2023-08_RegioBusiness
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04 Industrie<br />
August <strong>2023</strong> I Jahrgang 22 I Nr. 249<br />
Mehr Raum für<br />
die Produktion<br />
Spatenstich für den Erweiterungsbau am Bürkert Campus<br />
Criesbach: Auf einer Nutzfläche von rund 5300 Quadratmetern<br />
entsteht eine Halle für Kunststofffertigungstechnik mit<br />
Werkzeugkonstruktion und Werkzeugbau. Damit investiert der<br />
Fluidikexperte in weiteres Wachstum. VON ADINA BAUER<br />
Rendering: So soll der Neubau aussehen. Dank der Wiederverwendung bereits genutzter Holzsystemtrennwände<br />
und energetischer Maßnahmen wird nachhaltig gebaut.<br />
Fotos: Bükert<br />
Auf unseren Bannern steht<br />
,Bürkert baut‘, allerdings<br />
müsste es eher ,Bürkert<br />
wächst‘ heißen“, erklärte CEO<br />
Georg Stawowy beim Spatenstich<br />
am Bürkert Campus Criesbach.<br />
Damit fiel der Startschuss für den<br />
Bau eines neuen Produktionsgebäudes.<br />
Auf einer Nutzfläche von<br />
rund 5300 Quadratmetern bietet<br />
es Platz für die Kunststofffertigungstechnik<br />
mit Werkzeugkonstruktion<br />
und den Werkzeugbau<br />
sowie einige Büros.<br />
Aktuell befinden sich diese Abteilungen<br />
in einem benachbarten<br />
Gebäude. Die frei werdenden<br />
Flächen sollen künftig für die Erweiterung<br />
des Systemhauses sowie<br />
die Fertigung genutzt werden,<br />
die ihre Flächen dann um rund<br />
20 bis 30 Prozent erhöhen können.<br />
„Somit schaffen wir mehr<br />
Raum für die Produktion, aber<br />
auch für kreative Ideen“, betonte<br />
Professor Andreas Bürkert, Sprecher<br />
der Gesellschafter. Werksleiter<br />
Marc Steffen Dahlheimer freute<br />
sich zudem: „Mit diesem Meilenstein<br />
wird in die Zukunft des<br />
Unternehmens und in den Standort<br />
Kochertal investiert.“<br />
Die Bauarbeiten sollen bis Ende<br />
2024 abgeschlossen sein. Weitere<br />
Maßnahmen folgen. Dahlheimer<br />
verrät: „Der jetzt gestartete<br />
Hallenneubau ist einer von drei<br />
Bauten, die Bürkert in den kommenden<br />
beiden Jahren in Hohenlohe<br />
verwirklichen will.“ – auch<br />
das ein deutliches Zeichen für das<br />
imposante Wachstum des Fluidikexperten.<br />
NACHHALTIGKEIT Beim Bau<br />
legt Bürkert viel Wert auf eine<br />
nachhaltige Gestaltung. Immerhin<br />
hat das Unternehmen das große<br />
Ziel, bis zum Jahr 2030 komplett<br />
CO 2<br />
-neutral zu produzieren. Beim<br />
Verdichten des Bodens entschied<br />
sich Bürkert daher für Kalk statt<br />
Zement. Insgesamt wird beim<br />
Bau vorrangig auf Holz gesetzt.<br />
Startschuss: Mit dem offiziellen Spatenstich beginnt die Baumaßnahme.<br />
Beispielsweise werden die Geschossdecken<br />
im Verwaltungsbereich<br />
als Holz-Beton-Verbunddecken<br />
gefertigt. Nur für die Deckschicht<br />
wird Ortbeton verwendet,<br />
was die benötigte Betonmenge in<br />
etwa halbiert.<br />
Eine vorausschauende Planung<br />
mit Rohstoffen und bereits vorhandenen<br />
Materialien soll Verschwendung<br />
vermeiden. Der Neubau<br />
wird außerdem so gestaltet,<br />
dass im Falle einer Erweiterung<br />
oder eines Rückbaus die einzelnen<br />
Elemente der Fassade getrennt<br />
werden können.<br />
Für die Kühlung der Halle wird<br />
das Wasser des Kochers genutzt.<br />
Zum Beheizen kann die Abwärme<br />
der Produktionsanlagen verwendet<br />
werden. Auf dem Dach sowie<br />
an den Fassadenflächen soll – wo<br />
es sinnvoll ist – eine Fotovoltaikanlage<br />
installiert werden. Mit all<br />
diesen Maßnahmen möchte Bürkert<br />
Fluid Control Systems dazu<br />
beitragen, nachhaltig zu wachsen<br />
und den Neubau im Sinne<br />
der Umwelt zu errichten. Michael<br />
Bauer, Bürgermeister von Ingelfingen,<br />
lobte beim Spatenstich<br />
das nachhaltige Bekenntnis zum<br />
Standort und betonte: „Der Campus<br />
fügt sich bereits jetzt schön in<br />
die Landschaft ein und bereichert<br />
die Raumschaft.“<br />
CAMPUS Bis 2015 gab es im Ingelfinger<br />
Teilort mit dem Werk 6<br />
einen Bürkert Produktionsstandort.<br />
Mit einem Großprojekt entstand<br />
auf dem insgesamt 21 150<br />
Quadratmeter großen Areal bis<br />
Ende 2016 der Bürkert Campus<br />
Criesbach. Das Bauprojekt umfasste<br />
ein Produktions- und Fertigungsgebäude<br />
mit Büroflächen,<br />
ein Ausbildungszentrum, eine<br />
Tiefgarage, ein Betriebsrestaurant<br />
sowie ein Hochregallager. Rund<br />
30 Millionen Euro investierte Bürkert<br />
damals in die Schaffung des<br />
Campus.<br />
www.buerkert.de<br />
Nach jahrelanger Planung am Ziel<br />
AFS Airfilter Systeme weiht im Juli sein neues Produktions- und Bürogebäude in Untermünkheim ein.<br />
In Übrigshausen wurde im Juli<br />
das neue Firmengebäude von<br />
AFS Airfilter Systeme eingeweiht.<br />
Der zweigeschossige Neubau<br />
des Spezialisten für Luftreinigungssysteme<br />
besteht aus drei<br />
Produktionshallen mit einer Gesamtfläche<br />
von 2900 Quadratmetern<br />
und insgesamt 900 Quadratmetern<br />
Bürofläche. Er schafft beträchtliche<br />
neue Kapazitäten im<br />
Vergleich zum Bestandsgebäude.<br />
Platzbedarf bestand schon seit<br />
Jahren: Nachdem das seit 2004<br />
mit damals zehn Mitarbeitenden<br />
im Übrigshausener Gewerbegebiet<br />
ansässige Unternehmen seine<br />
Hallenfläche bereits 2012 erweitert<br />
hatte, zählte es zwei Jahre<br />
später bereits 18 Beschäftigte und<br />
stieß erneut an seine räumlichen<br />
Kapazitätsgrenzen. Und als 2020<br />
die Erweiterungsplanung des Gewerbegebiets<br />
abgeschlossen war<br />
und es an die Umsetzung ging,<br />
hatte die Corona-Pandemie gerade<br />
ihren Höhepunkt erreicht. Seien<br />
ihm deshalb Zweifel gekommen?<br />
Nein, sagte Mit-Geschäftsführer<br />
Kai Kuppinger. Die Gewissheit,<br />
gute Produkte herzustellen<br />
und tolle Mitarbeitende zu haben,<br />
hätten ihm ein gutes Gefühl gegeben.<br />
Die Realisierung des Baus wurde<br />
auch dank der Förderung „Spitze<br />
auf dem Land! Technologieführer<br />
Erweiterung: Der Neubau schafft beträchtliche neue Kapazitäten und setzt mit Fotovoltaikanlage, Wärmepumpe<br />
und Fernwärme auf nachhaltige Energieversorgung.<br />
Foto: Ufuk Arslan<br />
für Baden-Württemberg“ möglich.<br />
Die Fördergelder in Höhe<br />
von 400 000 Euro wurden vollständig<br />
in den Neubau investiert.<br />
„Entstanden ist ein toller Bau, bodenständig<br />
und nicht überkandidelt.<br />
Wir fühlen uns wohl“, sagte<br />
Kuppinger. Besonders hervor hob<br />
er die nachhaltige Konzeption mit<br />
einer von AFS eigens ausgelegten<br />
und installierten Lüftungsanlage,<br />
mit helligkeits- und anwesenheitsgesteuerter<br />
sowie energiesparender<br />
LED-Lichttechnik und<br />
nicht zuletzt einer Energieversorgung<br />
aus Fotovoltaikanlage, Wärmepumpe<br />
und Fernwärme.<br />
Auf die architektonischen Feinheiten<br />
ging Harald Maier, Vertrieb<br />
Gewerbebau bei Farmbau Fertigsysteme,<br />
näher ein: So hob er die<br />
recycelbaren Baumaterialien, die<br />
„super Luft im Büro“ durch die<br />
selbst konzipierte und gemeinsam<br />
eingebaute Klimaanlage und die<br />
Glasfassade an der Nordseite, die<br />
für Helligkeit in den Produktionshallen<br />
sorgt, hervor.<br />
Die übrigen Festredner lobten<br />
bei der Einweihung die Leistungen<br />
des Unternehmens, die im<br />
Neubau ihren Ausdruck fänden:<br />
„Ein Unternehmen, das so gut aufgestellt<br />
ist, sucht seinesgleichen“,<br />
sagte etwa der Untermünkheimer<br />
Bürgermeister Matthias Groh.<br />
„Sie und Ihr Vater haben Großartiges<br />
auf die Beine gestellt. Ich<br />
sehe viel Potenzial in Ihnen und<br />
ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen“,<br />
wandte er sich an die<br />
Geschäftsführer Kai und Jan Kuppinger<br />
und ihren Vater, Firmengründer<br />
Heinz Kuppinger. „Der<br />
heutige Tag zeigt mir, dass Sie auf<br />
diesen Erfolg gewartet und daran<br />
geglaubt haben“, sagte Braunsbachs<br />
Bürgermeister Frank<br />
Harsch und fügte hinzu: „Das ist<br />
etwas Besonderes, Außergewöhnliches,<br />
es interkommunal zu machen.“<br />
Das „Interkommunale Gewerbegebiet<br />
Übrigshausen“ wurde<br />
nämlich von Braunsbach und<br />
Untermünkheim gemeinsam ausgewiesen.„Herzlichen<br />
Dank, dass<br />
ihr nicht die Lust verloren habt“,<br />
lobte David Schneider, Geschäftsführer<br />
der Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
(WFG) des Landkreises<br />
Schwäbisch Hall, die Beharrlichkeit<br />
der Kuppingers und aller<br />
anderen am Bau Beteiligten.<br />
Er fügte hinzu: „Familiengeführte<br />
Unternehmen sind das Rückgrat<br />
des Landkreises, der Region, des<br />
ganzen Landes.“<br />
flu<br />
www.afs-airfilter.de<br />
NEWSLINE<br />
Gemü bietet „Deutschlands<br />
beste Jobs mit Zukunft“<br />
INGELFINGEN. Qualität und Innovationskraft, Zuverlässigkeit<br />
und Beständigkeit werden bei Gemü großgeschrieben.<br />
Damit bietet der Ventilhersteller seinen Kunden<br />
hochwertige Lösungen und Mitarbeitenden ein<br />
stabiles und verlässliches Arbeitsumfeld. Dafür wurde<br />
das Technologieunternehmen nun von „Deutschland<br />
Test“ in Kooperation mit Focus Money mit dem Siegel<br />
„Deutschlands beste Jobs mit Zukunft“ ausgezeichnet.<br />
Das Institut für Management- und Wirtschaftsforschung<br />
untersuchte mehr als 6000 Unternehmen. Zu je einem<br />
Drittel flossen die Kriterien Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit<br />
und Arbeitsklima in das Ranking ein. Gemü erzielte<br />
hierbei im Bereich Maschinen- und Anlagenbauunternehmen<br />
73,3 Punkte und erhielt die<br />
Auszeichnung „Deutschlands beste Jobs mit Zukunft“.<br />
„Damit wir auch in Zukunft erfolgreich sind, investieren<br />
wir in erheblichem Umfang in Forschung und Entwicklung<br />
und bauen unser Lösungsportfolio stetig aus“, erklärt<br />
Gert Müller, geschäftsführender Gesellschafter. pm<br />
Fragen zu Finanzen<br />
HEILBRONN. Neugründung, Unternehmensnachfolge,<br />
Wachstum oder Krisenbewältigung: Unternehmen stehen<br />
immer wieder vor neuen Finanzierungsfragen. Antworten<br />
erhalten sie bei den Finanzierungssprechtagen<br />
der Handwerkskammer Heilbronn-Franken und der IHK<br />
Heilbronn-Franken. Experten der L-Bank Baden-Württemberg,<br />
der Bürgschaftsbank Baden-Württemberg und<br />
der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft Baden-<br />
Württemberg stehen dann Rede und Antwort. Der<br />
nächste Sprechtag findet statt am Dienstag, 22. August,<br />
bei der Handwerkskammer in Heilbronn. Eine Anmeldung<br />
ist erforderlich bei: Elisa Agreiter, Handwerkskammer<br />
Heilbronn-Franken, Telefon: 0 71 31 / 79 11 71,<br />
E-Mail: Elisa.Agreiter@hwk-heilbronn.de.<br />
pm