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Wöör vörweg - Quickborn. Vereinigung für niederdeutsche Sprache ...

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Helge Ott. Musik: Serge Weber. Mit:<br />

Wilfried Dziallas, Uta Stammer, Anke<br />

Korf-Neumann und anderen. 41 Minuten.<br />

Gesendet am 25.7.09 in NDR 90,3.<br />

Hans-Joachim Meyer<br />

THEOTER<br />

Lehmpott blifft Lehmpott<br />

Wedder mol een echten Hansen un<br />

düttmol ok noch mit Gesang. Noh ”Misery”<br />

bruuken de plattdüütschen Theaterminschen<br />

wol een beten Hööglichkeit.<br />

Dat hebbt’s denn ok kregen. Un<br />

öberto weer dütt Lehmpott-Stück een<br />

goden Optakt för den Sommer un sien<br />

lange Theater-Paus. Konrad Hansen<br />

hett uns mitnohmen noh een Deel vun<br />

dat Dörp, wo de Lüüd wohnt, de mit<br />

dat bürgerlich Lewen nich so ganz<br />

kloor koomt. Wenn du nu an Harzt IV-<br />

Lüüd denken deist, denn is dat so<br />

falsch nich, du muttst denn bloots noch<br />

een beten wieder torüch gohn in de<br />

Tied un op dat Elend mit romantisch<br />

Ogen kieken.<br />

Minschen, de so’n beten buten vör de<br />

Gesellschaft leevt, sünd jo för dat Theater<br />

heel wichtig, wieldat se ehre Macken<br />

un Afsünnerlichkeiten nich so<br />

good versteken köönt. Dat gifft denn<br />

veel to vertell’n vun so’ne Minschen,<br />

de Stimmen höört oder een Duppel-<br />

Lewen leewt, oder sick as Lewenskünstler<br />

dörsloogt... Un de Lehmpott<br />

wimmelt vun so’ne Minschen. Un denn<br />

gifft dat noch de, de versöcht, uttobreken<br />

un dat doch nich schafft.<br />

Man dat alleen mookt noch keen Theaterstück.<br />

Eerst wenn dat een’n Tosomenprall<br />

mit de Butenwelt gifft,<br />

denn kriggt de Saak Füü’r. Fernando<br />

Rethwisch siene Grootöllern sünd vör<br />

lange Tied ut den Lehmpott noh Süüd-<br />

Amerika utwannert. Nu kümmt he torüch<br />

un söökt noh seine Wuddeln mit<br />

een Biller-Album ünner den Arm. Man<br />

de Biller vun anno dunnemol un hüüt,<br />

de stimmt nich mehr öbereen. Fernando<br />

will den Lehmpott un de Lüüd wedder<br />

torüch setten in de Tied vun siene<br />

Vöröllern. He hett dat Geld dorto, he<br />

schmitt dor bloots so mit rüm.<br />

Dat is een Konflikt mit de Welt dor buten.<br />

Een anner Konflikt hangt sick doran<br />

op, dat sick een Jung ut den Lehmpott<br />

in de Dochter vun den Supermarkt-Boss<br />

verkeken hett. De Boss sülben<br />

hett dorför sorgt, dat de Lehmpott<br />

tominst üm een Kind (düüdlich to<br />

höörn) grötter worden is. Awers annersrüm<br />

is dat natürlich een Schandol.<br />

Dat is nu de Stoff, ut den Hansen sien<br />

holsteensch Anatevka tosomen neiht.<br />

Un de Ohnsorg-Lüüd hebbt dat mit<br />

Begeisterung un Schwung un veele<br />

Gags in Szene sett. Bloots Luzie Mosig,<br />

de lewenslustig Wittfruu, harr ick mi<br />

noch een beten raffineerter vörstelln<br />

kunnt. Se is jo de eenzig, de op’t Letzt<br />

ut den Lehmpott rutkümmt un sick den<br />

rieken Fernando angelt. Nohdem de<br />

markt hett, dat he den Lehmpott nich<br />

to een Museum moken kann.<br />

Wat dat Stück to een quasi Musical<br />

mookt, dat sünd de Chor-Stücken, bi<br />

de de Inwohner sick ünner dat Leit vun<br />

ehrn Chorleiter to een Harmonie tosomen<br />

findt. Düsse Gesang rückt dat<br />

Stück noch wieder an Anatevka ran.<br />

Man dat Lehmputt-Stück blifft op’t<br />

letzt doch achter dat grote Vörbild (?)<br />

torüch, wiel dat keen religiös Dimension<br />

hett. De Lehmpott is eben platt. Man<br />

<strong>Quickborn</strong>3-09-Druck 79<br />

07.09.2009, 10:50 Uhr<br />

Rezensionen<br />

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