Wöör vörweg - Quickborn. Vereinigung für niederdeutsche Sprache ...
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DR. ULRICH WEBER<br />
Graleer’n<br />
12<br />
Laudatio auf Jürgen Heitmann<br />
anlässlich der Verleihung des Klaus-Groth-Preises <strong>für</strong> <strong>niederdeutsche</strong><br />
Lyrik der Stadt Heide 2009 (gekürzt)<br />
Der Groth-Preis wird 2009 zum dritten Mal verliehen. Weshalb<br />
er nach Klaus Groth benannt wurde, welches Verdienst<br />
darum Karl-Heinz Groth hat, und warum sich die Stadt<br />
Heide so sehr um die <strong>niederdeutsche</strong> Dichtung verdient<br />
macht, das ist bekannt. Das soll hier nicht noch einmal wiederholt<br />
werden.<br />
Die Stadt Heide musste in diesem Jahr bei einigen wenigen<br />
die Anonymität herstellen und so gingen schließlich 91 Einsendungen<br />
an die Juroren. Die Jury bestand aus Heiner<br />
Egge, Karl-Heinz Groth, Dr. Telse Lubitz, Dr. Dietrich Stein<br />
und Dr. Ulrich Weber.<br />
Wie ist die Jury nun ihrer Aufgabe nachgekommen? Jedes<br />
Mitglied erhielt Kopien aller Einsendungen und las <strong>für</strong> sich<br />
alle Texte mehrfach, überlegte sich, was daran über den Tag<br />
hinaus weist, was sprachlich interessant ist. Jeder stellte sich<br />
viele Fragen: Wie passen Inhalt und Äußeres zusammen?<br />
Wo stimmt der Sprachrhythmus, die Wortwahl, der Satzbau.<br />
Letzteres war ja etwa Klaus Groth so wichtig. Er war<br />
bekanntermaßen stolz darauf, immer den natürlichen Satzbau<br />
in seinen Gedichten bewahrt zu haben. Zur Lyrik gehört<br />
allerdings auch die dichterische Freiheit, und so bin<br />
ich durchaus <strong>für</strong> eine artifizielle <strong>Sprache</strong>, doch darf diese<br />
Kunst eben nicht so sein, dass sie den Leser oder Zuhörer<br />
in seinem <strong>Sprache</strong>mpfinden ständig verletzt.<br />
Schließlich einigte sich die Jury dieses Mal, drei Einsender<br />
namentlich hervorzuheben: Frau Marianne Ehlers aus Kellinghusen,<br />
Gerd Constapel aus Leer und Jürgen Heitmann<br />
aus Celle.<br />
Frau Marianne Ehlers aus Kellinghusen legte sehr bewegende<br />
Texte vor. Inhalt ist der Abschied einer erwachsenen<br />
Person von der dementen Mutter oder dem dementen Vater.<br />
Es folgt ein Auszug aus ihrem zweiten Gedicht:<br />
<strong>Quickborn</strong>3-09-Druck 12<br />
07.09.2009, 10:50 Uhr