Wöör vörweg - Quickborn. Vereinigung für niederdeutsche Sprache ...

WEBER – Laudatio auf Jürgen Heitmann
plötzlich das Vertrauen erschüttert war. Wie er das Nees-in-den-Windrin-steken
mit dem alten lateinischen Spruch verbindet, dass Geld nicht
stinkt. Das zeigt sein Gespür für sprachliche Zusammenhänge.
– Dann sind es aber vor allem die Bilder, die Heitmann findet: der zweifelnde
Drache, das Husten ohne Kraft, die Pole-Position bei den Aktienkursen
und andere mehr.
– Der Titel des Gedichts ist nun die Krönung. Dieses sotoseggen weist ja
bereits darauf hin, dass uns hier nicht eine weitere Deutung oder die
Wahrheit über die Weltwirtschaftskrise geboten werden soll. Hier sollen
uns eben Bilder vorgestellt werden, von denen der Autor aber auch
wir Leser wissen, dass sie nicht erklären können, dass sie aber veranschaulichen
können. Sie schaffen es vor allem dadurch, dass sie durch
das sozusagen auf ihre eigene Unzulänglichkeit hinweisen, uns zum
Nachdenken bringen. Und was wäre wichtiger, als dass der Mensch
selbst zum Nachdenken käme über die Probleme, die seine Welt beherrschen?
Einige Hinweise auf das letzte Gedicht mögen zeigen, dass Heitmann
nicht nur den Einzeltext gestalten kann, sondern durchaus einen Zyklus
zu formen weiß. Das vierte und damit letzte seiner Gedichte heißt kopheister.
Da steht also vermutlich die früher einmal klar geordnete und in
bretton woods vertraglich festgelegte Welt kopf. Oder noch schlimmer,
sie schlägt Purzelbäume, die uns als Teilnehmer des Prozesses schwindelig
werden lässt.
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koppheister
uncle sam hett sien wööstenstormkregen
amenn doch mit frömd pinke betåhlt.
tegenwind will sik wohl jichenswenn regen,
hebbt de rumsfeldcycloons sik eerstmål verhålt.
de welt quengelt angstvull över veel ami-bla-bla.
the president preestert lierig un stuur,
as den deuster sien bro’r: “god bless amerikå!”
dat is nich eendoont, dat is blaspemie puur,
“god bless” gellt blots för de USA!
Quickborn3-09-Druck 18
07.09.2009, 10:50 Uhr