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CONSULTING IN NONPROFIT ORGANISATIONEN Untersuchung ...

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3 Theoretischer Rahmen<br />

Berater können auf verschiedene Arten zur Legitimität einer Organisation beitragen.<br />

Sie können z.B. dazu dienen, legitimierte Praktiken einzuführen, d.h. die Strukturen<br />

und Prozesse einer Organisation so zu gestalten, dass sie den Vorstellungen ihrer<br />

Anspruchsgruppen gerecht wird. In diesem Fall dienen Berater letztlich als Träger<br />

mimetischer Prozesse, indem sie legitimierte Gestaltungselemente einer Organisation<br />

auf andere übertragen (DIMAGGIO/POWELL 1983: 151).<br />

Consultants können Organisationen aber auch beim Versuch unterstützen, institutionellen<br />

Druck abzuwehren, z.B. indem sie zur Vermittlung von Kompromissen mit oder<br />

zwischen wichtigen Anspruchsgruppen eingesetzt werden. Ihr Einsatz kann aber<br />

auch dazu dienen, das Bemühen einer Organisation um eine normgerechte<br />

Aufgabenerfüllung nach außen hin zu signalisieren, ohne dass tatsächliche Veränderungen<br />

stattfinden müssen. Und schließlich können Berater Argumentationshilfen<br />

liefern, die beim Widerstand gegen institutionalisierte Ansprüche bzw. bei Manipulationsversuchen<br />

nützlich sind.<br />

Die legitimierende Wirkung des Beraterengagements beruht dabei im Wesentlichen<br />

auf zwei Quellen: Zum einen verleiht die externe Position von Beratern ihren Vorschlägen<br />

eine Aura von Neutralität, Rationalität und Wissenschaftlichkeit – schließlich<br />

gelten sie als Experten, die nicht in die mikropolitischen Interessenkonflikte ihrer<br />

Klienten involviert sind und somit zu möglichst objektiven Problemlösungen beitragen<br />

können. MEYER (1996: 247) geht sogar davon aus, dass Beratungsfirmen auf Grund<br />

ihrer externen Position als Träger höherer, objektiv-rationaler Wahrheiten und Erkenntnisse<br />

betrachtet werden: „They serve what is seen as a higher set of truths:<br />

scientific, universal, and inherent in the laws of nature (and sometimes in the moral<br />

order)“.<br />

Dazu ist es neben der externen Position zum anderen aber auch notwendig, dass<br />

Beratern eben dieses Wissen und diese Kompetenzen auch zugesprochen werden:<br />

„[T]he consultants will only be able to justify certain decisions or support a particular<br />

course of action based on the – alleged – superiority of their knowledge“ (ENG-<br />

WALL/KIPP<strong>IN</strong>G 2002: 4). Berater und Beratungsgesellschaften sind deshalb bemüht,<br />

sich selbst als Träger solch überlegenen Wissens darzustellen (BERGLUND/WERR<br />

2000). Sie entwickeln einerseits Modelle und Methoden, die einen objektiven und<br />

wissenschaftlichen Charakter haben und damit rationale Problemlösungen verspre-<br />

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