#schoolbikers - Magazin für schulisches Radfahren — Ausgabe 01/2023
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Liebe Leserinnen und Leser,<br />
Dr. Achim Schmidt<br />
(Herausgeber, Institut <strong>für</strong><br />
Outdoorsport und Umweltforschung,<br />
Deutsche<br />
Sporthochschule Köln)<br />
Ulrich Fillies<br />
(Beiratsvorsitzender<br />
AKTIONfahrRAD)<br />
als Lehrkraft sind Sie regelmäßig morgens an<br />
einer Schule. Dort spielen sich fast überall<br />
in Deutschland Verkehrsdramen ab. Ein paar<br />
Kinder kommen zu Fuß, manche mit dem Rad,<br />
einige mit dem Bus und viele werden von den<br />
Eltern mit dem Auto gebracht. Diese Eltern<br />
würden Ihr Kind gerne mit dem SUV bis in den<br />
Klassenraum fahren, aber leider passt das Auto<br />
nicht durch die Eingangstür. Also hält man als<br />
verantwortungsvoller Elternteil direkt vor dem<br />
Eingang – insbesondere bei Regen. Und wenn<br />
das nicht geht, parkt man auf dem Gehweg.<br />
Da aber gehen eigentlich die FußgängerInnen<br />
zur Schule. Das führt regelmäßig zu Unfällen<br />
mit SchülerInnen. In unserer übermotorisierten<br />
Gesellschaft werden die Rufe nach echten Drive<br />
In Schulen immer lauter doch bisher konnte das<br />
Bundeverkehrsministerium diese Wünsche noch<br />
nicht erfüllen.<br />
Die Franzosen machen das anders: sie fahren<br />
zwar nicht mit dem Rad zur Schule, aber sie<br />
sperren durch die Police municipal (Ordnungsamt)<br />
einfach die Straßen vor allen Schulen der<br />
Grand Nation ab. Täglich und zwar morgens<br />
und nachmittags. Auf diese Weise verlagert sich<br />
das Chaos in die Straßen um die abgesperrte<br />
Straße, was deutlich entzerrt. So war der<br />
Aufschrei von Anwohnern und Geschäftsleuten<br />
groß als im Frühjahr diesen Jahres in Köln<br />
Ehrenfeld ein Pilotversuch mit Straßensperrung<br />
nach französischem Vorbild vor einer Schule<br />
begann. Aber das ist nur ein Teil der Lösung.<br />
Warum nutzen wir nicht den Schulweg als<br />
aktive Bewegungspause? Das geht natürlich<br />
nicht bei langen Busanreisen im ländlichen<br />
Raum aber <strong>für</strong> viele Schülerinnen und Schüler<br />
wäre ein aktiver Start in den Tag zu Fuß oder mit<br />
dem Rad ideal, um frisch in den Unterricht zu<br />
starten. Und nach der Schule würden sich viele<br />
Probleme auf dem aktiven Weg nach Hause im<br />
wahrsten Sinne des Wortes in Luft auflösen. Die<br />
dringend notwendige und medizinisch erforderliche<br />
Mindestbewegungszeit pro Tag wäre fast<br />
erreicht. Doch viele Eltern denken anders: sie<br />
haben das Bedürfnis, insbesondere jüngere Kinder<br />
behütet zur Schule zu bringen. Am besten in<br />
1,5 Tonnen Stahl.<br />
Doch aktive Schulwege müssen sicher sein.<br />
Hier gibt es meist Nachholbedarf und Städte<br />
und Kommunen sollten ihre Hausaufgaben im<br />
Schulumfeld ernst nehmen und Gefahrenstellen<br />
entschärfen, Radwege und –schutzstreifen<br />
einrichten, sowie <strong>für</strong> ausreichende Abstellanlagen<br />
sorgen. Sie sehen, es bleibt viel zu tun. Aber<br />
jede Schule kann <strong>für</strong> sich starten, diese Zustände<br />
zu ändern und mit Projektwochen, politischer<br />
Unterstützung und motivierten Lehrenden<br />
<strong>für</strong> mehr aktive Schulwege sorgen. Gehen bzw.<br />
fahren Sie einfach voran und seien Vorbild <strong>für</strong><br />
KollegInnen und SchülerInnen.<br />
In dieser <strong>Ausgabe</strong> erklären wir Ihnen, wie sie<br />
an Schulen motivierende Fette Reifen Rennen<br />
ausrichten können, was eine bewegte Schule ist<br />
und warum der Start mit dem <strong>Radfahren</strong> in der<br />
Kita so wichtig ist.<br />
Bleiben Sie radaktiv und motivieren Sie andere!<br />
DIE TUN WAS FÜR DEN DEUTSCHEN RADNACHWUCHS<br />
BEIRAT:<br />
FAHRRADTASCHEN<br />
MANUFAKTUR<br />
Titelbild: Lisa Espig<br />
FREUNDESKREIS INDUSTRIE:<br />
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