BS 05-2023
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Limmat-Boote: Elektro ersetzt Diesel<br />
Mit ihren drei neuen Elektrobooten erreicht die Zürichsee-Schifffahrtsgesellschaft (ZSG)<br />
gleich zwei Ziele. Der CO 2 -Ausstoß wird gesenkt und das Risiko überhitzter<br />
Fahrgasträume ist auch beseitigt. Von Hermann Garrelmann<br />
Drei neue E-Schiffe verkehren seit Anfang April auf dem Zürichsee und dem Flüsschen Limmat<br />
© ZSG<br />
Daten & Fakten zu neuen<br />
ZSG-Fahrgastschiffen<br />
Länge: . . . . . . . . . . . . . . . . 22,50 m<br />
Breite: . . . . . . . . . . . . . . . . . 3,80 m<br />
Tiefgang: . . . . . . . . . . . . . . 0,85 m<br />
Brückendurchfahrtshöhe: 1,55 m<br />
Dienstgeschwindigkeit: . 12 km/h<br />
Höchstgeschwindigkeit: . 17 km/h<br />
Anzahl Fahrgäste: . . . . . . . . . . . 61<br />
Batteriekapazität: . . . . . . 384 kWh<br />
Antrieb: . . . . . . 2 x 55 kW Ruderpropeller<br />
In den vergangenen Jahren kämpften<br />
die Limmatboote auf dem Zürichsee<br />
oft mit Hitze. Mehrfach musste der Betrieb<br />
vorübergehend eingestellt werden,<br />
weil es unter den Glasdächern der Boote<br />
zu heiß wurde.<br />
Das hat nun ein Ende. Seit Ende März<br />
sind neue Schiffe im Einsatz, mit Elektroantrieb.<br />
Die Passagierkapazität ist von<br />
bisher 51 Plätzen auf neu 60 Plätze je<br />
Schiff erhöht. Pünktlich zum Auftakt der<br />
Sommersaison wurden die drei bislang<br />
eingesetzten Schiffe »Felix«, »Regula«<br />
und »Turicum«, die aus den Baujahren<br />
1992 und 1993 stammen, durch drei<br />
neue, vollständig elektrisch betriebene<br />
Boote ersetzt. »Fluvius«, »Navalis« und<br />
»Pontus«, so die Namen der neuen Schiffe,<br />
werden ab sofort den Zürichsee und<br />
den Fluß Limmat befahren. Zur Taufe<br />
gab es auf der Werft in Zürich-<br />
Wollishofen ein feierliches Taufevent. Die<br />
Namensgebung entstammt einem Wettbewerb<br />
unter den Mitarbeitern der Zürichsee-Schifffahrtsgesellschaft.<br />
Markantes Glasdach bleibt<br />
Das markante Glasdach ist bei den neuen<br />
Limmatbooten geblieben. Die größten<br />
Unterschiede zeigen sich in den Innenbereichen.<br />
Die augenfälligste Veränderung<br />
ist die Anordnung der Sitze.<br />
Die sind nun in Längsrichtung angeordnet,<br />
nicht mehr in Querrichtung.<br />
Auf der U-förmigen Sitzbank finden nun<br />
neun Fahrgäste mehr Platz. Trotz begrenzter<br />
Dimensionen konnte ein separater<br />
Bereich für den Schiffsführer und<br />
den Kassierer geschaffen werden. Die Innenausbauten<br />
mit den Tischlerarbeiten<br />
stammen von der Tischlerei und Alubau<br />
Wessels aus Haren.<br />
Im vorderen Bereich des Fahrgastraums<br />
gibt es auf beiden Seiten speziell<br />
gekennzeichnete Sitze mit Haltegriffen<br />
für Menschen mit eingeschränkter Mobilität.<br />
Sie können mittels einer absenkbaren<br />
Hebebühne an Bord gelangen. Eine<br />
der wichtigsten Neuerungen ist aber die<br />
Klimatisierung. Mittels einer reversiblen<br />
Wärmepumpe, die die Schiffe kühlen<br />
und beheizen kann, ist im Prinzip auch<br />
ein Winterbetrieb möglich.<br />
Zwei Zürcher Künstler schaffen einen<br />
starken Bezug der Limmatboote zu Zü-<br />
20 Binnenschifffahrt <strong>05</strong> | <strong>2023</strong>