2023-07_RegioBusiness

12 Sport & Wirtschaft
Juli 2023 I Jahrgang 22 I Nr. 248
Die Suche nach weniger Auf und Ab
Basketball: Das neue Team der Hakro Merlins nimmt Konturen an. Nachfrage nach Dauerkarten bricht alle Rekorde.
VON HERIBERT LOHR
In der Geschäftsstelle am Wasserstall
in Crailsheim herrscht
geschäftige Ruhe. Die frühe
„Preseason“ ist die Zeit, in der die
Verantwortlichen der Hakro Merlins
außerhalb des Scheinwerferlichts
ihrer Arbeit nachgehen. Im
Fokus: Die Analyse der zurückliegenden
Saison und notwendigen
Veränderungen, denn die kommende,
achte Erstliga-Spielzeit –
die sechste in Folge – soll etwas
weniger nervenaufreibend sein,
hatte doch der kleinste Bundesligastandort
am Ende so seine liebe
Mühe, die Klasse zu halten. Einer
der Gründe: Das Team kämpfte
über die ganze Saison mit einer
gewissen „Unwucht in den Leistungen“.
Mehr Konstanz ist also gefragt.
Da passte es natürlich gut, dass
Headcoach Nikola Markovic und
Assistenztrainer Daniel Herbert
schon frühzeitig die Unterschrift
unter ihre Arbeitspapiere setzten.
Gemeinsam mit dem sportlichen
Leiter Ingo Enskat baut das Duo
das Team kräftig um. Die Mannschaft
wird deutlich verändert in
die nächste Spielzeit gehen: Mit
den beiden Forwards Jaren Lewis
und Myles Stephens sowie
Point Guard James Batemon sind
drei US-Amerikaner ebenso nicht
mehr dabei wie der litauische
Flügelspieler Ar nas Mikalauskas,
der dänische Center Asbjørn
Midtgaard, der Finne und Point
Guard Edon Maxhuni und der gebürtige
Münchner Bruno Vrcic.
Mehr „intensive Defense“, mehr
„Druck auf den gegnerischen
Korb“ sind zwei der wesentlichen
Anforderungen, die das Team auszeichnen
sollen. Der „Big Man“
Galin Smith war der erste Neuzugang,
der dem veränderten Anspruchsprofil
entsprach. Der athletische
Center aus Clinton, Mississippi,
wechselt von Neuseeland
ins Hohenlohische. Ingo Enskat
mit einer ersten Einschätzung: „Er
ist mit seiner Physis eine hervorragende
Ergänzung auf den großen
Positionen.“
Mediale Reichweite hat
enorm zugenommen
Brevin Pritzl unterschrieb nur wenig
später. Der US-Amerikaner
kommt nach einer starken Saison
bei den Leuven Bears (Belgien)
nach Crailsheim. Der 26-Jährige
stammt aus DePere in Wisconsin
und gilt als Allrounder, der
„auch von der Dreipunktlinie äußerst
gefährlich“ ist. Pritzl ist eine
Ergänzung von Publikumsliebling
Moe Stuckey. Ingo Enskat:
„Er hat ein ähnliches Profil und
bringt uns zusätzlich mehr Zug
zum Korb, was uns letztes Jahr
doch gefehlt hat.“ Mit Flügelspieler
Keandre Cook hat der Kader
zuletzt weiter an Form gewonnen.
Der 26-jährige Forward aus Baltimore,#
ist variabler Spieler und
empfahl sich mit starken Leistungen
in Frankreich und Nordmazedonien
und wusste dabei vor allem
mit einer sehr guten Dreierquote
als bester Distanzschütze zu
überzeugen. In der französischen
Liga zählte er zu den gefährlichsten
Shootern. „Keandre ist ein variabler
Spieler, der aber auch zum
Korb ziehen kann. Deshalb kann
er in verschiedenen Bereichen
wichtig für unser Team sein“, ist
Ingo Enskat überzeugt.
Wenn „die Zauberer“ ihre Position
in der Belle Etage des Basketballs
festigen könnten, käme das
wohl zum richtigen Zeitpunkt. Die
Sportart hat die Krise der Corona-Pandemie
hinter sich gelassen
und befindet sich wieder auf
Wachstumskurs. Stefan Holz, Geschäftsführer
der easyCredit BBL:
„Die Liga hat in ihrer Entwicklung
wieder einen Schritt nach vorne
gemacht. Das spüren wir deutlich
in der Aufmerksamkeit, die
die Liga erfährt. Die Reichweiten-
Kennzahlen zeigen höchst erfreuliche
Zuwächse.“
Personalarbeit: Gemeinsam mit dem Trainerstab baut der sportliche
Leiter Ingo Enskat das Team kräftig um.
Foto: Lukas Schulze/dpa
Die insgesamt 329 Spiele der abgelaufenen
Saison verfolgten etwas
mehr als 1,4 Millionen Zuschauer
live vor Ort in den Arenen.
Zu den 306 Spielen der
Hauptrunde kamen im Schnitt
4130 Zuschauer, das entspricht
einer Auslastung der Hallen von
83 Prozent. In den 23 Spielen der
Play-offs wurden sogar 6077 Zuschauer
je Spiel gezählt (Auslastung:
97 Prozent). Satte zwölf Millionen
Zuschauer verfolgten die
Spiele über die Medienpartner
der Liga im Fernsehen und die
Social Media-Reichweite hat sich
mehr als verdoppelt. Die BBL war
zuletzt ein wahres „Social Media-
Powerhouse“. Allein über die Liga-Kanäle,
also ohne die Zugänge
der Clubs, wurden 155 Millionen
Basketballfans erreicht. Von dem
enormen Zuspruch profitierten
auch die Merlins. So kamen zuletzt
beinahe 60 000 Zuschauer
in die Arena Hohenlohe. Für die
17 Heimspiele waren alle Sitzplätze
bereits Wochen vor der jeweiligen
Begegnung „restlos ausverkauft“.
Und die gute Entwicklung
hält weiter an. Für die anstehende
Spielzeit ist der alte Rekord mit
über 1500 verkauften Dauerkarten
gut zweieinhalb Monate vor
Saisonbeginn bereits geknackt.
Auch wenn die Merlins mit einem
Etat von etwas über vier Millionen
Euro zu den drei kleinsten
Bundesligisten gehören, so
sind sie wirtschaftlich „sehr stabil
aufgestellt“ und waren unter
den elf Vereinen, die ihre BBL-
Lizenz ohne jegliche Auflage erhielten,
weil sie alle geforderten
Standards erfüllen und damit der
Spielbetrieb wirtschaftlich und
strukturell jederzeit gewährleistet
ist. „Auch das ist auch eine Bestätigung
der guten Arbeit hinter den
Kulissen“, erklärt Geschäftsführer
Martin Romig, „so können wir
uns ganz auf die schweren sportlichen
Aufgaben fokussieren“. Es
beginnt mit dem vorgeschalteten
Pokal-Wettbewerb am 23./24.
September, bevor „die Merlins“
zum Auftakt der 58. Spielzeit am
Freitag, 29. September, die Rostock
Seawolves zum ersten Heimspiel
erwarten.
www.hakro-merlins.de
PARTNER DER HAKRO MERLINS
Leidenschaft für Erfolg
Wir freuen uns ein Teil der Merlins Familie zu sein.
Auch in der kommenden Saison unterstützen wir die
Merlins und fiebern dem Saisonstart entgegen.
Was uns verbindet ist die Leidenschaft für Erfolg – sowohl
am Ball als auch bei der Innovationskraft.
Stephan März
Standortleiter Syntegon Crailsheim
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Im Verbund der SÜDWEST PRESSE
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