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Innerhalb der Logistikkette ist die Binnenschifffahrt<br />
ein äußerst wichtiger Partner. Die rohstoffintensive<br />
Industrie ist auf eine leistungsfähige und zuverlässige<br />
Versorgung über die Wasserstraßen angewiesen.<br />
Allein die Stahlindustrie am Niederrhein wickelt rund<br />
40 % ihres Transportbedarfs auf dem Wasser ab. Auch<br />
im Hinterlandverkehr (Zu- und Ablauf) der großen Seehäfen<br />
wie Rotterdam und Antwerpen spielt das Binnenschiff<br />
beim Containerverkehr eine immer wichtigere<br />
Rolle. Darüber hinaus wird die klimafreundliche<br />
Binnenschifffahrt, wie die EU-Kommission in ihrer<br />
Mobilitätsstrategie für mehr Nachhaltigkeit im Transportsektor<br />
festgestellt hat, in den kommenden Jahren<br />
und Jahrzehnten unverzichtbar sein, um die ambitionierten<br />
Emissionsreduktionsziele erreichen zu können.<br />
Mit ihren Abmessungen sind Binnenschiffe für besonders<br />
schwere oder sperrige Ladung geradezu prädestiniert.<br />
Die Schiffe können ohne Probleme Punktbelastungen<br />
von über 40 t pro Quadratmeter oder<br />
Stückgewichte bis zu 1.000 t bewältigen. Die Vorteile<br />
von Großraum- und Schwertransporten (GST) auf<br />
dem Wasser liegen u.a. darin, dass vor der Transportdurchführung<br />
keine Eingriffe in Infrastruktur und Umwelt,<br />
anders als bei Lkw-Verkehren, wo beispielswiese<br />
Laternen oder Bäume aufwändig beseitigt werden<br />
müssen, nötig sind. Einen problemloseren, schonenderen<br />
und sichereren Transport von GST gibt es also<br />
nicht. Das hat nicht nur die verladende Wirtschaft erkannt,<br />
indem sie beispielsweise bei der Beförderung<br />
von Turbinen oder Rotorblättern für Windkraftanlagen<br />
zunehmend auf das Wasserstraßensystem setzt.<br />
Auch der Bund schafft Anreize, damit die Potenziale<br />
auf den Wasserstraßen für GST künftig besser ausgeschöpft<br />
werden, z.B. durch die Veröffentlichung einer<br />
Datenbank der GST-fähigen Umschlagstellen der Häfen<br />
und der WSV und ihrer jeweiligen Infrastruktur.<br />
Künftig werden diese GST-Übergabepunkte auch im<br />
Verfahrensmanagement für Großraum- und Schwerguttransporte<br />
(VEMAGS) genutzt werden.<br />
RoRo-Schiffe (Roll on Roll off) sind Schiffe, die bewegliche<br />
Güter (z.B. Pkw, Lkw, Züge) im RoRo-Verfahren<br />
transportieren. Dies bedeutet, dass die Ladung auf<br />
das Schiff gefahren wird. RoRo-Schiffe haben hierzu<br />
befahrbare Decks, auf die die Ladung gerollt werden<br />
kann. Diese Fahrzeuge verkehren z.B. als regelmäßiger<br />
Neuwagen-Carrier für die Automobilindustrie. Vorteile<br />
des RoRo-Verfahrens liegen in kurzen Umschlagszeiten,<br />
schonendem Ladungsumschlag, einfacher<br />
Hafeninfrastruktur und Flexibilität in der Ladungszusammensetzung.<br />
(Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt<br />
e.V. (BDB)<br />
Trans Logistik News<br />
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