CONNECTIONS_53-d
R&M Fachmagazin CONNECTIONS no. 53
R&M Fachmagazin CONNECTIONS no. 53
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Focus<br />
«Der IEEE brauchte 40 Jahre, um sechs Ethernet Raten<br />
zu standardisieren. Und nun arbeiten wir an sechs neuen<br />
Raten gleichzeitig!»<br />
John D’Ambrosia, Ethernet Alliance<br />
Der Markt bietet derzeit so viele Übertragungstechniken<br />
und Anschlussmöglichkeiten<br />
wie nie. Dennoch stellt sich die Frage, mit<br />
welcher Connectivity-Lösung ein wirtschaftlich<br />
erfolgreicher Sprung zu 100 und 400<br />
GbE gelingt.<br />
Grundlegender Ansatz<br />
R&M plädiert in diesem Zusammenhang für<br />
eine vorausschauende und grundlegende<br />
Vorgehensweise. Anstatt zuerst nach den<br />
allerneuesten Produkten zu suchen, bietet<br />
sich ein Planungsansatz an, der von den physikalischen<br />
Variablen der optischen Signalübertragung<br />
ausgeht.<br />
Die drei Variablen, um höhere Datenraten<br />
zu erzielen, lauten: mehr Fasern, mehr Wellenlängen,<br />
höhere Modulation. Es gilt, zuerst<br />
die Vor- und Nachteile der Variablen und<br />
Spezifikationen, bezogen auf das konkrete<br />
Vorhaben und die individuellen Präferenzen,<br />
abzuwägen.<br />
Die Variable «mehr Fasern»<br />
Soll die Option «mehr Fasern» betrachtet<br />
werden, stehen Punkte wie die folgenden<br />
zur Diskussion. Paralleloptische Verbindungstechnik<br />
wird die naheliegende technische<br />
Lösung sein. Sie gilt als robust, etabliert und<br />
vielseitig, aber auch als komplex. Tatsächlich<br />
ist sie – bei korrekter Planung – leicht und<br />
logisch skalierbar. Der Datendurchsatz liesse<br />
sich umgehend per Plug & Play steigern.<br />
Migrationen zu 100 oder 400 GbE wären<br />
systematisch und schrittweise umsetzbar.<br />
Aber mehr Fasern brauchen mehr Platz,<br />
mehr Handarbeit und mehr Kabelmanagement.<br />
Also müssen bedienungsfreundliche<br />
Lösungen gefunden werden – mit maximaler<br />
Packungsdichte, mit variablen und migrationsfähigen<br />
Bestückungsmöglichkeiten, mit<br />
Möglichkeiten zur Automatisierung. Hinzu<br />
kommt, dass Mehrfaserstecker äusserst<br />
präzise gefertigt und vorsichtig bedient<br />
werden müssen. Die Reinigung der Fasern<br />
ist aufwändig. Auch das ist bei der Planung<br />
zu bedenken.<br />
Schliesslich ist nach der Zukunftsfähigkeit<br />
der bevorzugten Option zu fragen. Die<br />
MPO-Technik bietet auf jeden Fall noch<br />
Innovationspotenzial. Performance, Handhabung<br />
und Wartung lassen sich optimieren.<br />
Beispielsweise entwickelt R&M eine<br />
linsenförmige Ausführung der Faserenden.<br />
Linsen sind weniger schmutzempfindlich, die<br />
Übertragungsfläche der Faserenden vergrössert<br />
sich, Fehlausrichtungen spielen eine<br />
geringere Rolle und die Fasern müssen nicht<br />
mehr direkt aufeinandergepresst werden.<br />
Pluggables-Trend<br />
Tomorrow’s possible Interfaces<br />
9<br />
Die Vielfalt der aktuellen Standards für fiberoptische Module zeigt diese Grafik der Ethernet Alliance (Stand 2015).<br />
Grafik: Ethernet Alliance<br />
050.6555<br />
6 10I2017–<strong>53</strong> <strong>CONNECTIONS</strong>