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Hintergrund<br />
Teilnehmerschiene bei Prodrive-<br />
Subaru. Er nutzte Eurosport als<br />
europaweite Plattform für die<br />
Verbreitung der Fernsehbilder<br />
wie Ecclestone es vor Beginn<br />
der Schumi-Ära getan hatte und<br />
begann dann ebenfalls damit, die<br />
Fernsehrechte unabhängig und ohne<br />
Zutun der European Broadcasting<br />
Union in den einzelnen Ländern zu<br />
vermarkten. Und er sicherte sich<br />
über einen (vorübergehenden) Sitz<br />
in der Rallye-Kommission, die für<br />
die Weltratssitzungen der FIA die<br />
Belange der Rallye vorbereitet,<br />
Einfluss auf der politischen<br />
Schiene. Mit dem Ergebnis, dass<br />
die Popularität der Rallye-WM<br />
zunächst nie geahnte Höhen<br />
erreichte. Doch Richards schien der<br />
Erfolg in den Kopf zu steigen. Er<br />
wurde plötzlich auch noch Formel1-<br />
Teamchef und lud sich noch<br />
mehr Arbeit auf. Es kam auf der<br />
Führungsebene von ISC zu einigen<br />
wichtigen Personalwechseln. In<br />
England stieg plötzlich Channel 4<br />
aus der Übertragung aus und die<br />
bisher florierenden Einschaltquoten<br />
sanken. 2007 wurde ISC von North<br />
One TV übernommen und später in<br />
North One <strong>Sport</strong> umgetauft.<br />
North One <strong>Sport</strong> wird<br />
WM-Promoter<br />
Das vorletzte Kapitel des<br />
Niedergangs begann 2008 mit der<br />
Übernahme der Promoterrechte an<br />
der Rallye-WM für die kommenden<br />
zehn Jahre. Armin Schwarz, der<br />
sich ebenfalls um den Vertrag<br />
bei der FIA beworben hatte, stieg<br />
vorzeitig aus dem Bieterrennen<br />
aus. „Die vorgelegten Dokumente<br />
54/60<br />
sind alles andere als eine wirkliche<br />
Geschäftsgrundlage“, erklärte der<br />
Franke. NOS schlug dennoch zu,<br />
trotz einer bereits angespannten<br />
finanziellen Situation. Das Interesse<br />
an der Rallye-WM schwand<br />
zusehends. Sebastien Loeb eilte von<br />
Titel zu Titel und sorgte außerhalb<br />
von Frankreich für ermüdende<br />
Langeweile. Einige wichtige<br />
Hersteller stiegen unter dem Druck<br />
der Weltwirtschaftskrise aus.<br />
Eine letzte Hoffnung keimte auf,<br />
als NOS mit dem Russen Vladimir<br />
Antonow einen neuen Investor im<br />
Frühjahr präsentieren konnte. Der<br />
vermögende Autofan wollte frisches<br />
Geld in die am Boden liegende<br />
„ Antonov<br />
wurde wegen<br />
Veruntreuung<br />
in Haft genom-<br />
-men. Seine<br />
Firma CSI übernahm<br />
der Konkursverwalter<br />
Vermarktung pumpen. Die Rallye<br />
Frankreich wurde erstmals live<br />
im Internet gezeigt, ein Vorhaben,<br />
dass man 2012 bei fast allen WM-<br />
Läufen umsetzen wollte. Nokia<br />
stieg als Titelsponsor ein und<br />
VW kündigte ein Engagement ab<br />
2013 an. Doch hinter den Kulissen<br />
rumorte es gewaltig. Antonow<br />
wurde wegen Veruntreuung in Haft<br />
genommen. Seine Firma CSI, über<br />
die er NOS kontrollierte, übernahm<br />
ein Konkursverwalter. North One<br />
<strong>Sport</strong> betonte umgehend, dass man<br />
SPORT MOTOR NEWS GER 01/2012<br />
weiterhin voll geschäftsfähig sei<br />
und mit potenziellen Investoren<br />
verhandelt, aber die FIA zog<br />
kurz nach Weihnachten einen<br />
endgültigen Schlussstrich und<br />
beendete das letzte Kapitel der<br />
Zusammenarbeit mit NOS vormals<br />
ISC. Man habe vergeblich auf<br />
eine klare Zusicherung seitens<br />
NOS gewartet, in der die Firma<br />
erklärte, dass sie ihre Aufgaben in<br />
Sachen Vermarktung der Rallye<br />
Monte Carlo und der gesamten<br />
Meisterschaft erfüllen wird. Diese<br />
Erklärung wurde nach Angaben des<br />
Weltverbands nicht gegeben und<br />
deshalb habe man entschieden, den<br />
Vertrag zu kündigen.<br />
Der Darstellung, dass es nach der<br />
Pleite der Mutterfirma Convers<br />
<strong>Sport</strong>s Initiatives potenzielle<br />
Käufer für NOS gegeben hätte,<br />
widersprach die FIA. Es hätten sich<br />
zwar sieben Interessenten gemeldet,<br />
aber keines der Gespräche führte zu<br />
einem Ergebnis. NOS hatte erklärt,<br />
dass Verhandlungen mit einer<br />
Investmentgruppe aus Katar geführt<br />
wurden, aber die potenziellen<br />
Geldgeber durch das Verhalten der<br />
FIA abgeschreckt wurden. Deshalb<br />
zog man einen Schlussstrich.<br />
Gespräche mit Partnern wurden<br />
auf höchster Ebene angestoßen,<br />
um kurz vor dem Saisonstart<br />
2012 die wichtigsten Elemente<br />
der Meisterschaft, inklusive der<br />
Zeitnahme, oder TV-Produktion<br />
und Vertrieb zu gewährleisten. Bei<br />
der FIA ist man sich sicher, dass<br />
man die Probleme vor der Monte<br />
lösen wird. Allerdings möchte<br />
man vorerst nicht mehr dazu<br />
STOP<br />
Stellung nehmen.