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BS 05-2023

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SCHIFFFAHRT<br />

Weniger Ladung auf dem Wasser<br />

Im ersten Halbjahr 2022 ist die Güterverkehrsleistung auf Europas Binnenwasserstraßen<br />

im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 um 2,8 % zurückgegangen. Der Hauptgrund lag<br />

in den wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Krieges<br />

Nach der zwei Jahre dauernden<br />

Covid19-Pandemie erlebte der Güterverkehr<br />

gleich zu Beginn des Jahres<br />

2022 eine kleine Erholung. Dennoch begann<br />

der Rheinverkehr aufgrund des im<br />

Februar 2022 begonnenen Krieges Russlands<br />

gegen die Ukraine wieder zu sinken.<br />

Die Hauptgründe waren Engpässe auf<br />

der Angebotsseite bei Rohstoffen, industriellen<br />

Einsatzfaktoren und Energie. Die<br />

einzige Ausnahme war der Kohletransport,<br />

der um beachtliche 25,7 % zunahm,<br />

weil im Energiesektor zunehmend Gas<br />

ersetzt werden musste.<br />

Ein Beispiel für die Auswirkungen der<br />

kriegsbedingten Verknappung von Inputfaktoren<br />

ist nach Angaben der ZKR das<br />

Segment Sand, Steine und Kies, das im<br />

ersten Halbjahr 2022 um 12,5 % zurückging.<br />

Die Anhebung der kurzfristigen<br />

Zinssätze der Europäischen Zentralbank<br />

dürfte weitere negative Auswirkungen auf<br />

diesen speziellen Markt haben.<br />

Donau-Verkehr beeinträchtigt<br />

© ZKR<br />

Der russische Angriffskrieg gegen die<br />

Ukraine hat den Güterverkehr auf der<br />

Donau im ersten Halbjahr 2022 erheblich<br />

beeinträchtigt. Da die Getreideexporte<br />

auf dem Seeweg wegen der Blockade der<br />

ukrainischen Seehäfen ausblieben, wurde<br />

Getreide aus der Ukraine teilweise über<br />

die Häfen der unteren Donau exportiert,<br />

was zu mehr Getreidetransporten auf<br />

dem unteren Donauabschnitt führte.<br />

Auf der mittleren Donau hingegen litten<br />

vor allem Getreide und Lebensmittel<br />

unter dieser Ausnahmesituation und gingen<br />

im Vergleich zum ersten Halbjahr<br />

2021 um -63 % bzw. -75% zurück. Dies ist<br />

darauf zurückzuführen, dass die Länder<br />

der mittleren Donau, insbesondere Ungarn<br />

und Serbien, gleich zu Beginn des<br />

Krieges Beschränkungen für die Ausfuhr<br />

von landwirtschaftlichen Erzeugnissen<br />

und Nahrungsmitteln verhängten, um<br />

die nationalen Vorräte aufzustocken.<br />

Der Personenverkehr wurde durch die<br />

Covid-19-Krise im Jahr 2020 stark beeinträchtigt<br />

und begann sich erst im zweiten<br />

Halbjahr 2021 sowohl auf dem Rhein als<br />

10 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2023</strong>

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