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immobilia 2023/04 - SVIT

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TEXTIL- UND CARBONBETON HAT<br />

VIELE VORTEILE<br />

Dünn, leicht, tragfähig, korrosionsbeständig und<br />

zudem weniger CO2 – was sich wie ein Wunschzettel<br />

für nachhaltiges Bauen liest, wird mit Textilbeton immer<br />

mehr zum Standard. Möglich machen das Armierungen<br />

aus Carbon, Glas oder Basalt, die anstelle von<br />

schweren Stahlnetzen die Bewehrung von Betonbauelementen<br />

übernehmen. Eine echte Innovation, die<br />

im Gegensatz zu Faserbeton den Vorteil hat, dass die<br />

Bewehrung effektiv in der Kraftrichtung des Bauelements<br />

ausgerichtet werden kann. 2021 wurde in Dresden<br />

mit «The Cube» das erste Gebäude aus Carbonbeton<br />

eingeweiht. Es zeigt eindrücklich, wie man mit<br />

minimalem Ressourceneinsatz ein spektakulär geformtes<br />

Gebäude mit einem Maximum an Nutzen realisieren<br />

kann.<br />

HiLo Construction:<br />

Die erste Schicht Beton<br />

wird auf die Textilschalung<br />

gesprüht.<br />

BILD: ETH ZÜRICH, BLOCK<br />

RESEARCH GROUP, JU-<br />

NEY LEE<br />

UND WAS IST MIT STAHLBETON?<br />

Textilbeton wird Stahlbeton nicht ersetzen, sondern<br />

erweitert die Palette von Innovationen. Aber auch in<br />

der Bewehrung von Beton mit Stahl ist Wegweisendes<br />

im Gange. An der ETH Zürich hat man in Zusammenarbeit<br />

mit der EMPA unter dem Namen «HiLo» eine effiziente<br />

Technologie entwickelt. HiLo steht für «High<br />

Performance – Low Emissions», also hohe Leistung<br />

bei geringen Emissionen. Dabei wird ein dünnes Stahlnetz<br />

erstellt, das mit einem Tuch überspannt wird. Die<br />

für einen Bau nötigen Holzschalungen fallen sehr bescheiden<br />

aus und sind zudem wie derverwendbar. Der<br />

Beton wird nach den Vorarbeiten auf das Stahlnetz-<br />

Tuchgespann aufgetragen. Insge samt baut man zwei<br />

dünne Schichten auf. Die daraus entstehende schlanke<br />

Sandwichkonstruktion erhöht die Stabilität der Konstruktion<br />

massiv. HiLo macht so zum Beispiel extrem<br />

dünne Deckensysteme möglich. Neben einer Materialreduktion<br />

von bis zu 70% beim Beton und 90% beim Bewehrungsstahl<br />

lässt sich eine HiLo-Konstruktion zudem<br />

zu 100% rezyklieren. Das Architekturbüro Gigon/<br />

Guyer setzen diese Innovation in Zug in einem Neubau<br />

bereits ein.<br />

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IMMOBILIA / April <strong>2023</strong> 33

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