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TLN 09/2023

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Innerhalb der Logistikkette ist die Binnenschifffahrt<br />

ein äußerst wichtiger Partner. Die rohstoffintensive<br />

Industrie ist auf eine leistungsfähige und zuverlässige<br />

Versorgung über die Wasserstraßen angewiesen.<br />

Allein die Stahlindustrie am Niederrhein wickelt rund<br />

40 % ihres Transportbedarfs auf dem Wasser ab. Auch<br />

im Hinterlandverkehr (Zu- und Ablauf) der großen Seehäfen<br />

wie Rotterdam und Antwerpen spielt das Binnenschiff<br />

beim Containerverkehr eine immer wichtigere<br />

Rolle. Darüber hinaus wird die klimafreundliche<br />

Binnenschifffahrt, wie die EU-Kommission in ihrer<br />

Mobilitätsstrategie für mehr Nachhaltigkeit im Transportsektor<br />

festgestellt hat, in den kommenden Jahren<br />

und Jahrzehnten unverzichtbar sein, um die ambitionierten<br />

Emissionsreduktionsziele erreichen zu können.<br />

Mit ihren Abmessungen sind Binnenschiffe für besonders<br />

schwere oder sperrige Ladung geradezu prädestiniert.<br />

Die Schiffe können ohne Probleme Punktbelastungen<br />

von über 40 t pro Quadratmeter oder<br />

Stückgewichte bis zu 1.000 t bewältigen. Die Vorteile<br />

von Großraum- und Schwertransporten (GST) auf<br />

dem Wasser liegen u.a. darin, dass vor der Transportdurchführung<br />

keine Eingriffe in Infrastruktur und Umwelt,<br />

anders als bei Lkw-Verkehren, wo beispielswiese<br />

Laternen oder Bäume aufwändig beseitigt werden<br />

müssen, nötig sind. Einen problemloseren, schonenderen<br />

und sichereren Transport von GST gibt es also<br />

nicht. Das hat nicht nur die verladende Wirtschaft erkannt,<br />

indem sie beispielsweise bei der Beförderung<br />

von Turbinen oder Rotorblättern für Windkraftanlagen<br />

zunehmend auf das Wasserstraßensystem setzt.<br />

Auch der Bund schafft Anreize, damit die Potenziale<br />

auf den Wasserstraßen für GST künftig besser ausgeschöpft<br />

werden, z.B. durch die Veröffentlichung einer<br />

Datenbank der GST-fähigen Umschlagstellen der Häfen<br />

und der WSV und ihrer jeweiligen Infrastruktur.<br />

Künftig werden diese GST-Übergabepunkte auch im<br />

Verfahrensmanagement für Großraum- und Schwerguttransporte<br />

(VEMAGS) genutzt werden.<br />

RoRo-Schiffe (Roll on Roll off) sind Schiffe, die bewegliche<br />

Güter (z.B. Pkw, Lkw, Züge) im RoRo-Verfahren<br />

transportieren. Dies bedeutet, dass die Ladung auf<br />

das Schiff gefahren wird. RoRo-Schiffe haben hierzu<br />

befahrbare Decks, auf die die Ladung gerollt werden<br />

kann. Diese Fahrzeuge verkehren z.B. als regelmäßiger<br />

Neuwagen-Carrier für die Automobilindustrie. Vorteile<br />

des RoRo-Verfahrens liegen in kurzen Umschlagszeiten,<br />

schonendem Ladungsumschlag, einfacher<br />

Hafeninfrastruktur und Flexibilität in der Ladungszusammensetzung.<br />

(Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt<br />

e.V. (BDB)<br />

Trans Logistik News<br />

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