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immobilia 2023/04 - SVIT

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BAU & HAUS<br />

NACHHALTIGER BETON OLMA<br />

GRÖSSTE STÜT-<br />

ZENFREIE HALLE<br />

DER OSTSCHWEIZ<br />

Die neue «Halle 1» der Olma Messen<br />

in St. Gallen macht international auf<br />

sich aufmerksam – schon der «Olma-<br />

Deckel» über der Stadtautobahn mit<br />

seinen 186 Spannbetonelementen<br />

über dem Ostportal des Rosenbergtunnels<br />

stand im Fokus des Interesses.<br />

TEXT—OLIVIA ZBINDEN*<br />

ÜBERDECKUNG DER AUTOBAHN<br />

ERMÖGLICHT LANDGEWINNUNG<br />

Die Olma Messen führen pro Jahr über 100 Veranstaltungen<br />

und rund 10 Messen durch. Die Bewältigung<br />

dieser grossen Zahl von unterschiedlichen Anlässen<br />

erfordert vielfältige und zeitlich parallele Nutzungsmöglichkeiten<br />

der Hallen und ihrer Infrastruktur. Da<br />

die ursprüngliche Halle 1 aus den 1980er-Jahren die<br />

genannten Anforderungen nicht mehr erfüllen konnte,<br />

wird ein Ersatzneubau gebaut, der dem ganzen Gelände<br />

mehr Spielraum während der Spitzenzeiten bringen<br />

soll.<br />

Da eine neue Halle 1 in der gewünschten Grössenordnung<br />

mit den bestehenden Platzverhältnissen auf<br />

dem Areal nicht umsetzbar war, wurde eine Überdeckung<br />

des Ostportals des Rosenbergtunnels im Rahmen<br />

der Instandsetzung der A1 Stadtautobahn geplant.<br />

Erst die damit verbundene «Landgewinnung»<br />

machte das Projekt einer grossen, stützenfreien Halle<br />

überhaupt möglich. Die Umsetzung auf wenigen vorgegebenen<br />

Auflagepunkten auf einer komplexen Tiefbaukonstruktion,<br />

direkt über der Autobahn, ist eine der<br />

grossen Herausforderung des Baus.<br />

STÄDTEBAULICHE EINORDUNG UND<br />

ARCHITEKTUR<br />

Mit dem Neubau der Halle 1 und dem angrenzenden<br />

Messeplatz öffnet sich das introvertierte Messegelände<br />

des Olma-Areals zur Stadt und schafft einen öffentlichen<br />

Freiraum. Die Vernetzung im Inneren bringt Altes<br />

und Neues miteinander in einen Dialog. Vielfältig<br />

nutzbare Aussenräume werden das Erscheinungsbild<br />

der Olma neu prägen. Das Volumen der neuen Halle 1<br />

wurde am Ende der Hauptachse des Olma-Geländes gesetzt.<br />

Die architektonische Ausformulierung des Baukörpers<br />

beantwortet dabei die Fragen nach seiner Rolle<br />

als öffent liches Gebäude, als Abschluss und Auftakt<br />

zur Anlage und für die Fernwirkung zur Autobahn. Der<br />

vorliegende Olma-Platz wird bei Veranstaltungen als<br />

öffentli cher Freiraum für das Quartier verstanden. Architektonisch<br />

wird die neue Halle 1 als ein Gebäude begriffen:<br />

Der Baukörper ist horizontal in einen Sockel mit<br />

Pfeilern, einem tragenden Betonring und eine aufgesetzte<br />

Laterne für das Hallendach gegliedert. Die Drei teilung<br />

integriert sich in die Höhenentwicklung des Are als mit<br />

der Aufnahme der Trauflinien und gibt ihm gleichzeitig<br />

zur Autobahn hin eine liegende Erscheinung.<br />

Blick in das 3800 m 2<br />

grosse Foyer mit den<br />

darüber liegenden<br />

Olma-Büros.<br />

BILDER: ILG SANTER<br />

ARCHITEKTEN,<br />

GENOSSENSCHAFT OLMA<br />

MESSEN ST.GALLEN<br />

40<br />

IMMOBILIA / April <strong>2023</strong>

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