altlandkreis - Das Magazin für den westlichen Pfaffenwinkel - Ausgabe September/Oktober 2023
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<strong>für</strong>s Holz entwickeln, erster Kontakt<br />
mit traditionellem Werkzeug<br />
und zeichnerische Grundlagen<br />
sind nur drei Beispiele“. Darüber<br />
hinaus viele bo<strong>den</strong>ständige,<br />
zielorientierte und fleißige junge<br />
Menschen kennengelernt, die<br />
von <strong>den</strong> Real- und Mittelschulen<br />
dieser Region kamen. „In der<br />
Berufsschule waren auffallend<br />
viele Klassenkamera<strong>den</strong> richtig<br />
motiviert und hatten große Lust<br />
darauf, diesen ehrbaren Handwerksberuf<br />
zu erlernen.“ Auf dem<br />
Gymnasium dagegen seien viele<br />
Schüler ziel- und antriebslos<br />
gewesen. Sie wussten nicht, wie<br />
es <strong>für</strong> sie nach dem Abitur weitergehen<br />
soll. Auch deshalb sind<br />
Niko Perl und Marcel Sohn froh<br />
darüber, sich früh <strong>für</strong> einen klaren<br />
Weg entschie<strong>den</strong> zu haben.<br />
Noch dazu <strong>für</strong> einen, „auf dem<br />
man ganz gut Geld verdient“. Obwohl<br />
es im Rahmen des BGJ noch<br />
keine Ausbildungsvergütung gibt,<br />
können sich Zimmererlehrerlinge<br />
bei 970 Euro netto im zweiten und<br />
1 270 Euro netto im dritten Lehrjahr<br />
wahrlich nicht beschweren.<br />
Am meisten Spaß aber hatten die<br />
Jungs im Arbeitsalltag in ihren<br />
jeweiligen Lehrbetrieben – Niko<br />
Perl absolvierte seine Ausbildung<br />
bei Holzbau Jörg mit Hauptsitz in<br />
Prem, Marcel Sohn bei Andrä &<br />
Hofmann Zimmerei in Tauting.<br />
Pause fortsetzen wird. Niko Perl<br />
dagegen überlegt nach acht Jahren<br />
Gymi und drei Jahren Ausbildung<br />
momentan noch, verdient<br />
sein Geld vorübergehend wieder<br />
bei seinem Stiefvater. Mittelfristig<br />
schließt er aber auch nicht<br />
aus, <strong>den</strong> gleichen, oder zumindest<br />
ähnlichen Weg wie Marcel<br />
Sohn einzuschlagen. „Ich fände<br />
es natürlich schön, wenn wir das<br />
Studium gemeinsam anpacken<br />
wür<strong>den</strong>“, sagt Marcel an dieser<br />
Stelle, grinst und klopft seinem<br />
Berufskollegen auf die Schulter.<br />
Obwohl die bei<strong>den</strong> an unterschiedlichen<br />
Orten aufgewachsen<br />
sind, unterschiedliche Gymnasien<br />
besuchten und auch im Rahmen<br />
ihrer Zimmerer-Ausbildung nur<br />
im BGJ Klassenkamera<strong>den</strong> waren,<br />
ist deren bisheriger Werdegang<br />
nahezu i<strong>den</strong>tisch. Marcel<br />
Sohn hatte einen Abischnitt von<br />
1,9, Niko Perl einen von 2,1. Beide<br />
entdeckten die Liebe zum Handwerk<br />
über Vater beziehungsweise<br />
Stiefvater. Und beide entschie<strong>den</strong><br />
sich früh und ganz bewusst <strong>für</strong><br />
eine Ausbildung nach dem Abitur,<br />
„obwohl es schon einige Leute<br />
gegeben hat, die sich darüber gewundert<br />
haben und wissen wollten,<br />
warum wir nicht studieren<br />
möchten wie die meisten anderen<br />
auch“. Heute können die bei<strong>den</strong><br />
ihren bisherigen Werdegang auch<br />
allen anderen jungen Menschen<br />
da draußen nur empfehlen. Wobei<br />
sie, insgesamt betrachtet,<br />
dann doch nicht alleine waren<br />
was diesen eher exotischen Berufseinstieg<br />
betrifft – von rund<br />
80 Zimmerern aus <strong>den</strong> Innungsbereichen<br />
Landsberg am Lech,<br />
Starnberg und Oberland, die<br />
heuer ausgelernt haben, hatten<br />
rund 20 bereits ein Abitur in der<br />
Tasche. Insofern einige kluge Köpfe<br />
mit handwerklichem Geschick –<br />
genau das, was Deutschland in<br />
Heinz Resch Zeiten des GmbH Fachkräftemangels, & Co. KG<br />
Nach dem Motto „Learning by<br />
doing“ haben sie nicht nur das<br />
Zimmererhandwerk aus dem FF,<br />
sondern auch die Arbeiten anderer<br />
Gewerke auf unterschiedlichsten<br />
Baustellen kennengelernt.<br />
„Von der Elektrik abgesehen, ist<br />
der Zimmerer ein echter Bau-<br />
Allrounder.“ Dachstühle, Dachsanierungen,<br />
Innenausbau, Bau von<br />
Holzhäusern, Aufstockungen —<br />
die Liste der Hauptaufgaben<br />
ist lang. „Im Rahmen der Ausbildung<br />
haben wir aber auch<br />
gelernt, wie man Hallen, Lauben,<br />
Überdachungen, Terrassen,<br />
Balkone und Zäune baut oder<br />
Dachfenster setzt.“ Und natürlich<br />
Schiftungen. Unter letzterem sind<br />
geometrische Verschneidungen<br />
von Balken, Wän<strong>den</strong>, Decken gemeint,<br />
damit letztlich alle Einzelteile<br />
maßgenau zueinanderpassen<br />
und fluchten.<br />
Berufserfahrung,<br />
Studium und Meister<br />
Und nun? „Werde ich <strong>für</strong> zwei,<br />
drei Jahre als Geselle arbeiten<br />
und Berufserfahrung sammeln,<br />
danach Bauingenieurswesen<br />
studieren und wiederum danach<br />
<strong>den</strong> Meister obendrauf setzen“,<br />
sagt Marcel Sohn, der damit seinen<br />
bisherigen, sehr geradlinig<br />
bestrittenen Lebensweg ohne<br />
Ammergauer aber auch in Str. Zeiten des 64 internationalen<br />
„abgehängt Wer<strong>den</strong>s“ gut Ammergauer Str. 64<br />
Heinz Resch GmbH & Co. KG<br />
86971 Peiting<br />
Frischgebackene Zimmerer: Nikolas Perl (li.) und Tel.: Marcel Sohn. 08861 gebrauchen 2508-0<br />
kann.<br />
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