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klein & stark 2/2022

Der Schwerpunkt dieser Ausgabe: Cybermobbing. Unser Magazin behandelt psychosoziale Gesundheitsthemen von Kindern und Jugendlichen.

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Keine Chance für Hass im Netz!

© 2022 stock.adobe.com/kerkezz

Keine Chance für Hass im Netz!

Kinder- und Jugendrechte gelten on- und offline.

„Oh nein, nicht schon wieder...!“

Erschrocken schaut Susanne auf

ihr Handy. Seit Wochen bekommt

sie mehrmals täglich beleidigende

und verletzende Nachrichten.

Gestern hat jemand ihr Gesicht auf

den Körper einer Kuh retuschiert

und das Foto in die WhatsApp-

Gruppe geschickt, und alle haben

sich darüber lustig gemacht. Seither

zuckt sie jedes Mal zusammen,

wenn ihr Handy vibriert...

Informationen für ein Referat

recherchieren, online ein

Geburtstagsgeschenk für die große

Schwester bestellen oder mit

Freund*innen in sozialen Netzwerken

chatten: Das Internet ist

aus unserem Leben nicht mehr

wegzudenken. Bei allen Vorteilen

und Möglichkeiten gibt es aber

auch vieles, auf das man achten

muss: Nicht alle Menschen hegen

nur die besten Absichten, und leider

nützen viele die scheinbare

Anonymität des Internets, um

ihren negativen Gefühlen freien

Lauf zu lassen.

Viele junge Menschen müssen

die gleiche Erfahrung machen

wie Susanne: Etwa jede*r vierte

Jugendliche in Österreich wurde

bereits in den sozialen Medien

beschimpft, verächtlich gemacht

oder ausgegrenzt. Wenn die

Anfeindungen längere Zeit andauern,

spricht man von Cybermobbing.

Das ist nicht harmloser als

Mobbing im „realen Leben“, im

Gegenteil: Da sich die Täter*innen

unerkannt glauben und sich daher

sicher fühlen, fallen die Beleidigungen

meist noch heftiger aus.

Außerdem sind die Opfer den

Anfeindungen so lange ausgesetzt,

wie ihr Handy online ist – also in

den meisten Fällen praktisch rund

um die Uhr. Mobbing – egal ob offline

oder online – ist nie nur ein

dummer Streich, sondern extrem

belastend für die Betroffenen.

Mädchen sind leider noch häufiger

als Burschen von verschiedenen

Formen von Hass im Netz betroffen.

Sexistische und diskriminierende

Inhalte gegen Frauen, insbesondere

auch gegen Migrantinnen,

sind weit verbreitet.

Einige Fallbeispiele

(Namen geändert):

Seit Lena (15) mit Tom (17) Schluss

gemacht hat, postet er immer wieder

in einer sehr großen Whats-

App-Gruppe und auf Snapchat

Fotos, auf denen Lena leicht bekleidet

auf dem Bett liegt, mit eindeutigen

Kommentaren darunter

sowie demütigende Fotomontagen.

Die 16-jährige Elif wird von ihrem

Ex-Freund mit intimen Handyfotos

zu sexuellen Handlungen erpresst.

Der 12-jährige David wird von

Klassenkollegen ständig verspottet,

es gibt sogar eine WhatsApp-

Gruppe „Wie wir David loswer-

16

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