
Diese Erfahrung hat das Leben der<br />
anwesenden Frauen komplett beeinflusst.<br />
Zwei ließen sich danach die zweite Brust<br />
abnehmen, einige fingen einen neuen Job<br />
an; neuen Mut und Kraft schöpften alle.<br />
Manchmal muss man sich aus einer anderen<br />
Perspektive betrachten, um sich neu<br />
entdecken zu können.<br />
Wie haben die unterschiedlichen Eingriffe<br />
den Bezug zu Ihrem Ehepartner<br />
verändert?<br />
Durch die Ovariektomie werden frühzeitig<br />
die Wechseljahre eingeleitet. Wie<br />
hat dies das Sexleben mit Ihrem Partner<br />
beeinflusst und warum muss Sexualität<br />
nicht gleich „Sex“ im herkömmlichen<br />
Sinn bedeuten?<br />
Meine Brüste haben uns anfangs natürlich<br />
gefehlt – das Spiel, das Gefühl, die Ästhetik.<br />
Das war aber nicht wirklich ein Problem.<br />
Anders war es nach der Eierstockentfernung.<br />
Der Arzt hatte mich zwar aufgeklärt,<br />
dass es zu Libidoproblemen kommen könnte,<br />
allerdings dachte ich mir mit Hinblick<br />
auf unser sehr gutes Sexleben insgeheim:<br />
„Ja, ja; erzählen Sie ruhig … ich doch nicht.“<br />
Meine Einstellung half nicht wirklich zu<br />
akzeptieren, dass es doch passierte. Die<br />
Schleimhäute trockneten aus, meine Scheide<br />
verengte sich – Sex wurde schmerzhaft.<br />
Ich habe es lange Zeit nicht wahrhaben wollen,<br />
doch als ich las, dass 50 % aller Frauen<br />
in der Menopause mit Libidoproblemen zu<br />
kämpfen haben, begann ich es zu akzeptieren.<br />
Es verging eine lange Zeit, bis ich mit<br />
meinem Mann darüber reden konnte. Man<br />
muss sich verabschieden, bevor man etwas<br />
Neues starten kann. Laut Studien enden ca.<br />
20 % der Partnerschaften, wenn die Frau<br />
Krebs hat, aber nur ca. 3 %, wenn der Mann<br />
betroffen ist. Ich hatte sehr viel Glück, dass<br />
ich einen Mann habe, der mit der Hilflosigkeit<br />
einer plötzlichen Veränderung, mit<br />
der Angst und auch mit den langwierigen<br />
Schmerzen des geliebten Menschen an der<br />
Seite umgehen konnte. Er schrieb sogar ein<br />
Buch über das erste Jahr nach der Diagnose<br />
– sehr offen und ehrlich. Es heißt „Die<br />
Amazone vom Kollwitzplatz“.<br />
Die Fotos in Ihrem Fotobuch sind unglaublich<br />
ästhetisch. Ist es Ihnen leicht<br />
gefallen, zu Ihrer eigenen Schönheit<br />
zurückzufinden?<br />
In dem Moment, als ich meine Bilder sah,<br />
habe ich verstanden, dass ich noch immer<br />
schön bin, anders schön: kraftvoller, lebenslustiger,<br />
offener.<br />
Schönheit ist ein sehr dehnbarer Begriff.<br />
Wenn ich Vorträgen von Wissenschaftlern<br />
und Wissenschaftlerinnen sehe, ist mir<br />
egal, wie die Haut, die Figur, die Haare sind<br />
– das Leuchten in deren Augen, wenn sie<br />
von ihrem Fachgebiet erzählen, macht sie<br />
schön.<br />
Was würden Sie gerne Frauen und<br />
generell allen Menschen (egal, welches<br />
biologisches und soziales Geschlecht,<br />
egal, ob mit oder ohne Brustkrebs) mit<br />
auf den Weg geben?<br />
Viel zu viele Frauen definieren sich über<br />
ihren Körper – vor allem über die Brüste. In<br />
den letzten 13 Jahren, in denen ich<br />
Ansprechpartnerin für Brustkrebs bin,<br />
riefen mich zwei Männer an. Beide fragten<br />
mich, wie es ohne Brüste wäre; da ihre<br />
Frauen jeweils unter Kapselfibrose nach<br />
Brustaufbau litten. Die Männer sagten, dass<br />
sie durch die täglichen Schmerzen nicht<br />
mehr ihre „alten, wunderbaren Frauen“<br />
seien. Beide Männer riefen eine geraume<br />
Zeit später noch einmal an und erzählten<br />
mir, dass ihre Frauen den Eingriff rückgängig<br />
gemacht hätten – und danach wieder<br />
ihre lustigen, zauberhaften Frauen gewesen<br />
wären.<br />
Entgeltliche Einschaltung<br />
Brustkrebs: Vorsorge und neue Therapien<br />
Univ.-Prof. Dr.<br />
Edgar Petru<br />
Stellvertretender<br />
Klinikvorstand, Univ.-<br />
Klinik für Frauenheilkunde<br />
und Geburtshilfe,<br />
Klinische Abteilung<br />
für Gynäkologie,<br />
Medizinische<br />
Universität Graz<br />
FOTO: PRIVAT<br />
ENH/22/0261<br />
Brustkrebs ist die häufigste Krebsart bei Frauen –<br />
gerade deswegen ist die Vorsorge umso wichtiger.<br />
Univ.-Prof. Dr. Edgar Petru, Facharzt für<br />
Frauenheilkunde, gibt einen Einblick in die aktuelle<br />
und Ausblick auf künftige Forschungen.<br />
Warum ist die Brustkrebsvorsorge so wichtig<br />
und welche Vorsorgemöglichkeiten gibt es?<br />
Brustkrebs ist der häufigste Krebs bei der Frau. Eine von<br />
neun Frauen erkrankt im Laufe ihres Lebens daran.<br />
Die Mammographie ab dem 45. Lebensjahr alle zwei<br />
Jahre ist etabliert. Ist sie nicht gut zu interpretieren,<br />
sind ein Ultraschall und eine Magnetresonanzuntersuchung<br />
(MRT) sinnvoll.<br />
Was hat sich in den letzten Jahren in der Forschung<br />
zur Behandlung von Brustkrebs getan?<br />
Brustkrebs ist nicht Brustkrebs. Heute existieren viele<br />
unterschiedliche Brustkrebs-Subtypen. Hochspezialisierte<br />
Untersuchungen der Pathologie definieren diese<br />
unterschiedlichen genetischen Subtypen mittels molekulargenetischer<br />
Typisierung. So werden bestimmte<br />
Kennzeichen eines Tumors, bei denen spezifische<br />
Tumortherapien besonders wirksam sind, definiert.<br />
Patientinnen können so gezielt ausgewählt<br />
werden, um diese speziellen<br />
Therapien zu erhalten.<br />
Welche Möglichkeiten kann die<br />
Medizin derzeit für die Behandlung<br />
von Brustkrebs anbieten?<br />
Heute zum Glück viele. Patientinnen mit<br />
hormonempfindlichem Brustkrebs können, selbst wenn<br />
bereits Metastasen vorliegen, mehrere Linien einer Antihormontherapie<br />
z. B. in Tablettenform erhalten. Parallel<br />
dazu erfolgt eine gezielte Blockierung des Zellzyklus<br />
durch ein 2. Medikament. Beim vererbbaren Brustkrebs<br />
ist durch eine präzise Gentherapie ein Zellstopp möglich;<br />
und auch beim triple-negativen Subtyp, bei dem zusätzlich<br />
zur Chemotherapie eine Immuntherapie, die die<br />
eigene Immunabwehr aktiviert, verabreicht wird, haben<br />
wir heute stark verbesserte Therapiemöglichkeiten.<br />
FOTO: SHUTTERSTOCK<br />
Von welchen innovativen Therapieoptionen<br />
können Patientinnen profitieren?<br />
Bei einem früher besonders ungünstigen Subtyp,<br />
dem Her2-neu positiven Brustkrebs, gibt<br />
es nun hochwirksame Medikamente, die auf<br />
die Art eines Trojanischen Pferdes in die<br />
Zelle gebracht werden. Dort treffen sie dann<br />
gezielt die speziellen Tumorzellen. Der<br />
Transportmechanismus erlaubt es, Substanzen,<br />
die normalerweise sehr nebenwirkungsreich<br />
wären, am Ort des Tumors zu entladen<br />
und so die Umgebung des Tumors zu<br />
schützen. Dadurch hat die Patientin<br />
weniger Nebenwirkungen. Diese<br />
Therapie ist bei Metastasen heute<br />
schon Standard, wird in der Zukunft<br />
aber sicher noch früher, z. B. vor der<br />
Operation, zum Einsatz kommen.<br />
Was können sich Patientinnen in den nächsten<br />
Jahren hinsichtlich der Vorsorge von Brustkrebs<br />
erwarten?<br />
Im Mittelpunkt steht weiterhin die hocheffektive<br />
Mammographie. Zusätzlich wird die Magnetresonanztomographie<br />
vermehrt Einzug in die Diagnostik<br />
finden.
14 Lesen Sie mehr unter www.blickaufsie.info<br />
Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />
INSPIRATION<br />
Im Wandel der Hormone: Wie frau die Wechseljahre meistert<br />
Die Wechseljahre sind eine Zeit des Umbruchs, in der sich der Körper und die Seele neu ausrichten. Doch wie können Frauen in<br />
dieser Phase der Veränderung mit den auftretenden Symptomen umgehen und ihre Gesundheit unterstützen? Wir haben mit der<br />
Gynäkologin Dr. in Eva Lehner-Rothe gesprochen und wertvolle Ratschläge für Frauen in den Wechseljahren erhalten.<br />
Dr. in Eva Lehner-<br />
Rothe<br />
Fachärztin für Gynäkologie<br />
und Geburtshilfe<br />
FOTO: PRIVAT<br />
Welche Symptome können in den Wechseljahren<br />
auftreten und wie kann frau<br />
damit umgehen?<br />
Die Wechseljahre können sich sehr mannigfaltig<br />
präsentieren. Es gibt einerseits die<br />
„klassischen“ Hitzewallungen, die viele<br />
kennen und auch oft die erste Assoziation<br />
mit den Wechseljahren sind. Diese<br />
schubweise auftretenden Hitzeempfindungen<br />
können sehr unangenehm sein,<br />
nächtliche Schlafstörungen verursachen<br />
und auch tagsüber die Lebensqualität<br />
beeinträchtigen. Die Wechseljahre können<br />
sich allerdings auch durch Zyklusunregelmäßigkeiten<br />
– also unregelmäßige,<br />
häufigere, seltenere, stärkere oder schwächere<br />
Blutungen – äußern. Darüber hinaus<br />
können Gelenkbeschwerden, depressive<br />
Verstimmungen, Libidoverlust oder auch<br />
Blutdruckprobleme auftreten. Es gibt<br />
somit ein breites Spektrum an möglichen<br />
Symptomen, die jedoch nicht sofort mit<br />
den Wechseljahren in Verbindung gebracht<br />
werden. Dennoch ist es wichtig zu wissen,<br />
dass diese Symptome sehr wohl auf die<br />
Wechseljahre zurückzuführen sein können.<br />
Es ist bekannt, dass rund ein Drittel aller<br />
Frauen kaum Beschwerden während des<br />
Wechsels aufweist. Ein weiteres Drittel hat<br />
Symptome, die sich gut mit pflanzlichen<br />
Präparaten in den Griff bekommen lassen.<br />
Zum letzten Drittel gehören Frauen, die<br />
so starke Beschwerden haben, dass sie ein<br />
Hormonersatztherapie benötigen, um die<br />
Beschwerden zu lindern.<br />
Welche Anpassungen des Lebensstils<br />
kann ich vornehmen, um meine Symptome<br />
in den Griff zu bekommen und meine<br />
Gesundheit insgesamt zu fördern?<br />
Das primäre Anliegen besteht darin, sich<br />
selbst gegenüber Verständnis aufzubringen,<br />
denn die Wechseljahre betreffen jede Frau,<br />
die einmal menstruiert hat; und je mehr<br />
frau dagegen ankämpft, desto größer kann<br />
die Belastung sein. Eine Akzeptanz gegenüber<br />
dieser natürlichen Phase des Lebens<br />
ist daher unerlässlich. Worunter viele<br />
Frauen sehr leiden, ist die physiologische<br />
Umverteilung des Körperfetts, die zu einer<br />
erhöhten Fettablagerung im Bauchbereich<br />
führen kann, was jedoch ebenso ein normaler<br />
Prozess ist. Eine bewusste Umstellung<br />
des Lebensstils kann also dabei helfen,<br />
bestimmte Symptome zu mildern. Diese<br />
beinhaltet eine bewusste und gesunde<br />
Ernährung, regelmäßige sportliche Betätigung,<br />
ausreichend Schlaf und Verzicht auf<br />
Alkohol und Nikotin.<br />
Welche nicht hormonellen Behandlungsmöglichkeiten<br />
gibt es bei Wechseljahresbeschwerden<br />
und welche Mikronährstoffe<br />
sind empfehlenswert, um diese zu<br />
ergänzen?<br />
Die Wechseljahre stellen eine Östrogenmangelsituation<br />
dar, die die typischen<br />
Beschwerden verursacht. Es gibt diverse<br />
pflanzliche Substanzen, die dazu beitragen<br />
können, diese Beschwerden in den Griff<br />
zu bekommen. Insbesondere sogenannte<br />
Phytoöstrogene, wie beispielsweise Sojaextrakte,<br />
Rotklee oder Yamswurzel, können<br />
aufgrund ihrer dem in den Wechseljahren<br />
reduzierten Östrogen ähnlichen Wirkung<br />
helfen, die hormonelle Balance zu<br />
unterstützen.<br />
Es ist allgemein sinnvoll, zusätzlich<br />
Mikronährstoffe zu supplementieren, um<br />
mithilfe pflanzlicher Präparate typische<br />
Wechseljahresbeschwerden zu mildern. Ein<br />
weiteres Beispiel hierfür ist hochdosierter<br />
Salbei, der in Form von Kapseln eingenommen<br />
gut gegen Schwitzattacken helfen<br />
kann. Melatonin kann nächtlichen Schlafproblemen<br />
entgegenwirken.<br />
Wie oft sollte ich zur Kontrolle kommen<br />
und welche Tests sollten durchgeführt<br />
werden?<br />
Wie bisher empfohlen, sollten Frauen in<br />
den Wechseljahren einmal im Jahr zur<br />
gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung<br />
und alle zwei Jahre zur empfohlenen<br />
Vorsorge-Mammographie gehen. Mittels<br />
einer Blutabnahme kann der Hormonstatus<br />
bestimmt werden, um festzustellen, wie<br />
stark der Östrogenmangel ausgeprägt ist<br />
und ob im schlimmsten Fall künstliche Hormone<br />
eingenommen werden sollten.<br />
Wenn die letzte Menstruation länger als<br />
ein Jahr zurückliegt, sollte außerdem eine<br />
Knochendichtemessung durchgeführt<br />
werden, da gesunde Knochen auf Östrogen<br />
angewiesen sind und ein Östrogenmangel<br />
zu Osteoporose führen kann.<br />
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aus deinen Tagen!<br />
Als Person, die ihre Menstruation hat, wird man monatlich vor eine körperliche<br />
Herausforderung gestellt. Mit unserem Menstruations-Survival-Kit bist du jedoch<br />
bestens ausgestattet, um die wohl anspruchsvollste Woche des Monats zu meistern.<br />
Wir bieten sorgfältig ausgewählte Produkte von vertrauenswürdigen Herstellern, um<br />
sicherzustellen, dass du gut gerüstet bist.<br />
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Die neu gewonnene Freiheit<br />
während deiner Periode!<br />
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Mit Energie<br />
durch den Tag<br />
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LUNETTE<br />
2005 wurde die erste Lunette Menstruationstasse<br />
entwickelt und auf den Markt gebracht.<br />
Seitdem sorgt diese Menstruationstasse für<br />
eine zuverlässige Kontrolle über die Periode –<br />
und damit verbunden für weniger Sorgen und<br />
guten Komfort. Die Lunette tut das Monat für<br />
Monat, denn sie ist wiederverwendbar und<br />
damit nachhaltig. Außerdem ist die Lunette<br />
Menstruationstasse frei von schädlichen<br />
Chemikalien und zu 100 % unbedenklich: Eine<br />
dänische Studie über Menstruationstassen hat<br />
die Lunette als die einzige Menstruationstasse<br />
ohne schädliche Substanzen ausgezeichnet.<br />
de.lunette.com<br />
Der Zyklus bringt für jede Frau viele Einschränkungen mit<br />
sich. Mit Softtampons holst du dir jetzt ein Stückchen Freiheit<br />
zurück. Wenn du deine Monatsblutung hast und dir diese<br />
Zeit so angenehm wie möglich machen möchtest – egal, ob<br />
beim Schwimmen, in der Sauna, beim Sport oder auch beim<br />
Sex – dann bieten Softtampons dir Sicherheit und höchsten<br />
Tragekomfort. Probiere sie einfach einmal aus! Dieses und<br />
andere Produkte, die dir während deiner Periode Vergnügen<br />
und Lust bereiten, gibt es bei orion.at – #Lieb doch wie DU willst!<br />
Eisen-C von Pure Encapsulations® unterstützt<br />
in den unterschiedlichen Zyklusphasen einer<br />
Frau dabei, Ermüdungserscheinungen zu<br />
verringern und energiegeladen durch den Tag<br />
zu kommen. .<br />
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SELENACARE<br />
Periodenunterwäsche ist die nachhaltige Alternative<br />
zu Binden und Tampons. Optisch unterscheiden<br />
sich die Slips nicht von herkömmlicher Unterwäsche.<br />
Dank integrierter Saugeinlagen bieten sie<br />
darüber hinaus während der Periode Schutz vor<br />
Auslaufen und unangenehmen Gerüchen. Bequem,<br />
waschbar, wiederverwendbar – mit SELENACARE<br />
Periodenunterwäsche bist du Tag und Nacht bei<br />
allen Aktivitäten bestens geschützt und tust dir und<br />
der Umwelt etwas Gutes. Erhältlich im Drogeriefachhandel<br />
und auf<br />
selenacare.com.<br />
FOTO: SELENACARE<br />
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STYX<br />
NATURCOSMETIC<br />
Die richtige Pflege im Intimbereich steigert<br />
das allgemeine Wohlbefinden. Diese cremige<br />
und zart duftende Waschlotion besticht<br />
durch die Kombination von exotisch<br />
duftendem Ylangöl mit reinem Teebaumöl,<br />
das vorbeugend bei Infektionen wirkt.<br />
Ätherische Öle vermitteln das Gefühl von<br />
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FOTO: SHUTTERSTOCK
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FOTO: DAIKIN<br />
Freier Atem dank<br />
Luftreiniger bei<br />
Pollenflug<br />
im Frühling<br />
Saubere Luft ist ein entscheidender Gesundheits- und Wohlfühlfaktor.<br />
In der Pollensaison leisten Luftreiniger einen großen Beitrag zu besserer<br />
Raumluftqualität – und sie lindern vor allem Allergiesymptome.<br />
Wir Menschen verbringen im<br />
Durchschnitt fast 90 Prozent<br />
unserer Zeit in geschlossenen<br />
Räumen. Jeden Tag werden<br />
dabei bis zu 15 kg Luft eingeatmet – und das<br />
in 30.000 Atemzügen. Gute Raumluftqualität<br />
hat zuletzt durch die Corona-Pandemie<br />
an Stellenwert gewonnen und wenn im<br />
Frühling die ersten Pollen den Allergiker:innen<br />
das Leben schwer machen, wird erneut<br />
klar: Saubere Luft in Innenräumen macht<br />
den Unterschied. Sammeln sich in ihr doch<br />
jede Menge Viren, Bakterien sowie Feinstaub<br />
oder eben Pollen an, die mit jedem<br />
Atemzug aufgenommen werden. Ist die<br />
Belastung hoch, wirkt sich das negativ auf<br />
unser Wohlbefinden aus: Viele leiden unter<br />
Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwindel oder<br />
allergischen Nies- oder Asthmaanfällen.<br />
Dabei ließen sich die Schadstoffe durch<br />
Luftreiniger einfach beseitigen.<br />
Saubere Luft hat hohe Relevanz für die<br />
Gesundheit<br />
Aktuell ist die Grippesaison mit einer<br />
Vielzahl an Viren und Bakterien in der<br />
Raumluft noch nicht ganz vorüber und<br />
gleichzeitig steht der Frühling vor der Tür<br />
– und mit ihm auch eine steigende Pollenbelastung.<br />
Was verschafft Abhilfe?<br />
Dank innovativer Technologien vernichten<br />
Luftreiniger von Daikin Viren und<br />
Bakterien zuverlässig. Die Geräte beseitigen<br />
mehr als 99,98 Prozent des Coronavirus<br />
bereits in 2,5 Minuten. Spezielle Filter<br />
fangen Viren ab, bevor sie sich ausbreiten<br />
können. Die Luftreiniger entfernen aber<br />
auch Schadstoffe wie Allergene, Staub oder<br />
Schimmelsporen. Das hat viele Vorteile:<br />
Eine bessere Raumluft steigert die Konzentrations-<br />
und Leistungsfähigkeit und lässt<br />
uns leichter durchatmen. Nachts verbessern<br />
Luftreiniger den Schlaf, da sie Staub<br />
und andere schwebende Partikel auffangen<br />
und die Atemluft durch HEPA-Filter reinigen.<br />
Ausgewählte Geräte mit eingebautem<br />
Luftbefeuchter halten die Luftfeuchtigkeit<br />
konstant und verhindern, dass die Raumluft<br />
zu trocken wird. Besonders für Allergiker:innen<br />
sind Luftreiniger aber auch<br />
interessant, weil eingebaute Filter Pollen<br />
und Milben reduzieren und damit Allergiesymptome<br />
lindern.<br />
Studie: So denken Österreicher:innen<br />
über Raumluftqualität<br />
Seit der Pandemie schenken die Österreicher:innen<br />
sauberer Raumluft zuhause und<br />
in öffentlichen Räumen deutlich mehr Aufmerksamkeit.<br />
Eine von Daikin Österreich<br />
im Dezember 2021 bei marketagent in Auftrag<br />
gegebene repräsentative Studie zeigt,<br />
dass sich 76,2 Prozent der 500 Befragten um<br />
saubere und gesündere Luft in öffentlichen<br />
Innenräumen (in Restaurants, beim Friseur<br />
etc.) sorgen. Damit verbunden ist ein stark<br />
gesteigertes Sicherheitsempfinden, das 74,2<br />
Prozent bestätigen, wenn in Räumlichkeiten<br />
des Gesundheitsbereichs (ärztliche oder<br />
Physiotherapiepraxen) ein Luftreiniger zum<br />
Einsatz kommt. 66 Prozent der Befragten<br />
geben an, dass sie auch im eigenen Zuhause<br />
auf gesunde Raumluft achten. Das hat sich<br />
durch die Pandemie noch verstärkt.<br />
„Die Luftqualität in Innenräumen hat<br />
großen Einfluss auf das Wohlbefinden<br />
und die Leistungsfähigkeit der Menschen.<br />
Corona, die Grippe- und die Pollensaison<br />
dienen als Katalysatoren und rücken ein für<br />
alle wichtiges Thema stärker in das öffentliche<br />
Bewusstsein“, so Claus Albel, General<br />
Manager Sales von Daikin Österreich. Seit<br />
über 45 Jahren vertreibt Daikin Luftreiniger<br />
und bietet als Spezialist für Raumluftqualität<br />
innovative Lösungen an. „Unsere<br />
effektiven Luftfilter zersetzen Schadstoffe<br />
wie Viren, Bakterien und Allergene und<br />
tragen somit zu einer reinen und gesunden<br />
Raumluft bei“, sagt Albel.<br />
Weiterführende Informationen<br />
Im Daikin Flagship-Store in der Westfield<br />
Shopping City Süd können Sie sich unverbindlich<br />
beraten lassen und Luftreiniger 2<br />
Wochen gratis testen. Mehr Infos zu Daikin<br />
Luftreinigern und Raumluftqualität unter:<br />
www.daikin.at/luftreiniger.<br />
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Tief durchatmen -<br />
mit Daikin Luftreiniger<br />
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Pollen &<br />
Allergene<br />
Endlich können Sie tief durchatmen, denn Sie wissen, dass Ihre Raumluft sauber und rein ist.<br />
Daikin Luftreiniger versorgen Sie mit sauberer, gesünderer und reiner Raumluft. Sie filtern Staub, Pollen und Allergene aus der Luft und können so zur Linderung von Asthma- und<br />
Allergiesymptomen beitragen. Auch 99% der luftgetragenen Bakterien und Viren werden aus der Luft entfernt.*<br />
Die Raumluftreiniger von Daikin entfernen außerdem schlechte Gerüche und sorgen so für eine angenehme Atmosphäre in Ihrem Zuhause.<br />
*Laut den Tests durchgeführt von der Japan Electrical Manufacturers’ Association und den Japan Food Research Laboratieren werden bis zu 99% der Bakterien, Viren, Allergene, Pollen und Staubparikel zersetzt.<br />
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