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Verfahrenstechnik 6/2023

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Verluste in der<br />

Saugleitung<br />

Verluste in der<br />

Druckleitung<br />

LEITUNGSDURCHMESSER SORGT FÜR ENERGIEEINSPARUNG<br />

ROHRLEITUNGSSYSTEME<br />

UND ANLAGEN PLANEN<br />

Nachdem in der VERFAHRENSTECHNIK Ausgabe 03/<strong>2023</strong> die Möglichkeiten<br />

der Energieeinsparung durch Auswahl einer geeigneten Ringkolbenpumpe<br />

beschrieben wurde, behandelt dieser Text nun das Einsparpotential durch<br />

optimale Anlagenplanung und -gestaltung.<br />

Der Energieverbrauch einer Pumpe wird wesentlich von<br />

der Anlagen- und Rohrleitungsgestaltung beeinflusst.<br />

Deshalb versuchen viele Anlagenbetreiber, Kosten zu<br />

sparen, indem sie nach Möglichkeit Rohrleitungen mit<br />

kleinerem Durchmesser wählen. Diese sind kostengünstiger und<br />

benötigen nicht so starke Abstützungen wie größere Rohre. Hierbei<br />

handelt es sich allerdings um typische Kosten im blauen<br />

Bereich des Lebenszykluskosten-Diagramms: Sie fallen nur einmal<br />

bei der Installation an.<br />

Die Entscheidung, welche Durchmesser zu wählen sind, kann<br />

einen großen Einfluss auf den Stromverbrauch der Pumpenanlage<br />

haben, was bedeutet, dass die tatsächlichen Kosten über die<br />

gesamte Laufzeit der Anlage zu sehen und zu zahlen sind. Dünnflüssige<br />

Produkte haben bereits negative Auswirkungen bei einem<br />

Rohrleitungssystem mit kleinerem Durchmesser. Wenn die<br />

Viskosität jedoch steigt, werden diese kleineren Durchmesser<br />

problematisch. Es sollte immer die gesamte Anlage betrachtet<br />

werden. Dann erschließt sich schnell, wie wichtig der Faktor<br />

einer richtigen Rohrdimensionierung für den Energieverbrauch<br />

sein kann.<br />

PRAKTISCHES BEISPIEL<br />

Betrachtet man eine Anlage mit den folgenden Parametern: Volumenstrom:<br />

10 m 3 /h, Viskosität: 500 cSt, Saugseite: Rohrleitungslänge:<br />

2 m, 2 Absperrventile, Druckseite: Rohrleitungslänge: 40 m,<br />

6 Bögen, 2 Absperrventile, Förderhöhe:<br />

6 m. Bei der Ausführung der Anlage mit<br />

Rohrleitungen in DN 40 beträgt der Differenzdruck<br />

9.2 bar. Wenn dieser Differenzdruck<br />

die zugelassenen Grenzwerte der<br />

ausgewählten Pumpe nicht überschreitet,<br />

wird die Anlage problemlos funktionieren.<br />

Aber was passiert, wenn wir die Anlage mit<br />

Rohrleitungen in DN 50 ausführen (nur eine<br />

Nennweite darüber)? Der Differenzdruck<br />

würde auf nur 3.7 bar sinken!<br />

01<br />

Die Herangehensweise besteht nun darin,<br />

die Reibungsverluste und Differenzdrücke<br />

bei verschiedenen Rohrgrößen zu vergleichen, um zu sehen,<br />

wie der Energieverbrauch am besten reduziert werden kann. Im<br />

obigen Beispiel ist die Verwendung einer Rohrleitung DN 50 die<br />

optimale Wahl in Bezug auf die Größe der Rohrleitung und die<br />

Installationskosten. Die nächste Frage lautet nun: Würden wir<br />

durch eine erneute Erweiterung der Rohrleitungen sogar noch<br />

mehr erreichen?<br />

Bei Verwendung einer Rohrleitung in DN 65 würde der Differenzdruck<br />

auf 2.9 bar sinken, während er bei der Rohrleitung in<br />

DN 50 3.7 bar beträgt. Dies heißt, die Differenz fällt wesentlich<br />

geringer aus und die Verringerung der Leistungsaufnahme ist<br />

nicht so erheblich – bei einigen Pumpentechnologien geht sie<br />

sogar gegen Null.<br />

36 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/06 www.verfahrenstechnik.de

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