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Plattform Nachhaltiger Schwerlastverkehr<br />
LNG-Lkw: Mit Bio-Kraftstoffen im<br />
Fernverkehr eine wichtige<br />
Diesel-Alternative<br />
Mit dem Klimaschutzgesetz hat sich die<br />
Bundesregierung dazu verpflichtet, ihre<br />
Emissionen im Verkehrssektor bis 2030 um<br />
mindestens 48 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren.<br />
Für den Schwerlastverkehr auf der Straße gilt es<br />
deshalb, den Diesel schnellstmöglich durch alternative<br />
Anriebe und erneuerbare Kraftstoffe zu ersetzen.<br />
Neben der Brennstoffzelle (FCEV) und batterieelektrischen<br />
Fahrzeugen (BEV) spielen dafür auch BioLNG<br />
und BioCNG-Lkw eine wichtige Rolle. Der Grund: Ausschließlich<br />
mit Bio-Kraftstoffen betriebene LNG- oder<br />
CNG-Lkw sparen gegenüber dem Diesel bis zu 90 Prozent<br />
an CO2-Emissionen ein. Als branchenübergreifende<br />
Marktallianz fordert die Plattform Nachhaltiger<br />
Schwerlastverkehr<br />
(https://plattform-nachhaltigerschwerlastverkehr.de/)<br />
deshalb einen technologieoffenen<br />
Förderansatz, der durch ein „level playing field“<br />
dabei hilft, die kurz- bis mittelfristigen CO2-Einparpotentiale<br />
von Bio-Kraftstoffen zu nutzen.<br />
Neben ihrer Nachhaltigkeit verfügen BioCNG- und<br />
BioLNG-Lkw über ein weiteres, gewichtiges Plus: Sie<br />
sind technologisch ausgereift und im Markt verfügbar.<br />
Ihre Tankstelleninfrastruktur hat sich den Krisen zum<br />
Trotz in den letzten zwei Jahren stetig weiterentwickelt<br />
und die Mengen an Biomethan können weiter erhöht<br />
werden. Gegenüber dem Diesel war der Preis für<br />
LNG bis zum Ukrainekrieg auch vergleichsweise günstig.<br />
So lag der Preis für das Kilogramm LNG rund 10<br />
Prozent niedriger als für den Liter Diesel. Seit dem Beginn<br />
der Energiekrise in 2022 ist dieser Kostenvorteil<br />
zwar stark unter Druck geraten. Doch neue Verflüssigungsanlagen<br />
für rest- und abfallbasiertes Biomethan<br />
können hier für Abhilfe sorgen, da der Kraftstoff nicht<br />
nur nachhaltig ist, sondern auch eine preisliche Entkoppelung<br />
vom internationalen Gasmarkt ermöglicht.<br />
In den kommenden Jahren sollen weitere Verflüssigungskapazitäten<br />
entstehen. So baut etwa das Joint<br />
Venture REEFUELERY seit Mai in der Nähe von Kassel<br />
eine der weltweit größten Anlagen für erneuerbare<br />
Lkw-Kraftstoffe.<br />
Eine potentielle Nachfrage für diese Produktionskapazitäten<br />
besteht vor allem im Fernverkehr, da der<br />
batterieelektrische Antrieb hier aufgrund kürzerer<br />
Reichenweiten bisher kaum zum Einsatz kommt. So<br />
erreichen angekündigte Modelle von schweren Batterie-Lkw<br />
(40-Tonner) momentan in etwa eine Reichweite<br />
von 500 Kilometern. Gleichzeitig stockt beim<br />
Elektro-Antrieb auch der Infrastrukturaufbau, vor<br />
allem, wenn es um das für den Fernverkehr wichtige<br />
Megawatt-Laden geht. Und auch im Kostenvergleich<br />
mit dem Diesel können sowohl BEVs als auch FCEVs<br />
bisher ohne umfassende Förderungen nicht mithalten.<br />
Anders ist es bei Bio-Kraftstoffen. Lkw mit BioLNG<br />
schaffen schon heute ohne Tankstopp eine Reichweite<br />
von bis zu 1.200 Kilometern. Und auch BioCNG-Lkw<br />
erreichen Distanzen von etwa 600 Kilometern, bevor<br />
sie zur Tankstelle müssen. Dennoch werden BioLNG<br />
und BioCNG bei Förderprogrammen häufig nicht entsprechend<br />
ihrer CO2-Einsparpotentiale berücksichtigt.<br />
Das Resultat: Unternehmen, die kurzfristig auf<br />
die Neuanschaffung eines Lkw angewiesen sind, greifen<br />
in der Praxis meist zum Diesel. Die Politik und die<br />
Transportbranche sollten daher ein hohes Interesse<br />
daran haben, die bestehenden Potentiale von erneuerbaren<br />
Kraftstoffe zur Emissionsminderung zu nutzen.<br />
Ein weiter-so wird nicht möglich sein, gerade im<br />
Fernverkehr, der einen Großteil der Gesamtleistung<br />
im deutschen Straßengüterverkehr erbringt. Deutsche<br />
Energie-Agentur GmbH (dena)<br />
Schon bald CO2-neutral<br />
Hoyer baut LNG-Versorgung<br />
weiter aus<br />
Die Betankung von Lkw mit durch Kälte verflüssigtem<br />
Erdgas (LNG) ist inzwischen weit verbreitet.<br />
Hoyer ist als mittelständisches Familienunternehmen<br />
mit rund 250 eigenen Tankstellen diesen Schritt<br />
hin auf dem Weg zu alternativen Kraftstoffen mitge-<br />
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