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Portrait<br />
15/60<br />
SPORT MOTOR NEWS GER 01/2012<br />
9 Fragen an Nasser Al-Attiyah<br />
Wie bereiten Sie sich auf die<br />
Rallye Dakar vor?<br />
Al-Attiyah: „Um mich auf die<br />
Rallye Dakar vorzubereiten, pflege<br />
ich alljährlich ein besonderes<br />
Ritual. Unmittelbar vor der<br />
zweiwöchigen Härteprüfung<br />
verbringe ich einige Tage allein in<br />
der Wüste von Katar. Das hilft mir,<br />
mich zu entspannen und den Kopf<br />
frei zu bekommen,“ so Al-Attiyah.<br />
„In diesem Jahr habe ich zur<br />
mentalen Vorbereitung vier Tage in<br />
der Wüste verbracht. Ganz klar: Ich<br />
bin bereit, die Rallye Dakar kann<br />
kommen.“<br />
Was braucht man alles für einen<br />
Sieg bei der Dakar?<br />
Al-Attiyah: „Man muss ein<br />
richtiger Allrounder sein.<br />
Erfahrung spielt eine große Rolle,<br />
aber auch die Navigation und der<br />
Beifahrer. Es ist auch sehr wichtig,<br />
dass man das beste Team mit dem<br />
besten Auto hat. Ausserdem ist<br />
Erfahrung wichtig Wir haben<br />
in Katar jede Menge Sand und<br />
so habe ich viel Erfahrung auf<br />
diesem Untergrund. Ich war jetzt<br />
schon ein paar Mal bei der Dakar<br />
dabei und wollte mich immer<br />
weiter steigern bis ich schliesslich<br />
gewann. Man findet allerdings<br />
immer wieder Kleinigkeiten, in<br />
denen man sich noch verbessern<br />
kann. In diesem Jahr wird die<br />
Fitness zum Beispiel ein großes<br />
Thema.<br />
Wie haben Sie Robby Gordon<br />
kontaktiert?<br />
Al-Attiyah: Ich habe ihn einfach<br />
angerufen. Dann hat er mich<br />
gefragt, ob ich nicht für ihn<br />
fahren will. Und ich fand dies<br />
eine gute Idee. Das ist eine große<br />
Herausforderung für mich,<br />
schließlich verfügt das<br />
Auto nur über Heckantrieb und<br />
nicht über Allrad - wie ich es<br />
ansonsten gewohnt bin. Nach<br />
drei Tagen habe ich dann Etienne<br />
Lavigne kontaktiert und er hat<br />
sein Okay gegeben und ich durfte<br />
meine Nummer 300 behalten.<br />
So bin ich wieder bei der Dakar<br />
gelandet.<br />
Wie stehen Ihre Chancen in<br />
diesem Jahr?<br />
Al-Attiyah: Es ist ein besonderes<br />
Rennen für mich. Ich werde<br />
versuchen, von Beginn an voll<br />
da zu sein. Man muss auch clever<br />
agieren. Es wäre klasse, wenn ich<br />
meinen Titel verteidigen könnte.<br />
Aber Sie kennen das Auto noch<br />
nicht gut genug. Werden Sie<br />
die Dakar deshalb mit einer<br />
anderen Strategie angehen?<br />
Al-Attiyah: Ich habe mich nicht so<br />
schwer getan mit der Umstellung<br />
auf diesen Wagen, denn ich<br />
habe mich mit dem Auto viel<br />
beschäftigt. Klar muss ich den<br />
Wagen auf den ersten Etappen<br />
noch besser kennenlernen.<br />
Spätestens in Chile, wenn wir in<br />
der Wüste sind, kennen wir unser<br />
Auto ganz genau.<br />
Sie gehen mit einem anderen<br />
Team an den Start. Das muss eine<br />
große Umstellung für Sie sein...<br />
Al-Attiyah: Das amerikanische<br />
Team arbeitet natürlich ganz<br />
anders als das deutsche VW-<br />
Team. Es ist eine sehr locketre<br />
Mannschaft. Ich fühle mich<br />
wohl in der Infrastruktur. Ich<br />
möchte meine ganze Erfahrung<br />
einbringen, um das Team weiter<br />
nach vorne zu bringen.<br />
Wie ist die Unterstützung Ihres<br />
Heimatlandes Katar?<br />
Al-Attiyah: Katar unterstützt mich<br />
sehr. Ich habe nur deshalb die<br />
Chance zu fahren, weil Katar mich<br />
unterstützt.<br />
Sie werden im Jahr 2012<br />
ordentlich beschäftigt sein...<br />
Al-Attiyah: Ja, ich habe bei Citroen<br />
für drei Jahre unterschrieben<br />
und werde bei der Rallye-WM<br />
an den Start gehen. Ich freue<br />
mich auf diese neue Aufgabe.<br />
Auch im mittleren Osten werde<br />
ich bei der Rallye-Meisterschaft<br />
dabei sein und zudem werde ich<br />
einige Rennen beim Rallye-Cross<br />
absolvieren.<br />
Es steht ja noch ein weiteres<br />
Highlight für Sie an, die<br />
Olympischen Spiele...<br />
Al-Attiyah: Ja, bei Olympia<br />
werde ich alles geben,<br />
um die Goldmedaille im<br />
Tontaubenschießen zu gewinnen.<br />
Das ist wirklich etwas ganz<br />
Besonderes, denn es<br />
sind inzwischen<br />
meine fünften<br />
Olympischen<br />
Spiele.