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CONSULTING IN NONPROFIT ORGANISATIONEN Untersuchung ...

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3 Theoretischer Rahmen<br />

tutionellen Anforderungen entsprechen, während ihre eigentlichen Aktivitäten an an-<br />

deren Kriterien (z.B. Effizienzaspekten) ausgerichtet sind. Es ist z.B. vorstellbar, dass<br />

eine Organisation die Position eines Umweltbeauftragten einrichtet, um öffentlichen<br />

Erwartungen zu genügen, ohne jedoch dadurch die Art und Weise ihrer Leistungser-<br />

stellung tatsächlich zu verändern.<br />

Dieses Vorgehen kann Erfolg haben aufgrund des Vertrauens, das interne und externe<br />

Bezugsgruppen Organisationen häufig entgegenbringen. Der tatsächliche Ablauf<br />

der Aufgabenerfüllung bzw. der tatsächliche Output einer Organisation sind nämlich<br />

oftmals schwierig zu beurteilen (z.B. bei komplexen Dienstleistungen). Dagegen<br />

sind Aspekte der formalen Struktur weithin sichtbar, falls dies von einer Organisation<br />

gewünscht wird. Wenn daher die formale Struktur institutionellen Anforderungen zu<br />

genügen scheint und dieser Eindruck durch Lippenbekenntnisse o.ä. zusätzlich verstärkt<br />

wird, so neigen Anspruchsgruppen dazu, einer Organisation zu glauben und<br />

darauf zu vertrauen, dass ihre Anforderungen tatsächlich erfüllt werden. So ist es für<br />

Organisationen möglich, verschiedenartigen institutionellen Anforderungen und outputorientierten<br />

Notwendigkeiten trotz struktureller Inkonsistenzen gerecht zu werden.<br />

Neben den bisher geschilderten Reaktionsmöglichkeiten von Organisationen auf institutionellen<br />

Umweltdruck – Übernahme institutionalisierter Gestaltungselemente<br />

bzw. entkoppelte Aufgabenerfüllung – werden in neueren neo-institutionalistischen<br />

Publikationen auch andere strategische Handlungsalternativen diskutiert. So verweist<br />

OLIVER (1991) zusätzlich auf die Möglichkeit, konfligierende institutionalisierte Anforderungen<br />

durch Verhandlungen und Kompromissfindung abzumildern. Organisationen<br />

können aber auch versuchen, institutionalisierten Ansprüchen zu widerstehen,<br />

z.B. indem sie sie explizit zurückweisen und die Legitimität der Anforderungen selbst<br />

in Frage stellen. Und schließlich besteht die Möglichkeit, die Vorstellungen wichtiger<br />

Anspruchsgruppen zu manipulieren, z.B. indem auf die öffentliche Meinung Einfluss<br />

genommen wird.<br />

Welche dieser strategischen Reaktionen im Einzelfall erfolgversprechend ist, hängt<br />

einerseits von der Durchsetzungsfähigkeit der betroffenen Organisation ab. Andererseits<br />

spielen aber die Stärke des institutionellen Umweltdrucks und die Durchsetzungkraft<br />

organisationaler Anspruchsgruppen eine entscheidende Rolle. Je geringer<br />

die Durchsetzungskraft einer Organisation bzw. je stärker der institutionelle Druck<br />

oder die Schlagkraft der Anspruchsgruppen ausfällt, desto wahrscheinlicher ist es,<br />

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