Dokumentation der Arbeitsgruppe Autismus - Samariteranstalten ...
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79 Die Lage <strong>der</strong> behin<strong>der</strong>ten Menschen und die Entwicklung ihrer Teilhabe, Bericht <strong>der</strong> Bundesregierung Deutscher Bundestag 15. Wahlperiode,<br />
Drucksache 15/4575, 16.12.2004.<br />
Hilfesysteme und Netzwerke in den Lebensbereichen von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />
Die Rehabilitation und Teilhabe behin<strong>der</strong>ter Menschen gelingen aber nur, wenn auch die unterschiedlichen<br />
Rehabilitationsträger im eng geglie<strong>der</strong>ten Leistungssystem zusammenarbeiten. 79<br />
5.2 AUTISMUSSPEZIFISCHE KRITERIEN BEI DER GESTALTUNG DER HILFEN<br />
Die Inklusion in die Gesellschaft und die Sicherstellung <strong>der</strong> Teilhabe von Menschen mit <strong>Autismus</strong> scheitert<br />
häuig daran, dass die betroffenen Menschen einen Rahmen vorinden, in dem sie sich nicht selbständig ori-<br />
entieren und bewegen können. Ziel muss es demnach sein, Bedingungen zu schaffen, sodass Menschen mit<br />
Behin<strong>der</strong>ung so selbstbestimmt wie möglich an unserer aller Gesellschaft teilhaben können. Behin<strong>der</strong>ungs-<br />
bedingt können Menschen mit <strong>Autismus</strong>-Spektrum-Störungen bestimmte Regeln des Zusammenlebens und<br />
-arbeitens nur schwer verstehen und anwenden. Sie verhalten sich in <strong>der</strong> Gemeinschaft zu unlexibel, können<br />
sich schwer anpassen o<strong>der</strong> verstehen i. d. R. oft nicht, was man von ihnen erwartet. Gleichenfalls stellt sich je-<br />
doch die Frage, ob es nicht unsere Gesellschaft ist, die bis dato nicht gelernt hat, mit den Verschiedenheiten<br />
von Menschen mit und ohne Behin<strong>der</strong>ung zurecht zu kommen!? Ina Slotta widmet sich in ihrem Buch „Autis-<br />
mus – <strong>der</strong> nicht gelungene Umgang mit Verschiedenheit“ genau dieser Fragestellung und zeigt Ideen für<br />
einen gelungen Umgang mit Verschiedenheit auf. 80<br />
Die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Arbeitsgruppe</strong> sind <strong>der</strong> Auffassung, dass bei <strong>der</strong> Gestaltung von Hilfen stets allgemein gül-<br />
tige als auch maßnahmespeziische Kriterien zu beachten sind. Insofern werden diese nachfolgend aus fach-<br />
speziischen Veröffentlichungen und den vorhandenen Erfahrungen bei <strong>der</strong> langjährigen Begleitung dieser<br />
Menschen zusammenfassend in den gemeinsam erarbeiteten, grundsätzlichen Anfor<strong>der</strong>ungen zur Gestal-<br />
tung von Hilfen dargestellt. Darauf aufbauend werden speziische Anfor<strong>der</strong>ungen z. B. an das stationäre Woh-<br />
nen und die Arbeitsplatzgestaltung aufgezeigt.<br />
Grundvoraussetzung für eine gelungene Inklusion ist die Bereitschaft aller am Einglie<strong>der</strong>ungs- und Arbeits-<br />
prozess Beteiligten, Menschen mit <strong>Autismus</strong>-Spektrum-Störungen auf Dauer zu unterstützen und zu beschäf-<br />
tigen. Die Rahmenbedingungen sind auf die autismusspeziische Symptomatik, die damit einhergehenden<br />
Beson<strong>der</strong>heiten und die individuellen Fähigkeiten des Einzelnen abzustimmen und anzupassen.<br />
An dieser Stelle möchten wir auf die Anlage 6 dieser Broschüre verweisen: Im Artikel „ Inklusion – Einschluss<br />
statt Ausschluss. Gedanken zu einem viel diskutierten Sozialethikthema“ 81 schil<strong>der</strong>t eine Mutter persönliche<br />
Erfahrungen zum besagten Thema und äußert Gedanken zu Möglichkeiten und Grenzen von Inklusion.<br />
80 Slotta, Ina. <strong>Autismus</strong> – Der nicht gelungene Umgang mit Verschiedenheit. Dortmund: Verlag mo<strong>der</strong>nes Lernen, 2002.<br />
81 Ragna, Linde, Diplom Sozialpädagogin und Mutter eines Sohnes mit <strong>Autismus</strong>, Inklusion – Einschluss statt Ausschluss. Gedanken zu einem viel dis-<br />
kutierten Sozialathikthema; Text zur vorliegenden Broschüre; Hamburg 2010.<br />
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